1898 / 176 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 28 Jul 1898 18:00:01 GMT) scan diff

den Bew evitiat werden. (8 4 des Statuts

L den Bewerbungen, welche an den Direktor der ch4

schule für die bildenden Künste zu Berlin zu richten sind, ind Ae Schriftstücke ÄiueiGen: '

ein vom Bewerber verfaßter kurzer Lebenslauf,

2) amtliche Zeugnisse über die . Absolvierung der aka-

E en Studien und über Führung, Fleiß und Be ähigung

des Bewerbers. Erforderlichen Falles haben die Bewerber

diesen Nachweis durch Vorlage ihrer Studienarbeiten oder

durch Probearbeiten vor dem Direktor der Königlichen aka-

FiEraden C für die bildenden Künste zu Berlin zu

Die Stipendiaten sind verpflichtet, über ihren Aufenthalt und ihre Thätigkeit an den Direktor der bniglichea aka- demischen Hochs hule für die bildenden Künste zu Berlin quartaliter Bericht zu erstatten und außerdem mit Ablauf des zweiten Quartals an die Königliche akademische Hochschule t die bildenden Künste eine Studienarbeit mäßigen Um- E (entweder eine Studie nah der Natur oder eine Kopie nah einem hervorragenden Werk der älteren Kunst) einzu- liefern, welche Eigenthum derselben wird. (8 10.

Bei mangelhaftem Fleiß oder s{lechter Bru des Stipendiaten ann demselben das Stipendium durch das Kuratorium entzogen werden. (8 11.)

Das Stipendium N ca. 1700 4 und wird für die Zeit vom 29. Dezember 1898 bis dahin 1899 verliehen.

Geeignete Bewerber haben ihre Gesuche mit den in Vor- stehendem geforderten Attesten bis zum 15. Oktober d. J. an den unterzeichneten Vorsißenden des Kuratoriums einzureichen.

Berlin, den 28. Zuli 1898.

Der Vorsißende des Kuratoriums der „Adolf-Ginsberg-Stiftung“. Direktor d Königlich ; alábencisG ireltor der Königlichen akademishen Hochschule für die bildenden Künste. Do

Ministerium für Handel und Gewerbe.

Bekanntmachung.

__ Bei denSchiedsgerichten der Arbeitervers i erung sind nachfolgende Beamte zu Vorsißenden bezw. stellvertretenden Een ernannt Arn:

er NRegtierungs-Assessor von Harling in Wiesbaden zum Vorsizenden der C iedagerite tafelbi®

der Amtsrichter Vogel in Jüterbog zum stellvertretenden Vorsißenden der Schiedsgerichte e :

der Amtsrihter Na ck in Wreschen p Vorsißenden und

der Amtsrichter Schneidewind ebenda zum stellvertre- E * Abe M R U daselbst,

er Amtsrichter Dr. Nehfeld in Kyriß zum Vorsibßende der Schiedsgerichte daselbst. Cs P

Berlin, den 23. Juli 1898. Der Minister für Handel und Gewerbe.

Jn Vertretung : Lohmann.

Bekanntmachung.

Gemäß S 46 des Kommunalabgabengeseßes vom 14. Zuli 1893 (Gesez-Samml. S. 152) bringe 0 Vietmmit zur öffent: lihen Kenntniß, daß das im laufenden Steuerjahr kommu - L (zige Reineinkommen der Marien - burg-Mlawkaer-Eisenbahn-Gesellschaft für das Betriebsjahr 1897 auf 930 900 M festgestellt worden ist.

Posen, den 23. Juli 1898.

Der Königliche Eisenbahnkommissar. B .

J Bt i Noepell, Eisenbahn-Direktions-Präsident.

Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 26 der „Geseß-Sammlung“ enthält unter

Nr. 10014 den Zusazartikel zur revidierten Rheinschiffahrts- afte vom 17. Oktober 1868, vom 18. September 1895: unter

Nr. 10015 die Bekanntmachung der Ministerialerkläcung zu dem zwischen den Rheinschiffahrts-Bevollmächtigten von Preußen, Bayern, Baden, Hessen, Elsaß-Lothringen und der Niederlande in Mannheim am 18. September 1895 verein- barten Zusaßartikel zur revidierten Rheinschiffahrtsakte vom 17. Oftober 1868, betreffend die Gleichstellung der richter- lihen Strafbefehle und polizeilihen Strafverfügungen mit den in den Artikeln 32 bis 40 der Rheinschiffahrtsakte er- wähnten strafgerihtlihen Urtheilen und Erkenntnissen, vom 15. Juli 1898; und unter

_ Nr. 10016 die Verfügung des Justiz-Ministers, betreffend die Anlegung des Grundbuchs für einen Theil der Bezirke der Amtsgerihte Geilenkirhen, Heinsberg, Adenau, Bell, Saarlouis, Bitburg, Daun, Prüm, Wadern, Waxweiler, Neu- magen, Saarburg und Trier, vom 18. Juli 1898.

Berlin W., den 28. Zuli 1898. Königläches Geseß-Sammlungs-Anit.

Jn Vertretung : Bath.

Bekanntmachung.

Nach Vorschrift des Ge}eßes vom 10. April 1872 (Geseß-Samml. S, 357) ist bekannt gematt : E R der Allerhöchste Erlaß vom 20. Mat 1898, betreffend Genehmi- gung des Se über die fernere Ausgabe auf den Inhaber lautender Anlethesheine der Rheinprovinz durch Vermittelung der Landesbank der Rheinprovinz, dur die Amtsblätter der Königlichen Regierung zu Koblenz Nr. 26 S, 175, aus-

/ er aufgegeben im 25. Juni O 20) ‘der Königlichen Regierung zu Köln Nr. 25 S. 247, ausgegeben

ver RelgSte Regiectina ju Trier Nr. 26 S: 9

er Köntglihen Regierung zu Trier Nr. . 280, aus

am 1. Juli 1898, R

der Königlichen Regierung zu Aachen Nr. 25 S. 147, aus- gegeben am 23. Juni 1898.

“Nichtamtliches.

Oesterreich-Ungarn.

Der „Pesti Hirlap“ erfährt, daß in einem gestern in Budapest unter dem Vorsiß des Minister-Präsidenten Baron Banffy abgehaltenen Ministerrath die Ansicht zur Geltung gekommen sei, die ungarische Regierung brauche den Vorgängen in Oesterrei gegenüber keinerlei Stellung zu nehmen.

Großbritannien und Frland,.

Jn der. gestrigen Sißung des Unterhauses befürwortete, wie „W, T. B.“ berichtet, der Präsident des Boa of Trade Ritchie die Einfügung einer neuen Bestimmung in die Bill, betreffend die Unterstüßung der Handelsmarine, wonach denjenigen Rhedern, deren Schiffe eine bestimmte Anzahl von Schiffs]ungen führen, welche für die Reserve der Königlichen Marine geworben sind, ein Eclaß von 20 Proz. der Leucht- feuerabgaben gewährt werden solle. Der Redner führte hierbei aus: wenn man dieses Prinzip allgemein durchfügre, werde die e der geworbenen INEON 16 000 betragen. Die

unahme der ausländishen Seeleute bei der Handelsmarine sei eine ernste Frage, weil die Königlihe Marine davon ab- hängig sei, daß sie ein weites Feld zur Auswahl von tüchtig geshulten Seeleuten von der Handelsmarine besize. Wenn die Reserve der Königlichen Marine jeßt einberufen werden müßte, würde die Handelsflotte fast gänzlih den Händen ausländischer Seeleute überlassen sein. Dies sei eine thatsähliche Gefahr, der man vorbeugen müsse. Er hoffe, daß die Rheder nicht nur aus finanziellen Gründen, sondern aus Patriotismus das vorgeschlagene System in Wirksamkeit sezen würden, welches der Königlichen und der N von Nuzen sei. Er hoffe ferner, daß diese Maßregel das Uebel be- seitigen werde, welches, wenn ihm nicht abgeholfen werde, zu einer nationalen Gefahr werden könne. Bryce sprach die Hoffnung aus, daß die Schiffsrheder den Antrag des Handels-Ministers Nitchie unterstüßen würden. Colomb billigte den Geseß- entwurf; Evans bezweifelte den Erfolg der Maßregel und meinte, die Schiffsrheder würden gern eine Vorlage zur Stärkung der Marinereserve unterstüßen, es sei aber nicht zu erwarten, daß sie sih zu so großen Ausgaben, wie der drbige Vorschlag “sie 1hnen auferlege, bereit fänden. cArthur erklärte, der Vorschlag sci im Prinzip sehr werthvoll, jedoch ernsten Einwänden unter- worfen. Wilson sprach die Ueberzeugung aus, daß die Vor- lage einen Mißerfolg haben werde. Der Erste Lord der Admiralität Goschen erwiderte: der Zweck des Ge- segentwurfes sei, die Handelsmarine zu unterstüßen ; er biete den Rhedern Gelder aus der Tasche der Steuer- zahler zu dem doppelten Zweck an, die Zahl der britischen Seeleute L steigern und ein großes Feld für die Rekcutierung zu beschaffen. Nach weiterer Debatte wurde der Antrag Nitchie's mit 189 gegen 52 Stimmen angenommen und die dritte Lesung der Bill, betreffend die Unterstüßung der Han- delsmarine, ohne Abstimmung genehmigt. :

Frankreich.

Eine Mittheilung der „Agence Havas“ bestätigt, daß au Wunsch der spanischen Regierung der Franca l shaftec in Washington Cambon von der französishen Ne- gierung ermächtigt worden sei, die Botschaft des Madrider Kabinets dem Präsidenten McKinley zu übermitteln. Cambon, welcher mit der Wahrnehmung der Interessen Spaniens in den Vereinigten Staaten beauftragt ist, habe im Namen Spaniens dieselbe dem Präsidenten in einer Audieriz, welche im Veisein des Staatssekretärs Day im Weißen Hause stattfand, mitgetheilt.

Spanien.

__ Nah einem gestern in der „Gaceta de Madrid“ veröffent- lichten Bulletin muß bder König seit Dienstag infolge eines leichten katarrhalishen Fiebers, welhes von einem sih als Masern charafterisierenden Gesichtsausschlag begleitet ist, das Bett hüten. Die Krankheit verläuft normal.

Schweiz.

Die Auswechselung der Ratifikationsurkunden zu dem schweizerish-italienishen Vertrag über den S implon- durch stih hat, nah einer Meldung des „W. T. B.“, heute Vormittag durch den. Bundespräsidenten Ruffy und den italienishen Gesandten Riva im Bundespalais zu Bern stattgefunden.

Amerika.

Das „Reutershe Bureau“ meldet aus Washington vom gestrigen Tage, der Präsident McKinley werde heute dem französischen R Cambon die Antwort auf den spanischen Friedensvorschlag übermitteln. Wenn Spanien die Zusicherung gebe, daß dem Waffenstillstand ein auf bestimmten allgemeinen Gesichtspunkten basierter Friedensvertrag folgen werde, so werde, wie man glaube, der Präsident in die Ein- stellung der Feindseligkeiten einwilligen.

Nach einer der New Yorker Leg Pos, ugegangenen Depesche aus Washington hätten der taatsfekretär Day und der stellvertretende Sekretär des Staats-Departements Moore die Grundzüge für die Friedensverhand- lungen ¿efigesteël, um sie dem Kabinet zu unterbreiten. Ueber die Einzelheiten werde strengstes Stillschweigen beobachtet, doh könne man mit Bestimmtheit behaupten, daß Folgendes die Hauptpunkte seien: 1) Aufgeben der spanischen Ober- hoheîit über Cuba mit dem Züúgeständniß, daß die Bevölkerung Cubas unter amerikanishem Schuze berechtigt sei, s eine dauernde Regierungsform zu wählen. 2) Unbedingte btretung von Porto Rico an die Vereinigten Staaten. 3) Regelung der L ensee durch eine Konferenz oder Kommission. Was die Ladronen, Karolinen und sonstigen Errungenschaften be-

Einigung und den Friedensshluß bilden, Ein Mitglied d, Kabinets, welches vorgestern Abend den Verhandlungen im Weid, Bois ena nte, r ele erklärt, Upptnenfrage wahrscheinlich nur um die Abtretung ei einzigen waer handeln. fah , L i us Key West erfährt das „Reutershe Burcau“, d ein amerikanischer Dampfer den Versu j gemacht bag Mannschaften und Waffen bei Banes M der Nähe dex Bucht von Nipe) zu landen. Dem Anschein nach seien die cubanishen Aufständischen, welche die Landung hätten unter- stüßen sollen, von den Spaniern vertrieben worden. Troßdem habe der Dampfer begonnen, seine Ladung mittels kleiner Fahr- euge zu löshen. Plöplih hätten aber 1000 Mann spanischer

ruppen von einem Dn der Küste nenen Wald aus ein Gewehrfeuer eröffnet. Von den ameri anishen Schüßen etwa 40 an der Zahl —, welche die Rückkehr der Expedition an B des Dampfers gedeckt hätten, seien 6 vcrwundet worden.

_HZn Havanna sind, dem „W. T. B.“ zufolge, neuere Nachrichten aus Manzanillo nicht acts Die Amerikaner lagerten in der Nähe der Stadt, die Auffstän- dischen unter Calixto Garcia in einer Entfernung von fünf Kilometern von derselben. Angesehene Einwoh:1er Cubas erklären fortdauernd, daß sie eine Annexión durch die Vereinigten Staaten der Unabhängigkeit Cubas vorziehen würden; denn sie würden, wenn Cuba unab- hängig werden sollte, Ausschreitungen von seiten der Auf- ständishen ausgeseßt sein.

Nach cinem in New York eingetroffenen Telegramm aus St. Thomas werden die spanischen Truppen auf Porto Rico aus den einzelnen Ortschaften in San Juan zusammen- gezogen, dessen Befestigungswerke verstärkt werden.

Aus San Francisco meldet „W. T. B.“: an maß- gebender Stelle werde versichert, daß sih an die Ankurft der amerikanischen Streitkcäfte in Honolulu die Umwanödlung der hawaiishen Nationalgarde von 500 Mann in eine Frei- willigen-Truppe der Vereinigten Staaten anschließen werde. Amtlich sei im Hauptquartier der Armee mitgetheilt worden, daß das erste Bataillon der New Yorker Freiwilligen am Sonnabend zusammen mit einem Bataillon des JIngenieur- Korps nach Honolulu abgehen werde.

Asien.

Ein Telegramm der „Times“ aus Hongkong vom 27. d. M. besagt, daß, einer Me ldung U E u zu- Joige, É Fig Ae f O sei. Ungefähr aujend Zusständi|he seien gefallen. Jn Kwang-si sei d Aufstand ziemlih unterdrückt. E t

Nr. 30 der „Veröffentlihungen des Kaiserlichen Gesundheitsamts*" vom 27. Juli hat folgenden ata, Se heitsftand und Gang der Volkskrankheiten. Zeitweilige Maßregeln gegen Pest. Desgl. gegen Gelbfieber. Gesundkeitsverbältnisse dos Neg.-Bez. Danzig, 1892/94. Desgl. des Reg. -Bez. Trier. Desgl. in Niederländish-Indien, 1897/98. Gesepgebung u. f. w. (Preufen. Berlin.) Milh, (Reg.-Bez. Danzig.) N tineralwäfsser 2c. ps (NReg.-Bez. Aachen.) Arzuei- und Gifthändler. (Sachsen. Piauen.) Milch. (Württemberg.) Oberamts-Thterärzte. {Anhalt.) Schweineseuhen. (Hamburg.) Entbindungsanstalten. (Oester- rei ) Wasserleitungen. (Frankreich ) Comitsó consultatif d’hygiène publique. Ansteckende Krankheiten PORUnee, (Belgten.) Krankeatranêport. Gefährliche 2c. Betriebe. Gang der Thier- feucen in Oesterreich, 2. Vierteljahr. Desgl. in Großbritannien, 1897. Zeitweilige Maßregeln gegen Thierseuchen. (Deutsches Neich, Preuß. Reg. - Bezirke Bromberg, Osnabrück, Arnsberg. Bay?rn, Sachsen - Meiningen, Hamburg, Ftalien, Vereinigte Staaten von Amerika.) Verhandlungen von geseßgebenden Körper- schaften, Vereinen, Kongressen u. st. w. (Frankreich.) Kunstwein. (Velgien.) Kongreß für Hydrologie 2c. Vermischtes. (Deutsches Reich.) Nahrunzêmittel-Chemiker. (Preußen. Oberschlesien.) Knappfschafts-Verein, 1896. —- (SaWhsen-Altenburg.) Bevölkerungs- bewegung 2c., 1896. (Oefterreih.) Wasserversorgung. (Ungarn.) Pellagra. (Frankrei ) Arbeiten des Comité consultatif d’hygiène publique, 1896. (Vereinigte Staaten von Amerika. Wilmíngton.) Sterblichkeit, 1897. Geburten und Sterbefälle in Elberfeld, Köln, Wien, Brüffel, 1897. Geschenklifte. Wochentabelle über dis Sterbefälle in deutschen_ Orten mit 40 000 und mehr Einwohnern, Desgl. in größeren Städten des Auslandes. Erkrankungen in Krankenhäusern deutsher Großstädte. Desgl. in deutshen Stadt- und Landbezirken. Witterung.

Nr. 24 des eGisenbahn-Verordnungs8blatts*, heraus- gegetet im Ministerium der öffentlihen Arbeiten, vom 26. Juli, at folgenden Inhalt: Allerhöchster Erlaß vom 20. April 1898, be- treffend Nachtrag zu dem durch Allerhöchsten Erlaß vom 26. Juli 1880 genehmigten Regulativ über die Dienstwobnungen der Staats- beamten. Crlasse des Ministers der öffentlichen Arbeiten: vom 15. Juli 1898, betreffend Tagegelder und Reisekosten der Staats- Eisenbahnbeainten; vom 16. Juli 1898, betreffend Berichterstattung liber die landeêpolizeilihe und eisenbahntehnische Abnahme von Privat- Eisenbahnen. Nachrichten.

Statistik und Volkswirthschaft.

Die Veröffentlihung der Ergebnisse der Berufs- und Ge- werbezählung von 1895 für das Meich ist bis jeßt (Ende Juli 1893) in folgender Weise vorgeschritten: Es kommen in: Betracht die Ergebnisse 1) der Berufszählung, d. h. die Angaben über die Berufs-Berhältnisse, welhe aus ten am 14. Juni 1895 ausgefüllten E entnommen wurden; 2) der Aufnahmen über die andwirthshaftlihen Betriebe, welhe dur die gleichzeitig vers theilten Landwirthschafts-Karten gewonnen wurden; 3) der an dem- selben Tage mittels der Gewerbe-Karten erhobenen Data über die gewerblichen Betriebe.

Die Hauptergebnifse aller drei Aufnahmen hat das Kaiserliche Statistishe Amt mit kurzen Sra literungen in vier (au einzeln käufs lichen) „Grgänzungéheften“" zu den Iahrgängen 1896, 1897 und 1898 der „Vierteljahrshefte zur Statistik des Deutshen Reihs“ veröffent- liht, Von den ausführlihen Darstellungen, die zusammen 18 Bände der Statistik des Deutschen Reichs einnehmen werden, sind bis jeßt im Buchhandel folgende erschienen :

1) von der Berufsstatistik die Bände 102 und 103, ent- haltend die Tabellen für das Reich im Ganzen, 104 bis 106 für die einzelnen Staaten und deren größere Verwaltungsbezirke, 107 und 108. für die einzelnen 28 Großstädte (von mehr als 100 000 Einwohnern), 109 für die. kleineren Ung eSe (preußische Kreise, bayerische Bezirksämter 2c.), 110 für fünf Drts-Größenklassen, nämlich die Er- gebnisse zusammengefaßt für die Orte von weniger als 2000 Ein- wohnern, von 2000 bis 5000, von 5060 bis 20 000, von 20 000 bis

gegeben am 23. Juni 1898,

treffe, so werde diese Frage kein Hinderniß für eine sofortige

100 000 und für die Großstädte, welche leßteren einzeln in den oben angeführten 2 Bänden behandelt sind. Von ‘der Berufsstatistik steht

l | gezogen und mit kartographishen Dáärstellung?en illustriert werd es werde sich bei dee 2 i 0

noch aus der Band 111, in welhem das Resums aus jenen 9 N

o .

) Die Ergebnisse der landwirths{chaftlihen Betriebs- zählung liegen vollständig bearbeitet vor in dem Bande 112 unter dem Titel „Die Landwirthschaft im Deutschen Reih“, der außer dem eigentlihen Tabekllenwerk "die zusammenfassenden Uebersihten nebst Erläuterungen und kartographischen Beilagen enthält. Die Bearbeitung erstreckt \sich sowohl auf Vergleichung mit den Ergebnissen der im Fahre 1882 gemachten gleichartigen Erhebung in Deutschland wie auch auf die Resultate ähnlihec Aufnahmen im Auslande.

3) Auf Grund der 1895er gewerblichen Betriebszählung sind bis jeßt von den in Aussicht genommenen 7 Bänden zwei erschienen, nämlich 117 und 118, enthaltend die Gewerbestatistik der Verwaltungs- bezirke. Es sind darin für alle einzelnen kleineren und größeren Bere waltungsbezirke der 26 Staaten und natürlich auÿ für diese selbft und das Reich die Zahlen der Betriebe und der darin gewerbtbättigen Personen in der für die Gewerbestatistik maßgebenden Eintheilung von 320 Gewerbearten gegeben. Die Darbietung des Materials in dieser so eingehenden geographischWen und systematischen Gliederung dürfte für Verwaltungs- und sonstige praktische Zwedke besonders nüßlich sein. Es stehen von der Gewerbestatistik aiso gegenwärtig noch aus 5 Bände, nämlich die ausführliche tabellarische Darstellung für das Reich, für die einzelnen Staaten und für die einzelnen Großstädte; endlich die zusammenfassende Bearbeitung der gesammten Ergebnisse der Gewerbestatistik, die als Band 119 den Sghluß diefer ganzen Reihe bilden soll. Diesen leßtbezeichneten Band fertig zu stellen, wird erst im nächsten Jahre möglich sein, während die anderen noh ausstehenden Bände noch im laufenden Jahre werden erscheinen können.

Zur Arbeiterbewegung.

In Stettin haben die ausständizen Stellmachergesellen, der „Ostsee-Ztg.“ zufolge, in einer Versammlung beschlossen, bei \solhen Meistern, welche die Arbeiterforderungen bewilligen, die Arbeit wieder aufzunehmen. Bei einem Meister soll dies bereits ge- schehen sein. ;

Fn Erfurt nahm eine Versammlung von Gärtnergehilfen am Sonntag eine Resolution an, in welcher sie der „Mgdb. Ztg.“ zufolge erklärten, daß die Lage des Gärtnerstandes verbesserungsbedürftig sei, und daß diese Besserung nur durch eine feste Organisation erreicht werden könne. Bilde sih eine solhe auf dem Leipziger Gärtnertage, die die Interessen der Gehilfen wahren wolle, so pflichte ihv die Versammlung bei. Drese Organifation könne jedo nicht auf \ozialdemokcratisher Grundlage aufgebaut fein. Daher bescließe die Versammlung, einem auf dieser Grundlage aufgebauten Verbande n beizutreten; sie versGmähe jede Hilfe vou sozialdtemokratischer

eite.

Aus Hamburg wird der „Voss. Ztg.“ vom gestrigen Tag? ge- meldet: Der Bäckerausstand is seit heuie Nachmittag beendet. In der heutigen Versammlung der Ausständigen wurden diese, etwa 300, aufgefordert, Hamburg zu verlassen. Die Unterftüßung wird nicht Gebe gezahlt. Die Ausftandsleitung hat somit felbst den Ausftand als auósihtéêlos aufgegeben. Der über die Bäckereien, welche die Forderungen der Ausständigen nîiht bewilligten, verhängte Boyfott foll aufrecht e:halten werden. Auch diese Maßregel ist fast völlig wirkungslos.

Kunst und Wissenschaft.

Große Berliner Kunstausstellung 1898, V)

L. K. Saal X bis XIV. Saal X und XI enthalten Werke von meist jüngeren Düsseldorfer Künstlern, unter denen sich namentlich einige Landschafter, wie Heinrich Herrmanns mit feinem vortrefflihen breitgemalten Winterabend in Amsterdam (393), Hermann Bahner mit einer altmeisterliÞh behandelten Dorfvedute (23), Eugen Kampf mit einer feinen Herbst- timmung (498) und Friedrich Dorn (187) hervorthun. Friß von Wille- hat seinem von refpektablem Können zeugenden „Sommertag an der “Eifel“ (1096) feinen recht bild- mäßigen Abschluß zu geben gewußt, während die zarte Technik Liese-

ang?s in dem großen Rahmen seines Herbstbildes (621) fast kÜlicin- ih erscheint. Den - heißen Sonnenbrand der südrufsishen Steppe weiß Hugo Ungewitter (1009) mit feiner Kunst zu treffen, ähnli den elegant gemalten Pußtaschilderungen Josef Brandts. Lebhafteres Temperament und breitere Behandlung könnte folhen Stoffen viel- leiht noch mehr us A abringen. Necht in den Anfäagen der Pleinairmalerei bleibt tto Heichert mit scinem Pflügerpaär (369) ftecken; seine Auffassung zeigt dabei wenig persönlihe Eigen- art und Tünstlerishes Feingefühl. Leßteres mangelt auch empfindlich dem Genrebilde von Arthur Kampf (496), dessen Talent eine Entwickelung zu höheren Stufen versagt zu bleiben erscheint. Ebenso kommt E. Daelen in einer grellen Straßenscene (156) aus den Anfängen einer gewaltsam sih modern geberdenden Handfertigkeit nit heraus. A. Dirks, der wohl auh aus der Düsseldorfer Schule hervorgegangen, aber zur Zeit sein Atelter auf Sylt aufgeschlagen hat, verbindet die breite, gesunde Technik der modernen Schule mit vornehmen Farbenreizen und leiht damit seinem Dünenbild (182) echt Tünstlerishe Haltung.

Von den zahlireihen Skulpturen des Seitenganges XIIT erheben si nur wentge über das Nivzau konventioneller Auf- faffung, wie es besonders die für GVöttingen bestimmte Kolofssal- gruppe von Gauß und Weber, etne Arbeit E. Heryer's (1342) repräsentiert. Genannt seien eine lebendige und ausdrudsvolle Porträtbüste vou Otto Glauflügel (1327), eine zarte Marmor- arbeit (1307) von Henny Geiger, der Gattin ves unlängst ; ver- storbenen Bildhauers, und ein großes Madonnenrelief von Hermann Hidding (1743), das bei aller Anlehnung an italienische Vorbilder doch deutshe Gemüthstiefe der Auffassung insbesondere auch in den liebenswürdigen Engelsgefstalten bekundet. Ueberaus wohl- thuend“ i der Eindruck der Sonderausftellung des Karlsruher Landschaftsmalers Hans Richard von Volkmann, dessen zweiundzwanzig Bilder in dem Saal XIII vereinigt e Volkmann’s Landschaften zeugen von ähnli liebevoller Vertiefung in die Natur des deutshen Heimatblandes, wie die von Hans Thoma, vor dem er aber einen shärferen Blick für das Malerish-NReizvolle voraus hat. Troy der frishen, fröhlichen Farben, die er verwendet, ist der Grundzug aller dieser Schilderungen ernst. Ohne. pathetisch zu werden, oder willkürlih zu ftilisieren, hebt er stets das Wesentliche der Stimmung heraus. Seine Technik i} folide, aber niemals Fleinlih. Wenige wissen dem wehenden Kornfeld, der bräunlichen Ackerkrume, dem jungen Frühlingëlaub soviel Reize abzulocken wie er, Besser als die großen Bilder gelingen ihm Naturausschnitte kleineren Formats, unter denen des graziósen Birkenhains (1041), der nen Gschenallee (1037), der flaren, dem Auge wohlthuenden

ftoberlandschaft (1039), sowie eines kleinen Vorfrühlingsbildes aus Medcklenburg (1045) mit besonderer Genugthuung gedacht sei. Troy der verhältrißmäßig geringen Abwechselung der Motive ermüdet die Vereinigung fo zahlreiher Arbeiten eines Künstlers durhaus nicht, was wobl als bestes Zeugniß ihres Werthes gelten darf. i

In buntem Gemisch finden sich im Saal X[V neben Schlabi gy? „Hochverrath“ (878), mit der nüchternen photographischen Treue dec Darstellung einer Gerichtsverhandlung, auch werthvolle, ja hervorragende Schöpfungen. Als eine solhe muß Over- beds „Herbstabend“" en gelten. Der Worpsweder Maler ist lebhafter, ausdrucksvoller in der Bewegung der Massen als Volk- mann, mit dem er die Intimität der Auffassung theilt. Koloristisch is das Bild mit seinen lichtgelben Baumkronen,

*) S, die Nrn. 117, 125, 146 und 169 d. Bl.

tefblauen Derbftblinmel fieben:

die wirkungsvoll gegen den ften der Aus-

eine Meisterleistung, mit der wenigè Landscha

Kinderporträt der polnischen Malerin Olga von Boznanska (93) muß troß der unshönen kümmerlihen Züge des Modells eine Perle der Ausîtellung genannt werden ; nervôse Feinfühligkeit spricht aus dem Pinselzuge. Etwas derber, aber von liebenswürdiger Friscbe ist ihre Studien gemacht hat.

die ebenfalls in Paris Tontuaftiert woohl-

Anspruchélostigkeit dieses- Porträts thuend zu der selbstgefälig bervorgekehrten Nonchalance, mit der Josef Block die üge einer jungen Dame auf die Leinwand geworfen hat; es macht bei aller Verve den Eindruck des Steifen und Unfertigen, während der Holländer Nicolaus van der Waay in seinen „Kupferstihliebhabern“ (1013), gleih Pieter E “gate Vortrag mit künstlerischer Gesammhaltung geschickt verbindet.

Graphishe Arbeiten von dem Holzschneider der „Fliegenden Blätter“ Konrad Strobel (1218) und dem Nadierer M. Dasio verleihen dem {malen Durchgangsraum des Saales mit RKarika- turen von Otto Bromberger den Meiz der Abwechselung.

(192), Die

An der einundzwanzigsten Konkurrenz-Prüfung von Marine-Chronometern, welche in der Zeit vom 14. November 1897 bis zum 23. April 1898 in der der Leitung der Hamburger Stecn- warte unterstellten Abtheilung IV der Deutschen Seewarte ver- anstaltet wurde, hatten sfich nacstehende Fabrikanten durch Etnliefe- rung von denselben angefertigter Instrumente betheiligt: W. Bröcking in Hamburg mit 10 Chronometern, Hermann Diedrich in Geeste- münde mit 6, W. G. Ehrlich in Bremerhaven mit 5, L. Jensen in Glashütte (Sachsen) mit 1, A. Kittel in Altona mit 6, E. Kutter in Stuttgart mit 3, A. Lange u. Söhne in Glashütte (Sachsen) mit 1, A. Mager ia Brake mit 1 und F. Schlesiky in Frankfurt a. M. mit 4, im Ganzen also 9 Fabrikanten mit 37 Chronometern, geaen 9 Fabrikanten mit 27 Chronometern im Borjxhre. Bei den Uhren waren alle in dem Konkurrenzaus\{hreiben vom August v. F. enthaltenen Bedingungen bezüglih der Konstruktions8angaben und Zeichnungen, des legten Neinigungstermins 2c. erfüllt, und außerdem batten sämmtliche Fabtikänten eine s{hriftlihe Erklärung über die Anfertigung dieser Instrumente in der eigenen Werkstatt und selbständige Durhführung der Haupttheile, Unruhe, Spirale und H:mmung, wie Ausführung der Reglage abgegeben. Die Chronometer wurden während der Untersuchungszeit jeden zweiten Tag um 10 Uhr dur) den Ab- theilungs-Assistenten Dr. C. Stechert mit den Normal- uhren der Sternwarte auf chronographischem Wege, unter Benußung der zu diesem Zweck eigens hergerihteten telegraphischen Berbindung zwischen beiden Anstalten, verglichen ; außerdem wurde an jedem Dekadentage zwischea 10 und 11 Uhr Vormittags eine zweite Vergleichung zur Herstellung etner unabhängigen Kontrole von dem Hilfsarbeiter Kuno Heuer mit Hilfe des Chronographen der Stern- warte ausgeführt. Die zur Ermittelung des Standes der Normal- uhren nothwendigen Zeitbestimmungen wurden von Dr. Stecherti an den Meridian-Instrumerten der Sternwarte angestelt. Das Ver- fahren bei der Prüfang, insbesondere die Anordnung der Temperatur- íSFntervalle, war analog dem bei den früher auf der Abtheilung 1V ab- gehaltenen Konkurrenz-Prüfungen beobachteten; doi) wurden, gemäß den vou dem Chef dér Kaiserlichen Admiralität bestätigten Beschlüssen der zweiten, im Juli 1887 in Hamburg abgehaltenen Chronotueter-Kon- [eren zur Ableitung der für die Güte der Instrumente charakteristi- chen Zahlen nur die während der zwölf Defaden vom 4. Dezember 1897 bis zum 3. April 1898 erhaltenen Gänge verwendet. Während der ersten beiden Dekaden der Prüfungszeit (14. November bis 4. De- zember) wurden die Jnstrumente allmäblih bis auf 30® C erwärmt; während der beiden leßten Dekaden (3. bis 23. April 1898) wurde die Temperatur langsam von 30% C bis auf Zimmertemperatur vermindert. Es ist bei der diesmaligen Prüfung nicht möglih gewesen, während der Dekaden 6 und 7 tie vorgeschriebene Miiteltemperatur von 5 9 voll- kommen berzustellen, da der leßte Winter hierfür zu milde war und bei den Konkurrenzprüfungen von der künftlihen Eczeugung tiefer Temperaturen vermittelst Eises oder Kältemishungen Abstand zu nehmen ist. Die niedrigste überhaupt beobahßtete mittlere Tages- temperatur betrug 49, die höchste 32,29, Dem Konkurrenz- Ausschreiben der Direktion der Seewarte entsprehend, wurden nah beendeter Prüfung sämmtliche Chroaometer, - soweit sih dieselben überhaupt als brauchbar für die nautische Praxis „erwiesen, in folgende vier Klassen eingeordnet: Klasse 1: „Vorzüglih“, Klasse 2: „Sehr gut*, Klasse 3: „Gut“, Klasse 4: „Genügend“. Es ist nach dem von dem Direktor der Sternwarte und Vorstand der Abtheilung 1V der Seewarte, Professor Georg Nümker erstatteten Bericht bei der diesmaligen Prüfung eine beträhtlih größere Anzahl Instrumente als in früheren Jahren in die beiden ersten Klassen ge- langt; dieses Ergebniß is zum theil jedenfalls dem Umstande zuzu- chreiben, daß die Prüfung bei den tiefen Temperaturen, wie oben bereits erwähnt, aus äußeren Gründen nicht streng hat durch- geführt werden können. Die Erfahrung während früherer Jabre hat gezeigt, daß die größten Gangabweihangen bei manchen Chrono- metern gerade während der 59- Dekaden aufgetreten sind. Der Fortfall der strengen Kälteprüfung hat deshalb in diesem Falle zweifellos dazu beigetragen, das Gesammtresultat wesentlih günstiger erscheinen zu lassen. Unmittelbar nah Schluß der Prüfung wurden die Chroaometer, wie in den früheren Jahren, durch eine Kommission in Hamburg-Altona etablierter Chronometer-Fabrikanten, im Beisein der Beamten des Instituts, einer Untersuhung auf thren gegen- wärtigen Zustand unterzogen. Die Sachverständigen sprachen thre Ansicht dahin aus, daß bei sämmtlichen Chronometern weder an den Unruhen noch an den Sptralen Mostspuren zu bemerken seien. Nur N Eigen Uhren zeigte fich eine geringfügige Trübung in der Färbung

es els.

Bauwesen.

Für die Erhaltung und Erneuerung des Meißner Doms, die dur die Genehmigung einer Geldlotterie nunmehr gesichert ist, find bereits die erften Schritte gethan worden, indem vom Vorstande des zu diesem Zweck gegründeten Dombauvereins, dem übrigens Jedermann gegen einen geringen FJahres- beitrag beitreten kann, die vier angesehensten Meister der Gothik in Deutschland: Gabriel Seidl in München, Steinbrecht in Marienburg, Schäfer in Karlsruhe, Tornow in Meß von Beyer in Ulm hat wegen Kränklichkeit abgelehnt —, ersfuht worden {ind, Skizzen für die Erneuerung des Domes zu entwerfen. Die hierzu nothwendige Aufnahme des Bauwerks durch das Meßbildverfahren ist unter der persönlihen Leitung des Erfinders, Geheimen Bauraths Dr. Meydenbauer hierselbst, erfolgt.

Literatur.

ot’s Beiträge zur Erläuterung des deutschen Nechts, herausgegeben von Dr. RNassow,; Reichsgerihts-Nath, Dr. Künzel und Dr. Eccius, Ober-Landesgerihts-Präsidénten. Sechste Folge, II. Jahrgang, Heft 2—d5. Berlin, Verlag von Franz Vahlen. Neben zahlreihen Gntscheidungen des Reichbgerichts mit ausführ- liher Mittheilung der Thatbestände und der Urtheilsgründe enthalten die vorliegenden Hefte folgende Abhandlungen: „Die sog. eventuelle Aufrechnung unter dem Neht des Qirgeciren Geseßbuh8* von Reichsgerichts-Rath Fört)h in Leipzig; „Nachträg- lihe Bemerkungen über eventuelle Aufrechnüng und rednung na Bürgerlihem Geseßbuch"“ von dem Ober-Landesgerichts-Präsidenten Dr. Eccius; „Zur Lehre von der Kompensation bei einer Mehrheit

Gru

von Forderungen“ von Gerichts-Affessor Deihmann in Brandenburg; „Das Hofreskript vom 15. April 1765 und die Vorschriften des

stellung. sih messen köanen. Auch ein in diesem Naum befindliches

e n PasteUbildniß einer jungen Dame von Marie Dumstrey

j

Bürgerlichen

- der Aktiengesellschaft" von Landrichter Otto Hagen in Kottbus G „Zur er

lien Geseßbuchs: 571, 574, 578— ea “Bon, L e Urs E ted

onorar - Professor în alle a. i; „ZBU Abs. 2 und 3 des An obern daese | ' Hande vom 10. Mai 1897“ von rofessor heim in Kiel; „Ueber die Verantwortlihk

zum Han l Dr. a appenso des Aufsichtsraths bei

Auslegung des § 824 B. G.-B.“ von Dr. Biberfeld in n; „Ist der Pfändungspfandgläubiger einer Hypothekenforderung „Dritter im Sinne des § 38 Abs. 2 Eig.-E.-Ges. vom 5. Mai 1872?“ ‘von Amts3gerihts-Rarh Rothenberg in Stargard in Pommern; Entwurf eines Reichsgeseße8, betr. die Sicherung der Bau- forderungen“ von Landgerichts - Direktor Munk in Berlin; „Die Einwirkung des Bürgerlihen Geseßbuchs auf elterlihe Nuyt- nießungsrehte, besonders den Beisiß“ von Landrichter Dr. O in Cassel; „Haftung für Nachlaßverbindlihkeiten nah dem

. G-B." von N-chtsanwalt und Notar Böhm in Sagan; „Das Zeugnißzwangsverfahren“, eine Skizze von Nehtépraktikant Hans Landau in Nürnberg; „Gmpfiehlt si die Einführung vollstreckbarer Protekoll- ausfertigungen ?“, ein Ergäönzungsvorshlag zum Geseze, betreffend SONEIO! der Zivilprozeßordnung, von Nechtsanwalt Landsberg in Posen; „Die Verjährung der auf cessio legis beruhenden Ansprüche des § 1709 B. G.-B. und des § 62 Rerhsgeseßes vom 6. Junt 1870“ von Amtsrichter a. D. Mantey, Warcienburg, Ostpr.; „Das Nüktrittsreht des Käufers beim Genußkaufe“, besprohen an einem vraktischen g [l nah den Bestimmungen des Pr. A. L.-N. und des Bürgerlichen G-seßbuchs von Ober-Landesgerihts-Nath Kiehl in Naumburg; „Die Vereinbarung der P ltettend ter offenen Handels- esellschaft mit den Ecben eines Gesellshafters“ von Dr. Hermann

taub, Rechtsanwalt in Berlin; „Ueber die Vorausseßungen des Anspruchs auf Ecsaß eines dur unerlaubte Handlungen verursachten Schadens nach gemeinem Recht und dem Recht des Bürgerlichen Geseßbuhs“ von Dr. Henrici, Neihsgerihts. Senats-P: äsidentea a. D. ; „Ausführungen zur Besißlehre des B. G.-B.“ von Ober-Landesgerichts- Rath Dr. Bartels zu Hamburg.

Von dem Jahrbuch der deutshenGerihtsverfassung, welhes der Geheime Kanzlei - Rath im Reichs - Justizamt Karl Pfafferot h herausgiebt, ist vor kurzem der 7. Jahrgang (1898) ershienen (Berlin, Karl H-eymann's Verlag; Preis 5 4). Der Inhalt des verdienstlichen Buches und die MROENEUNE des Stoffes find dieselben wie in den früheren Jahrgängen, über die wiederholt an dieser Stelle referiert worden ist.

Die Handhabung der Gesundheitsgeseße in Preußen für Behörden, Medizinälbeamte, Aerzte und Gewerbetreibende in einzelnen Abhandlungen erläutert. Heraus- g?geben von Dr. Springfeld, Medizinal-Afsessor, und F. Siber, Regierungs-Rath beim Königlichen Polizei-Präsidium in Berlin. Band : Die Rechte und Pflichten der Unternehmer von Privat- Kranken-, Privat-Entbindungs- und Priyat-Irren- anstalten (§30N-G.-D.). Von Dr. Springfeld. Band 11: Die Nechte und Pflichten der Hebammen. Von Dr. Springfeld. Berlin, Verlag von Rihard Schoeßz. Preis je 3 Das erste der vor- A beiden Bändchen enthält alle für Unternehmer von Kranken- anstalten in Betracht kommenden Geseße und Miaisterialerlasse, nicht nur zusammengestellt, sondern auch în einer für Nichtjuristen ver- ständlihen Form an der Hand richterlißer bezw. verwaltungs- gerichtliher Gntscheidungen erläutert und ausgelegt, und E den Bedürfnissen der Beamten, Aerzte und Gewerbe- treibenden entsprehen. In der zweiten Schrift ordnet der Verfasser die für H-bammen gültigen Bestimmungen nah rechtlichen Gesichtspunkten, gebt auch den von den Gewerbetreibenden geäußerten Zweifela über die Rechtsverbindlichkeit mancher Gebote und Verbote nit aus dem Wege, sondern trägt das Material zu threr Beseitigung ¡usammen, um dadurch auf etne Verminderung der Rechtsstreitigkeiten zwischen Behörden und Gewerbetreibenden hinzuwirken.

In demselben Verlage is unter dem Titel „Die Giftigkeit der Farbwaaren im Sinne der Ministerial-Verordnung vom 24. August 1895" eine Zusammenstellung der zur Zeit im Handel rauhen Bezeichnungen giftiger und ungiftiger Farben er- ienen, wele der Polizei - Präsident in Berlin durch den Droguerieu-Revisor Dr. Lebbin bat anfertigen lassen, um den nit chemisch vorgebildeten Farbenhändlern die Befolgung der Be- stimmungen der Ministerial-Verordnung über den Handel mit Giften vom 24. August 1895 zu erleichtern res 1,50 4). Diese Zu- sammenstellung wird in Zukunft den Revisionen der Drogerien zu Grunde gelegt werden.

Die Bureau-Verwaltung der Amtsanwälte, er- läutert von Goetze, Erstem Staatsanwalt a. D,, G2heimem Justiz- Rath. Berlin, Karl Heymann’s Verlag. Preis 1,20 A In dieser Schrift wird eine eingehende Erläuterung der die Be- [Lu ggEn über die Bureau-Verwaltung enthaltenden Artikel 117

is 129 der Geshäftsanweisung für die Amtsanwalte vom

28. August 1879 und aller zu denselben ergangenen Allgemeinen Ver- fügungen und Ministerial:Erlasse unter Beifügung von Muster- beispielen gegeben. Dabei sind auh die anderweit bisher noch nicht berüdcksihtigte Allgemeine Verfügung vom 25. Juni 1897, betreffend die Vereinfahung des Geschäftsgangs und die Verminderung des Shreibwerks, und die vom 4. März 1894, betreffend die Behandlung der Postsendungen in Staatsdienst- und Parteisahen im Bereiche der Justizverwaltung, sowie den Geschäftsverkehr zwishen Postanstalten und Justizbehörten, aufgenommen und erläutert.

Anleitung zur Ausfüllung der Zählkarten [2 die Kon kurs-Statistik von A. Thomaschewski, exrpedierendem Sekretär im Kaiserlißen Statistishen Amt. Berlin, Buchdruckerei W. Koebke. Preis 1,590 ( Der Verfasser, welher bei den Auf- bereitungsarbeiten für die Konkurs-Statistik seit Beginn der Einführung derselben im Kaiserlihen Statiftishen Amt thätig gewesen ist, hat auf Grund der hierbei gemachten Erfahrungen in der vorliegenden Anleitung für den dienstlichen Gebrau bei den Amtsgerichten die einzelnen Ziffern der Zählkarten für die Konkurs-Statistik näher be- sprochen, um hierdurch zur richtigen Auffassung der auf dieselbe be- züglichen, vom Bundescath erlassenen Bestimmungen beizutragen.

Land- und Forstwirthschaft.

Ernteergebniß Serbiens.

Belgrad, den 20. Juli 1898. Das Wintergetreide ist fast überall eingeerntet, nur stellenweise liegt noch Weizen auf den Feldern, wo nämlich der Hafer gereift und der Schnitt desselben dringend nothwendig geworden is. Aus leßterem Grunde \tockt jezt auch der Weizendruih, und die Zufuhr von neuem Wetzen ist unbedeutend.

Das Sommergetreide wird jetzt ebenfalls geerntet, und es liegen bes reits maßgebende Drushproben von allen Getreidearten vor. Darnah ift die dietjährige Ernte als eine sowohl in qualitativer als auch quantitativer Hinsicht durhaus befriedigende zu bezeihnen, die der- jenigen von 1896, welche als sehr gut bezeihnet wurde, niht nadsteht.

Die häufigen Regen und ziemli kalten Tage während des leßten Monats haben die Erntearbeiten zwar etwas S fonst aber einen erheblihen Schaden niht zugefügt. Die Maisfeldec verdanken vielmehr dieser Witterunz ihr üppiges Aussehen, und nur die Farbe der Frucht wurde becinträchhtigt, indem Gerste mehr gelb und Weizen blasser wurde. Für die vorzügliche Qualität des Weizens spricht die i Thatsache, daß derselbe 76 bis 80 kg per Hektoliter wiegt, ein Ge- wicht, daß in Serbien selten erzielt wird.

Infolge der guten Ernte sind die Brotpreise von 37 auf 25 Cent pro 1 kg = Laib ‘gefallen und werden aller Wahrscheinlichkeit nah noch weiter sinken, und ferner hat der Finanz-Minifter durch Erlaß vom 18. (30.) Juni d. J. den Erlaß vom 16, Gh Dezember y. J., wos dur Weizen und Mais widerruflich vom Einfuhrzoll befreit* wurden, vom 12, d. M. ab aufgehoben,

„Um