1827 / 38 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Wed, 14 Feb 1827 18:00:01 GMT) scan diff

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bau angewiesen werden sollen.- Die neuen Hälfs- mittel der Mechanik sollen von Bergwerksgesell schaften in Anwendung gebracht werden, um die unterirdischen Schätze an deu- Tag zu fördern. Man unterhandelt mit einem „Hause- in London darüber, eine Bank in Chili zu errichten, die wit einem Capital von 2 Mill. ihre Geschäfte anfangen soll. Es ist noch niht mödg- lich gewesen, in den Finanzen ein so vollständiges System einzuführen, daß die Einnahmen die Ausgaben decken föônnten, weil die im Jahr 1824 eingeführte all. gemeine direkte Sceuer so großen Widerspruch fand;z deshalb ist man gezwungen gewesen, unter mehreren vor- läufigen Hülfequellen, auch zu dem des Verkaufs der Menopole von Taback, Thee und geistigen Getränken, besonders in der Absicht seine Zuflucht zu nehmen, um die Zinsen der in Loudon abge|chlossenen AnleiߧH- abbe- ¿ahlen zu fônnen. Die Expedition von Chiloe hat das Resultat geliëfert, Spanien seinen leßten Stú6- punkt in Südamerika zu entreißen und die Jndepen- denz dieser Jusel sicher zu stellen, Die Republik ist dadurch ¿1 den Stand gesecßt, ihre Escadre zu entwaff- nen und die Fregatte Maria Jsabella, so wie die Cor- vetten Jndependencia und Chacabuco zu verkaufen. Jeßt soll auch die Armee reformirt und der Dienst von Na. tionalgarden verrichtet werden. Eine neue Einthei- lung der Republik in eine bedeutende Zahl von Pro- vinzen ist vorgenommen worden, wodurch den unendli, chen Localstreirigkeiten ein Ende gemacht ist.

In Beziehung auf die äußern Verhältnisse bemerkt der Direktor, daß dur die der Schwesterrepublik Peru geleistete Hülfe, die leßtere der Republik Chili große Summen schuldig geworden sei und daß man erwarten dirfe, die peruaaishe Regierung werde diese Schuld als eine solche betrachten, die vor allen andern -abbe- zahlt werden msse. Es sei zu dem Ende nothwendig, einen Abgeordneten nach Peru zu ernennen, um die diesseitigen Ansprüche geltend zu nrachen und zugleich, in Gemäßheit des Völkerrechts, gegen die Aufnahme und Duldung der sih dort aufhaltenden Unruhestiftec zu re- clamiren, welche nur darauf bedacht scien, Zwietracht und Vürgerkrieg ber Chili zu verbreiten. Die Empd- rung der Garnison von San Carlos (Hauptstadt auf der Jusel Chiloe) sei nichts als eine Folge der abscheu; lichen Jutriguen gewesen, die von Peru aus geleitet worden, wo man, um das leihtgläubige Volk desto ge- wisser irre zu leiten, den Eingebunaen sogar dea hohen Namen Bolivar an die Svibe gestelle. Es wären die schnellsten und fkiáftigsten Maßregeln getroffen worden, um die Ordnung im Archipel herzustellen. Diez Ent; scheidung der Frage über die Theilnahme Chili's an dem Congresse von Panama bizibe der Nationalrepräsenta tion in eben deu Maße vorbehalten, als die Entschei- dung über die Anforderungen von Buenos Ayres tn Be- ziehung auf Hülfe in demn ungerechten und abshezulichen Kriege, den der Kaiser von Brasilien gegen diese Re: publik angefangen. Die Ankunft des apostolischen Vicars Muzii sei als ein Mittel betrachtet worden, den geistlichen Bedürfnissen abzuhelfen, die durch den Manu: gel der Verhältniss: mit dem heiligen Stuhl in Rom empfunden würden. Aber der Vicar, unzufrieden mit dem Benehmen, das man gegen ihn beovachtet, und mit der Nachgiebigkeit und Achtung, die man ihm er- wiesen, sei plôklih abgereist. Er habe sich in die aus- wärtigen Angelegenheiten der Republik mehr als in ihre geistigen Angelegenheiten einzumischen verlangt und einen Ton angenommen, der sih nur für die Zeit der päbstlichen Obergewalc eines Hildebrandt würde gepaßt haben. Er habe auf den gänzlichen Umsturz der durch 15jährige

! gen, von L. Robert.

Negierung habe sich widerießt, Und dies habe den Vicar vermocht, ; gänzlicher Hintanseßung seiner apostolischen Sendy setne Abreise zu bde¡chleunigeu und ein men |chli gastsreies und fatholi\hes Volk zu verlassen, "das q Achtung für ihn so große Geldöopfer dargebracht bat Es sei zu hoffen, daß der Pabst das Betragen deg ÿ cars Muzzi nicht billigen und daß er die Verbindy zwischen dem gemeinschaftlihen Vater der Cyristenh und der Republik Chili auf andere Weise herst( werde, Die vor des Direcrors Amtsverwesung un fannte Preßfreiheit würde ihn vor der ganzen P angeklagt haben, wenn er in dieser Angelegenheit n gegeben hätte,

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Mänster. Jn den beinahe ganz getheilten Lie Gemeinheiten sind mehrere der ausgewiesenen wi Gründe zur Anlegung von Eichen - und Tannen: g pen“ benußt, da* sich der dortige shlechte Boden sf zur Holz-Kultur eignet. Die Nachahmung jolter y lichen Anlagen unter ähnlichen Umständen wid dj gend empfohlen. D

Im Kirchspiele Dülmen i der Bau des n Shulhauses für die Bauerschaft Dernekamp vollen

Im Dorfe Heefk, wo noch kein Straßenpflaster y ist die neue Straßen; Anlage vollendet, und da di Ort die Kosten eines Kieselsteinpfl2sters nicht besitd founte, durch den Eijer des Bürgermeisters vou | utes und die rúhmlihe- Mitwirkung dec Eingesess eine vorher bei shlechtem Wetter s{hwer zu passir Strece von. 100 Ruthen fast ohne Kosten durch meinde - Dienste zur Chausseesteinstraße umgesche worden.

Stralsund. Jm Jahr 1826 find im hi Hafen und in dem zu Barth zusammen 306 Se-sg eingegangen und eben so viel sind aus beiden h ausgelaufen. Von den eingegangenen waren 12 ÿ den und 177 beballastet ; von den autgegangenen d gen waren 203 beladen und nur 1083 beballaftet, waren von jenen. Schiffen 199 preußi]che und 107 ländische. |

Hauptartifel der Einfuhr waren: Pottasche, \chmiedetes Eisen, Hanf und Flachs, Häute und Wein, Südfrüchte, Gewürze, Kaffee, Zucker, Steinfohlen, Theer und Pech... Hauprartitel der 2 fuhr waren: Getreide, Mälz, Hülsenfrüchte, Hi Rüb», und Leinsaat. i

55 C L wege

Königlihe Schauspiele,

Dienstag, 13. Febr. Im Schauspielhause: , Macht der Verhältuissz,// Trauerspiel in 5 Abthe (Hr. Lenz: Graf v. Falken!

Im Opernhause: ,, Redoute. ‘/ Einlag B zu 7 Thlr, für jede Person, sind bis Dienstag mittag 3 Uhr bei dem Kastellan Herrn Sattle Opernhause, bei dem Kastellan Herrn Adler im Sl \pielhause, und Abends nah Eröffnung des Hause beiden Kassen zu haben, Es werden auch Zuschauerb zu den Logen des drittenRanges verkauft, und sul her dicse Billets à £4 Thir: für das Stü, von

solchen übermüthigen Zumuthun;

Ällge

meine

Jreußishe Staats-Zeitung.

Me 38.

Berlin, Mittwoch, den 14ten Februar 1827.

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Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

[Bei der am 10. und 12. d. M. geschehenen Bie j der 2. Klasse- 55. Königl. Klassen-Lotterie fiel der ijtgewinn von 6000 Thlr. auf Nr. 87539; die (st folgenden 2 H Fuptgewinne von 2000 Thlr. fielen (Nr. 16846 und 24361; 3 Gewinne zu 1000 Thlr. (Rr. 2080, 38824 und 84339 ; 4 Gewinne zu 500 uf Nr. 16822, 41483, 55137 und 77411 ; 5 Ge: m zu 200 Thlr. auf Nr. 13638, 16426, -35709, 9 und 83288; 10 Cewinne zu 100 Thlr. auf Nr. ÿ, 10848, 23826, 24964, 29877, 48676, 606681, 2, 69633 und 82618.

Der Anfang der Ziehung 3. Klasse dieser Lotterie uf den 13. Marz d. S. festgeseßt.

Berlin, den 13. Februar 18327. i igl, Preuß. General-Lotterie:Direktion.

Beitungs- Nachrichten.

Ausland.

Paris, 7. Februar. Die Pairs- Kammer hat in t vorgestrigen Sißung zuerst die leßten Artikel des sebes, betreffend die Geschwornen, und [chließlich das he Ge}eb mit 155 Stimmen gegen 18 angenommen. Jn der Deputirten Kammer dauertén die Bera- gen wegen des Geseßes fort, wodurch die neue jeinrihtung und der Tarif festgesetf werden sollen ; trafen die ziveite Hälste des achtet Artikels. Der wurf bestimmte nämlich eine Erhöhung der Porto- i fúr gehestete Bücher, VerzeiLnisse, Musikalien und figen ; die Kommission schlug dagegen vor, daß keine inderung rücksichtlich dieser Säße stattfinden sollte, Hy de v. Neuville verlangte, daß diese begünsti de Ausnahme auf alle Zettungen ausgedehnt werden hte, welche der Litteratur, deu Wissenschaften und Gewerben gewidmet sind; Herr Hericart von 1ty trug aber darauf an, diese Begunstigung auf Sammlungen und periodishe Schriften zu beschrän- welche von Künsten, Wissenschaften und Gewerb, | handeln, und folglich die Litteraturblätter aus, hließen, Der Finanzminister bemerkte in dieser jiehung, die Besorgnisse, welche man für das Be-

eben so wenig, wie das der Wissenschaften, dabei gefähr- det seien. Als Beispiel führte er das allgemeine Bulle- tin der Künste und Wissenschaften an, welches aus 6 Blättern, jedes von 25 Decimeter, bestehr. Nun braucht man, sagte der Minister, nur das Format der Blätter, wie das neue Geseß es gestattet, auf 30 Decimeter zu erhöhen und man wird, ohne Raum zu verlieren, nur fünf „Blätter brauchen, welhe 25 Cent, Porto bezahlen, während das jeßige Porto 24 beträgt. Jene Zeitschrife erscheint monatlih und wird also jährlih 12 Centimes mehr kosten ; ist es nun wohl zu befürchten, daß diese Erhöhung ihr den Todesstoß gebe? Die Kammer nag entscheiden. Hr. v. Thury bemerkte mit wenigen Wors- ten, es sei für shou befannte Zeitschriften nachtheilig, ihr Format zu veräudera, Hr. Hyde von Neuville sagte, Hr. v. Villele habe sih gegen seinen Antrag er- hoben, weil es sich um Zeirungen handle, ein Worc, welches auf Se. Excell. eben so wirke, wie Weihwasser auf den Geist der Finsterniß (Großes Gelächrer) ; übri: gens begreife er den Minister niht, der da sage, die Zeitungen seien“ gistig, und der sh alle ersinnliche Mühe gebe, um ihren Flächenraum von 17 auf 30 Des cimeter zu vergrößern ; dies sei das erste Mal, daß er (der Redner) sagen hôre, daß Gift gefährlicher in Búch- sen wie in Schachteln sei (Gelächter). Jch will, fuhr

| der Redner fort, nicht einmal die Fassung meines Amen-

dements, -soudern nur dessen Sinn vertheidigen, und ivo möglich die Litteratur, die Künste und die Wissen- schaften aus dein Schiffbruche der Preßfreiheit retten, damit man uns nicht dereinst anflage, das Licht des Geí- stes erstickt zu haben! Mit diesen Worten wollte der Redner schließen und war im Begriff, die Tribune zu verlassen, als er nochmals anhob und sagte: Bedenken Sie, weine Herren, daß Sie das Todesurtheil vieler, dem Handel und Gewerbfleiß nüßlihen Blätter in den Händen haben, wie unschädlich ist niht die Mo- denzeitung und die bescheidene Postzeitung (großes Ge- láchter), deren Untergang auch sicher ist, wenn nicht eine mächtige Hand sie erhält. Hr. Mech in bemerkte, man habe sih |chwerlich überlegt, was für Nachtheile die erste Hálste des achten Artifels haben würde; man habe die politischen Zeitungen vernichten wollen, deren. es in Paris nur 13 oder 14 gebe, und man habe mic einem Schlage alle übrigen Zeitschriften, 125 an der Zahl, getroffen ; darunter beträfen 15 nur Anzeigen und Bekanntmachungen, 4 Acferbay, 2 Finanzen und Staats- wirthschaft, 6 Verwaltungsgegenstände, 10 Jurispru- denz, 18 Medizin, 2 Pädagogik, 16 verschièdene Wissen- schaften, 7 Religion, 11 Litteratur, 2 Reisen, 1 s{chône

stag Morgen 9 Uhr bis Nachmittag 5 Uhr, hi

Mens j i i i ; ibli i s ( beiden genannten Kastellanen zu haben, hin der wissenschaftlichen Zeitschriften hege, seien un- | Künste, 3 Bibliographie, 8 Musik, 6 Theater und 2

hüúndet ; ‘er wolle die Bestimmung des Entwurfes | Moden. Alle diese Zeitschriften, oder doch die meisten, ch nur in der Absicht der Gleichmäßigkeit der Porto: f würden nicht bestehen können, wenn man die neuen bung vertheidigen, indem das Junteeresse des Fiscus | Säße auf sie anwende, deun schon jeßt brächten die

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Opfer endli errungenen Verfassung bestanden, Die O E I S E O Er ta ane e

Sedruekt bei Feister und Eisersdorff. Rodacteur Jo