1827 / 213 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Thu, 13 Sep 1827 18:00:01 GMT) scan diff

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bunden, welhes zwar immer enger geknüpft, jedoch den Völkecu nicht zur Fessel werdèv soll. Die Lösung dieser Aufgabe liegt in dem Systeme der-Reciprocirät, das tu neuern Zeiten in England so bestimmt ausgesprochen wurde, und dessen allgemeine Anerkennung nicht ausbleiben fann. Daß dieses Sogstem zunächst süc Englands Vortheil ‘be- rechnet ist, wird uicht in Abrede gestellt; aber jeder Na. tion steht es frei, diesen Vortheil nach Maaßgabe ihrer Industrie ebenfalls zu benußen, und bei dem ungehin- derten Austausche des beiderseitigen Fleißes zu gewinnen. Frankreich hat die Wahrheit dieses Princips bisher nicht einsehen wollen und empfindet die Folgen dieses Jrrthums zu seinem eigenen Nachtheil. Noch immer hángt es an dem veralteten Aberglauben, daß aller Vortheil - in der Monopolisirung und dem Alleingewinne- zu suchen sei. Darum ist jede Bewegung Englands ihm verdächtig ; wir fönnen feinen Finger rühren, ohne seinen Argwohn zu wecken ; zögerud steht es zurück, während so viele kleine Staaten, denen es an Bildung und Einsicht so sehr überlegen zu sèin glaubt, auf der neu eróssueten Bahn freudig vorwärts. streben. Aber auch unsre Maaßnahmen sind vielfachem Tadel nicht entgangen. Einige finden Anstoß an der vermeintlih übertriebenen Liberalitär unsrer Principien ; wieder Andre beschuldigen uns der Verspätung. Ziehen wir bloß unsre eigene Stellung in Erwägung, so haben wir mit dem neuen System allerdings zu lange gezögert. „Längst schon war England im Stande, sih mit allen Nationen 1n Wett- eifer einzulassen; fast in jeder Hinsicht war das zehau: fache Uebergewicht AU : ifcee Seite. Betrachten wir dagegen die andern Europäischen Staaten, so sind un- sre Schritte gewissermaaßen voreilig. zu nennen. Bei Allem dem waren wir durch unser eigenes und das all gemeine Juteresse zu der Annahme unsers neuen Sy- stems volifommen berechtigt ; denn früher oder später mússen alle Nationen unserm Büispiel folgen, oder als Nachzügler der Civilisation hinter uns zurücoöleiben. Auch in dem gebildeten Zustande der Gesellichäfe fehlt es nie an Solchen, die gegen alles Fortschreiten eine Scheu empfinden, und denen die Welt, wie sie grade ist, gut genug dünft, ohne zu bedenfen, mttelst welcher Reihe von Fortschritten sie ihre gegenwärtige Stellung erreiht hat. Solche Menschen möchten jeder Neuerung. Halt gebieten und ließen gern alle Hoffuungen der Zus funfet in tráger G-sühllosigkeit dahinshwiuden. Eng- land darf ihnen niht Gehde geben ; zugleich aber muß es sch -vor Rathgebern hüten, welche tte Kraft des Fie? bers oder des Wahnsinns iu ihm hervorzurufeu suchen. Es giebt Leute, die kaum das Frontispice eines Pracht: gebäudes vollendet sehen und unverzüglich das Dach darauf sesen wollen: der weisere Baumeister weiß aus Erfahrung , daß die Dee auf dem Frontispice allein nicht ruhen kaun; darum läßt er sich{ in dem Bau der Mauern und Wände nicht stören, uud legt ærsst Balken und Dielen, als nothwendige Träger der Decke. Jene aber bilden {h daruw nicht minder ein, ohne sie wäre das Dach nie zu Stande gekommen. Jun fcüheren Zeiten war Krieg der einzige Weg zur Größe: die Na: “tionen suchten ihren Vorrang in dem Umfange ihrer Er- _‘oberungen ; die alte sowohl als die neuere Geschichte wim- / M melt von Schlachten. und Siegen. Je weiter wir zurü, | / schauen, je mehr findenwir, daß Kampfund Gewalt zu Glanz und Ruhm führten, Der Ruhm eines großen Sraat6mannes | im vorigen Jahrhunderte war, daß er England noch höher ; -im Kriege als im Fri-den gestellt. Der Ruhm unsers Zeitalters ist die Rückkehr der Dinge zu ihrer natürli: | hen Ordnung, und daß der Friede, wie dies niht aus- bleiben fonnte, der Nationalfraft noch größern Schwung gegeben, als der Krieg. Das Zeitalter, welhes sich ge- | genwärtig unsern Blicken darthut, wird nach der Jun- dustrie, und nicht nah dem Namen eines Eroberers ge- ;

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onders die Baumwollenwaaren erfahren haben

"eben niht Uarecht haben,

} den der Rebellen wachsen tägliche

| vih , nach einer zwanzigtägigen Fahrt von Syra h

| dem er die ósterreichishe Flagge herabgelassen , und!

Irat den Filadelfo zu enterny

nannt werden: es wird das Zeitalter der Erleichterung

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N da E D E Let C Ei t E, Mot L C Teig D E L L, E C i G A C L E R: L R E S En R E E U

mer in Braud zu stecken drohte, wenn der

für 1 Nareten Cases deten, ute: G Ns Aaei úbérspannten Forderungen nicht mäßigen ér :

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nicht neuerdings so oft gemißbraucht worden,

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ivir dass-lbe das Volkes Zeitalter nennen, Die Judus Pl Dieser dadurch in Furchc geseßt, erklärte end- wird Bändnisse fnuüpfen und die Freundschaft der », sich mic 1000 Thaler begnügen zu wollen. Fm

te dagegen, daß er fein Geld habe, jund 7 Ballen Schwämme und 1 Ballen Seide, Mannschaft gehörigen Sachen

vi behaupte

ot si, ihin einigen andern der

tionen befördern ; mit einer Had wird sle das Sch

R G , . 7 ive des Krieges in” die Scheide stecken, mit der andern j Füllhorn über die Erde ausschütten. Fragen dann d

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fünfiigen Geschlechter, waruni ein so weises und hun e zu überlassen. “Der Korsar entfernte si hieräuf

nes System so lange verzögert wurde, so lautet d zum großen Glücke für die Brigantine, welcher es Pulver zu mangeln begonnen hatte.

Antwort : mehr als durch Alles avdre, durch die blu gen Gräuel der franzdsishen Revolution und die Ruh : sucht des darauf folgenden Despotismus.

Consols 87, 2.

Vom Main, 7. Septbr. Aus Franffurt j unterm" 5. d. gemeldet: Unser Meßverkehr ist nunnj in vollem Gange, denn in dieser Woche werden Haupfgeschäfte gemacht. Nach der Zahl der eingetr nen Fremden zu schließen, dürfte die Messe gut werd) inzwischen vernimmt man doch bereits Klagen von S der Fabrikanten über abermaligôdn Preisabschlag, den l soli Die Etnkáufer beschweren sih dagegen über Versch! terung des Fabrifacs, und beide Theile môaen w i da sich beide:l2i Thatsad wie Wirkung und Ursache wechselseitig becingen. V lene Tücher, besonders uiederländische, thoilen jedach ui das Schicfsal anderer Fabrifate; nah den Geschäf zu shließn, die seither darin gemachr wurden, hoh dieselben vielmehr eiwas anaezogen;, wiewohl ‘sich 1 nicht ihc eigentlihes Preisverhältniß, vergleichsweih frühern Epochen, bestiminen läßt.

Einige vor 3 Jahren nach Brasilien ausgewandi Wäürtembergishe Familien sind dieser Tage auf ih Räckreise in großer Dürftigkeit bei Mainz vorbeige gen. Die Leute können nicht schrecklih genug das Ele schildern, welches die Deutschen dort erwartet. © nennen jene die glücklichsten, welche unter die Brasil nischen Trúppen gesteckt wurden, da sie doch Nahru erhalcen, und niht Hungers gestorben sind, wie. | úbrigen fast alle. P :

Spanien. Es ist ein Corps: Königlicher Trupp vor Berga angekommen ohne auf irgend einen: Wid staad zu stoßen. Joseph des Etangs soll jedoch di

eits an Nachrichten au

Nachstehendes ist der

s Griechenland.

Schluß der (im gestrigen atte abgebrochenen) Constitution von Griechenland. pitel 1X. Von den Gerichten. 133) Die richte-liche walt ist unabhängig von den zwei übrigen in ihren ssprúchen. 134) Sie richtet nah den geschriebenen seßen der Nation. 135) Sie wird durch die Ge- te im Namen der Nation ausgeübt, 136) Drei Ar- Gerichte sind in Griechenland angenommen : a) Fri sgerihte; b) Landgerichte ; c) Obergerichte. Außer sen ist noch ein oberstes oder Casszitionsgericht nieder: ebt, das im Sibe der Regierung sich befindet. 137) sollen au Geschwornen- Gerichte eingeführt werden ; Senat soll durch eia besoudres Geseh dafür sorgen, zu organisiren. 138) Gerichtliche Commissionen oder ;erordentliche Tribunäle sind in der Folge verboten, )) ‘Es ist den Griechen erlaubt, sih - dur appellable d inappellable Schiedsrichter richten zu lässen. 140) e Prozesse werden öôff:ntlich verhandelt, außer wenn Oeffentlichkeit dem Anstande zuwider läuft; und úber muß das Gericht entscheiden. 141) Die Ur- ilssprüche der Gerichte erfolgen immer öffentlich. 142) s dahin, daß die Codices nach dem Artikel 99 publi t werden, slnd die byzantinischen Geseße, die von der eiten National Versammlunz veranstaltete Sammiung Criminal-Geseße, und die. von der griechishen Re- rung befannt gemachten Geseßbe in Krafse ; in Han- ssachen hat die französische Handels- Geseßgedung esebesfraft. 143) Die vorliegenden constitutionellen Ge- e gehen allen übrigen vor, und die vou: dem (j:bigen) echishea Staate erlassenen Geseße gehen den âltern r, 144) Die Richter sind verantwortlich für Betrug, stehung, Parteilichkeit, und die Verbrechen, die das se über Organisirung der Gerichte auseinanderseht.

Gegend noch nicht verlassen und einige O.tschasten |

gar noch ftürzlih gebrandshaßt haben. Bis zum 5) Die niedera Gerichte {ind verantwortlih den hd

Angust war noch kein Gefeche vorgefallen, Die Bin, uñd das oberste dem Senate- 146) Das Geseh unter Ne. 13. des Ge-

r Organisirung der Gerichte, Nach demselben werden die Ge’ Der Senat wird im Verlauf on niedersezen , die dieses Urtheile vorle:

Junge unverhä chete Leute erhalten bei ihrer Anwerbung zwölf Pil Handgeld, verheirathete funfzeyn. Die LöhnungW erstern beträgt täglich 25, die der leßtern 35 Sols,

__ Triest, 1. Seprt- Der heutige Osservatore T stino meldet 2 „„Vorgesteru ist die österreichische Hi ‘delsbrigantine il Filadelfo, Capitain Biaggio Tomal

odex ist in Kraft. te bestellt werden. ses Jahres eine Commilssi seß überarbeiten und es dann seinem

wird.

: Anhansg-

447) Die Regierung soll unverzüglih dafür sorgen, ß ein solider Foud ausgemittelt- werde für die Witt- Vaterland gefallenen Sol-

augefommen. Sie war vou dort unter Begleitung

ner englishen Kriegsbrigg mit einem nach der Lev:sßEn und Waisen der für das Vater bestimmtea Konvoy abgeseaelt. Der Capitain hat en, und allen Mißbräuchen hierin vorbeugen. 148) e Regierung ist verpflichtet, nach der Herstellung der

gende Aussage gemacht: Nachdem die Brigg glüd! durch den Archipel gekommen war, wurde sie. unges 40 Miglieu von Zante von einem unter dsterreichis Flagge segelnden griechishen Schooner augegriffffen. M

echischen Angelegenheiten alle jene zu belohnen, die getragen haben, und bis zum- Ende beitragen werden

Heilung der Geldbedürfnisse Griechenlands, und jenigen zu entschädigen, die offenbar für dasselbe un- icklich geworden sind. 129) Die Farben der Natio: (fahue und der Flaggen, zu Land und zur See, sind u und weiß. Die Form der

Natioualfahne it nah der früher darüber von der egierung ergangenen Anordnung einzurichten z und sollen die Griechen feine andern

griehische aufgehißt hatte, befahl er dem Capitain, b zulegen, was sich dieser zu thun weigerte; es ent spa ih daher zwischen beiden Schiffen ein Gefecht, | von 9 bis 25-Uhr dauerte. Drei Mal juchte der } und wurde jedes M

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National-Flaggen und '

Der griechische Eid. JH schwöre im Namen des Allerhöchsten und des Vateriaëädes, immer mitzuwirken zur Befestigung der Freiheit und der Wohlfahrt meiner Nation, bereit, das für [eld mein Leben zu ‘opfecn , wenn es tie Noth ers fordert. Jch \shchwöre überdieß- den Geseßen meines Vaters landes zu gehorhen , die Rechte meiner Mitbürger zu ahren und die Pflichten des Bürgers unverleßlich zu

erfúllên.

j Der Senator- Eid.

Jch schwöre im Namen des Allerhdchsten, dis Grundgeseße des griechischen Staates unershütterlich

Gelegenheit und unter feis

zu bewahren, und bei feiner i noch andere abwels

nem Vorwand davan abzuweichen , ab, chen zu lassen ; immer zu vertheidigen die Unabhängig feit meiner Nation, und die allgemeine und individuelle Freiheit meiner Mitbürger ; und aus allen meinen Kräfs ten beizutragen zur Bewahrung und Vermehrung dex allgemeinen und individuellen Wohlfahrt der G iehen.

Jch schwdre Überdieß, von Niemanden, untsr feis nerlei Vorwand, weder unmittelbar noch mittelbar das gerin ¿ste Geschenk anzunehmen, um metue Stimme nach dem -Wohlgefallen eines Andern, und gegen meln Ges wissen zu geben,

: Eid des Gubern

Jch schwöre im Namen des Állerhdchsten , uner» shütcerlih zu bewahren die Funadamental - Gesehe des grichishen Staates, und bei feiner Gelegenheit und unter keinerlei Vocwand sie aufzuheben , nocch aufheben zu lassen. :

Fch schwödre überdieß, zu ren aus allen meinen Kräft Ée griechischen Nation, und die allgemeine ‘und individuelle Fretheit; zu achten die Rechte aller Bürger insgesammt und eines jeden insbesondere; uad zur Bewahrung und Vermehrung des allgeaieinen und besoadern Wobls feis nes der Mittel zu verabjäumen, welche die Gejeße mels ner Gewalt anvertraut haven.

N r. 15 des Codex der Decrete

Die dritte Natiovalversammlung der Griechen, pach- dem siè das Gesel von Epidauros, oder die provisorische Verfassung Griechenlands revidirt, davon weggenommen und dazu gethan, und es bderichtiget hat, decretirt 2

L. Diese Verfassung wird unter dem Namen : Pos litishe Constitution Griechenlands von nun an aners fannt, der Treue des Senats, des Guberuators und der Justiz Úberantwortetr, um genau bewahrt zu werden z sle wird dem Woblwollea derx Völker, und dem Patrios tismus jedes Griechen Überantwortefk, um in ihrer gans j zen Ausdehnung vollzogen zu werden. IL, Unter keinerlei Vorwand un j der Senat, oder die Regierung etwas der gegenwärtigen Constitution Zuwidetlaufendes verordnen oder vollziehen,

IITL. Diese Constitution wird im Druck durch den

ators.

vertheidigen und zu bewahs- en die Unabhángigfkeit der

d Umstand faun

ganzen Staat bekannt gemacht. | IV. Das Original wird in dem Archive des Ses

nats aufbewahrt. z V, Das gegenwärtige Decret soll in den Codix der

und durch dea Dcuck befannt ge

Gegeben in Trôdzen, im Monate Mai. des 1827sten SFahrs des Heils, und des slebenten der linabhängigfeit. (Folaen die Unterschriften: 171 an der Zahl.)

(Forts. ung der in Nr. 210. dieser Zeitung abs gebrochenen Ueberfihe der Ereignisse án Hriechentandy aus dem Spectateur Oriental). '

Am 31. Mai schrieb die Besaßung der Afropolis an den Major Lorner einen Brief, worin sie ihn de: nahrihtigte, daß, nach dem Befehle des Generas

ben, sie entschloss-

Decrete eingetragen - f macht werten,

zurücgeshlagen, Der Commandant des Schooners by her diesen Flaggen |

langte endli die Einstellung des Feuers und eine Vrauhen, weder zu Lande noch zur See. 150) Das

gütung des erlittenen Schadens; die Ausgleichung fl iegel des griechischen Staates führt zum charafteri |

endlih au Bord der Brigantine zu Stande, wobei b L ehnaiy die Minerva, mit den Symbolen der gyeit. M

Capitaia Tomanovich mit der augezündeten Fackel M

N ky E

E O T ea O Res L e R E T M N T A R R V B G Ns C S, E E D O E E L E R S

FURIRMSS

lissimus, die Festung ¿u uberge sie sea sei, eine Kapitulation anzunehmen, welche ihres Das