1827 / 94 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Mon, 23 Apr 1827 18:00:01 GMT) scan diff

Die Gegner der Blutegel scheinen ihre Mähe und ihre Zeit bei ihrer Opposicion zu verlieren, wenigstens ist der Handel mit diesen Jhseften noch immer sehr leb- haft; täglich gehn durch Straßbarg, Eilwagen mit La: dungen ungerscher Blutégel uach Paris durch.

Am 10. d. M. hat der Redakteur der Handelszei- tung in Lyon wegen eines Buchstabenräthsels auf den Namen Peyronnet vor Gericht gestanden. Er war angeklagt, sih hierin gegen den Herrn -Siegelbewahrer Schmähungen erlaubt zu haben. Das Gerichce sprach ihn indessen frei.

Fünfprocentige Rente 100 Fr. 10 C. Dreiproc. 70 Fr. 90 C.

London, 13. April. Wiewohl über die Bildung des neuen Ministerii noch ichts offiziell befanunut ge- macht worden ist, so ist doh die Ernennung des Hrn. Canning zum ersten Lord dér Schaßkammer feinem Zweifel mehr unterworfen. Sie wurde gestern von Hro, Wynn im Unterhause angezeigt, indem derselbe den Antrag machte, durch ein Aus\chreiben die Wahl eines neuen Mitglieds, für den Flecken Newport, an Hrn. Cannings Stelle,

E der den Posten als erster Lord der Schaßkammer ange- / nommen habe, zu veranlassen,

Es heißr, daß der Lord- Kanzler, der Herzog von Wellington, die Lords Westmoreland, Bathurst, Bexley und Melville, so wie auch Herr Peel, ihre Entlassung gefördert hätten und daß auch mehrere Staatsdiener von geringerem Range, aus dem Dienste getreten wären,

Der Graf Bachurst, Hr. Huskisson und Viscount Granville hatten vorgestern Unterredungen mit Herrn Canning in dessen Wohnungz bald nah 2 Uhr begab si Hr. Canning zum König.

Auch der Lord - Kanzler hatte vorgestern bei Sr. Maj. Audienz.

Hr. Wynn stattete am selbigen Tage Hr. Canning einen Besuch ab, hatte sodann eine Zusammenkunft mit dem Kanzler der Schaßkammer und gab den Kabinets- Ministern ein Mittagsmahl. s

Das Parlament hat sich gestern vertagt, das Ober- haus bis zum 2. Mai und das Unterhaus bis zum 1. deNelben Monats.

Vom 14. April. Vorgestern hatte Hr. Canning abermals Audienz bei Sr. Maj.

Nach dem gestrigen Blatte des Kourier hat Herr Canning von dem König Vollmacht zur Bildung eines Ministeriums erhalten.

Briefe aus Laguaira bis zum 28, Februar und aus Batavia bis zum 22. Dezember enthalten nichts poli- tisch Neues.

3 pCt, Cons. auf Abrechnung fielen gestern auf die erste Nachricht von Hrn, Cannings Erhöhung von 835 auf 83 und schlossen zu 83#-.

St. Petersburg, 14. April. S. M. der Kaiser haben durch einen Tagesbefehl vom 10. d. M. den Ge- neral-Adiutanteit Paskewitsch zum Befehlshaber des deta- chirten Armee-Corps vom Caucasus an die Stelle des Generals der Jnfanterie Yermoloff L., und den Ge- neral-Adjutanten Sipiaguine zum Militair-Gouverneur von Tiflis unter dem Befehl des General- Adjutanten Paskfewitch zu ernenyen geruht. Der General Major Baron Ludinghausen, Wolff ist an die Stelle des Gene- rals S-piaguine zum Chef der vereinigten Division des fünften Jnfanterie-Corps befördert worden.

Die Central: Expedition der See. Controlle, wie auch die davon abhángenden in den Häfen des shwarzen und des baltishen Meers früher errichteten Expeditionen, siad durch eine Allerhöchste Ufkase vom 27, v. M. aufge- hoben worden.

Stockholm, 10. April, Ucber den Nachfslger des Reichs: Statthalters von Norwegen, Grafen San- dels, verlautet noch immer nichts,

E A

373

den Schlosse Gastfreundschaft auf jenem Bergpasse Musgeúbt worden, Jebt soll das neue Gebäude ndet: und alsdann das alre dagegen verlassen werden. Venedig, 4. April. Am 1. d. etwa um 1 Uhr , Mitternacht spürten wir hier ein leichtes Erdbeben. n zählte drei Schwingungen, welche von Süden » Norden gerichtet waren. Der Himmel war heiter, die Atmosphäre ruhig, obgleich ein stürmischer Wind Luft zwischen 4 und 5 Uhr Abends erschüttert hatee. Corfu, 9. März. Der Lord -Oberkommissair er- te die diesjährige Parlaments-Sißkung mit einer , worin er die Hoffnung äußo»te, daß die Arbeiten Versammlung das Wohl des Landes und das Glúck Mitbürger vermehren werden, Er versicherte, daß hon so lange in sämmtlichen jonischen Juselu1 herr- de Ruhe-Fortdauere, und.die politische Lage sich so de, wie sie beim Schlusse der lehten Sißung sich dén hat. Er berührt die wichtigen Gesevorschläge, e auf den Tisch der Versammmlung gelegt worden Er entwirft den Finanzstand, dem zufolge die Eiu- e in den Jahren 1825 und 1826 301,764 Pf. 2.11, (uegaben 259,644 Pf 10 . 7 betrug, mithin die Bilanz 42,119 Pf. 12 « 4, und die Totalbilanz 6 Pf. 6 - 9 zeigte. Er bemerkte, daß ungeachtet r vermehrter Ausgaben, die Einkünfte doch alle nden Staatsölasten deten, ja. sogar einen bedeuten ebershuß gaben, Der Ausfuhrzoll des Oels hat ermindert, weil dasselde besonders auf Corfu ab- t; in den brigen Einfkunftsrubrifen - kann nach Bersiherung dzs Lord, Obdecfomnissärs eine sortschrei- Verbesserung erwartet werden.

Am. 23. Febr. lief das Schiff Asia von 84 Kanonen, er Flajge des als Befehlshaber der englischen Ma- im mittelländishen Meere bestimmten Vice- Admi- Sir Edward Cudrington aus England in dea Ha- ¿n Malía ein. i

T rkei. Der Oesterreichishe Beobachter enthält ndes :

Konstantinopel, 26. März. Der Reis Efendi ister der auswärtigen Angelegenheiten) Seida Efendi uf sein wiederholies Ansuchen, weil er sich. Kräuk, t halber der Last der Geschäfte nicht mehr gewach- ihlte, am 23. d. M. die Entlassung von der vo3 seit dem Decembe- 1823 bekleideten, Stelle erhal- Alle, die ihn näher kannten, oder in Geschäfts- senissen mit ihm ständen , lassen seinen Taleuten, Rechtlichkeit, seinen gemäßigten Gesinnungen, jo er Anuehmlichfkeit seiner Formen Gerechtigfteit wie- ren. Der sicherste Beweis, daß die diesem Mini- willigte Entlassung von keiner Ungnade vou Seite roßherrn begleitet gewesen, ist, daß er jeitdem in Horel von sämmtlichen Großen des Reichs un- ite Besuche empfängt.

)er Posten eines Reis Efendi ist an demselben n dem bisherigen Beglikeschi Efendi (Direktor vans: Kanzlei) Mohammed Seid Pertew Efendi, shon seic mehreren Jahren bei den wichcigsten ítea des Departements der auswärtigen Angele- en verwendet worden war, verliehen worden; Beglikdschi Efendi wurde der bisherige Ameddschi {Kabinets Secretair des Reis Efendi) Mehmed endi und der älteste Beamte der Divans - Kanz: alih Efendi, zum Ameddschi Efendi besdrdert. ußer diesen Veränderungen in Beseßung einiger ihtigstezn Srtaarsämter verdient noch die Erneza

In Schonen und Bleking:n sind. seit einig viele Räubereien und Mordthaten von entsprgz Gefangenen verübt worden. |

Christiania, 9, April. Die Luft ist hier iz leßten Tagen sehr milde gewesen. Drr Hafen is in so weit offen, daß Schiffe hereinfommen kdnnen es ist do noch sehr viel Eis vorhanden, das dieses drei Viertel Ellen dick geweseu eine für ungewöhnliche Stärfe. ;

Wien, 14. April. Der Constitutiionel v M. enthält in einem angeblichen Privatsehreidg Augsburg vom 29, März eine Reihe der lächerl Fabel aus Wien, Tee mit der Nachricht aus P schlossen werden: „„das daselbst in Besaßung liegen lienijhe Regiment habe seit einigen Wochen einy chen Geist der Jnsubordination-und Unzufriedenhÿ zeigt, daß man es nur mit Mühe im Zaum halten Wir erklären ( sagt der Oesterreichishe Beob diesen ganzen Artikel sür das [chändlichste Lügeng welches je in der Fabrik des Coustictutionellen ges det worden ist.

Salzburg, 10, April. Die früher geäußert sorgniß, daß das Schmelzen des im Monat Jany Gebirge so häufig gefallenen Schnees noch weit Verheerungen anrichten werde, fängt bereits an, s bestätigen. Laut von St. Johann soeben ein nen Nachrichten gingen in der dortigen Gegen di der in der ‘ersten Hälste des Monats März ein nen warmen Witterung von einem Südwind bil und den darauf erfolgten Regen Erdlawinen ab, wi an vielen Bauergütern Schaden angerichtet wurd sind bei dem in der Ort|chaft Holl liegenden Gu terholl die Felder und Oehen so abgeplaift, daß ganze Gut für das heurige Jahr in der Art unf tragend ist, daß nicht einmal eine Kuh gefüttert 1 fann, und daß auch für die Zukunft ein großer Ÿ dahin is. Das Haus selbst steht in Gefahr, durd nochmalige Absibung einer Plaife in den Gcraba stúrzt zu werden, daher solches seit dem 15. März geräumt ijt, und unbewohur da steht. /

Die größten Bäume sieht mau 10 bis 20 Sh weit über|hobeni, und deunoch stehen sie in ihrer n lichen Lage aufreht, Der Schuee in Wagrain vorzúglih in dem Thal Kleiuarl hat noch jebt Höhe von. 6 6 Schuh. Die Straße von Skt hann nach Wagrain, die im Jahre 1826 durch di ßerordenilihe Austrengung der Gemeinde in eincn ( fahrbaren Stand hergestellc, und mit drei: und |spännigen Wagen befahren wurde, ist durch das zen des Schnees und der losgegangenen Erdlau nicht nur füc jedes Fuhrwverf, jondern auch Fußsgeher, der an das Bergsteigen nicht gewöhnt is sperrt. Brücken, Verwerkunzen und Straßen sia hin, und mir diesen auch die Hoffaung, daß da zum Jahr 1826 durch die bestaudene |chlechte S| außer aller Verbindung gestandene Markt Wagrail por fomme, da die Herstellung dieser jebt größten wvieder ruinirten Straße die Kräfte der Gemeinde steigt, Mindere Schäden geschahen auch an der S! nah Großarl. |

Aus der Schweiz, 14. April. Jm Zehnten! des Kantons Mallis, ward am 26. Februar zwisd und 10 Uhr Abends ein bedeutendes Erdbeben veri! ein dumpfes Getöse wurde unmittelbar durch eine | Erschütterung aller Häuser in der Stadt Brig ihrer Umgegend begleitet. Seit 1817 war das 16 MAhmed Efendi's, Chasincdar's (Schaßmeisters) des gleich heftiger Erdstoß nicht wieder verspúrt worde W Groß - Admirals, zum Pascha von zwei Roß Li Die durch Napoleon angefangenen Bauten des nen, in welcher Eigenschafc er dem Chosrew Pa Simplon - Hospitiums sind, öffentlichen Nrchricheen| ekanntlich Oberbefehlshaber des Observations.Corpe folge, von der Regterung des Standes Wallis dem Mr asiatiichen Küste des Bosphorus) zur Seite Bernard; Hospitium üb.rlasseu worden, durch welMund Emin Bei's zum Statthalter von Dschidda

379

E e

Dié Arbeiten im Arsenale werden fortwährend mit größter Thätigkeit betrieben. Zwanzig Kriegsschisse von verschiedener Größe haben bereits das Junere des Ha fens verlassen, uud fich im Bosphorus, Beschicktasch ge- genúber, vor Anker gelegt. Binnen drei Wochen soll die Flotte, 30 Segel starf, deren- Kommando der zum Serasfier derselben ernannte Patrona Beg (Vice- Ads miral) Mohammed Tahir, und. der Riala Beg (dritter Admiral der Flotte) führen werden, zum Auslaufen be- reit ‘sein, |

Die Bildung der regulätken Truppen hat in den europäishen sowohl als in den asiatischen Provinzen schnellen Fortgang; in Adrianopel stehen 3600, und in Brussa 2400 Mann detselben,- in den Wossen geübt, zum Aufbruche bereit. Von hier sind am 18, d, M. gee gen 6000 Maun dieser Truppen nah dem Hauptquars tier Larissa abgegangen, nachdem fie von dem Große herrn, dem Großwesir, und den Ministern der Pforte, theils beim Aufmarschiren vor dem Esfi» Serai (alten Serai!), theils bei Daud Pascha, vor den Thoren der Stadr, gemustert worden waren. Diese Truppen, wel- chen die nôthige Artillerie und eine Abtheilung Reiterei beigegeben worden, siad weit mehr, als bisher je beé târkishen Armeen der Fall gewesen, auf europäischen Fuß organisirt und auszerüstet; eine eigne Kasse für re- gelmäßige Bezahlung des Soldes- wird ihnen nachges führt z die- Richter und Obrigkeiten“ der Ortschaften, durch welche sie ziehen, haben Befehl erhalten, die er- forderlichen Lebensmittel für selbe in Bereitschaft zu seben, die ihnen baar bezahlt werden; jedem Regimente ist ein Ober - Arzt mit 1000, und die nôchigen Unter- Wundärzte mit 400 Piastern monatliher Besoldung beigegeben ; Medicamente und chirurgische Jnftrumente sind angeshaffc, und werden den Truppen nachgeführt.

Daß dié)e neuen, zum Theil sehr kostspieligen, Eins rihtungen die Regierung nöthigen würden, auf Vermeh rung ihrer Eintúnfte zu Decung dieser Ausgaben - zu denken, war vorauszusehen. Auch kamen nach und nah verschiedene neue Auflagen zum Vorschein, die bicher in der Türkei ganz unbekannt waren. So wird von den Kaufbuden, Häusern, Chan's und Magazinen eine tägs liche, nah Verhältniß ihrer Lage und Größe bemessene Abgabe, von jedem Kaikfdschi oder Bootsmann vier Para, von jedem Arabadschi odér Fuhrmann sür jeden Miethwagen drei Para gefordert. Die Kopfsteuer soll für die höchste Klasse auf 36 Piaster, für die mittlere auf 24, und fúr die geringste auf 12 Piaster erhöht werden. Andere Maaßregeln betreffen die Conscribirung der Griechen, Armenier und Juden, nicht etwa, um sie zum Kriegsdienste zu berufen, sondern um über ihr Bes tragen, ihre Beschäftigungen und die Einrichtung der Steuern besser wachen zu können. Endlich werden auch die Mauthgebühren von mehreren Erzeugnissen des túr- fishen Bodens, z. B von der rohea Seide, auf das Doppelte, andere in geringerem Vorhältnisse, erhöht. Diese neuen Anordnungen, so wie die Anstaiten zu dem diesjährigen Feldzuge gegen die Jusurgenten, haben in der lebten Zeir am meisten die Aufmerksamkeit des Publicums bejchäftiget, welches von dem lebhaftesten NWunsche deseelt ist, dem Zustande der Unruhe und Vers wirrung, der seit so vielen Jahren in den insurgirten Lándern herrscht, ein Ende gemacht zu sehen, eln Wunsch, der von allen Freunden der Menschheit getheilt, und von den Gesandtschaften der europäischen Mächte, deren unablässiges Bestreben auf Wiederherstellung und Erhaltung der Ruhe in Europa abzielt, bei der Pforte fortwährend. unterstüßt wird.

Die lebßteu aus der Gegend von Athen eingelaufe: nen Nachrichten reichen bis zum 9 März. Karaiskaki var an diesem Tage, nahtem er dem Omer Pascha bei Distomo bedeutenden Verlust beigebracht hatte, ihn aber nicht hindern tonnte, fich mit dem Ueberreste jeiner

bisher in einem alten, dr Familie -Sitoctalper angt zu werden. '

2A

l

E « 2 v Po: as T4 A

F

C S Le ia T d C E T i E R E P M a1 WRETS ¿A R DAMNGO Kb 77 S P OES E T T E O D R E E74 F, Ats 17 S