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_-— Cavaliere Pestalozza ist das Exequatur für das Schußgebiet
Königlichen Kronen-Orden dritter Klass dem Kaufmann Eduar d'
/ Klasse,
“ Daubiß im Kreise Rothenburg O--L. den Adler der Jnhaber des Königlichen Haus-Ordens von Hohenzollern,
“Lebus, dem Schmiedemeister Wilhelm Sepold zu Amt Lebus desselben Kreises, dem Eisenbahn-Lokomotivführer a. D.
“Keil
im Mansfelder
“ zum Konsul in Rio Grande do Sul (Brasilien) zu ernennen
__Zrland vom 830. 80. dieses Monats außer Kraft getreten.
[i ofessor in der philosophischen Fakult
_ Göttingen, lay Regierungs - Rath “und dem Pfarrer, Konsistorial:Rath Dr. Borgius den Rothen Adler-Orden dritter Klasse mit der
| Gnéeitierien Pastor Braeß zu Goslar a. Harz, | u Münstedt im Kreise Peine, den Rothen Adler-Orden
Klasse, | m Geheimen Kanzlei-Rath La nge zu Berlin, bisher im sterium des Junern, den Königlihen Kronen-Orden
ter Klasse, dem Sanitäts-Nath Dr. Hartmann zu Lintorf den
e | em Stadt-Hauptkassen-Rendanten Weckwerth zu Posen, dem Eisenbahn-St ¿Assistenten a: D. Christ ju Leipzig,
nann rd-Felert zu Posen “ und dem Ge- meinde-Vorsteher“ Und ‘Gutsbesißèr Friedrih Jaenicke zu Sclettau im Saalkreise den Königlichen Kronen-Orden vierter
dem emeritierten Hauptlehrer und Kantor Kahle zu dem Gemeinde-Vorsteher Linse zu Kiehnwerder im Kreise
| u Kottbus, dem Eisenbahn - Weichensteller a. D. Karl Galle zu Sangerhausen, den Bahnwärtern a. D. Andreas Braunß zu Zscherben im Saalkreise, Friedri ch Hildebrandt zu Wansleben, bisher zu Oberröblingen Seekreise, und Karl Sprechert zu Sandow bei Kottbus, dem Eisenbahn-Vorarbeiter Au gust Kühn zu nrn a. d. Saale, dem Oberarbeiter Wilhelm Koch zu Magdeburg, dem Waldwärter a. D. Gottfried Lauch adt zu Kielczewo im Kreise Kosten, bisher in Herren- walde desselben Kreises, dem Oberküfer Adolf Hildmann u Erbach im Rheingaukreise, dem früheren Vorarbeiter Joseph
leschmer und dem Vorarbeiter Johann Klumm, beide zu Eltville desselben Kreises, dem bisherigen Kutscher Christoph Matscheck zu Wöltingerode im Kreise Goslar, dem Arbeiter Gottfried Shumann zu Amt Lebus im Kreise Lebus und dem Viehfütterer Karl Kupper zu Jakobs- lib desselben Kreises das Allgemeine Ehrenzeichen zu ver- eihen. :
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht : dem Königlih württembergischen Hauptmann z. D. Staengel, Bezirks - Offizier beim Landwehrbezirk Ludwigs- burg, dem Professor an der Universität in Siena Cesare Civoli, bisher Rechtskonsulent des General - Konsulats in Genua, den Brand - Direktoren, Stadtbaumeister Wilhelm Stoll zu Hagenau! und Fabrikant Peter Schlumberger zu Mülhausen im Elsaß den Rothen Adler - Orden vierter Klasse, E a General-Konsul Dr. Stübel zu Shanghai den Königlichen Kronen-Orden zweiter Klasse, i j dem Direktor des städtishen Hospitals in Alexandrien Dr. Shieß Bey den Königlichen Kronen-Orden dritter Klasse, dem Königlich bayerishen Premier-Lieutenant Leuze im 1. Schweren Reiter - Regiment Prinz Karl von Bayern, dem Dolmetscher-Eleven bei Allerhöchstihrer Gesandtschaft in Peking Krebs und dem Kaufmann Karl Schmidt zu Shanghai den Königlichen Kronen-Orden vierter Klasse, dem Ünter-Büchsenmacher Zimmermann von der Shuß- truppe. für Kamerun das Miluär-Verdienstkreuz, sowie ; dem Salzsteuer-Aufseher a. D. Kainz zu Chambrey im Kreise Château-Salins das Allgemeine Ehrenzeichen zu ver-
leihen.
Seine Majestät der Kaiser und König haben Aller- gnädigst geruht:
dem Korvetten-Kapitän Pohl, Vorstand der Zentral- Abtheilung des Reichs-Marineamts, und dem Korvetten- Kapitän z. D. Ferber, Navigations-Direktor bei der Werft in Kiel, die Erlaubniß zur Anlegung der ihnen verliehenen nichtpreußischen Insignien zu ertheilen, und zwar ersterem: des Kommandeurkreuzes zweiter Klasse des Königlich norwegischen St. Olaf-Ordens, leßterem: des Ritterkreuzes erster Klasse des- selben Ordens.
Deutsches Reich.
Seine Majestät der Kaiser haben im Namen des Reichs den Kaufmann Gustav Poock an Stelle des auf seinen Antrag ausgeschiedenen bisherigen Konsuls Nieckele
geruht.
Dem Königlich italienishen General-Konsul in Sansibar, J von Deuts@-Ostafrika namens des Reichs ertheilt worden.
Bekanntmachung,
betreffend das Außerkrafttreten des Handels- vertrags zwishen dem Deutschen Zollverein und Großbritannien.
Vom 31. Juli 1898.
Der Handelsvertrag zwishen dem Deutschen Zollverein und dem Vereinigten Königreiche von Großbritannien und ai 1865 ist infolge seiner Kündigung durch die Königlich großbritannishe Regierung mit dem Ablaufe des De Belgetany Der Reichskanzler. Jm Austrage: e Freiherr von Richthofen.
Berlin, den 31.
Bekanntmachung.
Am 1. August d. J. wird im Bezirk der Königlichen
Sötern und Türkismühle erri
4 Ober-Verwaltungsgerich1s-Rath, sowie
altepunkt
ür den Personenverkehr ohne Gepäckabfertigung ud | am T eus p F: E Bezirk der Königlichen Eisen- bahn-Direktion Königsberg die 17,94 km lange eilstrecke Zinten— ildenhoff der Nebenbahn Zinten— Rothfließ mit’ den Stationeri Arnstein, Sangnitten und Wildenhoff für den Wagenlädungsgüterverkehr eröffnet werden. i
Die an der Linie Gera—Weishliß der Königlich sächsishen Staatseisenbahnen Ggere Haltestelle D ölau hat die Benennung „Dölau bei Greiz“ echalten. : Berlin, den 31. Juli 1898. Der Präsident des Reichs-Eisenbahnamits. Jn Vertretung : Kraefft.
Landespolizeilihe Anordnung.
Behufs Abwehr und N der bei den Schweinen auftretenden Seuchen ordne ih auf Grund der 17, 19 F. des Reichs-Viehseuchengeseßes vom 23. Juni 1880/1. Mai 1894 (N.-G.-Bl. 1880 S. 153 #ff./1894 S. 409 ff.) in Verbindung mit § 1 des preußischen Ausführungsgeseßes vom 12. März 1881 (G.-S. 1881 S. 128) und 8 1 der Bundesraths-Jn- struktion vom 27. Juni 1895 (R.-G.-Bl. 1895 S. 357) mit Genehmigung des Herrn Ministers für Landwirthschaft, Domänen und Forsten hiermit Folgendes an: ; 8 1. Sofern in den für den Hausierhandel mit Schweinen gesperrten Kreisen des Bezirks der Handel mit. Schweinen von festen Verkaufsstätten aus stattfinden soll, ist der Orts-Polizeibehörde von der Errihtung einer O Verkaufsstätte vor Beginn des Verkaufs Anzeige zu erstatten. Béi jeder E von Schweinen in die Verkaufsstätte ist der Orts-Polizeibehördê das Kontrolbuh zur Revision vor- ulegen. Von der Aufgabe der Verkaufsstätte nah erfolgter Hêumung ist der Orts-Polizeibehörde gleichfalls Anzeige zu erstatten. ; Als feste Verkaufsstätten im Sinne der vorstehenden Vor- [An sind nur solhe Verkaufsstätten zugelassen, welche von en Schwarzviehhändlern nicht lediglich zum Zweck des Absaßes vereinzelter Transporte, sondern auf längere Dauer in Be- nußung genommen werden. O . Die in der Verkaufs\stätte (Z 1) befindlichen Schweinebestände sind wöchentlich einmal durch den beamteten, oder den in seiner Behinderung vom Landrath beauftragten Thierarzt auf ihren Gesundheitszustand zu untersuhen. Der- selbe hat über die stattgehabte Untersuhung und den Befund einen Vermerk in das Kontrolbuch, welches ihm wie der Orts- Polizeibehörde jederzeit auf Verlangen vorzulegen is, einzu- tragen. Die Bestimmung im § 6 der landespolizeilihen An- ordnung zur Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche vom 18. Januar 1898 (R.-A.-Bl. S, 49) findet auf die in den C IRRGNeN (8 1) befindlihen Schweinebestände keine An- wendung. A 8 3. Die in eine Verkaufsstätte (§ 1) eingeführten Schweine dürfen nicht in eine andere überführt oder vor denz Verkauf aus derselben entfernt werden. 8 4. Die von einer festen Verkaufsstätte (S 1) aus ver- kauften Schweine dürfen nah ihrem neuen Bestimmungsorte nicht getrieben werden. | S 5. Die Vorschriften der Polizei-Verordnung, betreffend die Reinigung der Gastställe, Futterkrippen und Stallutensilien, vom 12. März 1883 (R.-A.-Bl. S. 84), der Polizei-Verordnung, betreffend die Jnstandsezung und Desinfektion der zum Ein- stellen von Handelsvieh benußten Stallungen, vom 25. Juli 1896 (R.-A.-Bl. S. 301/302) bezw. des § 15 der landes- polizeilihen Anordnung, betreffend Maßregeln gegen Schweine- seuhen, vom 18. Januar 1898 (R.-A.-Bl. S. 52/53) sinden auf die festen Verkaufsstätten (§ 1) entsprehende Anwendung. 8 6. Zuwiderhandlungen gegen vorstehende Vorschriften werden, soweit niht den bestehenden Strafgeseyen zufolge eine höhere Strafe verwirkt ist, gemäß Z 66 Ziffer 4 des Reichs- Viehseuchengeseßes bestraft. / i
7. Diese Anordnung tritt mit dem Tage ihres Er- sheinens im Regierungs-Amtsblatt in Kraft. Breslau, den 13. Juli 1898.
Der Regierungs-Präsident. Dr. von Heydebrand und der Lasa.
Die von heute ab zur Ausgabe gelangende Nummer 35 des „Reichs-Geseßblatts“ enthält unter Nr. 2504 die Bekanntmachung, betreffend das Außec- krafttreten des aon un zwischen dem Deuischen Zoll-
verein und Großbritannien, vom 31. Juli 1898.
Berlin W., den 1. August 1898. Kaiserliches Post-Zeitungs-Amt. Jn Vertretung: Bath.
Königreich Preußen.
Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den Ober - Regierungs - Rath Große zu Oppeln zum
den bisherigen außerordentlichen Professor Dr. Willy Kükenthal zum ordentlichen Professor in der philosophischen Fakultät der Universität zu Breslau zu ernennen.
Auf Allerhöchsten Spezial-Befehl Seiner Majestät des Rlisers und Königs legt der Königliche Hof für Seine Durchlauht den Fürsten von Bismarck, Herzog von Lauenburg, von heute ab die Trauer auf zehn Tage an.
Berlin, den 1. August 1898.
, Der Ober-Zeremonienmeister. Graf A. Eulenburg.
Finanz-Ministerium.
Der Geheime Ober-Finanz-Nath Lehnert ist in seiner Eigenschaft als Mitglied der Hauptverwaltung der Staats-
Ecktelhausen 1 Ma
Mo sache S9 des G ehes ‘vom 2. Februar 1850 Ges.-S. S. 657) und des des Gesehes vom 29. Januar 879 (Ges.-S. S. 10) vereidigt worden.
Ministerium der geistlihen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten.
__.Am Squllehrer-Seminar zu Kreuzburg O.-S. is der bisherige Seminar-Hilfslehrer Fehniger aus Münsterberg als ordentliher Seminarlehrer angestellt worden.
Ministerium für Landwirthschaft, Domänen und Forsten.
Thierärztliche Hochschule in Berlin.
Bekanntmachung.
Auf Grund des § 13 der e En über die Prüfung der Thierärzte vom 13. Juli 1889 (Centr.-Bl. f. d. D. R. S. 421) bringe ih hierdurch zur Kenntniß, daß mit der Ab- haltung der thierärztlihen Fahprüfung am Sonn- abend, den 15. Oktober d. J., begonnen wird. Die Meldungen zu dieser Prüfung sind spätestens den 10. Oktober d. J. an mich einzureichen.
A E L I r lien HoGschul
er Rektor der Thierärztlihen Hochschule. Dr. Diedckerhoff.
Abgereist: der Präsident der Hauptverwaltung der Staatsschulden von Hoffmann, auf Urlaub; der Ministerial - Direktor im Ministerium der öffentlichen Arbeiten, Wirkliche Geheime Ober - Regierungs - Rath Kir ch- hoff, nah Lohme auf Rügen.
Angekommen:
der Ministerial - Direktor im Ministerium der öffentlichen Arbeiten, Ober-Baudirektor Schroeder, vom Urlaub.
Nichlamiliches.
Deutsches Rei ch. Preußen. Berlin, 1. August. *
Seine Majestät der Kaiser und König befahlen, wie „W. T. B.“ aus Bergen meldet, gestern früh, beim Ein- treffen der Nachricht von dem Dahinscheiden des Fürsten von Bismarck die sofortige Rückkehr der Yacht Fm nach Deutschland und gedenken heute Abend in Kiel einzutreffen.
Der Präsident des Staats-Ministeriums, Reichskanzler Fürst zu Hohenlohe hat sih heute Nachmittag mittels Extra- uges nach Friedrihsruh begeben, um namens des Staats-
inisteriums der Trauer um den Heimgang des Fürsten Bismark dessen Familie gegenüber Ausdruck zu geben und einen Kranz an dem Sterbelager des Verewigten niederzulegen.
Ueber die leßten Lebensstunden Seiner Durchlaucht des Fürsten von Bismarck theilen die „Hamburger Nachrichten“ Folgendes mit: Am Donnerstag Abend war in dem Befinden des Fürsten Bismarck, auf Vershlimmerungen folgend, wie sie seit dem Oktober vorigen Jahres wiederholt statt- gefunden hatten, eine Besserung eingetreten, welhe dem Fürsten erlaubi hatte, bei Tische zu erscheinen und lebhaft an der Unterhaltung theilzunehmen. Das Befinden war derart befriedigend, daß der Geheime Medizinal-Rath Professor Schwcninger, nachdem sich der Fürst zur Ruhe begeben hatte, Friedrihsruh verlassen konnte, um erst am Sonnabend wieder dorthin zurückzukehren. Der Zustand blieb während des Freitags relativ befriedigend. Am Sonnabend Morgen spra der Fürst noch über Politik und genoß auch im Laufe des Vormittags Speise und Trank. Da trat plößlich eine Verschlimmerung durh akutes Lungenödem ein. Jm Laufe des Nachmittags verlor der Fürst häufig das Bewußtsein. In der leßten Zeit hatte der Fürst neben den gewöhnlichen lichten Momenten mehr oder weniger soporöse Zustände gehabt, aus denen er entweder in einen längeren, tiefen und wohl- thuenden Schlaf gerieth, oder zu völligem, frishem Erwachen gelangte. Jn den Abendstunden des Sonnabends nahmen die bedenklichen Erscheinungen zu. Der Tod trat leiht und \{hmerzlos gegen 11 Uhr ein. Der Professor Schweninger, welcher erst kürz zuvor wieder eingetroffen war, suchte dem Sterbenden noch durch Linderung der Athmungsbeschwerden ilfe zu leisten. Die lehten Worte des Fürsten waren an seine Lie die Gräfin Nanßzau, gerichtet, welche ihm die Stirn getrocknet hatte, wofür er seinen Dank ausdrückte. Am Sterbe- lager war die ganze Fürstlihe Familie versammelt. Außer dem Professor Schweninger und dem Dr. Chrysander waren noch Baron und Baronin Merck zugegen. Nachdem der Professor Schweninger während drei Minuten keinen Athemzug und keinen Puls mehr wahrgenommen hatte, erklärte er, daß der Tod eingetreten sei. Der Fürst liegt, wie er zu schlafen pflegte, leiht mit dem Kopf nas links geneigt. Der Gesichtsausdruck is mild und friedli verklärt. Seinem Wunsche gemäß wird der Fürst auf der dem Schlosse gegenüber liegenden Anhöhe beigeseßt werden. Gestern Nachmittag traf von Altona eine Kompagnie des Infanterie - Regiments Graf Bose (1. Eg EN Nr. 31 in Friedrihsruh ein, welhe die Ehrenposten im Sch osse stellt. Heute früh kam ein Kommando von Unteroffizieren des Kürassier-Regiments von Seidliß (Magdeburgisches) Nr. 7 da- elbst an. ! Pun 41/7 Uhr kam der Staatssekretär des Jnnern Graf von Posadowsky mit den Geheimen Ober - Regierungs- Räthen von Pes und Hauß in Friedrihsruh an und reiste nah kurzem Aufenthalt nach Hamburg und von dort
nach Berlin woiter.
\{hulden in der Mae Sißung des Ferien-Senats des
1 St. Johann - Saarbrücken der an der (Se Atamaole zwischen den Stationen
Königlichen Ober-Verwaltungsgerihts am 25. v. M. nah
Berlin haben die Königlichen und Prinzlichen Palais, alle Fenilichen f zahlreiche Yrivaigebdude dis Flaggen auf Pamal gehißt, Der Magistrat und die Stadtverordneten von
erlin \prahen dem Fürsten Herbert von Bismarck ihr inniges Beileid anläßlich des Hinscheidens des großen Ehren- bürgers der Reichshauptstadt aus.
Von außerhalb liegen „W. T. B.“ vor:
In Hamburg erschienen gestern sämmtlihe Morgenblätter mit Trauerrand und brahten warm empfundene Nachrufe, die den großen Verlust, welhen Deutschland erlitten, und die Verdienste des Fürsten Bismarck um das Vaterland hervorheben. Das Rathhaus, die Börse, die Bänken und die öffentlichen sowie zahlreihe Privatgebäude und fast sämmtlihe im Hafen liegenden Schiffe haben die Flaggen auf Halbmast gebißt.
Aus München wird berichtet, daß aus Anlaß des Todes des p Bismarck, des Ehrenbürgers der Stadt Münten, die dortigen tädtishen Gebäude große Trauerflaggen tragen. Morgen werden beide städtische Kollegien eine gemeinsame Trauersizung abhalten. Die meisten bayerischen Zeitungen kündigten den Tod des Fürsten Bismark durch Extrablätter mit Trauerrand an. Ueberall giebt #ch die größte Theilnahme kund.
folgende Meldungen des
Obwohl die Nachricht von dem Tode des Fürsten Bismarck in
Wien erst in später Nachtstunde bekannt wurde, brachten gestern fast sämmtliche Blätter ausführliche Nekcologe. Die „Wiener Zeitun g“ \chreibt: Sein Name werde unvergänglih bleiben, seine Grabstätte der Wallfahrtsort sein für künftige Geschlehter, besonders aber für all die Millionen, die in dem von ihm _ geschaffenen Reiche den Segen seines Schaffens genießen. Sämmtlihe ungaris he Blätter widmen gleihfalls dem Fürsten Bismark an erster Stelle sehr warme Nachrufe und geben in ergreifenden Worten der Theilnahme der ungarishen Nation an dem schweren Verluste Ausdruck, welhen nit nur ODeutshland, sondern au die ganze zivilifierte Welt durch das Hinscheiden des größten Staatsmannes des Jahrhunderts erlitten habe. Die Blätter heben insbesondere auch dié warmen Sympathien hervor, welhe Fürst Bismark für Ungarn geheat hat und welhe durch die Freundschaft mit dem Grafen Andrassy als Mitshöpfer des Dreibundes noh inniger gestaltet wurden.
Auch die englischen Blätter widmen dem Andenken des Fürsten Bismarck lange Artikel mit ausführlihen Biographien.
In den Besprechungen der russisch{en Blätter über den Tod des Fürsten Bismark wird ausnahmelos die eminente Genialität und Größe des Dahingegangenen anerkannt. Die „Nowoje Wremja“ nennt ibn einen wahrhaft großen Mann, den genialsten Diplomaten aller Zeiten, dessen Name nie aus der Geschichte verschwinden werde. Uneingeschränkte Bewunderung und* Verehrung zollt die deutsche „St. Petersburger Zeitung“ dem Fürsten Bismarck als Politiker und “Menschen und betont sein Bestrebcn, gute Beziehungen zu dem russischen Nachbarn zu unterhalten. Auch der „Swjet“ erkennt die Größe des Dahingegangenen rühmend an.
In Jtalien hat der Tod des Fürsten Bismarck einen tief \{chmerzlichen Eindruck hervorgerufen. Seine Majestät der König Humbert richtete ein e R UIaRA an eine Majestät denDeutschen Katser. Der Minister-Präsident Pelloux und der Minister des Auswärtigen Canevaro sandten Beileidsdepeschen ab. Bei der deutshen Botschaft und der preußishen Ge- fandtschaft wurden zahlreiße Karten mit Beileidsbezeugungen ab- e Die Blätter widmen dem Andenken des Fürsten
ismarck ehrenvolle Nachrufe. Die „Jtalie" sagt: der Name Bismarck's werde noch durch Jahrhunderte verehrt werden als der des Begründers der deutschen Einheit, der stärksten politischen ünd fozialen Organisation unserer Epoche. Die „Opinione“ bemerkt: Jtalien {ließe sich der Trauer Deuts{lands an, denn es werde nie vergessen, daß die Politik Bismarck's eines der Grund- elemente feines eigenen Glückes bildete und daß Bismarck ein wirk- famer Mitarbeiter an der Herbeiführurg der Einheit Italiens war.
Die schweizer Blätter konstatieren übereinstimmend, daß Deutschland durch das rasche, unerwartete Hiuscheiden des Fürsten Bismarck feinen größten Staattmann verliere. Die Erinnerung an den gewaltigen Meister der Staatskunst werde für die gonze Welt ein bleibendes Besißtheil fein.
Im Haag hielt gestern der Pastor Freimanek in der dortigen deutschen Kirche einen Trauergottesdienst zum Gedächtniß des Fürsten Bismarck, des Begründers der Einheit Deutschlands, ab. Die deutsche Gesandtschaft und das Kurhaus und die Hotels in Scheveningen haben Fahnen auf Haibmast gehißt.
Am 30. Juli ist der vortragende Rath im Reichs - Eisen- bahnamt, Geheime Ober - Regierungs -Rath Gimbel im 63. Lebensjahre einem langen, s{hweren Leiden erlegen.
Nach abgelegter Baumeisterprüfung wurde der jeßt Ver- storbene seit dem Jahre 1867 zunächst in der Eisenbahn-Abthei- lung des damaligen Handels-Ministeriums beschäftigt; später war er im Reichsamt für die Verwaltung der Reichs-Eifenbahnen als Regierungs - Rath und ständiger Pia Sie angestellt. 1881 erfolgte seine Berufung in das Reichs-Eisenbahnamt als vortragender Rath und Geheimer Regierungs-Rath und 1887 die Ernennung zum Geheimen Ober - Regierungs - Rath; 1893 wurde ihm der Rothe Adler-Orden zweiter Klasse mit Eichen- laub verliehen.
_ Neben einer umfassenden allgemeinen Bildung besaß Gimbel ausgezeichnete mathematishe Kenntnisse, Auf dem Gebiete der tehnischen Mechanik und ihrer Anwendung auf den Brückenbau galt er als eine Autorität und hatte bei der im Reichs - Eisenbahnamt geführten Kontrole über den Zustand der eisernen Brücken der deutschen Eisenbahnen ein weites Feld für die Bethätigung seines Wissens. Vor allem aber sichern ihm sein lauterer Charakter und seine S GAe Liebenswürdigkeit ein dauerndes ehrenvolles
ndenken.
i Bn dem in Nr. 172 des „Reihs- und Staats-Anzeigers“ veröffentlihten Bericht über den Unfall, welcher sich am 18. v. M. im Gotthard schacht des der Gräfin Schaffgot\h
gehörigen Steinkohlenbergwerks kons. Paulus-Hohen- zollern bei Q Ten ou in Oberschlesien ereignet hat, ist mit- getheilt worden, daß die Föderkörbe in der Hauptförderabtheilung des Schachtes, in welcher sih das Unglück bei der Einfahrt der Belegschaft zugetragen hat, an eisernen Schachtleitungen geführt werden und mit Hop Ee Manger nes versehen sind. Nach einer weiteren Mittheilung des zuständigen Revierbeamten war die im Gotthardshacht der genaues Grube am 18. Zuli d. J. S let chale mit der alten Hoppe’schen Fangbremfse in oberschlesisher Ausführung versehen, also nicht mit der neuesten, we entlich veränderten Hoppe'shen Fangvor- richtung, wie sie im Kaiser-Friedrih-Schacht derselben Grube in Anwendung ist.
Der eor des Innern Dr. Graf von Fe ehner ist vom Urlaub zurückgekehrt und hat die Amtsgeschäfte übernommen.
_ Dex Kaiserlihe Gesandte in Belgrad, Wirkliche Geheime Rath De von Waecker-Gotter hat tg Aller- Lt ewilligten Urlaub angetreten. Während der Abwesen-
eit desselben E der etatsmäßige Legations-Sekretär der
Ar aid Gesandtschaft Graf von Schwer in als Geschäfts- räger.
Der Königliche Gesandte in Dresden, Wirkliche Geheime Rath Graf von Dönhoff hat einen ihm Allerhöchst be- willigten Urlaub angetreten. Während der Abwesenheit des- selben Bas der etatsmäßige Legations-Sekretär der König- lihen Gesandtschaft Graf von Wedel als Geschäftsträger.
Der hiesige Kaiserlih japanische Gesandte Katsuno ait Jnouyé ist nah Berlin zurückgekehrt und hat die Geschäfte der Gesandtschaft wieder übernommen. |
__ Der Direktor des Königlichen df I Bureaus, Ge- heime Ober-Regierunas-Ratb Blenck hat sih zu einem fünf- wöchigen Aufenthalt nah Lohme (Nügen) begeben.
_Der Wirkliche Geheime M im Ministerium der geistlihen, Unterrihts- und Medizinal- E D. Dr. Schneider ist vom Urlaub zurück- gekehrt.
Der Bevollmächtigte zum Bundesrath, Großherzoglich \ächsishe Wirkliche Geheime Nath Dr. von Heerwart ist von Berlin abgereist.
Dem Reagierungs-Assessor von Beckerath in Düsseldorf ist die kommissarishe Verwaltung des Landrathsamts im Dill- e (in Dillenburg), Regierungsbezirk Wiesbaden, übertragen worden.
Der Regierungs-Assessor Spieß zu Königsberg i. Pr. ist der Königlichen Regierung zu Erfurt zur weiteren dienstlichen Verwendung überwiesen worden.
Großbritannien und JFrland.
Der Prinz von Wales hat in Begleitung seiner Ge- mahlin am Sonnabend Marlborough House in einem Am- bulanzwagen verlassen und sich nach der Station Paddington begeben, um nach Cowes überzusiedeln. n einem zweiten Wagen folgte die Prinzessin Victoria von Wales, ferner die Prinzessin Marie und der Prinz Nikolaus von Griechenland.
Das Unterhaus genehmigte vorgestern mit 133 gegen 29 Stimmen die dritte Lesung der Jmpsgeseßnovelle.
Frankreich.
Der Brigade - General de Lannes ist an Stelle des Divisions-Generals Gonse zum Unter-Chef im Generalstab der Armee ernannt worden.
Die gestrigen Neuwahlen zu den Generalräthen sind ruhig vor sih gegangen ; eine Aenderung in der Zusammen- seßung derselben hat sie nicht ergeben.
Rußland.
Vorgestern fand, wie „W. T. B.“ aus Kraßnoje Sselo berichtet, große Parade vor dem König von Rumänten statt. Der Weg nach dem Lager war mit rumänischen und russishen Flaggen sowie Triumphbögen prächtig geschmückt. Die Kaiserin fuhr mit der Königin von Griechenland in einem à la Daumont bespannten Wagen an. Der Kaiser und der König folgten. Der Kaiser trug das Groß- kreuz des Sterns von Numänien, während der König und der N Ferdinand von Rumänien die Jnsignien des Andreas-
rdens angelegt hatten. Nah dem Abreiten der Front sehte sich der Kaiser an die Spiße der Garden und führte, indem Allerhöhstdemselben sämmtlihe niht in der Front stehenden Großfürsten folgten, dem König die Truppen vor. Den Schluß bildete der P ae N des St. Petersburger Militärbezirks, Großfürst Wladimir. Nach der Parade wurde im Lager das Frühstück eingenommen, nah dessen Be- endigung die Majestäten, von der großen versammelten Menschenmenge lebhaft begrüßt, nah Peterhof zurückehrten. Am Abend fand im Großen Palais ein Familien- diner statt. Alsdann begaben sich der Kaiser und die Kaiserin mit dem König und dem Prinzen Ferdinand nah dem oberen Park, wo auf der S im Freien ein Gala-Ballet aufgeführt wurde. Der Vorstellung wohnten sämmilihe Großfürsten und Großfürstinnen, die Königin von Griechenland, alle Botschafter und Gesandten mit Gemahlinnen und etwa 200 Würdenträger bei. Nach der Vorstellung begaben sich der Kaiser und dieKaiserin mit den Gästen nah der Zarizin-Jnsel, wo Allerhöchstdieselben den Thee ein- nahmen und bis nah Mitternacht verweilten. Gestern wohnten der König und der Prinz Ferdinand dem orthodoxen Gottesdienst an Bord der Aen Yacht „Aléxandria“ bei und nahmen die Vorstellung der Deputation des Wologdashen Regiments entgegen. Sodann folgte im Weißen Saale des Peterhofer Schlosses ein Gala- frühstück. Um 3 Uhr Nachmittags reisten der König und der B Ferdinand nah Moskau ab. Der Kaiser, sämmiliche
roßfürsten und zahlreihe hohe Würdenträger waren zur Verabschiedung auf dem Bahnhof erschienen. Der Leibkonvoi des Kaisers hatie auf dem Perron Ausstellung genommen. Beim Abschied umarmten sich der Kaiser und der König wiederholt auf das herzlichste.
Ftalien.
Die leßten aus Anlaß der Ruhestörungen einberufenen Mannschaften, nämlich die Jahresklafse 1874 der Alpenjäger und diejenige von 1872 der Carabinieri, sind, dem W.T.B a zufolge, nunmehr entlassen worden.
Spanien.
_ Wie dem „Temps“ aus Madrid gemeldet wird, befindet sich der König auf dem Wege der Genesung. Die Nächte verlaufen ruhig und ohne Fieber.
Demselben Blatte wird ferner aus Madrid berichtet: es sei augenscheinlih, daß alle Welt sich leiht dazu verstehen werde, die von der amerikanishen Regierung gestellten Be- dingungen anzunehmen. Die Ie Frage, welche Schwierig- keiten verursachen könnte, sei die der cubanishen Schuld, deren Lasten die Vereinigten Staaten nicht übernehmen wollten. Der Minister-Präsident Sagasta hat, wie „W. T. B.“ berichtet, das Gerücht für unbegründet erflärt, daß er beab- sihtige, sich im Augenblick der Unterzeichnung des Friedens
in das Privatleben a Ebenso bezeichnete Sagasta die Nachricht von einer carlistischen Erhebung als unbegründet.
Die Meldung über die in Angriff genommene Ne1 formation der Cadres für 170 Jlave-(Ersaß-)Bd- taillone berihtigt das Wiener „K. K. Telegr.-Korresp!- Bureau“ dahin, daß dieselben nur auf dem europäishen G&- biete des ae und dritten Korps (Adrianop und Saloniki) errichtet würden. Zu der bedeut- ais Verstärkung der Kriegsformationen habe außer en Fortschritten bei den Armeen der Balkanstaaten Aga die Erkenntniß Anlaß gegeben, daß die Streit- äfte der beiden Korpsbereiche (das erste Korps in Kon- stantinopel gilt als niht verfügbar), welhe nur 108 Nizam-
56 Redif-Bataillone l ore ei plötzlich hereinbrehenden kriegerischen Ereignissen niht genügten, die Heranziehung anderer, kleinasiatisher Redif - Bataillone zu langsam geschehen und außerdem der Truppentransport zur See leiht dur feind- lihe Flotten peldrt werden könne. Wie bereits gemeldet, hätten die Vorbereitungsarbeiten für die Aufstellung begonnen. Mannschaftsmaterial solle genügend vorhanden sein, dagegen ständen der Aufstellung der 170 Zlave - Bataillone aus nur 56 Redif-Bezirken, welche einen Theil der Offiziere und alle Unter- offiziere liefern sollten, andere Schwierigkeiten, beispielsweise in Albanien solche lokaler Natur, entgegen, sodaß die voll- kommene Durchführung der Maßregel nicht zu erwarten sei. Was den Werth der Flave-Bataillone betreffe, so dürften die- selben der Kriegsformation der Nedif-Bataillone nicht en Reis
nachstehen ; andererseits würden aber die europäischen Redif- Bataillone durch die großen Abgaben stark geschwäht un
minderwerthig. Außerdem sei geplant, E Divisionen je drei neu aufzustellende Batterien zuzutheilen.
Aus Kanea erfährt „W. T. B.“, daß die italienische Artillerie vorgestern Kreta verlassen hat.
Nach militärishen Berichten, die aus Yemen in Kon- stantinopel eingetroffen sind, haben die Aufständischen auf dem Wege von Hodeida nah Sana eine Niederlage erlitten, wobei ihnen große Verluste beigebraht worden seien. Der Aufstand sei jeßt auf das Gebiet von Ghuwin beschränkt.
Dänemark,
Die Kaiserin - Wittwe von Rußland ist, wie „W. D. B.“ meldet, vorgestern Nachmittag in Kopenhagen eingetroffen und von dem König und den Mitgliedern der Königlichen Familie ipides worden.
Amerika.
Der Staatssekretär Day hatte, wie „W. T. B.“ berichtet, an den französishen Botschafter Cambon eine in sehr ver- bindlihem Tone gehaltene Note gesandt, in welcher er ihn ersuhte, nach dem Weißen Hanse zu kommen, um die Antwort auf die spanische Note in Empfang zu nehmen. In der infolge dieses Schreibens vorgestern abgehaltenen Kon- frei an welcher der Präsident McKinley, der Staats- ekretâär Day und der französishen Botschafter Cambon theilnahmen, wurde die vorläufige Grundlage für den Frieden festgeseßt, welhe nur noh der Ratifikation seitens Spaniens bedarf. Nachdem von Cambon gewichtige Argumente vorgebracht waren, stimmten McKinley und Day der Modifikation der amerikanischen Friedensbedingungen in einem Punkte zu, der ¡elen noch nicht bekannt ist. iese Modifikation bezieht sich P weder auf die Forderung der unbedingten Unabhängig-
eit Cubas, noh auf die Abtretung Porto Ricos, noch auf die
Linn hinreichender Kohlenstationen im Stillen Ozean. ie berührt überhaupt keinen der wesentlihen Punkte der
Bedingungen für Herstellung des Friedens. Cambon über-
ee die Ergebnisse der Konferenz zur Genehmigung nah adrid.
Nach einer weiteren Meldung desselben Bureaus wäre betreffs der Philipp in en-Frage beschlossen worden, dieselbe solle offen bleiben und später dur eine spanish-amerikanische Kommission geregelt werden. es sollten die Ver- einigten Staaten die Jurisdiktion über Manila und dessen nächste Umgebung ausüben. Betreffs der übrigen, in die vor- läufigen I einbezogenen Fragen seien folgende Bedingungen dur das Kabinet endgültig r vier 1) völlige Abtretung aller spanischen Jnseln Westindiens mit Ausnahme von Cuba; 2) Aufgabe der Oberhoheit Spaniens auf Cuba; die Vereinigten Staaten üben die Kontrole über die Jnsel aus, bis eine dauerhafte Regierung eingerichtet ist ; 3) Ab- tretung einer Ladronen - Jnsel als Kohlenstation und vielleicht auch einer zweiten Kohlenstation auf den Karolinen - Jnseln; h die Vereinigten Staaten lehnen die Uebernahme der Staats- {huld Cubas und Porto Ricos ab; L die Vereinigten Staaten werden keine Kriegsentschädigung verlangen; 6) eine spanisch- amerikanishe Kommission soll beauftragt werden, die Friedens- bedingungen vollständig festzuseßen, unter der Bedingung jedoch, daß sämmtliche spanischen Truppen unverzüglich Cuba und Porto Rico räumen. Die Vereinigten Staaten werden späterhin ‘sih darüber entscheiden, welche von den. Ladronen- Znseln sie annektieren wollen. Die Antwort auf die spanische Note theilt Spanien formell mit, daß über die Bedingungen, welche die Aufgabe der Oberhoheit Spaniens in Westindien und die Wahl einer Ladroneninsel betreffen, eine weitere Diskussion nicht mehr stattfinden könne. Eine bindende
usage darüber abzugeben, was seitens der Vereinigten Staaten in Betreff Cubas geschehen werde, vermeidet- Amerika. Ein Telegramm des Admirals Dewey, welches während der Kabinetssißung eintraf, habe wesentlich zur Ent- scheidung der die Philippinen betreffenden Punkte bei etragen. Jn dem Telegramm heiße es, es seien ernsthafte Anzeichen dafür vorhanden, daß ein Kampf mit den Aufständischen noth- wendig sein werde, und daß in diesem Falle 150 000 Mann erforderlih sein würden, um den Aufständischen auf den ver- schiedenen O gegenüberzutreten. :
Der General Shafter giebt in einem vorgestern in e ag ngton eingetroffenen Bericht die Zahl der Kranken in seinem Heere am 28. Juli auf 79 an, darunter 3406 Fieberkranke. Die Zahl der neuen Fieberfälle be- trage 687, geheilt scien 590 Fieberkranke; ein neuer Todesfall sei vorgekommen. Der Chef des Sanitätsdienstes, General Sternberg hält die Lage für sehr ernst und E in Eile weitere Aerzte und Pflegerinnen nah Cuba ents, Unter den Truppen in Florida, besonders ü Miami, wo 7500 Freiwillige kampieren, sind an Typhusfälle vor- Cetommen, Die Lage in Miami if o ernst, daß der Kriegs- ekretär Alger angeordnet hat, die dort stationierten ) nach Zacksonville zu bringen. a
Ein in Madrid eingetroffenes Telegramm aus Havanna theilt mit, daß Calixto Garcia den Oberbefehl über dic Aufständischen in der Provinz Santiago ni
nah Chamaguey abgereist sei.
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