1898 / 203 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 27 Aug 1898 18:00:01 GMT) scan diff

onal-Veränderungen.

: Königlich Bayerisehe Armee. : Offiziere, Portepee - Fähnriche x. Ernennungen, “Beförderungen und B eceun en Im aktiven Heere. 12. August. Schierlinger, Hauptm., kommandfert zur Insp. der Sup Art, unter Belassung im Verhältniß à la suito des 2. Fuß-

rt. Regts., zum Krieas- Ministerium, Röwer, Hauptm. und Komp. Chef im 1. Fuß-Art. Regt. vakant Bothmer, unter Stellung à la suite dieses Regts., zur Insp. der Fuß-Art, Salb, Sec, Lt. des 1. Fuß-Art. Regts vakant Bothmer, unter Beförderung zum überzähl. Pr. Lt., zur Königl. preuß. Art. Prcüfungskommission, komæandtert.

en Majoren: Frhr. v. Hirschberg, Scanzont v. Lihtenfels von der Zentralstelle des Generalstabes, Benzino vom Gzneralstabe der 1. Div., Frhr. v. Gebsattel vom Generalstabe der 2. Div., Auvera, Hauptm. und Komp. Chef im 7. Inf. Regt. Prinz Lopold, Roger, Hauptm. à la suite des 12. Inf. Regts. Prinz Arnulf, Mitglied der Militär-Schießschule, Patente ihrer Charge verliehen. Graf v. Tauffkirchen zu Guttenburg auf Ybm, Oberst und Exempt der Leibgarde der Hartschiere, Ritter v. Hora- dam, Oberst à la suite des 1, Ulan Regts. Kaiser Wilhelm I1., König von Preußen, und Vorstand der Ankaufskommission bei der Remonte- Insp., als Gen. Majore, Gr oß, Major und Ingen. Offizier vom Play in Ingolstadt, als Oberst-Lt., Auffhammer, Hauptm. z. D,, verwendet im Topographishen Bureau des Generalstabes, als Major, (haralterisiert. Knogler, Major z. D., zum Bezirks-Offizier beim Bezirkskommando T München ernannt. Byschl, Hauptm., unter Belassung im Verhältniß à la suite des i. An Megts. Prinz- Regent Luitpold, vom 1. September d. I. ab auf die Dauer eines weiteren Jahres, Buhl, Pr. Lt. des 2. Feld. Art. Regts. Horu, kom- mandiert zur Equitationsanstalt, unter Stellung à la suits seines Truppentheils, auf die Dauer eines Jahres, beurlaubt. j

Im Beurlaubtenstande. 12. August. Kremnitz, Vize- wahtmeister der Nef., zur Zeit dienstleistend im 5. Chev. Regt. Erzherzog Albrecht von Desterreih, zum Port. Fähnr. in diesem Negt. ernannt.

Abschied38bewilligungen. ImaktivenHeere. 9.Augusft. Ott, Oberst-Lt. z. D. und Stabsoffizier beim Bezirkskommando I München, mit der geseßliden Pension und mit der Erlaubniß zum Tragen der Uniform des 4, Inf. Negts. König Wilhelin von Württem- berg mit den für Verabfchiedete vorgeshriebenen Abzeichen der Abschied bewilligt.

12. August, Kappes, Major z. D. und Bezirks-Offizier beim Bezirkskommando T München, wit der Erlaubniß zum Tragen der bisherigen Uniform mit den für Verabschiedete vorgeschriebenen Ab- zeichen, v. Púß, Sec. Lt. des Inf. Leib-Regts.,, mit der gesetzlichen Pension der Abschied bewilligt. v. Froelih, Pr. Lt. à la suite des 4. Chev. Negts. König, zu den Ref. Offizieren dieses Regts. verseßt.

Im Beurlaubtenstande. 12. August. Berls, Sec. Lt. von der Ref. des 1. Feldart. Regts. Prinz-Regent Luitpold, der Ab- schied bewilligt. /

Im Sanitäts-Korps. 12. August. Dr. Voelckel (Zwei- brüdcken), Assist, Arzt der Res., behufs Uebertritts in Königl. preuß. Militärdienste, der Abschied bewilligt. i

13. August. Riegel (1 Münden), Assist. Arzt der Nes, behufs Uebertritts in den aktiven Stand des Sanitäts-Korps der;Kaiferlichen Marine der Abschied bewilligt.

Durch Verfügung des General-Stabsarztes der Armee. Dr. Wäldin, einjährig-freiwilliger Arzt des 4. Chev. Regts. König, zum Unterarzt in diesem Regt. ernannt und mit Wahrnehmung einer offenen Assist. Arztstelle beauftragt.

Beamte der Militär-Verwaltung.

8, August. Costa, Unterveterinär im 2, Schchweren Neiter- Negt. vakant Konprinz Erzherzog Nuadolf von Oesterrei, Noß- müller, Unterveterinär im 1. Ulan. Regt. Kaiser Wilhelm Ik, König von Preußen, zu Veterinären, Roth (1 Münwen), Unter- veterinär der Re]. zum Veterinär der Nes, befördert.

9. August. Kuchtner, Veterinär des 1. Feld - Art. Negts. Prinz-Regent Luitpold, zum 1. September d. F. mit Pension in den erbetenen Nuhestand getreten.

12. August. Den Ober - Apothekern: Wrede (Gunzenhausen) von der Res, Kuhn (Kißingen) von der Landw. 1. Aufgebots, Diedenhofen (Zweibrücken) von der Landw. 2. Aufgebots, der Abschied beroilligt.

XIL. (Königlich Sächsisches) Armee-Korps, Offiziere, Portepyee-Fähnrihe x. Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. Jm aktiven Heere. 21. August. Leshke, Major und Bats. Kommandeur vom 7. Inf. Regt. Prinz Geora Nr. 106, in Genehmigung seines Absiedsgesuhes mit Pension zur Disp. gestellt und zum Bezirks-Offizier beim Landw. Bezirk 1] Chemniy ernannt. Gilbert, Major vom Kriegs-Ministerium, als Bats, Kommandeur in das 7. Inf. Regt. Prinz Georg Nr. 106, Graf V ißthum v. Eckftädt (Woldemar), Hazptmann u. Komp. Chef vom 1. (Leib-) Gren Regiment Nr. 103, in das Kriegs- Ministerium, v. Schweiniß, Hauptmann vom 12, Jyuf. Regiment Nr. 177, als Komp. Chef in das 13. Juf. Regiment Nr. 178, Freiherr v. Humbracht, Hauptmann und Komp. Chef vom 13. Inf. Regt. Nr. 178, in gleiher Eigenschaft in das 1. (Leib-) Gren. Regt. Nx. 100, verseßt. Michler, Hauptm. und Komp. - Chef vom 4. Inf. Neat. Nr. 103, Eckardt, Hauptm. und Komp. Chef vom 1. (Leib-) Gren. Regt. Nr. 100, Roßbach, Nitim. vom 1. Ulan. Regt. Nr. 17 Kaiser Franz Joseph von Oesterreich, König von Ungarn, und Adjutant der 1. Div. Nr. 23, Patente ihrer CÔarge verliehen. Die Pr. Lts.: Leideriß vom 8. Inf. Negt. Prinz Johann Georg Nr. 107, zum überzähl. Hauptm.,, Baum- gärtel vom 11. Inf. Negt. Nr. 139, y. Tettenborn vom 2. Grenadier-Regiment Nr. 101 Kaifer Wilhelm, König von Pen, Leonhard vom Fuß-Art. Regt. Nr. 12, leßterer vor- äufig ohne Patent, zu Hauptleuten und Komp. Chefs ; die Sec. Lts. : Loeshe, Schulte vom 11. Inf. Regt. Nr. 139, Fischer vom 3. Inf. Regt. Nr. 102 Prinz-Regent Luitpold von Bayern, Friedreih vom 10. Inf. Regt. Nr. 134, Esche vom 6. Jnf. Negt. Ne. 105 König Wilhelm Il. von Württemberg, v. Mangoldt- Gaudliß vom 2. Königin-Huf. Regt. Nr. 19, Höfer vom 3. Feld - Art. Regt. Nr. 32, Heyne vom 2. Feld - Art. Regt. Nr. 28, Richter vom Fuß - Art. Regt. Nr. 12, etc vorläufig ohne Patent, zu Pr. Ls, befördert, Die Port. Fähnriche: v. Loeben, Frhr. v. Hammerstein vom 1. (Leib-) Gren. Regt. Nr. 100, Stecher, Jungnickel vom 2. Gren. Regt. Nr. 101 Kaiser Wilhelm, König von Preußen, Jacoby, Fiedler, Hartmann, Hädike vom 3. Inf. Negt. Nr. 102 Prinz-Regent Luitpold von Bayern, Fischer, Seceher vom 4. Inf. Regt. Nr. 103, Factus Deutschbein, Göbel, le sig vom 5. Inf. Ytegt. Prinz Friedrih August Nr. 104, Block, Noch, et ap Grabau, v. Schönberg vom 6. Jnf. Regiment Nr. 105 König Wilhelm 11. von Württemberg, Schulze, Exner vom 7. Infanterie-Regiment Prinz Georg Nr. 106, Weiß, Volke, Kugßleb, Heinemann, Tempel vom 8, Inf. Regt. Prinz Johann Georg Nr. 107, v. Minckwigt, Müller v. Berneck vom Shügen- (Füf.-) Regt. Prinz Georg Nr. 108, Jung, Bolge vom 9. Inf. Negt. Nr. 133, Berkling, Weigandt, Hinze, Wigand vom 10. Inf. Regt. Nr. 134, Werner, Köring vom 11. M: Regt. Nr. 139, Rothlauf vom 14, Inf. Regt. Nr. 179, Boißelier, v. Jvernois vom 1. Jäger- Bat. Nr. 12, Frhr. v. Welck, Wilsdorf vom 2. Jäger-Bat. Nr. 13, Frhr. v. Ziegler u. Klipphausen, De v. Stralenheim vom Garde-Reiter-Regt., Frhr. v. Reißenstein vom. 1. Königs-Huf. Regt. Nr. 18, v. Boxberg vom 1. Ulan, Regt, Nr. 17 Kaiser Franz Josepb von Vesterreich, König von Ungarn, Kinder, v. Einstedel vom 2. Ulan. Regt. Nr. 18, Voigtländer-Tetzner, Heyne, Köthen, T reges vom 2. Feld-Art. Regt. Nr. 28, Rothe vom 3. A, e Nr 32, Franke vom Fuß-Art. Negt. Nr. 12, Nockstrobh, Mo

Sec. Lts, befördert. dam, Unteroff. vom 14. Inf. Negt,

Mann vom Pion. Bat. Nr. 12 zu

Nr. 179, Martini, Unteroff. vom 2 Ulan. Regt. Nr. 18, F Bork Fähnrichen ernannt. Schubarth-Engelshall, charakteris. berst-Lt. z. D., unter Fortgewährung der geseßlihen Pension und mit der Erlaubniß zum Tragen der Uniform des 4. Inf. Negts. Nr. 103 mit den vorgeschriebenen Abzeichen, von der Stellung als L des Landw. Bezirks Großenhain enthoben.

Im Beurlaubtenstande. 21. A ugust. Die Sec. Lts. der Res.: Dr. Schönherr vom 1. O Gren. Negt. Nr. 100, Schröder, Müller, Thiele vom 2, Gren. Negt. Nr. 101 Kaiser Wilhelm, König von U v. Koppenfels vom 4. Inf. Regt. Nr. 103, Illing, Shmeißer vom 5. Juf. Regt. Prinz Friedrich August Nr. 104, Krohmann, Stübel vom 6. Inf. Regt. Nr. 105 König Wilbelm 11. vop Württemberg, Staehler vom 8. Inf. Regt. Prinz Johann Georg Ne. 107, Dr. Wespy, Ullrich, Calame vom 9. Inf. Regt. Nr, 133, Wieries vom 11. Inf. Regt. Nr. 139, Kreßner vom 1. Königs-Hus. Regt. Nr, 18, Otto, Zickmantel yom 1. Feld-Art. Regt. Nr. 12, Hoch vom 2. Feld-Art. Regt. Nr. 28, Mey, Schumann vom 3. Feld-Art. Regt. Nr. 32; die Sec. Lts. von der Inf. 1. Aufgebots: Haupt des Landw. Bezirks Großenhain, Cerutti (Friedri ch) des Landw. Bezirks Leipzig, Dr, Degen des Landw. Bezirks Zwickau, Dr. Peters des Landw. Bezirks 1 Chemniß, Lehmann, Bär, Pr. Stavenhagen des Landw. Bezirks IL Chemniß, Schuricht, Kühn des Landw. Bezirks Plauen, Gericke, Lampe, Sec. Lts. bon der Kav. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks Leipzig, zu Pr. Lts., Lüders, Vize: Wachtm. vom Landw. Bezirk Dresden - Neuft., zum Scec. Lt. der Landw. Feld-Art. 1. Aufgebots, befördert.

Abschiedsbewilligungen. Imaktiven Heere. 21.Augu st. Wengler, Hauptm. und Komp. Chef vom 11. Inf. Regt. NE 139, in Genehmigung seines Abschiedsgesuches, mit Pension und der Er- laubniß zum Tragen der bisherigen Uniform mit den vorgeschriebenen Abzeichen zur Disp. gestellt. Meinhold, Hauptm. und Komp. Chef vom 2. Gren. Regt. Nr. 101 Kaifer Wilbelm, König von Pes Melchior, Pr. Lt. vom 9. Inf. Negt. Nr. 133, mit Pension und der Erlaubniß zum Tragen ter Armee-Uniform, Linde, Sec. Lt. vom 3. Feld-Art. Regt. Nr. 32, der Abschied bewilligt.

Im Beurlaubtenstande. 21. August. Sghilling, Weiner, fr Lts. von der Inf. 2, Aufgebots des Landw. Bezirks Dresden-Alist., behufs Uebersührung zum Landsturm 2. Aufgebots, dildebrandt, Sec. Lt. von der Inf. 2, Aufgebots des Landw, Bezirks Pirna, der Abschied bewilligt.

Im Sanitäts-Korps. - 21. August. Dr. Rus@Ger, Untec- arzt vom ge l eat. Prinz Georg Nr. 108. Dr. Sthamer, Unterarzt der Res. des Landw. Bezirks Leipzig, zu Assist. Aerzten befördert. Dr. Martens, Oberarzt der Ref. des Landw. Bezirks Leipztg, der Abschied bewilligt

Beamte der Militär-Verwaltung.

Durch Allerhöchsten Beschluß. 12. August. Otto, Zablmstr. vom 1. Königs-Hus. Regt. Nr. 18, der Charakter als Nechnungs-Nath verliehen.

Nichtamllicßes. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 27. August.

Seine Majestät der Kaiser und König trafen, wie „W. T. B.“ meldet, gestern Abend gegen 7 Uhr von Munster auf der Wildparkstation bei Potsdam ein und fuhren von dort nah dem Neuen Palais. Heute Morgen um 8 Uhr begaben Sich Seine Majestät nach Jüterbog, um daselbst Schießübungen beizuwohnen.

Zuverlässiger Nachricht zufolge werden die Leuchtfeuer an der Küste der Provinz Santander seit dem 17. d. M. Abends wieder angezündet.

Ebenso werden die Leuchtfeuer am Eingang des Hafens von Cartagena und das der Jslote de Escombrera wieder angezündet; jedoch bleibt "der Hafen von Cartagena nah wie vor für die Nachtzeit gesperrt.

Der Bevollmächtigte zum Bundesrath, Königlich bayerische General-Major à la suite der Armee Freiherr Reichlin von Meldegg ift hier eingetroffen.

Dem RNegierungs-Assessor Engelhard in Trier ist die fommissarische Verwaltung des Landrathsamts im Kréise Wiedenbrück, Regierungsbezirk Minden, übertragen worden.

Der Regierungs-Assessor Dr. Burchard zu Wollstein ist der Königlichen Regierung zu Königsberg und der Regierungs- Assessor Ga nrais zu Mülheim a. d. Ruhr der Königlichen Regierung zu Köln zur weiteren dienstlichen Verwendung über- wicjen worden.

Laut telegraphisher Meldung an das Ober - Kommando der Marine ist S. M. S. „Cormoran“, Kommandant: Korvetten-Kapitän Brussatis, heute in Manila angekommen und -beabsichtigt, am 29. d. M. nach Kiautschou in See zu

gehen.

Danzig, 26. August. Die gelan Manöver-Flotte ist heute Mittag in der hiesigen Bucht vor Anker gegangen.

Sachsen,

Nach dem gestern ausgegebenen Bulletin is das Befinden JZhrer Kaiserlichen und Königlichen Hoheit der Prinzessin Friedrich August cin ganz gutes.

Baden.

Seine Königliche Hoheit der Großherzog von Olden- burg ist, wie die „Karlsr. Ztg.“ meldet, am 25. d. M., von München kommend, zu mehrtägigem Besuch bei Jhren König- lichen Hoheiten dem Großherzog und der Großherzogin auf Schloß Mainau eingetroffen.

Oesterreich-Ungarn.

Der ungarishe Minister - Präsident Baron Banffy und der ungarische Finanz-Minister Dr. von Luk acs sind heute früh von Budapest in Wien eingetroffen und Vormittags von dem Kaiser in gemeinsamer Audienz empfangen worden.

Großbritannien und JFrland,

Wie das „Reuter'she Bureau“ aus Larnaca (Cypern) vom gestrigen Tage meldet, landete der Dampfer „Douro“ 1129 Duchoborzen aus dem Kaukasus, welche wegen ihres religiösen Bekenntnisses aus Rußland ausgewiesen ‘wurden.

Frankreich.

(D P Faure hat, wie „W. T. B.“ aus Paris berihtet, anläßlich der Wiederkehr des Tages seines vorjährigen e in Rußland das nachstehende Telegramm an den Kaiser von Rußland gerichtet :

„Die vorjährige Anwesenheit des Kaisers und der Kaiserin von Rußland an Bord des „Pothuau*® und die kei dieser Gelegenheit unter dem Schatten unserer Flagge auf der Rhede von Kronstadt ausgetauschten Erklärungen sind füc uns zu theure Er- tnnerungen, als daß ich die Wiederkehr jenes Tages vorübere- gehen lassen könnte, ohne Eurer Majestät von neuem die Versicherung meiner lebhaftesten Dankbarkeit für den mir als Präsidenten der Französischen Republik bereiteten Empfang zu geben. Unsere Gefühle find unverändert, und ih bin heute wie damals der treue Dolmetsh des französishen Volkes, wenn ich Eurer Majestät den Ausdruck der heißen Wünsche wiederhole, welche wir für Ihr Glü und das der Kaiferlihen Familie, wie für die Größe Nußkants hegen.“

Der Kaiser von Rußland hat darauf, wie folgt, ge- antwortet :

„Die Kaiserin und Ich find lebhaft gerührt über die Gefühle, welche Sie gelegentlih der Wiederkehr des Tages Unseres Besuches an Bord des „Pothuau“ in Ihrem Namen und in dem des französischen Bolkes uns auszudrücken die Güte hatten. Es gewährt Uns eine besondere Freude, Uns in Gedanken in jene historischen Augenblicke zurückzuverseßen, deren Erinnerung niemals zu erlöschen vermag. Wir ift es besonders angenehm, Ihnen bei dieser Gelegen- beit den Auêdruck der wärmsten und unwandelbaren Wünsche zu erneuern, welhe Wir für Sie und das befreundete Frankreich zu hegen nicht aufhören.“

Spanien.

Der Ministerrath hat sih, dem „W. T. B.“ zufolge, ver- tagt. Der Minister-Präsident Sagasta erklärte, als er das Palais verließ, die Regierung beschäftige sih gegenwärtig mit der Lage der spanischen Truppen in Manila. Es würde sih empfehlen, sie nah den Visayas-Jnseln zu bringen. Hierzu sei aber die Zustimmung der Vereinigten Staaten nöthig.

Nach ciner Meldung aus La Corufig hat sih der Ge- sundheitszustand an Bord der „Alicante“ gebessert.

Türkei,

Der montenegrinische Gesandte „W. T. B.“ meldet, die Aufmerksamkeit der Pforte darauf gelenkt, daß seit der Abreise der Untersuhungs- kommission aus dem Sandschak Berana sich neuerdings eine Agitation der Mohamedaner fühlbar mache und daß deshalb Verwickelungen zu befürchten seien.

Jn Konstantinopel eingetroffenen Meldungen aus Kreta zufolge macht sich unter den türkischen Truppen daselbst Unzufriedenheit bemerkbar.

Amerika.

Die internationale Konferenz, welche die zwischen Großbritannien und den Vereinigten Staaten betreffs Canadas bestehenden Streitfragen lösen soll, ist am 23. d. M. in Quebec eröffnet worden. Jn der vorgestrigen Sizßung erklärten die Kommissare der Vereinigten Staaten, dem „Reuter’shen Bureau“ zufolge, daß sie niht in die Reziprozitäts-Verhandlungen eintreten könnten, bevor niht der ea N e Vorzugstarif zu Gunsten Großbritanniens aufge-

oben sei.

Die Kommission für die Friedens8unterhandlungen mit Spanien ist, wie „W. T. B.“ aus Washington meldet, nunmehr endgültig gebildet worden. Dieselbe besteht aus dem bisherigen Staatssekretär Day, den Senatoren Frye und Davis, dem früheren Botschafter Whitelaw Reid und dem Richter White vom Obersten Gerichtshof. Die ameri- kanishen Friedenskommissare werden, was die Philippinen betrifft, die Abtretung der Jnsel Luçcon, aber nur dieser, verlangen.

Der amerikanische Hilfskreuzer „Prairie“ mit 400 Mann an Bord strandete in der Nähe von Montauk Point. Die Truppen wurden wohlbehalten gelandet und das Schiff später wieder flott gemacht.

Der frühere Oberkommandierende in Santiago de Cuba, General Toral, hat telegraphisch nah Madrid gemeldet, daß der General Linares mit weiteren 2000 spanischen Soldaten, welche in die Heimath zurügeshafft werden, Santiago ver- lassen habe.

Bei den Verßbandlungen

Bakitsh hat, wie

der Kommission für die hilenish - argentinishe Grenzregulierung in Santiago Chile vertritt, wie „W. T. B.“ aus Valparaiso meldet, Barros Arana, welcher seine De- mission zurückgezogen hat, die chilenische und Dr. Moreno die argentinishe Regierung. Von seitcn Chiles wird darüber Klage geführt, daß der argentinishe Kommissar, entgegen der im Mai d. J. getroffenen Vereinbarung, wonach jeder der beiden Kommissare den Entwurf einer allgemeinen Grenz-Absteckungslinie nah den Vorschlägen seiner Regierung und auf Grund seiner an Ort und Stelle gewonnenen Kennt- nisse unterbreiten solle, nicht mit den entsprechenden Landkarten versehen sei. Ferner bezeichneten seine Karten nur dasjenige Gebiet, welhes nah Ansicht des Dr. Moreno zweifellos Argentinien gehöre. Die Besprehungen der Kommission dürften bis Mitte September dauern.

Aus Buenos Aires erfährt das „Reuter’sche Bureau“, daß der neugewählte Präsident, General Roca die Ucber- zeugung M Lprecn habe, daß die chilenish- argen- tinis he renzfrage eine friedlihe Lösung finden werde, und zwar wahrscheinlih noch vor seinem am 12. Oktober d. J. erfolgenden Amtsantritt. Er werde als Präsident cine sparsame Regierung führen, das Finanzwesen ordnen, den Landeskredit könsolidieren und das Vertrauen

Europas wicderzuerlangen suchen. Einwanderer und fremdes.

Kapital follten nach Argentinien gezogen werden. Die Ver- mehrung der Flotte und des Landheeres habe keinen aggressiven

Zweck. Asien.

Wie die „Times“ aus wurde der dortige russische Geschäftsträger Pawl off zum Ge- sandten in Korea ernannt.

Das „Reuter’she Bureau“ berihtet aus Manila vom gestrigen Tage, daß ein Korporal und zwei Kavalleristen am Mittwoch bald nach der Landung in Cavite ausgesandt worden seien, um eine DANIRNI Wu machen. Einer der- selben habe aus Scherz in den traßen eines Dorfes einen NRevolver abgeshossen. Die Einwohner hätten mit mehreren Schüssen geantwortet. Hinzugekommene Kavalleristen

seien von den Pferden gestiegen, um der Ruhestörung Ein-

welche deren Absicht

halt zu thun. Die Eingeborenen, n Es fei darauf

verkannten, hätten das Feuern fortgeseßt.

efing vom 2. d. M. meldet,

‘ein allgemeines Handgemenge entstanden, bei dem ein Artillerist

und vier Eingeborene getödtet, ein Korporal tödtlich und vier Soldaten sowie mehrere Eingeborene leihtex verwundet

worden seien. Afrika.

Wie der „Temps“ erfährt, hat, den mit der leßten Post eingetroffenen Nachrichten zufolge, Samory seine bis- herigen Lagerpläße verlassen und sh in das Hinterland von Liberia geflüchtet.

Parlamentarische Nachrichten.

Bei der Ersaßwahl zum Reichstage im 4. Koblenzer Wahlkreise (Kreuznah-Simmern) wurden nach der aittilidien Dmg im Ganzen 8763 Stimmen abgegeben. Davon ent-

elen auf den Geheimen Regierungs - Rath, Professor Dr. Paasche (nationalliberal) 8283 Stimmen. Der Geheime Medizinal-Rath, Professor Dr. Virchow erhielt 207 Stimmen. Ersterer ist somit gewählt.

Statistik und Volkswirthschaft.

Veber den auswärtigen Handel des deutschen Zoll- gebiets

enthält das vom Kaiserlichen Statistishen Amt herausgegebene Iulíis heft nachstehende Angaben : Einfuhr Ausfuhr

in dz = 100 kg I uli 1898 , 42 293 268 24 749 066 Januar/Juli 1898 236 725 895 167 568 067 I OIOQTUS85 151 793 892

mehr 1897, 17655 007 15 774 175 Nach Abzug der Edelmetalle, welche betragen : SFanuar/Juli 1898 6 202 3198 bleiben für alle übrigen Waaren Januar/Juli 18988 ., , 236719 693 167 564 869 Vón den 43 Hauptabtheilungen des Zoltarifs weisen 31 eine Mehreinfuhr auf, und zwar: ä Z

von 5 742 219 3 894 615 2 690 883 2 608 697 1 564 049 1 170 201

693 192 476 649 408 738 346 894 248 905

y uy

Holz und Holzwaaren Getreide 2. Steinkohlen

Wolle und -Waaren

Bm 17D 707

heer x. 109/976 Die übrigen 18 Waarengruppen mit Mehreinfuhren (Blei und «Waaren, Glas und -Waaren, Häute und Felle, Instrumente und Maschinen, Kalender, Kautshuk und -Waaren, Kupfer und „Waaren, Kurzwaaren, Leder und -Waaren, Leinengarn und Leinwand, Papier und -Waaren, Pelzwerk, Seide und -Waaren, Seife und Parfümerien, Stroh- und Bastwaaren, Thiere und thierishe Produkte, Zink und „Waaren, Zinn und -Waaren) bewegen sich in Mehreinfuhren von je

unter 100 000 dz. : 12 Waarengruppen weisen Mind er Aren uh) und zwar: Z

Material-, Spezeret- 2c. Waaren . . 1405 030

Abfälle 958 656

335 819

Vieh 89 079 außerdem 8 Waarengruppen (Bürstenbinderwaaren, Haare, Federn und Borsten, Rep, Kleider 2c., Lichte, literarishe 2c. Gegenstände, S ILartem Wachstuch 2c.) Mindereiufuhren von wenizer als je

dz, Mehrausfuhren find bei 30 Waarengruppen verzeichnet,

und zwar: dz

Sa R 11 282 709 Eisen und -Waaren 1913 390 Getreide 1 660 465 1212 627

537 893

Droguerien 452 872

Thon p tei Steine und Steinwaaren 349 841 Instrumente und Maschinen . ... 194088

Mehrausfuhren in Mengen von je unter 100 000 dz finden sih noch bei 22 Waarengruppen (Baumwolle und „Waaren, Blei und -Waaren, Bürstenbinder 2c. -Waaren, Häute und Felle, Holz und -Waaren, Kalender, Kautshuk und -Waaren, Kleider 2c., Kupfer und :Waaren, Leder und -Waaren, Lichte, literarische 2c. Gegenstände, Papierwaaren, Pelzwerk, Seide und -Waaren, Seife und Parfümerien, Spielkarten, Steine und -Waaren, Stroh- und Bastwaaren, Theer, Bos L Os und thierische Produkte, Wachstuch 2c., Zink und -Waaren).

13 Waarengruppen weisen R P eyaus faden auf, und zwar:

Z Material-, Spezerei- 2c. Waaren . . 1678 601 Oele 114 559 Wolle und Wollenwaaren 46 343 Glas und -Waaren . . ., 38 866 Abfälle 28 948 G e L E C 18 467 Leinengarn, Leinenwaaren 12 680 Vieh ë 13 334 Kurzwaaren t 10 707.

Die Minderausfuhren der 4 übrigen Waarengruppen (Haare, Federn und Borsten, Hopfen, Fe trolea, Zinn und -Waaren) sowie der unvollständig deklarierten je unter 9000 dz.

Medizinalstatistik des Königreichs Sachsen.

Nach dem vor kurzem erschienenen „Jahresbericht des Landes- Medizinal-Kollegiums über das Medizinalwesen im Königreich Sachsen auf das Jahr 1896“ gestalteten ih die allgemeinen Sterblichkeits- verhältnisse in Sachsen während des Berichtsjahres derart günstig, h das leßtere die beiden Vorjahre, welhe sih {hon dur eine bis dahin noch niemals beobahtete geringe Mortalität auëgezeichnet hatten, noch weit übertraf; die Sterbeziffer berechnete sich im Jahre 1894 auf 23,5, im Jahre 1895 auf 24,1, im Fahre 1896 bei einer mittleren Bevölkerungszahl von 3 823 010 und 85 677 Todes- fällen auf 22,4 9/00 d. E. Diese auffällig niedrige Ziffer war in erster Linte der geringen Säuglingssterblihkeit zu danten, indem in der Altersklasse von 0—1 Jahr 4876 Todesfälle weniger zu verzeihnen waren als im Ia

Mit der Abnahme der Sterbefälle ging eine Erhöhung der Ge- burtenhäufigkeit, welche je 1891 unablässig zurückgegangen war, Hand in Hand; im Berichtsjahre wurden 6057 mehr Kinder lebend geboren als im Jahre 1895, die Geburtsziffer erhöhte sh von 38,8 auf 39,8 %/co d. E. An der Vermehrung der Geburten waren sämmtliche Regierungsbezirke betheiligt, verhältnißmäßig am stärksten der Dresdner und der Zwidauer Bezirk,

aaren bewegen sich in Mengen von -

Ministerial. Instruktionen

An Podcken erkrankte 1 aus uad zugezogene Arbeiterin sowie 1 Eisenbahnpacker, welcher fih die Krankheit wahrscheinli durch die Berührung mit Transporten von Haaren und Häuten zugezogen hatte; der erstere Fall verlief tödtlih. Ein Leyrafall wurde in Leipzig bei einem aus Transvaal zugereisten Manne festgestellt. Der leßtere entzog sich allen Weiterungen dur s{leunige Abreise nach ünchen; die dortige Polizei wurde hiervon benachrichtigt.

Die Zahl der Todesfälle an Diphtherie belief \ch in den Jahren 1894/96 auf 3460 2630 2170; die Besserung der Mortalität ist nach dem Bericht zum großen Theil ver Heilserumbehandlung zu verdanken. Auch Unterleibstyphus und Tuber- kulose zeigten in den leßten' Jahren eine deutliche äübnahme, dagegen war im Berichtsjahre eine ziemlich umfängliche Autdehnung der Masern festzustellen, indem die dur diese Krankheit veranlaßten Todesfälle von 508 im Vorjahre auf 849 stiegen. Ebenso hat in der seit Jahren bemerkbaren beständigen Zunahme der Sterblichkeit dur Krebs 1896 eine Unterbrehung nit stattgefunden; es starben an krebsartigen Leiden 3573 Perfonen gegen 3362 im Vorjahre. Er- krankungen und Todesfälle an Genickstarre wurden im Ganzen 5 festgestellt, welhe sämmtlich tödtlich verliefen. Milzbrandüber- tragungen auf Menschen fanden in 7 Fällen statt ; Milzbrandfälle bei Rindern sind 274 gegen 231 im Vorjahre beobahtet worben. Von tollen Hunden wurden nach den Berichten der Bezirkéärzte 36 Menschen gebissen, doch war in keinem Falle eine Erkrankung an Lyssa eingetreten. Erkrankungen von Menschen an Trichinose sind niht bekannt geworden.

Von 1 030168 geshlachteten Schweinen waren 106 trihinßö8.

Zur Ueberwachung der Beschaffenheit der zum Verkauf ge- langenden Nahrungémittel und Getränke ist in Dresden ein städtisches Untersuhungsamt (mit „kleinem bakteriologischen Laboratorium") er- rihtet worden; auch die Stadt Zittau ging mit der Einrichtung einer sländigen Untersuhungeanstalt für Nahrungs-, Geaußmittel und Gebrauchsgegenstände vor.

Die in Dresden bereits in früheren Jahren ausgeführten Unter- suchungen über die Aufnahmefähigkeit des Elbestromes für Abfall- wässer und Fäkalstoffe wurde von neuem unter Zuhilfenahme neuer

| und zweckmäßiger bakteriologisher Methoden aufgenommen.

Die Gesammtzahl der allgemeinen Krankenhäuser mit öffentlichem Charakter belief si wie im Vorjahre auf 104 mit zusammen 7018 Betten; 26 der Anstalten zählten 60 und mehr Krankenbetten. Verpflegt wurden 47 179 Kranke; auf jeden der leßteren kamen durch- \chnittlich 30,7 Behandlungstage.

Bei der Volkszählung von 1895 wurde wiederum eine Ermitte- lung der vorhandenen Gebrehlihen vorgenommen und die Zahl der Geistesfzanken auf 8622 (daranter 4752 Jrrsinnige, 3870 Blödsinnige und Swachsinnige) festgestellt; von je 100 Geisteskcanken waren 93,3 in Landesirrenanstalten, 2,7 bn Privatanstalten, 3,0 in Kranken- häusern, 8,1 in Verforgungs- und Armenhäusern und 32,9 in Familien untergebracht.

Das Heilpersonal seßte sich aus 1675 Zivilärzten, 70 Zahn» ärzten, 7 Wundärzten und 1804 Hebammen zusammen; Apotheken gab es 289. Kurpfuscher wurden 745 gezählt gegen 703 im Borjahre; in 5 Medizinalbezirken übertraf ihre Zahl die der Aerzte. 582 jener Perfonen waren männlichen, 163 weiblihen Geschlechts; von ihnen übten 220 fozenannte Naturheilkunde aus, 106 Sympathie, 97 Homöo- pathie, 72 Massage, 64 Zahnheilkunde, 46 Magnetismus, 19 Band- wurmfkuren, 9 Baunscheidtismus. Alle Berufsarten waren unter den Kurpfuschern vertreten, am stärksten die der Barbiere, Weber, Strumpfwirker, Shuhmacher, Heilgehilfen, Arbeiter, Schneider, Bade- meister, Tischler.

Zur Arbeiterbewegung.

In Magdeburg sind, der „Magdb. Ztg.“ zufolge, Installateu-- gesellen in eine Lohnbewegung eingetreten und werden über ihre erhöhten Lohnforderungen mit den Arbeitgebern in Verhandlung treten. See haben die Klempnergesellen ihren Arbeitgebern erhöhte

ohnforderungen überreicht. :

Aus Frankfurt a. M. berichtet die „Frkf. Ztg.", daß eine dortige Baufirma den ausständigen Maurern den geforderten erhöhten Stundenlohn bewilligt habe, und daß bei dieser die Arbeit wieder aufgenommen worden fet.

Aus Köslin wird der „Ostfee-Ztg." geschrieben, baß die dortigen ausftändigen Maurer ihre Forderungen einem Einigungsamt unter- breiten wollen.

Aus London wird der „Köln. Ztg.“ gemeldet: Der vorläufige Ausschuß der Kohlengruben arbeiter von Südwales er- suchte die Arbeitgeber um eine Besprehung, die fofort bewilligt wurde, Die gemeinsame Besprechung sollte heute ia Cardiff statt- r Die Beilegung des Ausstandes wird für nahe bevorstehend gehalten,

Bauwesen.

Der Berliner Architektenverein hat zwei Preig- bewerbungen unter seinen Mitgliedern ausgeschrieben: 1) Ent- wurf eines Bebauungsplanes für den westlichen Theil der Stadt Schöneberg, der begrenzt wird von der Ningbahn, der Gemarkung Dt.-Wilmersdorf, der Hohenstaufenstraß: sowie der Heinrich Kiepert-, Mühlen-, Coburg- und Hauptstraße. Ein im Architektenverein zu entnehmender Lageplan kann zur Darstellung des Entwurfs benußt werden. Außerdem wird ein Erkäuterungsbericht verlangt, der über die Annahwe für den Verkehr, über künstlerische Gesichtspunkte u. \. w. Auskunft giebt. Näheres enthält das vom Verein erlassene A 4 Für die beiden besten Entwürfe stehen ¿wei Preise von 500 und 303 4 zur Verfügung. Die Abs lieferungsfrist läuft bis zum 1. November d. I., Mittags 12 Uhr. 2) Entwurf zuc Umgestaltung der oberen Räume des BVereinshauses. Nach Verlegung der Bücheret in das Erdgeschoß des Vereinshauses hat sich das Bedürfniß herausgestellt, die oberen Näume in eine felere Verbindung mit einander zu bringen, sodaß deren Verwendung sowohl im Zusammenhange für große Festlich- keiten, als au in kleinere Gruppen getrennt ermögli{ht wird. Ver- langt wird ein Grundriß im Maßstabe 1 : 100, wozu Umdruck- zeihnungen des Obergeshosses im Verein zu entnehmen sind. Für den besten Entwurf ist ein Vereinsandenken bestimmt. Die Entwürfe müssen bis zum 1. November d. J., Mittags 12 Uhr, eingelicfert sein.

Literatur.

Jahrbuch der preußishen Gerichtsverfassung, redigiert im Bureau des Justiz-Ministeriums. W. Jahrgang, Berlin, N. von Decker’s Verlag. Dieses JFahrbuc erscheint in zweijährigen Zwischenräumen und stellt sich als eine amtliche Publikation dar, die vermöge dieses Charakters die Gewähr absoluter

uverlässigkeit bietet. Auf einen allgemeinen Theil, weicher der

childerung des preußischen Gerichtsverfassungswesens gewidmet ist, folgt die nah den ber - Landesgerichts - Bezirken geordnete Dar- stellung der Einrichtung und Beseßung der JIustizbehörden. Den dritten Theil eröffnen statistishe Tabellen, welche die Vertheilung der Behörden und ihrer Mitglieder auf die einzelnen Landestheile nach Maßgabe der Bevölkerungéziffern darlegen. Sodann folgt ein Ortschaftsverzeichniß, welhes alle Gerichtsorte einschließlich der Gerichtstage und sämmtliche Städte, sowie die im Stande der Städte vertretenen Flecken des preußischen Staates umfaßt und überall die zuständigen Gerichtsbehörden, die Zabl der Ra nes, die Servis- klasse und die vorhandenen höheren Schulen angiebt. Den Schluß bildet ein vollständiges Namenregister. Ganz besonders sei auf den allgemeinen, systematischen Theil des Jahrduchs aalen, der auf 140 Seiten eine nah jeder Richtung hin- ershöpfende, lihtvoll und Élar geschriebene urdentilie Darstellung des preußischen Gerichts- verfassungswesens und seiner Annexe enthält, wie fie in ähn- liher Weise wohl kaum existiert. Nicht nur aus den geltenden Reichs- und Landesgefeßen, sondern auch aus den erlassenen find alle Vorschristen zusammengetragen, welche die Organisation und Zuständigkeit der gerichtlichen Behörden

und das Dienstrecht ihrer Beamten berühren. Au die reichs- landesrehtlid bestellten oder zugelassenen besonderen Bier die Disziplinarbehörden, die mit gerihtliher Organisation ver- 0 Verwaltungsbehörden und namentlich die durch die ate Gesetzgebung neu gfeshassenen E nd gebührend berücksichtigt. Ein Anhang if dem Institut der Schiedsrichter und Schiedsmänner gewidmet. Ueberall sind geeigneten Orts die betreffenden R und instruktionellen Vorschriften eins chend zitiert ; daburd ist ein nicht nur für das Studium unshähz- - Fd sondern au für die Praxis werthvolles, selbst auf die ente legensten Fragen {nell Auskunft gebendes Hilfsmittel geschaffen. Aus den statistishen Uebersichten ergiebt sich, daß in Preußen auf ein Mitglied der Ober-Landesgerichte 98 673, auf ein Mitglied der Land- atidie 24231. auf einen Amtsrichter 8325 und aut einen Rechts- anwalt 8360 Gerichtseingesessene kommen.

„Unsere Offiziere vor dem Feinde.“ Persönliche Er- lebnisse aus den Feldzügen 1864, 1866 und 1870/71. Mit vielen Porträts. Band 1 in 15 Lieferungen à 60 4. ilitär-Verlags- anstalt in Berlin, Köthenerstraße 22. Das erste Vierteljahrhundert nach den Großthaten der leßten Kriege if vorübergegangen, und eine junge Generation ift da, die an den Thaten der Väter si aufrihten und begeistern will. Die leuchtenden Vorbilder von Mannesmuth, Vaterlandsliebe und treuer Pflichterfüllung, welhe die Kriege von 1848, 1864, 1866, 1870/71 in so reihem Maße aufzuweisen aben, den Mitlebenden zur Erinnerung, den Nachlebenden zur Ermuthigung zu erhalten, wird in dem vorgenannten Memoirenwerk mit besten Kräften versuht. Der Inhalt des Werks wird naturgemäß ein vor- wiegend biographisher sein und in der Darstellung nicht allein den militärish wichtigen Entschlüssen und Thaten der hohen Führer, sondern au den minder augenscheinlihen, darum aber in ihrer Weise nicht weniger verdienstvollen Thaten der Unterführer Rechnung ges tragen werden, wie überhaupt das Allgemein-Menschliche, das patrioti d und perfönlih Bedeutende vor dem rein Kriegswissenschaftlichen den Vorrang einnehmen soll. Die uns vorliegende erste Lieferung enthält eine allgemeine Ginleitung über „Die moralischen Faktoren im Kriege“ von dem bayerishen Oberst-Lieutenant a. D. H. Stadelmann und bringt zwei mit Porträts geschmüdckte biographishe Skizzen über den bet Königgräß gefallenen Prinzen Anton von Hohenzollern und den beim Sturm auf die Spicherer Höhen gebliebenen General - Major von François. Möge das vollste Interesse weitester Kreise dem Werke entgegengebraht werden, zumal da auch gemeinnüyige Zwecke mit demselben verfolgt werden und z. B. ein erhebliher Theil des Rein- gewinns dem Invalidenfonds zugewiesen werden soll.

Das paradiesishe Eiland Portorico, das vierhundert Jahre spanischer Besiy gewesen is und nun dem Herrschaftsgebiet der Ver- einigten Staaten von Amerika angefügt werden wird, \{childert G. Cafabó aus eigener Anschauuna in der ,„Fllustrierten Zeitung“, Nr. 2878 vom 25. August, unter Beigade einer ganzen Neiße von ihm aufgenommener Ansichten aus den Städten San Juan, Mayaguez und Ponce. Zu den SJurten der Kalmüden und Kirgisen führt uns die Fortseßung der rei illustrierten Schilderung von Major von Wissmann’'s und Dr. Bumiller?s Jagds ausflug nach dem Altai. Deutsche Eigenart nit lange ver angener Tage verkörpert die niedersächsishe Bauernstube im Vaterl, ndischen Museum zu Celle, die in dieser Nummer mit drei Ansichten aus der Flett (Küche) und Dönze (Wohnstube) bedaht is. Die Abbildung des neuen Strandkasinos im Seebad Heringsdorf verseßt an die Ge- stade des Baltischen Meeres, Zeno Diemer's treffliche Zeichnung „Deimkehrende tiroler Bergführer am Weißseejoch“ in die Hochs- gebirgswelt der Alpen. Das doppelseitige Blatt „Bismarck-Trauers feier auf dem Königsplay in München am Abend des 12. August“ erzählt in ergreifendem Tone von der {lichten Großartigkeit, mit der die Hauptstadt Bayerns ihre Gefühle beim Hingang von Münchens bedeutendem Ghrenbürger zum Ausdruck gebraht hat. Wahrhaft dramatisch wirkt das packende Bild Aufhebung einer Falschmünzer- werkstatt durch die Berliner Polizei“. Zroei Porträts betreffen den bekannten Kulturhistoriker Otto Henne am Rhbyn, der seinen 70. Ges burtstag feiert, und den General-Lieutenant Victor von Mikusch- Buhberg, den neuen Kommandeur des VII. preußischen Armee-Korps,

Land- und Forftwirthschaft. Saatenstand in Ungarn.

Nach den bei dem ungarishen Ackerbau- Ministerium eingelangten Berichten war, wie die „Wiener Ztg.“ meldet, der Saaten- und Ernteftand in Ungarn am 20. d. M. folgender: In der zweiten Dekade des ‘Monats August war das Wetter zum überwoiegens den Theile trocken und warm; nur in einzelnen Theilen war Regen, hier und da von Sturm, Hagel und Gußregen begleitet, wodurch am Weinstock, an Futterstoffen und Gartengewächsen einiger Schaden verurs sacht wurde. Das warme trockene Weiter hat dieEinbringung und denDrush so weit gefördert, daß der letztere an vielen Orten beendigt wurde. Dagegen hat das trockene Wetter auf die noch stehenden Pflanzungen ungünsti eingewirkt, sodaß Mais, Futterstoffe, Hacktfrüchte, Weinstock und Ob in ihrer Entwickelung zurückblieben. Mais erholte \ih nur dort, wo Regen war, so im Theiß-Maros-Winkel, in den sfiebenbürger Komitaten und stellenweise jenseits der Donau. Sonst ist die Ent- wickelung infolge der Hiße sehr behindert. Hülsenfrüchte ergaben im allgemeinen einen mittleren er Pi Garten-

sehenen

gewächse, Hirse und Buchweizen litten unter der iße. Hanf und Flachs lieferten einen befriedigenden Ertrag. ie Ertrags- auésihten des Hopfens sind im allgemeinen Ql: Taback ift quantitativ befriedigend, qualitativ nur im Theiß-Maros-Winkel tadellos, sonst minder befrievigend. Die Zuckerrüben cntwickelten sih im Theiß-Maros-Winkel, wo Niederschläge waren, sehr {chön, an anderen Orten ftagnierten sie infolge der Trockenheit. Das Gleiche gilt von den Futterrüben. Der Ertrag der Kartoffeln ist mit Aus- nahme der Gegend rechts von der Theiß im allgemeinen zufrieden- ftellend. Wiesen und Weiden leiden unter der Trockenbeit. Die Aus- n des Weinstocks haben sich abermals verringert. Obst ift wenig vorhanden.

Ernteaussichten in der Bukowina.

Lemberg, den 23. August. Nah Mittheilung des Vereins für Landeskultur in Czernowiß über die Ernte in der Bukowina find die Halmfrüchte bereits bis auf einen Theil Hafer eingeheimst. Das Ernte- ergebniß wird aus allen Gegenden des Landes in Weizen als gut und sehr gut, in Noggen als mittel, în Gerste als gut bezeichnet. Hafer verspricht cine besonders ausgiebige und {were Waare zu liefern. Mais aeht seiner Reife entgegen und dürfte ein günftiges Erträgniß haben. Die Kartoffel brauchte in manchen Gebieten etwas Feuchtigkeit. Hier und da fiel Regen, jedoch niht in genügender Menge, troßdem ist eine Mißernte nicht zu erwarten. Die Futterpflanzen standen met gut, die zweite Mahd wird wohl auch günstig ausfallen.

Ernteaussichten in Nußland.

Kowno, den 24. August 1898, Nachdem seit etwa 3 Wochen mit unbedeutenden Unterbrechungen klares, fonniges Wetter eingetreten ist, haben sih die im vorigen Monat gehegten Befüc tungen bezügli einer Mißernte nit bewahrheitet, vielmehr erholten sfi die durch die Näfse geshädigten Felder überrashend \chnell. Ganz besonders günstig lauten die Berichte aus dem Gouvernement Wilna, wo nicht nur die Auésichten für das Sommergetreide als sehr gut geschildert werdén, sondern anch der Winterro gen an- s{einend ohne erbeblihen Schazen eingebraht worden ist. Im Gouvernement Grodno wird cbenfalls eine vorzüglide Ernte ven der Sommerbestellung erwartet, Winterroggen dagegen, der noch vor Ein- tritt der {ônen Witterung geshuitten worden war, bat theils durch Einscheuern im nassen Zustande, theils dur Auswach'en infolge des Lagerns een Feldern gelitten. Immerhin hcfft män, beim Er rusch eine gute Mittelernte zu erzielen. i - :

Für das Gouvernement Kowno sind die AussiHten ähnklice.

Winterroggen. Manche Besitzer glaubten, angesihts des andauernden Regenwetters niht länger mit dem Einbringen warten