1827 / 146 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Wed, 27 Jun 1827 18:00:01 GMT) scan diff

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regte sie die gerechte Entrüstung der Fegierungs&: Kome

méjsion, Kaum hatte diefe jene Geseölosigkett ‘pernoims men, ais fie sogierz gn die Aimee ichrieb, und osfiziell ihc großes Mißfalleu" bezeigte. Es t dekannr; daj die griehuche? Rezierung immer. di? Vektráge mit dei Feine den (n Ehren hiele, und 7so_ oft von der Armee etwas gegen die Verträge geschehen war, bezeugte die Regie» rung o!1fiziell izr Miyfallen, und® es i fein Zweijel, daß fie zecer vertragöswidtigen Handlung zuvorgekommen wäre, hätte sie die erwünschre erforderliche Kräft geyavr.

Mit Unrecvt also nur faun der Regicrung bugeratbuels

verden, was von Jundividuen gethan wird, weil dié Ge)eß2 noch niche stark genug siad. Aber mit Unrechc wicd auch die. gäánze griehishe Nation angetiagt wegen der Unordnungen Einzelner, während das Ganze feme Schuld yatz und Unordnung is unvermeidlich bei ernem Volk, das so viele Jadrhunuderté Sklave gewesen uuter" Tükrten -- geboren uno erzogen in der Unordnung, Ader es ist kein Zweifel, daß die von der tückishen Barharei herrührende Unordnung sehr bald der Ocoduung weichen wird, tudem“ die Geleße die gebührende Krafr erhalte, und die Verbrechen werden bestraft werden.“ -_ _Maddrid, 7. Juni. Man versicheri,- daß die vor einiger Zeit ertheilten Befehle zur - gerichtlichen Verfol, ¡ung der Freimaurer und jonstiger Mitglieder gehetmer Gesellschaften auf die Vorstellung des General Câpiçains von Catalonien von der Uamblichgfeir, eine so gcope An zahl von Individuen den Tribunälen zu überweijen, feine weitern Folgen haben werden z 4nzwiichen snd diefe Befehle dis jeßt noch mht'zurück genommen worden, Wie es cheint, f ilt der udrolihe Theil Cataloni ens noch feiaesweges so ruhig, als man es Anfangs be, hanptete. Banden von 30 dis 40 wohldewaffneten Leu- ten durh{sretifen das Laud und jiehen mit der größten Höflichkeit, und ohne fih- irgend eine Mißhandluiig zu erlauden, die Reisenden aus. Ju den lehten Tagen“ des vorigen Monats ünd sogar ‘die beiden Pósten von Per. pignan und Barcelona von diejen Bauden beraubt wor den, eine Begebenheit, die hier viel Unruhe erregt hac. «Die Contestationen mit dem General, Capicán von Guipuzcoa in Betreff der Eatwoffaung seiner Provin- zial-Milizen und der Organiiation royalisttiher Freiwil- ligen, ziehen sich in die Länge und werden mit jedem Tage heftiger, ohne zu irgend einem Resultate zu führen.

J.als Gastrolle.

4 0.40: 0 D. Pasewalf, 18. Juni. Gestern Abend 8: Uhr trafen Scine Königliche Hoheit dec Kronprinz hier etn. Höchstdieselden nahmen gleich aach dec Ankunft die Re moute in Augenschein und |jeßten heute Vormittag, nach geshehener Musterung des Regiments, stihre Ja- spections , Reise zunächst nach Anclam fort. Gumbinnen, Bei dem Gewitter, das am 9, Juni von Norden her über uusere Stadt zog, fiel Ha gel. in der Scöße von Taubenetern, der an veù Fenstern bedeutenden Schaden anrichtete und strihweise die Korn felder so verwústece, daß einzelne Wirthe bis úber 50 Scheffel Ausïaat abhauen und umpflugen lassen muß, ten. Die mir Sommergetreide bestellten Felder ivaren, wo er hiungetreffen, mit einer 3 Zoll hohen Eismasse be deckt, die wie Kristall glänzte und aus lauter fleinetzi Eiszapfen zusammengeseßt zu sein schien, aber von der Wärme des Erddodens ia - wenig Minuten aufgelöst

wurde. ; : Magdeburg, 23. Juni, Unsere Zeitung enthält

heute Folgendes aus der obern benachbarten Elbgegend, vom 183. Juni:

Gedruckt bei Feister und Eisersdorff.

92 | Die gefaßrvollen Tage sür die Bewobner der hig gen Eibgegend während des diesjährtger Frühjahr Hd wassers- waren glückli überstanden und die erlitind Verluste an der Wiuteraussaar, wenn auch nicht vershmerzt, doch um Vieles gemildert worden , das nachherige günstige Witterung eine nochmalige Bis lung der Üser]chwewmt gewejenen Aecker mir Som, getreide möglih machte, und diz beste Aussicht auf reihlich gelegnere Getreide, und Heuerndte den mgl sten Ecfaß erwarten ließ. : 4

Leader siud aber diese fro Mühe uud Kosten, w “au lung verwendet wor!

hen Hoffaungen unt Peine zweimalige Bild

Un U ch vernichtet und yrl ren. Sämmtliche ay b der Wincer- Deiche bele Grundstucke ¡tevea, (i Folge des seit ungefähr 8 Ug eingetretenen Anschwellens des Eldjstroms wiede; Un Wasser, und nuc ein geringer Tyeil“ der Wiejen hat d mágt und das Gras dâvon gerettet werden tönnen, À \oûders traurig 11 die Lage, in welcher sich das Kil éMendurf Lödderib uudzein großer Theil der Gemei Bieiteohagen- befindet, "Mit der grözten Un jtreagul haben die Einwoduer mehrer" Tage "und Nächte any Erhöhung uno Verstärkung ihrer Sommer D. iche gus "eitet, ader dennoch vermochtèn sie-nur dieselben bis jj 16, d. M. zu crhalten uad das ganje Dorf Löddál fs wie ipre sämmtlichen Grundstücke sind unrer Vis gese. Die Unzlucklichen haden Alles derloren ; «f ipnen faum Zeit übrig gebliebden, so viel Gras von | Wiesen zu recten, áls zur Erhaltung ‘des Vi-hes d dem Sralle während der Dauer des Hohivassers nl iein möchte. Um so grôßer is ihre Noth, als sieh Folgeu der Uederschivemmung im Jahre 1824 noch nid ganz Überwünden- haben, und wenn fle daher etner hd sorgenvollen Zukunst entgegen jehen, so bleibt ibn die Hoffauig, daß die Wohlthätigkeit ihrer Mitménsdi die, vou einem âhalihen Schicflal verschounr gebluli sind, auch ihuen Hälfe reichen werde, |

Königliche Schauspiele, Dienstag, 26. Juni. Jm Opernhause: ¡E uryanthi große h1jtori|ch romantish- Oper in 3 Abtheilungen, i Tanz. Musik von C. M. v. Weber. Ballcts von U (Mle. Heinefetter, vom Hoftheater zu Cassel: Eu pan Mlle. Fouccisy und Hr. Samengo- n den hiects tanzen.) | ' Mittwoch, 27. Juni. Jm Opernhause : Scenil | Darst-lungen aus der italieniswen Oper: „„Fanati per la musíca,“ ia 2 Abtheilungen. Jtalient|ch ge gen und in den beiden Hauptrollen dargestellt von 9 dame Catalani und Hrn. Benincasa, Königlich Sid [hem Hof- und Kammersänger. Hierauf : Divertis meut aus dem Ballet ; ¿¿Kiaking,// atrangi;t vem nigl. Balletmeister Titus, (Herr Samengo uud H Briol werden hièrin tanzen.) L Zu dieser Vorstellung find die* Billets im Bil Verkaufs - Büreau zu folgenden Preis:u zu haden: | Ein Plaß in einer Loge des Königlichen Ra 2 Rtolr, Eiu Plak in einer Parquet - Loge 1 N 10 Sgr. Ein Plab in einer Loge des zweiten Ras 1 Rihlr. Ein Plah in einer Loge des dritten Ras 420 Sgr. Amphitheater 15 Sgr. Ein Plab im

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quet 1 Rthle, 10 Sgr. Ein Plaß im Parcirce 1 Y

Berichtigung,

j In Num. 142. dieser Zeitung, im Artikes:

dem Kuppinichen Kreise, (S. 4, Sp. 1, Z. 14

i, Neustadt an der Dosse, s, Neustadt, Ederswali

Redacteur Jeb

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Preußishe Staats «Zeitung.

Allgemeinze-

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n Bud, Vis R e

Berlin,

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

Die Könialiché Akademie der Künste hat în ihrer ¿sammlung an 3. Februar d. J- den hiesicen Búr- rund musikalischen J'strumenteumach!r “Johann Stb: mSchneider, in Berlin geborcèn, wegen vorzüglicher eshiclihfeit in Anfertigung der sigen Bürger und Udrmacher Christian Friedri iede, aus Neu Bufow én Großherzogthum Mecklen: g Schwerin gebürtig, wegen der sich ia seinem Fache ordne ausgezeichneten Geschicklichkeit; so wie in ter Vetsimmlung am 24, März den ersten Cifeleur i der- hiesizen Kdnial. Eisengießerei, Josépy Glans6, s Lemberg in Galizien gebürcig, wegen seiner im seliten ly erworbenen ausgezeichneten Kunstfertig- t und den hiesigen Bürger und Konditor Karl ottscied Meyer wegen der Geschicklichkeit, mit welcher die von ih zur leßten Kunst - Ausstellung gegebeiie dje Vase mit Blumen aus einer Zuckermasse geferti- t; ferner in ihrer Versammlnng am {4 Aporil den sigen Küster -der Str, PetrieGemeinde, Joh. Friedrich dillinz, wegen seiner Geschicklichkeit“ in Darñîel, na alter G2èbâude durch Korfmodelle zu ihren afade ischen Küustlern gewählt. *

Verliu, den 12. Juni 1827. i

(gez) "G. Schadow, Director.

Das 11te Stúck der Ges-ksamwlung, welches beute egeben wird, enthält : unrer

Nr. 1070. die Erklärung wegen det mit der Herzog,

lich Braunschweig!che1iì Regiernng verabre;

deten Mäßregeln zur Verhütung der Forst

freyel in deu Grenzwaldungen. Vom 23,

‘Januar d. J. ; :

1071, die Verordrung wegen der n% dem Ge; seße vom 27. März 1824 vörbehatrenen Bestimwungen für das Herzogthum Schle sien, die Grafschaft Glaß und das Preu-

_ßhishe Markgrafihum Ober: Lausth ;

1072, die Kreisordnung für das Herzogthum Schlesien, die Grafschaft Gieß und das Preußische Mar fkgrafthum Ober : Laufik.

_„, Beide vom 2. und

1073, die Erklärung wegen anderweiter Erneue: rung der unterm 18. Juni (15. August) 1818 mit der Fürstlich: Lippe-Detmoldifchen Re, gierung abgese{blessenen Darchmarsch-, und Etappen/- Konveition bis zuni 1, Januar 1833, Vom 19, d. M.

Berlin, deu 27. Junt 1827, Debits- Komtoir.

Fortepiano’s und den’

darüber veraeh nen : der Vicomte

NE M47.

Mittwoch, den 27sen Juni 1827.

Se. Excell. der General : Lieutes- Jyuspecteut der 1 ten Artillerie-Juspeftion,

An gekommen. mut B raun, von -Stralsund,

Zeitungs-Nachrichten. E Auslan d:- fal

Paris, 20 Juni. Vorgestern begannen in dex Pairsfammer in Gegenwart: jäinmflicher Minister 41nd im Beijein eon 17 Köuiglichen Kowmissarien, die Beras thangen úber ‘das Finanzgeles.: Drei Reduer ließen si von Chateaubriand; dex Vice Admiral Graf Truguet ünd der Graf von la Roche- Aymón, Die Rede des Herrn von Chateaubriand, der

uf die Verwerfung des Budgets antrug, theilen die

Oppósirionsblätter ihren Lesern ausführlich und mit dex

Bemerkung mit, daß dieselbe den größten Eindruck auf

die Zuhörer gemacht habe. Diese Bláiter hüten sich ins deß wodl, sagt die Etoile, aus der gedachten Rede fols geude-Stelle, die das meiste Aufsehn erregt har, náhey zu dejtichnen.=- „Die Úble Laune, die ein erster Fehler in demjenigen erregt, der ihn begangen hat, verichlechtert

sein ganzes Wesen, und man findet zuleßt den Menschen

nichte wieder, den wan gefannt zu haben glaubte.“ Wir wollen nicht behaupten, fúgt die Etoile hinzu, daß die Versammlung diese Worte \ogleih auf den Redner selbs bezogen habe; man sagt aber, daß, als der edle Paix sie aussprach, sich eine leichte Bewegung im Saale bemers fen lief, allgemein genug, um daraus zu s@ließen, daß so{ch:s wirklih der Fall gewesen sei. Juzwischen liefert die Rede des Hrn. v. Chateaubriand einen neuen Beweis von seinem großen oratorishen Talente z sie zerfálle in 3 Abschnitte, wovon der erste sich hauptsächlich mit dem Budget beschäftigt, der zweite die projectirte Einführung der Censur, und der dritte das Gerüchte einer zahlreichen Ernennung neuer Pairs betrisse, Am Schlusse seines Vorcrags gedenkt Herr von Chateaubriand / auch noch der Griechen mit dem Wunsche, daß das christliche Europa dem chrisilihen Athen recht bald and ehe es mir den Uebezresten des. alten Griechenlands zu Grunde geht, zu Hülfe eilen mdge, „„Die Völker,“ so \chließt der Redner, „haben, wie jeder einzelne Mey sch, idre leßte Stunde. Möchte mein s{dnes Vaterland den Freideitsinn und den Geist Griechenlands, dessen Abs têmmling es zu sein scheint, bewahren, und den Unfäl-

j len desselben entgehen! Wer sollte aber nicht zittern,

wenn er sieht, wie wir die zu unserm Heile führenden gedahnten Wege verlassen; um Uns in holperige, dem Adagrunde zulaufende, Straßen zu werfen. Diese über- natürlihe Verblendung, sollte sie irgend einen geheimen Endzwecck der Vorsehung verdergen ? Jch weiß es nicht :