1826 / 302 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Tue, 26 Dec 1826 18:00:01 GMT) scan diff

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i : -Z hreren Zei- die Fruchte unserer Anstrengungen. Zu meh

ten A mit Portugall Tractaten abge|chlossen worden. Der lebte Tractat is derjenige, welcher gemacht wurde,

als die Souveraine in Wien versammelt waren. Eng- | ernezaert.

Magnd hat darin seine alten Verpflichtungea

: hat sih verbindlich geutacht , Portugall beizustehen, Teine Rechte zu vertheidigen und seine Unabhängigkeit zu schüßen, Die Freiheit unsers Alliirten wird an- gegriffen. Das Haus mag selbst entscheiden, ob wir nah den Bedingungen des Wiener Tractats nit die größte Verpflichtung auf uns haben , Portugall zu Hülfe zu eilen, wenn ich den dritten Artikel des Wiener Tractats vom 22. Januar 13825 vorlese : ¡Der Tractat von Rio de Janeiro vom 19cen Februar 1810 war nur provisorisch und nach den dringenden Be- dúrfnissen Spaniens ge\chlossen; er ist durch gegenwär- tigen Tractat gänzlich annullirt, ohne jedoch dem Allianz- und Freundschaf:s- Träctat zu nahe zu treten, der jo lang und so glúcklich zwischen den beiden contrahirenden Partheien bestanden und noch in Kraft ist. ‘/ Ich füge zum Verständniß dieses Artikels einige Erläutèruugen hinzu. Als 1807 Bonaparte das Haus Braganza des Thrones - verlustig erflärte, und der König von Portu- gall- nach Brasilien auswatuderte, wurde ein geheimer Tractat geschlossen, woris sich England anheischig macch- te, anter diesen Umständen feine andre Dynastie, als das Haus Braganza, anzuerkennen, Die geheime Con- vention von 1808 wurde in den Tractat von 1810 auf- genommen, wo sie natürlich nicht meht geheim blieb, Bis zum Wiener - Congreß_ war England solchergestalt verpflichtet, nux ein Mitglied des Hauses Braganza als Souverain in Portugall anzuerkeuncn ; als der Kö. nig aber wieder in den Genuß seiner vollen Rechte ein: getreten war, war dies nit mehr nôthig, Es wurde daher ein neuer Tractat geschlossen , der an die Stelle

des Tractats von 1810 trat, aber ohne den Juhaît der alten Allianz- und Freundschaftstractaten zu beeinträch: Schon jener hätte hingereicht

tigen. uns zur Hülfe und Unterstüßung zu verpflichten , wie vielmehr die leß- teren! Der erste Tractat, in welchem Hülfe und Unter- stüßung für Portugall ausdrücklich ausbedungen ‘wurde, ist der von 1661, bei Gelegenheit der Vermählung Carls IL. mit der Junfäntin von Portugall, geschlossen. Der zweite der von 1703, Diese Tractate sind für uns verbintlich: um so mehr, da man in Wien, wo die Eu- ropäischen Mächte die. alten Tractaten zwischen England und Portugall als bestehend anerkannten, nichts dage- gen eingewandt hat, Auch hat England nicht {ngestan- ‘den, seine Verpflichtuug anzuerkeanen, wenu der casus foederis (der-im Tractat gedacht? Fall) einträte und die Zögerung, die hinsichtlich der Erfüllung des Portu» giesischen Anliezens statt gefunden hat, cührt nicht von irgend einer Ungewißheit, hinsichtlih unsrer Verpflich: tung, sondern nur davon her, daß wir nicht wußten, ob der s\tipulirte Fall wirklich eingetreten sei. Fch habe hiermit schon mittelbar einen der Regierung gemachten Vorwurf beantwortet, Die Aussorderung, Portugall Hülfe zu leisten, fam wir ers: am Zten Dec. zu, Wir hatten die Nachricht Über die Vorfälle in jenem Lankte über Franfreih und aus andern Gegenden des Contíé- nents, aber feine so genaue, wie sie erforderlich sind, um dem. Parlament eine Mittheilung zu machen. Erst vorigen Freitag kam diese authentische Nachricht at, Am Sonnabend faßte die Regierung ihren Beschluß. Am Sountag erhielt er die Sanction des Königs. Am Montage wurde er dem Parlamente mitgetheile, Ju diesem Augenblick marschiren die Truppen schon nach Portugall. (Großer Beifall.) Sonach dürste der Re- gierung feine Schuld wegen Verzögerung beizumessen sein. Weun Portugall uns früher um Hülfe ansprach, fam das Gesuch von dem Souverain, Der Ausdruck

seic der Modification der Verfassung ist es anders, J Die Engl. Regierung mußte sich Überzeugen, .0d das Ge,

such um Hülfe von den {egalen und competenten Bz, hôrden fäme. Erst diesen Morgen habe ich die Mit, theilung erhalten, daß die Kainmern dasselbe sanctiouirtezn, f

(Hr. Canning verlas eine Stelle aus einer Depesche |

des Hrn. A’Court, worin ter Enthusiasmus geschildert war, mit welhem die Cortes es gethan hatten). Es bleibt jet noch zu untersuhen, ob der casus foederiz vorhanden ist. Es ist ausgemacht, daß Banden bewaff, neter Portugiesen, mit allem zum Kriege Erforderlichen versehen, in Portugall eingedrungen sind. Dies if über Villa-Viciosa und in derx Provinz Tras-06:-Mountes | geschehen, wie ih diesen Morgen officiell vernotumen habe. Hâtte bloß ein Angriff von ciner Seite statt g6 funden, so -fônnte man sagen, Spanien sei außerm Spiele; allein wenn ein allgemein verabredeter Angriff unternommen wird, dann ist wohl kein Zweifel, daß der: | selbe von Spanien ausgegangen ist; denn das ist {wer lich ein Grund dagegen, wenn es heißt, daß fein Spa nier unter den angreifenden Banden sei.// Hr. ‘Can ning fügte zur Erläuterung der: Verhältnisse auch uo andre Umstände hinzu. "So sagte er: die Brittische Regierung hâbe geglaubt, Sir Charles Stuart, der im Auftrage des Kaisers Don Peèro die Constitution nach Portugall gebracht, zurücfrufen za müssen, damit man nicht glaube, daß sie jene Constitution gemacht habe. Auch lobte er Frankreichs Benehmen , - das im Einklang mit England gehandelt, däs Aeußerste gethan (has exerted herself to the utmost), um den Angriff auf Portugall zu verhindern und durch seinen Botschaf ter erflären lassen: Spanien könne nicht“ auf seiney Schuß rechnen, wenn es gegen Portugall handle.

Der Minister {loß seine Rede mit der wiederßhol; ten Versicherung, daß er deu Krieg zu vermeiden wün sche; er fürchte ihn, nicht Englands wegen, sondern mit Hinsicht auf die schrecklichen Folgen, die für gan Europa daraus hervorgehen möchten oder könnten, Jh werde, sagte er, vieles érdulden- und ih werde lang dulden, Jch werde, wenn nur unsere Nationalehre und unsere Nationaltreue unangetastet bleiben, lieber alle dulden, als Veranlassung zu einem Kriege geben, de die shrecklichsten Resultate hervorbringen kann, Enp land muß seine Neutralität nicht zwischen Menschen, sondern auch zwischen Meinungen behaupten. “Wir ge hen nach Portugall, nicht um daselbst zu herrschen, niht um dort Geseße vorzuschreiben. Wir gehen nur dahin, um die Fahne Englands aufzupflanzen, damit feine andere fremde Macht dahin gelange, (Lauter und allgemeiner Beifall von allen Seiten.)

Der aus Amerika, von einem Besuche- bei seinem Oheim Joseph, zurückgefkommene Carl Bonaparte, Sohn Lucians, nennt sich Herzog v. Montignano.

Man hat Nachrichten von dem Capitain Clapptr: ton. Er befand sich} auf seiner Reise in das June von Afcifa, am 1. März zu Kätunga oder Hio, de Hauptstadt von Jarrito, vou wo er unter einigen T gen nah Yourie, dem Orte, wo vermuthlich der un) glücklihe Mungo Park getödtet wurde, weiterrei]a wollte. Vom Major Laing fehlen alle Nachrichten. Nachrichten aus Constantinopel zufolge, hat unser dortiger Botschafter, Hr. Stratford Cannitig, -ein Ehrenwache aus der Elite der Leibgarde des Großveziett, statt der Janitscharen, erhalten. i

Vom 16. Dec. Vorgestern ist der Herzog von Wellington von hier abgereist, nur von einem Adjutau ten und einem einzigen Bedienten zu Pferde begleitet, Sobald sich die Nachricht davon in der Stadt verbreb tete, hieß es aach, er sei abgegangen um das Commando über die Armee in Portugall zu Úbernehmen. Dir Britrish Traveller versichert jedoch, daß dies nit de!

seines Willens war eine hinreichende Garantie, Allein

Fall sei, Six H. Clinton werde die Expeditiens ; Trup

S Vortsmouth

linsehen werden, und fordern Sie auf, bei Vermeidung

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pen befehligen; der Herzog gehe gar nicht nach Portu

all. Ueberhaupt waren in diesen Tagen eine Menge, meist auf Böôrsen-Spekulationen beruhende Gerüchte im Umlauf und die Fonds in bedeutender Shwanfkun 1, seit nach starkem Sinken,

gestern sind’ die Consols jedoch, um 3 Procent ‘gefiegen.

Der österreichische Gesandte, Fürst von Estcrhazy, hatte gestern eine lange Unterredung mit dem Staats-

Sefretair Canning.

Jn der Sibung des Unterhauses - am 13. d, erhob sch der Staatssefretair Peel und sagte, daß sein ehren; werther Freund, der Staatssefretair für die auswärti gen Angelegenheiten zwar Tags vorhcr den Antrag auf Vertagung des Hauses bis auf nächsten 8. Febr. ange; fändigt habe, daß aber die Ermúdung, die Hr. Canning in Folge der gestrigen Erörterung empfunden, ihn ver hindere, heute im Hause zu erscheinen. Er (HerrPeel) ergreife diese Gelegenheit, die Erfiärung zu geben, er sei innig Überzeugt, daß England nicht anders ver- fahren fônne als es verfahre, ohne seine Ehrs zu fom- promittiren, ohne die Treue der Verträge zu brechen, (Beifall.) Er gläube, daß, wenn ein Land Maaßregeln nehme, die ‘auf Wiederherstellung der Ruhe abzweccken, das sicherste Mittel, die gewünschte Absicht zu erreichen, das sei: glei von Anfang an alle mögliche Energie zu entwickeln, Er habe die größte Hoffnung, daß die von Eugland ergrissenen Maaßregelau den Krieg verhindern werden, Herr Peel bemerkte sodann, er halte es fúr wichtig, daß man erfahre, daß die angenommenen Maaß- tegelu die einmúchige Zustimmung aller Mitglieder des inisteriums" Sr. Maj. erhalten hätten. Niemand, sagte er dabei, ist dem Kriege aufrichtiger Feind als h, Jch glaube, daß dem Menschengeschleht im jelzi- gen Augenblicke kein größeres Unglück tegegnen tönnte. Es wird dem Fort'chreiten der Civilisation nicht allein in diesem Lande, sondern in ganz Europa hemmend in den Weg treten. Hr. Peel kündigt hierauf an, bag Hr, Husfisson am 12. Febr. dem Hause die Anträge der Regierung in Betreff der Korngeseße vorlegen erde,

Am 15. hat das âte Regiment sich in Portstmnonth engeschifst und bei dem eingetretenen günstigen Winde pird dessen Abf:hrt Tags darauf erfolgt sein.

_ Die Schiffe Galathea und Plumper, welche, (wie lbthin gemeldet worden) mit -versiegelten Ordres von abgègangen waren, find dur widrige Pinde gendthigt worden, zu Yarmouth auf der Zunjel Phight einzulaufen.

Consols 802.

Stockholm, 12. Dec. Heute fräh ist der Reichs- trr Graf Brahe, der älteste Graf und Seraphinen Ritter des Reichs, im 70stea Lebenejahre mit Tode ab- gangen. Sowohl der König, wie das Vaterland, ver- leren einen der auëgezeihnetsten und hochgeachtetsten Dtaarsdiener in ihm. :

Das Gerücht von einem im nächsten Herbst zu hal- (unden Reichstage gewinnt imtrier mehr Festigkeir.

Die Einfuhr des fremden Getreides während dieses Jihres wird vermuthlich bedeutender werden, als man nfänglih vermuthet hat. Aus einer einziaen Stadt sinnlands sind 20,000 Tonnen Roggen, 4500 Tounen Verste und. 350 Toanen Hafer in Schweden eingeführt horden,

Die officielle Zeitung vom Sonnabend entfält das K, Circular an die Hofgerichte, hinsichtlich der Revision ls neuen Civilgeseßbuchs. Es endigt mit folgenden Vorten; „Wir halten uns Úderzeugt, daß Sie die Vichtigfkeit der Arbeit, die Wir Jhnen anvertrauen,

ler niht durch die Erfahrung bewährten, oder dem haracter und den Eigenthúmlichkeiten der Nation wi-

- {zum Zwecke, nämlich zu eine slhren faun, wodur die N t Uiuter dea gebildeten De _ tre Denf 2 ü ax ; L ; n von -Alters her neb R E „Einrichtungen ir schon A Main, 212 Du Ll, j é uigl. Svlietiens Ves Guilt Baiern nebst Ihren auf der Reise vou Tretéitie In N T its berg ip und übernachreten dascig E A ga enthätc et Se Ane Pat welchem Eifer dié liberalen R n E G ee rizifen. Joutlials Me tltiaer Z lätter und die ministe- Prinz: D. Miguel den: Eid aué c Mt dus dex irution ube Gag auf die portugiesische Cons ti [let Yade; man citirte uns cin epesche, weld (ee Mens e )e gerade zur rechten Zeit in Lissabon S “dar E mem um dem E"thusiasmus wäh- i [nungs|lßung der Cortes zi H ilfe foms- e S R N s z Hilfe zu fom daß D. Mie Me Depesche angeblich gemeldet wurde, g ie Constitution beschworen habe Heute theilt man “uns einen, von einer bed ‘Pers frag Vie “l phzta B edeutenden Person geschriebeneu Brief mite, j die N von der Eideëleistung besti fdr - fals@ MiN e R: bie: be: Weida 1 g bestimmt [r - falsch erflärt wirdz E A E Vat jogar dem Gesandten der Cortes ae lite, Ves einige Anträge in dieser Hinsicht ge- cèt: und nis Finale E R Lor wELY E Gd e L ß etn Versuch dieser Art mehr nei e 1 dursce, der Staaismann, welcher die E Politif leitet, fángt anu, einzusehen, daß E ber Lage der Dinge, den Continental ; Mächten E Sg pri, den Jufanten D. Miguel den Wún- erthanen 1 ; ‘e Zj L von Portugall zu e in de gur Widerlegung obigen Artikels bedarf es bloß der Anführung nachstehender Thatsxchen : Der Jufant Don Miguel- hat am 4. Oftober sei- nem erlauchten Bruder und Herrn, Don Pedro, Kai- jer von Brasilien und König von Portngall, den von - ihm verlangten Cid in die Hâade des tóniglich portus giesishen außerordentlichen Gesandten und bevollmäch- tigten Ministers, Daron vou Villa Secca, geleistet, und am 29, desselben Monats ist, nah eingetaufener Dispens von Rom, das Edeverlöbniß dieses "Prinzen mit hrer Majestät der Königin von ortugall, Dona Maria 1L, gleichmäßig in Folge des Wunsches Sr. Majestát des Katjers von Brafilien und Königs von ‘Þorcugall, seierlich vollzogen worden, _ Aus der Schwetz 10, Dec. Man erinnert sich, jagt die Neue Zücicher Zeitung, einer empdrenden Ge- |hichte, die sich vor zwei Jahren in Genf zugetragen hat, wo eine Bande frommer Seelen eiaen Menschens raub beging und aus der Pension des Hrn, Pfarrer Navelle (n Vernier einen Jüngling entführte, um ihn in ein Jesuitenhaus zu Turin zu bringen, Damals ivaren alle getzanen- Schritte um die Rückgabe des Raubes zu erhalten, vergeblich gewesen; ver geraubte Knabe hieß Martinengo und- war ein Russ, -J-bt meldet das Journal de Geneve, der russishe Gelandre, Hr, Graf Mocenigo, habe aus Auftrag und im Namen ves Kaijers die Rückgabe des Jinglings vom Turiner- hofe verlangt, dem Verlangen jet entsprochen und der juage Martinengo seinêm Bater zurüctgestelte worden. Der Staatsrath des Kantons Waadt hat diz 1chdne That eines tugendhaften Landmädchens ehrenvoll belobt. Sine arme Unjaßen, Haushaliuug aus dem Katiton Bern wohnte auf den Anhöhen von Puidoux, einem Dorfe im Jorat. Alle siebeu Glieter der H:1u6haltung wurden im verwichenea Herbstmenat vom Nervenfieder befallen; in ihrer vereinzelten Wohnung ermangelten sie

eglicher Hülfe, und blieben, ohne Verwanète und Nachs g /

barn, trosilosem Elende überlassen, Im Ottober tömmce / j Ö

testrebenden Theorien, Nichts zu verabsáumenz, was

r verbesserten Gescßgebung, afton das Ansehen und den Nationen behaupten wird,

Am 17. Abends tra

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A E R S O a E E E

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