1827 / 2 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Kanton Tessin verbreitet sie neue Abdrücke der bischödf- lih-freiburgishen Verkeßerungen des wechselseitigen Un- terrichts, den man dort hin uad wieder hei völlig man gelndem Schuluntetricht einzuführen bemüht war.‘ Rom, 13 Dec. Als der h. Vater am 9. dies in der St. Petersfirche dem 40stündigen Gebete vel obne, wurde ihm nah der Messe und Prozession vom franzd- sischen Botschafter, Herzog von Montmorency Laval die nach Civita: Vecchia” zurückgekehrten, durch französische Vermittlung aus der algierishen Sklaverei * befreiten pábstlichen Matrosen, neu gekleidet , vorgestellt , welche von Sr. Heiligfeic zum Faßfkuß gelassen, und Jeder aus ihnen mit einer silbernen Medaille beschenft wurden. Livorno, 22. Nov, Gestern fam das Schiss des Lord Cochrane von Marseille im hiesigen Hafen on, Die Regierung erlaubte Keinem vom Schisssvolk, an's Land zu fommen, Niemand wußte," d der Lord sich am Bord des Schisses befand, Es ‘hieß, er sei zu Marseille ge: blieben, und das Schiff soll nur seine zu Pisa befind,” liche Gattin abholen. Man ‘sagt, die Behörde zu Li- vorno habe si in Floxenz angefragt, wie sie sich zu be: nehmen habe, Türkei, ntal berichtet aus- Moréa Folgendes: „Es scheint, daß die* bei der Besapung von Ah herk [chende Desertion und

Der Spteétateur oriental vom 10, No.

Man versichert, der brittische Botschafter, Hr Strat ford: Canning, habe seine Abberufung von hier neuer dings begehrt. Jm Archipel soll sh die englisch Station bedeutend verstärkt haben. DieDiükichtun gen haben hier wieder nachgelassen, 6/96

Vermischte Raghrihten.

Durch Versuche, welche män in England mit Tor angestellt hat, will mau gesünden haben, daß er wei helleres Gas liefert, As Da Gas aus Torf keinen? nicht nôthig, gereinigt zu werden, (und verbreitet keine! úbeln Geruch. Das am Feutk von Torfkohle geschmice „te Eisen ist ohne-Verzleich ser als dasjenige, wel ches am Steinkohlenfeuer geschmieöet wurde, was sid aus ‘der Adwesenheit des Schwefels erklärt, der da Tisen sprôde (brüchig)" macht.

In einem von Herrn Douglas, dem Botaniker Wasserfall am Colúmbia - Flusse den 24. März 1826 datirten. Bkiefe an Dr. Hooker, befindet sich (wie eng lishe Blâtter melden) folgende merkwürdige Stelle úbe

hwefel enthält, so hat e

der Tod Gofra's , der ee Eitadelle von einem sti: úer Leute érwordgi ge Ine Vékstätkung der Besa:- 6ung unerläßlidmaqe— Am 19. Oft. {fandeten 600. Tafktiker. und 50-Philhellenen, unter dem Befehle Fab- viers, 500 Palikaven wnter Grizotis, von Salamin aus in der Bucht bei Munichia, links vom Pyräus, wäh- rend 3000 Griechen unter Karaisfafi die Täcken über Hydrai angrissen. Diese Bewegung wurde mit solcher Uebereinstimmung ausgeführt, daß 200 Mann von der Kolonne des Grizotis in die Akropolis eindringen konn- ten, während die Türken sich zum Wiederstande gegen Karaisfaki und Fabvier zusammenzogen. Der Angriff gegen diese beiden Chefs endigte sich mit ‘dem eiligen Rückzuge der Griechen des Karaiskaki gegen Eleusis, des Fabvier gegen Munichia, woe ch derselbe mit de- nen von seinen Leuten, die er w'2der ¡ammeln fonnte, einschisste, -Der Zweck ward inzivishen erreicht, ob schon ein ziemliher Theil der Truppen des Grizotis zerstreut worden war, Die Philhellenen sollen dem Derichte eines Augenzeugen zufolge 21 Todte verloren haben, Ueberdies ÿyatten sle 11 Verwundete. Die Griechen verloren 200 Mann, Nur 180 Tafktiker des Fabvier {en sich wieder ein, Man glaubt die Tir: ken haben auch viele Leute verloren. Die Belagerung dauert inzwischen fort, und es sollen schon 4000 Bom: ben und 1000 Kanounenschlisse auf die Akropolis gefallen sein, Es ist zu verwundern, wie die Türken durch ein unwwegsames und insurgirtes Land dieses Geschú6s und Manition transportiten fönnen, und ivie die Griechen sih noch immer niche gewöhnen, ei ige Zeit den Kugel- regen auszuhalten, Augenzeugen behaupten, daß die Türken bei dieser Gelegenheit sicher genöthigt worden wären, die Belagerung aufzuheben und sich zurückzuzie- hen, wenn Karaisfkaki und die Taktiker nur einige Zeit das Feuer ausgehalten hätten.“

Ein Schreiden ‘aus Konstantinopel vom 25 Noveinber (in der Allgemeinen Zeitung) meldet:

Außer einigen unbedeutenden Ernenuungen vou Seite des Sultans, welche mit der neuen Organisation in Verbindung stehen, hat |ch hier nihts Neues ereig- net. Man erwartet mit Ungeduld Nachrichten aus Aegypten, über die Expedition nach Morea, welche der Vicekönig noch immer zurück hlt, und damit seiae Un: zufriedenheit über die Pforte zu erfennen giebt.

Gedruckt bei Feister

die Nordwestdurhfahrt: „Es befindet -ch hier ein ge Wer Herr Macleod, der die lebten 5 Jahre in den "Fort Good Hope am Mackenzie- Flusse zugebracht hat Er erzählt mir, daß, wenn man den Eingebornen, mi} denen er genau befannt ist, glauben darf, eine nord westliche Durchfahrt“ existiren muß. Die Eingeborne! sprehen von einem großen Fly}e, der parallel mit det Mackenzie-Flusse !äuft, und ich in der Nähe des Eis caps in die Sée ergießt. An der Múndung- desselben befände sih auf einer Jnfel eine Niederlassung, wohin viele Schiffe kämeu, um Handel zu treiben, Sie vet sichern, die Leute dort, welche Bárte trügen, wären gsottlos sie hátten von den Eingebornen mehrere ain Tauwerk aufge faüpfe. Jch sollte denken, daß ihre Angabe einiges Zutrauen verdiene, da Herr Macleod uns Münzen, - Kämm/ und vetschiedene Eisenartifel zeigte; welche von denjeni gen, welche die brittishe Handelsgesellschaft liefert, ver schieden sind, Herr Macleod versammelte die Einge bornea vorigen Sommer, um ihn bei seiner Reise nad der Hudsonsbai zu begleiten. Die See soll bis nad Jult offen sein. Dieser Mann zeigt in einem auffal lenden Beispiel, was Beharrlichkeit vermag, Ju de furzen Zeitraum von 11 Monaten besuchte er das Po!

larmeer und deu atlantishen und- stillen Ocean , wob M

er solches Ungemach und solche Gefahren auëstand, wil se vicllacht noch fein Anderer erduldet hat; ‘/

Königlihe Schauspiele,

Dienstag 2. Januar, Jm Opernhause: ,„, Verl genheit und List, Lustspiel in 3 Abtheilungen, frei bu arbeitet nach Contretems sur Contretems, des Pigaul le Brun, von. Koßebue, (Herr Schneider, vom Natio! naltheater zu Düsseldorf: den Kammerdiener.) Hieraus ¡„Danina,‘/ oder „„Joko, der brasilishe Affe,/‘/ Ball in 3 Abtheilungen, von Taglioni. Musik von Lindpaint! ner. Fúr die hiesige Kénigl. Bühne arrangirt, einstu dirt und mit neu componircea Tänzen versehen, von Königl, Balletmeister Hrn. Titus. (Hr, Briol, erste fomischer Tänzer am K. K, Theater an der Wien; Jocko.)

und Eisersdorff. Redacteur John,

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Preußishe Staats -

Zeitung.

Amtliche: Nachrichten. Kronik des Tages.

Siebenzehnter Bericht.

Abendbericht den 2. Januar 1827. Seine Majestät befinden sich den Umstände nach wohl. Abends 7 Uhr. A Hufeland. Wiebel. Büttner. „v. Graefe Bei dem fortdauernden gedeihlihen Befinden Sek. Maj. halten es die Aerzte um so weniget für nothwen- dig, täglihe Berichte abzufassen, als der jeßige Zustand, außer der allmählig und naturgemäß vorschreitenden Hei- (ung, feine besonderen Erscheinungen darbietet. Es wer: den daher von nunan nur dreimal in der Woche, und zwar. am Montag, Mittwoch und Freitag Berichte . be fannt gemacht werden.

Seiíne Majestät der Köniq haben dem Königl. Würtembergischen Erbkämmerer Freiherrn Albrecht von Sültlingen zu Stuttgart, den St. Johanniter :Or- den zu verleihen geruhet. |

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Zeitungs-Nachrichten.

Ausland.

Paris, 27. Decbr. Vorgestern haben der König und Jhre Königl. Hoheiten der Mitternachtsmesse in der Schloßfkapelle beigewohnt; heute haben Seine Ma- jestät die Messe in Jhren Gemächern gehört.

Jn den leßten Brièfen aus Lissabon- vom 18. d, M. ist von der Einnahme von Coimbra. und Oporto durch die aufrührerischen Truppen keinesweges die Rede; diese Gerüchte sind also ungegründer. Man erwartete die baldige Ankunft des ersten Transports englischer Truppen.

Jn Madréd sagte man den 18., die portugiesische Regierung sei bereits von Spanien anerkannt worden.

S. Eminenz der Cardinal Fürst von Croy, Erzbi: hof von Rouen, hat vorigen Sonnabend 76 Geistliche in der Metropolitanfirche ordínirt,

Fünfprocentige Rente 99 Fr. 25 C. Dreipro- centige 68. Fr. 35 C.

London, 23. Dec. Vorgestern hatten der nieder- ländische, der portugiesische, der columbishe und der hannôvershe Gesandte Geschäfte im auswärtigen Amte, 0 auch Depeschen von Lord Granville aus Paris ein;

gingen,

In diesen Tagen sind wiederum mehrere Truppen-

abtheilungen, Behufs ihrer Einschisfang ‘nah Portugall, na Portsmouth abgegangen. , Der Windsor - Castle ist erst "am- 19. d, von Plys- mouth in See gegangen. DerSparteate,“ von 74 Kas

pnonen, geht morgen mit Seesoldatew von Portsmouth

nah dem” Tajo ab, S Die Times melden! h reden des Ministers -Eângff Drucf erscheinen sollen. Ês. mit dèx. Rede, - betref- senb die Angelegenheiten Portugals, dErAnfäug gemacht worden, Manu wird sich erinnern daß -ein& Stelle dies ser Rede großes Aufsehn machte und allgemein als ans stôßig -angesehn wurde; sle “lautet in den Times vom 13, Dez. folgendermaaßen: „Die Gefahr eines Krieges muß ohne Zweifel gefürchtet und wo möglich vermieden iverdèn; nicht aus Mißtrauen in unsere Kräfte und Hülfömittel, sondern mir Rücksicht auf die fürchter- liche Macht, welche England besißt, im Falle eines Kries ges die-Mißvergnügten und Unzufriednen aller Natios nen auf seine Seite zu bringen. Diese fürchterliche Macht ist in Englands Händen ; allein zweierlei ist es, eine Niesengewalt haben, oder davon Gebrauch machen. Englands Pflicht ist es, niht als Mitkämpfer, sondern als Obmann zu handeln und die Gemüthér zu besäuftis gen, denn es ist nicht zu berehnen, wie unglücbringend die Loslassung uur s{chwach gebändigter Leidenschaften - wäre; Niemand könnte sle ohne Schaudern betrachtèn, und der Schlaf wúrde mich fliehn, wenn ich mit Wils- len und unndthigerweise, Maaßregeln veranlassen follte, die solche Folgen nah sich ziehen könnten. Diesé Stelle ist vielfach getadelt worden, und der Mornings- Chronicle bemerkte sehr richtig: „Diese Art von Dros hung des Herrn Canning würde Niemand täuschen ; in Spanien herrsche ein eingewurzelter Haß gegen die li- beralen Jdeen; im übrigen Europa sei das Mißvergnüs gen viel geringer wie früher; Deutschland) der eigents liche Mittelpunkt Europens, beschäftige sich eifrig mit Ackerbau und Fabriken, und sein größtes Mißvergnügen rúbre von den englischen Korngeseßen her. Hr. Cans ning übershäße hiernach eine auf das Mißvergnügen anderer Nationen gestüßte Sicherheit; er könne wohl die Leidenschaften aufregen, er würde aber nicht gehöre iwerdenz bevor er aber die Mißvergnüagten Europens anrufe, môchte er aber die ungünstige Stimmung Je- laní s bedenfen, und den englischen Stolz nicht vergé!s sei; die Zeit , wo Mißvergnügte leicht aufzuregen wt ren, ‘sei vorbei und eine solche Drohung würde wenig Eindruck auf die andern Mächte thun.‘ Jene Rede des Hrn, Canning ist nunmehr, unter dessen Leitung mit folgendem Titel erschienen: „„¿Berichtigter *) Aus-

L, daß die Parlaments- _zehtstens vollständig im

z *) Dieses Work bezieht sih auf die oft fehlerhaften Be- richte, welche die Zeitungen von den Neden geben,