1873 / 38 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 11 Feb 1873 18:00:01 GMT) scan diff

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Rücksicht auf die nothwendige Aufrehthaltung und Sicherheit des Betriebsdienstes auf dem Bahnhofe Thorn es erheischten , daß die Bauten immer nur an einzelnen Punkten in Angriff ge- nommen und die verschiedenen Arbeitsmanipulationen nur nah einem vorher reiflich erwogenen und in jedem Falle dem Be- triebsdienste angepaßten Plané allmählich begonnen resp. in be- ftimmter, engbegrenzter Reihenfolge durhgeführt wurden Gegenwärtig find indeß die in Rede stehenden Arbeiten in dem Maße vorgeschritten, daß unter Zuhülfenahme provisori- scher Einrichtungen die Betriebseröffnung auf der Strecke Inowraclaw-Thorn, wenigstens in beschränkter Weise zunächst für den Güterverkehr, in kürzester Frift zu erwarten is, vorausgeseßt, daß die Witterungs - Verhältnisse der Herstellung vorerwähnter provisorischer Anlagen keine besonderen Hindernisse bereiten.

In Nr. 37 der „Elberfelder Zeitung“ findet sich die aus der „Berliner Wohenschrift* entnommene Notiz, daß der Bres- lau-Schweidnig-Freiburger Eisenbahn-Gesellschaft die Konzession zu einer Bahn von Raudten nach Berlin verweigert wor- den ti. Diese Mittheilung wird von dem Zusay begleitet: „Man darf sich nicht wundern, wenn allgemein der Umstand, daß die Bahn einer Staatsbahn Konkurrenz machen würde, als ein Motiv für die abshlägige Antwort angesehen wird.“

Von unterrichteter Seite erfahren wir, daß niht der Bau einer Bahn von Raudten nah Berlin, wie wohl nur verschent- lih angegeben is, sondern einer Bahn von Reppen nah Berlin, für welhen die Vorarbeiten anfertigen zu dürfen, das Direk- torium der Breslau - Schweidnitz - Freiburger Eisenbahn-Gesell- haft beantragt hatte, zurückgewiesen worden is. Als Grund der Ablehnung soll der Umstand hervorgehoben worden fein, daß cin Verkehrsbedürfniß, dessen Befriedigung die Ertheilung des Expropriationsrehtes rechtfertigen könnte, nicht anzuerkennen sei, vielmehr würden für den Verkehr zwischen der Breslau- Schweidnig - Freiburger Bahn und Berlin die vorhandenen durchaus direkten Routen von Reppen über Frankfurt a. D. und von Cüstrin nah Berlin als vollständig genügend erachtet.

Die etwaige Befürchtung, daß der Staat bei der ihm als Eigenthümer der Niederschlesisch-Märkishen Cisenbahn obliegen- den Wahrung seiner finanziellen Interessen soweit gehen könnte, einen durchgehenden Verkehr von Breslau über Reppen oder Cüstrin nah Berlin entgegenzutreten, soll der Handels-Minister als unbegründet bezeichnet und vielmehr {hon jeßt die Bereit- willigkeit ausgedrückt haben, unter entsprehenden Bedingungen einen Konkurrenzverkehr gegen die Niederschlesisch - Märkische Eisenbahn zuzulassen.

In der Plenar-Versammlung des 45. Kommunal- Landtags der Kurmark am 7. Februar wurde Folgendes zur Berathung und Beschlußfassung gestellt : :

Die Rehnung der Generalkasse der Land-Feuer-Sozietät der Kurmark und Nieder-Lausiß pro 1871 gab zu wesentlihen Bemerkungen keine Veranlaffung.

Aus dem Bericht der Landarmen-Direktion über das Taub- ftummen-Bildungswesen in der Kurmark, entnahm der Landtag, daß für den Unterricht der ausbildungsfähigen Taubftummen Alles geschieht, was die Verhältnisse gestatten. Leider konnten in dem Königlihen Taubstummen-Institut zu Berlin wegen Mangels an Play nur 27 Taubstumme aufgenommen werden. Die Landarmen-Direktion hat daher die Errichtung einer eigenen Provinzial-Taubstummen-Anstalt ins Auge gefaßt, worüber weitere Vorlagen zu machen, sie sih vorbehält. Die im Herbst 1871 für die Zwecke des Taubstummen-Bildungswesen bewilligte Hauskfollekte hat erfreuliherweise den bedeutenden Betrag von 3639 Thlr. ergeben.

Dem in Potsdam bestehenden Wilhelmsstifte zur Ausbil- dung blödsinniger Kinder bewilligte der Landtag aus dem ftän- dischen Dispositionsfonds eine einmalige Beihülfe von 500 Thlr. und genehmigte, daß die jährlihe Pension für blödsinnige Kinder, welche Seitens der Landarmen-Direktion dort unter- gebracht werden, von 80 auf 100 Thlr. erhöht wird.

In Folge des von der General-Direktion der Land- Feuer-Sozietät bei dem 44. Kommunal - Landtage gestellten Antrags auf erweiterte Diensträuume im Landschafts- hause war derselben aufgegeben worden, si dieserhalb mit der ftändishen Hauskommission in Verbindung zu seßen. Die Ge- neral- Direktion, legte den desfalls abgeschlossenen Vertrag vor, der Landtag (Ee denselben und beauftragte die Ge- neral-Direktion, über die Ausführung der hierbei nothwendig

gewordenen baulichen Veränderung dem nächsten Kommunal- Landtage Bericht zu erstatten.

Auf ein Gesuch um Bewilligung eines Beitrages aus dem ständischen Dispositionsfonds, welches von einem in Branden- burg a. H. zusammengetreten Komite Behufs eines auf dem bei der Stadt belegenen Marienberg zu errihtenden Denkmals zur Erinnerung an die glorreichen Kriege 1864, 1866 und 1870/71 an den Landtag gerichtet worden ist, zollte der Landtag diesem patriotischen Unternehmen seine vollste Anerkennung und bewil- ligte auf Vorschlag des Ausschusses einen Beitrag von 1000 Thlr.

In der Schluß-Sißung am 8. Februar theilte der Vor- sißende Graf von Königsmarck der Versammlung zunächst mit, daß die auf den ausgelegten Rehnungen der kurmärkischen Hülfsfkasse, der Land-Feuer-Sozietät, der ständischen Landarmen- Haupt- und der Brandenburg-Niederlaufißschen Landschafts-, \o- wie der ftändishen Feuer-Sozietäts-Hauptkasse, sämmtlih pro 1871, befindlihen Decharge-Vermerke von sämmtlichen Mitglie- dern des Landtags zu. vollziehen seien. Nachdem dies geschehen, gab der Vorsizende ein kurzes Resumé der Thätigkeit des 45. Kommunal-Landtags und \{loß denselben mit einem Hoch auf Se. Majestät den Kaiser und König, in welches die Ver- sammlung mit Begeisterung einstimmte.

Der Vertreter des Domkapitels zu Brandenburg, Domherr und Major von dem Knesebeck, \sprach hierauf dem Herrn Vor- fißenden den Dank der Versammlung für die umsihtige Leitung der Verhandlungen in warmen Worten aus, welche allseitigen Anklang fanden.

Der Courierzug 11. der Königlichen O ftbahn ift gestern inXFolge Zusammenstoßes zweier Güterzüge in Samostrzel und dadurch veranlaßter Gleissperrung daselbst mit einer Verspätung von 156 Minuten hier angekommen.

Erfurt, 8. Februar. Im Amtsblatt publizirt die Regie- rung unter Aufhebung der Baupolizei-Ordnung vom 27. Ofkto- ber 1871 eine Baupolizei-Ordnung für das platte Land des Regierungsbezirkes Erfurt vom 27. Januar 1873.

Wiesbaden, 6. Februar. Das Amtsblatt veröffentlicht die von dem Kommunal - Landtage am 19. Oktober 1872 be- \chlo}senen Reglements a. über die Dienftverhältnisse der Be- amten des kommunalständishen Verbandes im Regierungsbezirk Wiesbaden, þ. über das Kafsen- und Rechnungswesen des kom-

Sachsen. Dresden, 10. Februar. Die Besserung im Befinden Ihrer Majestät der Königin schreitet in erfreulichster Weise vorwärts. Schon das gestrige Bulletin meldete, daß Ihre Majestät die Naht über gut geschlafen, daß der Appetit fih ge- hoben und auch die Kräfte zugenommen haben. Von heute an

werden keine Bulletins mehr ausgelegt. Dem am Abend des 7. Februar in den dekorirten Ränt-

men des Gewerbehauses veranstalteten Albert-Vereinsball wohnten u. A. die Staats-Minister v. Gerber und Abeken, der Stadt-Kommandant General-Lieutenant v. Hausen und der Kreis- Direktor Wirkl. Geh. Rath v. Könneritz, sowie viele andere distin- guirte Personen bei. Infolge der in erfreulihster Weise fort- \hreitenden Besserung in- dem Befinden Ihrer Majestät der Königin hatte auch Ihre Königliche Hoheit die Kronprinzessin beabsihtigt, das Fest auf kurze Zeit mit Ihrer Gegenwart zu beehren, war jedoch noch in der leßten Stunde durch eine leichte Unpäßlichkeit (die glücklicherweise bereits wieder gehoben ift) ver- anlaßt worden, vom persönlihen Erscheinen abzusehen. Ihre Königliche Hoheit ließ fich indeß durch ihren gesammten Hofftaat bei dem Feste vertreten, dessen Honneurs von den vollzählig ver- sammelten Mitgliedern des Direktoriums und Ausschusses ge- macht wurdcn.

Der Ersten Kammer erstattete in ihrer heutigen Sitzung, in welcher der Staats-Minister von Nostiß-Wallwig, Wirklicher Geheimer Rath Dr. Hübel, Geheimer Regierungs-Rath Schmalz anwesend waren und anfangs der Vize-Präsident Pfo- tenhauer den Vorsitz führte, Bürgermeister Hennig Bericht über das Resultat des Vereinigungsverfahrens, betreffs der revidirten Städte-Ordnung und der Städte-Ordnung für mittlere und kleine Städte. Bei beiden Geschen i über alle noch vorhandenen Differenzpunkte eine Einigung von den Deputationen erzielt wor- den, und sämmtliche Vereinigungsvorshläge wurden von der Kammer ohne Debatte einstimmig angenommen. Namens der 1. Deputation wurde sodann vom Geheimen Rath von

den Beschlüssen beider Kammern zu dem Kirchengeseze über Abänderung von §. 25 der Kirchenvorstands- und Sÿnodal- Ordnung übrig geblieben is. Die Differenz wurde ohne De- batte durch Beitritt zu den Beschlüffen der Zweiten Kammer er- ledigt. Auf Bericht der dritten Deputation (Referent v. Sahr) trat die Kammer ohne Debatte den von der Zweiten Kammer zu dem Antrag des Abg. Porniß und einiger damit zusammen- hängender Petitionen, die Stempelsteuer betreffend, gefaßten Be- \{chlüf}sen bei. Es folgten mündliche Berichte der zweiten Depu- tation. Kaminerherr v. d. Planibß referirte über das, die bei der Kultus-Ministerialkasse und dem Universitätsrentamt verwal- teten Stiftungen betreffende Dekret, hinfichtlih dessen die Kammer bei der Mittheilung der Regierung Beruhigung zu fassen be- \chloß, und über das Dekret wegen der Vorbereitungen zur Errichtung zweier neuer Lehrerseminare; die Kammer ertheilte zu der Errichtung der beiden Seminare ihre Zustimmung und trat auch sonst den von der Zweiten Kammer bei diesem Anlaß ge- faßten Beschlüssen bei. Auf Vortrag desselben Referenten {loß sh die Kammer der von der Zweiten Kammer ausge- \prohenen Bewilligung des Mehrbedarfs von 79,000 Thlr. zum Baue der Leipziger Anatomiegebäude an. Den Schluß machten mündlihe Berichte über eine Reihe von Petitionen und Beschwerden, über welhe Namens der 4. Deputation vom Kammerherrn von Meßsch, Bürgermeister Martini und Kammer- herrn von Burgk Vortrag erstattet wurde. Dieselben boten kein allgemeines Interesse dar. Bei einigen derselben beschränkte fich die Deputation auf die Anzeige von ihrer formellen Unzulässig- feit, bei andern wurde dem Beschlusse der Zweiten Kammer bei- getreten. Eine Petition von Inhabern größerer Tanzlokale in Dresden, um Aufhebüng der Beschränkungen der Tanzmusiken während der geschlossenen Zeiten, welhe der Zweiten Kammer noch nit vorgelegen hat, beschloß die Kammer, auf sich beruhen zu lassen. Bei keinem der genannten Berathungsgegenstände fand eine Debatte statt. Bei der Uebernahme des Vorsizes machte der Präfident von Zehmen der Kammer die Mittheilung, daß er so eben die Ehre gchabt habe, in Gemeinschaft mit dem Präsidenten Dr. Schaffrath Sr. Majestät dem König den ehr- furchtsvollen Dank der Ständeversammlung für die aus Anlaß des Königlihen Vermählungs - Jubiläums geprägten, den Kam- mern von Allerhöhstdemselben verliehenen goldenen Medaillen in besonderer Audienz darzubringen.

Die Zweite Kammer hat in ihrer heutigen Sizung die Geseßentwürfe über Organisation der Behörden und der Be- zirksvertretungen, die ‘neue Landgemeinde-Ordnung und das Gesetz, betreffend das Verfahren in Verwaltungsfstrafsachen, in der von der gemeinsamen Deputation der Ersten und der Zwei- ten Kammer vereinbarten Fassung angenommen, \o daß diese Gesche nunmehr perfekt find.

Baden. Karlsruhe, 7. Februar. Die Einberufung des Städte-Aus\hufses soll für den Anfang März vorgeschlagen werden, so daß der erste Städtetag im Monat April, späte- stens im Mai abgehalten werden könnte. Nur wenige Städte haben bis jeßt auf die ergangene Einladung nicht geantwortet. Darunter im Obexlande Engen, Meßkirh, Radolfzell, Säingen, Ettenheim, Gengenbach, Zell a. H., Haslach, Oberkirh, Oberkirch und Wolfach; im Unterland Philippsburg, Neckargemünd, Ger- lahsheim, Wertheim. 55 Städte haben ihr Erscheinen zugesagt.

Meckleunburg. Schwerin, 10. Februar. Am 7. d. M. Abends fand bei dem Staatsrath Buchka ein Ballfeft ftatt, welches der Großherzog, die Großherzogin, die Groß- herzogin-Mutter und die Herzogin Marie bis zu dem um zwei Uhr erfolgten Schlusse durch ihre Gegenwart beehrten.

Sachsen-Meiningen-Hildburghausen. Meiningen, 8. Februar. Der Landtag des Herzogthums wird füx. Anfang März einberufen werden. Unter den Gegenständen, die feiner Berathung unterzogen werden sollen, wird ih ein neues Wahl- geseß befinden. Dasselbe beruht auf dem allgemeinen und direk- ten Wahlreht nach Analogie des Reichswahlgeseßes, doch is das Wahlrecht kein gleiches, insofern das Gesez auch Abgeordnete besonderer Klafsfen aufführt. Der Landtag foll nah der „Dorf- zeitung“ bestehen aus 12 Abgeordneten, die aus allgemeinen Wahlen in 12 Wahlbezirken hervorgegangen sind, aus 4 Ab- geordneten der höchstbesteuerten Grundbesißer, 4 Abgeordneten derjenigen, welche die höchste Personalsteuer bezahlen, und 2 vom Herzoge ernannten, im Ganzen also aus 22 Abgeordneten.

; Hesterreich-Ungarn. Wien, 10. Februar. In der vorgestern abgehaltenen Sißzung des Finanzaus\{chusses wurde bei Berathung des Gesetzes über die Regelung der Beamtengehalte zunächst die Prinzipienfrage, ob ein Pensions- fonds zu bilden sei, durch die Majorität des Aus\hu}ses vernei- nend beantwortet und sodann auch die Frage, ob den Beamten von ihren Gehalten Prozentualbeträge abzuziehen seien, von der

bis auf Weiteres ges{lossen. Die g ie Akte sind provisorisch suspendirt. Der Zutritt zu den Sammlungen der Bibliothek und des Amphitheaters ist untersagt.

König Bericht über die Differenz erftattet, „welhe zwischen | g

Vie aus Innsbruck berichtet wird, sollen die Abgeord-

neten aus Tirol, deren Mandatsverlufst bevorstand, es vorgezogen haben, ihre Mandate freiwillig niederzulegen.

Schweiz. Bern, 10. Februar. (W. T. B.) Der Bischof

Eugen Lachat von Basel hat den angekündigten Protest gegen seine von der Baseler Diözesanversammlung ausgespro=- hene Amtsentsezung nunmehr beim Bundesrathe eingereiht.

London, 10. Fe-

Großbritannien und Jrland.

bruar. (W. T. B.) Der Staats-Sekretär des Jnnern, Sir H. A. Bruce, hat dem Unterhause heute eine neue Vorlage über die bei Benußung der öffentlihen Parks zu Meetings zur Anwendung zu bringenden reglementarishen Bestimmungen zu- gehen lassen.

Frankreich. Paris, 9. Februar. Die wedizinis\che

Fakultät von Montpellier is ges{hlossen worden. Die be- treffende Verordnung lautet:

Auf höheren Befehl ift die meb ute pan E Ph sorlesungen und die öffentlichen

Anlaß zu diesem Verbot gaben Studenten-Demoustrationen.

Dieselben waren dadurch hervorgerufen, daß 29 Studenten, die eine Adresse an den wegen eines Preßvergehens zu 2 Iahren Gefängniß verurtheilten Redacteur der Fraternité Marou, der zugleih Präsident des Generalraths der Aude if gesandt

hatten, vom Universitätsrath getadelt worden waren und dieser Tadel am Universitätsgebäude angeschlagen worden war. 10. Februar. (W. T. B.) Der Herzog von Broglie

hat \sich gestern zum Präsidenten der Republik und zu dem Iustiz-

Minister Dufaure begeben, um wie die „Agence Havas“ be- rihtet über den Sinn und die Tragweite des von der Drei- ßiger-Kommission gefaßte Beschlusses, betreffs Ablehnung der von Dufaure zu dem Gesezentwurf der Dreißiger-Kommisfion estellten Amendements versöhnlich Erklärungen abzugeben, und namentlich hervorzuheben, daß demselben keinerlei feindselige Be- deutung gegen den Präsidenten zu Grunde liege.

Spanien. Der „Agence Havas? wird aus Madrid vom 10. Februar gemeldet, daß das Gerücht von einer Abdikation des Königs verbreitet sei. Derselbe sei, falls es dazu kommen sollte, entschlo}en, die Regierungsgewalt in die Hände der Cortes niederzulegen. Uebrigens herrshe vollkommene Ruhe in Spa- nien. Veranlassung zu der beabsihtigten Abdankung soll eine zwischen dem Könige und dem Ministerium obwaltende Meinungs- verschiedenheit bezüglih der Angelegenheit der demisfionirten Ar- tillerie-Offiziere gegeben haben. Demselben Telegramm zufolge äußert sh das in Madrid erscheinende Journal „Correspondencia“ über die gegenwärtige Lage dahin, daß voraussihtlih die Sikungen der Cortes zunächst auf drei Tage suspendirt und ihnen darauf die Abdankungserklärung des Königs vorgelegt werden würde, wenn derselbe dann noch auf seiner Absicht beharren sollte. Die Cortes würden als Antwort eine Botschaft an den König er- lassen und ‘ihn darin in der ehrfurhtsvollsten Weise um Aufgabe seines Vorhabens ersuzzen, falls derselbe aber nichtsdestoweniger auf seiner Abdankung bestehe, ein den Umständen angemessenes Spezialgesez erlassen und zur Wahl einer Regentschaft schreiten. 10. Februar. (W. T. B.) In der heutigen Sißung des Kongresses erklärte auf eine Anfrage des Deputirten Figueras der Ministerpräsident Zorilla, daß die augenblickliche Lage eine sehr schwere sei. Gleichwohl sei noch Nichts offiziell ; Alles, was bis jeßt vorgegangen, sei privater Natur. Der König habe ihm am Sonnabend seinen Entschluß angezeigt, die Re- gierung niederzulegen und bestehe auf diesem seinem Entschlusse, obschon er sich die größte Mühe gegeben, ihm denselben auszu- reden. Endlich habe er den König wenigstens um einen 24stün- digen Aufschub gebeten. Zorilla fügte hinzu, die Cortes könnten, so lange ihnen eine offizielle Mittheilung über die Abdikation des Königs nicht vorliege, irgend welche Beschlüsse doch nicht provoziren wollen; zuglei forderte er die republikanishe Partei auf, Nichts zu übereilen. Figueras hielt seinen Antrag auf Inpermanenzerklärung der Versammlung aufrecht.

Nach den der „Agence Havas“ “am 10. d. M. Abends aus Madrid zugegangenen weiteren Nachrichten war das Gerücht verbreitet, daß im Falle der Abdankung des Königs der Senat und der Kongreß sih zu einer einzigen Kammer, welche fih für permanent erklärte, vereinigen würden. Eine Versammlung der Partei der Republikaner beshloß, fich abwartend zu verhalten und ih auf friedlihe Manifestationen zu Gunsten der Errich- tung der Republik zu beshränken. Man war bemüht, den König umzustimmen, der aber fest zur Abdankung entschlossen zu sein scheint. Zorilla hat den Entshluß ausgesprochen, fih ganz vom politishen Schauplaze zurückzuziehen, feine Freunde sind bemüht, ihn davon abzubringen. Beim Kongresse war der Antrag, daß derselbe sch in Permanenz erkläre, eingebraht worden. Uebri- gens herrscht Ruhe und die Armee und die Nationalgarde waren fest gewillt, die Ordnung aufrecht zu erhalten. Der Glaube an einen friedlihen Verlauf der Krisis war allgemein verbreitet.

Ftalien. Rom, 5. Februar. Die „Gazeta uffiziale“ macht bekannt: Das Schaßamt und die General-Direktion der Taxen, welhe mit dem Verkauf und der Liquidation der einge- zogenen Klo stergüter betraut sind, haben die Uebersicht aller Verkäufe aufgestellt, welhe im Laufe des Jahres 1872 in allen Provinzen des Königreichs Italien stattgefunden haben. Dem- nach wurden im Jahre 1872 vielmehr Güter verkauft, als im Jahre 1871. Im Ganzen wurden nämlih im Jahre 1872 15,495 Grundstücke, welche auf 89,378,147 Fres. geschäßt waren, für 49,595,012 Fres., also mit Mehrgeboi von 10,216,865 Fres. verkauft, während im Jahre 1871 nur 11,175 Loose, welche auf 26,649,077 Fres. geshäßt waren, für 32,815,828 Fres., also 6,166,751 Fres. über den Taxwerth verkauft wurden.

Ueber die Rekruteneinstellung lauten die Nachrichten aus allen Provinzen günstig. Von Bologna \{chreibt man, daß von den im Jahre 1853 geborenen männlichen Personen 983 militärpflihtig find und 981 fih gestellt haben, \o daß nur 2 Mann fehlten.

10. Februar. (W. T. B.) Die Deputirtenkammer bewilligte in ihrer heutigen Sißung die von der Regierung ver- langte höhere Summe für die Entwicklung der Kriegsmarine. Der Deputirte Laporta kündigte eine Interpellation über die offizielle Betheiligung der Behörden an der in Florenz statt- gefundenen Todtenfeier für den Kaiser Napoleon an, zu deren Verhandlung ein Termin festgeseßt wurde, als der Interpellant, troß der Erklärung des Minister-Präsidenten Lanza, daß eine solche Betheiligung nit statigefunden habe, seine Interpellation aufrecht erhielt.

Schweden und Norwegen. Stockholm, 5. Februar. Die Norwegischen Blätter bringen jeßt einen ausführlichen Bericht über die bei der Eröffnung des Storthings am

munalftändischen Verbandes.

Majorität verneint.

Montage stattgehabten Feierlichkeiten. Jn dem Vesftibüle

des Storthingsgebäudes wurde der König von einer aus 12 Mitgliedern bestehenden Deputation empfangen und begab sich in den Lantthingssaal, von wo er, begleitet vom Staatsrathe und den Mitgliedern des Höchsten Gerichtes, sowie von ver- schiedenen anderen Autoritäten und Beamten in den Storthings- saal eintrat. Nachdem der König auf dem Throne Plaß ge- uommen hatte, beshwor er zuerst die Verfafsung und hielt darauf die Thronrede. Der Präsident des Storthings, Sver- drup, erwiderte mit einigen Worten, worauf der König mit seinem Gefolge den Storthingsfaal verließ. Jn den Korridoren paradirte das Kadettencorps und vor dem Storthingsgebäude waren Truppen aufgestellt. Darauf begab sich das Storthing in corpore nah dem Schlosse, wo der Präsident eine Rede hielt, welche der König erwiderte, indem er sein Bedauern ausdrückte, daß die Königin an ihrer Mitreise nach Norwegen verhindert, eas Sit e L URS das Storthing sich nach ammlungssaale zurückbega i g 3 sMliebe gsf 3 gab, um die Versammlung zu Die Thronrede, mit welcher der König am 3 das Storthing eröffnete, lautet: L E „Gute Herren und Norwegische Männer! „Ich gelove und s{wöre, daß ih das Königreich Norwegen in Uebereinstimmun t feiner K i d seinen C i C g mit seiner Konstitutien und seinen Ge]|eßen regieren will, so wahr mir Gott helfe und sein heiliges Wort!“ , Mit dieser vom Grundgeseße gebotenen feierlichen Bekräftigung meines bereits abgelegten Eides sei mein erster Königlicher Grußz an Sie vereinigt. Die Verpflichtungen, welhe mir mein hoher Beruf auferlegt, sind nicht nur im Geseße geschrieben, sie sind auch in mein eigenes Herz eingeschrieben. Schon von meiner frühesten Jugend an wurde die Liebe zu Norwegens Land und Volk befestigt, welche ih von dem volksgeliebten Vorgänger aus dem Geschlehte Carl Johanns e habe, unter dessen gute und- erleuchtete Regierung Norwegen eine T E Lifte ad O e ne Zeit gleihsam erneuerter Jugend, lfte Ausficten rit e Sntwickelung einer ehrenvollen Zukunft ber wenn ih, dessenungeachtet, mit Welmuth jeßt dies ß an die auserwählten Repräsentanten des norwegischen Ps s o ist Niemand unter Ihnen, der niht nur mein Gefühl versteht, ondern auch theilt. Mein verewigter, hochgeliebter Bruder ging, menschlich geurtheilt, in einem zu frühen Alter fort. Doch, unter den athschluß des Oerrn müssen wir uns Alle mit Ehrfurcht beugen und unseren Trost darin suchen, in dankbarer Erinnerung alles das Gute zu bewahren, was König Carl gethan und gewollt, alle die Liebe zu uns, die seinen reichen und warmen Herzen entströmte. . 7 li Ebenso wie er, will auch ich mein Vertrauen auf die echte Va- erlandsliebe der auserwählten Männer des Landes setzen, die allein ein frutbringendes Zusammenwirken zwischen den Staatsmächten sichern fann. Es ist und bleibt mein höchster Wuns, daß ein folches led Zufammenwirken immer stattfinden möge, und meine feste die Beobatete gn O DRRVg für die gegenseitigen Rechte und R : li be O Di ee B diefes Ziele d ee MIiG estimmten Pflichten uns die Erreichung „Die Vereinigung zwischen den beiden Brüdervölkecn der \fandi- navilchen Halbinsel, welche jeßt gegen sechzig Jahre len Get ns gestärkt und befestigt werden, je nahdem das eine oder das an- in der Reiche n geistiger oder materieller Entwickelung vorwärts geh Z Ihre Segnungen werden unter Anerkennung der Selbständigkeit i Jedem der Reiche in der Vereinigungsakte zugesichert ist, vermehrt Werde je gden mchrere Verbindungen zwischen den Ländern hber- fuüpft wird ein vertraulicheres Verhältniß zwischen ben Völkern ge- „__ Alle fremden Monarchen und Staats-Ch-fs haben mir ni Verficherungen um ihre Theilnahme an der Taue C E Ä zen Berlust gegeben, sondern auchß um ihre freundschaftlichen Gefin- nungen gegen mich und die vereinigten Reiche. : / : 2 ieses glücklihe Verhältniß zu den fremden Mächten zu erhalten zu entwickeln, soll immer Gegenstand meiner eifrigsten Bestrebun- fen fein. Us Einigkeit bei uns nebst Ruhe und Festigkeit in un- v 1 Etn zum Auslände wagen wir, zuversichtsvoll zu hoffen diele Destrebungen mit Erfolg gekrönt werden werden. | E ie kürzlich beendigte Kunst- und Industrie-Ausstellung in Ko- T einen neuen Beweis von dem herzlichen Verhältniß ge- laude D inemart herrjs (pu und unserem stammverwandten Nachba-- Vie Nothwendigkeit, zur Goldwährung überzugehen, hat mi ver- anlaßt, insofern _die National-Repräsentationen finds nit hd geben, mit dem Könige von Dänemark eine Konvention, betreffend ein fileeloaftliches Münzsystem für die drei nordischen Reiche abzu- gelegt werben. orshlaz über diese Sache soll dem Storthinge vor- „le Ernte des vergangenen Jahres hat zwar in ei ß Theile des Landes den Erwartungen nicht entsprochen; bes dur Gia: zen genommen hat ein ungestörter und glücklicher Fortschritt in unse- R Bde aen ve getragen, den Wohlstand dés Volkes zu ermehren, e îofonomi äfte des Landes sind sicherli niemals io groß wie iet S râste des Landes find sicherlich , Qn diesen Verhältnissen haben wir eine fernere E : ü die Sicherung unj)erer Selbständigkeit und für die Es a Gortschrittes fowohl in materieller wie in geistiger Richtung. wit A rey betreffend die Bewilligung der Geldmittel zu den O en 18 Befestigungsarbeiten, die in leßterer Zeit ein Bera- ns gegenstand der Regierung gewesen sind, soll vorgelegt werden. d ) L große Bedeutung für die Vertheidigung des Landes ist unver- ennbar, und mit jedem vergehenden Jahre wird die Verantwortlich- keit T Al big a zu lassen. 4h Werde Jhnen, betreffend die Abkürzung der berechneten Bau- gi ent alb QUCE ZAhEe für die Eisenbaÿn zwischen dem tidlicie ne ) egen 3 ige Storthi ie Mil bewilligt hoh einen ne ed das vorige Storthing die Mittel 58 11t die Frage wegen Konzession einer Eisenbahnan F ttaalenene an eine Gesellshaft entstanden, bebenttangovt e O ein andeêtheil, als für die künftige Verbindung mit Schweden und dem Auslande. Bevor i hierüber einen Beschluß fasse, beabsichtige s dem Storthinge vorzuschlagen, die Mittel zur Ausführung der An- age für Des n Staates zu bewilligen. ) 8 le Zukunft eines Volkes ift eine gute Volksschule ei wichtigsten Angelegenheiten, und das Gehalt der L derten ae

edeutung ihrer Arbeit stechen. Jch schlage deshalb eire Veränd y 10 chen. h lage deshalb eine V erung ande d AN geltenden Geseß, betreffend das Volks\{ulwesen auf dem n Betreff eincr seit längerer Zeit entgegengesehenen Referm, die T der Schuldhaft, soll dem Storthinge ein Vorschlag Vorge:

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mitgetheilt, daß der §. 45 der S

Königlichen Huld und Gnade wohlgewogen.“

keiten eröffnet werden soll.

Zütland und Deutschland fortgeseßt.

der Staatskasse; die Ausgaben betrugen 91,073 Rdl. Amerika. Washington, 10. Februar.

Senate abgelehnt.

sen auf die Staats\chuld beshchlofsen worden.

erkläre, erflehe ich den Segen des Himmels über Ihre Arbei 0 chZ ) „Zbre Arbeiten und verbleibe Jhnen, gute Herren und norwegische Männer,“ mit aller

Dänemark. Kopenhagen, 7. Februar. Am 14. d. M findet zum ersten Male in dieser Saison im Königlichen Palais eine größere Soirée statt, womit eine Reihe ähnlicher Festlich-

Der türkishe Gesandte in St. Petersburg, Rustem Bey, dessen Ankunft in Kopenhagen orf mitgetheilt wurde, hat seine Heimreise von Stockholm sofort über Fühnen,

Die Einnahmen Islands im Finanzjahre 1871—72 betrugen 97,055 Rdl., wovon 49,006 Rdl. as He inis

Die über die Wahlen zur Legislatur von s S den beiden verschiedenen Wahlbureaus erstatteten Berichte sind beide von der mit der Vorberathung dieser Angelegenheit beauf- tragten Senats-Kommission für ungeseßlih erklärt worden. Die Vorlage des Schat-Sefretärs Boutwell über Erhöhung des Gehaltes des Präsidenten und der Minister, sowie der Be- zuge der Senatoren und der Kongreß-Mitgüicder wurde vom

Sum Nachfolger des Schaßsekretärs Boutwell, falls die- ser wie wahrscheinlich zum Senator für Maf1chusfetts er- nannt werden sollte, ist der Assistent im Schabdepartement, W. A. Richardfon, ausersehen. Die allmähliche, abtheilungs- weise erfolgende Zurückziehung der Truppen aus den Südftaaten hat auf Anordnung der Regierung bereits begonnen. Von der Legislatur von Georgia ist die Auszahlung der Zin-

Eifenbahn-Bataillon hergestellt, überdiez aber neben dem Haupt-Fahr- geleis der Berlin-Dresdener Bahn und im Anschluß an den Babn- uet ein Sthienenstrang über Zossen bis Kolonie Neuhof und von zier aus in selbständiger _Trace eine Zweigbahn nach dem neu zu gründenden Artillerie-Sehießplaß in der Nähe von Specrenberg gebaut werden, ai: E 21. Stangensche Orientreise ist am Mon- tag Mittag vom Görlißer Bahnhofe aus angetreten worden Es hatten sih gegen 40 Personen gemeldet, im Ganzen konnten aber uur 25 an- genommen werden. s Gui A 2 S A Z Die Königliche Regierung zu Münster hat im Jahre 1872 an 24 Gemeinden des Bezirks 7990 Thaler Beihülfe aus Staats- mitteln zu Gemeindewegebauten gezahlt. i F T Mm c / Bern, 10. Februar. (W. T. B.) Der Bundesrath hat den von der Virektion der Gotthardbahn vorgelegten Plänen für die Tessiner Thal-Eisenbahnen seine Genelmigung ertheilt. c 5 2 qs 6 i _ ¿s „London, 4. Februar. Berichte aus Aden melden, daß die ritishe Regierung beabsichtigt, im Süden von Cap Delgado ei e u bed , im p Delgado einen mi itärishen Hafen zum Schuß der Dampferlinien zwischen Aden, Zanzibar und Cape Town zu bauen. : Plymouth, 10. Februar. Der Hamburger Dampfer „Frisia* ist heute hier angekommen. M Southampton, 10. Februar. „Bavaria“ ist heute hier eingetroffe | ; getroffen. L __ St. Petersburg, 5. Februar. Das Telegraphen-Depar- tement meldet, daß seit einigen Tagen die Telegraphenlinie zwischen Si\tawropol und Reosfstow am Don erhebliche Beschädigungen durch den Nebel erleidet, der fih jeden Morgen in so dicker Reifschicht an die Drähte seßt, daß diese zerreißen. Die Verbindung wird zwar täglich wiederhergestellt, aber nur auf kurze Zeit, so daß gine Ver- ¿gerung tin der telegcaphischen Korrespondenz mit dem Kaukasus un- vermeidlih gewesen ist. :

Der Hamburger Dampfer

Aus dem Wolff'shen Telegraphen-Bureau.

Verschluß der Postsendungen.

von Packeten ohne Werthangabe.

L Nr. 8 des Amts - Blattes der Deutshen Reihs- Postverwaltung enthält: General-Verfügungen vom 5. Februar 1873. Warnung der Landbriefträger vor Unglücksfällen. Stem- pelung der Postsendungen. Vom 6. Februar 1873. Vervackung und Bescheidung: vom 5. Feb S7 D E | eidung: vom 9. Februar 1873. Lieferung eines Anhanges zur Poftdienst-Instruktion. Verschluß cketen ohne We! Vem 31. Januar 1873. Größere Beweglichkeit des Aufsichts- und Kontrolapparat3 der Pofverwaltung.

Wien, Dienstag, 11. Februar. In dem gestern unter Vorsiz des Kaisers vereinigten Ministerrathe hat nah der „Neuen freien Presse“ die Vorlage wegen der direkten Reichsrathswahlen die Kaiserliche Zustimmung erhalten. Wie dasselbe Blatt auf Grund glaubwürdiger Nahrichten mittheilt, beabsichtigt die Ma- jorität der galizifhen Reihsraths-Abgeordneten, der Wahlreform gegenüber keine feindselige Haltung einzunehmen. T

London, Dienstag, 11. Februar. Der „Times“ zufolge

Kunst und Wissenschaft.

stellung zählte im Ganzen mehr Nummern wie die jebige.

in Thorn veranstalteten Kopernikus feier theilzunehmen. fommt in nächster Z

mehreren Jahren in München aufgeführt worden.

Elsayz-Lothr ingen herzustellen.

entstellenden Anbauten befreit werden.

bleibendes Denkmal geseßt.

Gewerbe und Handel.

Verkehrs- Anstalten.

Indem ih hiermit die Verhandlungen des Storthings für eröffnet

Königlihes Schauspielhaus.

Shakespeare's „König Heinrich 1V.“, dessen erster Theil am Sonnabend, neu einstudirt, dem noch in le AE Dee des verflossenen Jahres wieder aufgeführten „König Richard Îl.“ folgte, ist das zweite der aht großen Königsdramen, welche die

menhängenden Gemälde schildern: welchem die Periode der eng- lischen Geschichte von 1398—1485 als Rahmen Hen Miben der Dichter zuerst die Bürgerkriege unter Heinrich VI. in drei Dramen behandelt und Richard Ul. hatte folgen lasen, \{chuf er später die vier erften Historien Richard [1., Heinrich 1V. (2 Theile) und Heinrih V., während Heinrich VIIl. und König Iohann selbständig außerhalb dieser Reihe stechen. Aus dem innigen

zugleih die mannigfah einzelnen Dramen, mit Ausna

Connex der erstgenannten Werke zu einander ergeben \ih aber en Uebelstände für die Aufführung der 1 : i usnahme etwa des ersten und lezten der Seltat Richards, die allein ein ge\s{lo}enes Charakterbild ihrer

elden j

F L ragmentari î j Kämpfe der Häuser Lancaster und York in einem in sich zusam- N uentarisG, weil das Bild des

entwerfen. Dagegen bleibt Heinrich 1V. immer Bolingbroke aus

Richard 11.“ verblaßt is. Der Hercford-Bolingbroke aus die-

ser Tragödie giebt ers den Schlüssel zu dem Charakter des \hweigsamen, ftaatsklugen Monarchen, zu feinem Mißtrauen

egen den von Richard zum Thronfolger bestimmten Edmund ortimer und dessen Schwager Heinrih Heißsporn, zu seiner

Furcht vor den Mitwissern des Mordes an seinem Vorgänger und seinen Gewissensqualen, die er durch einen Kreuzzug be- \hwihtigen will. Nichtsdestoweniger ist die Expofition mit mög-

_ Königsberg, 8. Februar. Die 26. große Kunst- und Ge- mäldeausfstellung wird am Sonntag, den 9. Februar, eröffnet und morgen, die leßten von Danzig bier eingetroffenen Gentälde auf- gestellt. „Vie Heizvorrichtungen im Moskowitersaal des Königlichen Stlosses sind angebracht und werden für genügende Wärme sorgen. Die Landschaften in der Ausstellung sind dominirend. Mehrfach sind Porträts des Veutscheu Kaisers, des Kronprinzen und Nüdckehriceneu siegreicher Vateclandsvertheidiger vorhanden. Die vorherige 25. Aus-

f Se Aa A Ebi a A Februar. Seitens der hiesigen Königl. Univer- sità find die Profefsoren Galle und Caro bestimmt worden, als Vertreter der Universität Breslau an der von dem deutschen Komite

M 7 ch d i: B E :

München, 7. u An Pos L Ca theater "mmt in nâc eit auf besonderen Befehl des Königs Schill rs „Von Carlos“ ohne Kürzungen zur Aufführung. Frl. Ziegler wird bei dieser Gelegenheit z n 9 j inzessin Ebolis Mtelon dieser clegenheit zum ersten Male die „Prinzessin Eboli* fpielen. Bekanntlich ist „Don Carlos* ohne Kürzungen {on einmal vor

Straßburg, 6. Februar. Wie die „Köln. Ztg." mcldet, if

Straßburg, 6. Februar. die „Köln. Ztg." meldet, ist

im Auftrage des Ober-Präsidenten v. Möller Professor Ostcrwald be-

\häftigt, in s{ön I Aquarellbildern ein Album über 5

M » 12 F t ) S j ç Mes, 9. Februar. Die Kathedrale soll nunmehr von den

Zürich, 5. Februar. Dieser Tage starb hi Fes

Dr. Hermann Behn - Eschenburg. Derselbe war a La 1814 zun Stralsund geboren, lebte später am Rhein und wurde 1852 Professor der englishen Sprache und Literatur an der Universität Zürich. Außerdem war er an der Züricher Kantonsscule und (seit 1859) am Polvtechnikum angestellt. Durch seine „Schulgrammatik der englischen Sprache“ (vierte Auflage, Zürich 1867) hat er sich ein

_ Einem Telegramm der „Times“ aus Konstantinopel zu- felge, haben die Erdstöße auf der Insel Samos bis 5. d. M gens angchalten, aber mit verminderter Heftigkeit, und seit dem Abend dieses Tages haben sie gänzlich aufgehört. /

Abend s V \ gehört. Die Regierung der Pforte hat den verunglückten Einwohnern Hülfe gesandt.

Betreffs der am 18. d. Mts. stattfindenden General-Versamm- lung der Königsberger Vereins-Bank (f. Inserat) wird uns etheilt, _5- 49 der Statuten dahin zu verstehen sei, daß nur derjenige zum Eintritt in dieselbe berehtigt ift, der seine Aktien bis zum 15. d. Mts., Mittags 12 Uhr, deponirt hat.

Die Verwältung der Berlin-Dresdener Bahn, welche nach cinem von ihr veröffentlichten Bericht mit der Vorbereitung der Bahn fo weit vorgeschritten ist, daß sie bercit L des Unternehmens schreiten kann, wc und dadurch die Rentabilität Projekte in Ausficht genommen

8 zu einer Erweiterunc , welche die Generalkosten mindert erhöht, hat für diesen Zweck folgende ficht genommen, über welche die bevorstehende General- versammlung beschließen soll: 1) Bau einer Bahn von Elsterwerda über Grödiß, Riesa, Lommatsh nach Nossen mit einer Abzweigung ans der Gegend von Lommatsch nah Roßwein er Bah1 Roßwein-Hainichen oder die Pachtung des Bet 3) Bau einer Bahn aus der Stammbahn in d E E ee an anderen geeignete enheiten, und Det derselb Baußen bis zur \äch{sis{-böhmis Hrenze i Le Lehrer darf nicht in einem zu großen Mißverhältniß zu der B zum Anschlu au die Böbariibe Nebra 4) Bau ciner

Bahn von Dresden in der Richtung nah Tetschen zur nfluß: dieDesterreichischeNordwestbahn mit eincr Zweigbahn von Sebniß. 5) Bau einer Bahn von Berlin über Lichterfelde nah Potsdam. Wie in der Motivirung bemerkt wird, ist das Projekt ad fluß eines Vertrages, welchen die Verwaltung mit dem Kriegs-Mi- nisterium geschlossen hat. Nach demselben wird in Verbindung mit | dem Dresdener Bahnhof in Berlin ein I

n Anschluß an Schandau nah !

9 der Aus- |

e Bahnhofsanlage für das

hat die brafilianishe Regierung \ih der submarinen Telegraphen- gesellschaft verpflichtet, durch den Abschluß internationaler Ver- träge die Neutralität des zu legenden telegraphischen Kabels fiherzustellen. Nach den heutigen Morgenzeitungen würde heute ein Abfluß von 200,000 Pfd. Sterl. aus der enaliscen Bank (vermuthlich nach Iapan) zu gewärtigen sein. fibs Madrid, Dienstag, 11. Februar. Der König besteht \siche- rem Vernehmen nah auf seiner Abdankung und sollte seine of- fizielle Abditationserklärung noch heute den Cortes mitgetheilt werden. Nach der bezüglichen Beschlußfassung der Cortes dürfte das Minifterium alsdann zurücktreten und seine Vollmachten in die Hände derselben niederlegen. Der Kongreß hat den Antrag Figueras' angenommen und wird \{ch in Folge dessen in Permanenz erklären, um mit der Regierung ein Einverständniß bezüglih der durch die Situation gebotenen Maßregeln herzustellen. Fünfzig Deputirte, welche \ofort ge- wählt wurden, bilden eine Permanenz-Kommission. Einige Volksansammlungen, welche im Laufe des gestrigen Tages statt- fanden, sind ohne jede Mühe zerstreut worden, und haben keinerlei irgendwie erhebliche Ruhestörungen stattgefunden, wenn auch die Stimmung der Stadt mit Rücksicht auf die zu erwartenden wich- tigen Entschließungen eine erregte ist. } L Rom, Montag, 10. Februar. Nachdem Oesterrei das Schiedörichteramt in der Lauirionfrage angenommen hat, sind demselben, wie „Opinione“ meldet, von den betheiligten Mächten die bezüglihen Aktenstücke übermittelt worden. / New-York, Dienstag, 11. Februar. Der Schat\ekretär Boutwell hat dem Kongresse eine Geseßesvorlage zur Annahme empfohlen, welche die amerikanische Handelsmarine zum Gebrauch des internationalen Schiffssignal-Kodex verpflichtet.

Königliche Schauspiele. Mittwoch, 12. Februar. (Opernhaus.) 38 Vorstellung. Zum ersten Male: Ein Maskenball. Große Oper in 5 Akten. Musik von G. Verdi, überseßt von I. C. Grünbaum. Ballet von P. Taglioni. In Scene geseßt vom Direktor M. Ernft. _Beseßung: Richard, Graf von Warwih, Gouverneur von Bofton, Herr Niemaun. Renato, scin Sekretär, Cerr Beß. Ametiag dessen Gattin, Frau v. Voggenßbuber. Oskar, Page, Frl. G.osfi. Ulrika, Wahrsagerin, Frl. Aßmann. Samuel, Tom, Verschwerene, Hr. Salomou, Hr. Krolop. Silvan, Matrose, Hr. Barth. Ein Richter, Hr. Mürich. Ein Diener Ameliens, Herr Witt. Devutirte. Offiziere. Matresen. Männer, Frauen und Kinder aus dem Volke Bürger. Wachen. Masken. Vers{hworene. Das Stück spielt in Boston -und dessen Umgebung. 2 Anfang §7 Uhr. Hohe Preise.

E Im Schauspielhause. (42. Abonnements-Vorstellung.) Ein Schritt vom Wege. Lustspiel in 4 Akten von Ern| Wichert. Ansang halb 7 Uhr. Mittel-Preise. :

L Donnerstag, 13. Februar. (Opernhaus.) 39. Vorftellung. Der Freishüz. Oper in 3 Abtheilungen. Musik von C. M.

2) Ankauf der Bahn | 99 Weber. Agathe: Fr. Kupfer-Berger. Aennchen: Fr!. Haupt, riebes auf derselben. ! er Gegend von Drähna ! n Punkt nach Camenz, ! n der Nähe von Scir- !

vom Stadttheater in Stettin, als Gast. Max: Hr. Schott. Caspar: Hr. Fricke. Anfang 7 Uhr. Mittel-Preise. h

x Im Schauspielhause. (43. Abonnements - Vorstellung.) Maria und Magdalena. Schauspiel in 4 Akten von Paul Lin- } dau. Anfang halb 7 Uhr. Mittel-Preise.

Ï Die Meldungen um Billets zum Zuschauerraum des dritten | Ranges für den bevorsteheriden zweiten Subsfkriptions-Ball find | wiederum fo zahlreih- eingegangen, daß nur ein kleiner Theil | derselben berückfihtigt werden kann. Die nah dem 10. d. M. | eingelaufenen und etwa noch eingehenden Gesuche finden unter | feinen Uniständen eine Berücksichtigung.

lihster Klarheit und Deutlichkeit in die ersten Scenen zusam- C: Die Weigerung des heißblütigen Heinrih Percy, die von ihm gefangenen Schotten herauszugeben, die Beleidi- | gung seines Schwagers Mortimer durch den König, und \{chließ- lih die Verschwörung der Grafen Worcester und Northumber- land, mit Percy Hotspur, Mortimer, Vernon, dem Erzbischof von York und den Schotten Owen Glendower und Douglas.

| Freilich entspriht der ganze weitere V-rlauf der Handlung

und dies ist. mit Recht immer an Héurich lV. getadelt worden nicht der großartigen historishen Einleitung. Durch drei Akte wird die Handlung, welhe in die Iahre 1402 und 1403 fällt, kaum um einen Schritt gefördert; ers im leßten erhält sie dur den Tod Heinrih Percy's in der Schlaht bei Shrewsbury

ihren beshleunigten Abshluß. Dazwischen liegen die humeristi-