1873 / 2 p. 1 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 03 Jan 1873 18:00:01 GMT) scan diff

Liverpest, 31. Dezbr. (Baumwollen-Wochenbericht.) . T. B.(W) C Gegen- wärtige Woche.

Vorige Woche.

Wochenumsatz âsgl. v. amerikan. . dsgl. für Spekulat.

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ee L. Kohn Wirklicher Export . Import der Woche . Tate R en a del Yad s Schwim. n. Grossbritannien desgl. Y, Aertikan.. « ee

Glasgow, 31. Dezember. ranst 1197 s.

St. Petershurg, 31. Dezember, Nm. 5 U. (W.T. B.) (Ver- spätet eingetroffen.) Produktenmarkt. Talg loco 49, pr. August 493. Weizen pr. Mai 13}. Roggen pr. Mai 7.40. Hafer pr. Mai- Juni 4. Leinsaat (9 Pud) pr. Mai 134. Wetter: Milde.

113,000 30,000

31,000

9,000

73,000

46,000 336,000 46,000 224,000 E E 141,000 Roheisen, mixed Numbers War-

Telegraphisehe Witterungsherichte. 31. Dezember.

Allgemeine Himmels- ansicht.

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| |Bar. ‘Abw |Temp.!Abw | Me| Ort.

P. Lv. M. B. |v.M. | E

8 [Constantin. 343,5) | 9,1 ¡O., stille.

6 Danzig... .1338,5+1,5— 0,4!—0,2!

6 Putbus .… ..336,;|+1,7!

Wind.

¡wenig bewölkt. [bedeckt.

1,.\+1,s SW., schwach. bew., NachtsBRg. 1. Januar. 2 lo. schwach. fast bedeckt. ¡0380., schw. bedeckt. |Windstille. bedeckt.

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Haparanda 337, Christians . 333,9! Hernösand . 331 „s! Helsingfor .| | Petersburg. 338,s! [Stockholm . 337,0! [Skudesnäs .'332,s! ¡Oxöe [4 |Frederiksh.| | ¡Riga |

|Helsingör..! |

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|O., schwach. ‘bedeckt. SW., schwach. bedeckt. !) ¡080,, lebhaft. bedeckt, Regen.

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| '80., schwach.! 3) Moskau 333, ¿l 8. schwach. bedeckt. ¡Memel .…..338,2'+1,s5 s!+6,3!W., schwach. bedeckt. ¡Flensburg . 334,5} | „3 |S., lebhaft. bewölkt. ¡Königsberg 338,z|+1,2! 0,4, SW., s. -schw. bedeckt, Nebel. Danzig .…..! | | |

¡Putbus .…… .335,1|+0,4| [Kieler Haf. 336,6! | ¡Cöslin t 4 j j

|Wes. Lehtt. 333,4 | 95,2! SW.,, lebhaft. bewölkt. ¡Wilhelmsh. 333,5) „2! [80., mässig. trübe.

‘Stettin . .…338,/+0,s 1,.+3,7880., schw. heiter. ¡Gröningen . 339,4! ol S, schwach. ‘bedeckt. [Bremen .…. 4,2! |SSW., schw.- bedeckt. Helder 334, 6,4| |SW., stark. | e Bel A 1,53, SW., schw. bedeckt. Z,a+9,5 SW., s. schw. völlig heiter. 7,2+7,3 SW., mässig. trübe.

1, +3,5 SW., mässig. bedeckt.

1, +2, 80., schwach. völlig heiter. 7, |SW., schw. sehr bewölkt. 4,s|+4,5 SSW., scbw. bedeckt.

4,0 [0., stille. bedeckt. #) 0,|+4,,S., mässig. bed., Nebel.

| 6,si+7,o S. mässig. ‘trübe.

336,1 5,s! SW., lebhaft. |Regen.

j 336,9! 6,4! ¡SW., lebhaft. trübe. ¡Carlsruhe 334,1) | 95, |SW., stillo. bedeckt, Regen. Paris .….,.338,) aj ¡SW., zI. stark. !schön.

[St, Mathien 337,o! 7.1 [WSW., mäss. !heiter. [Constantin. | | —|—| |

1) Gestern Regen. 31./12. Max.”2,sg, Min. 2,,. ?) Gest. Nachm. S. schwach. 8%) Strom S. Gest. Nachm. SO. schwach, Strom S. (Feiner Regen, Nachts Regen.

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4 | 1,2 +2,s SW., schwach. wolkig. „i |SW., schwach. starker Begen.

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¡Münster .. [Torgau .… 334, ¡Breslau .… 33: [Brüssel igte

¡Cöln s o.

[Wiesbaden 333,s! [Ratibor ...330,2|—0,;| [Trier .….…. 332,3|-+0,

8 6 7 ö î 6 7 6 8 6 8 6 j s 6 s 5 j s

Tetlegraphisehe Witterungsberichte. 1. Januar,

Allgemeine Himmels- ansicht.

¡schön,

St. | |Bar. |Abw |Temp.lAb| Mg | L u

8 ¡Constantin. ¡342,4 | 3,;| [0., stille. 2. Januar. 1,3 ¡SW., schwach.!vedeckt.

n ¡080., schw. heiter.

0,5 [SO0., s. achw. |bedeckt.!) 0,; ¡S., mässig. !bed., Schnee. 8,1 ¡80., schwach. bedeckt.

3,0 ¡SSW., schw. [bedeckt 2) ¡SO., lebhaft. bedeckt. ¡SSW, mässig. 3) ¡SSW., schw. 4) ¡S., schwach. ¡bedeckt. +6,s'SW., mässig. |bedeckt,

[SW., mässig. heiter. +9,a'g., s. schwach.!bedeckt. +1,!SW., schwach. wolkig.

[SSW., lebhaft.|heiter.

¡SW., s. lebh. [ziem]. heiter. ¡SSW., schw. |bewölkt. +2,SW., schwach.! wolkig.

!|8., schwach. bedeckt.

8. mässig. [wolkig.

¡SSW., s. stark. |+3,sS., mässig. [bewölkt.

+3, NW., s. schw./heiter.

+5, (SW., mässig. |trübe.

+3,e!'S., s. schw. ganz heiter. +9, S., schwach. ‘trübe.

s ¡SSW., s. schw.|bedeckt.

] 334,|—1,; +4,„/SSW., z. lebh.!trübe. Wiesbaden ./330,9 [NW., schw. ¡bedeckt, Nebel. Ratibor .… .4330,»/—0,|— 0,s|+4,./SW., mässig. |wolkig.

Trier 331,\—1,} 4,,+46/SW., mässig. |trübe. Cherbourg ./329,4 7,2! |SW., stark. Regen.

332,9 8,0 [SW., lebhaft. |bewölkt. Carlsruhe. ./332,s 0,1 [80,, stille. |bed., Neb., Reif. Paris .….….1334,5 6,2 ¡SW., s. stark.| bedeckt, Regen. St. Mathieu/333,9 7,e WSW., stark.|Regen. Constantin. ¡340,5 ¡8., stille. j¡schön.

1) Regen und Nebel. 2) Gestern und Nachts Regen, 1/1. Max. 2,, Min. 1,,. ?) Gestern Nachmittag S. mässig. 4) Strom 8. Ge- atern Nachmittag SSW. schwach, Strom S,

Ort.

[Haparanda |336,3 ¡Christians. ‘331,»! Hernösand 332,4 Helsingfor .'335,4 ¡Petersburg 1337,» ¡Stockholm 3344] |Skudesnäs .'331,5) F rederiksh. | Helsingör..| [Moskau ./332,3 ¡Memel ……..1337,!+0,; Flensburg .'334,3} Königsberg /337,z/+0,4 Patbus .….1334,,!+0, Kieler Haf.336,0! Wes. Lchtt.1333,3} Wilhelmsh. ¡332,5! _— Stettin .…. 4337,o| 0,6 Gröningen .1334,,! Bremen 1335.0] Helder .…..1333,! Berlin .… ../337,0!+ 1,6 336,1 i+0,; Münster .… .1333,—1,s Torgau .….1334,,!+0,s Breslan .….1333,!+0,, Brüssel 1333

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der Berliner Produkten- und Handelsbank mit Zinsen vom 1. Ja-

Einzahlungen.

West - Club - Aotien- Gesellsohaft. Eine weitere Einz. von

20 Proz. ist vom 6. bis 18. Januar mit 30 Thr. per Aktie bei der Deutschen Bank zu leisten.

i Auszahhungen.

Branerei Königstadt Akiien-Gesellschaft. Die Dividende von 8L 9/4 pro 1871/72 wird von jetzt ab bei der Gesellschafiskasse und der Deutschen Genossenschaftsbank von Sörgel, Parisius und Co. mit 8% Thlr. per Aktie ausbezahlt.

Preussische Hypotheken-Kredit- und Bank-Austali Komman- dit-Gesellschaft Aktien Hermann Henckel. Auf die Dividende pro 1872 gelangte eine Abschlagsz. von 4 Proz. mit 16 Thlr. pro Coupon an der Gesellschaftskasse in Berlin zur Ausgabe.

Gewerbliche Baubank, Aktien - Gesellschaft. Die fälligen 5 Proz. Zinsen werden von heute ab bei den Filialen der Proyvin- zial - Gewerbebank in Hannoyer und Osnabrück sowie bei deren Agenturen in Verden und Uelzen ausbezahlt.

Thüringer Gas-Gesellsohaft. Die fälligen halbjährigen Aktien- Zinsen werden vom 2. Jannar 1873 ab bei der Hauptkasse in Leip- zig-Plagwitz ausbezahlt.

Neue Gas-Gesellschaft Wilhelm Noite & Co. in Berlin. Der Dividendenschein No. 8 wird von heute ab an der Gesellschaftskasse mit 5 Thlr. eingelöst; s. Inserat in Nr. 308.

Continental-Pferde Bisenbahn-Aktien-Gesellschaft. Die Bau- zinsen à 5 Proz. für die Zeit vom 4. November 1871 bis 1. No- vember pr. werden von heute ab mit 4 Thlr. 16 Sgr. in Berlin bei der Centralbank für Industrie und Handel ausbezahlt.

General - VersanmI ungern. 22. Januar 1873. Norddeutsohe Grund-Ereditbank Hypotheken- Versicherungs - Aktien - Gesellschaft, Ausseror- dent. Gen.-Vers. in Berlin ; siehe Ins. in Nr. 308. 28. Osnabrüoker Aktien - Bierbrauerel. Ordentl. Gen.-Vers. zu Osnabrück. Ausreichung von Aktien.

Tuohfabrik Langensalza vorm. Gräser Gebr. & Co. Aktien- Gesellsohaft. Der Umtausch der Interimsscheine gegen Original- aktien findet von jetzt ab in Berlin bei Robert Thode & Co. statt.

Kündigungen und Verloosungen.

Stettiner Stadt-Obligationen. Das Verzeichniss der ausgeloo-

sten zum 1. April resp. 1. Juli cer. rückzahlbaren Oblig. siehe Ins.

in No. 308. #9 ¡Tsancen.? #5 / Vom 1. Januar 1873 ab werden die 60proz. Interimsscheine

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nuar 1873 ab, und bis auf Weiteres incl. Dividende pro 1872 ge- handelt. Die Zahlung der Dividende pro 1872 wird s. Z. auf den Interimsscheinen durch Abstempelung quittirt weräen.

Bei dem Handel in Kiéler Bankaktien ist der an den Inte- rimsscheinen befindliche Dividendenschein pro 1872 nicht zu reta- L L werden die Zinsen weiter vom 1. September 1872 ab erechnet.

Statistische Nachrichten.

St. Petersburg, 23. ‘Dezember. Ueber die Frequenz des Kronstadter und St. Petersburger Hafens während der Navi- gation dieses Jahres giebt der „Kronst. Bote“ folgende Daten: Die innere Brandwache von Kronstadt, welche am 14. April ihre Thätig- keit aufnahm, hat. am 20. Dezember ihre Flagge eingezogen. Jhre Thätigkeit hat somit 250 Tage gewährt. Die Marine-Telegraphen waren 5 Tage länger in Thätigkeit. Sie begannen dieselbe am 10. April und stellten sie am 21. Dezember ein. Das Zollamt eröffnete seine Thätigkeit am 24. April mit dem Einlaufen des ersten auslän- dischen Dampfers, und s{chloß dieselbe am 8. Dezember mit dem Aus- laufen des leßten Schiffes. Die Thätigkeit des Zollamts hat somit 228 Tage gewährt. Während der Navigation des Jahres 1872 waren 2276 A rzeuge angekommen, davon 2150 mit Waaren und 126 mit Ballast. Unter den als mit Waaren eingelaufen bezeichneten Schiffen befanden sich 818 Fahrzeuge, die mit Steinfohlen beladen waren. Im vergangenen Jahre hatten 66 Schiffe überwintert; in diesem Jahre sind in Kronstadt nur 2 und in St. Peters- burg 6, im Ganzen also blos 8 Schiffe zur Ueberwinterung verblieben. An Küsten- oder ibokutis: Cabrzchaen waren 489 mit Ladung und 39 mit Ballast, im Ganzen also 9528 eingelaufen, 683 mit Fracht und 112 mit Ballast ausgegangen. Zum Transport russischer Waaren zu den ausländischen Schiffen wurden 2750 und zur Beförderung ausländischer Waaren nach St. Petersburg 2935 Lichter verwandt. Unter den eingelaufenen 2276 Schiffen befanden sich 964 Dampfer. Der größte derselben war der Dampfer „Cäsarewitsch“ mit einem Gehalt von 2112 Tonnen, der „Russischen Gesellschaft für Dampfschiffahrt und Handel“ gehörig; der kleinste unter den Dampfern, welche Kronstadt besuchten, war der \{chwedishe Dampfer „Alexander“, der überhaupt nur 9 Tonnen Gehalt hatte. Im Vergleich mit dem Vorjahr waren im Jahre 1872 364 beladene Schiffe weniger, da- gegen 22 Fahrzeuge mit Ballast mehr eingelaufen. Der größte Theil der Differenz fällt auf England, “denn die Anzahl der englishen Schiffe betrug in diesem Jahre blos 741 gegen 954 im Jahre 1871. Aus- gegangen sind in diesem Jahre 2249 Schiffe, davon 2066 beladen und 183 mit Ballast.

Kunst und Wissenschaft.

Thale, 25. Dezember. Jn den Gutsforsten des Freiherrn v. d. Bussche-Streithorst fanden am 20. Dezember zwei Arbeiter, welche ‘in dem daselbft belegenen Gypsfkalkbruche beschäftigt sind, beim Abräu- men einer Erdschicht, bestehend aus Lehm und Mergel, oberhalb einer Kalfsteinlagerung das Skelett eines Mam anth, welches nah Lage der Knochentheile eine ungefähre Länge von 15 Fuß und Höhe von 9 Fuß gehabt hat. Besonders hervorzuheben sind vier große gut erhaltene Zähne mit fin erlangen Wurzeln, von denen jeder 7 Pfund D: außerdem 2 starke, gekrümmte Stoßzähne von 5 Fuß Länge; dieselben zerbrachen leider, ebenso viele der übrigen Knochentheile, theils beim Ausgraben, theils, nachdem fie längere Zeit der Luft ausgeseßt waren. Vie Rücken-, Bein- und Schenkelknochen find von solcher Länge und Stärke, daß -die kugelähnlichen Wirbel, welhe in den

fannen der Keulen und Blattknochen gesessen, der Größe einer Kegel- gel von 7 und 8 Zoll Durchmesser gleihen. Die Knochenüberreste befanden fich 5 Fuß unter der jeßigen Erdoberfläche; da ersichtlich, daß in früheren Zeiten auf e en Stelle s{chon ein bedeutender Ab- pee Ce, so läßt sih die ursprüngliche Lage 80—90 Fuß tief _ In Dresden ist eine Akademie für praktische und höhere weiblihe Bildung errichtet worden. Die Erbrn des gewerblichen Kursus ist für den 7. Januar 1873 bestimmt. Die Unterrichtsgegenstände in Deutsch, Französis , Uebungen im Sprechen, Rechnen, 2 ubaltung, Nähen an der Maschine und Schneidern wer- den in wöchentlich 10 Stunden, theils in ganzjährigen, theils in halb- jährigen Kursen behandelt. Abwechselnd tritt neuere Geschichte und Geographie, Vorzeichnen und Haushaltungskunde ein. Eine Ueber- gangsabt eilung hat Deuts, Französish, Rechnen, Ausbessern und Stopfen in wöchentlich 8 Stunden zu Lehrgegenständen ; ie fauf- männishe Abtheilung: Deutsch, Englisch, Französisch, kaufm. Rechnen, Buchhaltung und andel pgeograpme in wöchentlich 18 Stunden, die böóhere Abtheilung für das erste Jahr: allgemeine Literatur, Mythologie der bedeutendsten Kulturvölker, Anthropologie nebst Erziehungslehre Lee E mit Batnenes und Chemie der Küche, Auch

zeirathete Frauen und Wittwen können an einzeln

Pocrden Zeil eis, h it Or hae München, 28. Dezember. Se. Mai. der König hat an den Uni- versitäts-Professor, Ober-Medizinal-Rath Dr. Dri kofer a 27. D folgendes Handschreiben gerichtet: „Mein lieber Ober-Metizinal-Rath Dr. v. Pettenkofer! Von der Nachricht, daß Sie den ehrenden Ruf der Universität Wien abgelehnt haben, wurde Jch freudig berührt. Jhr Entschluß ist niht nur für die Münchener Hoch-

Wohl, welches Sie durch Anbahnung einer wissenschaftlichen Behand? lung der öffentlihen Gefundheitspflege wesentli geförd ri haben. Empfangen Sie für die auch in diesem Falle bewie)ene Anhänglich- keit an Krone und Land deu Ausëdruck Meiner vollsten Anerkennung, d Jh mit besonderer Werthshäßung bin Ihr gnädiger König wig.“ ___St. Petersburg, 30. Dezember. Die ueue Universität für Nordwest - Rußland wird, wie die „B. De mittheilt, nit, wie anfangs projektirt war, in Wilna, sondern in Polozk eröffnet werden.

Gewerbe und Handel.

Die Offenbacher Handelskammer sagt in dem eben eben erschienenen Bericht vom Jahre 1871: Niemals haben die deut- {en Handelskammern auf den Zeitraum eines verflofsenenen Jahres mit höherer Befriedigung zurückzublicken Ursache gehabt, als bei Ab- stattuïñg ihres Berichtes über das Jahr 1871. In Folge der bedeu- tend erhöhten Herstellungskosten, die sih für einzelne Industriezweige, namentli für die Metallindustrie, um ungefähr 50 pCt. gegen früher vermehrt haben, find auch die Fabrikerzeugnisse selbsi bedeutend im Preise gestiègen. Das konfumirende Publikum hat sich nach und nah an den eingetretenen allgemeinen Preisaufschlag und an den Gedanken gewöhnt, daßz auf die Wiederkehr bill ger Zeiten nicht mehr gerechnet werden darf. Im zweiten Theile des Berichts werden 236 Fabriken und 66 größere Handlungen aufgeführt, von denen gesagt wird, fie seien im Allgemeinen i\hwunghaft betrieben und hätten auch hier und da an Arbeitskräften und Fabrifkmaterialien Mangel gelitten. Die von handwerksmäßig organisirter Agitation vielfa gehässig und leidenschaftlih genährten Forderungen der Arbeiter erschwerten die Stellung mancher Fabrik- unternehmer, ohne selbst in den für den Arbeiter günstig erscheinenden Fällen die Lage desselben wesentlich zu verbessern. Daß Lohnerhöhung und Abkürzung der Arbeitszeit in der Regel nicht lediglich von dem guten Willen der Arbeitgeber abhängig sind, hat ein großer Theil der hiefi- gen Arbeiter einzusehen angefangen. Auf der andern Seite ist die Geneigt- eit der Arbeitgeber, allen billigen Forderungen der Arbeiter so viel wie mögli“ gerecht zu werden, überall unverkennbar. Mie dies in unserer fabrikreichen Stadt nicht anders als zu erwarten war, blieben au wir von den sogenannten Strikes nit verschont. Diese endeten, nxch kurzer oder langer Dauer, mit mehr oder weniger Zugeftändnissen von dem einen oder andern Theile, mitunter von beiden Theilen. Hut- macher, Maschinenbauarbeiterr und Cigarrenmacher nahmen nah wochenlanger Unterbrechung die Arbeit diese wieder auf, ohne daß über das fünftige Verhältniß zwischen ihnen und den Arbeitgebern bestimmte Verabredungen getroffen worden waren. Portefeuillearbeiter und Portefeuillefabrikanten dagegen einigten sih nah vorausgegangenem mehrwöchentlihen Strike über Einseßung eines aus vier Fc brikanten, vier Arbeitern und drei Unparteiischen gebildeten Schiedsgerichts, das seitdem auf Grund vereinbarter Statuten ins Leben getreten. ist und dem Bedürfniß bis jeßt entsprochen zu haben scheint. Die Mehrzahl der hiefigen Fabrikanten hat sich verbindlich gemacht, aus hiesigen Geschäften aus- tretende Arbeiter niht ohne Vorlage eines Entlassungsscheins in Arbeit zu nehmen. Gegenüber den bestehenden Arbeiterverbindungen haben fich die hiesigen Portefeuillewaarenfabrikanten, die Maschinenfabrikanten, die Hutfabrikanten und Cigarrenfabrikanten veranlaßt gesehen, jeder Zweig für fich, zum Theil in Verbindung mit auswärtigen verwandten Fabri- ken, im Interesse der Sache gewisse Grundsäße zur Aufrechthaltungder Ordnung und des Geschäftsbetriebes zu vereinbaren. Die Bevölke- rung der gewerbfleißigen Stadt Offenbach ist von 20,322 E. im Jahre l auf 22,689 E. im Jahre 1871, also seit 1867 um 2367 E. gestiegen.

Verschiedene Bekanntmachungen. Monats-Uebersicht

Cölnischen Privat-Bank.

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[23]

Beinünzies Geld 0 e oa hl Kassen-Anweisungeu und Noten der Preußischen Bank E

Wechselbestände Le E E T Lombardbestände . . i

Diverse F

340,000 34/500 2,931,000 207,000 401,000 Thlr. 989,000 ¿570,000

Forderungen und Immobilien . P.A S 8:1 V;A, Banknoten im Umlauf Guthaben von Privatper| Giro-Verkehrs Verzinsliche. Depositen-Kapitalien: mit zweimonatliher Kündigungsfrist Thlr. A mit dreimonatlicher Kündigungsfrist 1,516, Cöln, den 31. Dezember 1872. Die Direktion.

Liibecker Bank.

Status am 31. Dezember 1872. Activa.

onen mit Einschluß ‘des

1,530,500

[22]

Kassabestand . . Crt. Mk. Wechselbestand . . . ..

Darlehn gegen Unterpfand .

Fonds & Aktien . C es Auswärtige und hiesige Debitores Passiyva,

36,931. 1,012,030. 202,600. 663,461. 590,704.

Crt. ME. 1,250,000. » 961,939. s 153,500. v 72,248.

Bremer Bank.

Uebersicht Ende Dezember i872.

L Activa: E Mark 832,007,347. 80. Darlehen gegen Unterpfand . 7,892,776. 98. O 2,895,703. 87. Verschiedene Debitoren . . 545,493. 61. Immobilien & Mobilien . 296,522. 41. Unkosten-Conto A 52,417. 48. Baare Casse . 8,945,828. 72.

Aktien-Kapital . 16,607,000. —. Verzinsliche Depofiten . -. 17,944,940, 54, Unverzinsliche Depofiten 343,192. 40. Banknoten in Umlauf . 16,049,481. 25. Verschiedene Creditoren 425,426. 48. Ret L S 935,849. 25. Unerhobene Dividenden pro 1868—71. 3,895. 20.

Bersinsliag, e Rd auf Contobücher im Dezember: 4 pCt. Ad. Renken.

Aktien-Kapital . .. Verzinsliche Depositen i Accepte gegen Unterpfand . ; Auswärtige und hiesige Kreditores

[3722]

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N 2.

E E I E I E R A K E i o E AE Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

Dem Königlih belgischen Commissaire en chef de police, hilipp L zu Antwerpen, den Rothen Adler-Orden vierter Klasse zu verleihen.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, Allerhöchstihre Genehmigung zu ertheilen, zur ‘Anlegung des dem Wirklichen Geheimen Rath und. Ober-Ceremonienmeister Grafen von Stillfried verliehenen Königlich bayerishen Ver- dienstkreuzes für die Iahre 1870—71; Des dem Ceremonien- meister, Kammerherrn Grafen von-Fürstenstein, verliehenen Commandeurkreuzes zweiter Klasse des Großherzoglich sächsischen Hausordens vom weißen Falken; des dem Kammerherrn und Candesältesten Grafen von Magnis auf Ullersdorf bei Glaß verliehenen Commandeurkreuzes des Kaiserlih österreichischen Franz Ioseph-Ordens mit dem Stern; des dem Kammerherrn Freiherrn von Ende verliehenen Comthurkreuzes zweiter. Klasse des Königlich \sächsishen Albrehts-Ordens und des dem Káâm-=- merjunker Grafen von Wrangel verliehenen Kaiserlih Lrus- sishen St. Annen-Ordens dritter Klafsé.

Deutsches NMeicch. Se. Majestät der Kaiser und König haben Allergnädigst geruht: L

Im Namen des Deutschen Reichs den Ober-Postrath Heß zum Geheimen Postrath und vortragenden Rath im General- Postamte zu ernennen. N ta E

Es sind übertragen: dem Postrath Köhne in Frankfurt a. M. die Postrathsstelle bei der Kaiserlichen Ober-Postdirektion daselbft, dem Postrath Wendt in Cöln a. Rh. die Postrathsstelle bei der Kaiserlichen Ober-Postdirektion in Halle a. S., dem Post- rath Wittko in Berlin cine Postrathsftelle bei der Kaiserlichen Ober-Postdirektion in Hannover.

Bei dem * General-Postamte sind angestelli worden: der Ober-Póstdireïtions-Sekretär- Bennezet, -der Ober-Postsekretär Dibelius und der Ober-Poftsekretär Groh als Geheime expe- dirende Sekretäre, der Registratur-Assistent Paulenz als Ge- heime Registrator, der Bureau-Assistent Schafft und der Kanz- lei-Hülfsarbeiter Walter als Registratur-Assistenten.

Bekanntmachung. Nachdem der Bundesrath in seiner Sizung vom 21. De- zember v. I. beshlo}sen- hat, ee S i 1) die der Reichs - Liquidations - Kommission für Rhederei- \häden gestellte Aufgabe für erledigt zu erachten, 9) die mit dem Schlusse des Iahres 1872 zu bewirkende Auflösung der Kommission zu genehmigen, ist die Auflösung der genannten Kommission am 31. v. Mts. u. I. erfolgt. - D D N Etwaige auf die Geschäfte der Kommission bezüglihe Schrei- ben find hiernah fernerhin an das Reichskanzler - Amt, an wel- ches die bei der Kommission verhandelten Akten abgegeben wor? den. find, zu richten. Berlin, den ‘2._Januar 1873. Das Reichskanzler-Amt. Delbrü.

Bekanntmachung. Corresvondenzverkehr mit Aegypten via Brindisi. i Auf diejenigen Briefpostsendungen nah Aegypten, welche auf dem Wege über Brindisi Beförderung erhalten sollen, finden von jeßt ab folgende Bestimmungen Anwendung: O Die gewöhnlichen Briefe nach Alexandrie", dem übrigen Unter- Aegypten und nach Mitiel-Aegypten können unfrankirt, oder bis zum Bestimmungsort frankirt abgesandt werden; die Briefe nach Ober - Aegypten unterliegen dem Frankirungézwange bis Assyut (Siut). Das Porto beträgt: im Verkehr mit Alexandrien für franfirte Briefe 4 Sgr. oder 14 Kr. für je 15 Grammen, für Druckfsachen und Waarenproben 4 Sgk. bz. 3 Kr. für je 40 Grammen, ù für unfranfirte Briefe na ch Deutschland 6 Sgr. oder 21 Kr. für je 15 Grammen, / im Verkehr mit dem übrigen Aegypten für franfirte Bricfe 5 Sgr. bz. 20 Kr. für je 15 Grammen, für Drucksachen und W arenyroben 1 Sgr. bz. 4 40 Grammen, A a für unfranfirte Briefe na ch Deutschland 9 Sgr. ba 82: ME für je 15 Grammen. / O Recommandirte Briefe sind nah Alexandrien, dem übrigen Unter-Aegypten und nah Mittel-Aegypten zulässig. Das im Voraus zu entrichtende Porto seßt fich zusammen: a. aus einer festen Gebühr von 2 Groschen oder 7 Kreuzern; Þb. aus dem Porto, welhés beträgt : nach Alexandrien 45 Groschen bz. 16 Kreuzer für Je 15 Grammen, i : : na dem übrigen Unter- und nah Mittel-Aegypten 8 Groschen oder 28 Kreuzer für je 15 Grammen. are Für die Correspondenzen nah Aegypten - find an die JFtalienische Postverwaltung an Jtalienishem und fremdem Porto zusammen zu vergüten: : 1) Für frankirte Briefe i n C “a. nach Alexandrien 28 Centefimi (p. p. 24 Groschen) für je 15 Grammen,

Berlin, Freitag,

Kr, fu 1e

Für recommandirte Briefe I N E E E 38 CGentesimi (p. p. Þ Greschen) für je 15 Grammen. p O b. S dem übrigen- Unter - Aegypten Und nah Mittel- Acgopten 78 Centesimi (p. p. 6 Groschen) für je 15 Grammen, 3) Für Drucksacher und Waarenproben a, nach Alexandrien 5 Centefimi 40 Grammen : 2 b, 8 dete übrigen Acoypten 9 Centesimi (P. P. 2 Grofchen) für je 40 Grammez. E Für die iti Briefe, aus Aegypten, renet die Italienische Postverwaltung an Italieuischem und [fremdem Porto aujammen gu: | 1) für die unfranfirten Briefe aus Alexandrien 42 Centesimi | (p. p. 34 Groschen) Tur je 15 Grammen, L ¿s É; 9) für die unfranfirten Briese aus dem übrigen Aegypten 82 Cen- tesimi (p. p. 6 Groschen) Tur 1e 15 Grammen. Berlin, den 30. Dezember 182. Kaiserliches General-Postamt.

(p. p. 4 Groschen) für je

; ibitich i :orunasbezirf Marienwerder wird am 16. Januar Zu Leibitsh im Regierungsbezirk Märieny 126. Janua fut. cîne mit der Post-Anjtalt dafelbst combinirte Telegraphen-Station mit beshränftem TageSdienste eröffnet. (fr. §. 4 der Telegraphen- Ordnung.) Stettin, 31. Dezember 1872. En

Kaiserliche Telegraphen - Direktion.

Königreich Preufßen.

Minifterium der geistlichen, Unterrihts- und Medizinal-Angelegenheiten. A Dér Regierungs- und Schul-Rath Menges zu Liegniß 1 in gleicher Eigenschaft an die Regièrung zu Magdeburg ver}est. Béim Charité-Krankenhause zu Berlin sind der bisherige Kassencontroleur Dannehl zum Rendanten- und der bisherige Buchhalter Eichherg zum Kassencontroleur ernannt worden.

Ministerium für Handek, Gewerbe und öffentliche: * Arbeiten. Ste MeGel Dem Königlichen Eisenbahn-Bau-Inspektor Meccheten ZU Elberfeld ift die Betriebs-Inspektor-Stelle bei Der Bergisch-Mär- kishen Eisenbahn in Düsseldorf verliehen: worden. 2.5; 4

Bekanntmachung. d In Gemäßheit der Bestimmungen über Klassifizirung der Reserve- und Tandwehr-Mannschaften rücksichtlih ihrer häuslichen und gewerb- lichen Verhältnisse (Beilage 3 zu der Perordnung vom 9. September 1867, betreffeud die Organisation der Landwehr-Behörden und die Dienstverhältnisse der Mannschaften des Beurlaubtenstandes) wird hierdurch bekannt gemacht, daßz ‘die permanenten Mitglieder der unter- zeichneten Kommission zum Behufe der Entscheidung. über die Gesuche um einstweilige Zurüstellung vom Eintritt in den Militärdientt, ‘bei etwa eintretender Mobilmachung der Armce, am 9. April k. J. ihre ahste Sitzung halten werden. rz S e E in hiesiger Stadt und deren Weichbilde wohnenden Reserve- und Landwehr-Mamn|chafteu, welche cinen Grund zur Zurück- stellung nah §. 2 der oben gedachten Bestimmungen geltend maden zu können vermeinen, werden daher aufgefordert, thre desfallsigen Se- juche, unter Angabe ihres Militär-Verhältnisfes und der Nummer, èL hiesigen Landwehr-Bezirks- nächsten Monats

. untér welcher sie in den Stammlisten des 1) Commandos geführt werden, 1m Laufe des beim Militär-Bureau Ta h'aus, Zimmer 99) anzubringen. t t ? Hierbei wird ausdrücklich bemerkt, daß: die bereits früher berüdcksichtigten Mannschaften ihre Anträge auf weitere Zurückstellung 1m Bedarfsfalle zu erneuern haben. i E L A Die nach dem 31. Januar f. eingehenden Gesuche können mch weiter berüsihtigt werden. : Va S L

Nach dem vorbezeichneten Termine werden die Namen dertentgen

das Intelligenzblatt öffentlich bekannt gematht, weshalb jede bejondere Bescheidung auf die eingegangenen Gesuche unterbleibt.

Berlin, den 28. Dezember 1872. 25 Königliche Kreis - Ersaß - Kommisfion.

Nichtamtliches.

reußen. Berlin, 3. Ianuar. Se. Majestät Der Kaise n König empfingen heute früh den Flügel-Adjutan- ten, Major von Stülpnagel, welcher sich nach München zurü- begiebt, - arbeiteten mit dem Ober - Haus- und Hof - Marschall Grafen -Püler und dem Hofmarschall Grafen Perponcher, hôr- ten die Vorträge des Polizei-Präfidenten von. Madai, sowie des Schloßhauptmanns Grafen Keller und empfingen Mittags den Minister des Königlichen Hauses, Freiherrn von Schleinigß. Beide Kaiserlihe Majestäten besuchten gestern die Fürstlich Radziwillshe Familie nah dem \{chmerzlichen Verluste

des Fürsten Boguslaw. Heute findet im Königl. Palais ein Diner ftatt.

Der Fürst Boguslaw Radziwill is gestern Mittag

F Ale Post-Anstalten : des In- und Auslandes

nehmen Bestellung“ an, Zieten-Plat Nr. 3.

den 3. Januar, Abends,

des hiesigen Magistrats (Rath- |

a _ i cid O 1 Le Mannschaften, deren Gejuche als begründet erachtet worden)ind, dur !

_— Das Staats-Ministerium trat heute zu einer Sizung zusammen. Se. Erlauht der Graf Heinrich von Schönburg= Glauchau ist heute früh von Gusow hier eingetroffen und im Hotel Royal abgestiegen. _— Der General-Lieutenant z. D. Graf von Bismarck- Bohlen is nach Karlsburg in Pommern zurügekehrt.

z

_— Der General-Lieutenant und Inspecteur der 2. Inge- nieur-Inspektion von Schulz 1st von einer vor Kurzem ange- tretenen Urlaubsreise hierher“ zurütgekechrt und hat seine Dienft- geschäfte wieder übernommen.

Der Flügel-Adjutant Königs, Major von Stülpnagel, 2 hen, welcher si hier kurze Zeit aufhielt, Posten zurückbegeben.

_ Durch die Stadtpo| in Berlin sind am Sylvester und am Neujahrstage 384,937 Stadtbriefe (aus Berlin nah Berlin) befördert worden. Im vorigen Iaghre betrug die Zahk 327,858, im vorvorigen 244,056.

In der gestern stattgehabten Sizung der Stadtverord- neten-Versammklung erfolgte die Einführung der wieder- und neugewählten Mitglieder der Versammlung und darauf die Rekonstituirung der leßteren dur Neuwahl des Vorstandes. Es wurden dabei dec Vorfißende Kohhann, dessen Stellver- treter Halske und die Mitglieder der Kontrole, die Stadtver- ordneten Berlin, Romfstädt und Siebmann wiedergewählt.

Der ‘gestern Abend fahrplanmäßig 8 Uhr 39 Minuten hier eintreffen sollende Courierzug von Eisenach mit An-

Sr. Majestät des Kaisers und Militär-Attahé in Mün-=- hat fih auf seinen

| {luß von Frankfurt a. M. und weiter, is in Folge Sperrung

des Gleises zwischen Hanau - Bebra durch Umstürzen des Pa- wagens vom Courierzuge Berlin-Frankfurt a. M. um 24 Stun- den verspätet eingetroffen. “Le

An Stelle des verspätet angekommenen Zuges 1st von Gerstungen ab ein Extrazug abgelafsen worden, welcher ZUL fahrplanmäßigen Zeit hier eingebracht ift.

_— Das Ober-Bergami in Halle feierte am 29, De= zember das Iahresfest seines hundertjährigen Bestehens.

Die Lo\ndoner Poft vom 1. Januar Abends is aus- geblieben.

Der Thierarzt erster Klasse Hermann Christian Wilhelm Roediger zu Kreuznach is zum Kreisthierarzt Des Krel}es St. Wendel ernannt worden.

Hannover, 2. Januar. Der Ober - Präsident Graf zu Stolberg - Wernigerode is gestern Nacht nah Berlin abgereist.

Lauenburg. Raßgzeburg, 31. Dezember. Das offizielle Wochenblatt für das Herzogthum Lauenburg veröffentlicht das

| Gesetz, betreffend die Pensionirung der Staats- und ständischen

Beamten im Herzogthum Lauenburg vom 25. Dezember 1872, ferner das Geseß, betreffend die den Medizinalbeamten für die Beforgung gerichtsärztlicher, medizinal- oder sanitätspolizeiliher Geschäfte zu gewährenden Vergütungen vou 25. Dezember 1872. Beide Gesetze entsprehen den betreffenden preußischen, das erstere jedo mit einigen Modifikationen. Ferner macht die Königlich preußische, Herzogli lauenburgische Regierung befannt, daß “nah dem Gesez vom 7. d. M. die Verwaltung des Domanias- Vermögens vom 1. Januar 1873 ab auf die Ritter- und Land-=- schaft als Vertreterin des Lauenburgischen Landes-Kommunal- Verbandes übergeht. Das als ständischer Aus\huß für diese Verwaltung fungirende Landschafts-Kollegium besteht aus dem Erblandmarschall von Bülow auf Gudow als Vorsißenden und qus den beiden Landschaftsräthen, Kammerherrn von Wigzendorf auf Zecher und Gutsbesißer Stolterfoht auf Castorf, sowie den Beigeordneten Michelsen - in Mölln und Bauerpyogt Hundt in Kl. Sarau, als Mitgliedern. Der zum Landsyndikus erwählte Regierungs-Affessor Hoffmann is als solcher bestätigt, und find der Forstmeister von Wasmer, der Baurath von Binzer und der Baurath Lohmeyer ebenfalls als ständische Oberbeamte bestätigt worden.

, Bayern. München, 1. Januar. Der K önig feiert das heutige Neujahrsfes auf dem Linderhof, woselbst die Apparte- ments des neu aufgeführten Gebäudes eine, wie die „Allg. Zei- tung“ meldet, überaus prahtvolle und reiche Ausstattung er- halten haben. Se. Majestät wird in den nächsten Tagen wieder nach Hohenshwangau zurückehren. Die hier anwe] enden Glieder der Königl. Familie sind heute Nachmittag bei der Königin- Mutter zur Familientafel versammelt.

Durch heute publizirte Königl. Entschließung wird die Formation einer , Eis enbahncompagniec“ mit der Wirksam-= feit vom 1. Februar d. I. - angeordnet. Dieselbe wird zu den gleichen Zwecke wie das Eisenbahnbataillon der preußischen _Ar- mee errihtet. Die Eisenbahncompagnie tritt zur Pionierinspek= tion, beziehungsweise zur Inspektion des Ingenieurcorps und der Festungen, dann zum Generalfommando des ersten Armee-Corps

um 12 Uhr hierselbst am Herzschlage plöglich verschieden.

b. nah dem übrigen Aegypten 48 Centesimi (p. p. 4 Groschen) für je 15 Grammen.

in das Refsortverhältniß. Der Friedensetat der Compagnie für 1873 is auf 6 Offiziere, 20 Unteroffiziere, 12 Gefreite, 92 Ge=