1827 / 88 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Sat, 14 Apr 1827 18:00:01 GMT) scan diff

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Herzlichkeit und Frohsinn \sprach sich" äbérall“ aus, und die Heiterkeit, die aus dem Angesichte Aller hervor- leuchtete, war das untrüglih sichere Zeiche®, daß Jedem für immer theuer bleiben werde die Rückerinnerugg an diesen fesilih frohen Tag! :

Danzig, 4. April. Eine Extrabeilage zu Nr. 13. des Amtsblattes der Königl. Regierung hieselbst, ent- hále folgende, vom 27. März daticte, aufforderung:

Nicht bloß die Graudenzer ud-Schwebßeé. Niederung hat beim diesjährigen Eisgange „n großes Unglück be troffen, sondern auch in unserer Nähe sind zwischen Tie: genhof- und Elbing diesseite* der Nogat Dammbrüche erfolaî, durch welhe drei Quadrat, Meilen Land mit 34 Ortschaften und 11,000*Einwohnerà unter Wasser ges seßt -sind. Die Nogat roar von Clementfähre ad unter; wärts “in der Nachbarschaft von Elding mit Eis ver stopft ; es schoß daher. die ganze, seit Menschengedenken noch nie so ungeheuer ange\chwollene, Eis: und Wäisser- Masse, die aus der Weichsel von der Montauer. Spibe herab durch die Nogat sich wälzte, durch den Marien- burgshen- und Neureiheschen Ueberfall mit wilder Ge- walt in die Einlage, welche so viele Fluthen und Eis: schollen durch die, für gewöhnliche Eisgänge, berechneten Ueberfälle am frischen Haffe niht schnell genug durch lassen fonte. Da durchbrah die aufgehaltene wilde Fluth nicht nur die Haffdäwme bei -dem Dorfe Jungfer nach allen Richtungen, joudern zerschellte auch rücwärts den Lakendorsfer Querwall, úberfluthete dieses große von 835 meistens armen Menschea aus der Klasse der Käth, ner bewohnte Dorf, rasirte in wenig Stunden- fast alle seine über 1000 Ruthen lange Stauwälle, sprengte die dahinter liegende Krebsfeldshe Schleuse, vernichtete auch die dortigen Dämme, seßte dieses Dorf unter Wasser und ergoß slch mit unaufhaltsamer Gewalt und brau- senden Toben auf die dahinter und seitwärts liegende Niederung. Auf solche Weise ist noch heute das ganze Land, welches zwischen der Nogat, dem frishen Haffe, dem Tiege und Schwente- Flusse und den Dörfern Brod- sa, Tansee, Lindenau und Halbstadt liegt, unter Wah, ser, und mau fährt dort überall, selbst auf den höchsten Ländereien noch heute zu Kahne umh-r. Jn den mei- sten Häusern und Höfen des größten Theiles der über- shiveminten niedrig gelegenen Ortschaften, ist 3 bis 4 Fuß Wasser in den Stuben gewesen, roodurh sehr viele Gebäude so stark beschá igt sind, daß sie jet nicht be- wohnt werden können, Fast überall- sind da die Oefen eingefallen, Feuermaueru und Schornsteine erweicht, dem Einsturze nahe oder schon zusammen gestúurze. Das Hausgeräthe, das nicht shnell genug auf die Böden ge: bracht werden fonnte, ist beshädigt, die Lebensmirtel sind vernichtet; ein großer Theil des Futter - Vorraihs und Feuerungs - Mateitals ist verdorben oder fortge- shwemmt, Selbst die ‘Fundamente der Häuser und ihre Wände sind vielfah aufgeweihc und die Gebäude versinfen. Große Landstriche sind versandet und auf lange Zeit unfruchtbar gemacht ; die jeßige Wintersaat ist an andern Stellen meistentheils verloren. Vier bis fünf Tage hindurch hat das Wasser in den meisten Háu- sern gestanden ; seitdem is es etwas gefallen, aber noch vor wenig Tagen standen mehrere Hütten tief im Wasser. Ueberall ragen Gehöfte und Häuser wie Juseln aus der aufgeregten See hervor, und die Angst ihrer Bewohner wird durch die seitdem fast täglich statt gefundenen Stürme wieder erneuert, welche nicht jelten den ohne hin langsamen Abfl1ß des mit grausender Schnelle ein- gedrungenen Wasscrs verhindern, ja es wohl gär von Zeit zu Zeit wieder anstauen, Zwar hat, Gott sei Dank! kein Mensch in den Fluthen das Leben verloren, ader crostlos und verzweifelnd heben hunderte von Familien;

Gedrukt bei Feister und Eisersdorff.

350

es faun die Zahl

Allgemeine

väter in den ringsumßer mit Wasser umgebenen di 1:78 ten ihre Hánde zum Himmel empor und flehen : G i | Ó Hülfe, um Speise und Kleidung für si, fär ihre ° - S f

glücklichen Weiber und ihre schuldlosen Kinder, c U l c S f d a t § / c l U n Q. Noch ist insbesondere unter den Käthnern und Arz l ‘a,

leuten jener Gegend überaus großz vorzüglich habt s

fendorff,- Langehorst, Krebsfelde, Horsterbusch, Y h

dorf, Jungfer 2c. viel gelitten. Nach vorläufigen Y g Oa

richten befinden sich allein in diesen genannten 6 : schaften 299 Familienväter mit 974 Frauen und dern ohne Nahrungsmittel in schrecklicher Noth; der hülfsbedürstigsten Leute jene zen Überschwemmten Gegend füglich auf mehr als “Nenschen berehnet werden. Diese Unglücklichen { auf die Gnade Gottes, daß sie die Herzen ihrer inenschen erweihe und. rühre, daß die, welche mi hem Ungiacke vershoi- sind, danfbar ihr Glü, nen und ihr Brod dem Hungrigen und Bedü brechen und es mit ihm theilen werden. Es helfe Jeder, der nur irgend helfen faun, na Maaßga! ner Kräfte; aber schnelle Hülfe ist nöthig, u giebt doppelt, der bald giebt.

Der Herr Rendant Taureck zu Elbing un! Herr Jutendant Rhenius zu Tiegenhoff übernehu reitwillig die pflihemäßkze Vertheiluug der: da glücklichen zugedachten Unterstüßungen und werder die öffentlichen Blätter über das Em angene theilte, Rechenschaft geben,

N 08. „L i, j. d

Berlin, Sonnabend, den 14ten April 1827. (di «-t : Ó

henden Leipzig. Franffurter Eilwagen genau ‘anschließt,

fund zu dem Ende

s Halle nah Weissenfels @ T Els und Freitag (im Sommer auch Mittwoch)

6 Uhr Abends nach Ankunft der Schnellpost aus Berlin und ;

18 Weéissenfets nach Halle | , L A ot Sonntag (im Sommer auch Frei-

tag) 2 Uhr Nachmittags nah Ankunft des Eil-

Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

Des Kdnigs Majestät haben den bisherigen König- Baierschen- Regierungs Medizinalrath Dr. Krauß apreuth zu der Stelle als Regierungs¿ und Medi- rath bei der Regierung zu Düsseldorf zu ernennen

das Patent Allerhôchst selbs zu vollziehen geruht. Des diee B Gui den bisherigen außer: wagens aus Frankfurt a. M, abgefertigt wird,

¡itlihen Professor in der medicinishen Fakultät der. Die Personen, welche mit dieser Schnelipost,

i Universität lle, Dr: Niemeyer, zum s aus Halle ;

deo Bret i my ¿adüGten Fakultät zu er: i Montag,- Mittwoch, Fréitag 6 Uhr Abends abgehen, i i 1b ï ' :

[a: SON Dn PRERRE: BIE AUE N I G10 LIN Mittwoch, Freitag, Sonntag 4 Uhr Nachmittags

iehen geruht. Si, Majestät der König haben den Gerihts-Amt-s in Frankfurt a, M.

izrath zu ernen- | und die Personen, welche aus Frankfurt a. M. tf“ xdedd I In i SEcccas, Mittwoch, Freitag 6 Uhr Abends abgehen,

T n: Freitag, Sonutag 6 Uhr Abends in

alle an, von wo sie an denselben Tagen. um

8 Uhr Abends nach Berlin weiterreisen können.

Das Personengeld beträgt bei der neuen Schnell-

posk zwischen Halle und Weissenfels 9 Sgr. und 1 Sgr, von der Post- Anstalt mit zu erhebendes Postillontrinks

I geld, für einen bedeckten Plaß, und 6x Sgr. und 1 Sgr. Postillontrinkgeld für einen unbedeckten Außenplaß pro Meile, wofür 30 Pfund Gepäck frei mitgenommen wer-

den fônnen.

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Königliche Schauspiele,

Donnerstag, 12. April. Jm Opernhause : „( liche Musik.// Mad. Catalani wird hierin mehre jaugstücke vorcragen.

_Juhalt, Erster Theil : 1) Jntroduction zu dels Mesfias. 2) Arie (Comfort ye my ped Trôstet mein Volk aus dem Messias vou gelungen von Madame Catalani. 3) Chor aus Messias von Händel, gesungen von dem König\, U ter - Chor. 4) Arie Gratias agimus tibi Guglielmo, gesungèn von Mad. Catalani: 9) von Häadel, gesungen von dem Königl. Theater 6) Arie I now thut my redeamer liveth.) weiß, daß mein Eilôser lebt vou Händel, ges von Mad, Catalani. 7) Chor von Händel, ges) von dem Königl. Theater- Chor, 8) Arie A pz aus dem Oratorium: Das Opfer Abrahams, Cimarosa, gejungen von Madame Catalani, Z Theil : Das Requiem, von Mozart, ausgeführ Mitgliedern der Königl. Oper.

Billets für diesen Tag sind im Billet - Verl Büreau zu folgenden Preisen zu haben : Ein Pl

Der bisherige Stadt- Justizrath Kletsch fe ist zum ipKommissarius bei dem Oberlandesgerichte in Bres- und zum Notarius publicus in dem Departement

6 Collegii bestellt worden. j

Bekanntmachung.

i Schnellpost von Berlin nach Leip- Lia E U T0 ivetde jest zwishen Ber- A fue Ee A fe Mig parat und Leipzig nur sechsmal, und zwishen Berlin und eaelbes (fr einen Plaß im Wagen zu bezahlen :

le nur dreimal wöchentlich courfirt, wird vom 1. }trin r ein N i , 11) von Berlin bis Halle, 224 i d, J. an, von Berlin sowohl, als auch von Leip E pee A Thlr. 20 Sgr. 3 Pf.

uind Halle tägli ch abgehen.

einer Loge des Königl. Ranges 2 Rthlr. 20 Sgr, j bfertigung aus Berlin nach Leip- 2) von Halle bis Weissenfels Li Plaß in einer Parquet-Loge 2 Rebir. Ein Plah l H V: e E MURLS e vie Frankfurt E ner Loge tes zweiten Ranges Rthlr. 10 Szr, täglih 6 Uhr Abents, D n 0 aer C iA; ¿Oliva nd

Plaß in einer Loge des dritten Ranges 1 Rehlr, Pla6 im Parquet 2 Rihlr. Ein Plaß im Ol 2 Rehlr. “Ein Pla6 im Parterre 1- Rehlr. 10 Ein Plaß auf dem Awphitheater 20 Sgr. Fretrag, 13. April. Kein Schauspiel. Sonnabend, 14. April. Jm Schauspielhause: Tochter der Luft,“ mythishe Tragôdie in 5 Akte E. Naupach. (Nach der Jdee des P, Calderon.) Der Anfang dieser Vorstellung ist um halb 7

} (Bis Bitterfeld gehen beide. Posten combinirt.) Ankunft in Leipzig: i

den folgenden Tag 15 Uhr Nachmittags, Ankunft in Halle:

gleichfalls den folgenden Tag 127 Uhr Nachm., Abfertigung aus Leipzig:

täglih 8 Uhr Abends, Abfertigung aus Halle:

täglich 97 Uhr Abends, L (Jn Bitterfeld combiniren sich beide Posten.) Ankunft in Berlin: |

den folgenden Tag 44 Uhr Nachmittags.

7 Vom gedachten Zeitpunkte an wird auch zwischen alle und Weissenfels úber Merseburg eine ‘Per- en-Schnellpost, ohne Beschränkung der Personenzahl,

Redacteur Johsshen y welche sich in Weissenfels an den dort durchge-

in Summa 22 Thlr. 24 Sgr. 6 Pf.

wofür 30 Pfund frei mitbefördert werden.

Berlin, den 12. April 1827. f Der General -Postmeister. Nagler.

fanntmachung.

Vom c Wini d, J. an wird eine Personen-Schnell- post zwischen Halle und Cassel auf dem aussirten Wege über Eisleben, Nordhausen und Heiligens stadt, wöchentlih zweimal in genauer Verbindung mit der Berlin - Halleschen Schnellpost, in Gang gesebßt.

; ost geht ab aus Halle: Diese I und Freitag 6 Uhr Abends, nach Ankunft

der Schnellpost aus Berlin ; fómmt an in Cassel:

Morgen „am Charfreitage‘/ wird die Scaati M (ung nicht erscheinen.

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