1827 / 70 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Das Gesammt-Einkommen sämmtlicher Lehrer betrug im Johre 1814 21936 Thlr. 25 Sgr. Pf. fim Jahre 1826 42013 « 24 ; 6:

. C C C T mithin’ jest mehr . 20076 Thlr. 29 Sar 6 Pf.

Die Verbesserung der Gymnasial. Fonds ist also vor. zugsweise den Lehrern zu Gate gekommen.

Unstreitig wichtiger und erfolgreicher, als diese Ver- bessérungen in der äußeren- Verfassung der Gymnasien, sind die im Janern derselben vorgenommenen Verbesse: rungen gewejen. Was in - dieser Hinsicht durch eine

Reihe von organischen Verfügungen. des hoh:-n Mini 1

steriz der geiftlihen und Unterrichts - Angelegenheiten, durch die Einführung des Abiturienten-Prúfungs-Gesez- zes, welches den Gymnasien das Zicl ihrer Leistungen an den Schülern, und dadurch den Weg zu diesem Z!.le bestimmt vorzéihnet, durh Feststellung dex jährlichen oder halbjährlichen Lekcionsplane, durch die in der Re- gel jährlih einmal Statt findenden Konferenzen sámmc- liher Gymnaslal , Di: ekcoren zur gegenseitigen Verstän:

digung über die wichtigsten Angelegenheiten thres. Be

rufs, geschehen ist, läßt sich in einer summarischen Ue- bersihe niht darstellen. Wohl aber láßt sich auf andere Weise, durch eine n:ue Reihe von Zahlen, eine anschau- liche Darstellung davon geden, wie groß wirklich die in- nee Regeneration der westjälishen Gymnasien gewesen sei, nämlih durch die Zahl der neu angestellten Direk. coren und Lehrer. Es sind nämlich im Laufe der be. sprochenen 12 Jahre fünf der westfälishen Gymnasien mit neuen Direktoren versehen und zwar die zu Mün: ster, Arnsberg, Minden, Hamm und Soest. Unter die- len Direktoren sind drei neu in die Provinz berufen, und außec ihnen siad noch 70 ordentliche Lehrer bei den neun GSGyninaislen neu- angestellt worden, Die Angestellten, fast ohne Ausnahme junge Männer, mit lebendigem Eifer für ihren Lebensberuf erfüllt, ha: ben fih aus allen Kräften bemühe, die gesteigerten For: derungen der Zeit an gelehrte Schulen in ihrem Wir. fungsfreise ins Leden zu führen. Unter 70 neuen Leh: rern haben 19 neu errichtete Stellen eingenommen, die übrigen 54 sind zum Ersaß älterer, entweder mit Tode oder in audere Verhältnisse abgegangener, oder peusio: nirter Lehrer eingetreten.

Dem Besireben der Behörden, die Anstälten durch junge, wohl unterrichtete Lehrer zu hében, trat bei den katholischen Gymnasien vorzúglih der Mangel an fähi:- gen Subjeften hindernd entgegen, weil in der Zeit der Fremdherr|haft das gelehrte Stutium so verfallen war, daß nur wenige sich dem Schulfah widmeten. Daher mußte die nächste Sorge darauf gerichtet sein, erst Leh- rer zuzuziehen, indem sowohl junge Männer, die hon im Amte waren, als auch solche, die Neigung und Ta- lent zum Schulfach hinzog, durch Stipendien in ihrer ferneren Ausbildung auf Universitäten unterstüßt wur- den, Seit dem Jahre 1817 sind deshalb nicht weniger, als 23 katholische Lehrer und Kandidaten aus der hie sigen Provinz mit einer Summe von 11,800 Thlr., worunter 9250 Thlr, aus Staatsmittela, und 2550 Thlr. aus den Mitteln einzelaer- Schulfonds, unterstúßr 4wor- den, die Stipendien unger:chnet, wilhe Studirenden aus der Provinz zu Theil geworden, die nicht wieder in diejelde zurückzefehrc sind,

Die Fortschritte, welche bei den Progymnasien, und den übrigen, vorzugsweise für die Bildung des höheren Bürgerstaudes berechneten Anstalten geinacht sind, lassen sich, da mehrere derselben noch zu neu, andere noch im ertten Werden begriffen sind, je6t noch nicht genau nad, weisen. Daß aber diese Anstalten verhältnißmäßig noch

bedeutendere Fortschritte in izrer Organisation gemacht

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Sedruckt bei Feister und Eisersdorff.

haben, zeigt sich bei ein-“ Vergleichung der frút

und jeßigen statistishen Verhältnisse der Progymn

des Münstershen Regierungsbezirks. Es hatten ;

lih die Progzmnafien zu Coesfeld, Recklinghausen,

sten/"Warendoif, Vreden und Rheine: j

im Jahre 4 im Jahre Is also jeßt 9

a. getrennte Klassen

b. ordentl. u. Hüifslehrer 15 30 c. wöchentl. Lehrstunden 395 691 d. Schüler 155 - 388

Al TE

meine

reußishe Staats - Zeituts.

e; Einkúnfte 2193 Thlr. 8763 Thlr. 657

Unter den gegenwärtigen Einkünften dieser Aj ten befindéèn sih 1830 Thlr. an jährlichen Beit; aus der Staatskasse ; 1541 Thlr. an städtischem Zus und 3575 Thlr. an Hebungen von den Schülern.

70.- E

Einkommen der. Lehrer an. obigen Progymnasien, hes im Jahre 1814 nur 1927 Thlr, betrug, ist i seitdem verflossenen 12 Jahren zur Summé von Thlr. erhöht werden.

Elberfeld, 15. März. Am 8. d. wurde hie rectorial-Raths Verjammlung der Rheinisch - Wes [chen Compagnie gehalten. Aus dem darin vou & der Direktion erstatteten Vortrage ergiebt sich, daj geachtet der im Allgemeinen für dena Handel nicht stige7* Zeitverhälenisse und troß erlittener Verlust Betrag von 61,468 Thir. 21 Sgr. (nämlich 15000 an einer Forderung in Mexico; 5876 Th!r. 16 an schlecht gewordenen Forderungen in Europa; Thlr.-15 Sgr. 6. Pf. an Waaren und bösen S in Haity dei der Abwindung des dasigen, bekan aufgelôßten Etablissements, und 42490 Thlr. 25 6 Pf. bei der verunglückten Expedition in dem Buenos - Ayres bestimmt gewesenen Schiffe Cons Rath Baur) nach Abtragung der jährlichen Zinsen dem jeßigen Kapital der Compagnie von 1,500,000 so wie nah Abzug aller Kosten und Spesen ,- am res\hlusse ein Uebderihuß von 30 000 Tylr. oder 2 vom Kapital gedlieben, welche zu einem “Reserve. um füustig mdglihen Verlusten zu begeguen, | sollen. Der dermalige ged:ückte Stand der der Rheinisch - Westindishen Compagnie kana her Hur einer Unkenntniß der Geschäftslage des F duts zugeschrieben werden, und es steht mit Zuv: zu erwarten, daß eine rihtigere Beurtheilung und &@® zung des Werths- jener Documente eintreten wer! bald die aus ‘dem vorliegenden Directions»- Beri(//) vorgehenden Verhältnisse bekannt werden und in Eck gezogen wird, daß die Actien in einem Zeitraume vou) mitunter für den Handel verhängnißvollen J außer den Zinsen drei Extradividenden von zusa Zehn Procent, aljo einen jäh:lihen Durchschnitcs fuß von 55 Procent ergeben haben und daß daëj was geschehen ist, um so mehr auch wieder geld fann, als das Jaustitut das Terrain, welches es ba! tet, jährlih besser fennen lernt und jeßt Erfahr in Anwendung bringen kann und wird, dié beso im Anfang stets theuer erfauft werden müssen.

Amtliche Nachrichten. “Kronik des Tages

Des Königs Majestät hat den Oberlandesgerichts/: dr Jen sch zum Regierungs-Rath und Provißzial" pel-Fisfal in Preußen ernannt.

Ungek mon, Se. Exc. der. General - Lieutenant Komma 7 Sten Division, v. Brause, und er Genz7ai-Piajor und Kommandeur- der 5ten Jn- rie- Brigade, v. Uttenhoven, von Franffurt an Dder. : i

Abgegangen. Der Königl. Portugiesische Gene: Ronsul Andrade, nah Stettin.

Zeitungs-Nachrichten. ——— Au sland..

Paris, 16, März. Am 13. und 14. hat sh die tirten, Kammer mit dein von der Pairs - Kammer ts angenommenen Geseße, den Sklavenhandel be- nd; beschäftigt. Hr. B. Constant behauptete, die dieses Verbrechen geseßte Strafe der Verbannung nzureihend ; er verlangte also, daß man es, an- mit der Verbannung, mit der Einspe: rung bestra- Jolle ; dieser Vorschlag wurde jedoch verworfen, und Beseß mit 220 Stimmen gegen 44 angenommen. Aus Haiti schreibt man folgendes unterm 31. Ja- : Nichdem eine Vereinigung zwischen unserer Re- ng und Franfreih, wegen Abschließung eines Han: vertrages am 1. d. M. noch nicht zu Stande gekom- war, und da die haitischen Erzeugnisse in Frank; fortwährend die nämlihen Abgaben, wie alle gus ishe Waaren, entrichten mußten, entschloß sich un- Regierung, den “alten Ausfuhrszoll auf Kassee, wel- durch franzôsishe Schiffe ausgeführt wird, nätnlich 1000 Pf. 33 Piaster, anstatt 23, wieder herzustel: die aus Franufkfreih fommende Einfuhrsgegenstände issen indessen fortwährend die Begünstigung des hal- Zolles, Es scheint, daß das Schiff, welches am Decbr. Toulon verlassen hat, und welches die defi- ven Entschließungen des französischen Ministerii nach ti bringen soll, am 31, Jan. noch nicht dort ange- men war. Man glaubt," daß diesseits beabsichtigt de, die Haitishen Erzeugnisse, mit Ausnahme von ckÉer, zu den nämlichen Bedingungen , als die unserer tonieen, sle môgen nun in haitischen oder in franzd

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Königliche Schauspiele

Donnerstag, 22, März. Jm Opernhause: , Lear,“ Trauer)piel in 5 Abrheilungen, nach & peare, von -Schrôder. (Herr Gern: Gloster. Wauer ; Kenc.) i

Zu dieser Vorstellung bleiben die bereits gefa mit Mittwoch bezeichneten, Op-:rnhaus Billets 6 urid werden die noch zu verkaufenden Billers ebl mit Mittwoch bezeichnet sein.

Redacteur Jo!

_ Bewrxlin, Freitag, den 23ten Mârz 1827.

Der Ankauf der Brigg, an deren Bord Lord Coch- räne abgegatigen ist, hat nobst der Bewaffnung und Equis pirung derselben 260,000 Fr. gefostet. Außerdem führt Seine Herrlichkeit noch eing Summe von ungefähr 200/000 Fr. zum Behuf seiner Unternehmung bei si, dann wird er der Commission von Napoli, die mit der Zahlung der Schiffsmannschaft und: der, Truppen unter seinem Befehl beauftragt ist, eine Summe von 155,000 Fr. in baar und Kreditbriefen fkonsigniren. Jm Gans- zen belaufen sich also die Kosten dieser Unternehmung auf 645,000 Fr. Ja deë Mittheilung dieser Details an das Griêchenfomité zu Genf sagt Hr. Eymard:- Béi

“dem in G.iechenland herrschenden Mangel war es von der

größten Wichtigkeit für das Gelingen der Pläne des Lord Co» chrane, und für die Beibehaltung der nöthigen Harmos- nie, daß dieser Admiral / seine Mannschaft -selbst bezah- len, und auch ‘die Truppen, die er von der Regierung fordern môchte, selbst ektnähren fonnte. Damit diese Un- ternehmung auf feine Weise dem ershdôpften Griechen; land zur Last falle, hat man sogar mehrere Ladungen an Lebensmirteln zum Bedürfniß der Eskadre dähin ab- esandt. E S Fünfprocent. Rente 98 Fr. 60 C. Dreiprocenk. 69 Fr. 10 C, London, 12, Mätz (iber París). Das Befinden des Grafen von Liverpool ist in fort]chreiteuder Besses- rungz er fommt täglih mehr zu -Kräften; nur mit dem Sprechen will es noch nicht“ recht gehen. Auch Hr. Huskisson schreitet in der Genesung immer weiter vor und er fann bereits täglih ausfahren; am. Freitäg hat er Hrn. Canning einen Besuch abgestattet. Leßterer hat sich leider am Sonnabend wieder unwohl befunden z er erhielt deshalb gestern von Lord Melville, Lord Mor- ley und mehreren anderen ausgezeihneten Personen Bes such, Heute geht es wieder etwas besser mit ihm. i Ju der City waren heute Vormittag allerhand: Ges rúchte in Umlauf, die einen nachtheiligen Einfluß auf den Curs der Staatspapiere ausúbten. Der Courier bemerke in diesem Bezuge folgendes: . | „Diesen Morgen hat man ganz zuversichtlich aber- mal von der Entlassung des Herrn Canning, und von der plôßlichen Abreise des Hrn. Lamb aus Madrid ge- sprochen. Gewiß ist weder an dem einen noch dem ans dern Gerüchte etwas z; die Minister felberx sind gar nicht so begierig, wie ihre Freunde oder ihre Feinde, die Ver- sügungen beendigt zu sehen, welche durch den Zustand des Grafen von Liverpool nothwendig werden. Zum Glúck ist die Stelle des edeln Grafen jo beschaffen, daß einstweilen sie durch einen andern beseßt werden fôtrnte; ohne daß der Staatsdienst dabei wesentlich litte, Also fonnte man in dieser Angelegenheit so viele ahtungs- volle Sc'onung gegen den Lord beobachten, als man

hen Schiffen ankommen, in Frankreich zuzulassen.

allgemein wünschte. Mithin wird es ganz abgeschmackt,