1827 / 30 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Mon, 05 Feb 1827 18:00:01 GMT) scan diff

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der Blächfrost zu wünschen ist. Franffurth. Jm Allgemeinen is die Witterung im Monat Dezember auf den Acerbau günstig gewefen, denn sie hac nicht nur den, von der Dürre des vorigen Jahres noch immer leidenden Feldern Nahrung gegeben, und den Stand der Gewässer etwas erhöht, sondern auch den Schäferei- besizern vieles Futter erspart und manche Vorarbeiten zur fünftigen Frühjahrsbestellung verstattet.

IV, Pommern. Stettin. Fär die junge Saaten 4virfte die Witterung des abgewichenen Dezem- bermonats sehr wohlthätig, und sie wuchsen beinahe zu

sehr heran, da der weichere Acker das Adhüten derselben nit gestattete. Köslin. Dem November gleich, hat sich auch der verflossewe Deze:nbermonat durch ee, in dieser Jzhreszeit ungewöhnlich milde Witterung, so wie durch vielen Nebel ausgezeichnet und nur einigemal sind Frosttage eingetceten. Dem Gedeihen der Winter- saat, welche überall einen guten Stand hat, ist diese

Witterung nicht ungünstig, auch hinsichts der geringen

Futtervorräthe für den Landmann sehr erwünscht gewe-

sen, indem bis jeßt die Rind- und Schaafviehseerden în mehreren Gegenden noch ‘immer haben ausgetrieben werden können. Stralsund. Die Wintzrsaat be: rechtigt forrwährend zu den schönsten Hofsuungen uad gedeihet ganz vorzüglich. bei der anhaltenden gelinden' Witterung. Nur fehlt es an Regen, der um so wün: shenswerther ist, als an vielen Orten für den Winter Wassermangel zu besorgen steht, besonders wenn bald Fröstwetter eintreten sollte, indem E noch nicht hinlänglih mit Wasser angefüllt

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V, Schlesien, Breslau, Die Saaten stehen im Ganzen gut, einigen Orten zeigten sich dieselden jedoch dünn und schwach. Man glaubt, die Urcjache liege sowohl in dem nur nothreif gewordeneu Saamen, als auch in der durch die Witterung verhinderten ge: hôrigen Ackerzurichtung. Die Saaten waren. gegen Ende des Móönats December fast úberall mit Schnee bedeét. Noch immer fehlt es hie und da an Wo sser, womit indeß die Oder peln. Bei der gelinden Witterung und bei dem in geringer Masse gefallenen Schnee fonaten die ármeren

Lantbewohner noch im Monate December ihr Vich in die Wälder, zur Ersparung des Zutters, treiben. Die Kla: geu über das Faulen der Kartoffeln, sie mögen in Kel- lern oder Haufen aufbewahrt werden, dauern fort und man glaubcr den Grund dazu vorzüglich darin zu fin: den, daß die Kartosseln in diesem Sommer, da solche im verflossenen Früpjahr wegen der großen Nässe- niche zur gehörigen Zeit gestit werden founten, nicht die gehörige Reife erlangt und zuviel Feuchtigkeit behalten haben. Die Getreidepreise steigen noch,

VI. Posen. Posen, Bei der günstigen Wit terung hat die Bestellung der Wi1nterfelder, welche der harte Boden früher nicht zugelassen hatte, zum großen Theil beendigt, auch das Stúrzen und Etneggeu des Ackers zur künftigen Sämerung bewirkt werden können, _— Die Saaten stehen gut und haben in mehreren Ge: genden eine sehr willkommene Weide für die Schaafe gewährt.

VII. Sachsen. Magdeburg. Auf die Vege- tation hat die Witterung des verflossenen Dezembermo- niats feinen nachtheiligen Einfluß grzeigt. Die Saaten stehen bis jeßt gut und vorzüglih die spät besáeten Aecker versprechen einen reichlichen Gewinn. Wegen des Futtermangels ist es sehr erwünscht gewesen, daß die Witterung eine längere Behütung der Aeidepläßze mit dena Schaafen „gesiattet hat. Die Vorarbeiten zur éúnfrigen Frühjahrsbestellung [ind bei der anhaltend gün:

faat behielt

die Brunnen. und-

reichlich verschen ist. —" Op: |

stigen Witterung sehr weit gediehen, auch. für die Fi kultur ist das nasse Wetter sehr wohithätig gewes, Der frühere Wassermangel ist überall gehoden. N; seburg. Die Saaten stehen im Ganzen gut und Feldmäuse, welche sich hie und da nachtheilig für sel zeigten , sind durch das ungüustige Wetter veri Die Schaase besuchten theilweise in dem abgewich Dezembermonat noch die Weide, wodurch eine di! tende Futter-Ersparniß herbei geführt wurde,

VIIL. Westphalen. Münster. Die- Win j ein sehr erfreuliches Ausehen und die y getation hatte bei der milden Decemberwitterung nj aufgehört, so daß das Vieh noch fortwährend si Nahrung auf den Gemeindeweiden fand; eine g! Wohlrhar bei dem allgemein gefühlten Mangel an V terfutter. Minden, Das Winterfeld steht úuppig und star? bestaudetr. Es gewährt Aussichten (j seyr reichen Ecndte, um so mehr, als viele verspl Bestellungen im Roggenfelde noch durch die Witte mögli gemacht und begünstigt worden sind, Aut dizjelde Witterung einer ret tüchtigen und gründii Bereitung- des fünstigen Sommerseldes ungemein derlih gewesen. Der Klee und alle permaneu Futterfräuter. scheinen völlig. hergestellt von dei na cheiligen Cinflússen, welche die Dürre des vorigen So mers auf sie aúsúbte. Das Vieh hat bis zum Er des Monats December noch seine Nahrung im Fre gefunden, sogar die Schaase wurden wieder auß trieben. | :

IX. Júlich, Cleve, Berg. Köln. 9 Wintcrsaat wird fortwährend durch die Witterun günstigt und dürfte nunmehr, auch selbst bei stu Wittecung, nichts mehx zu fürchten haben. Aul Stand’ des Rapssamens berechtigt zu guten A ussidl Dagegen wird durch die nasse Witterung das Si sammeln verhinderr, welches für die Bergländer rechten Ryeinseite noch immer ein ganz unentbehili Bedúrfuiß zur Ueberwinterung des Viehes ist.

Vermischte Nachrichten

_JIn Großwardein werden die Nacbgrabunge vershürteten Alterthümern der ungarishen Vorzeit

fortg:seßt. Jn Folge dessen hat män bereits in

Nähe ter jebigen Juden-Synagoge von der einsin

\ehr berühmten Kirche des heil. Ladislaus (gest. 1 das gauze Sanctuarium oufgedeckt, mit den dab fiadlih gewesen:n Gruftgewölben, in deuen aber Verwesung seit so langer Zeit von den Leichnamen wenige Gebeine und andere Spuren úbrig ließ, | funden wurdén mehr oder weniger wohlerhalteue sli Múnzen von der Königin Moaxia, vön den Ki Sigismund, Ludwig IL. 2e.

Königliche S chauspiele Soësnabeud, 3. Februar. Jm Schauspiel) „Stille Wasser sind tief,// Lustspiel in L Abtheil von Sc{hrôder, (Hr. Bechtold, vom Königl. Ql \chen Theater zu Prag: Barou von Wieburg.) „Die Damenhúüte im Theater, “/ Lofal , Posse iu!s zug, von J. v. Voß, (Hr. Bechrold : Christian) Jin Sagle des Schau}pielhauses: Su picriptioué Sonatag, 4. Februar, Jm Opernhause: „A Benjowsky auf Kamtschatka,‘/ Schauspiel in 5d lungen, von Koßebue. (Hr. Beschort: den Gouvetns Jm Schauspielhauje: „Fluch und Segen,“ Di in 2 Abtheilungen, von E. v. Houwald. - Und | Nachtwandlerin,“/ Singspiel in 2 Abtheil, nad O bearbeitet, und in Musik geseßzt von Carl Dlun

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Gedruckt bei Feister und Eiserêdorff.

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Berlin, Montag, de

30.

n 5ten Februar 1827.

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Amtlihe Nachrichten. Kronik des Tages.

Ein und dreißigster. Bericht.

Seine Majestät sind in der Besserung so weit vor titten, daß Allerhô{stdieselben in den leßten Tagen wholentlih das Bett verlassen haben, und auf meh- Stunden in ein anderes Zimmer gebracht wurden. Yulin, den 4. Februar 1827. - sand. Wiebel. J. Büttner. ?- Graefe. lter den obigen

Umständen wird künftig nur ein dle Woche und zwar am Montage der ärztliche ¡ht erfolgen. :

S a E S ERRCT E G E

Seine Königliche Majestät haben den -Regierungs- sèr von Veltheim zum Landrath des Neuhal- ehenschen Kreijes, im Regierungsbezirk Magdedurg, nennen. geruhet. i E

Eine Königliche Majestät haben den bisherigen jungs: Assessor von Auerswald zum Regierungs- j bei der Regierung zu Marienwerder zu ernennen ‘das für ihn in dieser - Eigenschaft ausgefertigte tent Allerhöchst setbst zu vollziehen geruhet.

S O R IRE N M E

Des Königs Majestät haben den Kreiseinnehmer

ndgaunun zu Múhlhausen zum Hofrath zu ernennen ddes Patent AllerhdchstSelbst zu vollziehen geruht.

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Abgereist. Der Fürst-zu Bentheim-Tecflen-

19, nach Rheda. t Der Königl. Spariische Kabinets - Kourier Colle,

t Dresden und Paris nach Madrid, |

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ngs- Nachrichten.

Ausland. Paris, 28. Januar.

Sfiavenhandel,

Jn der gestrigen Sißbung der französischen Afade- mie las der Hr. Kanzler ein Schreiben des ersten Obers- Kammerherrn des Königs vor, worin derselbe anzeigt, Se. M. wärden die Deputation der Akadèmíie, die igm die Birtischrift gegen den Vorschlag des Preßgese- bes vorlegen solle, nicht empfanzen. Die Quotidienne - meldet, die Akademie habe entschieden, daß die Bitt- schrifr nicht gedruct werden solle. E N,

Die Etoile enthält ohne Angabe des Datums, un- ter der Rubrik Haiti, eine Proflamation des Prâsidens- ten Boyer, wodurch er, um den Ackerbau zu heben und die zum Akerbau bestimmten Má'ner und. Weiber zum Fleiße anzuspornen verfügt daß sle einver militairischen Controlle unterworfen und durch Militairstrafen zur Er- füllung ihrer Pflicht angehalten werden sollen. Der Art. 3. enthält folgende aussallende Bestimniungen: „Die zur Feldarbeit bestimmten Männer und Weiber , welche gegenwärtig in Städten und Dörfern oder auf Pflan- zungen, wozu sie nicht gehôren, in der Unthätigkeit les ben, selbst diejenigen, welche seit der Revolution nicht zur Arbeit benußt worden sind, werden angewiesen, sich nach ihren respectiven Pflanzungen zuruck zu begeben ; es sei denn, daß sie binnen acht Tagen nah erfolgter Bekanntmachung gegenwärtiger Verfügung sich bei den mit dem Ortsfkommando beaustragten Offizieren gehörig dahin ausweisen, daß sie eine núßl iche Beschäftigung haben z wobei es sich versteht, daß diejenigen, welche Dienstboten sind, nicht als solche angesehen werden durfen, dié eine nüßliche Beschäftigung haben, da ‘un- ter einer einer nüßlichen Beschäftigung eine solche zu verstehen ist, welche in den Stand seßt, Abgaben zu bezahlen. |

Hr. Villemain, der in Ungnade gefallene Afademi- fer, arbeitet an einer Geschichte des Lebens und des Pabstrhums Gregors VIL., deren erster Band' nähstens erscheinen wird. “Nachdem ihn mehrere Buchhändler um Verkauf des Manuskripts angesprochen hatten, hat er es dem Hrn. Firmin Didot um den Preis von - 10,000 Fr. für jedes 1000 durch Subskription abgeseß-

Gestern legte der Marine

der Pairs: Kammer angenommene Ges- der Deputirten-Kam-

erstattete die Kommission der Bitt- riften ihren wöchentlichen Bericht.

ter Exemplare überlassen. Hierauf haben sich bei vielen Buchhändlern Subsf:iptionen, um den Preis von 15Fr. für beide Bände, eröffnet, und das Publifum beeilt sch _ durch zahlreiche Unterschriften dem Verfasser sowohl seine Achtung zu bezeugen , als auch ihm eine kleine Entschädigung für den Nachtheil zu verschaffen, den ihm sein fühnes Auftreten verursacht hat. ; Die Buchhändler in Paris sind im Begriff, eine unterthänige Bitte an die Deputirtenkammer zu unter- zeichnen, worin sie wünschen, daß die Postabgabe auf die Catalogen und Prospectus so beibehalten werde, wie sie ist/ indem die Erhôhung nach dem vorgeschlagenen neuen Tarif zu beträchtlich wäre. i Schon nach den jet bestehenden Geseßen über die