1827 / 215 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Sat, 15 Sep 1827 18:00:01 GMT) scan diff

tete, ihm sehr genau bekannt war, glaubte er doch thre Juteressen, 10- vertheidigen zu müssen, wie wenn die Besaßung sich noch lange hätte hatten können. Nach langen Verhandlungen gelang es ihm, den Pascha zu Übecreden und jolgeuce Bektiugungen von ihm zu erlangen, die unverzüzlich abgefaßt und nach der Citadelle gebracht wurden. Art. 1. Die Capitains und die Maunschaft der Be- saßung, due. vicht Atzener sind, ziehen mit Waffen und - Gepäck ab; Art. 2. Die Athener nebst ihreu Familien ziehen ohne Waffen aber "mit - ihrem Gepäcke aus der ‘Akropolis und begeben sih in ihre Häuser oder nach ihren Dôcfern, wo der Pascha si anheischig mache, ihnen ihr Vermögen zurückzeben zu lassen und ihnen ihc Leden und Eigenthum verbürgt. Für den Fall, daß die Chefs der Akcopolis nicht übec die Annahme des er- sten Artikels einve: standen sein sollten, willigt der Pa; scha ein, statc dessen den folgenden Artifel, nach der Wahl der Besaßung, zu seben : Art, 3. Die Chefs der Atkcopolis, welche das Schreiden unterzeichnet haben, 9 an der: Zahl, ziehen mit Waffen und Gepäck ab; die übrige Mannschaft zieht ohne Waffen und alle Judivi- duen, wes Alters oder Geschlechts sie seien, Athentienser oder andere, ziehen mit ihrem Gepäck frei ab, um si einzuschiffen ; Art. 4. Die in der Citadelle befin dlichea Mujelmänuer, wes Alters und Geschlechts sie scien, werden dem Pascha überliefert. Art. 5, Der Raum zwischen der Citadelle und dem Vorgebirge Colias soll gánz von túrfishen Trüppen- geräumt werden; Philo papus ausgenommen, welches beseßt bleibt. Artifel 6. Drei franzöfische Oifiziere, eben so viel dsterreichische und : Z Oifiziere des Pascha, nämlich Bostay - Agassi, Tscho- M fodar Aga und Waiwoda- Salyk- Bey begleiten die Co lonne bis zum Einsch1sfungeplaß. wird die Pferde zur Fortbringung- der Kranken und Verwundeten scha}ffen. Art. 8. Die Festung wird in ihrem dermaligen Zustand mit dem daselbst befindlichen Geschüß, Kriegs- und Mundvorrath übergeben. Art. 9. Da der Pascha in Erfahrung gebracht, daß gefüllte Miven vorhanden seien, so wird er drei zuverlässige Personen ab}chickèn, welche, sobald die gegenwärtige Ka-

tion gestat

lassen werdea sollen. Art, 10. Da diese drei Personen : als Geißeln in den Händen der Griechen betrachtet wer- 3 den kdnnen, so werden diese bagegen drei ausgezeichnete f Personen übergeben, welche, sodald die Uebergabe der f Citadelle erfolgt ist, wieder in Freiheit geseßt werden. 4 Art. 41. Sollten die von dem Pascha abgeschickten Ver- À trauten wah ihrer Aufnahme in der Citadelle finden, Z daß an den Quellen oder an dem Thurme durch Minen 4 eine Beschädigung erfolgt wäre, so soll die Kapitulation, 4 wenn sie auch \chon ratificirt worden, nichtig sein, Art. 412, Sobald die Kapitulation angenommen worden, wird man über die Stunde der Räumung der Citadelle über-

ciufommen. 4

Am folgenden Tage, den 3. Juni, ertheilten die Chefs der Afropolis dem Contreadmiral v. Rigny fol: gende Antwort: i

Die Besabung des Schlosses erkennt mit Jhnen, daß die dermaligen Bedingungen der Kapitulation gúns- stiger sind, als die von Hrn. Leblanc vorgeschlagenen, obwohl die Umstände schwieriger geworden. Sie erkennt darin das lebhafte Jnteresse, daß Sie für sie hegen und h drúcéc Jhnen ihre ganze Dankbarkeit dafür aus. Eine 4 einzige Bedingung, Hr, Contreadmiral, bieter jedoch ein

pitulation angenommen rvorden , in der Citadelle einge,

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Art. 7. Der Pascha |-

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Gedrr ckt bei Feister und Eisersdorff.

‘des Geveralissimus *) uns genöthigt hat, den Plaß j

_Suli Aga, Theia Pur-i, Mustapha Aga und Chiga- Sin

Begehren :

‘Lustspiel in 2 Abtheilungen, von Kobebue.

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Allge

reußische St

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unöbersteiglihes Hinderniß dar. Wir fönnen unser Loos nicht von dem der Athener trennen, dies wäre ein Ver, gehen gegen die Menschlichkeit und gegen die Ehre Wollen die Athener freiwillig die Vortheile, welche iß; nen geboten werden , genießen, so stehr es bei ihnen und der Endzweck dieses Artikels der Kapitulation wi) um so besser erreiht; aber daß wir, wir sie wider ihren Willen fahren lassen sollceen, das ist unmöglich. Was die Waffen anlangt, die man uns wegnehmen will, (0 fônnen wir uns“ nicht davon trennen. Capitains un) Gemeine, Besaßung und Athener, wir wollen alle dag sf lelbe Loos theilen, Zur Vermeidung jedes Vorfalls dy der Ehre des Serasfiers nachtheilig sein ködunte, ist 4 vielleicht zuträglicher, daß die Besaßung bewaffnet \(

meine aats - Zeitung.

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Me 216.

Sie wissen, Herr Contreadmiral, daß“ nur der Befe}

übergeben. Wollte man schimpfliche Bedingungen vy uns fordern, so haben wir die Mittel unsere Vertheidj gung zu verlängern vielleicht auf längere Zeit als d Serasfier solhes meine. Wir wünschen, daß bei dy drei ottomannischen Offizieren sich auch Velico. Yameiz

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

Seine Königliche Majestät haben den bisherigen mwmergerichts : Assessor Jost zum Justizrath bei: dem igen. Stadtgerichte zu ernennen geruhet.

herghi ih befinden mögen. Wir verlangeh auch, di die Posten. nicht mit ottomannischen Truppen bese werden. Wir haben die Ehre 2c. |

(unterz.) Die Chefs der Akropolit

: Der bisherige Ober - Landesgerichts ; Referendarius l Hagemcister ist zum Justiz - Commissarius bei Land; und Stadtgerichte zu Stadt Worbis bestellt rdenc - dies /

x) Wir werden diesen Befehl aus der griechischen Bi morgcn mittheilen, : E O4

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S i ; Königliche Schauspiele.

Freitag, 14. Septbr, Jm Opernhause: Auf viel ) ¿Die Schweizerfamilie ,/ Singspiel in. Abtheilungen, Musik von Weigl. (Mlle. Schechner, Kd nigl. Baierische Hofsängerin: Emmeline, als legte Gas rolle. Hr: Heckscher vom Fürstl. Hoftheater zu Schwarz burg - Sondershausen: Richard Boll, als Gastrolle.)

Sonnabend, 15. September. Jm Schauspielhaus ¡¡Pagenstreiche,‘“ Lustspiel in 5 Abtheil, von Koßebu

Sonntag, 16. September. Jm Opernhause. Zu Benefiz für die Königl. Baierische Hofsängerin Demoj selle Schechner : „Die Vestalin,‘/ große Oper in 3 Y theilungen, mit Ballete. Musik von Spontini. (Ml O wird. hierin als Julia zum Lebtenmale (h treten.

Zu dieser Vorstellung sind die Bíllets des ersta zweiten und dritten Ranges, der Parquetlogen und d Parquets, in der Wohuung der Demoiselle Schechn Krausenstraße Nr. 10.,, 2 Treppen hoch ; die des Pat

Das 15te Stück der Gesebsammlung, welches heute sgegeben wird, enthält : unter Nr.- 1083. die Verordnung, betreffend die polizeilichen Verhálinisse des Leinengewerbes in Schle, sien und der Grasshaft Glaß, Vom 2. Juni d. J. und s 41084, dié Allerhôch|ste Kabinetsorder vom 13. Juli d. J., die Erweiterung der Kompetenz der Gecichtsämter bei den nach der Jnstruftion vom. 4. Mai 18320 organisirten Gerichten: __ betress:nd. Berlin, den 15. Septemßer 18327. a Debits- Komtoir.

Angekommen. ‘Se. Exc. der Könial. Sächsische eneral: Lieutenant, General- Adjutant, außerordentliche esandte und bevollmáchtigte Minister-am hiesigen Hofe,

dn Wabdorff, von Drésden. Der Kammerherr, Geheime Legations | Rath, dies-

Berlin, Sonnabend, den 15ten September 1827.,

Die Gazette de France sagt, in Beziehung auf die von englishen Blättern gegebene Nachricht, daß der Kaiser Don Pedro den Junfanten Don Miguel zum Regenten Portugals ernannt habe, folgendes: „Das Ereigniß hat“ unsere Hoffnungen überstiegen. Don Pedro hat das europäi!h2 Junteresse verstanden, Ver- mittelst eines Afts har er ein verwickeltes Verhält- niß vereinfacht; ex hat die Ruhe der Halbinsel und Europens befestigt ; er hat England mehr wiedergege- ben, als ‘er von diesem Lande erhalten. hat. Unsrer Ansicht nah, mußte der allgemeine Friede auf die Ge- langung Don Miguels zur Regentschaft Kraft des ihm durch die Charte und seine Geburt zustehenden Rechts, begründet werden. Don Pedro hat diese doppelte Ba- sis noch durch seine ausdrückliche Zustimmung befestigen wollen, Jeßt wird, Dank sei ihm, jeder Wiederstand ielbst eines Vorwandes beraubt sein. “Alle Schwierig- feiten in Betreff Portugals sind durch die unmittelbare Ernennung Don Miguels- nur noch eitle Spibfindigkei- ten, Eine schlagende Thatsache ist in die Stelle der bisherigen Probleme getreten ; maú kann nach Belieben diese Thatsache als eine Anerkennung der Legitimität, oder als ein Gebot der politishen Nothwendigkeiten, als die Erfúllung des Theilungsvertrages, der Entsas- gungsafte oder des 92sten Artikels der Charte betrach- ten; denn sie ist dies alles. Der Fürst, welchen der Theilungsvoertrag den Angelegenheiten Portugals ents fremdec zu: haben schien, heiligt diesen Vertrag, indem er: scinem Bruder die Gewalt anvertraut; der Fürst, welchen, wegen Uúvereinbatkeit beider Kronen, die Cor- tes von Lawmego zum Throne berufen haben würden, wird durch die Regentschaft gehend, später zum Throne gelangen, Er wird, was noch mehr ist, diesen Thron besteigen, ohue Don Pedro in seinem Besiße zu stôren, da er diesen selbst aufgiebtr, und dessen Nachfkommens schaft, welche den Thron mit Don Miguel theilen wird,

t d : tige außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Mi A Í Ss Ae im Billet - Verkaufs Bl Äster am Königl. Gtoßbrittannischen Hofe, von Bü-

_QLP z dw, von Herrnstadt. Abonnements und. freie Entreen zur Oper: Y G F i Vestalin, sind ohne Ausnahme nicht gültig.

Im Schauspielhause: ¿¿Zwei-Nichten für Ein l Hieráal' See si E Ma Ans in 1 Aft, von)

shol6. Und: ie beiden Grenadiere,‘/ L (| 3 Abtheilungen. 2 : e Lie

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Zeitungs-Nachrichten.

Ausland.

Paris, 3. Sept. Der König ist den 5. in Va Bnciennes angefommen. Der Empfang Sr. Maj. war hr feierlih; Sie wurden bei dem am Eingange der Btade errichteten Triumphbogen von 2000 festlich ge- hmückten Bergleuten aus den Kohlenbergwerken von \nzin und von sämmtlichen Bogen- und Armbrustschüz- en gus der Umgegend erwartet und in die Stadt be- leitet, wo ein großes Mittagsmahl und ein Ball, wo- in sich der König zu Fuß begab, vorbereitet worden aren.

Redacteur John.

6: S E: E C 24 Mah Ge 24 A7 U ls: B 6e. 12 B n e M M N E S E D Et 3ER 2E D D Es g ma a k Pi L T e T A E E S H an L S Dio E E e O A

bleibe ebenfalls im ungestörten Besiß; so werden die Rechte beider Zweige in den Kindern Don Miguels sich vermischen, wie vor drei und einem halben Jahrhundert die Rechte beider Rosen in Heinrich VII. sich vermischs ten. Ausfrichtig wünschen wir England Glück zu diesem Resultat, wozu seine weisen Rathschläge wohl beigetra- gen haben mögen ; denn es führt ganz natürlih zu der von seinen Staatsmäánnern so sehr gewünschten Räus mung Portugals. Jn der That, was sollten die engli schen Truppen noch in Lissabon thun? Es kann sich niht mehr darum handeln, die Regierung gegen die Unzufriedenen zu schüßenz; sie wird sih schon selbst zu hüben wissen, Uebrigens erklärte sich England immer und erhält sih noch immer gegen jede Schußherrlichkeie (patronage) dieser ¡Are. Eben so wenig handelt | sich dazum, Portugal gegen die wahren oder eingebildeten Unzüfriedenen Spaniens zu shüßen. Don Miguels

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