1827 / 102 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

I E E La L E O

E o ete E E Es e s E G

¡die und Methodologie der Medicin; 2) privatim a) E 9 bis 10 Uhr táglih die Physiologie; b) Montags,

Dienstags, Donnerstags und Freitags von 8 bis 9 Udr die vergleihende Anatomie.

5. N. Rus, Dr., wird 1) in Vereinigung mit

dem Hrn. Professor Kluge den Cursum operationum chirurgicarum vortragen, und seiner Seits die Stun- den Montags, Dienstags und Mitetwochs von 6 bis 8 Uhr Morgens wählen. Die mit téesen Vorlesungen in Verbindung stehenden Demonstrationen und Uebungen an Leichnamen werden in besonders zu' bestimmenden Stunden im- Charité, Kranfenhause unter Leitung bei der Professoren abgehalten werden; 2) wird er die cli nishen Uebungen am Kranfenbette über Cvirurgíe und Augenheilkunde fünfmal wöchentlich von 94 bis 107 Uhr im Königl. chirurgischen und ophthalmiatri\hen Clinico des Charité - Krankenhauses leiten; und 3) Mittwochs von 1 bis 3 Uhr über syphilitishe Krankheiten öffent- lich lesen. :

9 C. D, Turte, Dr., wird Montags, Dienstags, Donnerstags und Freitags von 5 bis 7 Uhr Nachmit- tags die Experimertal , Chemie, Mittwochs und Sonn, abends von 6 bis 8 Uhr Morgens die Experimental- Pharmazie, Mittwochs von 3 bis 5 und Freitags von 9 bis 11 Uhr Experimental. Physik 2-:. privatim lehren, df:ntlih aber seine physifalischen Vorlesungen in noch zu bestimmenden Stunden fortseßen. '

IL, Professores extraordinarii.

G. W, Eckck, Dr., liest privatim vou 2 bis 3 Uhr Montags, Dienstags, Donnerstags und Freitags allge; meine Pathológie,

G. C. Reich, Dr, wird die Geschichte der Medi: zin ‘vortragen, Privatim lehrt er Pathologie und The- rapie,

Die Seidenzucht betreffend, (Von Hrn. Fabrifen-Commissions- Rath Weber.)

Da die Seidenzucht in neuerer Zeit’ in vielen Län, dern wieder in Anregung gekommen ist, und sle, gehö, rig betrieben, wirkli eine lohnende Beschäftigung vie. ler Menschen werden fann, so hat sie auch die Aufmerk- samfeit des Vereins zur Beförderung des Gewerbfleißes in unserm Vaterlande auf sih gezogen und es ist dieser Gegenstand mit zu den Preisaufgaben gewählt worden, welche derselbe für die Jahre 1827 und 1328 ausgeseßt hat, Die Verhandlungen des Vereins stellen diese Preis- aufgaben wie folget, auf;

Vierte Preisgaufgabe.

Die silberne Denkmünze oder deren Werth und außerdem Einhundert Thaler, einem jeden der drei Sei- denzüchter, welcher im Jahre 1827 oder 1828 die größte Quantität guter, gesunder, einfacher Kotons über 600 Pfund gewonnen hat,

Desgleichen. Fünfte Preisaufgabe.

Die sitberne Denkmünze oder deren Werth und außerdem Funfzig Thaler, einem jeden der sechs Seb denzüchter, welcher im Jahre 1827 oder 1828 die größte Quantität guter, gesunder, einfacher Kokons über 200 Pfund gewonnen hat,

Desgleichen, Sechste Preisaufgabe,

Zwanzig Thaler einem jeden der zwanzig Seiden: züchter, welcher den Seidenbau zuerst im Jahre 1327 oder 1828 angefangen, und in einem dieser beiden Jahre die größte Quantitát guter, gesunder, einfacher Koktons über 50 Pfund gewonnen hat,

Allgemeine Bemerkungen.

Wenn ein Seidenzüchter es vorzieht, den Nachweis

über seine Zucht nicht in Kokons, sondern in Seide zu

Gedruckt bei Feister und Eisersdorff.

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A l lge fihren, so wird ein Pfund gut gehaspelter Seide, wil gt: die von den Seidenzüchtern Bolzäni und Göße im Jahre 826 gewonnenen, bei dem Verein niedergelegten Pro den es sind, zehn Pfund Kokons gléih gerechnet. Bei gleichen Quantctäten haben diejenigen Bewer; ber den Vorzug, welche ihren Seidenertrag in probe; mäßig gehaspelter Seide nahweisen. Bei völlig: gleichen! Umständen entscheidet die Reihefolge des Eingangs de! Nachweisungen und Proben bei dem Vereine. M Der Nachweis der in einem Jahre erzeugten Quan * titäten, so wie des Anfangs des Seidenbaues im Jahr(f 1827 oder 1828 fúár die-sechste Preisaufgade, wird dur Atteste der Ortsbehörden geführt, welhe von den Land; râthen beglaubigt sein mússin-- Diese Atteste müssen

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sreußishe Staats - Zeitung.

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mit Proben vôn wenigstens einem Pfunde Kokoöns bei gleitet sein, und mit wenigstens einem Drittel der gu wonuenen Kokons in gehaspelter Seide, wenn auf einen! Votrzuq wegen des haspelns Anspruch gemacht wird. : 2 e und Proben müssen späte L ; ens vor dem 153. November des Jahres eiugehen , i i“ A a qr e wird. ei Amtliche N ari ch ten 6s ist zu wünschen, daß sich recht viele Bewerbe i 5; um diese Preise finden mögen, und det verehrlichen? K S SMS , T4 I As Gesellschaft Gelegenheit dargeboten werde, die ausge Dem bei dem Kammergerichte angestellten Justiz- seßten Prämien sämmtlich zu zahlen, Um die neuen Fowmissarius Groschuff, ist die Justiz-Kommissarien- Unternehmer der Seidenzucht zugleich in den Stand zraris dei dem hiesigen Stadtgerichte, - statt dei dem ieben, die dazu gehdrigen Einrichtungen mit ZweckmisFammergerichte, verstättet worden. ; ß'gfeit zu treffen; und die nôthigen Arbeiten mit Erfol Der Justiz-Commissaris Clemens August Niehof zu verrichten, hat der Verèin' eine kurze praktische An Jbbenbúühren, ist zuglei zum Notarius im Departe- leitung, nah den. von einem der erfahrensten SeidensMtut des Oberlandesgerichts zu Münster bestellt worden. züchter dazu mitgetheilten Angaben , verfassen lassen Der bisherige Odberlandesgerichts - Referendarius welche unter die fich dazu meldenden Seidenzüchter unt" Sarrazin zu. Mänster, ist zum Justiz Commis- entgeldlih vertheilt werden soll. Diese Scrist ist j [Wrius bei dem Land» und Stadtgerichte zu Bochold be- erschienen und wird in die Provinzen versandt. Diej,Fllt worden. i nigen Personen aber, welche in Beriin und in der Um gegend der Stadt wohnen, und die Seidenzucht wirkli untérnehmen wollen, fônnen sih bei dem Sekretair det! Vereins, Hrn. Lebrun, Schloßplaß Nr. 3. melden, welche!* sie denselben aushäudigeu wird. Den geehrten Mitglie dern des Vereins wird diese Schrift mit dex zweiten Lieferung der Verhandlungen zugesandt werden, wer sil jedoch unverzüglich einzusehen wünscht, oder weiter mit theilen will, fann solche ebenfalls sogleich von dem Hrn Lebrun abfordern lassen,

Berlin, Mittwoch,

Angekommen, Der Oberlandes, Gerichts - Chef- râsideut, Freiherr von Manteuffel, von Magdeburg.

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Zeitungs-Nachrichten.

A usland.

Paris, 25. April. Vorgestern hat der Siegelbe. es pahrer der D me das AVRRMARETE Geseß, die

\ s i Yeshwornengerihte betressend, wieder vorgelegt. Königliche Schauspiele, Jn der Deputirten, Kammer hat der Minister des Dienstag, 1. Mai. Jm Schauspielhause. ZunW-necu einen Geseßentwurs vorgelegt, um ihm einen Erstenmale wiederholt: ¡Die Hochzeit des Gamacho,Waßerordentlihen Credit von 57 Mill. zu bewilligen, fomishe Oper in 2 Abtheilungen, mit Ballet; dem Rosspomit das Palais Bourbon, wo: (ie Kammer seit ihrer man des Cervantes: Don Quixote de la Mancha nah/Æntstehung ihre Sibßungen hält, für Rechnung des gebilder, Jn Musik geseht von Felix MendelssohnMStaats gekauft, und zu gedachtem Behufe definitiv be- Barthol?y. Fär die Königl, Bühne umgearbeiter un) ffimmt. werden soll. Hierauf wurde die Berathung über in Seeye gesezt vom Regisseur Herrn Baron v. Lichen Vorschlag des Hrn. v. Laboissiere wieder aufge- tenstein, Ballet von dem Königl. Balletmeister Herrssshommen. Hr. B. Constant schlug ein Amendement Telle. Wes Jnhalts vor, daß die Mitglieder der niederzuseßen- Jn Potédam: „Die Großmatmna,‘/ Lustspiel in [en Commission durch. das Loos bestimmt werden sollen ; Aufzug, von Koßebue. Hierauf: „¡¿Die Vertrauten, Mndem, sagte er, die zur Minorität der Kammer gehö Lustspiel in 2 Abtheilungen, von A: Müllner. UndWenden Deputirten ohne Zweifel vou dieser Kommission ¿Die Ehrenrettung,‘/ Schauspiel in 2 Abtheilungengus zeschlossen- werden würden, wenn die Wahl wie ge- frei nah dem Französishen, bearbeitet von der KöniglMvöhrlich statt fände. Der Redner äußerte in seinem Schaujpi?lerin F, Krickeberg. Wortrage , es würde zu den Pflichten der Commission M ehôren, nit blos die Zeitungen zu bewachen, sondern - Mauch die Minister und die Deputirten, wenn diese sich Berichtigung. Mngerecte Eingriffe erlaubten, Hr, Noyer- Collard Jn Nummer 93. dieser Zeitung, Artikel FraufkfurMagte, er lasse den guten Absichten des vorigen Redners a, d. O. (S. 3. Sp. 2. Z. 30 v. u.) statt 77 soll e alle Gerechtigfeit wiederfahren; er müsse sich aber dem heißen: 7. von hm vorgeschlagenen Amendement dennoch wider- seßen, weil dasselbe den Grundsaß, worauf sich je- ner Vorschlag siúße, gut heiße. Er nahm diese Gele,

Agenheit wahr, um zu bemerken, daß das in England Redacteur John. i

den 2ten Mai 1827.

bestehende sogenannte Privilegien-Committé, auf welches man sich berufen habe, feinesweges eine Anklage - Com- mission, sondern nur eine consultative Behörde sei, an welche die Kammer sih in Fällen wende, wo ein Zweis- fel vorhanden sei, ob die Kammer geseßlich befugt sei, einzuschreiten. Er erwähnte in dieser Beziehung dèn Fall, wo Sir Francis Burdett wegen eines Libdells von der Kammer in den Thurm geschicke worden sei, welches auf den Antrag eines Mitgliedes der Kammer uad keis neswegs auf Veranlassung des. Privilegien-Committee statt gefunden habe. Uebrigens besibe er ein Schreiben des vorigen Sprechers, des Lord Colchester, worin ge» sagt werde, das Pcrivilegien-Committé sei seit 46 Jah: ren nicht zusammengetreten. Dee Finanzminister widersprach dieser Behauptung únd sagte, er habe von dem französishen Botschafter am englischen Hofe einen Berit über diesen Gegenstand erhalten, worin ein vor ganz furzer Zeit vorgekommener Fall erwähnt werde, wo das genaunte Commitré, welches aus 20 Mitgliedern be- stehe, gegen Personen verfahren habe, die niht Mitglie- der der Kammer wären, und welche Unruhen in dersel- ben veranlaßt hätten. Schließlich wurde das Amen- dement des H. B, Constant und einige andere verwors fen, und die weitere Berathung auf den folgenden Tag ausgesebt. (

Das gestern erschienene 154ste Geseßbülletin ent- hált eine Königl. Ordonnanz vom 15, März, welche die neuerdings aufgenommenen Bevölkerungslisten bestätigt. Nach diesen auf d-n Grund eines neuen Census ange- fertigten Listen beträgt die Bevölkerung von ganz Frank- r-ih 31/845 428 Seelen, Paris, welhes nah der v-rlezten Zählung, ungefähr 730,000 Einwohner hatte, hle gegenwärtig 890,000, Lyon 145,000, Bordeaux 93 000, und Marseille 116,000 Einwohner. Lord Gran- ville w1rd Morgen oder Uebermorgen hier erwartet, um sein Zurückberufungsschreiben zu übergeben. Vermuthlich vird er sich nuar kurze Zeit hier aufyalten.

Es ist bereits gemeldet worden, daß Sonntag Abend Zi fel und Spiel bei dem König war; man nennt jeßt unter den eingeladen gewesenen Personen von der Op- position der beiden Kammern die HH. v. Chateaubriand, Lafitte, Benjamin Constant, Casimir Perriér, de Lezar- tiere, de Beaumont, de Labourdonnaye, Royer Collard u, \, w, Man bemerkte dabei, daß der Hr. v, Chateaus briand seit seinem Austritt aus dem Ministerium zum E:stenmal wieder bei Hofe erschien, Als der König eintrat, wurde er mit dem lebhaftesten und aufrichtig- stea Freudenszuruf empfangen.

Vorgestern Abend ist der Hr. Herzog von San- Carlos nah Madrid abgereist. / an

Hr. Lizoire, Wachslichtzieher (artiste cirier), der Erfinder eines neuen drennbaren Materials , hat heute vor einer von Sr. Exc, dem Marineminister ernannten