1827 / 29 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Sat, 03 Feb 1827 18:00:01 GMT) scan diff

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übersteigen , außer in Paris, wo es aus 2000 besteht. Zehn Tage vorz; Eröffnung der Assiseù Pes der erste Prásident des Appellationshofes durchs Loos aus dem sveciellen Verzeichniß die 36 Namen; die das schließliche Verzeichniß der Geshwornen für die Sißung des Assi- senhofes beseßt. der Hr. Präsident die Geschwornen zu wählen, die ihm assistiren, sondern dieses geschieht durchs Loos aus einer Liste von wenigstens 200 Persouen, / und durch einen Beamten, der nachher mit ihnen- in keinem Verhält: nisse steht. Es fann fein Geshworner mehr absichtlich zu diesem Amte berufen werden. Zwar steht dem Prä feften noch eine Wahl zu, allein er hat eine zu große Zahl auszuwählen, als daß er von«dieser Befugniß Niß- brauch machen würde (jedoch möôgte wohl diese Wahl ganz úÚberflússig erscheinen), in jedem Fall faun das nachherige Loos seine Absichten“ vereiteln. Es läßt sich niht mißfennen, daß auf jene Weile die bisherige Ge- seßgebung seyr. verbessert wird. Der: Umstand, daß der Präsident die Wahl für das fünftige Jahr drei Mo- nate vorher zu machen hat, ist eine desto größere Ga- rantie. Hiezu- fômmt der große Voxtheil, die Bildung der Geschwornenliste mit den Wählern in Verbindung zu seben; es fônnen keine Wahllisten mehr am- Tage vor der Zusammenkunft der Wahien gemacht werden, um dieselbe zu beherrschen, so wie keiné Geschwornen; listen mehr äm Tage vor Eröffnung der Sißungen ge- lte wetden können, um deren Unparcheilichkeit zu ren.

Die Zahl der Waßhlberehtigten betrug vor zwei Jahren (1824, Februar) in Frankrcich 99,386. Hier- von famen 50 auf Corsicaz eilf Departements (meisten theils Gebirgsländer) zähleen jedes zwishea 100 und 500 ; neun zwi\hen 500 und 600; neun zwischen 600 und 700; sechs zwishen 700 und 800; iechs zwischen 800 und 900; sechs zwischen 900 und 1000; -vier zwi schen 1000 und 1100; vier zwischen 1100 und 1200; acht zwischen 1200 und 1300; fünf zwijchen 1300 und 1400; drei zwischen 1400 ‘und 1500; z1 1500 und 1600: eins 1650; eins 1777; zwei zwischen

1800 und’ 1900; zwei zwischen 1900 uud 2000 z eius

2131; eius 2585; eins 2805; eins 2860; das Depar» tement dec Unter: Seine (Roueo) 4373; das Seine- Departement (Parie) 10193. i "Jin etner- Gemeinde des Weichbildes von Paris hat dieser Tage eiu Prediger den Preß; Gesch - Entwurf von der Kanzel ab belobt. : :

Der Fürst Talleyrand hat dem Jnstrufkftions -Rich- ter, welcher fich, zur Ausnahme seiner Deklaration, b i izm eingefunden hatte, eine jehr kurze und einfache Er- zählung des Vorfalls gemacht, und hiuzugesügt: er habe sich aus ver|d-lihem Antriede und nit in seiner Ei- geschaft als Oder - Kammerherc zur Feierlichkeit nach St. Denis degebin ; úbrigens het dieselde zur Zeit der gegen ihn verúbten Thätlichkeiten bereics beendigt ge- wesen, und er gedenke zuversichtlich vor Ablauf der ia Art. 309. des Strafgeseßvuches erwähnten zwanzig Ta: gen auszugehen. (Wenn “der Verleßte zwanzig Tage lang verhindert wird, seznen Ge]chätten nachzugehn, -|o liègt hiériu, wie auch. weng die Beleidigung vei Gele genheit einer Amtsverrichcung statifindet, eia er]chwe render Umstand, den, wie man hicraus sieht, der Fürst hinwegräumen will.) : |

Auf der Börsc sprach man wiedcrholt davon, daß der Maiquíis von Chaves - gänzlih ge|chlagen worden sein soll, und es mit den Augelegenheiten der Jnsur- _geuten sehr schlecht stehe. Man erwartet ein bedeuten- des Steigen der Renten.

Jun Laneville werden große Vorbereitungen zur Er-

richtung eines Kavallerie-Uchungs- Lagers gemachr; die |.

Mandvec sollen, wie es heißt, in diesem Jahre früher anfangen, wiè gewöhnlich.

Auf diese Weise hat also niht mehr

zwei zwischen

Brússel, 25 Jan. Wir lesen _in mehr wärtigen*Bläctera dié aus dem Journal G Bu entlehnte*) Nachricht : i 0 K Q

Das einer Anzeige aus Rotterdani ‘vom 23,9 v. J. zufolge, im dortigen Hafen eine griechische | vette, Themistocles, Capitain Nicephorus Rhenger dem moreotishea Cousul am Bord angekommen, die Mannschaft dieser Corvette, von der der andern befiudlihen Kauffahrer freudig empfangen worden s

© Die Begebenheit selbst ist allerdings n einen serer Blätter, dem Courier des Pays - bas enth in der Reihe dec wirklichen Thatsachen aber finde für den Augenblick ihre Stelle noch nicht, sonden gehört, woraus- sie auch entlehnt ist, in das Gebig politischen Träume. i Einen olchen gab der Courier dés Pays-bas h Schlusse - des vorigen Jahres seinen Abonnenten j Besten, und gefiel sich darin so gut, daß er Tage gebenheiten wie sle sihck nach seiner untrüäglichen sicht úber die politische Lage der Dinge im Fahre j zutragen müßten, schon jeßt in ercräumten Artifl liefern feinen Anstand nahw,

; Da es dem. Courier des Pays - bas gelungen dieses scin Traumdild mic unter deu vou ander Y tern des Königreichs gelieferten wirklichen N euigk des Tages einzushwärzen, und selbst das Journl( Bruxelles sich dagegen“ niht vorgesehen hat, |o wil wir Uns nicht weiter daräver wunderu, daß dis Träumer auch von den meisten deutshen Blättern d gleihe Ehre zu Theil geworden ist,

Brässel, 28 Jauuar, Das Linfenschiff V loo befindet sich, wie “Briefe aus Gröningen m noch immer 3 Meilea Nero - West der Jusel Be (die 9 Meilen weit von Delf,yl liegt) auf leinen Ai an einer Stelle, die 13 Faden -tieser als seine Lis tracht ist. Der Befehlshaber dieses Schisses, Capit van Dalen, hat den Bürgermeister vou Delfzyl a fordect, ihm alle disponibelu Fahrzeuge zu schien, den Waterloo von diesec Stelle wegzubügsicen.. große Kälte hinderte die vollständige Ausführunzd Maaßregeln ; es sind aber doch sieben Fahrzeuge\ dahtem Behufe aus Delfzyl- ausgelaufen.

Gestera sind die Mitglieder der -zweiten Kat der Geueralstaaten zu einem allgemeinen Commite geladen worden, um, wie man sagt, üder die Vors der Abdgeordnecten- Hooft ‘und Debrouckern zu beraih deren ersterer darauf anträgt, den Stenographen | Journals von Brüssel aus der Kammer zu entfernl während der andere vorschlägt, allen Zeitungs - Redill ren den Zutritt zu gestäcten,

Vom Main, 29. Jan, Jun der sieben und (i ¡igsten Sißung der zweiten Kammer der großhet pesuschen Lanchtände fand zunächst eine ausfühil Discujsion Úber das Justitut der Landräthe statt, wi mau allgemein die Nüblichkeit desselben, so wie wohlthätigen Wirkungen auf das Land anerkannte vemerkte, daß odgleih die Bürgermeister stets meh ausbildeten, sle Toch noch nicht so weit vorges wácren, um ein Justitut aufheben zu können, beil jowohl sie als die übrigen Unterthanen-(besonduß Gelegenheit der Rundreijen der Landräthe) sich inn kommenden Fällen Raths erholen könnten. Bi) Rubrik „Gymnasien““ sprach man lange Über die Psi des Staats, auf- der einen , und die der betreffend Orte auf der andern Seite, zu den Kosten dersel beizutragen; auh ward die Meinung laut, daß nicht gerade nothwendig sei, auf diese Anstalten ! zu verwenden, als. für die Velksschulen ,. indem in? gegenwärtigen Zeitverhältnissen ganz und gar keine V

*) Auch von uns im 7ten Stücke dieser Zeitung aufgend! merie Nachricht.

zernng liege, . das Studiren- zu befördern, its 0

icfgekehrten j der

, ein sehr trauriges Bild: amten entworfen, em von

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weil es

úberhand genommen habe, daß man nur mit gewissen Schüchternheit an die Zukunft und an

Möglichkeit denken kôane, die von der Unzversität Leute im Staatsdienste unterzubringen.— Rubrik „„Besoldungen der Geistlichen‘ ward, hon bei mehreren andern Gelegenheiten, so auch von der Lage vieler dieser

was auch nicht ohne Wirkung blieb, mehreren Seiten der Wunsch ausgesprochen Staatsregierung- zu bitten, dafür Sorge zu en, daß fein Geistlicher im Lande weniger als 500 Besoldung genieße. Die Staatsregierung wärde nlássig, so viel sie auch his jeßt für diesen"würdigen and, dessen heilsamen und wohlthätigen Einfluß sie (mmen zu würdigen weiß „- gethan hat, doch noch t mehr für denselben besorgt gewesen sein, wenn t Mangel an Mitteln ihren menschensreundlichen

d, die

hten zuweilen Grenzen geseßt hätte. Bei Gele: jeit der Rubrik: „„dffentliche Sicherheit‘/ ward der |

1, die Treue der Gensdarmen / so wie der‘ gute t, von dem das ganze Corps beseelt sei, mit vielem

famit. : ns ¿ anerfani 13. Jan. Das Kriegs - Ministerium

Lissabon, L iber die Gefechte mit den Jusurgenten folgendes von Ober-

unt gemacht : der Armees Commandant o, Graf von Villaflor mélver aus Gouvea vom 2. daß die- Rebellen sich mit gróptec- Eil voa dem lin \\er des “Mondago zurückgezogen haben, um dessen his fer zu gewinnen, Aa der Brücke von Cadèra ¡u einem lebhaften Gefcchte: gekommen, mehrere

daten von den Jusurgenten sind zu den Confstitutioë |;

Der Commandant des h Jä: Regimeuts, Major Schwalbach, war der erste, der dim Austufe Es lebe: der König Don Pedro! u cinen Weg über Brücke. bahnte. Nach einer Mel- ) des Commandanten ‘von Unter-Beyra, aus Cario 1 2, Jan. , haben ‘der Marquis und die Marquise haves, sich Tags zuvor in Guarda befunden. Nach en Nachrichten des Grafen von Villaflor, wel4her 9, in Coruches de Beyra \taud, hatten det Marquis Chamns und Magesst den Weg auf Coa eingeschla- Der Marquis von Villaflor mar|chirte auf Ter: dez die Rebellen wurden geschlagen und viele von | ehrten zu. den. vou ihnen verlassenen Fahnen zue Dié Berichte des Geuerals Correa de M-llo ‘aus Cavez vom 4. Jan. datirt. Etnige Offiziere 6, Jufanterie Regimeut, welche untér verschiecenem wande Tras-os-montes durchzogen hatten, meldeten dei ihm und sagten aus, daß- das zweite Bacaillon 6 Regiments, mit Ausnahme der Offiziere, gezwun worden sei, in Aimeida zu bleiben, den Offizieren deshlen worden, sich nach Tras - os - nontes zu bege: Sie versicherten dabei, daß die Osstziere uad Sol- br in der treuesten Gesinnung beharrten. i NB, Die Parizer. Blátter sind heute ausgeblieben.)

in übergegangen.

F nl an d.

Danzig. Jin Jahre 1826 sind hieselbs scewärts angen 1048 Schiffe (242 beladen und 806 bebal- ); ausgegangen sind 981 Schisse (954 beladen und dallastet); 67 Schiffe halten hier Winterlage. den eiugegangenen Schiffen kamen 13 vou Bre , 58 vou Dánemack, 407 vou England, 70 von frei, 219 von Holland, 20 von Hannover, 14 Hamburg, 11 von Lübe, 12 von Mecklenburg, 1

Oldenburg, 88 von Preußen und Pommern, 25 Rußland, 2 von Spanien, 54 von Schweden und

wegen, Jm Uebrigen sind unter obiger Summe 1048 noch 12 neugebaute und 2 angefaufte, inglei

cheú 40 Schiffe, die vom! Jahre 1825 her Winterlage

hieselb| gehalten hatten, mit inbegrissen. Der Natis- nalitár nah waren von obigen Schiffen 5 bremer, 160 danziger, 45 dänische, 217 englische, 197 hollándische, 76’ hannovershe, 5 hamburger, 8 lúbedcker, 6 meckckl-nbur- g:r, 15 oldenburger, 232 preußische und pommersche, 3 russishe und 42 shwedishe und norwegische Schiffe. Von den ausgegangenen Schiffen gingen 18 nach Bre- men, 48 nah Däuemark, 453 nah England, 106 nach Frankreich, , 240 nah Holland, 15 nach Hannover, ® nach Hamburg, 8 nah Lübeck, 1 nach Meclenburg, “1 nah Oideaburg, 13 nah Preußen und Pommern, pxcch Portugall, 16 nah Rußland, 10 nach Spanien un 242 nah Schwoden Und Norwegen. Bon den 1e6t hieselbst Winterlage haltenden 67 Schiffeu sind 51 dans ziger, 15 preußische und pommersche und 1 russisches. Das Verzeichniß der hiesigen Rhederel „und threr Größe zu Anfang- des Jahres 1827 zetgt 39 Rheder und 71 Schiffe, enthzltènd 14,589 Normal-Lasten. Auf dem Stapel liegen 3 neue Schiss&: n

Au G-treide sind im Jahre 1826 von Danzig vekrs- schiffc worden : 23 284 Last Waißen, 1480 L. Roggen, 1371 L. Gerste, 701 L. Hafer, 1741 L. Erbsen.

‘Erfurt. Der verstorbene Presbyter Joh. Geo: Schnell zu Groß - Vargula, hat die dasige Kirche zu dret Viertheilen zum Erben seines ih ungefähr auf 2400 Thlr. belaufenden Nachlasses eingeseßt, um von deu Jnteressen jährlih 2 Thl. 15 Sgr. zur Ankausung von Schulbüchern für die ärmsten Schulfnaben, fie úbrig:n Juteressen aber zur Erhaltung uyd Zierde des Kirchengebäudes zu verwenden. :

‘Abdtenp: Der glückliche Zustand eines fortdauerns den Friedeus láßt die Gemeinen niche nur an. der Res gulirung der Gemeinde-Angelegenheiten, der Bezahlung der Komunalschulden und der Ausbesserung ihrer Wege arbeiten, sondern sie denfen . auch mit- Ern an die Res stauration ihrer Waldungen und an eine bessere Holz» fultur, obgleich in dieser Hinsicht noh manche Hinders- nisse, welche Vorurtheil, Eigennuß,' oder übel verstandes nes Jateresse in den Weg legen, zu bescitizen bleiben. So wurden im Kreise Aitenkirchèn, wo úbrigens manche der obengenannten Hindernisse obwalten, denno 539 Morgen Landes in Holzbestand gebracht, ohne die Er- gänzung-der im Jahre 1824 nicht aufgegaugenen Kul- turen zu rechnueun. Ju Allem” wurden daseibst. 1700 Scheffel Laubholzsaamen worunter 1050 Scheffel Eis cheln und 300 Pfund Nadelholzsaamen ausaesáet und außerdem 122,105 Stück Laubyolz und 2000 Stück

Nadelholz Pflauzen gesteckt.

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Landwirthschaftlihe Berichte aus dem Innern des Reichs von Ende Dezember.

I. Ostpreußen. Königsberg. Ueber die Saaten láßt si fúr jeßt nur sagea, daß sie durch die | abwecbselnda Witterung nicht gelitten haben. ¿7A

1L, Westpreußen. Danztg. Die Winters. saaten haben sih gut erhalten. Dem Landmanne war die bisherige, im Ganzen gelinde Witterung, sehr ere wünscht, indem nicht nur die Schaafe, sondern, auc hin und wieder das Hornviech, bejonders wo Walde! e vorhanden ist, noch ausgetrieben werden founte, we es bei dem, an manchen Orten auf- der Höhe schon lede fühlbar werdenden, Futtermangel eine große Wohthvt * IIL Brandenburg. Potsdam. Ju, All- gemeinen scheint die Witterung den Saaten séhr atré Sa lich, die Überall’ einen guten, fast zu üppigen Wad a 4 ben. Sie sind jedoch, besonders auf den niedern Aef, fern, mit - wilden Pflanzen, als Hederich 2c iehr ge: mengt, zu-deren Vertilgung cin mehrere Tage anhalten