1827 / 21 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Transport schiffe hier angekommen. Die Ausschiffung der Truppen hat den 1, d. M. angefangen. i

_ Die portugiesishe Regierung hat in Evoramente, Estremos, Portalegro und Santo. Combadzo Garnisonen elegt. ; h i 9 “ta General Azaredo befand sich den 29. Decem- ber zu Nellas, er hatte die Aufrührer bei der Brücke von Alcafache auf dem Duo geschlagen.

Der Graf Villa - Flor wat, den leßten Berichten nach, in-Foldatrosa ,- und verfolgte den Marquis von Chaves, der sich eilig auf Celorico zurüc{zog.

“Die Aufrührer hatten Cea und Pinyacos beseßt.

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Frankfurt a. O., 10, Jaùñ, Zu Lippehne hat s der Unglücksfall ereignet, daß ein 5 Wochen altes Kind, dem man, um es zu beruhigen, die Abkochung eines troéenen Mohnfopfes mit Leich gereicht hat , nach 24 Stunden an den Folgen der dadurch bewirkten Vergif- tung, der in Awendung gekommenen ärztlichen Hülse ungeachtet, gestorben ist. Möge dieser Vorfall zur Warnung gereichen, zur Betuhigung fleiner Kinder sich nicht jenes Volks, und. Hausmittels zu bedienen, da der in den Mohnkdpfen enthaltene getrocknete Saft

narkotish oder betäubend giftige Eigenschaften besißt, |

folglich fúr dav zarte Leben junger Kinder leicht tôdt:

lich werden kann. Verständige und gewissenhafte El-|

tern werden si, wenn Säuglinge unruhig sind, au ei neu Arzt weyden, da eine solche Erscheinung auf Krank; heit der Kinder deutet, die sachoerständig beurtheilc-" und behandelt werden muß, um sie zu heben. Auf dem

Lande, wo die ärztlihe Hülfe niht zur Hand if, wied)

eine unterrichtete. Hebamme in solhen Fällen mit gu- tem Rath beistehen können. :

Königsberg, 15, Jan. heutigen Zeitung enthaltenen Zahl der im Dezember ein- und ausgegangenen Schiffe ‘olgende: in Pillau sind eingelaufen 13 Schiffe, 3 mit Stückgüter, 2 mit- Steinkohlen uad 8 wit Ballast ; ausgegangen sind 20 Schiffe, 16 mit Getreide, 2 mit Stückgüter, 1 wit Holz und 4 mit Ballast, In Me- mel sind eingekommen 7 Schisse, 1 mit Ste1infohlen, 4 mit Stücégut und 5 mic Ballast; ausgelaufen. sind 12 Stiffe, 7 mit Saat und 5 mit Holz,

Kreuznach, 15. Januar. Am 7, d. M. wurden in Dússeldorf die Sißuagen des ersten rheinischen Pro» vinzial Landtages geschlossen. :

Die Größe der Theilnahme aller Klassen der Be- vôlferung an dem neuen wohlthätigen Jnstitute, welches wir Sr. Majestät , unseres Königs väterlihem Wohl vollen verdanten , hatte sich hier im Kreise schon bei den Wahlen, bei welchen alle Berechtigte, ohne Aus- nahme mit Eifer erschienen, ofenbaret, und man durfte daher erwarten, daß die aus dem Kreise gewählten De- putirten des dritten und vierten Standes, Herr Notar Potthoff und Herr Weinfkauf, beide hier woynend, bei ihrer Rückkehr festlid würden empfangen werden,

Also geschah es auch.

Gestern fanden sich eine große Zahl von Wählern hier ein, uud Deputationen aus derselben luden heide Deputirte zu einem Festmahle ein, welches in dem Saale des Casinos vou demselben veranstaltet war, und zu dem sich mehr als hundert Personen von hier und aus dem Kreise, selbs aus den entferntesten Gegenden desselben, vereinigt harten. Auch der Königliche Landrath ward

Nach dem. in unserer Monatsbericht war die

eingeladen und: von einer Deputation d e geholr.F p er Wähler 4

Die größte. Heiterkeit herrschte hei diesem wahr brüderlihen Vereine aller Stände, und gesteigert w dieselbe zum höchsten Jubel, als Sr. Majestät v nige von einem der landständischen Deputirten y Herrn Notar Potthoff, mit den Ausdrücken der tief Ehrfurcht, der Liebe und findlichen_ Vertrauens, ein q) behoh gebracht ward, welches vielfach von der ga sich erhebenden Versammlung wiederholt, und von y anwesenden Musifkchor begleitend, offenbar in 7 Brust auf verwandte Gesinnungen traf.

Einem Toaste des Königlichen Landrathes:

„P würdigen E:änden der Provinz, die sicher in der E

furht vor dem Throne, und in der Liebe zum Kün die festesten Stüßen der öffentlichen: Wohlfahrt erfan haben‘/ folgte bald darauf ein anderer, wit Herili feit und Würde von dem Wähler und Adjunkten, Herz Ava, hier gesprochen, und den dur das allgemei Vertrauen gewählten Herten Deputirten gewidmet, Es wax dieser Toast wohl geeignet, allen iff gen und Wünschen für des Landes Wohl, uwd y viel bereits dasür geschehen, und wie vielmehr ny bereitet werde, Worte zu verleihen, die deun 4 durch die warme Erwiederung des Herrn Notar

ho}, im Namen beider Deputirten, zum ins

Danke gegen des Kön igs Majestät hinleiteten, unter Vielem „, auch zu -der frohen / Hoffuung; werde der Macht des Gerechten auch noch. gelinge einé der Hauptpulsadern des Reiches, den {lug und unter hôchst betrübenden Umständen noch im gefesselten Rhein, der, gegen frühere Zeiten, nit i mal mehr die Beweglichkeit ‘und den Werth schn liger Frachtwagen habe, zu befreien, und wied einen lebendigen Strom reicher Segirungen füru and alle Anwohner zu- verwandeln !

Sehr spät trennte sich der zahlreiche Verein, ( in ehrfurchtsvoller Liebe gegeu die \segensreiche Hi die nicht múde, wird, zu schirmen-und zu beglüz,

Minden. Nach Jnhalt einer im Amcrsdlattt| Königl. Regiecung hieselbst (vom 31. Dez.) euchalit Nachweisung, sind im Laufe des Jahres 1826 von meinden und Privatperjonen auf den Chausseen hiesigen NRegierutigsbezirks 9625 Bäume, worunter s Obstbaumstámme, angepflanzce worden, Jm vahn henden Jahre waren bereics, in Felge der desfalls Aufforderung. der Königl. Regierung, 4935 Obsidi

‘und 2690 wilde Stämme, zusammen also 7025

an den Kuiststraßen angepflanzt worden und der lot werthe Eifer der Gemeiuden und Privatpersonen sich sonach noch vermehrt, indem die derartigen Anl ¡ungen im Jahre 1826 um 2000 Bäume mehr dei haben, als im vorhergegangenen. Von dem solcher bethätigten Gemeingeist läßt sich die weitere Fer rung dieser Anpflanzungen, so wie die Unterhaltuiß vorhandenen, mit Zuversicht erivarten.

Königliche Schauspiele

Mittwoch, 24. Jan. Jm Opernhause: „B fúr Fortepiano,‘/ von Hummel, (Les A dieuxs) Begleitung des Orchesters, ausgeführt vou He Tôche. Hieraus: „Ein Stündchen vor dem mer Thore,‘ “Vaudeville in 1 Aufzug, von C D Dann: „¿Adagio uud Rondo (Cage d’amiti)! Ÿ Kalkbrenner, mit Begleitung des Oichelters, ausg von Hrn. W. Tôche. Undz¿ ¿Der rojenfarbene Ko00 Divertisscmeut vom Königl, Balletmetster Herr U

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C'edruft bei Feister und Eiserédorf.

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Allgemefne

reußische Staats-Zeitung.

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Amtlihe Nachrichten. Kronik des Tages.

Seine Königliche Majestät haben den bisherigen , und Stadtgericbts- Assessor Dietrich zu Qued- 4 zum Justizroth bei dem dortigen Land- und dzerihte zu ernennen geruhet.

Sane König!'ihe Majestät haben den bisherigen undesgerichts Neferendgrius v. Larisch zum Kreis: wt des Rybnicker Kreises in Oberschlesien aller- jst anaunt. i

Zeitungs-Nachrichten. “A. u 6.[ an 9.

haris, 18. Januar. Vorgestern hát der großbrits- e Hetschaster, Lord Granville, Sr. Maj. das Na weshreiben des Königs seines Herrn wegen des s T1, König!. Hoh. des Herzogs von York in D:varau tenz úberceicht. Dieser Tage haben S. M. bei Jhrer Anwesenheit mpiegne den Armen dieses Bezirks wiederum lhiuten angedeihen lassen, indem Sie den HH. páscefr, Maire und Pfarrer diesec Stadt eine u von 2000 Fr. zur Verfheilung Üübergaben, 1 ließen S, M. das Publifum zur offenen Tafel \mer den Zuschauzrn befanden slch die HH. Ad- tin Dupin ud Fotitaine, die an jenem Tage einen Ÿ gegen einancer am Tribunal zu Compiegne itharten; Der König wandte sich zuerst an Hrn, win einer schmeichelhaften Avrede, worauf diefer tete, er glaube S. M, nicht bessr zu dienen, idem er- sich bemühe, den Triumph des Rechtes wirken, Hierauf sprach der König zu Hrn, Fon- und sagte ihm unter andern: Sie haben mit ei- sarfen Gegner zu ch«ffen. În der vorgestrigen Sißung der Deputirten imer fam folgender Geseßentwurf zur Berathung: m in den durch die Art. 2185 des Civilgeseßbuchs Art, 832 der Preßordnung vorhergesehenen Fällen lumen des Staats auf eine Versteigerung atugetra- ird, so soll der Könicl. Schal von dem Anerbie- Und der Leistung der Búraschafr besreit sein, ‘/ Hr. hin bat ums Wort, und bemerkte: Jch sehe ein, daß vas wunderlih aussicht, wenn der Schaß in der Lage, vir ihn sehen, zur Leistung einer Búürg|\chaft gehal- sin soll, allein 1ch finde darin durchaus nis un;- itlihes, Jh sehe fehr gern die Großen mít det

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Berlin, Donnerstag, den 25ten Yanuar 1827. -

Kleinen auf gleiher Stufe stehen, besonders wenu ets was vor dem Geseße zu verhandeln ist. Auch, glaube ih, daß die werjen Redaktoin unserer Gesehbüeher die Frage aus diesem Gesichrspunkte einem Uccheíle unter- worfen, und nicht ohne Utsache dem Schaßze zu Liebe ei&e Ausnahme von dem allgemeinen Grundsaße aufzus stellen unterlassen haben „werden z vielleicht hatten sie dabei. die Nachtheile, welche mit jedem Ausnahmegesehe verfknúpft sind, im Auge, und wollten deren so wentg als mdglich aufstellen. Hr. Bonnet war" der Meinung, ‘das Projekt wende nur einen Grundsaß an, welcher in uns serm Gemeinen Rèchte- bereits anerkanut sei. Alle älteren Gesebe unterstellen die: Zahlungsfähigkeit- des Fiskus, ‘und die Formalitäten der Caukionsbestellung haben bloß ‘die Zahlung zum Zweck. Es wirde eine reine Kränkung ‘für den Schaß sein, sle leisten zu müssen. (Leichtes Ges murmel). Das sage ih nicht allein, sondern“ alle ale ‘ten und neuern Juristen, Das neue Gesebß ist weiter -nihts als eine Folgerung aus unserer ganzen Geselze ‘gebung. Hr, Bonnet stimmt für das Projekt. Hr. “Perri-r wollte finden, daß ein Fehler, der in dem Geseße mit Hinsihe auf die Regierung enthalten ist, auch einen in Rücksicht der Privaten darstellen muß, Wenn der Regietung mit allen ihren Agenten die Frist von 40 Tagen zu kurz scheint, um sich zu entschließen, ob sie es zum Uebergebote kommen lassen wolle, so wird, sagte er, ein einzelner Bürger, dem keine Agenten zur Hand stehen, um so weniger sick; binnen dieser Frist entscheiden können. Der Redner durchging “sofort die von dem Herrn Siegelbewahrer aufgestellten Motive, und verließ sodann die Tribüne, ohne einen sêrmlichea Antrag zu nehmen. Hr. Pardessus stellte einige Be- trahtungen zum Vortheile des Projektes an. Es wurde vorläufig durch Sißenbleiben und Aufstehen ge- nehmigt, worauf man zum Sfkiujinium schritt, dessen Ergebniß 224 weiße und 13 s{chwarze Kugeln war. Das Geseß ist hiernoch angenommen worden,

Ju einer am 17. d. durch Hrn, Hyde de Neuville auf dem Búreau des Präsidenten der Deputirtenkam- mer niedergelegten Bittschrift des Hrn, Marquis de Baune de Pay. Gíron, verantwortlichen Herauegebers des Arístarque, begehrt dieser die Ermächtigung, den Hrn, Jastizminister gerich(lich zu belangen, weil er die vom Gesehe anerfannten vetantwortlihen Herausgeber dffentlih veruuglimpft habe.

Die Leichenbestattung des Grafen Lanjuinais hat vorgestern mit großer Feierlichkeit und unter dem Zulauf ciner großen Anzahl vou Freunden und Verehreru des Verstorbenen statt gefunden,

Vcrgestern versammelte sh die Akademie, um úber

die Eiugabe an den König in Betreff des vorgeschlage: nen Preßgeseßes zu berathschlagen. Hr: Lacretelle eut: wielte seineu neulich gemachten Vor|chlag- Hierauf