1873 / 79 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 31 Mar 1873 18:00:01 GMT) scan diff

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\éhiedener Abgeordneten in das Haus und einige Urlaubsgesuche, die Konstituirung der Kommission für den Invalidenfonds und

die Umgestaltung der Festungen mit; zum Vorsizenden der

Kommission ist Abg. v. Bennigsen, zu seinem Stellvertreter Abg. Freiherr von Noggenbah, zum Shriftführer Abg. Erhard und zum Stellvertreter desselben Abg. Grimm gewählt worden. Hier- auf trat das Haus in die erste Berathung des Gef eßentwurfs über die Kriegsleistungen ein, wozu der Bundesbevollmäch-

Geheimer Regierungs-Rath Starke eine kurze Erläuterung gab. Bei Schluß des Blattes \prah Abg. Oheimb.

Gestern Mittag wurde in Anwesenheit Ihrer Majestät i

der Kaiserin-Königin und Ihrer Königlichen Hoheit der Großherzogin von Baden, zu deren Empfang sich u. A. der Kammerherr Graf Fürstenstein und der Polizei - Präsident von Madai eingestellt hatten, das nêèue Asylhaus für ob- dahlose Männer, Büschingstraße 4, dur einen feierlihen Aft seiner Bestimmung übergeben. Die Festrede hielt der Pr. Georg von Bunsen in Stellvertretung des verhinderten Bor- fißenden des Vereins. Den Schluß der Feier bildete der Gesang des Handwerkerhors: „Nun sei gesegnet, Tempel du!“ Nachdem Sih Jhre Majestät die Kaiserin die Mitglieder des Verwal- tungsraths durch Herrn von Bunsen einzeln hatte vorstellen lassen, \sprach Allerhöchstdieselbe Sich höchst anerkennend über die Bestrebungen des Afylvereins aus. Zum S{hluß nahm Ihre Majestät die Einrichtung des obern Saales, der Küche, der Badeanstalt 2. in Augenschein, erkundigte Sich sehr eingehend nah der Beköstigung der Asylanten, dem Hauspersonal 2c. und verabschiedete Sih dann unter wiederholten Aeußerungen der Anerkennung des gedeihlihen Wirkens des Asylvereins.

Der General-Lieutenant und Chef der Admiralität, Staats-Minister von St of h hat in Begleitung des Kapitän- Lieutenants Schröder eine Jnspizirungsreije nah Kiel und Wil- helmshaven angetreten.

Der Gen ral-Lieutenant und stellvertretende Comman- deur der 19, Division, von Strubberg, welcher aus Anlaß seiner Beförderung zum General-Lieutenant zur Abstattung per- fönlicher Meldungen hier eingetroffen war, hat sih nah Nancy zurückbegeben.

Der Ministerial-Direktor Moser is von dem Reichs- kanzler zum Vorsißenden der Ausstellungs-Kommis- sion in Wien ernannt worden und wird die Leitung der Ge- \häfte dort am 2. April übernehmen. _ -

Der Großherzoglich hessishe Minister-Präsident von gel mann ift aus Darmstadt hier wieder eingetroffen und at im Hotel Royal Wohnung genommen.

Der Kaiserlich brafilianische Gesandtschafts-Sekretär Vi- comte d’'Almeida i} heute früh aus St. Petersburg hier angetommen. :

Magdeburg, 29. März. Das Amtsblatt veröffentlicht folgende Bekanntmachung: s

_ Nähdem Seinc Majestät der König Allergnädigst gerußt haben, mich zum Ober-Präsidenten der Provinz Sachsen zu ernêènnen, habe ih mit dem heutigen Tage dieses Amt übernommen.

__ Indem i dies hiermit zur öffentlichen Kenntniß bringe, bitte ich die Eingesesscnen der Provinz, mir ihr wohlwollendes Vertrauen zuzu- Een, welches agufrihtig zu erwidern mein ftetes Bestreben sein

ird.

Magdeburg, den 25. März 1873. Der Ober-Präfident der Provinz Sachsen. von Patow.

Frankfurt, 30. März. Der Kaiserlich japanische erste Finanz-Minister Okubo weilt, wie die „Frkf. Pr.“ meldet, seit heute Morgen hierselbst und stieg im Hotel zum „Schwan“ ab. Derselbe besichtigte die Werthpapierdruckerei B. Dondorf und C. Naumanns Druckerei, in welcher augenblihlich japani- sches Papiergeld angefertigt wird.

Bayern. München, 27. März. Zur Umgestaltung des Patcket- und Geldbeförderungs-Tarifes der baye- rishen und württembergishen Posten wird nunmehr eine Kommission von Delegirten dieser Postverwaltungen Behufs Festsezung eines neuen Packetportos, wobei als niederster Sah bis 10 Meilen 3 Kr. angenommen werden soll, in Stutt- gart zusammentreten. Seitens der bayerishen Postverwaltung wurde der Postoffizial Hr. Then von Würzburg zu dieser Kom- mission beordert. i

Außer der {hon erwähnten Kündigung resp. Um- wandlung des 5proz. Eisenbahn-Anlehens von 1866, hat das Finanz-Ministerium in Gemäßheit des Geseyes vom 28. April v. I. nun au die Inangriffnahme der Tilgung der 41/2 pro- zentigen . Militärschuld, mit Verwendung verfügbarer Mittel aus der französischen Kriegsentshädigung, angeordnet, und es sind in Folge dessen- der noch niht verlooste Rest des 41/5 proz. Militär-Anlehens vom Jahre 1859 und des 4!/ proz.

_Militär-Aulehens vom Jahre 1855 mit ganzjährigen Coupons zur Heimzahlung gekündigt worden. Die Verzinsung der ge- kündigten Kapitalien endigt mit dem 31. Mai 1873, auf Wunsch der Gläubiger aber können die betreffenden K.pitalien bei dem 41/, proz. Eisenbahn-Anlehen von 1856 bis auf Weiteres wieder angelegt werden.

Sachsen. Dresden, 2% März. Der Prinz Gustav von Wasa'ist gestern Abend 7 Uhr nach Wien abgereist. / Leipzig, 29. März. Der Prinz Wilhelm von Hessen traf gestern Abend 9 Uhr 50 Minuten mit Gefolge auf der Leipzig-Dresdener Bahn von Dresden hier ein und reiste Nachts 1/2 12 Uhr mit dem Thüringer Courierzuge nah Baden-Baden. Der Erbprinz von Hohenzollern kam gestern

Abends 26 Uhr von Dresden mit Gefolge hier an und reiste

um 6 Uhr auf der Anhalter Bahn nah Dessau weiter.

Baden. Karlsruhe, 29, März. Das heutige Geseßes-

und Verordnungsblatt Nr. 7 enthält eine Bekanntmachung _des Handels-Ministeriums: die Ueberleitung des badischen Postwesens in die Reid: sverwaltung betreffend, womit die in

Gemäßheit des §, 50 des Gesetßzes über das Postwesen des

Deutschen Reiches vom 28. Oktober 1871 von dem Reichskanzler zur Verkündung mitgetheilten Abänderungen ‘des mit dem 1. Januar 1872 in Baden in Kraft getretenen Postreglements

vom 30. November 1871 zur allgemei i werden. s gemeinen Kenntniß gebracht

Hessen. Darmstadt, 28. März. Zur Feier des Ge- burtstages Sr. Majestät des Dentschen Kaisers hat am Großherzoglichen Hofe am 22. d. M. Galatafel stattge- funden, bei welcher Se. Königliche Hoheit der Großherzog auf

- das Wohl Sr. Majestät toastirte. i

Bráunschweig, 29. März (Br. Tagebl.) In der gestri gen Sihung der Landesversammlung wurde zunächst a

/der Wahl eines Kronhüters und über die Inartikulirung des mit Montenegro geschlossenen Auslieferungsvertrages.

Mittheilung über die Regentschaftsfrage gemacht. Die betreffende |

Geseßesvorlage soll nunmehr in öffentlicher Sißzung weiterbera- then werden. (Vgl. das Telegramm in Nr. 78 d. Bl.) Der Ántrag Linder auf Vbänderung verschiedener Bestimmungen der neuen Wegeordnung vom 5. Juni 1871 wurde nach lebhaf- ter Debatte angenommen, ebenso erhielten einige dahingehende Komnmissionsanträge die Genehmigung. Bezüglich der Regelung der Pensionen der Wittwen und Waisen der Civil- und Mili- tärbeamten beschloß die Landesversammlung:

Die Landesregierung wird ermächtigt, 40s Ah ergeben sollte, daß in einem der bestehenden Geseße sofort eine Aenderung erfor- derlich, diese unter Zustimmung des Ausscusses sofort zu erlassen und wird dem Aus\s{huß die erforderlihe Vollmacht ertheilt.

Sachsen-Weimar-Eisenah. Weimar, 29. März. Der Großherzog und die Prinzessinnen sind vergangene Nacht von Berlin zurückgekehrt, die Rückkunft der Großherzogin, welche fih noch nah ihren Besißungen in Schlefien begében hat, wird am nächsten Montag erwartet.

"Das „Regierungsblatt für das Großherzogthum Sachsen-Weimar-Eisenah“" enthält in Nr. 5 u. A. die Instruk- tion, die von den Gerichten über die Einleitung und den Aus- fall strafrehtliher Untersuhungen zu machenden Mittheilungen betreffend, ferner eine Ministerial-Bekanntmachung, betreffend Er- E zu Mitgliedern des Titerarishen Sachverständigen-

ereins.

__ Neuß. Gera, 28. März. (L. Z.) Der Landtag lehnte in seiner heutigen Sißung die Vorlagen, betreffend Unterstüßung einer in Schleiz zu begründenden Holzschnißschule mit zwei Stimmen Majorität àb, aus dem Grunde, weil man, schon der Konsequenz halber, derartige Staatssubventionen vermeiden müsse Eine Vorstellung des Thüringer Städteverbandes, Revision der Gemeinde-Ordnung betreffend, wurde auf Antrag der Finanz- Kommission dem Ministerium zur Erwägung überwiesen. Bei vier anderen Gegenständen der Tagesordnung beschloß der Land- tag deren Zurückstellung bis dahin, wo die anderen damit in Verbindung stehenden Vorlagen zur Berathung gelangen könn- ten. Es betrafen dieselben Gehaltsaufbefserungsgesuhe, fowie Cisenbahn- und Straßenbauten. Ein weiterer Bericht der Fi- nanz-Kommission, den Antrag auf Einschiebung noch einer Mit- telstufe bei der Klassensteuer betreffend, fand Annahme beim Landtag und das Ministerium gab die Zusage, daß in nächster Finanzperiode darauf Rücksicht genommen werden solle.

Oesterreich-Ungarn. Wien, 30. März. Am 27. d. M. find, wie die „Freie Zeitung" meldet, im- Bureau des ersten Oberst-Hofmeisters Sr. Majestät die Ehepakten für die Erz- herzogin Gisela und den Prinzen. Leopold von Bayern unterzeichnet worden, und zwar durh die Bevollmächtigten der beiden Höfe: den Ersten Oberst-Hofmeister Prinzen zu Hohen- lohe-Schillingsfürst und den Minister des Kaiserlihen Hauses und dés Aeußern Grafen Andrafsy einerseits und den Königlich bayerischen außerordentlihen Gefandten und bevollmächtigten Minister am Kaiserlihen und Königlichen Hofe Grafen von Bray-Steinburg andererseits.

Die Wiederherstellung des Erzherzogs Franz Karl schreitet, wie die „Wien. Ztg.“ mittheilt, langsam vorwärts. Se. Königliche Hoheit hat ers seit kurzer Zeit anfangen können, den verleßten und noch im Verband befindlichen Fuß mit äußerster Vorsicht und mit fremder Uhterstühung wieder zu kurzen Bewe- gungen im Zimmer zu gebrauchen. Das Allgemeinbefinden Sr. Königlichen Hoheit ist e pa befriedigend geblieben und weder durch das \{chmerzlihe lokale Leiden, noh dur die langdauernde Entbehrung der Bewegung im Freien alterirt worden.

Das Reichsgeseß blatt veröffentlicht die Konzes- sionsurkunde vem 7. Januar 1873 für die Lokomotiveisenbahn von Altheim nah Schörding; die Kundmachung des Finanz- Ministeriums vom 16. März 1873 be üglich der Vergütung für beim Hauptmünzamte geprägte Medaillen; die Verordnung des Ministers des Jnnern vom 21. März 1873, betreffend die Prü- fung der Aerzte und Thierärzte zur Erlangung einer bleibenden Anstellung im öffentlihen Sanitätsdienste bei den politischen Behörden; das Geseß vom 29. März 1873, betreffend die Fort- erhebung der Steuern und Abgaben, dann die Bestreitung des Staatsaufwandes im Monate April 1873 und die Erfolgung der Theuerungsbeiträge in der Zeit vom 1. April- bis Ende Juni 1873.

N Das Abgeord netenhaus bewilligte am 28. d. M. die Aufnahme einer unverzinslichen Lotterie-Anleihe für Wien und nahm den Gesetzentwurf, betreffend den Donau - Oder- kanal an.

Gestern nahm das Haus die Geseßentwürfe, betreffs der Eisenbahn Leluchow - Tarnow und der P iilhng m Richter nah zurückgelegtem 70. Lebensjahre an. Hierauf wur- den Berichte über Petitionen verlesen.

Der Verfassungsaus\chuß hat gestern die Regie- rungsvorlage, betreffend die zeitweise Einstellung der Thätigkeit der Geschworenengerichte mit den zu §. 1 von-Canneri bean- tragten beshränkenden Bestimmungen angenommen, wonach diese Maßregel im Verordnungswege höchstens für ein Jahr vcrfügt- über diesen Termin hinaus nicht ausgedehnt werden und sofort aufgehoben werdén soll, sobald es eines der beiden Häuser des Reichsrathes verlangt. ;

Die Fürstin Persida Karageorgevich, Gemahlin des Fürsten Alerander Karageorgevich, ist gestern gestorben.

__ Pesth, 29. März. Das Abgeordnetenhaus acceptirte die Gesegentwürfe über die provisorishe Deckung der administra- tiven Waisenamtsausgaben der JIurisdiktionen, über die Verlän- gerung- der Geltung der-die Grundsteuer, die Zucker-, Wein- und Fleisch - Vexzehrungssteuer und das Tabakgefälle behandelnden Gesetze; ferner über das 1873er Budget, über die Inartikulirung

__— Im Oberhaus interpellirte Smaih den Kommunikations- Minister, ob er geneigt sei, eine Zweigbahn der Karlstadt-Fiu- maner-Eisenbahn nah Buccari zu führen, und wann er- einen diesbezüglichen Geseßentwurf vorlegen werde. Die Gesezentwürfe über die Indemnitäis-Verlängerüng bis zum -30. April und über die Aenderung der Verordnung über die Stempel- und Gebühren- einhebung wurden ohne Debatte genehmigt. Der Geseßentwurf über die Pferde-Konscription war mit Weglassung der vom Oberhause gemachten Veränderungen nach dem Wortlaut des Unterhausbeschlusses acceptirt. Das Gesuch des Miskolczer Kri- minalgerihtes. um Auslieferung des eines Kriminalverbrechens angeklagten Markgrafen Sigmund Pallavicini wurde abgewiesen.

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Sizung, in welcher sie ihren auf den großen Gisenbahnentw bezüglihen Beschluß enticirte. gros | w M

Schweiz. Bern, 30. März. (W. T. B.) Die katholi- schen Geistlichen des Berner Jura habcn in einer zu Cour- rendlin (deutsch Rennendorf) abgehaltenen Versammlung

nungen der Regierung zu beharren. Ein aus der Mitte der Verjammlung gestellter Antrag auf Zurückzi hung des gegen die Diözesanbeschlüsse erhobenen Protestes blieb bei der Abstimmung in der Minderheit. Mit Rücksicht auf die obwaltenden der- maligen Verhältnisse ist vom Berner Großen Rathe die Cin- führung der Civilehe im Bernex Jura beschlossen worden.

Großbritannien und Irland. London, 28. März, Mirza Malkolm Khan, der außerordentlihe Gesandte des Schahs von Persien is hier angekommen und von Earl Granu- ville gestern empfangen worden.

; Frankreich. Paris, 28. März. Das „Journal offi- ciel® veröffentliht das von der Nationalversammlung genehmigte Geseg über die im August 1872 vorgenommenen Grenz- berihtigungeñ. Die erste der beiden Konventionen erwähnt, daß in Folge der im Vertrage vom 12. Oktober 1871 geschehe- nen Rückabtretungen eine gewundene Greuzlinie entstanden sei, welche die Ueberwachung der Grenze für beide Länder erschwere, und. bestimmt deshalb, daß Frankreih die Souveränetät über die in der Gemeinde Raon-lez-l'Eau gelegenen Sägemühlen Le Prêtre und l'Abbé und das Forsthaus Charaille zurückerhalte, das Deutsche Reih dagegen von Frankrei drei. Gebiet3theile in den Gemeinden Raon - lez - l'Eau und Raon - sur - Plaine, nördli von der Sägemühle l'Abbé, nordöstlih von der Säge- mühle Dorron und öftlih von der Sägemühle Gouttes-Guyat erhalte. Dur die zweite Konvention wird die Landesgrenze in der Gemeinde Avricourt festgestellt. Danach werden der ganze Eisenbahnhof von Avricourt und die Ländereien, welche der Eisenbahn von Paris nach Avricourt angehörén und nörd- lich und östlich an der Bahn liegen, an Frankrei zurückgegeben. Bis zur Vollendung des neuen Bahnhofes, welchen der Zujaß- Convention vom 12. Oktober 1871 gemäß die französishe Re- gierung auf dem deutschen Gebiet zu bauen hat, behält fi die deutsche Regierung den unentgeltlichen Gebrau des jeßigen Eisenbahnhofes von Avricourt für den Eisenbahn- und Zoll- dienst vor, ebenso die Ausübung der Polizei und des Zollwejens.

Die Nationalversammluüng wird sih ‘vom 5. April bis zum 19. Mai vertagen.

Wie „l'Echo du Nord“ meldet, wird Lille in ein großes Lager umgewandelt, in welchem ein Armee - Corps si bilden und in welches sich dasselbe „zurückziehen kann; es soll von einer Linie Forts umringt werden, die seine Approchen verthei- digen. Jm übrigen Departement wird die Vertheidigung so ab- geändert: Als Festungen werden nur Douay, Bouchain und Dünkirchen beibehalten und ihre Werke den Anforderungen der modernen Kriegskunst gemäß euweitert werden. Bergues, Valenciennes, Saint-Venaut, Condé, Cambrai, Le Quesnoy, Landrecies und Maubeuge sollen deklassirt, ihre Befestigungen geschleift und das Ergebniß des Verkaufs des vakant gewordenen Terrains auf die Arbeiten der zu erhal- tendén Festungen verwendet werden.

Das Kriegsgeräth, welches ‘das französische Kriegs- Ministerium am 21. April verkaufen läßt, besteht aus 64,000 Gewehren à tabattière, 75,000 Hinterladern, 20,000 Karabinern, 90,000 Perkussions-Gewehren, 12,000 Lanzen und 36 Millionen verschiedenen Patronen. E.

Das Zuchtpolizeêgeriht in Toulouse hat im Prozesse gegen die Mitglieder der Jnternationalen Dentrayques zu zwei Jahren, Chamouy und Calas zu einem Jahre Gefängniß, einige andere zu milderen Strafen verurtheilt und siebenzehn freigesprochen.“ Jn ‘dem Aufstandsprozesse in Con- stantine wurde Mezray zum Tode, Donicha zu fünf Jahren Gefängniß, Habbay zu zwanzig Jahren Zwangsarbeit ver- urtheilt, Aman freigesprochen. i

29. März. (W. T. B.) Gegen zwei Zeitungen, unter welchen sih die „Gazette du midi“ in Marseille befindet, ist wegen Subskriptionen, welche dieselben für die Carlisten eróffnet hatten, die gerihtlihe Verfolgung eingeleitet rvorden.

‘Nach einer aus Madrid in Paris eingegangenen tele- graphischen Meldung beabsichtigen die Carlisten eine Anleihe von 100 Millionen (vermuthlich Realen) aufzunehmen.

80. März. (W. T. B.) Der Deputirte und frühere ies a Chasseloup-Laubat i|st ganz unerwartet gestorben.

Versailles, 29. März. (W. T. B.) Jn der* heutigen Sißung der Nationalversammlung fand die Berathung über die Petition des Prinzen Napoleon ftatt. Der Bericht der Kommisfiou \chloß- mit dem Antrage auf Tagesordnung, ohne jedoch die Prinzipiensráge entscheiden zu wollen. Der Justiz-Minister Dufaure legte die Gründe dar, welche zu der Ausweisung des Prinzen Napoleon Veranlassung gaben; es sei damals gerade eine Zeit gewesen, in welcher die Regierung von ver'chiedenen Seiten her Unruhen befürchtet habe. Der Minister gab sli-ßlich die Versiherang ab, daß die Maßregel zur Auf- rehterhaltung der öffentlihen Ordnung ergriffen worden sei und bat vem Annahme der einfachen Tagesordnung, welche hierauf von der Versammlung mit ‘347 gegen 291 Stimmen angenommen wurde. Im weiteren Verlaufe der Sitzung brachte der Justiz-Minister Dufaure einen Géseßentwurf ein, welcher bestimmt, daß fortan kein Mitglied der ehemaligen Kaiserlichen Familie sich ohne spezielle Genehmigung der Regie- rung in Frankreich aufhalten dürfe.

. Spanien. Madrid, 28. März. (W. T. B.) Der Kriegs-Minister Acosta hat fich bereit erklärt, sein Portefeuille zu behalten, wenn die frühere Organisation der Artillerie wieder hergestellt wird. Die Regierung hat dies zugestanden. Wie ver- lautet, liegt es in der Absicht desselben, den Marschall Ser- rano zum Ober-Befehlshaber der gesammten Armee zu ernennen, damit die Disziplin wieder eine straffere werde. Die ie- rung wird, wie ferner versichert wird, troß ihres lebhaften Be- dauerns niht umhin können, das Entlassungsgesuh Olo- zaga's, des bisherigen Gesandten in Paris, zu genehmigen. Letterer besteht auf demselben, weil die Regierung niht im Stande gewesen sei, gegen die Indisziplin in der Armee und gegen föderalistishe Akte, welche in gewissen Provinzen hervor- getreten, mit Erfolg anzukämpfen. :

B aa 30. März. Die amtliche „Gaceta“ publizirt das Gef\eÿ über die Wahlen “zur konstituirenden Versammlung.

Das Haus acceptirte hierauf die Geseßentwürfe über den Ankauf der Zalasder Dolliäne und den CaT anofinal,

Die Zakl der bei der Einnahme von Berga durch die Karliften gefangen genommenen Regierungstruppen beträgt dem „Impar-

_ Die Eisenbahn - Kommisfion hielt geftern eine

den Beschluß gefaßt, auf ihrem Wiederstande gegen die Anord-*

. mer uahm gestern nach kurzer Berathung den Geseßentwurf - über die Territorialmiliz (Landwehr) an.

Theil des Geseßentwurfs hat, der zweite über die Alpenüber-

. Mitglieder erhalten vor der Vertheilung tine Probe defjelben,

ist von Neuem in den Ober-Schulrath berufen worden.

\her Sprache die Gesundheit des „Kaisers und der deutsche Kon-

_ Emanuel aus.

“zu den firhlihen Orden im Auslande überwiesen und den

diese Anshlußpunkte der Regierung einen Kredit von 150,000 * Franks zu eröffnen. Der Antrag wurde an eine Kommission

ial“ zufolge gegen 500. Nah demselben Iournal wurde ein unter den Soldaten ausgebrochener Aufstand von Zumarraga sofort -unterdrückt. Eine zwishen Figueras, dem Marschall Serrano und dem Admiral Topete stattgehabte Zusa mmen- funft hatte den speziellen Zweck, ein Einverständniß über die Freiheitder Wahlenund in der Frage der Reorganisation der Artillerie herbeizuführen. Dasselbe Blatt \priht \ich anerkennend über die vermehrte Wachsamkeit der franzöôsischen “Gren z- behörden aus und meldet von einer gestern Abend stattge- abten Versammlung von Mitgliedern der Internationalen, die fadeß wenig zahlreich war und bei der es zu feiner Beschluß- faffung kam. Nah dem Journal von Malaga if dort ein Haufen E in mehrere Häuser, namentlich auch in das aus des italienishen Konfuls eingedrungen und hat nach Waf- en gesucht und waren in Folge dessen sämmtliche dortige. Kon- suln zu einer Besprechung zusammengetreten. Der Gemeinde- rath von Cadix hat den Unterricht durch Geistliche in den Ge- meindeshulen abgeschafft. : |

Barcelona, 29. März. (W. T. B.) Hier sind zwei aus Berga entkommene Boten mit der Meldung eingetroffen, daß diese Stadt duch carlistische Abtheilungen eingeschlossen sei, seit 14 Tagen das Herannahen eines Entsazes vergeblih er- warten und dringend \{chleunige Hülfe erbitten. Das hiesige Journal „Diario“ \priht bei Mittheilung dieser Nachricht die Befürhtung aus, daß, da die Carlisten jeßt mit Geschüß ver- sehen seien, die kleinen, niht hinlänglih gesicherten befestigten Pläzé ihnen nicht würden wiederstehen können.

‘Ein zweites Telegramm von demselben Datum Abends meldet: Berga is von den Carlisten genommen, welche als Angriffsmittel (ebenso wie bei der Siatalnie von Ripoli) Pe- troleum verwandten und vermittelst desselben mehrere Häuser in Brand \teckten. Man fürchtet, daß die Carlisten bald bis Puycerta vordringen werden. dli

Portugal. Lissabon, 29. März. (W. T. B.) Ein in der Kammer vor Kurzem zu Gunsten der nördlichen Ei- senbahngesekll\schaft gestellter Antrag hatte seitens der Oppo9o- fition Anlaß zu lebhaften Angriffen gegen das Ministerium. ge- geben, da zwei Mitglieder des Staats-Ministeriums dem Direk- torium der genannten Gesellschaft angehörten. Die beiden Minister sind in Folge dessen aus dem Direftorium ausgeschieden und gilt die Stellung des Ministeriums hierdurch für neu be- festigt.

Italien. Rom, 26. März. Die Deputirtenkam-

Wie die „Ztalie“ meldet, werden die Abgeordneten Bertale - Viale, Tenani und Maldini, von denen der erste über den die Landesveitheidigung im engeren Sinne betreffenden

gänge und der dritte über die Küsten und Juseln Bericht zu erstatten hat, denjelben demnächst beendet haben; ein Theil der- selben is bereits in die Staatsdruckerei geschickt worden.

Der Bericht über den die religiösen Körper- schaften betressenden Gesetzentwurf ist mit den von der Kommission redigirten Artik.ln im Drucke. Die. Kommissions-

um ihn noch einmal durchzusehen. Die Veriheilung erleidet dadur eine neue Verzögerung, sie“ wird aber voraussichtlich

um Ostern stattfinden. ; / Der Kommendatore Brios chi, dessen Berichte über den Zustand des Unterrichtswesens in Rom 1870 Aufsehen erregten,

Der - Geburtstag des Deutschen Kaisers wurde im Palast der deutschen Gesandtschaft gestern Abend untev leb- hafter Betheiligung der hiesigen Deutschen gefeiert. Graf Tauff- kirhen und Bibra, die Vertreter Bayerns am italienishen Hofe, waren anwesend. Auch in Livorno wurde von den dortigen Deutschen und patriotischen Italienern der Kaiserliche Geburtstag sehr festlih begangen. Ein italienischer Oberst brachie in deut-

sul, Apelius, in italienischer Sprache die des Königs Victor

99. März. (W. T. B.) In der heutigen Sißung der Zweiten Kammer wurden die Kommissionsanträge bezüglich

der Mahlsteuer berathen; det Finanz-Minister Sella beantragte 7 mehrfahe Modifikationen derselbeu,

30.-März. Der Bericht der Kommission, welche fich mit Berathung der an dieselbe zurückverwiesenen Paragraphen des Gesehes über die religiösen Körperschaften zu beschäftigen hatte, ist nah der „Opinione“ vollendet. Es sind mehrere Abänderungen des ursprünglichen Geseßentwurfs be-

liebt worden. Unter diesen sind hervorzuheben, daß der Ertrag |

aus den Generalatshäusern, nah Abzug der Unterhaltskosten, dem päpstlichen Stuhle zur Aufreterhaltung seiner Beziehung-n

Ordensgeneralen der Miigenuß dieses Ertrags, sowie die Be- nußung der Klostertheile, welche dieselben bewohnen, zugestanden wird. - Fremde Ordensinstitute, welche sich in Rom befinden, sollen au fernerhin durch Administratoren wie bisher verwaltet werden können; dieselben müssen jedoch binnen 2 Iahren ihre unbeweglichen Güter in italienishe oder auswärtige Rente kon- vertiren und sich zu neuen Gesellschaften konstituiren, welche zwar dieselben Zwecke wie-seither verfolgen fönnen, unter allen Umständen aber den italienischen Gesezen sich fügen müssen.

Rumänien. Bukarest, 30. März. (W. T. B.) Bei der Kammer is voù 30 Deputirten der Antrag eingebracht worden, die rumänischen Bahnen am Vulkanpasse, am Rothen- thurmpasse, bei Koemoes und bei Tirguocua in die ungarischen Bahnen einmünden zu lassen und zu den Terrainstudien für

verwiesen.

Rußland und Polen. St. Petersburg, 28. März, Bis zum 8 /20. März d. J. betrugen die Zolleinnahmen

4,864,209 Rubel, 415,765 Rubel weniger a!s in derselbeir

Periode von 1872. Die Einfuhr der Edelmetalle, gemünzt und . in Barren, hat gegen 1872 um 2,799,402 Rubel abgenommen, die Ausfuhr um 1,707,460 Rubel zugenommen.

29. März. (W. T. B.) Der Kaiser hat den Kauf- mann Pogreboff alsBürgermeister der StadtSt.Petersburg bestätigt. Die russishe „St. Petersburger Zeitung ist von dem Minister des Junnern, Timascheff, wegen sogialisti- her Tendenz auf vier Monate suspendirt worden.

thing wird daher

sen, die zu der Rebe

entgegen. JIrrelevanz der

vertreter.

in Rußland an der Cholera Verstorbenen 45 beträgt. Heute zeigte der Thermometer 19 Grad Reaumur in der „Sonne.Fzs

Schweden und Norwegen. Stockholm, 25. März. In der Vormittagsfizung des norwegishen Odelsthings wurden die Debatten über die eingebrathten Vorschläge zu Abän- derungen in der Handelsgeseßgebung fortgesezt. Die Angelegen- heit -wurde heute aber nicht zu Ende geführt und das Odels- morgen wieder zusammentreten, um. die Be-

handlung derselben fortzuseßen.

Amerika. Nachrichten von Porto Rico via New-York melden, daß das von der spanischen Kammer angenommene Ge- set für die Abschaffung der Sklaverei auf der Jnsel den Beifall der Bevölkerung findet. Die Sklavenhalter erachten dessen Bestimmungen für günstig. Jn Havannah geht das Ge- rücht, daß ein Dekret erlassen werden wird, welches das mit Beschlag belegte Eigenthum von cubanischen Wittwen und Wai-

lion in keiner Beziehung stehen, freigiebt.

F Asien. Bagdad wurde, wie ein Telegramm von dort meldet, von einem verheerendea Regen sturm, der 55 Stunden anhielt, heimgesucht, welcher die Telegraphenstation sowie den Palast des Gouverneurs zerstörte.

Die neuesten Entscheidungen des Reics-Ober-

Handelsgerichts in Leipzig lauten: Verpflichtungsscheine, nicht an Ordre lautend. (Rechtsgrund). 301, W. Il. S. 409). Angabe des Verpflichtungsgrundes steht der Anwendung des Art. 301 HGB. nicht

Indossabilität bei Klage der Erben des ur-

sprünglich Berechtigten. Abschließung von Handelsgeschäften unter Gegenwärtigen verlangt kein persönliches Gegenüberstehen der Pacis- centen, es genügt die Berechtigung und Verpflichtung durch Stell-

10,039 Tages- und 1752 tionsorte vollzogen.

schen Monarchie an d

11,466 Stück Jungvieh, Tirol und Voralberg ;

Oesterreich und 20,516 Ü

vom Untergang gerettet. 1824) hat der Verein

offiziellen Censustabellen

Doll.; der Werth der Pennsylvanien (37,200),

und 1860 der Bergbau,

Arbeitêlohn .

Wissenschaften hielt eine öffentliche Sißung, Minister v. Pfrebschner,

der zahlreichen Verluste

lohr. Korrespondirende

Dankrede auf Friedri

30. März. (W. T. B.) Das amtlihe Blait macht bekannt, daß die Zahl der in der Woche vom 9. bis 16. d. M.

ditanstalt waren 178

und 4,232,325,442 Doll. Die

Angelegtes Kapital

John - Bewring. hilojophish - philologi ( wt Mitalied: Karl Ludwig Kayser. Korrespondirende Mitglieder: K-rl Daremberg, Johann Christian von Held. Mathematisch-physis falische Klasse: Auswärtige Mitglieder: von Mohl, Wilhelm Eisen-

Statistische Nachrichten.

Altenburg, 27. März. Die Gensd'armerie des Landes hat im Jahre 1872 978 Kriminalverbrechen und 2464 Polizeivergehen angezeigt, 370 Vettler und Vagabunden und 49 steckbrieflich Verfolgte aufgegriffen, 157 Aufträge der Staatsanwaltschaften und Gerichts- Behörden und 237 Aufträge der Verwaltungs - Behörden erledigt,

Nachtpatrouillen außerhalb der resp. Sta-

uz.)

Die „Austria“ veröffentlicht eine vom Rechnungsdepartement für die indirekten Abgaben im K. K. Finanz-Ministerium verfertigte Uebersicht über das im Jahre 1872 aus der sterreihisch-ungar1-

23 Ausland und die Zollaus]hlüsse ausg e-

führte Schlacht- und Stehvieh. Danach wurden im obigen Zeilraum exportirt: 52,333 Ochsen und Stiere (davon 26,822 über Dber - Oeste-rreih und Salzburg und 11,065 über das Küstenland), ferner 39,216 Kühe (davon 28,557 über Tirol und Noralberg),

davon 2202 über Salzburg und 6513 über 39,708 Kälber (davon 17,882 über Ti-

rol und Voralberg und 13,097 über das Küstenland); 208,567 Schafe (davon 108,024 über Ober-Oesterrei, 23,686 über Tirol und Vo- ralberg und 45,857 über Ungarn), 28,796 Lämmer und Kißen, 175,652 Schweine, (davon 92,906 über Böhmen, 29,075 über Ober-

ber Slesien), endlih 35,387 Spanferkel.

Nath seinem ebèn veröffentlichten Bericht besißt der englische Rettungsbootverein (National Lifeboat Justitution) augenblickli an verschiedenen Stationen 233 Rettungsboote, vermittels welcher seine Beamten im vergangenen Fahre 569 Personen das Leben gerettet haben, die sonst meist _ N i Boote sië unmöglich erreichen konntên: Außeriem wurden 2% Schiffe

“ertrunken wären, weil andere

In seiner gesammten Existenzperiode (seit 91,485 Menjchenleben gerettet. Seine Aus-

aben betrugen in dieser Zeit 300,000 Pfd. nebst 40,000 Pfd. für ettungsmedaillen und Belohnungen. Im vergangenen theilte er 19 Medaillen und 2637 e einnahmen betrugen 27,332 Pfd., die Ausgaben 23,124 Pfd.

Die „New-Yorker Handelsz.“ entnimint den im Druéck befindlichen

l, Jahre ver- Pfd. Belohnungen. Seine Jahres-

die Zahlen über die Fabrikindustrie in

den Vereinigten Staaten von Nordamerika in den Jahren 1850, 1860, 1870. Hiernach betrug die Zahl der Fabriken in den dret

j

Jahren: 123,029 resp. 140,433 und 952,148; die Anzahl der darin beschäftigten Arbeiter 957,059 resp. 1,311,246 und 2,053,906 ;- das darin. angelegie Kapital 533,245,351 resp. 1,009,955,715 und 2,118,208,769 Doll.; das wvezahlte Arbeitslohn 236,755,464 rejp. 378,878,966 und 775,534,343 Doll.; der Werth Rohmaterials 555,123,822 resp. 1,031,605,092 und 2,488,427 ,242

des verarbeiteten

Fabrifate 1019,109,616 resp. 1,885,861,676 meisten Fabriken sind in New-York (36,206) und Ohio (22,773).

Die - Zunahme der Fabrikation in den leßten Jahren ift um so größer, als in den oben angegebenen Zahlen für die Jahre 1850

die Fischerei und Steinbrüche enthalten, für

das Jahr 1870 aber ausge]hlossen sind. Die einzelnen Rubriken weisen in Prozenten ansgedrückt folgende Steigerungen auf:

1850—1860. 186071870.

Prozent. Prozent.

Zal der Fabrifen . . . 14,15 79,55 Zahl der Arbeiter . . . 37 56,61

89,38 109,75 60- 104,70

Werth des Rohmaterials . 85,83 141,22 . Werth der Fabrikate .

Kunst und Wissenschaft. - München, 28. März. Die Königliche Akademie der

85,05 124,42

heute zur Feier ihres 114. Stiftungstages welcher unter anderm die Königlichen Staats- v. Luß und v. Pfeuffer anwohnten. In der

von dem Vorstande Freiherrn v. Liebig gebaitenen Eröffnungérede wurde

(es starben 22 Mitglieder) gedacht, welche die

Akademie im leßten Jahre erlitten, und als ein sehr \chmerzlicher Verlust vor allem der Tod des Seniors der Akademie, Reichsrath Dr. v. Maurer bezeichnet, dem man wohl stets ein ehrendes Andenken bé- wahren werde. Hierauf wurde durch die Klassensekretäre Eh-enerwähnung der jüngst verstorbenen Mitglieder gethan. Seit dem 28. März 1872 famen folgende. Todesfälle vor: Ehrenmitdlieder; Ignaz v. Olfers,

che Klasse: Auswärtiges

Mitglieder: Franz Ludwig Pictet, Martin

Ohm, Aug. Joh. Grunert, Arnold Escher von der Linth, Alfred Clebfch, U e Fontaine Maur (Nordamerika), Franz Seraph Pruner-Bey. Historische Klasse: rd ? wig von Maurer. Auswärtige Mitglieder: Hans Freiherr von und u Aufseß, Joseph von Bergmann, Georg Phillips, Wilhelm Kamp- {duite. Korrespondirende Mitglieder : Jodock Stülz, Joh. Bapt. Schwab, Michael Fertig. Professor Dr. von Prantl, ordentliches Mitglied der philosophisch-philologishen Klasse hielt sodann eine

rdentlihes Mitalied: Georg Lud-

Adolf Trendelenburg, nach deren Beendigung

dic Sibung um 1 Uhr loß. \ : Gewerbe und Handel.

Leipzig, 29. März. (W. T. B.)_ te st: GeweeaoeeimMlnne der Aktionäre der Leipziger Kre-

) In der heute stattgehabten

traten. Sämmtliche Anträge des Verwaltungsrathes wurden einstimmig gerehmigt und wurde die Dividende für das verflossene Geschäftsjahr auf 15 Prozent festgeseßt.

Mannheim, 29. März. (W. T. B.) ‘In der heutigen Gene- ralversammlung der badischen Bank it eiae Dividende von 91 Gulden per Aftie oder 6 Prozent pro 1872 fes eseßt und die autizipirte Auszahlung derselben 2A den 1. Mai c. béftimmt worden, Wien, 29. März. (W. T. B.) In der heutigen Genera l- Veriammlung der österreihischen Kredit-Auftalt wurde der Rechnungsabschluß für 1872 genehmigt und darauf einstimmig © und ohne Debatte der Antrag des Verwaltungsrathes angenommen, von dem noch zur Verfügung stehenden Gewinnreste von 5,512,463 Lr außer den am-1. Januar bereits bezahlten 8 Fl. noch weitere 22 Sl. pr. Aktie als Superdividende zu vertheilen; der Gesammtreservefonds der Kreditanstalt beträgt Ende 1872 3,508,895 Fl. Schließlich fand die Neuwahl der ausscheidenden Verwaltungsräthe statt.

Brüssel, 30. März. (W. T. B.) Die hiesige National- bank hat den Diskont von 34 auf 4 Prozent erhöht.

London, 28.. März. Der langwierige Strike in Süd- Wales hat, wie heute ein Telegramm aus Merthyr meldet, am Donnerstag nunmehr endli seinen definitiven rg gefunden, in- dem die Arbeiter der Rhymney-Jron-Company ihre Beschäftigung zu den reduzirten Löhnen wieder aufgenommen aben. Sämmtliche Ei- senhütten- sind nun wieder in vollem Schwunge. ¿

Der zur Prüfung der Urfachen der Kohlenknappheit und Theue- rung niedergeseßte parlamentarische Sonderaus\chuß vernahm geftern Herrn Didckenson, den Kohlenbergwerksinspektor für den Bezirk Nordoît Lancashire. Derselbe bekundete, daß die Gruben jevt niht mehr so sorgfältig exploitirt würden wie in früheren Jahren, welche Fahr- lässigkeit sih eines Tages durch beständige _Explosionen rächen dürfte. Er bezeichnete das gegenwärtige Betriebssystem als ein sehr vershwen- derisches, das die Verminderung der fünftigen Zufuhr zur Wirkung haben werde. Als Ursachen der gegenwärtigen Störung des Kohlen- geschäfts bezeichnete er den Zuwachs der Bevölkerung, sowie den aus- gedehnten Handel des Landes. Die _gegenwärtige Zufuhr sei der Nachfrage nicht gewachsen, und außerdem sei der ganze alte Vorrath zur Neige gegangen. Vor dem Eintritt der warmen Witterung fei ein beträchtliches Fallen der Kohlenpreise nicht zu erwarten.

Verkehrs-Anstalten.

Königsberg, 29. März. (W. T. B.) Nah telegraphischer, Meldung ist der vor Kurzem ausgelaufene Dampfer Agilla welcher bei Nemonien im Eise sißengeblieben war, in Tilfit einge- troffen; die Schifffahrt-nah Tilfit ist demnach wieder eröffnet.

New-York, 29. März. (W. T. B.) Der norddeutsche Lloyd- dampfer „Weser“ ist heute Morgen 8 Uhr hier eingetroffen. .

Port-Said, 28. März. (W. T. B.) Der italienishe Dampfer „India“, welcher im Suezkanal gestrandet war, ist ohne Schaden wieder flott gemacht worden und hat seine Fahrt nah dem Mittel- meere fortgeseßt.

Deutscher Hülfsverein _ für die Nothleideuden an der Ostsceküste. Berlin, 24. März. Bekauntmachung.

Die obwaltenden Verhältnisse, insbesondere die nah dem Ein- tritte des Frühlings nunmehr beginnenden Arbeiten auf dem Lande und der bevorstehende Abschluß der Thätigkeit des deutschen Hülfs- vereins machen es wünschen2werth, des Baldigsten auh den noch vor- handenen Rest der für die Nothleidenden an der Ostseeküste getam- melten Beiträge zur Vertheilung zu bringen.

Mir erlauben uns daher an sämmilihe Sammelstellen (Behör- den, Komites 2c.) die dringende Bitte zu richten, die bei denselben etwa noch vorhandenen Goben gefälligst baldmöglichft, ipät-ftens bis zum 1. Mai d. J., an unsern Schabmeister, Königli-ben Geheimen Kommerzien-Rath Herrn von Bleichröder, Behrenstraße Nr. 63 hier- selbst, einzusenden. i t :

Gleichzeitig bitten wir die verehrlichen Redafktionen sämmlicher deutscher Zeitungen und Blätter um gefällige Veröffentlichung. der ge- genwärtigen Bekanntmachung. i N N

Der geschäftsführende Ausschuß des deutschen Hülfsyereins für die Nothleidenden der Oitseeküste. v. Bonin, Vorsißender.

Aus dem Wolff'\hen Telegraphen-Bureau.

Stettin, Montag, 31. März. Der Dampfer „Humboldt“ des baltishen Lloyd isst am 29. März in Swinemünde einge- troffen. „Ern Moriß Arndt“ ging am 30. März von New- York ab.

Dresden, Montag, 31. März. Das Gesu Bebel's, ihn während der Sißungen des Reichstages aus der Haft zu ent- lassen, ist, wie die „Dresdener Nachrichten“ melden, vom Justiz- Ministerium einfah abgelehnt worden.

Wien, Montag, 31. März. Von dem Vorstande der hie- sigen Fruchtbörse ist die Abhaltung eines internationalen Ge- treide- uud Saatenmarktes am 4., 5. und 6. August d. J. be- {lossen worden.

Barcelona, Sonntag, 30. März. Der Vicomte Bonald vom Generalstabe des Carlistenführers Saballs ist bei seiner Rükehr von den balearischen Jnseln verhaftet werden. Der französishe Konsul hat die Freilassung desselben verlangt. :

Washington, Montag 31 März. Der Schaßsekretär Ri- hardfon hat für den Monat April den Verkauf von 6 Millio- nen Gold und den Ankauf von einer Million Bonds angeordnet.

Hönigliche Schauspiele.

Dienstag, den 1. April. Im Opernhause. (80. Vor- stellung.) Sechstes Gastspiel der italicnischen Opern-Gesellschaft des Hrn. Pollini, unter Mitwirkung der Mad. Desirée Artôt. Kapellmeister Sgr. Goula. Der Barbier von Sevilla. Komische Oper in 4 Abtheilungen. Musik von Rossini. Anfang 7 Uhr. Hohe Preise. e

Im Schauspielhause. (90. Abönnements-Vorstellung.) König Heinrich der Vierte. (Zweiter Theil.) Schauspiel in 5 Akten von Shakespeare, mit Benußung der Shlegel-Tieschen Ueber- seßung für die deutshe Bühne bearbeitet von W. Oechelhäuser. Anfang halb 7 Uhr. Mittel-Preise. |

Mittwoch, den 2. April. Im Opernhause. (81. Vor- stellung.) Armide. Große heroishe Oper in 5 Abtheilungen. Musik von Gluck. Ballet von P. Taglioni. Armide: Fr. v. Voggenhuber. Die Furie des Hahes: Frl. Brandt. Eiu Dämon: #rl. Grossi. Rienald: Hr. Niemann. Hildroat: Hr. Bet. Ubald; Hr. Smidt. Ein dänischer Ritter: Hr. Schott. Anfang halb 7 Uhr: Mittel-Preise.

Im Schauspielhause. (91. Abonnements-Vorstellung.) Maria und Magdalena. Schauspiel in 4 Akten von Paul Lindau. Anfang halb 7 Uhr. ‘Mittel-Preise.

Es wird ersucht die Meldekarten (sowohl zu den Opern- haus-, wie zu den Schauspielhaus-Vorstellungen) in den Brief- ‘fasten des Opernhauses, welcher fich am Anbau defssetben, gegen- über der Katholischen Kirehe, befindet, zu legen.

Dieser Briefkasten ist täglih für die Vorstellungen des fol- genden Tages nur von 10 bis 12 Uhr Vormittags geöffnet.

Meldungen um Theater - Billets im Bureau der General- Intendantur oder an anderen Orten werden als nicht eingegangen

Aktionäre anwesend, die 586 Stimmen ver-

angesehen und finden keine Beantwortung,

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