1935 / 163 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 16 Jul 1935 18:00:01 GMT)

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Reichs: und StaatLanzeiger Nr. 163 vom 16. Juli 1935. S.

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Artikel 2.

Verseßungen von Beamten und Angestellten der Kranken- versicherung.

S 2.

(N) Die Beamten und Angestellten der Krankenversicherung können zwishen den Trägern der Krankenversicherung, einschließ lih der Kassenvereinigungen, verseßt werden, wenn die Belange des Dienstes es erfordern, und zwar:

1. ein Beamter einer Krankenkasse odex eines Kassen- verbandes in die Stelle eines Beamten bei einer anderen Krankenkasse oter bei einer Landesversicherungsanstalt, Abteilung Kronkenversicherung, mit seiner Zustimmung auch in die Stelle eines Angestellten bei einer Kranken- fasse, einen Kassenverband, einer Kassenvereinigung oder einer Landesversicherungsanstalt, Abteilung Kran- kenversicherung;

?_ ein Angestellter einer Krankenkasse, eines Kassenver- bandes oder einer Kassenvereinigung in eine Stelle als Angestellter bei einer anderen derartigen Körperschaft oder in die Stelle eines Angestellicn oder Beamten bei einer Landesversiherungsanstalt, Abteilung Kranken- versicherung;

3. ein Beamter einer Landesversicherungsanstalt, Abteilung Krankenversicherung, in die Stelle eines Beamten bei einer anderen Landesversiherungsanstalt, Abteilung Krankenversicherung, sowie mit seiner Zustimmun in die Stelle eines Angestellten bei einer Krankenkasse, einem Kassenverband oder einer Kassenvereinigung;

4. ein Angestellter einer Landesversicherungsanstalt, Ab- teilung Krankenversiherung, in eine Stelle als An- gestellter bei einex Krankenkasse, einem Kassenverband, einer Kassenvereinigung oder als Ee oder Be- amter in eine Landesversiherungsanstalt, Abteilung Krankenversicherung.

(2) Beamte einer Landesversicherungsanstalt im Sinne dieser Vorschriften sind nicht die im Dienste einer Landesversicherungs- anstalt beshäftigten Landes- oder Gemeindebeamten.

"(3) Verseßungen in den Dienst bei einer Betriebskrankenkasse oder Érsaßkasse finden nicht statt, Verseßungen aus dem Dienst einer solchen Kasse nux mit Zustimniung des R und des Führers des Betriebs oder des Leiters der Ersaßkasse.

8 3.

Ueber die Verseßung entscheidet der Reihs- und Preußische

Arbeitsminister; er bestimmt zugleih, wer im Einzelfall die Um-

—

8 4.

für einen stellvertretenden Leiter. Mit der Ver Stelle des Geschäftsführers einer Ortskrankenkasse oder

Leitern finden in diesem Falle keine Anwendung.

8 5.

Die Vorschriften dieses Artikels treten an die Stelle der Vor- schriften des § 4 der Zweiten Verordnung zur Neuordnung dex E E erung vom 4. November 1933 (Reichsgeseßbl, [ S. 809) und des Artikels 2 der Achten Verordnung zur Neuord- nung der Krankenversicherung vom 23. Oktober 1934 (Reichs- geseßbl. I S. 1067).

Berlin, den 13. Juli 1935. Der Reichsarbeitsministex. Jn Vertretung des Staatssekretärs; Dr. Enge l.

es Vetriebsjahres 1934/35

Nachweisung über Branntweinerzeugung und Branntweinabsaß im 3. Viertel d

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Im 3. Vierteljahr sind bergeftellt entfallen au

in | in

Von der in Spalke 1 augegehenen Menge

ablieferungsfreien

Von dem ablieferungspflihtigen Brannkwein (Spalte 4) find hergestellt in

sonstigen landwirtschaftlichen Uust- Brennereien Melasse- | sonstigen

efe- Branntwein a) b) del bren- Bren-

| bren- bren- } f | fammen : i Brannkt- a) b) davon nerelen nereten

| h wein im S ganzen Pte

a) b) davon aus Erzeugung i

ganzen

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E Kattoffel anderen | nerelen von Stoff-} Kartoffeln besigern A

nereien | nereien m

Neichsmonopol-

Bestände der Zugang

an sonstigem Branntwein

verwaltung an

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Branntwein Eigen- riobol aus dem

am Beginne Kani Ausland | beschlag- bren- j

des iétélin eins nahmt

Vierteljahrs nereien geführt

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Mo- E Gefamt-

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Hektoltter Weingeisft

763 119

6 687 | 736 38

957 345

628 916 | 27 629. | 70245 | 20378 15 951

2042 716 769 806 | 134 075

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23

Abgang

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Ab davon für:

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geseßt gegen Entrichtung i des befonderen ermäßigten [ Verkaufpreijes für: des : zur unvoll-

zur Essig-

Zwecke | äußerl. | heits- bereitung)

Gebrauche| mittel

des allgemeinen ermäßigten Verkautpreil\es

“preises und Holzgeist-| zwecke -

Neichs- fidianale Am Schlusse verwaltung des

an unver- } Vierteljahrs Gesamt- | qarbeitetem waren in im | Ausfuhr- | abgang } Branntwein | Figenlagern

am Schlusse

stoff- | ganzen | preises Aa vorhanden

| bersteller | :

Hektolitèr Weinggsist

branntwein

Vierteljahrs

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E | (1° E 86945 | 17076 | 104 2 96 455 5 830 |

Berlin, den 183. Juli 1935.

F wien luna ters e 947 7329 | 8 272 | 30 602] 144 333) 116 526

993 621 |854 10 221

997596 f 2015122 T 60457

Reich8monopolamt. Nebelung.

Bekanntmachung. Die am 15. Fuli 1935 ausgegebene Nummer 78 des Reichsgefeßblatts, Teil- 1, enthält: _ Verordnung über Filialsteuer und Warenhaussteuer im Saariand. Vom 28. Funi 1935.

_ Verordnung über die Einführung der Justizübexleitungs- geseße im Saarland. Vom 8. Fuli 1935 _ Dritte Verordnung zur Ueberleitung des Arbeitsrechts im Saarland. Vom 9. Fuli 1935.

Verordnung zur Einführung der Finanzstatistik im Saarland. Vom 9. Juli 1935.

Verordnung Uber die Höchstsäße. dexr Erwerbslosenunter- stüßung. im Saarlaud. Vom 11. Fuli 1935.

Verordnung über die Einführung von Vorschriften auf dem Gebiete der Feid- und Forstpolizei und des Forstdiebstahls im Saarlánd. Vom 12 Fuli 1935.

s Siebente Verordnung zur Einführung klandwirtschaftlicher Vorschriften im Saarland. Vom 13. Fuli 1935. Zweite Durchführungsverordnung zum Geseg über die vor- laufige Verwaltung des Saarlandes. Vom 15. Juli 1935. Umfang: s Bogen. Verkaufspreis: 0,15 RM. Postversen- dungsgebühren:- 0,03 NM für ein Stück bei Voreinsendung. Berlin NW 40, den 16. Fuli 1935. Reichsverlagsamt. F. V.: Alle &ckna.

P ceußgen.

Einzießzung von Diphtherieschußzimpfsto}f.

RèErl. d. RuPrMdFJ. v. 9. 7. 1935 — IV e 1341/35.

(1) Der Diphthericshußimpfstoff mit der Kontroll- nuinmer

T A F 24 (wörtlih: „vierundzwanzig“) aus der

F. G. Farbenindustrie, Werk Höchst a. M,,

ist wegen Ablaufs ‘dex staatlichen Gewähcdauer zur Ein- ztehung bestimmt. j . (2) Eine gleiche Veröffentlichung erfolgt in der Deutschén - Apotheker- Zeitung, in der Pharmazentischen Zeitung sowie in. dexr Pharmazeutischen Zentralhalle für Deutschland.

Einziehung von Diphtherieferum. NdEcl. d. RuPrMdJ. v. 9. 7. 1935 — IV e 1342/35.

(1) Die Diphtheriesera mit den Kontrollnummern 3568 bis 3577 (wörtlih: „dreitausendfünfhundertahtund- sechzig“ bis „dreitausendfünfhundertsiebenundsiebzig“) aus der J. G. Farbenindustrie A.-G. Werk Höchst, 1347 bis 1378 (wörtlich: „eintausenddreihundertsiebenund- vierzig“ bis „eintausenddreihundertachtundsiebzig“\) aus den Behringwerken in Marburg a. d. L

1

416 bis 420 (wörtlih: „vierhundertsehzehn“ bis „viechundert- zwanzig“) aus dem Sächsishen Serumwerk in Dresden,

306 und 307 (wörtlih: „dreihundertseh8“ und „dreihundert-- sieben“) aus der Chem. Fabrik vorm. Schering-Kahl- baum in Berlin,

sind wegen Ablaufs der staatlichen Gewährdauer zux Ein-

ziehung bestimmt.

(2) Eine gleiche Veröffentlichung erfolgt in der Deutschen Apotheker- Zeitung, in der Pharmazeutischen Zeitung, in der Süddeutschen Apothekerzeitung sowie in der Pharmazeutischen Zentralhalle für Deutschland.

Einziehung von Nuhrserum. RdErl. d. RuPrMdJ. v. 9. 7, 1935 — IV. e 1343/35.

(1) Die Ruhrsera mit den Kontrollnummern 280 bis 284 (wörtlich: „zweihundertachtzig“ bis „zweihundert-

vierundachtzig“) aus der F. G. Farbenindustrie A.-G.

Werk Höchst,

158 bis. 164 (wörtlih: „einhundertahtundfünfzig“ bis „ein- hundertvierundsechzig“) aus den Behringwerken in Mar- buxg a. d. L., i

sind wegen Ablaufs der staatlihen Gewährdauer zur Ein-

ziehung bestimmt.

(2) Eine gleiche Veröffentlichung erfolgt in dex Deutschen Apotheker- Zeitung, “ in der Pharmazeutischen Zeitung, in der Süddeutschen Apothékerzeitung sowie in der Pharmazeutischen Zentralhalle für Deutschland. D

————

Einziehung von Tetanusserunm. RdErl. d. RuPrMdJ. v. 9. 7, 1935 — IV e 1344/35.

(1) Die. Tetanussera mit den Kontrollnummern-

3379 bis 3389 (wörtlih: „dreitausenddreihundertneunund- siebzig“ bis „dreitausenddreihundertneunundachtzig“) aus der J. G. Farbenindustrie A.-G. Werk Höchst,

1998 bis 2014 (wörtlih: „eintausendneunhundertachtund- neunzig“ bis „zweitausendvierzehn“) aus den Behring- werken in Marburg a. d.“ L., :

518 bis 523 (wörtlih: „fünfhundertachtzehn“ bis fünfhundert- dreiundziwanzig“) aus dem Sächsischen Serumwerk in

Dresden, A sind wegen Ablaufs der staatlihen Gewährdauer zur Ein- ziehung bestimmt. i

(2) Eine gleiche Veröffentlichung erfolgt in der Deutschen Apothekér- Zeitung, in der Pharmazeutischen Zeitung, in der Süddeutschen Apothekerzeitung sowie in der Pharmazeutischen Zentralhalle für Deutschland. :

emt

__ Einziehung von Meningokokkenserum. RdErl. d. RuPrMdFJ. v, 9. 7. 1935. — IV e 1345/35.

(1) Die Meningokokkensera mit den Kontrollnummiern

257 bis 269 (wörtlih: „zweihundertsiebenundfünfzig“ bis „weihundertneunundsechzig“) aus der F. G. Faxben- industrie A.-G. Werk Höchst,

36 (wörtlih: „sechsunddreißig“) aus dem Sächsishen Serum- werk in Dresden,

sind wegen Ablaufs der staatlihen Gewährdauexr zur Ein- ziehung bestimmt.

(2) Eine gleiche Veröffentlichung erfolgt in der Deutschen Apotheker-Zeitung, in der Pharmazeutischen Zeitung, in der Süddeutschen- Apothekerzeitung sowie in der Pharmazeutischen Zentralhalle für Deutschland.

Nichtamtliches.

Deutsches Reich.

- Nr. 28 des Reich3ministerialblatts vom 13. Juli 1935 d soeben erschienen und vom Reichsverlagsamt, Berlin NW 40, Scharnhorststraße 4, zu beziehen.

/ A +4. Allgemeine Verwaltungssahen: Erlaß über die Reichsanstalt für Luftshuy. — 2. Finanzwesen: , Uebersicht über die Einnahmen des Reichs an Steuern, Zöllen und anderen Abgaben im Rechnungsjahr 1934. — 3. Könsulatwesen: Erlüschen einer Exequaturerteilung. — 4. Maß- und Gewichtwesen: Be- kanntmachung über die Zulassung von Elektrizitätszählerfornen zur amtlichen Beglaubigung. — Erweiterung der Prüfbefugnis des Elektrischen Prüfamts 25 in Neisse. — 5. Steuerx- und Zoll- wesen: Verordnung über die Neuregelung der örtlihen Zuständig- feit von Hauptzollämtern im Bezirke des Landesfinanzamts Noxd- mark. — 6. Versorgungswesen: Verzeichnisse der den Versor- Pu naten vorbehaltenen Beamtenstellen — Geschäftsbereih es Reichs- und Preußischen Verkehrsministers — Wasserbau- behörden, die auch für das Reich tätig sind. — Verzeichnissé der den Versorgungsanwärtern vorbehaltenen Stellen — Reichs-

justizverwaltung .— (Gerichte, Staatsanwaltschaften, Strafvöll-

“ zugsbehörden). .

R Zu dem vom Reichsministerium des Fnneru im Jahre 1934 in zweiter Auflage herausgegebenen Heft „Die Flaggen des

Deutschen Reichs“ ist ein Ergänzungsblatt erschienen, das eine

genaue farbige Abbildung der i i Standarte des Führers und Reichskanzlers nth Abdruck der zugehörigen Verordnung vom 11. April 1935

enthält. Preis ‘des. Ergänzungsblatts' 50 Rpf. zuzüglih 15 Rpf.

Postgebühren, Preis des Heftes „Die g Flaggen des Deutschen Reichs“ mit dem Ergänzungsblatt 1,60 RM zuzüglich 15 Rpf. Post-

f elngen find an das Reichsverlagsamt, Berlin NW 40, Scharnhorststr. 4, zu richten.

gebühren.

ugsfosten zu tragen hat. Er kann diese Befugnisse im Ei K le oder für bestimmte Gruppen an andere Stellen Gerte

Mit der Verseßung des Geschäftsführers einer Ortskr kasse erlisht sein Amt als Leiter dieser Kasse; entsprechendes gil eßung in die Kassenverbandes, für den die Vorschriften über die Leitu 0 Ortskrankenkassen gelten, wird der Angestellte Leiter dieses Bee siherungsträgers. Die. Vorschriften Uber die Bestellung von

Neich8- und Staatsanzeiger Nr. 163 vom 16, Juli 1935. S, 3

Verkehrswesen.

Güterfernverkehr an Sonn- und Feiertagen erlaudt,

Der Reichs- und Preußische o er stellt in einem Erlaß an die Länder fest, daß der Güterfernver eue mit Kraftfahr- zeugen sich zu einem wichtigen Bestandteil des heutigen Gesamt- üterverkehrs entwickelt und das moderne Verkehrsbild so wesent- lich beeinflußt habe, daß er auch an Sonn- und Feiertagen von der Bevölkerung nicht mehr störend, oder jedenfalls nicht ssttörender als der Personenkraftverkehr empfunden werde. Fm Einver- nehmen mit dem Jnnenminister ist der Verkehrsminister daher der ouffassung, daß von einer Beeinträchtigung der äußeren Ruhe des Tages durch diesen Güterfernverkehr nicht gesprochen werden fónne.

pu

Aus der Verwaltung.

Steuerübverweisungen an die Gemeinden bis 50 Prozent über der Schägzung.

Ein vom Deutschen Gemeindetag gerer Rückblick auf das abgelaufene Rehnungsjahr der deutshen Kommunen zeigt, daß sich die Durchführung der gemeindlichen Haushaltspläne 1934 im allgemeinen noch günstiger gestaltet hat, als zu Beginn des Rechnungsjähres angenommen worden war. Es konnten niht nur zahlreiche Gemeinden und Gemeindeverbände zum ersten Male nah langen Jahren der Not wieder mit einem ausgeglichenen Haushalt wirtschaften, sondern es war sogar einer, wenn auch vor- läufig noch geringen Zahl von Gemeinden E Ueberschüsse zu erzielen und diese Beträge entsprehend den Bestimmungen der deutschen Gee aa zu Rüelagen zu verwenden. Diese verhältnismäßig günistige Entwicklung wurde wesentlich dadurch bedingt, daß die Reichs|teuerüberweisungen infolge des wirtshaft- lihen Aufschwunges ergiebiger fließen konnten, als nah den zu Veginn des e Me à 1934 angestellten Schäßungen zu er- warten war. Dieses Mehr an UVeberweisungen war ret erheblich. So erhielten z. B. die preußishen Gemeinden auf die Schlüssel- einheit an Einkommetisteuer 10,17 Rol: statt der geschäßten 7,6 und an Körperschaftssteuer statt 7,2 Rpf. sogar 12,44 rf, so daß Steigerungen bis zu 50 Prozent vorliegen. Auch im echnungs- ahr 1935 werden die Gemeinden und Gemeindeverbände voräus- sihtlih mit nochch höheren Ueberweisungen rechnen fönnen. Andererseits konnte das Reich angesichts des beträchtlichen Rücckganges der Zahl der Woßhlfahrtserwerbslosen die Reihswohl-

Handelsteil.

Die Arbeitslosigkeit in der Welt. f Die vierteljährlihen Statistiken der Arbeitslosigkeit, die das, Snternationale-Arbeitsamt für das zweite Vierteljahr 1935 soeben veröffentlicht, zeigen, daß sih die Lage im allgemeinen wenig ver- îündert hat. Jn: den meisten Ländern ist eine gewisse Uu lelle egenirber den entsprehenden B des Jahres 1934 festzustellen. Dagegen hat sich die Arbeitslösi j Frankreich, Ungarn, Jrland, den Niederlanden, Polen, der Schiveiz und Jugoslawien, Jn denselbén * Ländern war schon im ‘erftett Vierteljahr 1935 — mit Ausnahme von Ungarn und der Schweiz — eine Zunahme der Arbeitslosigkeit zu beobahten. Fn Nor- wegen, den Vereinigten Staaten und der Tshechoslowakei werden verschiedene Záhlenreihen veröffentlicht, die eine entgegengejeßte Entwicklung ausweisen, so daß sih ein klarer Ueberblick nicht ge-

“vinnen läßt. Jn Oesterreich zeigen die Statistiken der Arbeits-

losigkeit ebenfalls eine Besserung der Lage, während die Statistiken des Beschäftigungsstandes eine Vershlehterung ausweisen.

Ju mandghen Ländern, von. denen hier nur ein kleiner Teil aufgeführt ist, läßt sih in der Statistik des Beschästigungsstandes eine Zunahme der Zahl der beschäftigten Arbeiter feststellen, wäh- rend die Arbeitslosigkeit selbst zugenommen hat oder jedenfalls niht zurückging. Diese Erscheiuung lößt sich zum Teil auf Ver- änderungen der Gesamtzahl der erwerbstätigen Bevölkerung saudes cine Jnsgesamt weist die Statistik des Bevölkerungs-

tandes eine Besserung gegenüber 1934 auf. Weniger D aid, ie Entwicklung allerdings in der Tschehoslowakei, in Frankreich, den Niederlanden und in der Schweiz. Die Meßziffer des Be- shâftigungsstandes in den Vereinigten Staaten ist genau dieselbe wie im Fahre vorher. j j

Es sei noch hervorgehoben, daß sich die Zahlen infolge der N IEN Berehnungsverfahren nicht untereinander vergleichen assen.

Die Arbeitslosigkeit im Zuui 1934 und 1935.

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| Juni 1934 | Juni 1935 Statistik der obligatorishen Arbeitslosengersiherung

gfeît erhöht in Bulgarien, Spanien,

Statistik der freiwilligen Arbeitslosenverfiche

Dänemark 62 216 | 16,8% 55 885 | 14,2% Niederlande 146 591 .| 29,1% 163 672 | 34,5°/9

Statistik der Arbeitsämßter

Deutschland*) 3 394 327 2751 239 ODesterreich*) 375 733 372 141 Polen*). 358 056 473 249 Vereinigte Staaten**). | 10 905 000 11/500 000 Frankreich. . 352 312 459 155 Großbritannien ......- 2 090 381 2 044 752 Jtalien 941 257 ‘755 349

*) Zahlen für Mai. **) Bahlen für April.

T E F T E

Gruppenschuzabkommen in der Eisenindustrie gesichert.

: Wie dex DHD exfährt, haben die über das Gruppenschuyab- kommen in der Eisenindustrie geführten Verhaudlungen zu einer

Vereinbarung geführt, auf Grund deren der. Gruppenschuß bis Mitte nächsten Jahres als gesichert angeschen werden kann. Die Werke, die [R LAEN die Kündigung des Abkommens- ausge- sprohen hatten, haben unter gewissen Modalitäten die Verpflich- tung übernommen, bis pn . Juni 1936 keine Erzeugnisse her- zustellen, die unter den Gruppenschuy fallen und von thnen bisher niht hergestellt wurden. Nachdem das Abkommen im leßten halben Jahre wiederholt nux provisorisch auf kurze A verlängert wurde, ist also jeßt eine Einigung wenigstens au mittlere Frist anstande gekommon.

fahrtshilfe für die Gemeinden, die Anfan aeA 1933 noch 80 Mil- lionen betrug, wesentlih bis auf 8,5 Mi ionen im Funi 1935 kürzen. Auf diesem Gebiete haben die Gemeinden um so mehr mit einem Rückgang ihrer Einkünfte zu rechnen, als die Neuregelung der Reichswohlfahrtshilfe nur noch eine Ausschüttung an solche Bezirksfürsorgeverbände vorsieht, in denen mehr als 10 je tausend der Einwohner Wohlfahrtserwerbslose sind.

Kunst und Wissenschaft.

Aus den Staatlichen Museen.

Borträge und Führungeu. n der kommenden Woche finden in den Staatlihen Museen die folgenden Führungen und Vorträge statt:

Sonntag, den 21. Fuli 1935,

10,30—11,30 im Aga ere E E ON, Donatello. Dr. Oertel. 11——12,20 Aegyptishe Gottesvorstellungen: I. Dex Fetisch. Dr.

Zippert. Mittwoch, den 24, Juli 1935. 11——12 im Alten Museum, Das Herrscherbild in der griehishen und römischen Welt. Dr. Göge. 12—13 im Deutshen Museum, Der Bildhauer Hans Leinberger aus Landshut. Dr. Schiedlaus. ( Donnerstag, den 25, Juli 1935. 11—12 in der JFslamischen Abteilung, Die Ausgrabungen von Ktesiphon. Dr. Buttrih-Reign. Sonnabend, den 27. Juli 1935.

11—12 in der Vorderas. Abt., Rundgang durch die Sammlung. 11—12,20 im Neuen Museum, Aegypt. Abt., Rundgang dur die Sammlung.

Einladung an Dramatiker. — Das Preußische Staats8theater vergibt Aufträge.

Zur Ermunterung des zeitgenössishen dramatischen Schafsfens hat die Jutendanz des Preußishen Staatsschauspiels

_sechs Bühnenschriftsteller — Kurt Heynidcke, Curt Langen-

beck, Felix Lübßkendorf, Hansjürgen N ELE R Per Schwenzen, Bruno Wellenkam p — aufgefordert, hemen für ein modernes Lustspiel auszuwählen und diese nah Ueber- einkunft im Honorarauftrag auszuführen. Von den fertig-

gestellten Werken werden die besten uraufgeführt.

Gute Beschäftigung in der Vekleidungsinduftrie. Die Wirtshaftsgruppe Bekleidungsindustrie - gibt folgenden Bericht über die Geschäftslage ini Monat Juni für die ihr ange- \chlosséènen Fachgruppen heraus: “ “ * Die Pelzveredelungsindustrie in der Fachgruppe Pelzindustrie hatte im Juni eine \sáisonbediingte höhere Beschäftigung zu ver- zeihnen. Die beginnende Saison brachte auch Aufträge aus

‘England, Norwegen, Höllaid, Shwedëu, Oesterreih, Rumänien

und der Tschechoslowakei. Die Pelzverarbeitungsindustrie lag im Funi noch außerhalb der Saison. Trovdem konnten in Faden, Paletots und Füchsen Aufträge nah der Schweiz, Holland, Nor- wegen, Dänemark und Belgien ausgeführt werden. Die Umsäße in dex Herren-Oberbekleidungsindustrie erstreckten sich auf Ergän- zungskäufe besonders in Sportartikeln. Fn der Fachgruppe Wäscheindustrie lagen die Umsäße in der Herrenwäscheindustrie relativ gut; besonders gefragt wurden farbige Hemden in billigen Preislagen und Sporthemden aus Kunstseide. Jn der Schürzen- und Kleiderindustrie wurden gute Umsäße in Sommerkleidern und Dirndlkleidern in mittleren und billigen Preislagen getätigt. Die Wäscheindustrie konnte Exportavfiräge unterbringen in Erstlings- und Kinderwäsche nah Schweden, in Herrenkragen und Hemdein- säßen nah der Schweiz, in Damenkragen und Meterware, Ro- setten und Blusen nah der Schweiz ünd einigen nordishen Län- dern, in Korseitartikeln nach Holland, den nordishen Ländern, Belgien und Finnland und etwas nah Uebersee. Die Kopfbeklei- dungsindustrie lag am Ausgang der Saison. Die Damenhut- industrie berihtet von befriedinenden Umsäßen in Stroh- und Stoffhüten, die Herrensommerhu dustrie von einer. mittleren bis guten Beschäftigung in Baueciuuien und Pandangsplithüten.

“Exportaufträge wurden nach Sfandinavien, Holland, Dänemark

und der Schweiz ausgeführt. i :

Der Unternehmer ist Führer des Betriebes und hat F für das Woh! der Gefolgschaft

zu sorgen. :

(GESETZ ZUR ORDNUNG DER NATIONALEN ARBEIT)

Die N.5.V. tritt für das Wohl der Faniilie der Gefolgschaftein. Deshalb müß es eine Ehrenpflicht für jeden deutschen Betrieb sein, die A Firmenmitgliedschaf}t | der N.5,V. zu erwerben!

Berliner Börse am 16. Zuli.

Publikum kaust wieder — ziemli feste Tendenz.

Gegenüber den Vortagen ist in der Tendenz an der Berliner Börse eine ziemliche Befestigung eingetreten. Bereits zu Beginn des Verkehrs war die Grundstimmung ziemlich zuversichtlich und die Kurse seßten durchschnittlich 1% höher ein. Jm Verlauf er- gaben sih weitere Besserungen, so daß in Spezialpapieren die Ge- winne bis über 214 % ausmachten. Das Wesentliche an dec Auf- wärtsbewegung war die Rückehr der Privatkundschaft zum Börsengeschäft. Für verschiedene Papiere, namentlich Versor- gungswerte, trat das Publikum als Käufer auf, und dement- sprechend war auch das Jnteresse der Kulisse größer. Die Er- ledigung des Medio und die gute Meldung aus der Wirtschaft waren die Hauptantriebsmomente. Man hörte gegen Schluß der Börse zumeist die höchsten Tageskurse.

Am Montanmarkt machten die durchschnittlichen Besserungen 1 bis 124 % aus. Besonders von westdeutsher Seite waren Rheinstahl (plus 124), Klöckner, Mansfeld und Hoesch (je plus 134) gefragt. Für Metallgesellshaft (plus 114) trat Süddeutschland als Käufer auf. Fn Braunkohlenwerten machten die Gewinne bis zu 1% aus. Von den Kalipapieren waren Aschersleben 2 % und Westeregeln 24 % höher. Auch in J. G. Farben haben die Umsätze zugenommen (plus 1214). Sonst gewannen chemische Werte bis zu 14 %. Neben den Montanwerten standen beson- ders Elektropapiere im Vordegrund des Interesses. Siemens stiegen um 2%, A.E. G. R. W.E. und Licht und Kraft um je 1 %, Gesfürel sogar um 2% %. Ebenfalls 234 % gewannen Wasserwerke Gelsenkirhen. Sonst bestond noch Kauflust für Maschinenwerte wie Orenstein (plus 214) und Berliner Ma- schinen (plus 2). Stärker erholt waren auch Reichsbank.

Am Kassamarkt war das Geschäft ebenfalls umsayzmäßig etwas besser, jedoch ‘hielt sich die Kurserhöhung meist in beschei- denem Rahmen. Renten lagen gehalten. Am Geldmarkt war Tagesgeld zu 3 bis 34 %, teilweise auch darunter, reihlich vor- handen. Am internationalen Devisenmarkt tendierten Dollar und Pfund eine Kleinigkeit schwächer und wurden in Berlin auf 2,478 (2,481) bzw. 12,28 (12,30) RM festgeseßt.

Reichsverbandstag für das deutsche Elektro- ZIustallateur-Gewerbe in Hamburg.

Der Reichsvexbandstag für das deutsche Elektro-Fnstallateur-

Gewerbe wird am 20. und 21. Juli in Hamburg stattfinden. Die

Durchführung der Reichstagung liegt in Händen der Hamburger Elektro-Fnnung. An der Tagung werden Vertreter der Regie- rung, der Partei, ferner befreundete Verbände und Vertreter des Auslandes, aus der Schweiz, aus Frankreich, aus Oesterreich ufw., teilnehmen. Der Reichskommissar für den Mittelstand, Ministerial- direktor Dr. Wienbeck, sowie Reichshandwerksmeister Schmidt werden ebenfalls zu der Tagung nach Hamburg kommen.

Zu den Beratungsgegenständen wird in erster Linie die Förde- rung der Arbeitsbeshaffung, ferner die Ausbildung der Elektro- installateure zu Qualitätshandwerkern- Een: Am Sonnabend, dem 20. Juli, findet vormittags als Auftakt der Tagung eine Sizung des engeren Beirats statt, der sich am Nachmittáäg eine Vollversammlung- des Beirats, dem die Meister, die Fnnungs- meister des ganzen Reiches, die Reichsfahgruppenleiter und die Bezirksfachgruppenleiter angehören, anschließt. Der Sonntag bringt am - Vormittag eine Kundgebung, auf der auh die neuen Bezirksinnungsmeister feierlih verpflichtet werden sollen. Sonn- tag Nachmittag werden sämtliche Obermeister des Elektro-Fnstalla- teur-Gewerbes sich zu einer Obermeistertagung versammeln.

ESrntefinanzierung unter Versicherungss{uH§.

Vor kurzem wurde über die Einführung des gelben Ver- siherungs\heins auf Grund einer Vereinbarung der Deutschen Rentenbank-Kreditanstalt mit dem Verband der privaten Feuer- versiherungs-Gesellshaften berihtet. Der gelbe Versicherungs- shein soll niht nur den Versicherungsabs{hluß für die zu be- leihenden Erntevorräte erleihtern, jondern den Kreditgebern auch: größtmögliche Sicherheit bieten.

Dazu soll noch ergänzend bemerkt. werden: Der gelbe Vers siherungsschein ist niht eine neue Einrichtung, sondern er ist \hon seit Jahren im Gebrauch, Und neben den privaten ¿Feuer- versiherungsgesellshaften sind an dem Abkommen der Deutschen MentenbanT-csdilauitait auch die öffentlih-rechilihen Feuer» versiherungsanstalten beteiligt. Auch bei ihnen find die gle Banken für die Verwendung des gelben VersicherungSs{eins z1 elassen, und für seine Anwendung gelten ebenfalls die gleichen angen, Die Ausfertigung der gelben Versiherungs[heine kann bei den öffentlih-rechtlihen Feuerversiherungëanstalten auf rashestem Wege vor sih gehen, weil ihre Direktionen thren Siß in der Provinz oder dem zuständigen Gebiet haben und deshalb auch mit den örtlihen Finanzierungsbanken enge Verbindung unterhalten können. An einer beshleunigten Ausstellung der elben Versicherungs\scheine ist den Banken aber mit Rücksicht auf ie e ubueise Finanzierung zumeist besonders gelegen.

Geschäftsentwictktlung der deutschen Bäcker- genofFenschaften 1934,

Jnnerhalb der deutshen Handwerksberufe steht das deutsche Bäerhandwerk mit der Zahl seiner Genossenschaften weitaus an der Spie. Daß die Gesamtorganisation an Stärke gewonnen hat, beweist die Tatsache, daß die in 392 Bäckergenossenschaften vereinigten 32 150 Genossenschaftsmitglieder (das sind etwa 30 % des gesamten Bäckterhandwerks) über die Hälfte ihres Rohstoff- bedarfs bei den Genossenschaften gedeckt haben, gegenUber 42 % im Jahre 1932. Rund 202, (1933 — 193). Mill. RM beträgt heute der Anteil dex Genossenschaften in dex Roöhstoffversorgung ihrer Mitgliedeï.' Es ist also eine recht erxfreulihe Steige- rung festzustellen. Rund 984 aller geuossenschastlih organt- sierten deutschen Bäckermeister find den Zentraken angeshlossen. Diese -schten 1934 für 55 Mill. RM Waren um.

Dié Umsätze der Handwerkergenofseusch :fien.

Die Handwerker-Einkaufsgenossenshaften haben auch im Ge- schäftsjahr 1934 eine aute Entwi&cklung gebabt. Auf Grund vor- handener Teilergebnisse kann man den Umsab derselben auf 950 Mill. RM für. Ende 1934 annehmen, dazu kommt der Um-

| say der Zentralbezugsgenossershaften etwa in gleicher Höhe sowie der Umsay -der sonstigen Werk-, Produktiv- und Absaßgenossen-

¡chaften mit vielleiht 100 Mill, RM. So ergibt sih für alle + n1dworferaecnossenimaften ein Gesanitumsaz. der sich auf etwa

600 Mill. RM für das Fahr 1934 beziffern läßt.

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1935 / 163 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 16 Jul 1935 18:00:01 GMT) scan diff