1827 / 190 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Fri, 17 Aug 1827 18:00:01 GMT) scan diff

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wurden ; in der Menge späterer Verträge, durch welch: Rußland ein Schub» Recht über ganze Prooinzen zuge- sichert wird ; eadlih auch selbst im Protokoll der Confes renzen von Ackermantn. Ueberdem ist das Dazwischen- funfés.Recht nicht die einzige Grundlage des Vertrags; das persduliche Jnteresse der Verdúndecen kommt dabei auch ins Spiel, und fürwahr, Mächte, welche oie Bahu ihrer Schiffe durch Leichname versperrt, von Seercäubern verheert sehen, kdunen, ohne sich selbst untreu zu wer- den, die Quelle eines jo traurigen Zustands der Dinge nicht unbeachtet lassen. Vergebens versichert das Organ der hohen Pfo:te, daß die von der griechischen Jajur; rection vera:saßten U:bel nur auf die Pforte gefallen seien; die Thatfächen sprechen lauter als die Noten.‘

Nachrichten aus Lissabon vom 26. zufolge hat am 24. gegen 11 Uhr Abeuds daselóst ein Haufe von 300 bis 400 -Men scheu sich nah dec Straße, wo der Polizei- Intendaat wohnt, begebea, und mit ungewödzrlicher Heftigkeit das Geschrei: nieder mit dem Verrätyer des Vaterlandes! vernezmen lassen. Dann ist der Charte, der Regentin und. dem Kceiegsminister Vivat gerufen worden, worauf man Fenster eingeschlagen hat und tnan würde noch weiter gegangen seiu, wäre nicht eine Ca- vallerie Abtheilung gekommen, die den Haufen, der ohne Zweifel von einer der beiden Partheien, vielleiht auch von beiden, bezahlt war, auseinanderjagte, (S. Artikel Lissabon.)

Fünfprocentige Rente 103 Fr. 30 C. Dreiproc. 72 Fr. 72—10 E.

London, 11. August. Die bangen Besorgnisse für Hrn. Cannings Leben sind zur traurigen Gewißheit geworden ; er ist am 8. d. Morgens kurz vor 4 Ugr, nah zwar kurzen, aber heftigen Leiden bei völliger Ec: schöôpfung der Körperfräfte schmerzlos entschlafen. Seine Krankheit bestaud in einer Entzündung der innern Theile, die troß aller angewandten Mittel, in raschestem Vor- schreiten so. allgemein ward, daß die Aerzte sih außer Stande sahen, anzugeben, „lcher besondere Theil - der eigentliche Siß der Kran® „# lein möge, ob die Ent- zündung die Lunge, die Brusthaut, die Leber, die Nie- ren oder die Eingeweide mir größerer oder geringerer Heftigkeit angegriffen habe. Herr Canning selbst war der lebte, der das Gefahrvolle seines Zastandes erfuhr; er befand si zwar bekanntlih vor 14 Tagen etwas univohl, fuhr jedoch (wie früher gemelöet worden) am Montage vor 8 Tagen (den 30. Juli) nah Windsor, 154 : er eine lange Unterredung mir Sr. Maj. hatte ; B ; am Dienstag und Mittwoch war er ia Loadon und ver E richtete Sraatsgeschäfte, wobei zwar sein Befinden sich Î vers{limmerte und seine Kräfte abuahmen ; doch schien J nichcés vorhanden, roas ihm oder seiner Familie Unruhe

eingeflößt hátte. Am Donnerstag erhië\t er in Chis' 'wick, wohin er Mittwochs zurückgekehrt- war, den Be: \ h ines besreundeten' Arztes, der in andern Angele: genheiten mit ihm zu sprechen hatte; leßkterer war von Hrn. Cannings ganzem Aussehn so betroffen, daß er dar- - auf drang, sojore ärztliche Hülfe herbei zu rufen. Dies erfolgte und Abends war deine ärztliche Consultation ge- halten, wobei die Meinung deè Aerzte dahin ging; daß der Fall sehr gefährlih sei. Troß alles dessen, was die | : höchjte ärztliche Kunst thun konnte, die jede Wendung A : des Uebels dbewachte, und augenblicklich die Mittel an- wentéte, von ‘denen man eine Milderung desselben und Linderung für den Patienten hossea durfte, griff die Krankheit immer mehr um sih, bis sle die Auslô- sung des Patienten herbeiführte. Nicht bloß in ruhi- geren Momenten der Krankheit, wo der Geist noch mehr Fassung hatte, fondern auch da, wo er den fó-pe l'chen Schmerzen unterlag, war der. Ktanfke, wie abgebrochene Aeußerungen es deutli) zu erfenuen gabe, mit dem Wohle Englands angelegeutlihst beschäfcigt, und in ei nem der ruhigen Zwischeoräume sprach er si in B.

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eben so edler als- rúhrender Weise aus.

Es ist bemerkenswerth, daß Her. Canning in

die List der Staatsgeschäfte. i - GBleich-nachdem die Nichricht von Hrn. Can

nige davon Meldung zu machen; am selbigen Nachmittags begaben sich, auf erhaltenen Befehl Sr,

sor, wo dann -ersterer vom König Befehl erhielt durch Hrn. Caunings Tod nôthig gewordene ande Miwijterial-Einrichetung zu treffen. Soaach ist Vi Goderich als fkänftiger Premierminister anzusehen; j tere Schritte sich noch nicht geschehen, soviel aber

gierungsprincipien- eintreten wird.- Ju der Nacht vom 9. zum 10. d. wurden di

der Westminster - Abtey, so dicht als möglich neb großen Muster und Vorgänger des Verstorbenen,

übernommen,

Eanning's stattfinden wird. Der Tag ist noch ui

und eine Tochter, die Marquise von Clanricarde, jungste befindet sich in Yorfkszire.

und ehrte, davon haben Se. Maj. gleich: in diesu gen einen sprehenden Beweis gegeben, indem Si telst eines eigeuhändigen Schreibeus an das Sd befohlen haben, dem Privatsecretair des Versio!l Herrn Stapleton, „als Zeichen der Achtung für] Cannings Andenken „‘/ die erledigte Stelle ein( Commissairs zu erthcilen, Am 9. um 1 Uhr wurden mehrere Cabinet! sammlungen im auswärtigen Amte gehalten ; di währte bis 115 Uhr des Nachts. Um-5 Uhr | Nachmittag fand ein Cabinetsrath in der Staat der auswärtigen Angelegenheiten skatt, welch! Lord Kanzler, der Herzog von Portland, die M von Lansdowne und Anglsea, die Viscounts G0 Dudley und Palmerston, Grafvon Carlisle, Hr.| ges Bourne, Hr. Wyan, Hr. -Tierney und Lord \ beiwohnten. Die Mtuister blieden ungefähr 2 S! bei einander. Kurz vor der Za1sammenkuawvft deé nets - Conseils hatte Lord Goverich Depeschen vol Maj. erhalten. Nach dem Cöônseil conferirte de Kanzler mit dem Marquis von Anglesea, Graf Harrowkty ging gestern nach seinem La! Vor seiner Abreise hatte er eine Zusammenkuall Viscount Dudley und Ward. Der Morgquis vol zlesea und Herr Sturges Bourne hatten gestern Toufereuz mit Viscount Godertich. | 4 Am 7. d. jellte Hr Herries sich nach dem Fe

zug auf seine eigene Lage und die seines Monarthey Geistige \ beranstrengung, insonders die ‘rastlosen Arbeits Q und Bekümmernisse der leßtverwihenen Monate hatt ivohl seine an sich nicht ausgezeichnet fräftige Cons cion zerrüttet und sind als die Hauptursache sei Krankheit und seines frühzeitigen Todes ‘anzusehen,

selben Schlosse, ja in demselben Zimmer verstorben wo der berühmte Fox der stets durch innige Frey

[haft mie der herzoglihen Familie von Devonshire bunden war gestorben ist, gleihfalls erschöpft d

Ableben hier eiagerroffen. war, begab sich der. Ma voa Landsdown nah Windsor, anm Sr. Maj. den

auch Viscount Goderih und Hr. Stutges : Boy beide befanutlich Vectraute Hrn. Cannings, nach V

gewiß, daß feine Veränderung in Hinsicht auf dis

lichen Ueberreste des Hrn. Canning nach Doivninys bis zum Begräbnißtage bleiben sollen. Sie wert beigeseßt werden. Der Herzog von Portland (Sd ger des Verewigten) hat die Sorge für das Begii das zwar in der Stille vor sch g aber gewiß unter einem höchst zahlreihen Gefolge Freunden und Bewunderern der glänzendèn Verdi stimmt. Hr, Canning hinterláßt 3. Kinder, 2 Q den Söhnen ist der älteste Capitain in der Marin

Wie jehr der König den verstorbenen Minister sd

inschiffenz die Krankheit des Hrn, Canning hie

sen von seinem Vorháben zurück. Am 8. Morgens ein Courier nah seinem Landsike ab uad im Laufe Tages traf er in der Hauptstadt ein, An der Börse das Gerücht, Hr. Herrtes werde Kanzler der Schaß- | erden. ;

Dit D108 von Buckingham hat vor seinerckAk- jeine Stimme im Oberhause dem. Lord Grenville, m eifrigen Anhänger des Canningschen Ministeriums, De Herzog von Portland ist von Ostende zurück. Dampfschi} Lord Liverpool, mit welchem er und andre Passagiere famen y hatte Donnerstag gegen ternaht in offner See das Unglück, von dem nach werpen fahrenden Dampfschisse Sup?rb angerannt erden, ein Stoß, durch welchen sein Untergang emeidlih schien, der aber durch zeitige Wendung

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n Passagiere sofort von dem, aus Calais nach Lon fahrenden S a übergenommen verden die Gelegenheit hatten. |

F Briesen Vis Portsmouth - ist die Russische te, bestehend aus 8 Linienschisfen, 7 Fregatten und \rvette, außer der Fregatte, die hon früher zu thead eingelaufen war, daselbst vor Anker gegangen. Schiffe besinten sich sámmtlih im besten Zustande. \ieven ‘hat mit dem übrigen zur Gesandc|hafe cizeu Personale die Russische Flotte besucht. Se. “dex Lord Großadmiral haben dem Russ. Admi- Seniawin ebenfalls einen Besuch abgestattet.

Das Griechische Dampfschi} Enterprize ist bedeu- ) ausgebessert worden und hat seine Fahrt nach dem hipelagus angetreten. i Die Nachrichten aus Lissabon haben die Fonds ge- ft, Consols waren auf 8757 gefallen, ftanden aber

t 837. i Brûssel, 11, Aug. Mit dem Befinden der Köd-

n geht es nah dem gestrigen Bülletin fortdauernd

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ia das Haus gebracht, wo er wohnte und wo bli

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t zubringen fönnen. L St. Petersburg, 7. Aug. Bis zum 5. d. M. im Hafen von Kconstadt 829 Schiffe eingelaufen 565 Schiffe voa da abgegangen.

Am 27. 2 31. Mai sind von Taschkont. zu Pe- awlowsf zwei Karavanen, eine von 25 und die an- vou 133 Kameelen mit verschiedenen Waaren aus aut angelaugt. R

S intfürtb a. M., 8. August, Jn ber 21sten ung der Bundesversammlung gab der Großherzoglich- Herzoglich - Sächsische Bundesgesandte eine Ertlä- } über die Matricularverhäl-tnisse. der Her: ch Sachsen (Horhaischen Gesammthäuser zum Pro- l, Hiernach ist das Miiitaircontingent dessel- welches nah der Bundesmatrikel 3498 Mann bes t, bei der neuerlihen Laudestheifung guf die drei zoglih Sächsischen Häuser nach dem Maaßstabe der diferuna ihrer Lánder dahin vertheilt worden, daß nburg 982, Coburg-Gotha 1366 (worunter ‘250 für Fürstenthum Lüneburg) und Meiningen Hilckburg- len 1150 Mann zu vertreten haven. Ede fo ist in iht der Ma trikularbeiträge., welche für das sammthaus C'otha auf jede 30,000 fl, 375 fl. 5 fr, t Lichtenberg) betragen, für die Zukunft bei, Alten- g 97 fl. 39 fe., bei Coburg Gotha 110 fl. 59, fe. ) für Lichtenberg 24 fl. 52 fr., bei Meiningen- tburghau'en 114 fl. 22 fr, angenommen worden. Es d beschlossen, di¿se Angaben in der provisorischen ndesmatrifel vorläufig zu bemerfen, im Uebrigen r diese Erflárung an die zur Begutachtung einer non Matrikel bestehende Bundestagsfkommission ugeben,

Jn der 22sten Si6ung wurde eine Note des K. ssishen G.sandien ain Bundescage, Fretherrn von

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mit starker Beschädigung ‘der Lord Liverpool ablief,

unsht; Jhre Maj. haden bereits 4 Stunden außer

K. H. wählten leßteres.

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Anstett, verlesen, womit derselbe der Bundesversamm- lung ein Exemplar- des Berichts, den die zu W1rschau zur Erforshung der geheimen Ges llschaften in Polen eingesezte Untersuhungs-Commission aa Se. Kaiserl,

Hoheit den Großfürsten Constantiv erstattet hat, dann

Nachricht von den Verfügungen mittheilt, welche Se- Maj. der Kaiser von Rußland zur Aburtheilunag- und Bestrafung der Theilnehmer getroffen hat. Man bes shloÿ eine Antwort von Seiten der Bundesversammlung an den Kaiserlich Russischen Gesandten, worin die Mit- theilung mit der Ecflärung erwiedert wurde, daß der deutsche Bund die versúgte Maaßrzgel, welche de Weisheit und Gerechtigfeitsliebe Sr. Maj-stäc des Kai! sers: bezeichne, nur mic dem lebhaftesten Juteresse ver» nehmen fann, / : Wúrzburg, 12. Auaust. S-. Maj. der König von Baiern werden, dem Vernehmen nah, am 25. d. als an Höchstißrem Geburts, und Namenstage, zu Bad

Brückenau den Grundstein zu dem neuen größen Kure

saale zu legen geruhen, und am Tage darauf Sich mit dem Königl. Hofe- nah Aschaffenburg begeben, um- dort bis Ende September zu verweilen.

Als Folge des neuen Zoll- und Mauthsysktems, und insbesondere des im Königreihe Baiern belebten Hans dels- und Gewerbswesens, erhält Würzburg auf einmal zwei Zuckerraffinerien, deren es bisher uoch feine ges habt hatte.

Lissabou, 26. Juli, ] englishen Fregatten und fünf Kriegsbriggs unter den Befehlen des Admiral Sir Thomas Hardy in unsern Hafen eingelaufen sind, vefinden sich gegenwärtia nicht weniger als 11 Brittische Keiegsschisse hier. Die Flagge des Lo-d Amelius Beauclerk wehr noch immer am Bord. des Spartiatez doch wird er wahrshzinlich nächstens nah England zurücffehren, da die dreijährige Dien sto zeit auf dieser Station verstrichen ist, Die neuange! fommenen Schisse gehôrea zu dem sogenannten Experü mental.Geshwader uad werden wahrscheinlich bald wies

‘der von hier abgehen.

“Die: englische Armee j *+ sich um unsre Stadt zu sammen; doch deutet nichts varauf hin, daß die Bemwes gung mit irgend einem politischen Verhálcuiß in Ver» bindung steze. /

Ls O set mít Zuversicht, daß Mitte Septems bers die außerordentlichen Cortes si versammeln werden. Obwohl das Ministerium einer gewissén Popularität ge! nicßt, so glaubt es doch die Stúße derselben nicht ent behren zu fônnen, Dizse Maaßregel ist aber doppelt nôthig, wenn der Kaiser Don Pedro hierher foinmt, um unsere Justitutionen zu consolidiren. Das von-Lons-

don anugelangte Packetboot hat die-Nachricht überbracht,

daß Se. Maj. der Kaiser bei den brasilischen Kammern darauf angetragen haben, sich auf ein Jahr entfernen zu dúcfe, um dea Spaltungea in Portugal ein Ende

u machen. ; i gy 99, Juli. (Ueber London.) Der

riegsminister, General Saldanha, ist seines Amts ents E at Ursache dieses Eretanisses wird der Catnas rilla zugeschrieben, wovon die Prinzessin umgeben it, die slch in der leßten Zit der Königin Mutter genähert zu haben s{eint. Der Minister wünschte nämlich die

Abseßung des Polizei-Jntendanten, Hrn. Bastos, und

die Ernennung des Don Pedro de Mello Breyner-

eines eifrigen Constitutionellen, zu seinem Nachfolger.

Am 20. begab er sich nach Caldas, um die Gesinnungen der Regentin zu erfahren, da er bereits von E ggen seine Person gehört hatte. Er ließ J. K. H. die Wahl zwischen Bastos Entlassung oder der feinigen. J- Das Document zu seiner Ent- (assung war von feinem Minister unterzeichne. Als dié Nochricht von diesem Ereigniß am 24. kuud wurde, erregie sie eine allgemeine Gährung in der Hauptstadt;

Nachdem am 19. die vier-