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Wiedergenesung unseres theuern und geliebten Königs in den Kirchen beider christlihen Konfessionen dargebracht. Ein Mittagsmahl vereinigte alle Stánde zu einem Feste, das alle Herzen mit Rührung und Freu erfüllte. Nur ein Wunich sprach aus Allen: der fúur das Wohl. des Königs und seines erlauchten Hause: Dieser Stim mung verdankt die verunglückte Weicsselniedexung einen füc die Kleinheit des hi:sigen Orts nicht unbecrächtli- chen Beitrag, dessen Sammlung Durch den Magistrat veransialtet war. Dena wie fann das Andenken an den beñîen König würdiger gefeiert werden, als durch Wohl- thun! E “W- Breslau, 4. April. Hier hat sihbei dem vorerwähn- „ ten Sturmwinde guch der Uvgläck ereignet, daß bei ho- hem Wasserstande das Kahn eines hiesigen Schiffers auf eine vom leßten Eisgang in der Strômung mitten in der Oder gebildete Sandbank festgejagt, und in die- jem Zustande von einem nachfolgenden zweiten Kahue, welcher bei hohem Verdeck der Gewalt des Stromés nicht zu widerstehen vermochte, so heftig angefahren worden ist, daß er am Vordertheile, so wie furz darauf durch die darin befindliche Last durchgängig geborsten, und die ganze Ladung, aus Eisen und Wolle bestehend, eingesunken ist, Von ersterem hat bis jt nur ein Theil, und leßtere nur größtentheils beschädiget, geret- tet werden fônuen; was der hierselbst aus dem Han- delsstande fürzlih sich gebildeten Strom - Assecuranz- Compagnie, bei welcher die Wolle versichert war, Gele- genheit verschafft, bereits im ersten Monat ihrer Exi- \tenz von deren Zweckmäßigkeit, bei dem hiesigen so be: A, Schifffahrt - Verkehr,. einen thätigen Beweis u liesern. : Köln, 31, März. Am 28. d. M. starb hier, aù der Wassersucht, der Königl. Geh. Staats-Rath und erster Prôsident des Rhein. Apzellations - Gerichtshofs, Hr, Heiur, Gottsr. Wilh. Daniels, im 73sten Jahre seines unermüdet thätigen Lebens, Heute ward seine Leiche feierlich zur Erde bestattet. Dié ersten Militair; uud Civilbehdôrden unserer Stadt begleiteten den Leichen, zug, dem unzählige Verehrer des Verblichenen sich an; Ichlo}en, :
Naumburg, 3. April. Durch das ungewöhnliche Aufschvellen der Flusse, Saale, Unstrut und Wechau, ijt auch im hiesigen landräthlihen Kreise an den Ufern und Anfelden bedeutender Schade geschehen; besonders in der, von drei Seiten von der Saale umflossenen Flur Schelsis, wo alle Dámme durchbrochen und zum, Teil weggerissen, und die ganze Aue unter Wasser geschzt worden. Der Schade an den Wintersaaten, die zum Theil ganz vernichtet sind, ist noch nicht völlig zu über- ehen. | Posen, ‘Felgender traurige Vorfall hat sich vor furzem im hiesigen Regierungsbezirk ereignet: Der Schà- fers|ohn Johann Heusel befand sih im Kruge zu Posty- czyna, Adelnauer Kreises, mit seiner Schwester, der Dienstmagd des Krügers, und den beiden Kindern des Leßteren in der Schankstube, in welcher die Flinte des abwesenden Krügers hinter dem Bétte hing. Der Hen; sel nahm die Flinte von der Wand, legte sle scherzend mehceremnale auf eine zweite eintretende Magd des Krú- gers an, ohne zu wissen, daß das Gewchr geladen war. Nach wiederhzoltem Hahnspannen ging dasselbe endlich los und streckte den ältestea Sohn des Krügers, welcher mit der Magd an der Thâre. saß, zu Boden. — Möch-
Gedruckt bei Feister und Eiscrédorf.
ten doch die viefältigen traurigen Erfaßrungen ve shrecklihen Folgen der Unvorsichtigkeit mit Feuerz zur Warnung gereichen!
Stettin, 2, April. Gestern Nachmittag starj so innig betrauert als geliebt und hoch geachtet, de Prâsident des hiesigen Königl. Oberlandesgerichts, Leopold von der Osten, Nitcter des rothen Adler. L im beinahe vollendeten 57sten Lebens- und im Dienstjahre.
Königliche Schauspiele,
, Dienstag, 10, April. Jm Schauspielhause, ErstenmE:: „Das WVAuuscript,“/ Schausyiel in theil, von Johauna Franul v. Weißenthurn. Hj ¡Der Nachtwächter „‘/ Lustspiel in 1 Auszug, 1 Körner.
Mittwoch, 11. April. “Im Opernhause: Kohlhas,‘/ Trauerspiel in 5 Abtheilungen, von v. Malti6. G i
Wegen eingetretener Hindernisse, kann die a Nepertoir für diesen T1g angekündigt gewesei stellung der Oper: „„Alcidor,‘/ nicht gegeben wi _ Donnerstag, 12. April. Jm Opernhause : liche Musit.// Mad. Catalani wird hierin meh jangstücke vortragen.
Inhalt, Erster Theil : 1) Juntroduction z1 dels Mesfias. 2) Arie — Tiôstec mein Volt dem Messias von Händel, gesuägen von Madam! lani. 3) Chor aus dem Messias von Händel, gt von dem Königl. Theater - Chor. 4) Arie — l agimus t1bi — von Guglielmo, gesungen vou Catalané. 5) Hallelúja, Chor von Händel, gel von dem Königl. Theater - Chor. 6) Arie — Jh daß mein Eilôser lebt — von Händel, gesunga Mad. Catalani. 7) Chor aus dem Al¿cxanderfest, Händel, gesungen von tem Königl. Theater - (er, Arie — A partati — aus dem Oratorium: Daß Abrahams, von Cimarosa, gesungen von Mad, lani, Zweiter Theil : Das Requiem, von Moza:t geführt von Mitgliedern der Königl. Oper.
Billets füx diesen Tag sind im Billet - Va Büreau zu folgenden Preisen zu haben: Ein P| einer Loge des Königl. Ranges 2 Rthlr. 20 Sgr, Plaß in einer Parquet-Loge 2 Rthlr. Ein Plak ner Loge des zweiten Ranges 1 Rthlr. 10 Sgr.
Plaß im Parquet. 2 Rihlr, Nthlr. 10 Sgr. Ein Plak auf dem Amphitheater Die freien Entréen und Abonnements sin! Ausnahme nicht gültig. Dié resp. Abonneuten wollen sich aber bis Mi
den 11. April, Abends 6 Uhr, im Billet: Verkau reau úber die etwanige Beibehaltung der abo! Pläße gefällig erfláren, bevor úber deren weitere kauf das Nöthige angeordnet wird.
Jm gestrigen Blatte dieser Zeitung, Berlin, in der 9. Zeile, hinter dem Worte: „Y
e ist einzuschalten: des Hrn, Professors yaar,
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Redacteur Jl
Plaß in einer Loge des dritten Ranges 1 Rehlr, Ein Plaß im Paris
s erflärt, daß er sich fünftig für verpflihtet halten
er Berathung in der Kammek selbst ordentlih gewür- Mt werden tônne-
Allgemeine
aats - Zeitung.
reußishe St
2
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30. Fe
Berlin, Mittwoch, den 11ten April 1827.
Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.
Des Königs Majestät hafen den bisherigen -Kam- richts Assessor Storch ¿.a Regierungs-Rath bei Fegierung zu Breslau ‘allergnädigst zu ernennen, ie Bestallung für denselben in dieser Eigenschaft dchstseldst zu vollziehen geruhet. i Seine Königliche Majestät haben geruhet, den bis en Oberlandesgerichts-Assessor Gustav August Re is zum- Rath bei dem Landgerichte zu Lübben zu nen. - Seine Majestät der König haben dem Mechanikus lieb Wincfler das Prädikat als Hof - Mechanikus legen geruhet.
Se. Königl. Höheit der Großherzog von Mecklen- g-Streliß ist gestern nah Streliß abgegangen.
Angekommen. Se. Excellenz der General-Posts ¿x von Nagler von Frankfurt a, Main.
Se. Excell. der Ober-Erb Kämmerer im Herzogthum esten, Graf von Malhßahn, von Breslau,
Zeitungs-Nachrichten.
Ausland.
Paris, 4. April. Vorgestern erstattete der Groß- rendar der Pairs-Kammer seinen Bericht úber die sálle bei der Beerdigung des Herzogs von Laroche: auld, Es heißt, er habe am Schlusse seines Vor-
de, den Leichenbegängnissen der Pairs beizuwohnen. Herzog von Dondeauville (Mínister des Königl, ses) gab der Kammer den Schmerz zu erkennen, her jenes betrübende Ereigniß bei Sr. Maj. erregt e, und daß er vom Könige beauftragt worden sei, es auch der Familie des Verstorbenen zu erkennen geben. Hierauf nahm der Baron Pasquier das rt, und führte aus, daß die Kammer das Recht habe, Verfahren der Verwaltung zu prüfen, indem, wenn tadelnswerth sei, das Unreche der Behörde nur nach
nister des Jnnern die Tribüne und rechtfertigte das Betragen der ‘Polizeibeamten und des Befehlshabers der bewaffaeten Macht. Grade dieses wurde darauf von dem Marquis von Lally- Tollendal scharf getadelt, Der Kriegsminister vertheidigte aber sehr eifrig das Benehmen des Oberstlieutenants vom 39 sten Regiment, welcher die bewaffnete Macht befehligte, und der ledigs lich den gemessendsten Befehlen Folge geleistet habe. — Hierauf verlangten mehrere Pairs, daß zur Tagesord- nung geschritten werden sollte, Auf den Antrag des Vicomte Lainé wurde aber der definitive Beschluß bis dabin aufgeschoben, daß man von dem Erfolge der eins geleiteten gerichtlichen Untersuchung Kenntuiß haben
würde. ; Jn der vorgestrigen Sißung der Deputirten-Kams mer wurde zuerst das Protofoll der vorhergehenden vers lesen: Hr. B. Constant verlangte das Wort über dessen Abfassuna. Das Protofoll muß, sagte er, alles, was T der Tribúne gesprochen worden ist, enthalten, und die Kammer hat ein Juteresse daran, daß es genau ges führt werde. Hr. C. ‘Perrier hat vorgestern nur auf es nige Augenblicke. die Aufmerksamkeit der Kammer für die Begebenheiten angesprochen, ' welche vor drei Tagen die Stadt Paris außer sih gebracht haben, und die in diesem Augenblicke ganz Frankreich empôren, Die Ehre der Kammer verlangt, daß constatirt werde, wie ste sich nicht dazu gesellt, Kränfungen des tugendhaftesten Bür? gers (Gemurre), des Freundes und Wohlthäters der Ar- men «6 oos 6 s Der Nr, Präsldent ¿ Ueber weile Auslassung beklagen Sie sih? (er verliest in dem Pro- tofoll die Rede des Hrn. Perrier, Mehrere Stimmen zur Rechten; das Protofoll ist vollständig ) — Herr B, Constant: Bevor Sie über einen Redner urtheilen, muß er wenigstens gehört . . . „ (Zur Rechten : Nein !) Nicht ! Ey, das Nein wird ganz zur Losung in der Kam- mer. Es soll angemerfkt werden, daß Sie über die Red- ner richten, ohne sie anzuhdren, und das Wort foll als ein Denkzeichen Jhrer Unpartheilichkeit dastehen. Es ist nicht einmal genug, sih auf die Seite der Verehrer des Herzogs von Liancourt zu stellen, man muß den Abe \cheu theilen, den das unerhörte Verfahren der Polizei erregte. So hat mein ehrenwerther Freund gesprochen, und ich. bestehe darauf, daß es protofkollirt werde. Die Worte stehen im Moniteur, und doch enthált das Pro» rofoll nichrs weiter, als ein kaltes Lob, das selbst diejes nigen, welche ihn abseßten, dem Herzog nicht hätten ver- weigern fönnen, Es steht da nichts von dem Gefühl der Mißbilligung, das sih Alles, was nur Ehre in Frankreich besibt, bemächtigt hat über die shändliche Kränkung zind gottlose Entwürdigung jeines Trauerges pränges. Ob die Kammer diese Migßbillizung theilt, ist mir unbekannt, so viel fann ih aber von der Mino-
Nach dieser Rede bestieg der M i-
rität, der ih anzugehören stolz bin, sagen, wir wollen,