Preußen.
Den VBraunkohlenwerken und Brikettfabrik Grube Elfriede in Gohra hei Finsterwalde, Kreis Luckau, wird hiermit das Recht verliehen, die Parzelle Ge- marïung Lichlerfeld im genannten Kreise Kartenblatt 3 Nr. 89, soweit ste zur Erweiterung des Tagebaues der Grube Elfriede bei Gohra sowie zur Herstellung von Auszugsgleisen und an- deren Tagebauanlagen erforderlich ist, auf Grund des Gesetzes über die Enteignung von Grundeigentum vom 11. Juni 1874 (Geseßsammlung S. 221) im Wege der Enteignung zu er- werben oder, soweit dies ausreicht, mit einer dauernden Be- s{hränkung zu belasten.
Berlin, den 30. Juni 1920.
Jm Namen der Preußischen Staatsregierung. Der Minister für Handel und Gewerbe. J. A: Völkel. Der Minister der öffentlichen Arbeiten. J. A.: Kirschstein. Der Mintster des Innern. J. A.: Meister.
wer em amer a R
___ Der Sladt Köln wird hierdurch das Recht verliehen, die im Anschluß an den werftmäßigen Ausbau des linken NRheinufers bei Köln zwishck# Niehl und Merkenich zur Ve- nußung als Jndustriegelände erforderlihen Grundflächen, die 2 - e A g: C ° «
innerhalb des auf dem beiliegenden Plane durch die blauen Buchstaben 4 B C abedefDghik A bezeichneten, rot umränderten Geländes liegen, soweit sie ihr noch nicht
eigentümlih gehören, nämlih etwa 129,7 ha, und soweit sie |
nicht Eigentum des Neichsfislus sind, im Wege der Eut- eignung auf Grund des Geseßes vom 11. Juni 1874 (Ge- seßsamml!l. S. 221) zu erwerben. Berlin, den 9. Juli 1920. Jm Namen der Preußischen Staatsregierung. Oeser.
m —————_
Finanzministerium. Vei der Preußischen Central-Genossenschafts-Kasse sind in Stellen der Besoldungsgruppe 10 eingerückt:
die Kassenobersekretäre , Rechnungsräte Hönisch und
Keil, die Kassenobersekretäre Felix Schroeder, Haase, Stiehr, Voigt, Adolf Schmidt, Lüdtke, Ohland,
Lehmann und Stelzner. Ferner ist der Kassenobersekretär Cordes zum Assistenten des genossenschaftstechnischen Bankinspektors ernannt worden. Der Landrentmeister Gerlach in Potsdam ist zum Ne- gierungsrat (Negierungskasseninspekltor) bei der Regierung in Köln ernannt worden.
_Zu beseßen sind: die Katasterämter T1 in Hannover und I in Düsseldorf.
Ministerium für Hande! und Gewerbe.
___ Der Regierungs- und Gewerberat Dr. ÜUlcichs von der Negiecung in Arnsberg ist zum Ministerialrat im Ministerium für Handel und Gewerbe ernannt worden.
V Ministerium des Jnnern.
Die Preußische Staatsregierung hat den kommissarischen Polizeipräfiventen N ichter zurn Polizeipräsidenten in Berlin ernannt.
Die Preußische Staatsregierung hat auf Grund des 8 28 Des Landesverwaltungsgeseßzes vom 30. Juli 1883 (Geseß- samml. Seite 195) den Regierungsassessor Thiele in Stettin zum Stellvertreter des ersten Mitgliedes des Bezirksaus\chusses in Stettin auf die Dauer seines Hauptamts am Sihe des Vezirksausschusses ernannt.
Der Bürgermeister Geelen in Köln ist zum Regierungsrat ernannt worden.
Justizministerium.
Dem Oberlandesgerichtspräsidenten, Wirklichen Geheimen Oberjustizrat Lindenberg aus Posen ist die nachgesuchte Dienstentlassung mit Nuhegehalt erteilt. L.
Dem Landgerichtsrat Dr. Stiek in Wiesbaden ist die nachgesuchte Dienstentlassung erteilt.
Dem Landgerichtsrat Siegfried in Tilsit, dem Amts3- gerihtörat, Geheimen Justizrat Mager in Eisleben und dem Amtsgerichtsrat Beyling in Hettstedt ist die nachgesuchte Dienstentlassung mit Ruhegehalt erteilt.
Verseßt sind: der Amtsgerichtsrat Dr. Sch ol z in Köslin als Landgerichtsrat nach Stettin, die Amtsgerichtsräte Eilers in Charlottenburg nach Berlin-Schöneberqg, Pierau in Senftenberg nah Charlottenburg, J o k\ch, Di be in Prausnißz nach Reinerz, Kuutnawiß in Apenrade nah Schweidniß, Meißner in Meisenheim nach Mörs, Dr. Mittweg in Selingen neh Köln, Wi ppern in Halberstadt nach Hel- drungen, Luedtke aus Labischin nah Schönlanke.
¡W Landgerichtsräten find ernannt: der Hilfsrichter Karl Haschke in Dortmund, der Gerichtsassessor Erih Schulze in Hagen î. W.
Hu Amtsgerichtsräten sind ernannt: die Hilfsrichter Gi lle s in Daun, Franz Ba stgen in Dinslaken.
__Dem e Dr. Wilhelm Eber t ist die nachgesuchte Dienstentla}sung erteilt.
Zu Handelsrichtern sind ernannt: der Apothekenbesiter Georg Cohn in Berlin bei dem Landgericht 1 in Berlin, die Direktoren Friy Sondheimer und Rudolf Euler, der Konsul Friedrih Me lb er , der Kaufmann Franz Remmle r und der Fabrilbesißer Johann Georg Hartmann in Frank- furt a. M,, die Fabrikanten Max Rosenberg in Köln, Jakob HelbachŸ in Au Paul Reifenberg in Köln- Bayentha! und Alfred Schmidt in Köln-Lindenthal, die Kaufleute Walter Baur in Köln-Braunsfeld, Albert He i - mann, Otto Steffens, Wihelm Brügelmann und M an Norden in Köln, sämtlich bei dem Landgericht in Köln; :
wiederernannt: der Kaufmann Wilhelm Reschke in
Chéraienburg bei dem Landgericht Il in Berlin, der Bankier Dr. Lübwig Vfe i ffe r in Cassel, der Kaufmann Otto Ber -
tuch in Köln, # Sdo i
Zu stellvertretenden Hondelsrichtern find ernannt: die Kaufleute Kurt Valentin in Charlottenburg und Friy Nieß in Berlin-Friedenau bei dem Landgericht T in Berlin, der Kommerzienrat Max Hensel in BVerlin-Pankow bei dem Landgericht I1T in Berlin, der Fabrikbesißer Heinrih Hart - degen in Cassel, die Kaujleute Gustav Kausmann, Alex Silbermann, Moriy Wallerstein und Emil Bra sowie der Bankdirektor Ludwig Deutsch-Netze in Franf- furt a. M., die Kaufleute Max Leonhardt und Charles Langhans in Altona, die Kaufleute Otio Horn in Köln- Bayenthal, Wilhelm Stühlen, Wilhelm Dreesbach, Nichard Müller, Otto Primavesti, Adolf Dyder- hoff, Friß Josef Stollwerck, Werner Brügelman n in Köln, der Kaufmann und Geschäftsführer Alfred Vor ster in Köln, die Geschäftsführer Ernst von der Wettern und Lorenz Tenhoff in Köln, der Buchhändler Hermann Stn 8 Köln, die Fabrikbesizer Dr. Wilhelin R of ing in Köln-Lindenthal und Ferdinand Maus in Köln, dex Diplomingenieur Friedrich V oß in Köln, der Fabrikant Otto Friedrichs in Köln-Marienburg, der Prokurist Richard Feiber und der Fabrikteilhaber Eugen Peters in Bergisch Gladbach, sämtlich bei dem Landgericht in Köln:
wiederernannt: der Kaufmann Solly Fürstenberg in Berlin bei dem Landgericht TI in Berlin.
Dem Stoatsanwalischaftsrat Huguenin in Beuthen, O.-Schl., ist die nachgesuchte Dienjtenilajsung mit Rußegehalt erteilt.
Dem Staatsanwaltschoflsrat Dr. Burchard bei der Staatsanwaltschaft des Landaerichts L in Berlin i} die nach- gejuchle Dienfstentlassung ertetlt.
Verseßt sind: die Staatsanwaltschaftsräte Lan gels und Rückert in Dortmund an die Staatsanwaltschaft des Land- aecrichts T in Berlin, Dr. Hirschfeld von der Staat3anwalt- schaft des Landgerichts T in Berlin nah Cottbus, Dr. Gysae von der Staatsanwalischaft des Landgerichts T in Berlin na) otsdam.
Zu Staatganwaltschas!sräten find ernannt: die Hilfs- staatósanwälte Dr. Albert Sch m id t bei der Staatsanwaltschaft des Landgerichts [Ill in Berlin, Dr. Heilmann in Bielefeld, Tophof in Münster: i. W.
Dem Notar, Justizrat Dr. Dinter in Landeck ist die nachgesuchte Entlassung aus dem Amte erteilt.
Der Amtssiß ist angewiesen: den Notaren Dr. Berthold Haase in Berlin derjenige Teil des Stadtgebiets von Berlin- Schöneberg, der zum Bezirke des Amtsgerichts Berlin-Schöne- berg ee Klöpper aus Briesen (Westipr.) in Ohlau, Dr. Custodis aus St. Wendel in Köln, Ver ch aus Gollnow in Pöliy i, Pom,
Zu Notaren sind ernannt: die Rechtsanwälte Georg N e h - laff in Havelberg, Walter Neumann in Luckau, Eduard Jüngst in Lübbenau, Karl Dobenecker und Heinrich Sievers in Soltau, Justizrat Paul Meyer in Sig- maringen, Dr. Edmund Bongen in Burgsteinfurt, Josef Dufhus in Rheine, Dr. Hans Man ee in Oldenburg î. H.
Jn der Liste der Rechtsanwälte sind gelöscht: die Rechts8- anwälte Walter bei dem Landgericht in Stettin, Geheimer «hustizrat Härtel bei dem gemeinschaftlihen Landgericht in Rudolstadt, Dr. E ile x. bei dem Amtsgericht und dem Land- gericht in Glberfeld sotbre ‘bei der Kammer für Handelssachen in Barmen, Macckprang bei dem Amtsgericht und dem Landgericht in Flen#burg, Dr. Sch r ö der bei dem Amtsgericht und dem Landgericht in Trier, Dr. Schuhmann bei dem Amtsgericht in Wiesbaden, Siege r bei dem Amtsgericht in Stromberg, Ve r ch bei dem Amtsgericht in Gollnow.
In die Liste der Rechtsanwälte sind eingetragen: der Land- richter a. D. Dä umig bei dem Amtsgericht und dem Land- gericht in Dortmund, die Rechtsanwälte Dr. Reinshagen, bisher bei den Landgerichten 1, Il und IIl in Berlin, bei dem Kammergerichte, Klöpper aus Briesen E in Ohlau, Ver ch aus Gollnow bei dem Amtsgericht in Pöliy i. Pom., die Gerichtsassessoren Dr. Georg Kohn bei dem Kammer- gerichte, Bürger bei dem Oberlandesgericht in Düsseldorf, Walter Stern bei dem Oberlandesgericht in Frankfurt a. M.,, Greeven bei dem Oberlandesgericht in Köln, Dr. Gustav Aßmann und Dr, C oper bei dem Landgericht l in Berlin, Dr Schappach bei dem Landgericht Il in Berlin, Karl K o ch bei dem Landgericht in Hannover, Dr. Erich C ohn bei dem Amisgeriht und dem Landgericht in Breslau, Dr. Fritz Rosenthal bei dem Amtsgericht und dem Landgericht in Köln, Jarosch bei dem Amtsgericht und dem Landgericht in Magdeburg, Re e se bei dem Amtsgericht in Reinhausen, Henry Neubert bei dem Amtsgericht in Neustettin, die früheren Gerichtsassessoren Kri sche und Werner Nolte bei dem Kammergerichte, Dr. Martin Pommer bei dem Land- geriht T in Berlin, Dr. Wunder bei dem Landgericht in Breslau, Dr. D'ham bei dem Amtsgericht und dem Land- gericht in Dortmund, der Geheime Regierungsrat Dr. Ros e und der bayerische Rechtspraktikant Dr. Ernst Wertheimer bei dem Kammergerichte.
Zu Gerichtsassessoren sind ernannt: die Referendare Wilhelm Kaehler, Wanke im Bezirke des Kammergerichis, Alfred Lorenz im Bezirke des Oberlandesgerichts zu Breslau, Colshorn im Bezirke des Oberlandesgerichts zu Celle, Bechtolf im Bezirke des Oberlandesgerichts zu Düsseldorf, Weustenfeld, Emil Schmibß im Bezirke des Oberlandes- gerichts zu Hamm, Dr. Jakob Levy, Karl Müller im Bezirke des Oberlandesgerichts zu Köln, Georg Wollen - berg im Bezirke des Oberlandesgerichts zu Königsberg i. Pr., Flatow im Bezirke des Oberlandesgerihts zu Marienwerder, Dittmar im Bezirke des Oberlandesgerichts zu Naum- burg a. S.
Aus dem Justizdienste sind geschieden: die Gerichtsassessoren Dr. Benckendorff infolge seiner Ernennung zum Re- gierungsrat und ständigen Hilfsarbeiter im Reich8arbeits- ministerium, Dr. Eule und Dr, Fost infolge ihrer Ueber- nahme in die Reichsfinanzverwaltung unter Ernennung zu Ne- gierungsassessoren. Josef Fa u st infolge seiner Uebernahme in die allgemeine Staatsverwaltung unter Ernennung zum Re- gierungsassessor, Dr. Otto Schmidt-Bleibtreu infolge der Bestätigung seiner Wahl zum Bürgermeister der Stadt Odenkirchen. i
Den Gerichtsassessoren Dr. Kurt Ebhardt, Dr. Frie d- rich, Dr. Göpel, Graceh, Hans Joachim Graeßner, Jllgen, Oskar Lang, Peisach, Dr. von Pelser- Berensberg,ErnstNennebaum, Russell, Friedrich Schmidt, Vaerst, Arnold Wagemann is die nah-
gesuchte Entlassung aus dem Justizdienst erteill 25.
Ministerium füx Volkswohlfahrk €« Bekanntmachung.
Der Herr Reichsminister des Innern hat eine sechste Ausgabe der Deutschen Arzneitaxe 1920 veranstaltet.
Jch bestimme, daß diese Ausgabe mit Wirkung vom 15. Juli 1920 ab für das Preußische Staatsgebiet in Kraft tritt. Die fünfte Ausgabe der Arzneitaxe und ihre drei Nachträge verlieren damit ihre Gültigkeit.
Die neue Ausgabe der Arzneitaxe erscheint unter der Be-
zeichnung
Deutsche Arzneitaxe 1920,
Sechste abgeänderte Nusgabe,
Amtliche Ausgabe, im Verlage der Weidmann’schen Buchhandlung in Berlin ZW. 68, Zimmerstraße 94, sie fann von bort zum Preise von 8 .Æ 20 Z für ein Stück bezogen werden.
Berlin, den 10. Juli 1920. Der Preußische Minister für Volkswohßlfahrt. J. A.: Gottstein.
Bekanntmachung. Nach den Bekannlmachungen vom 28. Dezember 1917,
23. Dezember 1918 und 20. Oktober 1919 (Minist.-Bl. für Med.-Angelegenheiten 1918 S. 2 und 380 sowie 1919 S. 229) sind die Apotheker berechtigt, bei jeder auf ärztlick* Ver- ordnung abgegebenen Arznei einen Teuerungs- zushlag von 40 Z zu dem Ärzneipreis zu erheben. Mit Rücksicht auf die besonderen Verhältnisse in den beseßten Ge- hieten Nreußens und zum Ausgleich für die den dortigen Av otheklern erwachsenden größeren Unkosten bestimme ih mit Wirkung vom 15. Juli 1920 ab, daß dieser Teuerungszuschlag n jenen Gebieten 80 Z beträgt.
Berlin, den 4, Juli 1920.
Der Preußishe Minister für Volkswohlfahrt. J. V.: Scheidt.
BekanntmacGung.
Der Faufmann Ernst Nocholl in Benrath, dem am 23. Dezember 1919 der Hande!s8betrieb mit Gegenständen des täglichen Bedarfs, insbesondere mit Velleidungestücken, wie Hüte, Krawatten, Schirme, Stöcke usw., untersagt worden war, ist zu diesem Handel wieder zugelassen worden, nachdem die Skaats- anwaltschaft das gegen ihn eingelcitete Strafverfahren eingestellt hat.
Düsseldorf, den 5. Juli 1920.
Der Landrat. von Beckerath.
Bekanntmachung. __ Das gegen den Schlachter Heinrich Schäffer inNettel- stedt erlasscne Verbot der Au9übung des Schlachterei- gewerbes und des Verkaufs von Fleisch und Fleischwaren aller Art vom 9. August 1919 ift zurück- genommen. Lübbecke, den 6. Juli 1920.
Der Undrat. von B orries.
GAM reen aaa Bekanntmachung.
Auf Grund der Bekanntmachurg zur Fernhaltung unzuverlässiger Perfonen vom Handel vom 23. September 1915 habe ih dem Meßzgermeister Wilhelm Hartmann zu Alleudorf und dessenSohn, dem Mehger TheodorHartmann zu Allendorf, die Berechtigung zur Vornahme ge- werblicher Schlachtungen und Ausübung des Fleischverkaufs bis eins{ließlich 30. September 1920 ent- zogen und den von den Benannten gemeinsamen Metgere i- betrieb in Allendorf bis einsc{ließlich 30. September 1920 g e- \chlossen. —. Die Kosten dieser Bestüritinä@ung haben die be- nannten Personen zu tragen.
Wißenhausen, den 7. Juli 1920.
Der Vorsitzende des Kreisausshusses. Thöne.
NicGtantliches. Deutsches Neirh.
Der Herr Neichspräsident hat an den Deutschen Schuß bund in Berlin und an die deutschen Abstimmun g 3- Tommissare in Westpreußen und Ostpreußen laut Meldung des „Wolffschen Telegraphenbüros“ die nachstehenden Telegramme gerichtet:
An den Deutschen S, Berlin.
Ihr vorzüglich organisiertes Wirken hat es ermöglicht, viele Tausende von Abstimm ungsberechtigten nah Ost- und P eeUen zur Ausübung ihres Wahlrechts zu befördern. Ich wiederhole Ihnen meinen bereits mündlich zum Ausdruck gebrachten Dank für alle Müßen, denen Sie sih im Interesse des Deutschen Nciches unier-- zogen Haben, und die dazu beigetragen haben, der deutschen Sache im Osten zu dem glänzenden Stege zu verhelfen. IGH weiß, daß das deutsche Volk auch bei der ncch bevorstehenden Abslitumung in Ober- sclesien auf die tätige Mithilfe des deutsden Schuhbundes renen kann, danät es auch dort allen Deutschen ermöglidt werde, ihre alte Heimat dem Deutschen Reiche zu erhalten.
Neichspräsident Eber t.
An den Herrn Deutschen Bevollmächtigten Grafen Baudissin, L Marienwerder in Westpreußen.
Das einmütige Zusammenarbeiten aller Deutschen ohne Nüksicht
auf Parteirichtung hat den gewaltigen Erfolg in dem alten Ordens- lande ermögliht, Die Marienburg, das Wahrzeichen der deutschen Kultur im Osten, und die zur Abstimmung aufgerufenen west- preußischen Kreise müssen nah dem einmütig und einwandsfrei be- kundeten Willen der Bevölkerung deutsh bleiben. Ihrer umsicßtigen und ta!krästigen Führung der deutschen Interessen, ebenso wie der zielbewußten Tätigkeit der Arbeitsgemeinschaften und des Heimat- dienstes gebührt hervorragender Anteil an dem qighen vaterländischen Erfolge. Jch bitte Sie Alle, ebenso wie sämtliche Bewohner des Abstimmungsgebictes Westpreußens, des aufrichtigen und tiefgefühlten Dankes des deutschen Volkes für das treue Bekenutnis zum Deutschen
Neich versichert zu sein. Reichspräsident Ebert.
An den Herrn Reihs- und Staatskommissar Freiherrn von Gay, j Allenstein (Ostpreußen),
_ Das ganze deutsche Volk blickt voll Stolz auf das Masuren- und Grmländer Land, in dem ein fo A es Bekenntnis zury Festhalten am Deutschen Reich am 11. Juli abgeleat ift. ad bitte Sie, allen Bewohnern des Abstimmungsgebietes Ostpreußen den Dank des Deutschen Deiches und meinen Dauk zu übermitteln. Bi dem s{önen GCrfolg hat nicht zum mindesten Ihre unsichtige Vertretung der deutschen Interessen sowie die aufopferungsfrendige Tätigkeit des Heimatdienstes, Bezirksstele Allenstein, und der angeschlossenen
—et&rt,- vielmehr genau den gleihen Standpunkt
Heimatvereine des Masuren- und Ermländerlandes beigetragen. Es ist mir ein Bedürfnis, Ihnen Allen zu Ihrer Arbeit zum Wohle des ganzen Deutschen Reiches meinen Dank auszusprechen.
Reichspräsident Eber t.
Der Neichskanzler sandte aus Spaa nachstehendes Telegramm an den Oberpräsidenten der Provinz O st- preu ß m. 2
Das Ergebnis der Abstimmung in Ost- und Westpreußeu ist ein heller Lichtblick in {chwerer, ernster Zeit. Deutsche iat fich in diesen Tagen niht s{öner und überzeugender erweisen. Ich bitte Sie, der Bevölkerung der preußischen Oskmark, die in so er- hebender Weise für das alte Vaterland Zeugnis abgelegt hat, den allerherzlihsten Dank der Reichsregierung zum Ausdruck zu bringen. Fehrenbad.
Der Ausschuß des Reichsrats für innere Verwaltung, der Ausschuß für Volkswirtschaft, der Ausschuß für Verkehrs- wesen sowie die vereinigten Ausschüsse für innere Verwaltung und für Steuer- und Zollwesen hielten heute Sißungen.
Der apostolische Nuntius, Monsignore Pacelli, hat si am 9. d. M. von Berlin nah München zurückbegeben, um die noch shwebenden. Verhandlungen über das bayerische Kon- gottas zum Abschluß zu bringen. Nach Erledigung dieser Ver- zandlungen gedenkt der Nuntius dauernden Aufenthalt in
Berlin zu nehmen.
Von französischer Seite wird nach einer Mitteilung des Wolffschen Telegraphenbüros verbreitet, daß Deuilschland lur die am 9, Juli erfolgte Unterzeihnung des Protokolls über die Entwaffnung sich der von den alliierien Mächten angedrohten Besezung weiterer deutscher Gebietsteile, insbe- sondere des Nuhrgebiets, ausdrücklich unterworfen habe. Die deutsche Delegation erklärt diese Auffassung für völlig un- begründet und den Tatsachen widersprechend.
Die deutscherseits am Schlusse des Protokolls abgegebene Erklärung besagt lediglich, daß die deutshe Regierung von der Entscheidung der alliierten Mächte Kenntnis nimmt und daß ste die Bestimmungen, soweit sie Deutschland betreffen, d. h. ihm positive Leistungen auferlegen, ehrlich erfüllen werde. Außerdem hat der Reichsminister Dr. Simons vor Unterzeichnung des Protokolls in der Sizung der Konferenz ausdrüdcklih erflärt, daß die deutshe Delegation ihre Zu- stimmung zu der angedrohten Beseßung weiteren deutschen Gebiets nicht geben Éöunte, worauf der britische Premierminister Lloyd George erwiderte, daß eine derartige zustimmende Er- klärung seitens der deutshen Delegierten weder erforderlich sei, noch auch von ihnen erwartet werde, weil fih ihre Zustimmung lediglich auf die Deutschland auferlegten Verpflichtungen zu be- ziehen brauche. Der Präsident der Konferenz de la Croix hat diese Auffassung ausdrücklich bestätigt.
Wenn in den offiziösen Communiqué über die Sitzung vom 9, Juli 1920 weiter gesagt ist, der britishe Premierminister habe bemerkt, daß Deutschland bereits im Protokoll vom 10. Januar 1920 feine Zustimmung zur Beseßung deutschen Gebiets gegeben habe, und der Reichskanzler habe dieser Auf- fassung zugestimmt, so ist hierzu folgendes festzustellen: Der Reichskanzler hat sd mit dieser leßteren Bemerkung des Premierministers Lloyd George in keiner Weise S wie der Neichsminister Dr. Simons vertreten. Der Schlußpassus des Protokolls vom 10. Januar 1920 gab den Alliterten nur das Recht bis zum Eintritt des Friedenszustandes wegen bestimmt bezeichneter Waffenstillstandsverlezungen mili- törisch einzuschreiten. Diese Einschränkung, welche den Passus völlig bedeutungslos machte, da der Friedenszustand unmittelbar nach Zeichnung des Protokolls durh die Natifikation eintrat, ist in dem vorhergehenden Notenwechsel namens der Alliierten von Herrn Clemenceau a D anerkannt worden. Die NÁlliierien können fich also auf dieses Protokoll nicht berufen.
Nach einer gestern in Berlin eingetroffenen Mitteilung aus Paris haben nunmehr auch die Freistaaten Haiti und Liberia den Friedensvertrag von Versailles ratifiziert, Die Natifizierungsurkunden Hailis und Liberias sind am 30. Juni 1920 in Paris niedergelegt worden. Der Friedensvertrag ist damit gemäß seinen Schlußhestimmungen sowohl zwischen Deutschland und Haiti als auch zwischen Deutschland und Liberia in Kraft getreten.
Abgesehen von Haiti und Liberia ist der Ma taeag bekanntlich bisher zwishen Deutschland einerseits und dem Britischen Reiche, Frankreih, Jtalien, Japan, Belgien, Bolivien, Brasilien, Guatemala, Peru, Polen, Siam, der Tschecho-Slowakei, Uruguay, Kuba, dem Serbisch-Kroatisch- Slovenischen Staate, Griechenland und Portugal andererseits in Kraft getreten.
Die FIJniternationale Grenzregulierungskom- mission in Troppau wollte nqach einer eung der „Ostdeutschen Morgenpost“ die drei Dörfer Haatsch, Ow)chüg und Schandau im Kreise Ratibor der Tscheho-Slowakei einverleiben. Die Bevölkerung dieser drei Dörfer protestierte energisch dagegen und sandie am 18. Juni eine Deputation unter Führung des Seminaroberlehrers Dr. Weigelt zu General Le Rond, der versprach, beim Obersten Rat zu befürworten, daß die endgültige Grenzregulierung nur durch eine Entscheidung des Obersten Rates herbeigeführt werde. Gestern N ein Telegramm aus Paris ein, wonach die Botschafterkonferenz entschieden hat, die tshecholowakishe Grenze in der Gegend von Haatsh, Owschüß und Schandau dittfe nicht vor der Volks- abstimmung in Oberschlesien endgültig feslgelegt werden.
e
Verschiedene polnishe Behörden haben nah einer Mitteilung des “O Telegraphenbüros“ die Auffassung vertreten, daß die Vestimmungen in Artikel 91 des Friedensvertrages auf die deutschen Beamten im Abtretungsgebiet niht anwendbar seien. Nach dieser Ansicht würden die vor 1908 in das Abiretungsgebiet zugezogenen deutschen Beamten nicht wie die übrigen Bewohner von Rechts wegen die polnishe Staaisangehörigkeit erlangt, sondern die Reichsangehörigkeit infolge ihrer T INR S Bar bewahrt haben. Diese Auffassung ist_irrtümlih. Der Artikel 91 des Friedensvertrages regelt die Staatsangehörigkeits- verhältnisse der Bewohner des Abtretungsgebiets endgültig. Eine Unterscheidung zwischen Beamten und Privatpersonen ist dabei nicht vorgesehen. Einige +nachgeordnete polnische Stellen
o
{hließlih wollen bestreiten, daß der von Polen in Artikel 5 des deuish-polnishen Beamtenabkommens ausgesprochene Ver- giht auf die Liquidation des den Beamten, Penfionären und Witwen gehörenden Eigentums endgültig ist. Die Reichs- regierung gibt sich der bestimmten Erwartung hin, daß die Regierung der polnishen Republik die rehtlich unhaltbaren Ertlärungen ihrer amtlichen Organe richtig stellen werde. Ver deutshe Geschäftsträger in Warschau ist beauftragt worden, eine entsprehende Aufklärung zu erbitten.
Nach einer im Reichsversicherungämt gefertigten pw sammenstellung sind durch die Post und die Sonderanstalten gezahlt worden im Monat April 1920 als Zulagen zu JZnvalidenrenten (monatlich 20 M) 18 072 299 M, zu Kranken- renien (monatlich 20 ) 1952111 Æ, zu Altersrenten (monatlih 20 4) 4661 182 4, zu Witwenrenten {monatlich 10 4) 833316 Æ, zu Witwenkrankenrenten (monatlih 10 4) 38 540 M, zusammen 25 557 448 M.
Vreußen.
Die Preußische Staatsregierung hat laut Meldung des „Wolffschen Telegraphenbüros“ folgende Kundgebung an den Oberpräsidegzen in Königsberg i. Pr., den Staats- kommissar Fretherrn von Gayl in S und den Staats- fommijjar Graf Bauwdissin in Marienwerder erlassen:
Den Mitbürgern in dem ostpreußischen und westpreußishen Ab- stimmungsgebiet und besonders noch denen in Ermland und Masuren, die threr Treue zum preußischen und deutshen Vaterlande einen o ütberwältigenden Ausdruck verliehen haben, sagt die Preußische Staatsregierung ihren wärmsten Dank, Wir wußten, daß die Be- wohner des Landes, das dem ganzen Staate den Namen gegeben hat, die leßten sein würden, die Preußen im Stiche lassen. i
Preußisches Staatsministecium.
Die aus dem ostpreußishen Abstimmungsgebiet ein- laufenden Berichte bekunden, der glänzende Sieg des Devtschtums überall große Begeisterung hervorgerufen hat. Der Oberpräsident hat an die Ostpreußen und die Schwestern und Brüder, die aus den westpreußishen Ab- stimmungsgebieien neu zu Ostpreußen hinzutreten, einen Aufruf gerichtet, in dem er namens der Regierung all den Tausenden deutscher Frauen und Männer, die für die Erreihung des schönen Zieles ihre beste Kraft eingeseßt haben, heißen Dank ausspricht.
Nach dem amtlihen Ergebnis wurden in West-
preußen für Deutschland 96 889 Stimmen abgegeben, für
olen 7977, L r 104 866 Stimmen. Für Deutschland timmten 92,4 Prozent, für Polen 7,6 Prozent.
Württemberg.
Die Finanzminifter von Preußen, Bayern, Sachsen, Württemberg, Baden, Hessen und Thüringen waren zu einer weitägigen Sas in Stuttgart versammelt, die die [usführung des Landessteuergesezes zum Gegenstand hatte. Außerdem wurden finanzielle Fragen bezüglich des ÜUeberganges der Eisenbahnen M das Reich beraten. Auch die Rechts- verhältnisse der in die Reichsverwaltung übergetretenen Ver- kehrsbeamten wurden beraten.
Großbritannien und Jrland.
Gestern hielt der Völkerbundrat unter dem Vorfiß von Balfour in Sachen der Aalands3inseln eine öffentliche Sizung ab. Balfour erklärte, daß Finnland noch kein Mit- glied des Völkerbundes sei, aber um Zulassung ersucht habe, worüber auf der ersten Bundesversammlung im Zune d. D: Beschluß gefaßt werden wird. Durch einstimmigen Beschluß des Rats wird dem „Nieuwe Rotterdamschen Courant“ zufolge
innland aber in den nicht öffentlihen Sißzungen über diese rage als mit Schweden gleichgestellt behandelt. Der
ölferbundrat beschloß ferner, die Sache der Aalandsinseln an eine Kommission von drei internationalen au die vom Präsidenten des Bundes zu ernennen sind, zu überweisen und ihnen folgende Beweisfragen vorzulegen: 1. Jst die Meinungs- verschiedenheit über die Aalandsinseln vom juristischen Stand- unkt aus eine innere Angelegenheit Finnlands? 2. Wie ist ie heutige Lage bezüglich der internationalen Versprehungen, betreffend die Entfestigung der Aalandsinseln?
— Im Unterhause erklärte Bonar Law in Er- widerung a cine Frage bezüglih Rußlands dem „Wolffschen Telegraphenbüro“ zufolge: :
Die Sowijetregierung hat die von der englischen Regierung auf- estellten Bedingungen angenommen. Demzufolge ist eine Ver- ständi ung über die Grundlagen für die Besprechungen wegen des Sandetoverteira erreicht worden. Die englische Regierung hat nah Bespcehungen mit den Allierten und, wie ich höre, mit deren Zustimmung der Sowjetregierung vorgeschlagen, einen sofortigen Ae a Der unter geeigneten Bedingungen mit Polen abzuschließen, dem eine Friedenskonferenz zwischen Rußland und denRand- staaten folgen würde. KinloohCooke fragte: „Heißt das, daß die Sowjetregierung anerkannt worden ist." onar Law erwiderte: „Nein!“ Kenwort h sagte es ist doch ‘der Fall. Wedgwood Bon erklärte, die englische Regierun a damit, eine bewaffnete Streitmacht auszusenden gie den Fall, daß die russische Regierung sich nit pp d erweise. Bonar Law antwortete: O Taube N daß es richtig wäre, von der Regierung zu Bein E e eiten ihrer Mitteilung an Rußland bekannt zu geben. Di tteilung wird im geeigneten Zeitpunkt veröffentlicht werden. “
Jn Erwiderung auf weitere „Hragen über diese Angelegen- heit bemerkte Bonar Law, es wäre esser, abzuwarten, ob die Sowjetregierung das vorgeschlagene Verfahren nicht annehme.
Fraukreich.
Der Senat hat gestern mit 288 Stimmen den Gesep- entwurf über die obligatorishe körperlihe Erziehun als A zum Militärdienst angenommen und si darauf bis zum 30. Juli vertagt.
— Der ehemalige Minister Aynaus hat dem Minister- präsidenten Millerand telegraphish mitgeteilt, n. der Kammeraus\huß für Auswärtige Angelegenheiten den Tardieushen Bericht über die Entwaffnun Me anes einstimmig angenommen hat. Raynau igte hinzu, sämtliche Kommissionsmitglieder mißbilligten jede ‘ristyerlängerung, die man Deutschland gewähre.
Rußland.
Eine Botschaft der Moskauer Teglawny an die britishe Regierung besagt, dem „Daily Telegraph“ zufolge, Krassin habe den Berid( übergeben. Die Sowjetiregierung werde Befehl zur Einstellung der Offensive gegen Polen geben, sofern die Alliierten die S Regierung anerkennen und ihre Einwilligung zum Zusammentritt der Friedenskonferenz geben werden.
Belgien.
__ Ueber die Sizung der Konferenz in Spaa am 11. Juli sei aus dem vom „Wolffschen Telegraphenbüro“ übermittelten Bericht der Entente folgender Passus nachgetragen:
Die Sachverständigen sind der Ansicht, daß die Reparations- kommission allein berechtigt und zuständig ist, das Leferungs- Programm festzuseßen, und sie haben beschlossen, ihr die von den deuishen Sachverständigen E Auskünfte zur aufmerk- [amen Prüfung zu übermitteln. ie alliierten Sachverständigen chlagen vor, das Protoïoll vom 9. Juli in den Artikeln 1 und 2 aufrecht zu erhalten. Die deutschen Sachverständigen haben in- dessen die Aufmerksamkeit der alliierten Sachverständigen auf die weiteren Ausdrüde des Paragraphen 3 gelenkt, die so ausgelegt werden Fönnten, àls ob von der deutschen Regterung gefordert werde, daß der Reparationskommission sogar darüber: Auskunft gegoben werden Jolle, was einzig und „allein ie einzuhaltende Verteilung im inneren Deutschland betrifft. Diese Einwendungen haben die dlliierten Sach- verständigen als begründet angesehen und {lagen daher vor, die Paragraphen 3 und 4, wie folgt, abzuändern:
8 3. Eine Aenderung des genannten eta, welche einen Nücktgang der Kohlenlieferungen an die Alliierten mit sich bringen Eönnte, fann nur in Kraft treten mit vorheriger Erlaubnis der Delegation der BReparationskommission in Berlin.
B Die Neparationskommission, der die deutsGhe Regierung in bestimmten Zwischenräumen wird Nechenshaft ablegen müssen über die Ausführung der für die Lieferungen gegebenen Befehle dur die zuständigen Behörden, wird den interefsierten Mächten jeden Verstoß gegen die oben angenommenen Vorschläge mitteilen und alle Er- gänzungsmaßnahmen vorschlagen, die sie für notwendig balten sollte, um die Lieferungen \sicherzustellen.
S@hließlich drückten die alliierten Sachverständigen, da die Not- wendigkeit vorliegt, Maßnahmen zu treffen, um die Verhältnisse der Bergleute sowohl bezüglih der Ernährung als auch ihres Wohl- befindens zu verbessern, um die Produktion zu erhöhén, den Wunsch aus, daß eine Besprehung über die geeigneten Mittel dazu zwischen der deutschen Negierung und den alliierten Nationen stattfinden möge.
Der Bericht der Sachverständigen der Alliierten in der Kohlen frage lautet:
Die Sachverständigen der Alliierten find der Ansicht, daß die von der deutschen Delegation vorgetragenen Ziffern nicht derartig sind, daß sie tirgendeine Aenderung in den Dispositionen des am 9. Juli mitgeteilten Protokolls rechtfertigen würden.
— Gefiern nahmitiag fand eine Besprechung der Chefs der auf der Konferenz vertretenen . Negiernngen statt, an der von deutsher Seite der Reichskanzler MebrabaG und der Minister Dr. Simons teilnahmen. Zunächst wurde obiger Quelle zufolge die Kohlenfrage erörtert.
Die alliierten Regierungen teilten mit, daß sie nah eingehender Prüfung zu dem Beschluß gekommen s\eien, daß es grundsäßtic bei der im Friedensvertrag vorgesehenen Festseßung der deutschen Koblen- lieferungen bleiben müsse, det aber die von der Wiedergutmachungs- kommission auf monatlich 25 Millionen Tonnen fesigeseßte Kohlen- menge angesichts der deutscherseits dagegen erhobenen Bedenken für die nächsten sechs Monate versuchsweise auf zwei Millionen Tonnen herabgeseßt werden solle. Der Reichsminister Dr. Simons erklärte daraus, nach Rücksprache mit den deutsGen Sachverständigen, daß der deutschen Regierung auch ein Versprechen, monatlich zwei Millionen Tonnen Kohle zu liefern, unmöglich sei. Zurzeit könnten nur 1 bis 1,1 Millionen Tonnen monatli geliefert werden ; es sei aber eher zu fürhten, daß die Erzeugung zurückgehen würde, da die Belegschaft wegen mangelhafter Ernährung immer unwilliger werde, Üeber- sichten zu verfahren. Könne man die Lebensmittelversorgung ver- bessern, so werde sich die Erzeugung innerhalb weniger Wochen fo beben lassen, daß den Alliierten etwa 3 Tonnen im Monat mehr zugesagt werden könnten. (ine weitere Hebung um 3 bis 400 000 Tonnen würde durch die Ar.siedlung neuer Bergarbeiter möglih sein, aber erst im Laufe einer größeren Zahl von Monaten bis zu einem Jahre, so daß dié Lieferungen auf 1,7 bis 1,8 Millionen Tonnen monatli erhöht würden, Sofern ein Abkommen auf dieser Grundlage nicht möglich sein e ¿ôge die deutsche Regierung vor, die Festseßung der zu liefernden Mengen der Wiedergut- machungskommission zu überlassen, die dann die Verantwortung ür die Folgen und die Sorge. für die Durchführung ihrer Be- chlüsse zu tragen habe. Die alliierten Negierungsvertreter erklärten nah längerer Sonderbesprechung, daß es bei dem mitgeteilten Be- schlusse sein Bewenden haben müsse, sofern nicht die deutshen Ver- treter ihren Beschluß nochmals in Erwägung ziehen wollten, was be- fonders Lloyd George dringend empfahl. Der Reichsminister Dr. Simons versprach, nach einer nochmaligen Befragung der deutschen Sachverständigen morgen die endgültige Antwort zu geden.
Darauf wurde in die Besprechung der allgemeinen Wieder -
gutmachungs frage eingetreten. Die alliierten Regierungen machten den Vorschiag, zur Gan des ganzen Komplexes der von Deutschland gemachten Vorschläge eine gemischte Kommission einzuseßen, die aus den zuständigen Ministern der alliierten Staaten, ferner aus den Bolschaftern und Großbritanniens in Berlin und den Mitgliedern der Wiedergutmachungskommission als Einzelpersonen bestehen sollte. Die deutschen Delegierten stimmten diesem Vorschlage zu und überreichten im Anschluß daran ein Exposs des Reichs- ernährungsministeriums, in dem vorgeshlagen wird, auch für die Ernährungsfragen einen Were Ausschuß. einzuseßen.
(1 ch Die Si wurde gegen 6 geschlossen und eine neue Sitzung ar Negierungachess auf ias angeseßt.
Polen. - “ Der polnische Ministerpräsident hat nach einer Meldung der „Chicago-Tribune“ dem General Degoutes die Jnstruktion erteilt, sofort mit der Sowjetregierung gen über den Abschluß eines Waffenstillstandes zu beginnen. igte x Dru des indien Kertsten fut sere Stre kräfte hartnädig Fämp end an der cresina-inie t k
S E Ditep a bor Fb bescbte San J Veto haben si unsere Truppen zurüdgezogen.
Nach einem Telegramm aus Warschau .vom 13. Jult. wird offe Goes: aben die Linie längs des Wiljaflu e Polen e lä au Die Bolschewiki haben j 1 festungamerle.- erreicht. Jn der Gegend des Pripjet hat der alachowitsh die Nachhut der Bolscheroiki eingeholt und t, Die Bolschewiki erlitten eine totale Niederlage und binterlie Tote, 200 Gefangene und große Kriegsbeute. Die Gruppe aloens hat die Streitkkäfte Budiennys geshlagen. Diese, ay nah Nowno ge- flüchtet. Eine bolschewistis e Kavalleriebrigade wurde vollständig vernichtet. Die Polen eroberten aht Geschüge. i
Dem „Petit Parisien“ wird mitgeteilt, Minsk fei von den Roten Truppen eingenommen worden, |
rankreichs
angen. Die
r G A:
f