1827 / 181 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Tue, 07 Aug 1827 18:00:01 GMT) scan diff

_* wúrdig erfannt worden; er machte darauf die nueuen

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' on 1805 vorgelegten Entwurf in einzelnen M S iste abweichende Grundlage der Justruftio- nen für dée Unterhandlung festgeseßt , welche der Vor- ort durch von ihm zu. ernennende Kommissarien, unter Vorbehalt der Ratification der Stände wird führen lassen. Mehrere Gesandtschaften behielten ‘das Protokoll über diesen mie Mehrheit géfaßten Beschluß ofen, und die Gesandten von Graubünden und Appenzell erflärten, daß ihre Stände an dem Vertrag keinen Antheil neh- men würden. : :

Ma drid, 16: Juli, Die Urheber der Unruhen in Catalonien haben sih, nachdem. ihnen nur sehr wenig Mannschaft übrig war, in die Gebirge geworfen. Sechs derselben haben bei Girona die von Perpignan nach Barcellona gehende Diligence angehalten; die Regierung ‘ergreift Maßregeln, um die Sicherheit in der Provinz

rzustellen. her Cra heute frúh sollte der Graf d’Espagne Madrid

verlassen, um zu Talavera das 1ste und 2te Garde. Ne? giment die Revüe passiren zu lassen. - j Lissabon, 8. Juli. (Ueber London.) Die Ver- shwörung unter den hiesigen Truppen soll umfassender gewesen sein, als man Anfangs glaubte. Die Empörer sollten sich des Castells St. Georg in der Nähe des Rócio -Plabes bemächtigen, die Deserteure waren ange- wiesen, sich einstweilen nah Spanien zu begeben, und man erhielt die sichersten Beweise von dem unermüdeten Eiser der Span(sch-Apostolischen, die Flamme des Bür- gerfkriegs in Poitugall von neuem anzushüren. Glück- liherweise ist statt der strä}lihen Eleichgültigkeit des vorigen Ministeriums größere Thätigkeit in den Maaß, regeln der Regierung eingetreten, die zu gleicher Zeit den nah Portugall geflüchteten Spanischèn Constitutrio- nellen mehr Aufmerksamkeit schenkt, und ‘sie ganz auf

‘dieselbe Weise behandelt, wie die sögeuannten Portugie, sischen Royalist n in Spanien aufgenommen werden, ohnee jedoch die Vorsicht gegen etwanige Spione unbe- achtet zu lassen. i

In tan D;

Berlin, 4. August. Das Geburtsfest Sr. Maj. des Königs ward gestern von den Bewohnern der hie- sigen Residenz mit gewohntem Ausdruck der innigsten Liebé und Verehrung gefeiert. Die Königl. Universität beging die Feier in ihrem großen Hörsale, sie- ward von dem Chor der Studicenden unter Leitung des Musikdi- rektors Klein mit einem Veni sancte spiritus erdôffffnet, worauf zuvörderst der Professor der Beredsamkeit eiue lateinische ‘Rede hielt,- in der er, nah allgemeiner Be- ‘trachtung der Eigenschaften eines guten Regenten, auf Se. Maj. übergéng und die Ursachen der allgemeinen Liebe gegen Allerhöchstdieselben entwickelte. Der Pro- fesso Tôlfen verlas demnächst die Gutachten der vier Facultäten über die auf die vorjährigen Preisaufgaben “eingegangenen Ausarbeitungenz;hiesiger Studierenden, de- ren 6 des Preises und 2 einer ehrenvollen Erwähnung

Preigaufgaben für das fommende Jahr bekannt. Ein _Te Deum laudamus, vom Chor der Studirenden ge:

sungén, machte den Beschluß. Jm Joochimsthalschen Gymnasium hielt der Professor Krüger eine Rede über die Verdienste des Königs, besonders in Beziehung auf die Verbesserung des Schulwesens und Beförderung der . Künste und Wissenschaften, Jm französishen Gymna; sium sprach der Consistorialrath- Palmié, als Direktor dexr Anstalt, die Wünsche der festlihen Versammlung

fürdie Erhaltung des Lebens und das Heil des erz

nen Wohlehäters und Beshüßers des Gymnasiums worauf der Primaner Liebenow eine. von ihm selh gearbeitete lateinishe Rede hielt, in der er eiúe Vis hung zwischen der Erziehung der alten Römer und! serer heutigen, sowohl sictlihen als wissenschaft Bildung anstellte, zuheben suchte. . : : Die wohlthätigen Stiftungen, namentlich das, Friedrichs Waisenhaus und das Louisenftift, beg die Feier durch festlihe Speisung der Zöglinge; hi der leßtgenannten Stistung befindlichen Kinder wi von der Wittwe ihres Wohlthäters, des verstoth, Banquiers Herz Beer, in deren Wohnung im garten mit einem Festmahle bewirthet. Jn der zecks- Anstalt versammelten sih um 10 Uhr Vorn die Lehrer, Offizianten, Zöglinge Uund Diener schaf, wie sehr viele Gönner und Freunde der Armen, zu! gehung des Festes, das mit Gesang eröffnet nj worauf der Consist.-R, Nicolai, als Verwaltungs: glied, eine der Feter des Tages (der zugleich. Stisy tag ist) angemessene RedEHielt, nah deren Been ein Choral angestimmt, zur planmäßigen Verlosun niger Actien der Anstalk geschritten, und der Y über den Zustand derselben vorgelesen wurde, ay Schlusse die ältern Schulkinder einen mehrstimm sang zu Ehren des Landesvaters vortrugen, Jede ward ‘mit einer F-ststolle béshenkt. Die Pfleglinj Hauses wurden an der festlichen Tafel gespeifet mi Lehrer, Officianten und Dienenden erhielten eineŸ fication. Als ein erfreuliher Beweis von Patriot und. Menschenliebe verdient besonders erwähnt zu wi daß der Dom-Dechant v. N., der bereits am Genesi feste Sr. Majestät zwei Knaben der Anstale gan bekleiden ließ, jeßt abermals zwei Mädchen mit i Kleidungsstücken beschenkt hätte. Die Hospitaliten im neuen Hospital, auch dit fangenen im Arbeitshause erhielten ein festlihes N Neunzig arme Schulkinder wurden von dem / mien-Verein, untek dem Vorsiß des Predigers K mit Kleidungsstücken beschenkt. | Auf. dem Schüßenplaß fand das gewöhnlich nigsschießen statt. Die hiesige Garnison beging die Tagesfeier | Festmahle, die den sämmtlihen Soldaten- theils i ren Kasernen, theils in audern dazu geeigneten L gegeben wurden, Mehrere Privatvereinè waren ebenfalls zu fes

und die Vorzüge der lebtern he

Mahlen versammelt. - Im Könüglichen Opernhause wurde nach Auf des Festmatsches von, Spontini die (früher ang lede gesprochen; sodann folgte der dem preu Volk. gewidmete Volksgesang, von Spövatini, aber ward nah allgemeinem Begehren das : Hd im Siegerkranz‘/ gesungen, worin die ganze Vers lung einstimmte. Jm. Königl. - Theater zu Charl burg, so wie im Königstädtschen Theater hieselbst, den ebenfalls Fest: Reden gehalten. Unter den Jl nationen, die ‘am Abend in der Stadt und im! garten statt fanden, war die der mic Blumen bes L Aen Louisen-Jusel, wie immer, ( zeichnet.

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Köôniglihe Schauspêel«

Montag, 6. August. Jm Schauspielhause: „2 Diana ,// Lustspiel in 5 Abtheil. , nach Moreto, West. (Mlle. Müller: Donna Diana, als Gastro

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Gedruckt bei Feister

und Eisersdorff. Redacteur Jo)

Allge

Preußische St

meine

aats - Zeitung.

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182.

Berlin, Dienstag, den 7ten August 1827.

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

: Der bisherige Oberlandesgerichts - Assessot Rein: in ist zum Justiz- Kommissarius bei dem Oberlandes- ite zu Naumburg bestellt worden, |

Abgereist. Se. Ercellenz der wirklihe Geheime aats: und Kabinets. Minister, Graf v. Bernstorff, ch/Melenburg und. Holstein. Der Königlich Hänndvershe Geheime Rath, außer- entliche Gesandte und bevollmächtigte Minister am sigen Hofe, Feeihetr-v. Reden, nach Dresden. Der- Kaiserlich Oesterreichische Legations- Sekretair; ciherr von Köller, als Kourier nah Dresden.

__ Zeitungs - Nachrichten. a Ausland. 7

Paris, 31. Juli. Der Fürst von Polignac hatte texn bei Sr. Maj. Privataudienz und machte fodany ren Königl, Hoheiten seine Aufwartung.

Die -Regierung sebt die Revision und Vervollfkomm- ng aller Theile unserer min llraglugele agedang bes reli fort, welche man mit Recht der Verwirrung d des Mangels an Zusammenhang beschuldigen fontite. t jedem Zahre trite den dahin abzweckeñden -Arbei-

etwas Neues hinzu. Jin Jahre 1823 wurde eine dinmission errichtet, um -eine. allgemeine Revision un- er Geseße ‘vorzunehmen und diesclben unter einan- k zu ordnen, indem sie aus: den bändereihen Samm- ngen derselben, die lediglich ‘auf einen, vorübergehen;

n Gegenstand gerichteten, so wie die durch den titlauf- oder durch besondere Geseze außer Krast“ ge- mmenen Bestimmungen ausschied. Seitdem sind den ammern. zwei Special - Gesebbücher vorgelegt worden er Forst- und: der Militair-Kodex). deren eines bereits e Zustimmung derselben und die Sanction des: Mec- archen erhalten hat und deren anderès, theilweise an. nommen ohne Zweifel in der nächsten Sibung ver- ollständigt werden wird. Nunmehr ist auch ein Gese6- ntwurf fär die Flußfischerei ,; der. in“ der einsihtsvollen Darlegung: der Beweggründe. des Forstgesebbuchs bereits gekündigt worden war, allen Präfekten zugefertigt orden, um solchen den Departements. General, Versamm- Ungen zur Begutachtung vorzulegen. Auch wird der- elbe an die Königl. Gerichtshöfe, so wie an die Mit- [lieder der beiden Kammern vertheilt werden, so sucht die Verwaltung täglich das Vertrauen des Monarthen zu

‘ordnung vom Jahre 12 ;

recdesrigen und den Bedürfnissen des Landes zu ge- nügen. | : ; Die Protestanten zu Nerac waren seit langer Zeie im Besiß ihrer Kirche, als im Jahr 1825 der Präfectur- rath des Deparcements Lot-et-Gäâronne einen Beschluß faßte, wonach die Priorität und der Gebrauch “dér Kirche der Admiuistratión des Hospitiums zu Nerac

] beigelegt. wurden. Das "Konsistorium von Nerac wen-

dete sich an den Minister des Junetn und ging dem- nächst an den Staats - Rath. Seine Schritte waren nicht umsonst; uutcerm 25. d. ist ia dieser Angelegen

heit, mit der die Zeitungen sich damals viel beschäftige

haben,-und welhè in der Deputicten : Kammer mehrere male zur Sprache gekommen is, folgende Ordonnanz ers lassen worden : ¿„Arr. 1. Der- Beschluß des Präfecturs- raths des Departements Lot-et-Garonne vom 29, Mai 1825 ist wegea Jucoinpetenz aunullict, 2) Die -dem protestantischen Cultus durch: den Be\{hluß vom 23, Fes

bruar 1804 (3. Ventose des - Jahres 12) geschehene

Ueberweijung umfaßt die Kirche nebst den bei Nr. 15. und 16, dès der gegenwärtigen Ordonnanz angehängten Plans verzeichneten Gegenständen» 3) Die Administra- tion dés Hospitiums von Nerac is in die Kosten ver-

Urtheile, 4) Unser Siegelbewahrer hae Gegenwärtiges

in’ Ausführung zu bringen 2c, Der Titel, unter welchem die Municipal-Behörde: das völlige Eigenthum der Kirche in Auspruch genommen hatté, mußte der protestantischen Gemeinde lebhafte Besorgnisse einfldßen. Man“ stúbte sih auf einen zweifelhaft |heineuden Ausdruck der Ver- | wenn {hon aber die Worte verschiedene Auslegung zuzulassen schienen, ‘so konnte doch ‘der Geist des Geseßes nicht zweideutig sein. Die jeßt erfolgte Ordonnanz hat den großen Vortheil, die Ausdrüce der Verordnulng vom Jahre 12 klar festzus stellen und die anderen reformirten Gemeinden über den Bels6 ihrer Kirchen zu beruhigen. G M, Während der jebigen Abwesenheit des französischen Gesaudten bei den vereinigten Staaten von Nordame- rifa versieht der erste Gesandtschafts Secretair die Ge- äfte. x ¿ x Wh, ; T3 _ ® s rey

1d Die “Angelegenheiten des ‘päbstlihen Nuntius in Spanien in Betreff der americanishen Bisthümer hat eine günstigere Wendung gewommen, und nachdem durch Ueberlegung das erste Feuer der Unzufriedenheit gedämpfe worden, hat sih die Regicrung geneigt erwiesen, eis nen andern Weg einzuschlagen. Man darf glauben, daß der General; Capitain von Biseaya, Hr. Fournas, die ihm ertheilten Befehle' überschritten hat. Die urs

sprüngliche Absicht des Ministeriums war, Hrn. Tiber zu veranlassen, daß er ‘seinen’ Einzug in Madrid ‘aufs [chôbe, man dachte jedoch nicht daran, ihn zurückzuweis- sen. Mehrere Blätter haben daher gemeldet, daß Hr. v. Fournas Befehl“ erhalten, sich mic' dem Nuntius zu