1827 / 134 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Wed, 13 Jun 1827 18:00:01 GMT) scan diff

Einnahme über- die Ausgabe von 1,105,900 Pf. geliefert haben würden. Dies vorausgeschickt, lege Hr. Canning einen Uebershlag für 1827. vor und-rechnet für dieses Jahr ein zu deckendes Deficit von 2,864 0007Pf. her- aus. Darnach alsdann ein- allgemeines Deficitfür die S5 Jahre 1823 27 zusammen, mit dem, geseßlich für den sinfenden Fonds Erforderlichen, von 1,804,765 Pf. und ein reales Deficit für 1826 allein von 2,100,000 Pf. Der Anschlag für 1827 steht wie folgt : Geschäßte Einnahme des Jahrs, auf die wirkliche von 1826 gegründet . 54,600,000 Pf.

S Pm Ausgabe. Consolidirter Fonds : ?

Zinsen von derStaats- s

huld. . . . . 27,371,000 Pf. N Aus fallende Rechnuns-

gen (non-valeurs?) 50,000 5

Civil-Liste u. s. w. . 2,150,000 5 Annuitäten zu Halb-

sold- und Pénsions-

Zahlungen « ., 2890,000 5

32,371,000 Pf.

Bewilligungen : Für die Landmaht . 8,194 000 s Seemacht . 6,125,000 , 6 Artillerie . 1,649 000 Vermischte Ausgaben 2,275,000

Zinsen vonSchabßkam-

merscheinen ._. 650,000

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; 18,893,000 s Credit e Votun s Co ao 4 500,000 5 Sinkender Fonds „o + +5 700,000 5

Ganzes der Ausgabe . . « « «+ + 97,464 000 5 Sitiahne l ae e C ARRUQLO s

Zu defendes Deficit für 1827 . . . 2,864,000 Pf.

Hr. Canning begann seine Rede mit der- Bemer- fung, daß die Aufgabe, welche er heute zu lôsen verpflich- tet sei, eine zu allen Zeiten shwere, zumal aber für den, der es zum erstenmale übernehmen müsse, diesmal ge- wiß nicht wenizer chwer durch den Umstand werde, daß der Finanz Zustand des Landes kein unbedingtes Gedei- hen darstelle. Ohne Zwelfel aber habe das trübe Aus- sehen, welches über das- Ganze dieses Zustandes durch den ungunstigen Ausfall einiger Theile desselben verbrei- tet worden, einen tiefern Eindruck im Lande gemacht, als wozu das wirkliche Verhältaiß Anlaß gebe, und es sei für ihn ein Trost, wenn er bedenfe, daß je näher man der Darstellung trete, je mehr Grund zu der Hoff- aung sih entwicle, däß jenes düstre Aussehen in der difentliheu Meinung sehr übertrieben worden, so willig er auch zugebe, daß einiges zu bedauern uad viel zu bes: sern sei (hôrt ! hört!) Er wolle zuerst die Lage unsrer Finanz:Angelegenheiten am Schlusse des vorigen Jah- res vorlegen ; dann, wie es sein edler Freund und Vor- gänger in diesem Amte (als Kanzler der Schaßkammer) zur Gewohnheit gehabt, jenes vorige Jahr mit den ver- schiedenen, ihm vorhergegangenen vergleichen ; und |schließ- lich die Bedürfnisse des laufenden Jahres an die Hand geben und die Gründe aufstellen, die ihm sein Vertrauen auf den Erfolg zu rechtfertigen schienen. Jun der lebte- ren Beziehung könne er sih zwar nur auf die Darlegung seiner Aufrichtigkeit berufen, um den Ausschuß zu über- zeugen, daß er niht die Absicht habe, mit irgend etwas, was er wisse, zurückzuhalten, oder etwas ihm nicht Wis- sendes aufzuführen, oder Meinungen von sich zu geben, die er niht wirflich in aller Ehrlichkeit und Aufrichtig- keit hege. (Beifall ) Er gab nun die Data, und fommentirte sie, welche in dea, oben von uns ange führten Zahlen enthalten sind. Es erhelle demnach ein Total: Deficit für das laufende Jahr, combinirt mit

542 von beínaße 2,000,CW Pfd. 2 Millionen, bei

wohl zu bemerfen, fünfjährigen Ausgabe von weniger als beinahe 300 Millionen. Damit er nicht sagen, als ob dieses Deficit von dem #9 gutzuheißen (i, oder“ es darüber vergnügt sein y er wolle nur behaupten, es sei kleiner, als es von dern vorgestellt worden ; imgleichen auch viel kleine; das Land im Allgemeinen sich gedachte. Er wisse daß gesagt werdên könne, es laufe durch die ganze stellung eiu Trugschluß (fallacy), entstauden aus « Umstande, der gewöhnlih das „„todte Gewicht“ Abkommen mit der Bank über die Halbsold- und sions-Zahlungen, euf Aussterben der Pensionaire be det) benannt werde. Er meine diese Benennung im Schimpfe, sondern brauche sie nur, weil sie ted geworden; halte es aber für einen durhgängigen thum, daß-das todte Gewicht nachtheilig auf unsy nanzlage wirke. (Beifall.) Dies wolle er den (ir beisallgebenden Herren erflären; es habe nämlig todte Gewicht unläugbar den Fehler, daß es die { liche Rehnung verwickle und undeutlicher mache, halb denn mehr Tadel und Schimpf allgemein aus selbe gehäust worden, als es in dec That verdiene, habe aber uicht allein feinen Nachtheil gébracht, su auch wirklih dem Lande sehr großen Nusen- zum zogen. Er müsse gestehen, daß ec selbst nicht kla gesehen, daß das todte Gewiche in diesen Jahry, es mitunter so sehr darauf angefommen, dem Lai nen bedeutenden Steuerbelauf erspart habe, bis ü laß gehabt, sich gan} geuauw um unsern Finanz-Z zu befümmern, wo ihm denn (wie er mit vielen umständlih erörterte) eingeleuchtet habe, daß das dadarch um 2 Millionen an Steuern erleichtert wi Er lege das Verhältniß völlig und offea dar, ohn zu einem, in dieser Hinsicht von ihm füaftig einzu genden Gange zu verpflichten; es sei ihm nur gelegen, die Meinung zu verhüten, als ob die R rung dabei nihts weiter zu thun haben würde, ali dieses System mit einemmale aufzuheben. (Schluß folgt.)

Aus einem Schreiben von Port Louis, auf de France, vom 10. Februar geht hervor, daß mx selbst aus der neuen brittishen Navigationsaw nimmt, daß Schiffe unter französischer Flagge mit | zösischen Produkten nicht zuzulassen wären; dahet neuerlich eingetroffenen französishen Schiffe zurl wiesen sind. Hier in London wollen die Kaus die nah Jsle de France handeln, den erlassenen §Y len eine solhe Auslegung nicht beilegen. Zwei hiesige große Häuser haben die noh gebliebenen 2 Millionen von dem dänischen Anl 3 pCt., welche die Contrahenten niche unterbri fonnten, übernommen. .Der Preis ist, wie man zu 60 bestimmt worden, obgleich der Markteprei beträgt. Es heißt , daß die dänische Regierung zu bezahlende Geld zur Abbezahlung des im, 1806 abgeschlossenen Anlehns anwenden werde, nah den getroffenen Stipulationen dieses Anleh gegenwärtigen Jahre zur Tilgung fomme. Gestern ten sih bei den obgemeldeten Häusern schon vieles nehmer eingefunden. Sie wurden aber alle zu wiesen, Die Times sagen, daß in Bogota der Befehl gefertigt worden sei, dem Congreß die sämmelichen das in England abgeschlossene Anlehn von Hrn, Hu übermachten Papiere vorzulegen. Die Times wollen durch ihren Korrespondent! Portugall für gewiß erfahren haben, daß der Kaise! Brasilien zwei Beschlüsse gefaßt habe, nämlich: 1) [ nah Portugall zu fommen und 2) seinen Brudt zwingen, daß er nach Amerika fomme. Man hat (|

den vier früheren Jahren, von 1,804,765 Pfd., oder

es in den Times weiter) an gewisscn Orten große ff

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isse in Ansehung des ersterés Beschlusses gefaßt. behauptet, die Ankunft Don Pedro’s zu Lissabon e das Signal eines Krieges mit Spanien werden. 1 fónnte wohl ein Eréiguiß, welches Portugall be- en soll, die Folge haben, bei dem NHndrider Hofe rauen zu erregen ? i L us Rio Janeiro sind mit dem, in ‘Portémouth aufenen „. Königl. Schiffe Cambridge Briefe von, ) Tage jüngerem Datum als die, "welche das leßte jetboot mitgebracht hatte, angekommen. Sie bestà- die (früher gemeldeten) in der Banda Oriental fallenen Ereignisse vollstäudig. Die Kaufleute zählten n Frièden mit Buenos-Ayres. Sée beriefen sich dabei (séchlih auf die Schwierigkeit, welche sich dem Kaiser, htlih der Kosten, entgegenstellen werde, um 10,000 n bewaffnen zu fönnen, die zur Fortseßung des s durhaus nothwendig seien, Die - öffentlichen ¿ waren fortwährend im Fallen. Es hieß, daß, die regeln, welche in Rücksicht der englischen und an- neutralen Schiffe genommen worden, die man über Versuch, in den la Plata einzudringen, ergriffen bald wieder zurüzenommen, ünd dieselben freige- werden dürften. Die Motive dieser wichtigen nderung wurden jedoh nicht angegebzn. i Die Admiralität hat vor furzem Briefe von dem ain Beechey , -Befehlshaber der Fregatte Blossom, näheren Berichten über die Reise dieses Schisses r Behringssträße erhalten. Die Fregatte langte ngenen Monat Juni in dem Hafen Peter und auf Kamtschatka an und erführ dort, daß die Ex jon des Kapitains Parry mißlungen sei, Nachdem jieder ausgerüstet war und ‘Proviant eingenommen , segelte sie nôrdlih. Sie lief in Koßebue's Bai segelte dann nah der Behringsstraße und erreichte 30! Breite, wo sie wegen der unabsehbaren und un? dringlichen Eismasse nicht weiter vordringen fonnte. vielen fruchtlosen Versuchen kehrte Kapit. Beechey r nah Kobebue’'s Bai zurück, deren Ufèr einen ungastfreundschaftlichen Anblick gewähren. Er hatte ere Unterredungen mit den Eingebornen, founte nicht das Mindeste über die Expedition des Kapi- Franklin in Erfahrung bringen, obgleich derselbe im e des vorigen Sommers von der Mündung des fenzie Flusses westlih vorgedrungen sein sollte, um dalih einen Theil der Küste in der Nähe des Eis- ; oder von Kobebue's Bai zu erreichen, Die Mann- der Fregatte ist in bester Gesundheit, die Fregatte ist aber sehr beshádigt worden, so daß sie in San cisco auf Californien, von wo diese Nachrichten en, ausgebessert werden mußte.

1825, als in dem berüchtigten Jahre der Actien- rei, ward auch eine Gesellshafe zur Colonisirung ¡ Seelands errichtet und eine Anzahl Aerbauer zu

Zwecke 1826 hingeschickt. Aus Briefen vom No- er v. J. erhellt nun, was leiht vorherzusehen war, die beständigen Feindseligkeiten der, so fühnen als Eingebornen, alle Bestrebungen, eine Niederlassung ilden, vereitelt hatten und die Ansiedler entweder Neu - Súd - Wales hinüber, oder nah England zu- ehen wollten.

ondon, 5. Juni. Se. Majestät sind heute nach dsor abgegangen. z

Jn Greenwich und im St. James's Pallast sind rößten Anstalten zum Empfange der Königin von temberg getroffen. Seit gestern befinden sich der 1g und die Herzogin von Clarence nebst der Prin- Augusta in Greenwich.

Man hoffe noch immer, daß des Herzogs von Wel- on Amendement zur Korn : Bill wieder rückgängig en werde. Es hat den Waizen - Preis um 3 s in dhe getricben.

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Der Malacca-Observer vom 5. Dezbr. giebt mehrere interessante Nachrichten aus der Chinesischen Hofzeitung, nameuzrsich auch den Krieg in der westlichen Tatarei be- treffe: wo ein mahomedanischer Adfömmling vormali- ger Kle das Haupt der Empörung zu sein scheint. Von den innern Ereignissen bloß Folgendes heute: „„Ein Yu she (Censor) hat dem Kaiser weitläuftig üb:r die stets mehr eingerissene Nachlässigkeit berichtet, die öfffent- lichen Vorrathshäuser nicht hinlänglih mit Reis zur Versorgung des Volks in Mangelzeiten zu versehen; er sprichc von einigen neuerlihen Fállea, wo alls, was die Regierun-, besessen, unzulänglich gewesen, die geringste Linderung der Noth zu shafen.‘“

Stockholm, 1. Juni. Die Direktion der Schiff- fahrt zwischen dem Wener :- Sce und dem Meere: ist bei der Regierung mit einem Plane zur Verbesserung der- selben, begründet auf Uatersuchungen und Berehnungen von dem Major Lagerheim und dem Hauptmann Efken- stam, eingefommen, der ihr bloß Tie gänze Fahrt auf der Gôta - Eibe, sondern auch die Häfen von Gothens- burg und Wenersborg einbegreift. Die Kosten der, in 10 Jahren (jedoch in abgesonderten, jeder auch für sich allein núßlih bestehen fönnenden Theilen) zu vollführens den ¿eit werden auf 1,055,739 Rthic. und“ daruns- ter v2 Verbesserung des Gotheaburger Hafens allein zu 433,434 Rrhlr.. angeschlagen ; wozu abec auch nicht unbedeutende jährlihe Einnahmen mit verwendet wer- den föônnteun. So würde“ fúr das laufende Jahr nur eine Arbeit von cirfa 33,000 Rthlr. Bco. Kosten vorges nommen, wozu der Elbe- Fonds 23,000 Rehlr. liefecn würde. Die Regierung hat vorläufig die, für das laufende Jahr vorgeschlagene» Arbeiten genehmigt.

Smyrna, 19. Mai. Die von den Griechen zur Entsebung der Akropolis gemachten Pläne sind völlig gecheitert. : ;

Jn einem am 4. Mai stattgefundenen Vorposten- Gefechte ist Karaiskafi geblieben. Jn der Nacht vom 5. auf den 6. Mai landeten die Griechen, etwa 4000 Mann stark, am Cap Colias, und begannen damit, Vers |hanzungen aufzuwerfen. Doch die Türken, welche einen möglichen Angriff von dieser Seite vorhergeseheu hatten, ließen ihnen niche Zeir sich festzuseßen. Achthundert Mann Kavallerie, von dem Serasfier ihnen entgegen: gesandt, warfen sie, beim ersten Angriff, über den Hau- fen, so daß nach einer Viertelstunde die Flucht allge-

mein wurde und Cochrane selbst sich nur dadurch retten

fonnte, daß er sih in’s Meer warf, um s{chwiwmend sein Fahrzeug zu erreichen. Die Griechen verloren {n diesem Gefechte Über 2000 Mann an Todten und Ge- fangenen, worunter sechs Anführer, so wie vier Kano nen und mehrere Fahnen.

Einige Tage nachher ließ der auf der Rhede von Athen stacionirte franzôsishe Capitain La Blache, durch Vermittelung der Generále Cyhurh und Cochrane dazu bewogen, si bereitwillig finden, dem Seraskier Vors schläge wegen Uebergabe der Akropolis zu machen, und am 11, Mai kam eine fâr die Besaßung ehrenvolle Ca- pitulation zu Secande, welche jedo von derselben zus rúcfgewiesen wurde. Hierauf begann die Beschießung der Burg von neuem, deren baldiger Fall um so wahr- \cheinlicher ist, als der Serasfier Verstärkungen aus Constantinopel erhalten hatte.

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika. Bekanntlich sind die innern Provinzen der Vereinigten Staaten von den Küsten-Provinzen durch die Kette der Alleghany- Gebirge- getrennt. Die Schwierigkeit der Kommunikation ershwert den Handel und droht selbst diz Natioual Einheit zu zer: stôren, da diese nur jo lange bestehen kann, als ein ununterbrochener Verkehr zwischen den Bürgern eines und desselben Vaterlandes stattfindet.

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