1827 / 173 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Sat, 28 Jul 1827 18:00:01 GMT) scan diff

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und Stallfütterung, wonach die Gefahr des Ausbruchs und der Ansteckung bösartiger Seuchen nicht füglich gleihmäßig getragen werden könne, ‘eine allgemeine: Ge- seßgebung über denselben niht für angemessen, und ba- ten um Erlaubniß, mit ihren Committenten auf den Kreistagen darüber Rückspxache nehmen zu dürfen, in welcher Art durch Bildung - kleinerer Associationen. aus einem oder mehreren in ihren Verhältnissen ch glei- chenden Theilen derselbe Zweck leichter erreiht werden föônne, demnächst ader ihre desfallsigen Vorschläge einzus reihen. Nach dem Landtags-Abschiede soll bei den fer- neren Berathungen über jenen Gegenstand die von den Ständen geäußerte Meinung in nähere Erwägung ge- zogen werden. Die neunte Proposition betraf die Fest- stellung der bürgerlihen Verhältnisse der. Juden. . Die Stände waren der Meinung, daß zur Sicherung des Gewerbes der übrigen Staatsbürger, in Hinsicht der Ausbreitung der Juden überhaupt und ihres Verkehrs insbesondere eine geseßlihe Beschränkung als rathsam erscheine, solche jedoch in Hinsicht der, einem großen Theil derselben in der Monarchie bereits beigelegten Staatsbürgerrechte nur so weit auszudehnen sei, als die Nothwendigkeit erheische; sie hielten demnach dafür, daß zwar das Geseß vom 11. März 1812 als Grundlage zu einer allgemeinen desfallsigen Gese6gebung anzunehmen

ALTgt

sein dürfte, jedoch nur unter mehreren Modificati,

welche namentlih auf Ausschließung der Juden vo

len Staats, und Communal - Aemtern, Besch

nicht verstattet werde,

durch die allgemeine Vorschrift, ihre Kinder di lihen Schulen, mit Ausnahme der Religion éstuy |juhen zu lassen, und durch zweckmäßige Verb ihres Religions- Unterrichts und Gottesdienstes werden möge, Nach dem Landtags: Abschiede 1 Erklärung der Stände in fraglicher Beziehung allgemeinen Bestimmungen über diesen Gegen stai unerwogen bleiben. :

(Fortseßung folgt.)

9 0-:f

der auf der Königl. Rhein» Universität Bonn vom 16 Jannar bis 30. Juni 1827 Statt ¿ébtèn Prom

e 4e C C D: 8:8 Mem Vater- I der Le der Fakultät land.

Promotion.|Promovirten.

Philojo- 118. Januar]v. Martius, Carl]München

Bemerkung: Jun den beiden theologischen und in Königlihe Schauspiele. Freitag, 27. Juli. Jm Schauspielhause : ¡Die

Dorfsängerinnen,‘/ komisches Singspiel in 2 Abtheilun

Gedrukt bei Feister und Eisersdorff.

der von den Promovirten ge- schriebenen Dissertationen.

Titel A Bemerkunge

Wurde honoris caus

phische 1827 Friedr. Philipp movirt, propter laud i: SIgnes et egregia 1 ingen1i0, naturae in | gatione itineribus, 4 : t1s comparata, desgl} desgl. sLejeune - De-f Düren Wurde honoris cauzsa richlet, Gustav movirt, propter inve quo analysis arithy Air ba tenen egregie tratur, academiae. nae regiaein dissewd gallice scripta exul LE et ingenium, ad colu Z / ) - ; j B Studium mathesisfy Medizi- } 14. März Seil, Mathias Jof Coblenz ¡Dissertatio physiologicame- nische seph i i dica sistens omenti phy- has | : siologiam et pathologiam. desgl. } 24. März Sa D Friedrih] Werl [De Vesaniae crisibus, dam | desgl. f 24. April G drissen, Johannf Aachen [De amputatione in articulo Wh Andreas cubiti, desgl. } 4. Juni [Dr Shmigd, Jof Düssel- Das Doctor - Diplom hann Baptista dorf erneuert, decem lu doctoris' gradu acc * ractis in publicun lemne documentur tum viri de arte d nea celebrata et i | | : j salute meritissimi, Phisoso- | 16. Juni Deycks, Ferdinand] desgl. De megaricorum doctrina,f phische ejusque apud Platonem et Aristotelem cestigüis, desgl. | 30. Juni [La ssen, Christian Bergen [De pentapotamia indica,

der Juristen - Fakultät haccen keine Promotione: M

gen. Musik von Fioravanti. Vorher : „„Der 0 Zis in 1 Aufzug, nah dem Französischen, ut.

ihrer Etablissements, Untersagung des Handels aus platten Lande überhaupt und gänzliches Verh Hausir- und Schacher-Handels, so wie auch deren schließung von der Erwerbung läudlicher Grundstü richtet sind. Leßtgedachten Erwerb hielt jedo di, noriát der Stände fâr unbedenklich, sofern nur dy den die Ausúbung- der Patrimonial Gerichtsbark,j Polizei, des Patronatrechts uud ähnlicher Ehre Einmüäthig ward Übrigen den Ständen noch der Wunsch ausgesprochen, d die sittliche Verbesserung der Mehrzahl dieses 1 wodurch allein ‘es zu dem Genusse eines ausgeht Staatsbürgerrechts nach und nach befähigt werden

Redacteur J

meine

reußishe Staats - Zeitung.

M

174.

Berlin, Sonnabend,

Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

Des Königs Mojestät haben geruht, den bei dem landesgerichte zu Glogau angestellten Justiz - Com- rius und Notarius Ludwig Wilhelm Bassenge Justiz:-Commissionsracth zu ernennen,

Zhre Durchl. der Prinz und die Prinzessin Albert Schwarzburg-Rudolstadt sind nach Dessau hier abgegangen.

Bei dem Königl. Kammergericht zu Berlin die bisherigen Kammergerichts - Referendarien Au- Wilhelm Ludwig Hun drich, Friedrih Heinrich org Nicolovius, Albert Eduard Heegewaldt, (helm Friedrih Ernst Ludwig. Máller, Karl Ferdi: d Rüdiger, Karl Ludwig Jost, Otto Ludwig. uer, Emil Lindau, Friedrich August Heinrich af von Jbenpliß und Georg Wilhelm von Rau- r zu Kammergerichts-Assessoren ernannt, und die bis- gen Stadtgerichts-Auscultatoren Karl Heinrich Lud- Lübbe, Heinrich Anton Ferdinand Anderjon, ard Wilhelm tke, Heinrich August Sarban, d. Wilh. Andreas Strauß, Karl Gustav Zadig, ph Stiglbauer, Friedr, August von Tempel: f und Ludwig Laurens zu Kammergerichts - Refe. arien befôrdert ; : : | _ Béi der Königl. Regierung : Potsdam ¿sft der bisherige Regierungs: Referenda è; Schubring zum Assessor ernaunt worden; zu Merseburg ist der Oberlandesgerichhts:-Auscul-

r, Hermann Wolfgang von Holleufer, welcher dem Königl. Landgericht zu Halle beschäftigt war, j Referendarius befördert worden.

Y Angekommen. Se. Exc. der General-Lieutenant, f der Gendarmerie und Kommandant von Berlin, Tippelsfkirch, aus Schlesien,

Zeitungs- Nachrichten.

Ausland. Paris, 21, Juli. Der Herzog von Belluno hat Herzog von Reggio in dem Posten als Major-gé- ral der Garde abgelôst. _Die Französische Afademie hat in ihrer vorgestrigen ißung den Preis der Beredsamkeit, dessen Gegenstand

den 28sten Juli 1827,

eine Lobrede auf Bossuet war, zwischen zweien Concur- renten, den Herren Girardin und Patin, getheilt.

Die Akademie der Wissenschaften hat vorgestern an die Stelle des Mineralogen Hrn. Rarmond, den Hrn. Berthier zu ihrem Mitgliede gewählc.

- Der verantwortlihe Herausgeber des Journal du commerce, Hr. Cardon, ‘ist gestern von dem ‘hiesigen Zuchtpolizeigerihte, wegen Angriffs auf die Königliche Würde und die Unverleßlichkeit der Person des Königs, zu dreimonatliher Haft und einer Geldbuße von 350 Fr. verurtheilt worden. - z

Das heutige Stück der Gazette de France enthält einen zweiten kritishen Aufsaß über Walter Scotts Les ben Napoleons, worin neue Beweise van der Uebereisr lung aufgesührt werden, womit der sonst so schäßbare Veztfasser dieses Werkes diesmal gearbeitet hat, und woraus sich allein die historishen Jrrthümer erklären lassen, auf welche man bei Durchlesung der bereits erschienenen Bände so häufig stößt.

Der Gouverneur von Guadeloupe meldet dem Sees minister in einem Schreiben vom 12. Mai, daß die seit dem leßten Winter dort herrschende große Dürre der Cultur auf der Jnsel jehr nachtheilig gewesen sei und daß daraus leicht ein großer Mangel der ersten Lebens- bedürfnisse entspringen dürste. Das zur Beköstigung der Neger und sogar eines Theiles der Weißen unum- gänglih nothweudige Maniocmehl wird vom nächsten Monat Oktober ab, auf der Jnsel gänzlich fehlen, weil aus Mangel an Regen alle vorjährigen Pflanzungen mißrathen sind, Um den nachtheiligen Folgen vorzubeus gen, die aus diesem Zustande der Dinge für die Ruhe und den Gesundheitszustand der Colonie leiht erwach- sen fônnten, trägt der Gouverneur darauf an, daß man die Existenz des größern Theils der Bewohner der Jn- sel dadurch sichere, daß man die Handelskammern amt- lich auffordere, häufige und beträchtliche Ladungen von Türkischem Weizenmehl, wodurch vorläufig das Maniocs- Mehl erseßt werden könnte, nah Guadeloupe zu veran-

alten.

h Jn dem neuen Werke des Barons Dupin: „„Von den productiven-und commerziellèn Kräften Frankreichs//

(vielmehr der 32 nördlichen Departements dieses Lans des, denn nur von diesen ist in der Schrife die Rede) befindet sih unter andern ein interessanter Vergleich zwischen sieben Europäischen Staaten, in Bezug auf den Zuwachs ihrer Bevölkerung, nämlih zwischen Preußen, England, den- Niederlanden, beider Sizilien, Rußland, Oesterrei und Frankreih. Hr. Dupin zieht daraus den Schluß, daß, wenn der jährliche Zuwachs der Be- völkerung in jedem dieser Länder in dem Maaße fort- schreitet, wie er gegenwärtig statt findet, Preußen in 26 Jahren die Zahl seiner Einwohner verdoppelt ha- ben wird, während Franfreih dazu 105 Jahre braucht.

- E T tre S E s