1827 / 42 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Mon, 19 Feb 1827 18:00:01 GMT) scan diff

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neuen überseeishen Verbindungen, 790,000 mehr. Das Ministerium der geistlihen Angelegenheiten bedarf -eines Zuschusses von 4,000,000, - uni die Gehalte der iedern Geistlichkeit zu verbessern, die Zahl der Pfarrerstellen zu vermehren, die Pensionen der dienstunfähgigen Geisk- lihen zu erhöhn, viele Kirchen auszubessern, das Ca- pitel von St.- Denis und die Professorstellen bei den Gymnasien besser zu dotiren, Das Budjet des Mini- steriums des Junern soll um beinahe 6 Millionen ver- größert werden, welche hauptsächlih zu Wege, Vrúcken- und andern Bauten, wie auch zur Anlegung von *zwei neuen Telegraphenlinien und zu Prämien fär den Wall fishfang verwendet werden jollen Den Ministerien des Krieges und der Marine sollen endlich resp. 4 und 3 Millionen mehr bewilligt werden, um sie in den Stand zu seßen, unsre -Vertheidiguwgsmittel zu Lande und zur See auf den Fuß zu“ seben, der unsrer Stellung in der Welt noch erforderlich ist. Uebrigens ist es die Absicht der Regierung, daß forthin- kein Minister auf Supple- - mentarbewilligungen Anspruch mache, welche niche durch gau unvorhergesehene Bedürfnisse begründet werden, Die- Gesammtausgabèn des Jahres 1328 betragen: fúr die Zinscu der Stats Schuld 244,357,867 Fr.

für die übrigen Gegenstände . .„ 697,985,833 -

Xe | Summa 939-343 700 Fr. Die CEintiahme ist, nach den bisherigen Säßen und ach den Ergeötissen, des Jahres 1826 auf 939,591,361 Fr. angeschlagett.

Ja der nämlichen Sißung legte Hr. von Martignac den Geseßentwursf wegen des Sklavenhandels vor. Vorgestern hat der preußishe Gesandte, Freiherr von Werther ein großes diplomatisches Diner gegeben, welchem sämmtliche Minister und fremden Gesandten beigewohnt haben. i : Monsignor Lambruschini, Erzbischof von Genua und der üeuernannte pädstliche Nuntius an unserm Hofe, ist hier angekommen, f Aus Pontevedra in Gallizien wird unterm 24. Jan. gemeldet, daß die Avantgarde der portugiesischen Flücht: linge zu Celanova éingetroffen ist; man ‘erwartete den General Monte Alegrez ‘andere Flüchtlinge degaben ‘sich nach Aifasclo, um fich denen unter den Befehlen von Tellez Jordan anzuschli. Zen. Ein anderèr Hause, von Magessi beféhligt, märschirte auf Villa Roudele. Man weiß, daß 2000F'úchtlinge in fleinen Abtheilungen nach

der Provinz Tras-os- Montes zurücêgegangen sind. Die-

Milizen vdn Villa - Viciosa vertheidigen den Uebergang der Brúcke úbér ben Tua, das Hauptquartier befand sich zu Pazas, vier Stunden von Chaves.

Aus Orense meldet man unterm 26. Jan.: daß Abends zuvor ein Gefecht stattgefunden und -die Flúcht- linge von denen ihuen an Zahl überlegenen Regierungs: trupyen zurücgetrieben wordei.

| Aus Castilien {reibt man unterm 20. Jan.: daß

der Generalmajor Vicomte von Barcia sich nebst \séiner Familie, einem Brigadier und einigen Officiers einge- funden und sie die Weisung erhalten haben, sich nach der Provinz Soria, 00 Stunden von der Grenze, zu begeben. Zu Albuquerque hat sich ein portugiesischer Offizier mit 14 Reitern gezeigt; sie sind auf Befehl des Generals San - Juan entwafssnec und ins Junnere ge- chit worden. y

Unter den Bewerbern um die, durch den Tod des Grafen Laajuina2is, ia- der Academie der Jnschristen und der shönien Litteratur erledigten Stelle, befindet sich auch der bekannte Professor Cousin.

Die Handels-Kammer von Marseille hat veschlossen, ein Dampfschiff von der Kraft von 100 Pferden er- bauen zu lassen, um es zum Bugsiren der durch un-

gunstige. Winde im Hafen zurückgehaltenen Fahrzeuge,

-Americanische Missionar, Hr. Jakson,

und um den s{ch in Gefahr i

M tee Ba fahr befindenden Schiffen zu Fünfprocentige Rente 101 Fr.

U Fr. F A é

: ondon, 9, Febr. (über Holland.

‘hielten Se. Maj. einen R e A in

wegen Ernennung der Sheriffs für dieses Jahr

haben sodann den Mitgliedern, worunter auch der 5

zog von Wellington war, ein prächtiges Mahl.

Am Montag kam Graf Liverpool, sehr an sei

Gesundheit gebessert, von Bath zurück, Mittwochs war Cabinetsratz im auswärtigen Ay

dem aber Herr Canifing so wenig, wie am vorheti

Tage in Brighton der geheimen Rath-- Sißung

wagntes G unpäßlich. ist. H

er K. wedische Gesand i

SAE n Mia Sanidi Kai E

: estern fingen die Sißung?2n beider Parlame

häuser wieder an, wo viele Deiülauen us R

auf die Korngeseße und andere Gegenstände einfa

Von ministerieller Seite wurde ein Antrag auf

Beilcids- Adresse an Se. Maj. wegen des Ablebens Jh

Durchl, Bruders angekündigt. Graf Liverpool je

an, daß er am 19, oder an einem nicht viel spát

Tage die Korngeseße zur Erwägung Zhrer. Herrl, þ

gen werde. Graf Lauderdale erklärte es für unrecht

Gens E AA aehanbttt, ‘demselben nicht länguz

uL u lassen ; :

N widersprach à ssen ; welchem aber Graf L r. Canning war nit im Unterhause Niemand glaubt. noch, daß mehr T

tugal gejhickt werden dürften,

Der geseßbgebende Körper von Jamaica ist in ei neuen, von ihm angenommenen Sclaven-Acte den W [chen der Regierung nachgekommen, ohne ihre Unabh gigkeit zu vergeben. “Das Gese hat viele Verbesser gen erhalten, - unter andern die Sclaven auch befäh als Zeugen in den Gerichtshöfen aufzutreten. M würdig ist die Clausel, daß fein Geistlicher, dét ü zur bischöflichen Kirche gehört, vor Sounen - Aus dder nah Sonnen » Untergang vor den Sclaven yt gen darf. Der Statthalter ,. Herzog vou Manch hat die Versammlung auf vier Wochen prorogirt ihr seine aufrichtige Zufciedenheic mit ihren Arbei zu erfenuen gegeben, E

Hr, Crawsurd ist am 1, Sept., in Begleitung nes aus 6 Mitgliedern bestehenden Gesaudtschaftspet nals, worunter Dr. Wallich aus Copenhagen und l nd nebst einer Ehrengarde- von 25 Ein. Si und 15 Seapoys, nach Ava abgegangen,

Capitain Burney, der mit einer besondern Miss an den Hbf von Siam beauftragt war, ist von V fo wieder in Sincapore eingetroffen, Den Wu! der Brittischen Regierung, den Fürstén von Keda | der eingeseßt zu sehen, kounte er nicht erwirklichen; gegen hat er Vortheile für die Handelsschiffahre bewi Der Handel zwischen Sincapore und Siam wird jedem Jahre wichtiger, und der Verbrauch Brittis Mauufafruren vermehrt sh zuschends,

In der Nähe Havannah?s kreuzt gegenwärtig Mexicanishes Geschwader unter Commodore Pol und der Spanische Admiral Laborde traf Anstalt mit seiner Flotte abzusegeln; man sichet in diesem F einem Seetreffen entgegen,

Bei St. Domingo fkaperte am 10. Dec, ein

lumbischer Schooner ein von Gibraltar nah Hava!

bestimmtes- Spanishes Kauffahrteishis mit einer b

hen Ladung von 100,000 Piastern, und brachte (t

Prise zu St. Barthelemy auf.

Der in Lima verhaftet gewesene Admiral Guise

vor ein Kriegsgericht gestellt und ehrenvoll freigelp

10 C. Dreis

hn der Stadt)

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worden; auch erging Befehl, ‘ihm seinen ganzen ständigen Gehalt von 70,000 Piaftern auszuzahlen, d ihn auf halben Sold zu seßen. General Nicochea ebenfalls freigesprohen worden ; er sowohl, als Ge- «l Guise, wollen nah Buenos¿ Ayres gehen, um dort

enste zu nehmen. ' Pee Blättern zwischen Hrn. Hib-

Der Streit in unsern t und Hrn, Henderson u, A. úber den Grad der Un

(theit der mehrerwähnten Haitischen Proclamation jert hoch fort. Consols auf §07, stiegen aber durch das Discont herabseßen wolle, 1 300,000 Pf. Srocfs mit großem

nsóls schlossen zu 815. St. Petersb urg, 10. Februar. Gestern am Ge-

htsfiste Sr. Kaiserl, Hoheit des Großfürsten Michael, fingen Jhre Maj. die Kaiserin, Muttet, Vormit- ¿s im Winterpalais die desfallsigen Glückwünsche der itglieder des Reichoraths, der Minister, des Senats, Generále, der Hofchargen und anderer ausgezeich- jen Personenz Jhre Kaiserl. Hoh. die Frau Groß: stin Helene empfing die Glückwünsche in Jhrem ais. Abends war Hofball im Winterpalais und die

Abrechnung standen gestern anfänglich Gerúcht, daß die Bank auf 817, 3. Dann wur: Verlust verkauft,

adt war erleuchtet. i Der Vice - Admiral der Baltischen Flotte, Sarüt-

hw L. (ist zum Oberbefehlshaber, und Kriegs, Gonver- Vice-Admiral Kotobka zum Commanden ernannt

ur von Kronstadt und der (uf der Kronstädtischen Marine - wen. “Ein Allerhöchsten Orts sanctionirtes Decret der inister : Committee enthält strenge Anordnungen ¿n hitreff der jedes Mal zeitigen Versorgung der hiesigen sidenz mittelst Zufuhren voa Lebensmitteln, Feuerung, j. und Hafer, damit feine fühlbare Theurung, wie 1 Anfange dieses Winters, wieder entstehe. - Die für das Zollwesen in Kronstadt begonnenen auten werden aufs Thätigste fortgeseßt. Auch schrei n alle während der lcbten Regierungsjahre des hoh: ligen Kaisers Alexander angefangenen und fortgeseß- n großen Bauten in der hiesigen Residenz rasch ihrer Wlndung entgegen. Der bisher aufge|odene Dau h neuen Zsaaksfirche wird jet ebenfalls mit der reg- sn Thätigkeit wieder fortgeseßt. 4

Seit einiger Zeit haben sich die natürlichen Blat- in in mehreren hiesigen Häusern gezeigt. j

Jm Jahre 1826 sind im Hafen von Riga 1037 thrzeuge eingelaufen- und 13 hatten von 1325 her Binterlage daselbst gehalten ; ausgelaufen sind im sel- igen Jahre 1031 Schisse und deren 24 zum Ueberwin- un geblieben. Unter den angekommenen Schiffen wa- n 455 englische, 127 s{chwedishe, 79 hanndôveriche, 77 ländische, 76 preußishe, 75 däânilche, 58 russi}che, 51 cklenburgische, 21 lúbeckische, 7 cldenburgische, 5 bre» he, 3 französische und 3 amerifanische. Der Werth r ‘ausgeführten Waaren betrug 35,017,220 Rubel ) Kop.

Nachrichten aus Odessa vom 26 Jan, zufolge ist t die Witterung so schôn, daß die Beladung der chiffe ohne Unterbrechung statt findet ; täglich fommen chiffe an, und: die Fahrt von Constantinopel dauert Tage. Aus Simpheropol wird unterm 15, Jan, gemeldet: er unser Land nie besucht hat, würde die Verschieden- it, welche dermalen zwischen der hiesigen Temperatur id der auf der súdlihen Küste s{werlich glauben, hier i das Wetter naßkalt, während auf der andern Seite hr Berge, die uns vom Meere scheiden (13 Stunden man Frúühlingslüfte athmet. In je: im Theile Tauriens haben die Rosen und andere Blu- ien nicht aufgehört im Freien zu blühen nnd mehrere dânme siad im Begriffe Knospen zu treiben.

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Am 3. d. M. ist hier der Königl.

Wien, 10. Febr, und bevollmächtigte

Preußische außerordentliche Gesandte

“Minister, Fúrst von. Ha feldt, nah einer achttägigen

Kranfheir, mit Tode abgegangen. Der Verlust pes 5

in den Stürmen unserer bewegten Zeiten, -seinem - nige, seinem Vaterlande, sich und seinen Gesinnungen stets treu gebliebenen Staatsmannes ist von dem K. K. Hofe und“ dem gesammten Publikum mit dem größten Leidwesen emyfunden worden. Seit mehr als vier Fah: rèn bei Sr. K. K. apostol. Majestät beglaubigt, war- derselbe ohne Unterlaß beflissen, die Bande inniger Fréändschaft, welche die Monarchen von Oesterreich und Preußen so eag, und fúr das Wohl ihrer Reiche so heilsam vereinigen, zu erhalten und noch fester zu fnüp? fen. Das Gefühl, welches sich bei allen Klassen der Gesellschasc, als rege Theilnahme im Verlaufe der Kraukf- heit des Fürsten von Hakfeldt, ausgesprochen hatte, ist Bürge eines ‘bleibenden Audenfens an den zu fruh Vers blicheuen ! ;

Der Oesterreichische Beobachter enthält heute

folgendes : i

Det Courier Fratcais vom 28., und das Journal des Debatë vom 29 Januar jener unter dem phau- tastischen Titel: „„Glorreithen Erinnerungen zugefügter Schimpf, und- Veclebung erworbener Rechte“ fähren hestige Beschwerden über dèn K. K. Botschafter zu Pa- ris, der, den Zustrufrionen seines Hofes gemäß, fi nicht berechtigt glaubt, gewisse, mit den gegn eee politishen Verhältnissen unvereinba»z Titulataren zu veobachten. Der wilde, utgesittete Ton, der diejen Journalen zur andern Natur geworden zu sein scheint, und der denn auch bei dieser Gelegenheit angestimmt wird, würde für uns nur ein Bewegungsgrund seinz idre Ausfálle, wie gewöhnlich, mit dem Stillschweigen der Verachtung zu beantworten, w?nn wir nicht für nüßblih hielten, úber den Gegenstand, der diesmal ihre A DRE Federn . beschäftigte, einige - Aufklärungen zu geben,“

Jn den Jahren 1806, 1807 2c, hatte Buonaparte verschiedene Judividuen, die ihm bei der Armce, in der Staatsverwaltung, oder an seinem Hofe vesouders wis tige Dienste geleistêt, durch färsiliche, herzogliche, gräfs liche und andere, aus der alten Adels Ecifette entlehnte, Titel belohnt, mit mehreren dieser Titel aber bie Na- men von Provinzen, Städten und Domänen in den von ihm eroberten Länderu als sranzösi!che Reichs: Lehen (Viess de VEmpire Françaïs) verbunden. S6 waren Herzoge von Pgrma, Biacenza, Bassano, Treviso, Dals matien, Ragusa, Jsirien, Friaul, Padua, Tarent- Gaeta u. s. f, entstanden.

Während der Verhandlungen, welche der Unters zcihnung des Pariser Friedens im Jahr 1814 voran gius gen, verwahrten. sich die Hôse, denci der Besiß der Ters- ritorien, an welchen diese Titel hafteten, durch den Frie- dens-Tractat zugesichert ward, gegen fernere Beibchals tung einer, mit der Herrschaft / des BVerleihers über die eroberten Länder nothwendig erlöfchenden , Fitulatur. Zur Rechtfertigung ihrer Protestation ivurde der Grund- ja aufgestellte, daß Titel, die an einen bestimmten Ort, ivo deren Jnhaber sich durch Wasfenthaten ausgezeihneC hatten, erinnerten, unverändert vleibden, solche hingegen, die, ohne eine dergleichen Beziehung, ein Besiß : Recht auf Länder oder Srádte außerhalb des framzssishen Ge- bietes anzudeuten schienen, als abgeschasfr betrachtet iverden sollten. Die Richtigkeit und Billigkeit- dieser Unterscheidung, die, ohne dem Krieges, Ruhm Abbruch zu thun, gegen eine offenbare politische Anomalie gz- richtet war, und unangenehmen Collisionen, welche au geu scheinlich" daraus entspringen fonuten, voörbeugte ließ sih- aus feinem staatsrechtlihen Grunde oder Vor wande in Zweifel ziehen. - Gleich wie es einen Grafen

von St, Vincent, einen Vicomte von Trafalgar , ei