1827 / 200 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Wed, 29 Aug 1827 18:00:01 GMT) scan diff

812

plundern und zu rauben ; se haben vor kurzem einen reihen Gutsbesißer gefangen genommen und erschossen, weil er niht zugeben wollte,| daß seine Schaafe fortge- trieben würdea. Drei bis vierhundert Rebellen haben Olot úberrumpelt und diese Stadt. gebrandschaßt. Jun der Gegend von Berga treiben sich fortwährend Agenten des Aufrührers Bozom herumz sie bieten bedeutendes Hanßdgeld denjenigen an, welche sie anwerben, und auch deé versprochene Sold is bedeutend, Es werden, wie aus Barcelona gemeldet wird, zehn- tausend Mann, welche die Regierung zur Dämpfung der Unruhen abge: shickc haben soll, dort erwartet. s

Jn Madrid hat sih das Gerücht verbreitet, daß die von den General Capitains der Provinzen und na;

mentlih aus Catalonien eingegangenen Beschwerden

über die fdniglihen Freiwilligen die Folge géhabt hät ten, daß der General. Jnspecteur dieser Truppen, Herr - Carvajal, diese Srelle yerlieren würde, Auch [oll die Rede davon sein, dem Kriegsminister von Zambdrano, dem es an der jebt so nôthigen Energie fehle, einen Nachfolger zu geben. Endlich spricht man von bevor- stehenden Veränderungen in der Beseßung der Stelle1 von General, Capitains der Provinzen, i

Der Herzog von San Carlos ist noch nicht nah

Paris abgegangen; er hálc sich gegenwärtig in La Gra- nja auf, wo der Hof sih noh immer befindet.

A merikß a. Londoner Blätter enthalten Folgendes aus Lima 3. April: Drei Tage vor der Einschissung der Columbischen Truppen hatte man Aufschiuß üver einen unter denselben angezettelten ‘Plan erhalten, daß sle sich der Hauptstadt bemächtigen wollten. Es wurden jogleic von Bella Vista bis Callao Posten- ausgestellt und der Plan solchergestalt vereitelt.» Einige Columbische Bas taillons- gelangten bis zum Callao» Thore ; da sie aber fandeu, daß Bustamente ihnen nicht gefolgt war, fehr- ren sle nah ihren Hauptquártieren um, wo decselbe }0- gleich einige von ihnen erschießen ließ. - Die Civicos oder Stadtmilizen haben sich bei dieser Gelegenheit sehr vater benommen. Jin Folge obiger Ereignisse wurde Bolivar?s Geliebte, gewöhnlich die Libertadora genannt, Gemahlin eines Engtänders, Namens Thorn, obgleich ste selbst aus Columbien gebürtig ist, verhaftet ; wie auch der Pfarrer von Magdalena und noch andre. _ i

Der Präsident, Großmarschall Santa: Cruz, wird sich nah Arequipa begeben, um die Bewegungen des Generals Sucre zu bewachen, der dem Veraechwen wach eine feindselige Stellung aunehmen soll.

Seit der Abfahrt der Columbischen Truppen sind General Urdaneta und Oberst Guezra hier angekommen, um im Namen Bolivars den Oberbefehl zu Übernehmen ; fie wurden jedoch |chueller, als sie dachten, nah Hause gesande. Auch Sucre hatte den Genetal Cordova zu gleichem Zwecke hieher gesch1ckr.

Am 1. d. ist der Ráuber Mantilla, der das ganze Land fo lange in Schrecken seßte, in den Straßen un srer Stadt gefangen genommen und 24 Stunden dar-

auf erschossen: worden,

A1 0nd

Côsl in, 11. August, Am 9. d. M. wurde der Grundstein zu dem neuen Seminar - Gebäude auf der Friedrich Wilzelms6stadt gelegt; eine Feierlichkeit, die anfánglicch fr den dritten August bestimmt, aber wegen eingetretener unabwendbarer Hindernisse dis dahin hatt» aufgeschoben werden müssen. Umgeben von den Zöglin- gen des Seminars und zahlreichen Zuhörern, sprachen

qreien Unterricht, freie Wohnung und außerdem my

gen Handlungsspeicher sind aufgemessen, vom ini

Fenz vom ausländischen Getreide: -68 L. 5 Sch. Y

Gedruckt bei Feister und' Eisersdorff. : Redacteur Jo!

hier die Herren Schulrät ( Worte der Weihe. hulräthe Slausius ‘und Runge |

lieferung :

„Jm Jahre Christi 1827 am 9. ‘August wurdej der Grundstein zu einem neuen Seminargebäude gel Se. Majestät, unser allergnädigster König, Frid Wilhelm IIL., ließ es erbauen, damit tüchtige Lehre | die Volfks|culen Hinterpommerns dárin gebildetz way möchten. Die Anstalt selbst wurde schon zehn J vorher zu Cöslin gestiftet, und besteht gegenwärti; 32 Seminaristen, einem Direktor, zwei Lehrern, ; Hülfs Lehrern und vier Repetenten- Nur gut reiteten Jäunglingen in einem Alcer von 18 bis Uf ren ist die Aufnahme gestattet; sie bleiben dann Jahre im Seminar, und erhalcen während dieser

liche Geldunterstüßung, Die Gegenstände des lh richts sind: Religion, Deutsche Sprache, Ri Schreiben, Zeichnen, Raumlehre, Naturgeschichte, eurlehre, Erdkunde, Geschichte, Singen, Orgelii(

Violinspielen, Anweisung zum Schuihalten, verb mit prafcischen Lehrübungen, und endlih Garts Die Grundlage aller Uotecweisung is aber der ÿ onsunterricht, näch ihm wird die meiste Zeit der| sif, mit Einschluÿ des Gesanges und praktischen ( dungen gewidmet. Später Enkel, der Du diess ses, wenn wir alle längst in Staub zerfallen sind, f daufbar user Streben, durch Bildung tüchtig« Los shullehrer das Reich Gottes auf Erden imm wh zu verbreiten.‘/ ; Y

Königsberg, 18. Augu, Nach dem in u heutigen Zeitung enthaltewen Monatsberichte sin verwichenen Juli hier eingelaufen ‘78 Schiffe ul Bordinge, ‘ausgegangen sind 83 Schiffe und 80 dinge mit Getreide und Russ. Produften. Jn sind eingegangen 100 Schiffe, mit Stúckgütern, gen und Ballast beladen, und ausgegangen 89 mit Getreide, Flachs und Holz beladen. Auf dul

schen Getreide: 344 Lasten 14 Scheffel Weizen, 1 Roggen, 102 2. 138 Sch. Gerste, 182 L. 34 S fer, 6 L. 45 Sch. weiße und 2 L, 34 Sch. graue

1531 L, 2 Sch. Roggen, 153 L.'52 Sch. Gerste, l 20 Sh Hafer, 31 L. 54x Sch. Erbsen. Abg siad, nah dem Julande: 4 L, Weizen, 16 L. i Roggen, 2 L. 40 Sch. Gerste, 15 L. Erbsen; nd Anslande: 748 L. 125 Sch. Weizen, 1231 L. 4 Roggen, 671 L. 342 S. Gerste, 1891 L, 25 6! fer, 30 L, 455 S. Erbsen. Aus Braunsberg Lasten Flachs und 5850 Schock leinen Garü vers

2

Köriglihe Schauspiel

Dienstag, 28,- Aug. Jm Schauspielhause: Stuart,‘ Trauerspiel in 5 Abrth., von- Schiller,

Wegen Unpäßlichkeit der Mlle. Schechner fu R ¿¡JPhigenia in Tauris,‘ Heute nicht d verden,

Mittwoch, 29, Aug. Jm Opernhause: „Di! rer,‘ Oper in 3 Abth., nah Scribe. Musik va ber, (Hr. Cornet, erster Teanorist beim Stadtl zu Hamburg: Rogger; Mad, Cornet: Henri Gastcollen. Hr. Blume: Baptist.)

rut e "e ip a: ein die Vertiefung h . | | | 2K | ¿ - p ndsteins folgende, au ergameat-geschriebene, M : S { {l H e f i Ea in einem hermetisch verschlossenen Glase befindliche {he ) l ( U ß l \ d) c 1 d y 2 c l U n g. | 7

Allgemeine

"4

Me 201.

Berlin, Mittwoch, den 29sten August 1827.

Amtliche Nachrichten.

münze aufforderte, folgenden Auszug aus einer ameri- I

fanishen Zeitschrift (American'’Quarterly-Review) mit, m

F; : worin es sich um ‘ein kürzlich -ershienenes Werk über : A

S D nil: Des. Tages. i Amerifa handelt: „Wir haben mehrfache Gelegenheit E

Seine Königliche Hoheit der Prinz Augu sst von f gehabt, auf die Vorliebe des Verfassers fur Hrn. Caus- Ee,

eußen sind aus Schlesien hier eingetrossen.

Angekommen. ‘Der Fürst Met schersky, von | einer verbindlichen Rede beehrte, hat verblenden lassen.

urt. : Der Kaiserl, Oesterr, Kämmerer, Graf von E ster- | rungen über Hen. Canning, als über Lord Castelreagh e den richtigen Punkt verfehlt hat. Niemand kaun läuge e

0, a!s Kourier von Dresden ss Det Legationsrath und diesseitige Geschäftsträger | nen, daß er, Canning, einen sehr ausgebildeten Geist, {h t t Men Hofe, Rittmeister von Hän, | uhgewmein viel politischen Scharfsinn und. einen erhabe- | A 1, von Breslau. S,

Zeitungs-Nachrichten. | Ausland.

Paris, 22. Aug. Gestern haben S. M. einem | auch seine Abneigung gegen die Justitutionen und die inisterrathe, welhem der Dauphin beiwohnte, präsi- t, Die vor Kurzem hier angekommenen Wilden, | offiziellen Dokumente enthalten- bündigere Beweise sei agen, haben die Ehre gehabt, Sr. Majestät und Jhren niglichen Hoheiten den Prinzen und Prinzessinnen j aus einer für eine Mahlzeit in Liverpool vorbere gestelle zu werden. Unsre Zeitungen

t den zweiten Besuch des Königs bei der Ausstelluvg Seine Majestät haben | andern. Theilen seiner Correspondenz vorfinden, solltet,

ei die Fabrikanten besonders gnädig gezeigt, die fran- | wie uns scheint, hinreichend sein, einen amerifanischen ufte verarbeiten und einigen das Verspre- | Schriftsteller zu/ hindern, ihn für einen Mann anzuprei- ihre Fabriken zu besuchen; auch haben S. | sen, der unserem Lande wohl will. Andrerseits kann lt Jhre besondere Theilnahme für die Woll- | man Lord Castelreagh, was auch immer scine Fehler ge: Ai duktion, namentlich für die Erzielung der langen | wesen sein mögen, feinesweges der Anmaßung gegen H olle, die bisher von England bezogen wurde, zu erken, } auswärtige Staaten beschuldigen. Sein höflihes Wesen - I Es ist befaunt, daß der König selbst meh- | und seine gemäßigte Sprache erwarben seinem Vater-

ecrden der langwolligen Schaofrace gekauft und | lande Freunde. Er hat_sih gegen die véreinigten Staa- er viele Landwirthe vertheilt hat. ) ten stets freundlich und verbindlich gezeigt,“ und wir Der ehemalige Deputirte, Hr, Manuel, welcher sich | glauben , i rch seinen heftigen Liberalismus einen Namen gemacht | Beschwerden in dem Verkehr mit ihm gefunden haben. s t, und der dur den Umstand eine historishe Person | Zwar hat er nie eine große Vorliebe für liberale Jnsti- I worden ist, daß ihn die Kammer, wegen ungebührli, | tutionen befannt, aber er hat sie eben so wenig durch s r Aeußerungen über die Königliche Familie, ausge- | Spott zu verunglimpfen gesucht. Jn vielen Beziehun- s l ßen hat, ist vorgestern auf dem seinem Freunde Hrn. | gen war Lord Castelreagh ein ausgezeihneter Staatsmanns;

fitte gehdrenden Gute Maisons nach einer shmerzhaf-

n Kranfkheic gestorben. Ein Theil der Equipagen Sr. Majestät sind bereits | gleichlichem Talente gesprochen. Der Verfasser glaubt, es

ach St. Omer abgegangen; die Abreise des Königs | bestehe zwischen Großbrittannien und den vereinigten

ach dem Uebungslager steht also nähe bevor. Die Gazette theilt, als Parallele zu dem Schreiben, | Verbreitung liberaler Grundsäße ;

odurch Herr Dupin seine Mitbürger zur Unterzeich- / ung für die zu Ehren Cannings zu prägende Denk- |wir aber ‘an die jüngsten Maßregeln wegen des Handeis

enthalten ausführliche Berichte | der in ‘einigen seiner diplomatischen Schriften herrscht,

gewerblichen Erzeugnisse.

he Prod / ertheilt, . wviederho

gegeben.

ning und auf die Leichtigkeit ausmerfsam zu machen, womit sih derselbe durch die Aeußerungen dieses ge- wandten Politifers, der die Vereinigten Staaten mit

Wir glauben, daß der Verfasser sowohl in seinen Aeuße: S

nen Charafter besize. Man darf aber nicht, oder we- : nigstens dürfen Schriftsteller, die nicht Engländer sind, 28 nicht verkennen, daß Hr. Canning ein ausschließlich f | Britanischer Staatsmann ist, und daß er jede ers A laubte oder unerlaudte Gelegenheit wahrnimmt, um

seine ungetheilte Ergebenheit für Alles, was er für das h ausschließliche Jnteresse Englands wichtig hält, wie | i

1

Politik anderer Länder an den Tag zu legen. Unsere

ner Gesinnungen gegen unser Vaterland, als man

teten Rede herleiten kann. Der hochtrabende Ton, : f

die nur schwacch verschleierten Sarfasmen, die sih in

daß selten diplomatische Agenten Grund zu

er leitete vortrefflich das Unterhaus und hat bei einigen - Veranla}ungen über Europens politische Lage mit unver-

Staaten ein stilles Bündniß, zur Unterstüßung und er spricht viel von

dem s{ônen Verhältniß der Mutter zur Tochter, wenn