1935 / 186 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 12 Aug 1935 18:00:01 GMT) scan diff

Neichs- und Staatsanzeiger Nr. 186 vom 12. August 1935. S. 2

Öm

3wege oder ländlihe Siedlungswege handeln. Eine Finan- apa bon Wasserleitungen aus Been Mitteln kann Hus erfolgen, wenn es sih hier um die Wa serversorgung rein u liher Betriebe handelt und die Errichtung der Dee Roftand - anlage wegen eines besonderen landwirtschaftlihen Notstandes dringend Erforderlich ist. : H

Der Worlaut der Richtlinien ist im Reichsarbeitsblatt Heft 22 vom 5. 8, 1935 veröffentlicht.

Kunst und Wissenschaft.

Sonderausftellung. Fndianerkulturen aus dem Grenzgebiet Bolivien-Brafilien. h

Die Ausstellung, die die Ergebnisse der Forschungsreise Dr. E. Heinrich Snethlage 1933/34 wiedergibt, wird im Lichthof

des Museums für Völkerkunde, Saarlandstraße, am 15. August eröffnet.

Sie enthält Gebrauchs-, Tanz-, Kultgegenstände und Spielereien von 13 Fndianerstämmen, sowie einige Ausgrabungen des Guapore-Stromgebietes. Eine größere Anzahl von Bildern erläutert die Ausstellung und gibt einen Eindruck von dem Leben der meist noch wenig mit der Zivikisation in Berührung gekom- menen Eingeborênen. i

Starker Ausländerbesuchin denBerliner Museen.

“Fm Vergleich zu den Vorjahren ist der Ausländerbesuch in den Staatlichen Museen 1935 sehx angestiegen. Während die Einzel- besucher zahlenmäßig nicht zu exrfassen sind, läßt sih über einen Teil der Reisegesellshaften ein Ueberblick gewinnen, soweit ihnen das Außenamt der Museen E e vermittelt hat. Fm Fuli und in der ersten Augustwoche sind rund 1450 Ausländer in den Museen geführt worden. Dex Zahl nah an erster Stelle stehen Studenten und Lehrer (Engländer, Portugiesen, Tshechen usf.); es folgen Schüler aus Schweden, England, Frankreih und Spanien. Der Rest sind Reisegesellshaften, vorwiegend aus Belgien, England und Amerika.

Handelsteil.

Der deutsche Außenhandel nach Erdteilen und Ländern im l. Halbjahr 1935.

Die Gesamteinsuhr war im ersten Halbjahr 1935 um 7,5 % niedriger als in der gleihen Zeit des Vorjayres. An der Ab- nahme waren fast ausshließlich überseeische Länder beteiligt. Während der Warenverkehr aus Uebersee um 23,8 % zurückging, nahm er aus Europa um 7,7 % zu. Bemerkenswert ist, daß die Steigerung der Einfuhr aus Europa allein auf das erste Viertel- jahr entfällt. Fm zweiten Vierteljahr ist gegenüber dem gleichen Vorjahrsabshnitt auch bei der europäischen E eine Abnahme der Einfuhr (—5,6 %) zu verzeihnen. Umgekehrt hat sih der Rückgang der Einfuhr aus Uebersee im zweiten Viertel- jahr verlangsamt. Nachdem er im Januar/März 1935 gegen- über dem Januar/März des Vorjahres 27,9 % betragen hatte, belief er sich von April bis Juni 1935 des laufenden Fahres gegenüber der gleihen Zeit 1934 auf 19,7 %.

An der Steigerung der Einfuhr aus Europa vom ersten Halbjahr 1934 zum ersten Halbjahr 1935 war die Mehrzahl der Länder beteiligt. Zugenommen hat im Zusammenhang mit dem Ausfall der Futtermittelernte des Vorjahres die Einfuhr aus Sowjetrußland (Oelkuchen, Hafer, Wicken, Butter), Dänemark (Butier, Shmalz, Hafer, Gerste), Norwegen (Tierfett und Tran) und Fugoslawien (Mais, Weizen, Seil). Beträchtlih Höher war der Warenbezug jedoh aus Schweden, Rumänien, Frank- reich, Jtalien und der Schweiz, aus welchen hauptsächlich mehr Rohstoffe eingeführt wurden. Die Steigerungen betrafen im einzelnen Eisenerze (Schweden), Mineralöle, Bau- und Nußholz (Rumänien), Rohseide, Aluminium, Flachs, Hanf (Ftalien) und Baumwollgarn (Schweiz). Auch aus Frankreih wurden größere Mengen Éisenerze bezogen. Die Zunahme ist hier jedoch über- wiegend durch die Rüfgliederung des Saarlandes bedingt. Außer aus den vorgenannten Ländern, mit welhen fast durch- wegs Verrehnungsabkommen bestehen, hat die Einfuhr auch aus Großbritannien (Wolle, Mineralöle) und Spanien (Südfrüchte, Eisenerze) zugenommen. Gesunken ist in der Hauptsache nur die

Einfuhr aus den Niedorlauden {Eter, Küchengewächse, Käse), -— Belgien-Luxemburg (Woll Kkoßcisen, Kupfer, Zink) der Tscheho- slowakei (Garne), Litauen (vershiedene Rohstoffe) und Griechen- land (Tabak). Jm Warenverkehr mit Uebersee war der Einfuhr- rückgang gegenüber den Vereinigten Staaten vom Amerika mit 135,4 Mill. R. weitaus am größten. Außer einigen Lebens- mitteln (Obst, Schmalz) wurden vor allem weniger Baumwolle (— 71,0 Mill. RM) und Kupfer (— 17,3 Mill. RM) eingeführt. Erheblich gesunken ist ferner die Einfuhr au® dem Australischen Bund (Wolle), und zwar um etwa den gleichen Betrag wie der Baumtwvollbezug aus den Vereinigten Staaten. Auch gegenüber Kanada sind beträchtliche Beschränkungen der Einfuhr, vor allem bei Weizen, zu verzeihnen. Weniger ins Gewicht fallen die Ein- fuhrminderungen 1m Verkehr mit China, British-Fndien und Britisch-Westafrika, welche hauptsählih Oelfrüchte und Oelsaaten betrafen. Gestiegen ist die Einfuhr nur aus wenigen Ländern, und zwar in erster Linie aus Brasilien, aus welhem im Weg von Kompensationsgeschäften mehr Baumwolle bezogen wurde, und aus der Türkei, welhe im Verrehnungsverkehr außer Baumwolle erhöhte Mengen Wolle und Getreide lieferte. {Fn geringerem Umfang ist der Warenbezug auch aus Argentinien und Chile, mit welchen ebenfalls Verrehnungsabkommen bestehen, sowie aus British-Südafrika und Mexiko gestiegen.

Anteil der Erdteile an der Gesamteinfuhr (in %):

Erdteile 1, Halbjahr

1933 1934 1935

523 514 59,9

474 483 39,8

6,0 6,6 6,7

13,5 12,3 12,2

246 24,0 19,9

1932 53,0 46,4

5,6 12,4 25,6

1929 48,9 51,0 5,2 12,2

Europa Uebersee . Ala C s A E T Amerika . « 30,4 Australien 3,2 2,8 3,3 5,4 1,0 Nicht ermittelte Länder 0,1 0,6 0,3 0,3 0,3

Die Ausfuhr war im 1. Halbjahr 1935 um rund 6 % geringer als im Vorjahr. Der Abnahme im Warenverkehr mit Europa

Abnahme der Ausfuÿ?

um 11,6 % stand dabei eine Zunahme der Ausfuhr nah Uebersee

um 13,2 % gegenüber. Der Anteil von Uebersee am reinen Waren- verkehr erhöhte sih dadurch von 22,8 % im 1. Halbjahr 1934 auf 27,5 % im 1. Halbjahr 1935 und war damit wieder ebenso groß wie im 1. Halbjahr 1929. Gesunken ist nah Europa vor allem der Absay von Lebensmitteln und Rohstoffen. Dagegen hat sih die Ausfuhr von Fertigwaren verhältnismäßig P ctt (— 8,4 %). Jm Verkehr mit Uebersee betraf die Zunahme Fertigwaren und Rohstoffe.

JFnnerhalb Europas isst die Ausfuhr verhältnismäßig am stärksten nah Sowjetrußland zurückgegangen (— 54,4 %). Absolut waren die Abnahmen jedoch im Verkehr mit den Goldblockländern (Niederlande 61,8 Mill. RM, Frankreih 31,4 Mill. RM, Schweiz 28,8 Mill. RM) am größten. Fns Gewicht fielen dar- über L aber auh die Rückgänge der BUS nach den Län- dern des Sterlingblocks (ausgenommen Shws en und innland) und nah Belgien-Luxemburg. Zu berücksihtigen ist, däß die Ab- nahmen der Ausfuhr nah den vorgenannten Ländern zum über- wiegendèn Teil im ersten Vierteljahr 1935 eingetreten sind. Von April bis Juni sind die Rückgänge durhwegs geringer, teilweise, wie z. B. für Großbritannien, lag die Ausfuhr im 2. Vierteljahr über dem Stand des gleichen Vorjahresabschnitts. P ea hat der Warenabsaß insbesondere nah den ost- und jüdosteuro- päishen Ländern. So waren z. B. die Warenbezüge Bulgariens fast verdoppelt, diejenigen Griechenlands und Lettlands um rund zwei Drittel, diejenigen Ungarns und Rumäniens um rund die Hälfte bzw. zwei Fünftel höher als im Vorjahr. Nicht unerheblich über dem Vorjahrsstand lag ferner die Ausfuhr nah Spanien und Ftalien. Jm Warenverkehr mit Uebersee hat die Ausfuhr nach der Mehrzahl derx asiatischen Länder zugenommen. Gestiegen ist insbesondere der Absay nah der Türkei (+ 30,5 %), China (+ 26,1 %) und British-Fndien (+ 8,9 %). Jn ‘Afrika haben Aegypten, Britisch-Ost- und British-Westafrika ihre Warenbezüge aus Deutschland erhöht. Die Aunahmen wurden fedoch durch die nach BritlsWeSitbafrits“ f evollta aus- geglihen. Auf den; amerikanij@ci Kontinent hat die Ausführ nur nah süd- und mittelamerikanishen Ländern zugenommen. Beson- ders erhöht war der Absaß nah Brasilien (+ 17,1 Mill. RM) und Chile (+ 7,5 Mill. RM). Rückläufig waren die Bezüge Argen- tiniens, Uruguays und in Nordamerika der Vereinigten Staaten und Kanadas.

Anteile der Erdteile an der Gesamtausfuhr (in 2%): Erdteile 1, Halbjahr 1932 1934 1935

1933 D 0 12 L 04 6 187 228 27,5 2,3 1,8 2,6 2,8 8,5 7,0 92 E 16,0 9,4 105 12,7 Australien 0,7 0,5 0,5 0,6 Nicht ermittelte Länder 0,0 0,0 0,1 0,1

Die Handelsbilanz {ließt im 1. Halbjahr 1935 mit einem Einfuhrübershuß von 164,6 Mill. RM gegen 214,2 Mill. RM im 1. Halbjahr 1934 - ab. Die Aktivierung (Abnahme des Passiv- saldos) wurde im Warenverkehr mit Uebersee erzielt. Während die Handelsbilanz mit dieser Ländergruppe im 1. Halbjahr 1934 mit 635,5 Mill. RM vassiv war, betrug der n ou von Januar bis Juni 1935 nur 308,1 Mill. RM. esonders stark ging der Passivsaldo gegenüber den Vereinigten Staaten von Amerika, Australien, Neuseeland, British-Fndien, China, British-Westafrika, Aegypten und Kanada zurück, wobei der Passivsaldo gegenüber Kanada von einem Aktivsaldo abgelöst wurde. Jm Warenverkehr mit Europa hat sih der Ausfuhrüberschuß er- heblich verringert, der im 1. Vierteljahr vorhandene Passivsaldo ist jedoh vershwunden. Abgenommen hat der Ausfuhrüberschuß vor ollem im Austaush mit Frankreich, der Schweiz, Großbritannien, den Niederlanden, Schweden, Dänemark und Norwegen, dem- geaenüber im 1. Halbjahr 1935 sogar ein « Passivsaldo zu ver- zeihnen war. Der Warenverkehr mit Sowjetrußland war mit 85,3 Mill. RM doppelt so stark passiv als im Vorjahr.

1929

Europa Uebersee Afrika . Asien . Amerika .

MRIES Ti MRC ee S E M M I E E S D E S C A V C R E O I D E I T T I C I I C C I E E N S T C H E E

Marktverkehr mit Vieh vom 28. Fuli bis 3. August 1935. (Nach Angaben der 47!) wichtigeren Vieh- und Schlachthofverwaltungen.)

Lebende Tiere

Zufuhren Zu- (+) bzw.

P Auftrieb auf dem

Viehbmarfkt

davon unmittelbar zum dem Schlacht- Schlachtho! | bof zugeführt

Tiergattungen

Abnahme (—) gegenüber der Vorwoche in vH

u- (+) bzw. Abnahme (—) gegenüber der Vorwoche

in v

von geschlachteten Tieren zum Fleis{-

marft ?)

davon aus dem Ausland

insgesamt

25 152 2 850 4 165

12 977 4 753

407

24 390

83 891

18 882

16 83 1912

h 3753 3441

959 228

Rinder zut1ammen . . dav. :

7 962 2215 3 247 257 277 98

21 469 1 080 70 613 8 975 17 537 2220

Schweine

"h Ohne Angaben für Mainz.

1 889 “1

28 905

3 805

4 393

15 192

9 010

505

25 470

92 866

| 21 102

pk -

-

-

-

s O OIIDSD S D O Uo D O

819 1806 273

1466 615 849

2 294

(1 1TTFEFTF]

_

2) Darunter auk Seegrenzs{lachthöfe: 316 Ochsen, 848 Kühe, 2 Färsen (Kalbinnen), 294 Schweine

8) Halbe und vierte! Tiere sind, in ganze Tiere umgerechnet, in den Zahlen mitenthalten.

Berlin, den 10. August 1935.

Statistishes Reichsamt.

Berliner Börse am 12. August.

Weiter fest.

Wenn auch das Geschäft an der heutigen Berliner Börse, wie zu Beginn der neuen Woche üblich, nur langsam in Gang kam, ivar eine feste Grundstimmung doch von Anfang an vorhanden, Die Erwartung ga der Außenhandelsziffern für den Monat Juli sowie das befriedigende Ergebnis bei der Zeihnung der Reichsbahnanleihe hatten zu einigen Publikumsorders besonders in Spezialwerten geführt. Bald nah Notierung der ersten Kurse nahm die Umsagtätigkeit etwas zu, um so mehr als sih auch die Kulisse etwas stärker am Geschäft beteiligte. Wenn auch die Ge- shäftstätigkeit später wieder abnahm und sid gegen Schluß des Verkehrs die Oen Tageskurse nicht halten konnten, ergaben sich gegenüber den Sonnabend-Schlußnotierungen doch noch Besse- rungen von durhschnittlich #—1 %.

Montanwerte waren unter Shwankungen wenig verändert, Nur für Mansfeld (+114) waren einige Kaufaufträge einge- laufen. Von den Braunkohlenwerten waren Bubiag um 2% erholt; sonst ergaben sih hier ebenso wie in Kalipapieren nux Besserungen vcn Bruchteilen eines Prozentes. Unter chemischen Werten lagen F. G. Farben und Kokswerke desgl. Rütgerswerke etwas höher. Das Hauptinteresse zeigte sih für verschiedene Ver- sorgungswerte des Elektromarktes. Hierbei waren Rheinische Elektrizität (+ 134), daneben aber auch Gesfürel und Licht und Kraft (je + 1) bevorzugt. Größere Rückäuse bemerkte man in AEG (+154), aber auch Siemens gingen um 14 % nach oben. Die günstigen Berichte vom Automarkt führten zu einer Steige- rung in Daimler um 1/4 und in BMW von 124 %. Unter den Spezialwerten erschienen Süddeutsche Zucker mit dem +—+=-Zeichen und wurden per Kasse ca. 4 % höher bewertet. Sonst war am Kassamarkt das Geschäft nicht sonderlich groß. Großbankaktien gingen eine Kleinigkeit nah oben.

Renten lagen weit2r still und kaum verändert. Tagesgeld hörte man wieder mit 3—3%4 % und darunter. Am internatio- nalen Devisenmarkt lag der Dollar eine Kleinigkeit schwächer und wurde in Berlin mit 2,48 (2,481) RM notiert, während das Pfund unverändert 12,325 RM blieb.

LVorzeitiger Schluß der Ieuzeichnung auf 41/,°/ ige ReichSbahnschazanweisungen.

Junfolge dés überaus großen Eingangs von neuen Zeichnungen auf die 414 igen Reichsbahnschaßanweisungen hat die Konsortial« leitung mit Ablauf des 10. August 1935 die Zeichnung geschlossen. Die Frist für den Umtausch der 6 igen in 424 %ige Reichsbahn- shaßanweisungen wird hierdurch nicht berührt und läuft weiter, Die Zuteilung auf die Neuzeihnungen wird nah Ablauf der Um- tauschfrist erfolgen; im Umtaush angemeldete Beträge gelten als voll zugeteilt. :

Der Reichsfinanzminister auf der Leipziger Messe,

Der Reichsminister der Finanzen, Graf Schwerin von O wird die vom 25. bis 28. August stattsindende Leipziger Herbstmesse besuchen, am Empfang dex in- und ausländischen Presse am Messe- sonntag teilnehmen und bei dieser Gelegenheit das Wort ergreifen,

Die Leipziger Baumessetagung 1935.

Seit vielen Fahren ist die Leipziger Baumesse Mittler zwischen Bauwirtschaft, Fndustrie und Staat. Zur diesjährigen Herbst- baumesse (25. bis 29. August) werden auf der traditionellen Bau- messetagung, die vom Reichsheimstättenamt gemeinsam mit dem Leipziger Meßamt durchgeführt wird, vor den Fachkreisen die für uns brennenden Fragen der JFndustrieverlagerung und der Heim: stättensiedlung eingehend behandelt.

Die Baumessetagung findet am 26. und 27. August statt. Der erste Tag steht unter dem Leitgedanken „Fndustrieverlagerung“. Nach der Begrüßung durch den Präsidenten des Leipziger Meß- amts, Dr. Raimund Köhler, spriht der“ bekannte saarländische Wirtschaftsführer, Kommerzienrat Dr.-Fng. e. h. Hermann Röchling, Völklingen. Seine Ausführungen „Grundsäßliches zur Jndustrieverlagerung“ werden bei den Fndustriellen stärksten Widerhall finden. Nah ihm behandelt Stadtrat Schmidt, Altona, das Thema „Was muß der Betriebsführer über Fndustrieverlage- rung wissen?“ Den Abschluß bildet ein Vortrag von Dipl.-Jng. Bader vom Reichsheimstättenamt über „Die Durchführung der JFndustrieverlagerung“. P : /

Am zweiten Tag werden Fragen der „Heimstättensiedlung von maßgebenden Sachkennern behandelt. Fm Vordergrund steht, entsprehend dem Charakter der Leipziger Messe, die Beteiligung der Jndustrie an der Finanzierung der Wohnbauten für ihre Arbeiter. Der Le der sächsishen Fndustrie, Otto Sa, Leipzig, wird in seinem Vortrag „Maßnahmen der JFndustrie zur Förderung des Arbeiterwohnstättenbaues“ darlegen, was von det Industrie in dieser Richtung geschehen und geplant ist. Assessor Müller vom Reichsheimstättenamt geht in seinem Vortrag auf die „Eigenleistung und Unternehmerleistung bei der Errichtung von Heimstättensiedlungen“ ein. Als Abschluß dieser Vortrags reihe folgt ein Vortrag von Ministerialrat Aug. Schmitt vom Reichsarbeitsministerium über „Dié Finanzierung der Volks- wohnungen“: Bekanntlih wurden kürzlih erst von der Reichs regierung 35 Millionen RM für den Bau dieser Volkswohnungel zur Verfügung gestellt. : ; ¿f

Der Nachmittag des zweiten Tages bringt die {hon ein gebürgerte Baubesichtigungsfahrt. Unter dem Leitwort „Dié Auflockerung der Großstadt“ wird den Siedlungen der Umgebun) Leipzigs ein Besuch abgestattet und damit den Vorträge praktisches Schaffen gegenübergestellt. / - |

Gleichzeitig mit der Leipziger Baumesse wird am 25. Augus in Halle 18 die Sonderschau „Aus dem Siedlungswerk der deut- hen Städte“ eröffnet. Jn neuartiger Zusammenstellung Und M ordnung zeigt hier eine große Zahl von deutschen Städten, w0 von ihnen auf dem Gebiet der Siedlung, der Altstadtsanierun usw. geleistet und geplant ist. Diese Sonderschau verdient in det

Beachtung.

Weltzucterkonferenz in London.

London, 11. August. Die britishe Regierung plant, det „Evening Standard“ zufolge, für den Frühherbst nah andere! Meldungen für den Anfang nächsten Jahres eine Wesltzuckel/ konferenz nach London einzuberufen. Man rehnet damit, dah alle führenden Zucker erzeugenden Länder der Welt vielleid! mit Ausnahme Javas vertreten sein werden. Die englische! Erwartungen gehen dahin, daß es gelingen werde, die Erzeugun! von Rübenzucker in industriellen Gebieten für die Zukunft el zuschränken. Die Rohrzuckererzeuger würden sich dann, wie mal!

und über die Marktregelung bereit erklären.

Kreisen der Städtebauer und aller am Wohnwesen Fnterefsierte" ß

hofft, zu einem Abkommen über die Einshränkung der Er:-1911F

Neich8- und Staatsanzeiger Nr. 186 vom 12, August 1935. &. 3

Ferienreisenden zu deen.

Die Lage am Warenmarkt.

Um nun in

nehmen wir über die Lage am Warenmarkt u. a. folgendes: riften neuerdings abermals verschärft.

Die Mehrzahl der internationalen Rohstoffmärkte wies in der verflossenen Deilann eine feste oder ai behauptete Haltung auf. Jnsbesondere ergaben \ih für verschiedene Vans: lihe Erzeugnisse unter dem Einfluß ungünstigerer Ernte- und Witterungsberichte neue Preissteigerungen. Auch an den Märkten für mineralische Rohstoffe zeigte die Tendenz angesihts des er- Hon Ner let der Ren Figten großenteils weiter nah oben. 1f einigen Warenmärkte i ie rückläufi Preizentwidlung fort n seßte sih die rückläufige

Die europäischen Kohlenmärkte lagen der Jahreszeit ent- sprehend ruhig. Für die internationalen Eisen Aae Stahl- märkte waren das bedeutendste Ereignis in der abgelaufenen Be- rihtszeit die am 31. Juli vorgenommene endgültige Unter- zeihnung des Vertrages zwischen der J.R.E.G. und der britischen Eisen- und Stahlindustrie. Die europäischen Schrottmärkte lagen im Cs ruhig, aber stetig.

„An Den internationalen Metallbörsen zogen die Kupfex- und Bleipreise weiter leiht an. Sub Bu S h New Yorker Markt erneut ester, dagegen kam am Londoner Zinkmarkt die Aufwärtsbewegung wieder zum Stillstand. Auf den Zinn- : 5 märkten konnte sih das erhöhte Preisniveau nur knapp be- | 11d Ausfuhr-Clearinggesellschaft in New-York. Durch diese Nach- haupten. Verstimmend wirkten unter anderem die Meldungen, | iht mußte der Eindruck erweckt werden, als wenn man sich der daß der in diesen Tägen «it Paris zusammentretende Zuter: anher eimger amerikanischer Banken errihteten Ausländer- nationale Zinnaus\chuß voraussihtlich eine weitere Erhöhung Ott nur dur Vermittlung dieser deutshen Ein- und der Produktionsquote beschließen wird. Die sichtbaren Weltzinn- Ausfuhr-Clearinggesellschaft bedienen könne. Das entspricht nicht vorrâte sind im Juli erstmalig wieder leiht gestiegen. Die e, Tatsachen. Vielmehr ist hierzu zu sagen: Jm Laufe der Silbermärkte lagen unverändert \{wach. China und Jndien N Monate sind mit Genehmigung der Reichsstelle für Devisen- waren nah wie vor mit umfangreichem Angebot am Markt, das ewirtschaftung bei deutshen Devisenbanken Ausländersonderkonten großenteils wieder vom amerikanischen Schayamt aufgenommen Oen einiger améritanis{èr Danken errichtet worden. Diese uts Fon n stehen L erster Linie für die Einzahlung des Gegenwertes

n Bera ptctas O zur Verfügung und werden andererseits BwoR E ior icher deutsher Exporte nah USA. verwendet. stellen lassen E de Le A eri: V E E diese Wei A, ét U ers anishe Warenaustaush auf aud Sly i ee ihe Belebung erfahren hat. Es ist E 2e A die günstige Auswirkung dieser einträchtigt Wird. Die Cd Mee B egifrg e lndée: sonderkonten steht also in keinem Hiosolutertang, A s dung der deutschen Ein- und Ausfuhr-Clearinggesellschaft. Die Be- nußung der Ausländersonderkonten ist insbesondere nicht von

erste Rate von 200 ffr. sofort ausbezahlt Innerhalb der ersten sieben Tage E bezogen werden. Die dritte Rate von 300 sieben Tagen fällig und die vierte Rate mit dem Re einen Monat zu beziehenden Devisen frühestens am 14. der ersten Auszahlung. zaßlung ist dur

von Reisekosten in der Schweiz benötigt wird sowie eingelöste n in lber Weise erau wurde. sih ein Mehrverbrauch, so gilt hierfür verfahren.

Mitwirkung der deutschen Eíin- und Ausfuhr- Clearinggesellschaft unabhängig. E

Vor einiger Zeit ging durch die amerikani resse di Meldung der United Preß von der Gründung I Sen Ein:

Devisenbewirtschaftung.

Neue Borschriften der Sk weiz für einreisende Deutsche.

Bern, 11. August. Die Devisen für deutshe Feri isen: nah der Schweiz werden bekanntlih aus den R

Schweiz im Ruhr- und Saargebiet zur Verfügung gestellt. Di i i itwi : reichen bei weitem aber nicht aus, um die Ansprüche L deuiscen aesellschaft abhana ens der deutschen Ein- und Mussuhr-Clearinge

T LE E E I E D E E R A E M E E E T B G H R L TVirtschaft des Mëwnslandes.

Holländische Industriemaßnahmen zur Industrieförderung.

Amsterdam, 10. ‘August. Der Minister für Jndustrie und Handel, Prof. Dr. Gelissen, hat heute in Maasteicht M M Rede in großen Zügen die Richtlinien bekanntgegeben, die die Regierung M be A E E Mis S A des Landes

[oigen gedentt. Der Minister wies darauf hin, daß die Jn- Basel, 9. August. izeri i Forde, cent Tie S u E dey ; Fahre große S A t Os L m

] Ï y es ersten Halbjahres w. Fr. verringert. ie Einfu: äßigte si 1 i abe die Ausfuhr von Jndustrieerzeugnissen im Vergleih zum | auf 110,1 Mill, al il s Ae

, von Ÿ n im Ve! : ; 0,3 Mill. Schw. Fr., die Ausfu!

orjahre um 20 Mill. hfl. zugenommen. Hierin sei ein Anzeichen | 67,3 auf 622 if E i a O von dafür zu erblicken, daß die holländische JFndustrie auf dem inter- | ti sten erse Ma bi E E De, U wid nationalen Markt noch durchaus konkurrenzfähi sei. Um die ali en Monici mea a E ei), bat in Vergleich L Reorganisation und Ausdehnung bereits Deliäbenden Fabriken | der Schweiz eliefert de Ns laufe aus Tualaes fi ti

g D F g ô , 5 j - ,

eine zielbewußte Kreditpolitik betrieben werden. Zu diesem Zwe

werde dem Ministerium für Handel und Jndustrie ein besonderes | 113 gegenüb i i Finanzierungsinstitut angegliedert werden, das allen E Schw. Se ün Juli etl D Ron Und 19 M

I S T E I E E E E E E E e O I T T I E

Schlachtviehpreise an deutschen Märkten in der Woche vom 5. bis 10. August 1935.

Durchschnittspreise für 50 ke Lebendgewiht in RM.

ähigen - Fndustriegründungen Kredithilfe gewä M von den Banken verweigert Pete E IE Jene

Berringertes schweizerisches Außenhandels- Volumen.

Marktorte:

Dortmund Frankfurt a. M. Hannover Magdeburg

Ochsen:

Bullen:

Kühe:

Färsen:

Kälber:

Schafe:

SS| ||

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Schweine :1) a 1 a2 b

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Neichédurchschuittspreile der

Märkte August

. 7.—3. 8. |

9.—10,

Ochsen, vollfleishige (b). .... ., Kühe, vollfleischige (b i Ga s arfe Kälber, mittlere (b) ......., Schweine, 100— 120 kg (e)...

t ————

F 16 40,0

. 39,5 S , 15 36,5

36,6 99,3 92,4

E 4B 0 0A 46 518 b2'9

Bezeichnung der Schlachtwertklassen siehe Monatsübersicht in Nr. 156 vom 8. Zuli 193

] k 5. 1 = vom 5, August 1935 ist. unter Breslau, Ochsen þ : D ai L unter“ Hamburg, Schweine e zu seßen 51,0 (statt 61,0),

Nr. 180

Fette Specktsauen. Jn 41,5); t

zu segen 38,5 (statt 38,0); unter Dortmund, Ochsen b zu seyen 41,0 (stat

a L i Um jeder Weise Mißbräuche Den „Statistischen Mitteilungen“ der Dresdner Bank ent- i verhüten, haben die zuständigen En L dle Vor: : y ie Kredi wird den deutschen Reisenden bei der Einreise nicht mehr E sondern nur 50 \ffr. dann weitere 150 sfr

t der für i ; age na Bis Bei der eien, ar und vierten Aus, 1 Oelelnlgung eines der Einlösestelle bekannt Hoteliers nachzuweisen, daß der angeforderte Bete, Uv DeEmia der ues ó rgibt das Hotelbescheinigungs-

sfr. ist Res der in

Benugzung der Ausländersonderkonten von der

Ztalien erhöht den Diskontsazz.

Rom, 11. August. Fun der am Monta erscheinende s ta Ufficiale“ wird ein Gesetz veröffentlicht, E dem n D ont- und p Cas ver Bank von Ftalien von 3,5 auf 4,5 9 Lt wird. Diese Maßnahme wird damit begründet daß der

anknotenumlauf im vergangenen Monat ausnahmsweise hoh tr und 827 Mill. Lire betrug, während er im gleichen Monat es Vorjahres ih nur auf 457 Mill. Lire belief. Die Ursache sei es JZndustriekäufen ju finden. Wie von zusiändiger italienischer Stelle erklärt wird, sei diese Diskonterhöhung keinerlei Tg Im ie Maßnahme. Es wird besonders hervorgehoben N O die Stabilität der Lira erneut bewiesen werde. Diese Abslehten hate v dafür, daß Ftalien keinerlei inflationistische

Rumänien steigert Srdölausfuhr.

Die rumänische Erdölausfuhr hat im ersten Halbjahr 193 eine starke Steigerung erfahren. Fnsgesamt git ae 2200 S1 ausgeführt, gegen nur 3059 833 in der Vergleichszeit des Vor- jahres, was einer Zunahme um 7,8% entspricht. Wertmäßig war die Steigerung noch höher, da der Wert der Erdölausfuhr d M 4,031 Mrd. Lei betrug gegen 3,684 Mrd. Let also 93 S hen Zeit des Vorjahres. Die Wertsteigerung beträgt

Internationale Anleihe für China ?

London, 12. August, Der Wirtschaftsberater der enali Regierung, Sir Fr ederic Leith- e ist am Len von England nah dem Fernen Osten abgereist. Der eigentliche Zweck der Reise besteht, dem „Observer“ zufolge, darin, die Mög- lichkeiten für die Gewährung einer internationalen Anleihe in China zur Ausnuzßung der natürlichen Hilfsquellen dieses Landes zu untersuchen. Als die Hauptgeldgeber kämen außer England noch die Vereinigten Staaten und Frankreich, die sich ebenfalls seit einiger Zeit mit dieser Angelegenheit befassen, in Frage. Der Observer bezweifelt aber, daß der gemeinsame Anleiheplan in der japanischen Hauptstadt auf Verständnis stoßen werde. Fapan werde es vorziehen, mit England unmittelbar zu einem Handels- und Wirtschastsabkommen zu gelangen, das England gewisse Han- delserleichterungen im Fernen Osten und Japan als Gegenleistung hinzu die Beseitigung der Hindernisse gewähren würde, die dem [apanischen Handel in den Kolonien im Wege stehen. Fn London A Metont cs t R N ELG a L RETR ens rein

: der atur set, und daß eine Entscheidung erst nah d Berichterstattung in London erfolgen könne. 9 fue uzadna:

Vom Fnternationalen Zinnkartell. Quoten : um 15 °/, erhöht.

,_ Paris, 9. August. Das Fnternationale Zinnkartell hat in seiner am Freitag in Paris abgehaltenen Sißung beschlossen, rückwirkend vom 1. Juli ab bis 30. September die Zinn- Quoten von 50 auf 65 % des Tonnagenstandards festzuseßen. Die E Vorstandssizung findet am 11. September in Brüssel

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Jn Berlin festgestellte Notierungen und telegraphische Auszahlung, ausländische Geldsorten und Banknoten,

Telegraphische Auszahlung.

12. August Geld Brief

12,661 12,64 0,663 0,667 41,87 41,95

0,139 0,141 3,047 3/053 2,476 2,480 54/96 55,08 46,93 47,03 12,31 12;34

68,43 68,57 5,425 5,435 16,415 16/455 2,353 2/357

167,58 167,92 55/32 55/44

20,33 20,37 0,724 0,726

5,684 5,696 80,92 81,08

41,65 41,73 61,87 6199 48,95 49/05 46,93 47,03 11,16 11,18 |

2/488 2,492 63,46 63,58 81,14 81,30

3401 34,07 10/29 ‘1079

10, August Geld Brief

12,61 12,64 0,663 0,667 41,89 41,97

0,139 0,141 3,047 3,053 2/477 2481

54/96 55/08

46/93 47/03

12,31 12/34

68,43 68,57 5,425 5/435

16,415 16/455 2,353 2,357

167,58 167,92 55,32 55/44

20,33 20,37 0,724 0,726

9,684 5,696 80,92 81,08

41,65 41,73 61,87 61/99 48/95 49,05 46,93 47,03 11,16 11/18 2,488 2492 63,46 63,58 81,12 81,28 34,03 34,09 10/29 10/31 1,975 1/979

1,039 1,041

Aegypten(Alexandrien und Kairo... ., Argentinien (Buenos Aires) Belgien (Brüssel u. Antwerpen) .… Brasilien (Rio de Janeiro) Bulgarien (Sofia) . Canada (Montreal). Dänemark (Kopenhg.) Danzig (Danzig) England (London). . Estland (Neval/Talinn) Finnland (Helsingf.) rankreihß (Paris). . riehenland (Athen) Holland (Amsterdam und Notterdam). . Island (Reyfkiavik) . Jtalien (Nom und Mailand) ..……. Japan (Tokio u. Kobe) E C grad und Zagreb). Lettland (Riga) E D (Kowno/Kau-

n Norwegen (Oslo) .. Desterreich (Wien) . | 100 Schilling Polen (Warschau,

Kattowitz (sabon). 100 Zloty

1 ägypt. Pfd. 1 Pap.-Pes. 100 Belga

1 Milreis 100 Leva 1 kfanad. Doll. 100 Kronen 100 Gulden 1 Pfund

100 estn. Kr. 100 finnl. M. 100 Fres. 100 Drachm.

100 Gulden 100 isl. Kr.

100 Lire 1 Yen

100 Dinar 100 Latts

100 Litas 100 Kronen

Portugal (Lissabon) . | 100 Escudo Rumänien (Bukarest) | 100 Lei Er rat B Lt 06

un eborg) . . onen Schweiz Sarit

Basel und Bern). | 100 Franken Spanien (Madrid u.

Barcelona) . | 100 Peseten Tschechoslow. (Prag) | 100 Kronen Türkei R. . [1 türk. Pfund Ungarn (Budapest) . | 100 Pengö Uruguay (Montevid.) | 1 Goldpejo

1,979 1,979 1,039 1,041

Berlin, den 10. August 1935. Statistisches Reichsamt,

Verein. Staaten vvn 1 Dollar

Amerika (New York) 2,478 2,489 2,479 2,483