1827 / 108 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

er sollte zuerst viel Festigkeit zeigen, und die Lokalbehör- den für alle aufrührischen Aufläafe verantwortlih mas- chen ; endli sollte er, im Fall der Noth, alle Bürger, welche moralishe Sicherheic gewähren, bewaffnen, auch im Fall sie seiner Zeit sich zum constitutionnellen Sy- steme geneigt hätten. .e : ___ Lissabonn, 14. April (aus der deutschen pariser Zeitung.) Man sagt heute, der Gèneral Stubbs, Gou»

verneur von Porto, habe der Regierung eine Petition

der vorzüglichsten Einwohner eingeschickr, worin sie sich beklagen, daß die Minister die Befehle des Königs nicht vollziehen ; schon im vorigen Jahre hatte der General Daun eine ähnliche Klage, daß man damals die Charte nicht bekannt machte, eingeshickt. Man fagt afslgemein, das ganze Ministerium sei un- einig. Die Majorität, nebst Don d'Almeida, Miusster der auswärtigen Angelegenheiten, an der Spiße, wider- sekt sich der Befanntmachung der Dekrete des Don Pe: dro, und die Minderzahl mit dem Justizminister will dieselbe. Eben diese Uneinigkeit herrscht im Staatsrath. _ Auf der englishen Dampffregatte Georg LV., sind der Herr Nonmiaro Alpuente, ehemaliges Mitglied der spanijchen Cortes, nebst zwei andern Geflüchteten hier angekommen. : Vereinigte Staaten vonNordamerifkfa. Ju Nummer 90. ‘unsers Blattes geschah einer Botschaft des Präáfidenten wegen Georgien Erwähnung, in wel- cher er auf die entfernte Nothwendigkeit hinwies, gegen diesen Staat das leßte Mirtel des bewaffneten Ein- schreitenis des Bundes anzuwenden, um Gehorsam gegen die *Grundgeseße der Verfassnng zu erzwingen. - Folgen.

des ist ein Auszug aus dem Antwortschreiben des Gouver- |

neurs von Georgien, Namens Troup, an den Staats secretair des Krieges zu Washington, der zugleich eine Prode von der diplomatischen Sprache der amecifaui- schen Buudesstaaten unter sich selbs und gegen die Bundesregierung licfert. „Der militairische Charakter, ““ heißt es in dem am 177 Februar erlassenen offiziellen Schreiben, „„JZhrer Drohung ist demnach gegründet, und es steht mir aunmehr frei, diejelbe, wie sle es verdient, zu behandeln, Wissen Sie daher ausdrücklich, daß ich es als meine Pflicht ansehe, jedem militairi\chen An- griff auf das Aeuperste zu widerstehen, welchen die Ne- gierung der Vereinigten Staaten geneigt sein könnte, auf das Gebiet, das Volk und die Souverainttäet von Georgien zu unternehmen ; alle Maßregeln hierzu wer- den nah unsern bejhräaften Mitteln schon ergriffen, Von der ersten ent)\chiedenen feindseligen Handlung an werden Sie als dff:neliche Feinde betrachtet und behan- delt werden, und dies mit um so gertngerm Widerwil: len, weil Sie, die wir verfassungsmäßig zu unjerer eig- nen Beschüßung gegen einen Einfall anrufen könnten, selbst der angreifende Theil, und was noch mehr ist, die unverschämten Verbündeten der Wilden sind, deren Sache Sie vertheidigen,‘ An demjelben Tage wurde auch folgender Taaesbefehl erlassen: „Hauptquartier Miledgeville, den 17. Febr. 1827. Die besehlshabenden GBeneralmajors der 6. und 7. Dioision werden unver- züglih die Befehle zur Bereithaltung der verschiedenen unter ihren Befehlen stehenden Regimenter und Ba: taillone ertheilen, um jeden feindlihen Einfall auf das Gebiet dieses Staates zurúck zu treiben, Es werden für jede Division zu géhdriger Zeit Waffen- und Muni tionsdepots errichter werden, Auf Befehl des Oderbe- fehlshabers. (Unterz.) J. W.-A. Sandford,//,

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i Münster. Die Junteressenten der Ternschen Mark ‘in der Gemeinde Selm haben sich bereit erklärt, zur

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bessern Dorirung der Schulstelle zu Selm ein angemess,, nes Grundstuck abzugeben. Zum Bau eines neu Schulhauses daselbst - sind Anstalten getrosffen. —“ Di Eingesessenen der Gemeinde Walstedde haben sich zun Bau eiñnes nenen Vikarienhauses geeinigt und- bereit circa 300 Thlr. dazu unterzeichnet,

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xeußische St

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Königlihe Schauspiele.

Dienstag, 8. Mai Oper in 3 Adtheilungen, mit Tanz. Musik von Spoh:

Jn Potsdam: „¿Das Manuuscript,‘“ Schauspi/ in 4 Abtheil. ,- von Johanna Franul v. Weißenthur» Hierauf: „„¿Solotanz,‘/ ausgeführt ‘von den Dame. Desargus-Lemiere, Fourcisy, Hoguer. Vestris, Gasperinj Galster, Lauchery; den Herren Hoguet und Telle.

Mittwoch, -9, Mai. Am Bukßtage, im Opernhause ,„Concert Spirituel,‘“ ausgeführt von deu Königliche Sängern und Sängerinnen, so wie von den sämmtli chen Mitgliedern der Königl. Kapelle und des gesam ten Chor: PersonÉls «des Königlichen Theaters, unter de Direktion des Königl. General. Musik. Direktors un) Ritters Herrn Spoptini. Die Einnahme ij zum Fon) einer Unterstäßungs- Cass für hülfsbedürfrige Theater mitglieder bestimmt. 64

Juhalt. Erster Theil: 1) Ouvertäre von Glu( 2) Chor aus Samson, von Händel. 3) Duett aus del Tod Jesu, von Graun, gesungen von Madame Mild: und Herrn Stümer. 4) Arie mie Chor aus Samson gesungen von Madame Milder. 5) Chor aus Samson vou Händel. 6) Adagio. und Roudo fúr die Violin vorgetragen von dem Königlichen Musikdirektor Herr Möser. 7) Arie aus dem Tod. Jesu: „¿¿Singt de görtlichen Propheten,“ gesungen vou Madame Schul 3) Arie aus Satwnson : ¿¿Herrlih erscheint im Morgen duftr „‘/ gesungen von Herrn Baber. Guglielmo, mit obligater Violine, gejungen vou M dame Catalani, begleitet vom Königl, Musikoirektor Hr Möser. 410) Fest Hymne vou Spontini. Zweit Theil. 11) Chor aus dem Mejsias, "von Háad 12) Arie voo Händel, gesungen vou Hrn. Bader. 13 Arie aus: Die Schöpfung, „„Auf starkem Fittige,“/ gi sungen von Madame Schulz. 14) Concert für: das F goti, componirt und vorgetragen vom Königl. Kammermsy situs Herrn Bärmaun, 15) Arie aus dem Tod Jesu ¡hr weichgeschasfenen. Seelen,// von Graun, . gesungu von Hrn. Siümer. 16) Arie: „Homo sweet homo, von Baumaarten, gesungen von Madame Catalani, 17) Chor aus Samson, i

Billets zu den Logen des Königlichen, so wie jl den des zweiten und dritten Ranges, ‘den Parquertlo gen, dem Parquet, Orchester und Parterre, sind in®

Billetsvetkaufs - Büreau, „so wie Parterre und drit 4

Rang Logen Billets, beim Kastellan Herra Sattler il Opernhause, zu folgenden Preisen zu haben : Ew Plaßb in einer Loge des Königl. Ranges 1 Thl 10 Sgr. Ein Plaß in einer Parquet-Loge 4. Thlr, Eil Pla6 în einer Loge des zweiten Ranges 20 Sgr. Ei Plaß iu einer Loge des dritten Ranges 15 Sgr. A phicheater 10 Sgr. Ein Plaß im Pat:quet 1 Thl ‘Ein Plaß-im Parterre 20 Sgr, Ein Plaß im. Or (ter 1 Tzlr, y Donnerstag, 10. Mai. Jm Schauspielhause, Zum EF

stenmale wiederholt: „„Margot Stofflet,‘/ histor.-roman!

G málde aus dem Vencéekriege, in 4 Adtheil.,, fr d Bühne bearbeitet von Adalbert pom Thale,

Morgen, „am Bußtage,‘/ wird die Staats. Zeitun! nicht erscheinen, , |

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9) Domine, voll

meine

aats - Zeitungs.

Im Opernhause: „„Jissonda, f

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Berlin, Donnérstag,

Amtlihe Nachrichten. Kronik des Tages.

Seíne Majestät der König habe“ AllerhöchsJhrem arzt, dem ersten General - Stabs - Arzt der Armee ) Geheimen Obet - Medizinalrath, Doctor Johann lhelm Wiebel den Adelstand zu-ertheilen geruhet. Seine Majestät der König haben den Regierun gs-- h von Forkenbec zum Konsul in Helsingör zu- er nen geruhet. ; ur g : i

Des Königs Majestät haben den bisherigen Kam- gerichts - Assessor Carl Ludwig Adolph Le Coq zum mnmergerihtsrath zu ernennen geruht. ; Seine Königliche Majestät haben den bisherigen stizrath Carl Aemilius Gustas Le Coq zum Kaw- tgerichtsrath zu ernennen geruht. : : Seine Majestät der- Kdnig haben dem Prediger lele zu Frauffuret a. O. das allgemeine Edrenzeichen er Klasse und dem Tuchscheerer Krebmer zu Sprem- g das allgemeine Ehrenzeichen zweiter Klasse zu ver- )en geruhet.

Der Königliche Hof legt morgen den 9, d. die auer für J. M. die Kaiserin vou Brasilien auf dréi ochen- an.

Die Damen erscheinen die erste Woche in s{chwar- Kleidern, s{hwarzen Kopfzeugen, mit schwarzen Evau- llen und Handschuhen.

Jn der zweiten Woche mit weißon Kopfzeugen, wei-

Evantaillen und Hänudschuhen ; die dritte Woche t Kanten oder Blondén. .

- Die Herren, welehe keine Uniform ‘tragen, erschei 1 die erste Woche mit angelaufenen Degen und Schnal- z die beiden leßtern mit weißen Degen und Schnallen.

Berlin, 8. Mai 1827. :

v. Buch, Ober, Ceremonienmeister.

Zeitungs-Nachrichten. Ausland.

Paris, 2. Mai. Vorgestern hat der Herzog von OoUdeauville (welcher sich, wie man sagt, der Vers

: dschiedung der Nationalgarde nachdrücklich widerseßt

atte) den König um seine Entlassung gebeten, Sie angenommen und das Portefeuille -vorläufig dew

Pperrn v. La Bouillerie anvertraut worden,

Gestern hatte Herr Usoz y Morry, der neue spani,

dez 10cen Mai 1827.

she Geschäftsträger, die Ehre, Sr. Maj. und den Prins zen vorgestellt zu werden. y

“Jun der S1ißung der Deputirten: Kammer vom 30. wurde zuerst das Geseß, betreff-nd die Schlußrehnungen für das Jahr 1825 mit 218. Scimwen gegen 44. anges nommen. Hierauf wurde übekt das Geseß wegen Sups plementarbewilligungen für 183826 berathen. Diese bes tragen für das Ministerium der auswärtigen Angelegens heiten 2,289,000 Franfen, für das Kriegsministerium 13,904,000 Fr., fúr das ‘See „Ministerium 2: Mill., im Ganzen über 185 Millionen, Jm Verlauf der Bes rathung sagte Hr. B. Constant, welcher sich gegen die Annahme des Gesebes erklärte, er würde niemals für einen Minister stimmen, der die Verabschiedung der Nas tionalgarde contrasignirt habe; diese Aeußerung verans laßte ein heftiges Gemurre. Vorgestern war Vortrag über die eingegangenen Bittschriften, Bei Gelegenheit der Perition eines Hrn. Mercier, welcher verlangte, es solle úber die Bittschrifteu, wodur gefordert werde, daß die Minister wegen der von ihnen vorgeschlagenen Geseßentwücfe in Anklagestand geseßc würden, kein Bes riht erstattet werden, äußerte sich Herr B. Constant nahdrüccklich über diesen Gegenstand; indem er. sagte, die Minister dürften sih nicht hinter der K. Junitiative verstecken , vielmehr könnten ste wegen ihrer Vorschläge, selbst wenn diese von beiden Kammern und selbst vom Könige genehmigt wären, immer noch angeklagt werden. Die Kammer schritt hinsichtlih dieser Bittschrift zur Tagesdrdnung. Die Sißung \chloß mit der Annahme eines Geselzes, betressend gewisse wegen der Rechnungss - führung, hinsihtlih der Militairpensionen vorzunehmens den Aenderungen. Hr. Delaage sagte bei dieser Vers anlassung, es lei unverantwortlih, daß die Wittwen von Militairpersonen sich ‘in einer so viel shlimmern Lage als die Wittwen dexr geringsten Verwaltungsbeam- ten besäánden, Der Justizminister erwiederte hiers- auf, daß in seinem Ministecio dieses nicht der Fall sei. Hr. Bertin de Vaux: Es ij wohl der Fall, mein Herr. Der Minister: Nein, mein Herr; es wäre gut, die Sachen zu kennen, worüber man spricht, Hr. Bertin: Jch kenne sie vollkommen, mein Herr. Der Mip ister: Diese kennen Sie nicht, mein Herr. Hr. Bertin: Diese gerade fenne ih, mein Herr . ...... endlich bat der Präsident um Stillshweigen, indem feiner das Wort erhalten habe, und somit endigte dies ses etwas lebhafte Zweigespräch. Die, Ecoile theilt heute Auszüge aus Geseben mit, woraus deutlich hervor: geht, daß Hr. Bertin Unrecht hat.

Man glaubt, daß in der Nacht vom Montag auf den Dienstag ein außerordentlicher Courier dem Fürsten von Polignac in London die Ordonnanz überbracht hat, wodurch er zum Minister des Hauses des Königs er- nannt ist.

Gedruckt bei Feister und Eisersdorff. Redacteur John. : |

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