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\chädlich darstellt. Aus der Frist von 5 oder 10 Tagen folgt, daß jede Shrife in Beschlag genommen werden fann, wenn irgend ein Exemplar aus den Werkstätten des Buchdruckers geschenkt oder gestohlen wird; Jene Ftist ist ein Zwischenraum der Angst für den-Schrift! steller, indem er durch eine Handlung eines Dritten 1m seine Ausgabe kommen fann, ohne daß über den Inhalt des Werkes selbst erkannt wird. Zudem hat heutiges Tages- der Schriftsteller, wenn auch ein Prozeß über sein Werk entsteht, den Vortheil, daß er bereits in den Händen des Publifums ist, und daß die öffentliche Mei» nung darüber hat absprechen fönnen, die sodann ‘ihre Einwirkung auf die Gerichte nicht perfehlt, indem das Geseß nicht vorher die Preßvergéhen genau bestimmen fann, sondern die Urtheile in tolchen Sachen nux aus der natúrlihen Billigkeit des Rechtes fließen ; dieje Bil- ligfeit berußt abe? auf einer Meiñung, die stets durch die dffentlihe Meinung aufgeklärt wird. Man wikd «also unter der Herrschaft des” „orgeschlagenen Geseßes nicht shreiben. Von -der audeta Seite solgt aus der unbearenzten oder unentscchiedenen Verantwortlichkeit der- Buchdrucker, verbunden mit der Confivkation seines Bre: vet, daß man uicht mehr drucken wird. Aus der un; endlicen Schwierigkeit, die man den Journalen in den Weg lezt, und die deren Eigenthum untergraden, folgt die Zerstörung oder der Verkauf der Journale: J spreche niht vom Stempel und dea unendlichen Geld- bußen, die nichts- anders als eine Confisfation bilden, Der Redner bezieht sich sodann auf die ossizielle Apolo- gie -des- Gefeßes, worin es heißt, daß man zur Ausrot- ‘tung des Bösen auch das Gute zuweilen mit zerstören mnüsse, weil jenes hundertmal mehr schade, als dieses núße. Hier liegt also flar die Adsicht am Tage, daß man das Gute mit dem Bösen begraden muß. Um zu
diesem Zweck zu gelaugen, muß man die Freiheit um; stürzen, die nach dem Gebot der Schöpfung beides her-
vorbringt. Nicht die Presse wird unterdrücit, sondern der Mensch selbst, und was. ist dieses anders als Tyrau- rei. Ein -Geseß des Argwohns (loi des suspects) im ausgedehntesten Sinne, das Frankreih ins Gefängniß unter der Wache des Ministeriums sebte, wäre bloß die. genaue Folge des Grundsoßes, auf den der Ent- wurf beruht. ( Mucren im Centrum. ) “Das Mini sterium konnte beim Vortrag desselben mit weit mehr Autoritát sagen: „Das Böse verursachr hundertmal mehr Ucbel, als das Gute Nußen bringe, Der Urheber der Dinge hat ehedem das Gegentheil geglaubt; er hat sich geirrt. (Allgemeines Gelächter.) Seit der Unter- diücéung der Freiheit vershwindet der Verstand, ihr Gefährte. Die Wahrheit ist vom Gmen, der Jrr- thum ist vom Bösen, man darf das Gute nicht schonen, um das Böse auezurotten. So wie das Gefängniß das natúrllche Heilmittel gegen die Freiheit ist, so ist die Unwissenheit das Heilmittel gegen den Verstand.// So urtheilce man! Diese Argumentation ist gerade das Um- geehrte des von der Magistratur und den Schriststellern aller gebildeten Zeitalter ausgesprochenen Grundsabes: daß man lieber zehn Schuldige lossprechen, als - einen Unschuldigen verurtheilen soll. Der Entwurf muß schon der FJnquisition im Geiste vorgeschwebt haben, die zu der Zeit der Verfolgung der Albingeuser die Orthodoxen wit den Kebern in ein Feuer warf, damit ja keiner die: ser leßtern davon fomme. (Lebhafte Bewegung). . Hat man je in der Revolution, während der größten Tyran- nei, eine solche Verachtung gegen die Menschheit an den Tag gelege. hört! hôrt !) Zwar läßr der Entwurf uns das Leben, und beraubt uns nur den Gedanfen. Um die Journale zu zerstören, hebt er die ewigen Geseße des Nechts auf, er erflárt die bestehenden Uebereinkünfte für unerlaubt, vernichtet die Verträge, ermächtigt die Spoliation und
reizt zum Diebstahl, Ein Geseb, was die Moral ver
(Mehrere Stimmen : Das ist wohl wahr !-
neint, ist gotteslästerischz ein Geseß, das mit dem| genseitig gegebenen Vertrauen spielt, ist die Umwälz der Gesellschast, Kein Gehorsam darf ihm gelej werden; denn, sagt Bossouet, es giebt auf Erden Recht gegen das Recht. Mußte es unter der legiti Regierung dazu kommen, daß man folche Grunds wieder entwickeln muß. Aber es ist noch Treue
Glauben in Frankreih, und eure Verderbtheit y nicht befolgt werden, Jeder wird seine Schuld zah und man wird dem untreuen Depositar mit der F mie belegen, der von dem häßlichen Vorrecht Gebr macht, das ihm das Geseß gestattet! Welche Zuf bereiten uns solhe Grundsäße! (Unterbrechung, Y fall und Bravo’s.) “Dié Untèrnehmung des Entwu ijt múhsam , allein sie ist schwer durchzuführen. @ Entwickelung der Verstandeskräfte ist längst aus
Büchern in die Köpfe übergegangen, und däïaus mú ihr sie yerjagen, um euer System zu - vervollstndi Habt ihr dafür auch einen Geseßvorschlag? (Allge nes Gelächter). Ferner müßt ihr die ganze Volksm zerstreuen, alle zum Ackerbau nôthigen,, dann die V stätten, Manufakturen und alle Communikätions-Mi zerstören. . (Unterbrehung.) Ohne alles dieses erre ihr euern Zweck nicht, Das sind die schönen T deren glänzende Morgenröthe das Preßgesebß bil Doch, die menschliche Gesellschast wird nicht untergeh sie hat noch Stúßen genug, um ihren Feinden zu troß
Hr, Syries v. Mayrinhac sprach fär den C wurs, und hob besonders die Nothwendigkeit her dem Unfug der pcriodischeu Presse zu steuern z ere nerte in dieser Beziehung daran, daß im Jahr 1 die Zeitungen unter eine Censur gestellt wurden; ! doch, fügte er hinzu, wurde den Künsten und Wiss schaften nit weniger gehuldigt; die Völker waren n minder glücflih. Bald darauf aber, während drei Y naten nur wurden die Zeitungen frei und wir wi nur. zu gut, wie viel Unheil diesen Zeitraum beze nete, „Man wendet ein, der Unfug der Presse m feine außerordentlichen Maaßregeln erforderlich, all er hat zu große Fortschritte gemacht, als daß er gd net werden fkönie; -er hat zu viel Unheil angestis als daß man nicht dagegen- wirken müsse; und die Anstrengungen derer, welche die Presse einer Z lung entziehn möchten, beweisen, wie nothwendig sie — Um halb sechs Uhr wurde die Fortseßung der handlung auf den folgenden Tag verschoben.
Fünfprocentige Rente 101 Fr. — Dreiproceunt
‘London, 13. Febr. (über Paris). Im Oberha brachte gestern Graf Liverpool, so wie im Unterha der Staatssecretair Peel eine ‘Condolenz: Adresse an ( * Maj. wegen des Ablebens des Herzogs von York Vorschlag; sie ward einstimmig angenommen, V Minister kündigten auch an, daß wegen dexr Krank des Hr, Canning die Verhandlung über die Koruge auf Montag den 26. d. verschoben werden, danna unausbleiblih statt finden soll, wie auch Hrn. Canuil Gesundheitszustand sein möge,
Siar- Franzis Burdecr trug darauf an, die V handlung wegen der Katholiken bis zum 1, Mätj verschieben.
Die Marine- Etats wurden im Unterhause v0 legt und genehmigt. Es sind danach (wie im vori Jahre) 30000 Mann, mit Jubegriff vou 7000 Set daten für den Seedienst bewilligt morden. Clerf äußerte bei der Vorlegung dieser Etats, das! Aufhöôren der Feindseligkeiten in Judien und in B amerifa zwar eine Verminderung der Seemacht M lih maché, daß jedoch bie Besorgniß von Feindsel
Sir Gi
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im Roe Meere zum Schuße des levantischen
andels. : : : ? Die Schiffeigner sind in großer Bewegungz von liverpool, Hull und allen bedeutenden Hafenpläben sind Deputirte hier eingetroffen ‘oder unterwegs, um der Regierung und dem Parlament Vorstellungen über den finfluß zu machen, welchen die Gèseße wegen des freien handels auf die Schiffahrt haben müssen.
Consols 82 — 825 F L \
St. Petersburg, 13. Febr. Das hiesige Jour- jal enthält heute folgende Nachrichten von der Armee jn Georgien vom 12. (24.) Januar: i
Nachdem der Generallieutenant Fürst Madatoff
28. Dez. über den Araxés' gegangen, bewirkte er ne Vereinigung mit der - Abtheilung des Obsten tisthento, Befehlshaber des Jufanterie - Regiments pcheron, welches von Djavat eingetrossen war. Die ruppen rücften nun schleunig durch das Defsilé von Jaraourte nah dem fleinen Flusse Zambour, in dessen áhe ein Theil der nomadishen Scámme von Shaks- pan, Adjaline und andere ihr Lager aufgeschlagen hat- n, Das públiche Erscheinen der Unsrigen bewirfte ne große Bestärzung unter diesen Stämmen. Die Feliterei von Karabagh und Schirwan, - durch die Ar- nier aus Karabagh verstärkt, fiel mit Erfolg in ihr hger, und entsührte ihnen an-15090 Hammel nebst ei- ur bedeutenden Anzaul Kameelen und Pferden. — va 500 nomadische Familien aus Karabagh, welche wn den Persern Über die Grenze geführt worden waren, sten sich mit Unterwürfigkeit und wurden nach der snannten Provinz zurückzeschickt, Der Senerallieute- unt Fürst Madatoff, der das Gerücht hatte verbreiten isen, daß er nah dem Chanat Talyche vorzurücken absichtige, seßte seinen Marsch langsam fort, um die madischen Yersér, welche in den Gegenden von Ta- (he umhershweiften,-zu veranlassen, nach deni Distrift (n Meschfine ihre Zuflucht zu nehmen, wo es leichter ar sle anzugreifen: Dieser Plan ist vollständig gelun- n, Als der Fürst Madatof in der Nacht vom 1. Am. in den Distrikt von Meschkinè eingerückc war, hr er, daß jeve Nomadén angekommen seicn und Imderte alsbald die leichte Reuterei und die armenische jifantérie zum Angriffe derselben ab. Der Feind sebte m unvorhergesehenen Angriffe nur s{chwachen und fkur- n Widerstand entgegen ; sein Verlust betrug 13 Todte dst etlihen Verwundeten; unsererseits haben wir nicht nen einzigen Mann verloren und den verschiedenen no- «dischen Stämmen von Schakhsevan 2000 Kameele, 1,000 Stück Rindvieh und 60,000 Hammel abgenom- wn, Der Generaitieutenant Fürst Madatoff hat die ine Stadt Lahar oder Lori im Distrikt von Mesch- je beseßt. Ata-Chan, der Verwalter jenes Districts d sein Bruder Sheckur-Chan sind zum. Fürsten Ma- of} gefommen, um dessen Schuß nachzusuchen ; - sie d wohlwoliend empfangen worden, — Der durch das scheinen unserer Truppen eingeflößte Schreck har sich i nach der Stadt Ahar verbreitet; Emir Zadi,Seifu- luf - Mirza, der sie beseßt hielt, hat sih mit seiner milie nach Tauri geflüchtet und 1500 Mann regulai- | Truppen, die unter ihm standen, sind auseinander: aufen. — Nach der Meldung des Fürsten Madatoff der Weg nah der Stadt Lahar und der Uebergaûg r den Berg Salvate-Hiadyschi sehr shwierig, Das i ihm befehligte Corps beträgt 11000 Mann verschie- er Truppen, nebst 33 Stück Geschüs.
Vom Main, 18. Febr. Die Preisaufgaben und mien, welhe nah der (früher erwähnten) Verord- ing vom 14. Jan. d, F. zur Ermuntexung der inlän» hen Fabrikation jährlih im Königreiche Bayern aus- sebt werden sollen, sind nun für das gegenwärtige
feiten in anderen Welttheilen solche verhindern ; er fü thr befannt gemacht, Die Aufgaben, deren 12 sind, hinzu, der Zustand Griechenlands erheische eine Sees ühren im Allgemeinen die Tuchmacherei , Färberei,
Rothgerberei, Papiermacherei, die Verbesserung der Mahlmühlen und des Gußstahles, die Herstellung neuer Maschinen , ‘und besonders des besten Webestuhls, das Gewebe aus inländisher Seide, die Bereitung der Strohgeflehte nah florentiner Art, die Töpferglasur, und den raffinirten inländischen Runfkelrübenzucker. Zas s di Preise steigen von 200 bis auf 1000 resp.
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Bei dem bevörstehenden Eisgange hat. die K. Re- gierung des Untermainfkreises die sämmtlichen Polizet- behörden aufinerksam gemacht, -daß von den Ufeen der- Flüsse alles dem Wegschwemmen ausgeseßte Holz ents fernt, die hôlzernen Brücken und Stege hinlänglich bes festigt, die anwohúüenden Nachbarn zeitlih gewarnk, ünd die sonst nach den Lokalverhältnissen nothwendigen
taßregeln angeordnet werden, um überall- Schaden
vorzubeugen. ck
Jn Augsburg wurden im vorigen Jahre 755 Kins- der geboren, worunter sich der vierte Theil uneheliche, námlich- 190 befandcÌ; fatholisher Seits beträgt die Anzahl der Gebornen 446, evangelischer Seits 309; ges storben sind in Allem 1005, worunter 632 Katholiken und 373. Yrotestanten. Ehen wurden geshlofsèn 245 z hierunter fnd von fatholisher Seite 149 und von pro- testantischer Seite 96, * ' :
. Das große Familienfest der Hessen nähert sich, Am 19. d. feiert das Großherzogthum den Tag, wels her vor einem halben Jahrhunderte ein geliebtes Res gentenpaar vereinte. Es ist eine schöne Uebereinstim- mung, daß im ganzen Großherzogthum überall sich die Ueberzeugung- ausspricht, die Jubelfeier eines so wohls- thätigen Fürstenpaars fönne nur durch Spendung von Wohlthaten würdig begangen werden. Alle Thränen des Kummers, die es, in vereintem Streben, in dem langen Zeitraume getrocknet hat, sollen sich an diesem Tage, in Zähren des Dankes verwandelt, mit den neuen Segnungen vereinen, welhe die Erinnerung an so viele Beispiele ihrer Milde hervotruft. Ueberall wer- den Sammlungen zur wirksamen Unterstüßung der Ar- muth, zur. Pflege der Kranken, zur Vorsorge für Witt- wen und Waisen veranstaltet. In Mainz werden nach einem desfallsigen Beschlusse des dasigen Stadts- raths, am Tage des Jubelfestes an 20 bis 25, ohne
‘ißre Schuld verarmte Handwerksfamilien, nach dem
Grâde ihrer Bedürfnisse, 2000 fl, iu der Stille vertheilt verden, um sie in den Stand zu seben, durch Fleiß und Sparsamkeit sich wieder zu erheben. Eine gleiche Summe is bestimmt worden, um als Kern einer Spare fasse zu dienen, Úber welche die Stadt die Garantie úbernimmt. Dieses wohlthätige Jnstitut, das in andern Städten sich so vortheilhast bewährt hat, wird ein bleis bendes Denkmal dieses Tages sein. Viele dffentliche Beamte und wohlhabende Bürger beeifern sich gleichfalls, durch Beiträge die Bedrängten zu unterstüßen, so daß ein wahres Fest der Freude von Armen und Reicheu gefeiert wird.
Man weldet mehrere Unglücksfälle, die in der Ge- gend von Múhlenhausen (an der Zll) durch den Schnee verursacht worden find, Der am 3. Februar sehr hâus- fig gefallene feine Schnee wurde vom Winde gleichsam aufgethürmt, und dadurch an manchen Orten die Lands straßen unwegsam gemachr. Heimkehrende Erwachsene und Kinder wurden bedeckt; Fuhren blieben stecken, Mann und Roß konnten sih- nur mit Mühe herausars- beiten; Kuriere und Eilwagen kamen nicht an. Eine Mehlhändlerin, welche vom Müßhlhauser Markte zurück- fechren wollte, erfror elendiglich im Nonnenbruch bet Luterbach. Zwei Murmelthierjungen und mehrere Män- ner sind eistarrt im Walde und in Gräben gefunden worden. Verschiedene Arbeiter werden _noch vermißt. Auf dem-sogenanten Ochsenfelde war die größte Lebens- gefahr. Reisende vou Than nach Mühlhausen mußten