1827 / 33 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

130

stilien , der General Flenry, Gouverneur von Cíudad- Rodrigo, und der Brigadier, Clorente, Oderst des Ju- fanterie. Regiments des Prinzen, sind, wegen Ungehor- sam gegen èie, rücksihtlich der portugiesischèn Ausreißer erhaltenen Befehle, vor ein Kriegsgericht gestellt worden.

Der General Potoux ist zum General - Kapitain von Alt- Castilien ernannt wordenuz man ist über diése Wahl allg:mein zufrieden.

Die Regterung hat neuerdings geshärfte Befehle erlassen, den Vicomte von Carellas und die portugiesi- schen Ausreißer von der Grenze zu entfernen. i

Unsere Gazette als Amtsblatt der Regierung enthält heute eine Art von Manifest über die Verhälcnisse zu ‘Portugal. Um den Zweck dieser Bekanntmachung Zu beurtheilen, darf man nur die Stelle, womit dasselbe endigt, zuvor mit Aufmerksamkeit lesen; die Gazette saat darin : „So lange S. M. der König Ferdinand rúcfsihtlich der auswärtigen Unruhen in Unrhätigfeit blieb, und sich damit begnügte, für die innere Ruhe and Sicherheit zu wachen, hat die Gazette von “Madrid úber die Begebenheiten, welche den König und die treuen Spanier beunruhigten, geshwiegen. Es schien ihr, sie thue wohl daran, wenn“ sie einerseits die Zurückhaltung der Regierung nachahmte, und andererseits wäre es eine

traurige Arbeit gewesen, Neuigkeiten zu geben, welche

uns nur an die vergangenen Leiden ertunerten, und das Publifum für die Zukunft ängstigten. Man mußte aljo warten, bis die Zeit und die Umstände das Betragen des Königs zu Tage legen würden. Dieser Zeitpunkt ist nun gefommen, und S. M- haden öffentliche Be- fehle wegen“ Portugals gegeben und Jhre Gesinnungen geoffenbart. Da _ die Beweggtünde, warum man diesel, ben den Spaniern nicht darlegen wollte, nicht mehr vor- handen sind, so wird künftig die Gazette alie Thatsachen bekannt machen, die in diesem Königreiche vorkommen werden.‘ Die Hauptstellen sowohl aus der Einleitung als aus dem Manifeste selber sind folgende: ¡Die seit dem 31, Juli in ‘Portuzal vorgegangenen Veränderun; gen der Regierungsform mußten Spanien an die alten Wunden erinnern, welhè eine. Rebellion sogleich wieder geöffnet haben würde. Spanien sah in dem repräsenta- tiven System die Schwächung seines Thrones, die Auf- lôsung der dentlichen Verwaltung, die Erschlaffung des gesell schafilihen Bandes und die Aufopferung der Per- jonen und Rechte an einen wüthenden Haufen von Re- volutionairen. Ohne in die Präjung der Theorien, die in Portugal aufgest:llt wurden, einzugehen, war zu bes fürchten, daß ihre Erscheinung in den Köpfen einiger leichtgläubigen Spanier zur Gährung fommen, daß die Hoffnungen der alten Jnsurreftion wieder erwachen uad die Predigten der Neuerer die Gefahren vermehren möch: ten. Der Beweis dieser Gefahr liegt iu der Menge der Jouxnale, womit Madrid sogleich überschwemmt wurde; troß dex Censur, fand man darin die Ucbertrel- bungen der neuen Prinzipien, die Angriffe auf die Obrig: feit, die ungezähmte Rachsucht und den Keim der por- maligen Zerstdrung, Die Justizbehörden mußtsten sich darin legen; alle Journale mußten verboten werden z denn die Völfexr siud immer, wie der Giepßbach, wenn sein Damm gebrochen ist. Nun zeigten sich tin Poirtu- gal die Erschütterungen, welche die Veränderung hervor- brachte. Vom Süden an bis gegen Norden brach das Mißvergnügen ous. Ein Theil der Armee wanderte aus nach Spanien, Daraus eutstauden nun wieder De-

Gedruckc bei Feister und Eisersdorff.

sertioñen unter den spanischen SolLäten.

tige Reibung gestôrt wurde ; alle Mißvergnügter Reiche suchten auf der Grenze einen f a 4 Truppen der constitutionellen Regierung verfolgten Mißvergnügken z diese betraten nun den spanischen F den, fehrten aber bald wieder auf ihren vaterländis Boden zurück, noch ehe die spanishe Regierung, die tiefem Frieden ruhte, auf diese Linie Truppen bring fonnte. Spanien war also den moralischen Wirkung déèr Aenderungen, den Unruhen des Nachbarlandes, y sogar dem Eintritt der portugiesischen Truppen aug seßt. Es fonnte mithin nicht ruhig zusehen, es mi seine Staaten vor der Ansteckung der Grundsäße y vor den bewaffneten Einfällen bewahren. Hier wit) holt nun das Manifest die Ausdrücke des (son befy ten) Rundschreibens an die Generalkapitaine und Hrn. Carvajal , und verspricht die freundschaftli( Verbindungen mit seinen Alliirten beizubehalten, sich in feinen feindlihen Aft gegen Portugal zu mis erklärt aber dabei, daß Spanien jeden révolutioni Versuch abtreiben und seine Grenze vertheidigen, d aber die portugiesishe Grenze beobachten werde, Ende beruft sih das Schreiben auf die Nothwroentili jeiner Selbsterhaltung und auf das Völkerrecht.

Lissabonn, 14. Januar. Die früher verb Nachricht y daß die englishen Truppen gegeu die h rührer marschiren sollten, #cheint blos drohungé! ausgestreut worden zu sein ; . bis jeßt ist weni nichts geshehn, was eine Ausführung dieser Maas! BOMOS C / L : :

er Marschall Beresford ist im i l land zurückzukehren. ) : | E N

Der Graf Villa - Flor meldet aus seinem Ha quartier bei Coruches da Beira, daß er in den naß legenen Gebirgspässen auf die Aufrührer gestoßen und sie, nah einem verzweifelten Kampfe, der v Uhr bis in die Nacht dauerte, iu die Flucht ges hat. Am nämlichen Tage haben sih die Ausreiße bten und vom 21sten Regimente dem General Vill ergeben. Am 12. war er, die Aufrührer verfo| bis Pinhel vorgerücke.

Jn der Pairs, Kammer hat die Kommission Prúfung des vorgeschlagenen Anleihegeseßes , auf Verwerjung der leßten Artikel desselben, wodurch Auflagen eingefüÿrt werden follten, angetragen ; | zwar, wie auf Befragen des Prásidenten der Kam erwiedert wurde, - nicht wegen des Betrages, son ivegen der Beschaffenheit dieser Auflagen.

Königliche Schauspiele.

Mittwoch, 7. Jan, Im Schauspielhause: Vormund,‘ Schau]piel in 1 Aufzug, nach dem F vom Freihrn. v, Lichtenstein. Hierauf zum Ersten „Zwei Freunde und ein Rock,“ Lustspiel in 1 Aus von Castelli. Und: „Der gerade Weg ist der b Lustspiel in 1 Aufzug von Koßebue-

Freitag, 9. Februar. Jm Opernhause: „Cor große Oper ina 3 Abth., von Spontini.

Zin darauf folgenden Repertoir: ¿¿Alcidor.“

Redacteur Jo

- . Di sah, wie die dffentlihe Ordnung durch diese aa

Y

Allge

ceußishe St

meine

aats - Zeitungs.

e

Ne

33,

Berlin, Donnerstag, den Sten Februar 1827.

Zeitungs - Nachrichten.

Ausland.

Paris, 1.-Februar. Mehrere unserer Zeitungen , es heiße allgemein, das Ministerium habe den: wurf des Preßgeseßes jurückgenommen. Diese Nach: seht auch in der Etoile; aber unter der befann- Rubrik „Lügen des Tages." Vorgestern hat die Bérathung der Pairs-Kammer \ie einzelnen Artikel des Jurygeseßes begonnen. (ste von der Commission veränderte Artikel, wo0 nit bloß Wähler, wie der Entwurf des Ministe- 4 besagte, sondern alle bis jet zu dem Amte von hwornen als geeignet angesehenen Personen, es sol hfleiden können, soll mit großer Stimmenmehrheit nommen worden sein. ¿T | : 1 dr Deputirten Kammer wurde gestern der Com dusbericht ‘ber einige Bittschriften erstattet, Folgendes sind die Worte der Vorstellung der Pa- Handelsfammer an S. E. den Minister des Ju- «_ ¡Die Handélskammer _ Aheile des Kunistfleißes zu sorgen, und würde, also: Micht' versäumen, wenn sie unterließe, der Regie? h ihre ehrerbietigen Bemerkungen Über die Maaßre- vorzulegen, welche sie für den Wohlstand des Han- in Frankreich füc verderblich hälr, Buchhandel und ddruckerei von Frankreich stehen in der civilisirten t oben an z di? statistilchen und Mauthtabellen wei: aus, wie vortheilhast der Buchhandel jür Frankreich und dabei ‘besteht beinahe das ganze darin liegende ital aus Arbeitslohn und Handarbeit Das neue % würde nur gewisse" Schriften privilegiren; die drucerei wúrde sih ins Ausland flúchten und. die h des französischen Genies* würden uns als Contre- e zukommen, Auch alle andere Arten von Kunst» è würden darunter Noth leiden, durch die Hemmnng ifentlichen Unterr:chis und durch den Manael an hrung. Der Handelsstand ruft also den Schub E,E, gegen obige Gefahren für den Buchhandel an“ Hr, ‘Lacretelle hat an die Herausgeber: mehrerer iter folgendes Schreiben ergehen lassen: „Das hen, welches ih herauszugeben gedenke, und wel wan bereits die Gesälligkeit ‘hatte, anzufündigen, ) nicht unter dem Titel erscheinen, den ich ursprüng dafür bestimmte j; nèmlich ¡„bistori\ce Dentki\chrift ! die franzdsische- Akademie während cinigen Tagen Fanuars 1827.“ Der Gegenstand dehnte sich unter Hand ‘aus, und’ ih habe mich ent\ici:lossen, alle Fs der gegen die franzôsitche Literatur du d die:-Mönche 19ren Jah: hunderts angezett:lten Verscwd ung zu selgen, welche sich von ‘denen des Yirtelalcers darin terscheiden, daß diese die Fimsteruiß ihrer Zeir erhelen

ist dazu béstellt, um für f

.

oder wenigsiens=- zu vermindern - suchten, Das: Werk. ivird nunmehr den Titel erhalten: ¿Geschichte - eines Geselvorschlags „“/ und ih kanu es nur: nach dem Uns tergang des verderblichen Vorschlags beendigen.“

Es soll ein bisher unbefanntes Manauscript vou Boileau aufgefunden wörden sein, enthalténd eiue Uébers sebung in Prose. von den lebten: Stellen, des -Juvenal

‘und eine vollständige Uebersezung des Persius. Diese ‘Uebersebungen, gleitet, sollen wörtlich auf den Rand eines Exemplars

mir einem lateinishea Commentar bes

dieser beiden Schriftsteller geschrieben sein. Diesés Mas nuseript wird bereits gedrut und nâchstens: in: einem Band erscheinen. U : : E

_Hr..Eynard hat dem Comité in Genf. das erste Verzeichniß der. durch die Comités von. Genf: und: Laus sanie zurück gekauften Gefangenen vou. Missolonghi mite getheile.- 67 Personen, meistens Weiber, wurden um 26.161 Fr. 10 C. zurücfgekauft, in welcher Summe jes doch die Untrerhaltungs-, Reise: und: Transportkosten nah Corfu, «dann die dem tárfischen Befehlshader- in Prevesa gemachten Geschenke einbegriffen. sind. - : Lord Cochraue soll der griechischen Regierung geschrie - ben haben, 20 bis 25 ihrer desten-Schifse auf zwei Mos, nat mit Lebensmittelu verschen, in Bereitschaft zu hale ten, um gleich bei seiner Ankunft damit unter Segel zu gehen, Er will seinen Plan dem Admiral Miaulis- allein mittheilen. l

Fünfprocent. Rente, 100 Fr. 35 50 C. Dres - procent. 68 Fr. 30: 25 C. E : i _— Londonu, 27. Jan, Der Staats - Sefretair Cane ning wird in Brighton erwartet und daselbst bis- zur Wiedererdfffnung- des ‘Parlaments bletben. i

Das Gehalt und die Emelumente- des Oberbefehlss- bers der Armee belaufen sih jährlih auf oh1getähr 14,000 Pf. St. / Man rechnet, daß. das-jáhrliche Eins xonmen des Herzogs von Wellington sich nunmchx auf 100,000 Pf. Sr. beláuft, ¿pw gs

Eine Dubliner Zeitung behauptet, daß unverzüglich. 7 Regimenter von dort nach Portugal eingescbiffr wers den würden, und daß, da auf diese Art nur 42000 M. in J land zurückbleiben, sich die Miliz werde stellen” und Dienste thun müssen:

Das Blatt 1he Morning Herald euthä!t über den Stand der Dinge in Portuaall Bemerkungen: , die es von einem seinerseits noch Lissabon“ geschickten: Agenten erhalten haben will. Wir. theilen - daraus folgendes mit: : i Ein Engländer farn sich sehr irren, wenn ex in L}sahyon landet, und meint, das Volk hânae an der densticution. Er sieht da cinige Bürger in g!änzendet ilntformen- auf die Wache- ziehen, um während .der Ads ive] nheit der Linient: uppen die Ordnung zu ethalten: 7 Jn der Oper hôrr er den constuutcionn llen Hywnus, -