1827 / 218 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Wed, 19 Sep 1827 18:00:01 GMT) scan diff

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Gegend leider mit erneuerter Wuth zurückgekehrten cli: matischen Fieber srit etwa 3 Wochen besoaders jener Oct, der vergauzenes Jihr von* der Epidemie- weic wentger gelitten hatte, ais andere benahbarte Oerter;- auf etne schreckliche Weise heimgeiucht. Diejenigen Häuser, worin feine Kranke darniederliegen , -gehöôren zu den Ausnahe- men, und mit unglaubliher Schnelligkeit ist die Anzahl der Kranfen, von denen der Tod beceits manuches Opfer hinweggeraffe bat, bis beinahe auf 200 gestiegen. Die verderblichen Epidemieen, die in der dasigen Gegend seit der unglúcklihea Uebzershwemmung -der Bremischen Marschgegenden im Anfange des vorigen Jahres eine beispiellose Er¡cheinung darbieten , greifen fortwährend um sich, und es ehe dahin, inwiefern die kühlere Jah: reszeit dem Uebel Schrauken seßen wird.

Vom Main, 14. Septbr. Aus Brückenau wird gemeldet, daß am 17. d. JI-. KK. HH. die Prinz-:n und Prinzessinnen, dann der K. Kabtunetssecretär, Hr. Hofrath v. Martin, über Rothenburg, MM. der Könta und die Königin über Würzburg uad Nü: nbèrg nah München abreisen werden, .

Dem Vernehmen nach hat der König von Baiern an seinem verflossenen Geburts: und Namensfeste einen besonderen Orden, den baierishen Ladwigs Orden, fúr Staatsdiener gestiftet, welhe 50 Jahre lang-in: Hof», Staats-, Kriegs - oder Kicchlichen Diensten gestanden haben, Bei den Militairpersonen wird jedes Jahr eines mitgemachten Feldzuges doppelt gerehnet. Das Ordens: zeichen besteht aus einem goidenen, mit der Königsfrone bedeten Kreuze, mit dem Brustbilde des Königs auf weißem Email und dem Nameu Sr. Moj. Auf der

Rückseite befindet sich ein grun emaillirter Eichenkranz.

Die Mitglieder des Ordens von eíüem- niederen Nauge Frhaslten eine goldene Ehreumúvyze. Sowohl - das Krèuz als die Máänze werden an einem carwdöisinrothen . und himmelblau eingefaßten Bande im Knopfloch getragen.

Am 10. d. Nachmitt1gs zwischen 4 und 5 Udzr fiel auf dem Maioflusse bei Randersacker (1 Stunde von Würzburg) ein Seetreffen zwischen tinigen Fischern von leßtere mit ihren schwer beladenen, vou Pjerden gezoge- nen Fahrzeugen aufwärts fuhren. Wegen geforderten, aber verweigerten Ausweichens der Fischer mit ihren Kähñen entwickelte sich hefciger Wortwechsel, der sich bald dermaßen erhißte, daß daraus ein sehr rühriges Handgemenge entstaud, und die Fahrbäáume zur wechsel seitigen Verthcidigung dienten. Ein Würzburger Fi scher ward durchbohrt und blieb; zwei Audere siud ge- fährlih verwundet; Die Theilhaber sind arretirt, und dem Königl. Landgerichte Würzburg r. d. M., als der zuständigen Untersuchsbehôrde, überliefert.

Aus Srtucegart meldet. die dasige Zeitung: Einge-

gangenen Nachrichten zufolgé, haben Se. Königl. Maj._

nach Beendigung: der Badekur am 30. Aug. Livorno verlassen, und sind, nah Höchstihrer Zusammen funfr mit Jhrer Maj. der Königin am Comecjee, mit Hôchst, denselden am 7, d. Mts. in erwünshtem- Wohlfein in Mailand angelangt, von wo aus Jhre Kdigl, Maj--

stäten, nah einem furzen Aufenthalte daselbjt, úber Ti_

München nah Stuttgart zurúckzu-

rol, Salzburg und wieder hier ein-

kehren, und gegen Ende dieses Monats zutreffen gedenken. : :

Der gegenwärtige niedrige Wasserstand des Rheins, verbunden mit einer starfen Ladung an Reisenden und Waaren, auf dem Dampfschiffe „„die Concordia,‘ haben diesem Fahrzeuge am 11. d, auf seiner Tourfahrt von Mainz nah Côlin., eine nicht unbedeutende Beschädi- gung verursacht, wodurch die Reisenden nicht allein in Verlegenheit, sondern auch in Dieses Schiff fuhr nämlich unterhalb Bingen auf einen unsichtbaren Felsen im Nhein, und erhielt einen sehr be- deutenden Lek ; glücklicherweise befand sih eine Sandbank

C TEREL F S Ee

und am 18. JJ. } freiung ; a) Den Theologen,

Würzburg und Schffleuten von Bamberg vor, welche z

Schrecken geseßzt wurdeh..

in der Näße, auf welche der Steuermann dieses Fahrzeug sefe u10 vou wo aus die Reijendeu ausgeschi|}t wurden , man alsbald zu Latide wêlter zu befördern trachtete. Jui weit der Steueciann ân diesem Unfall Schuld trag und wie groß sich der Schaden ducch die Beschácigy der Waaren belaufe, wird aus der Uatersuchung hy vorgehen, die sogleich veranstaitet wurde. Menschen sol

glücklicherweise bei diesem Unfalle nicht. umg «komt

lein, wie man aofänglich hier gesagt hatte z - indes, slud deraleihen Vorfälle toch sehr unangenehm, und, iväre im Jutetresse des Jastituts dringend zu - wüns daß sie für die Zufunft deseirigt werden föunten.

Wien, 11. Septbr, (Schluß des gestern abg, chenen Actifels). Zehntens. Die unter der Ruh Häusler, Gäriler und vermtschter Beschäftigung bey fenen Judividuen haben künftig keine Militair s Bis ung mehr zu genießen. Eilftens. Studirende; y diejer Rubrik bewilligen Se. Majestät die Militair so lange sie Sittlids und guten Fortgang zeigen. Weun jedoch ein Theoh wegen schlechten Fortganzge, die theologischen Stuhl vetlassen muß, oder weges geändecter Scrandeswahl f willig verläße, unterliegt derselbe der Recrutirung ij ner Alters Klasse,“ in welcher er wäre deigezogen wort wenn er das theologishe Studium nicht angetre hátte. b) Die Zöglinge der -Jugenieur- und der N [tádter-Atademie, auch wenn sie nicht adlig sind, bli fünftig von dez: Militair.Widmung befreit, indem dil beiden Jastitute die Bildung der Zdilinze für Tae licair zum Zivecke häâben. c) Alle úbrige Studieröhu auch Stipendisten und Convictocen genießen die zeitlih Militár- Befreiung nur in so fecu, als sié in Sittd in dek Neligion, und in den auderen Lehrgegen stän die Vorzugs-Klasse erhalten. - Zwölftens. Schullehi zu deren Uncerhale die Dotation vollständig ausgem| telt ist, bleiben künftig von der Militairstellung ga besfrei. Schulgehülfen, welche durch Decrete G dhe! Behörden anges|telit siud, haben die zeitlihe Milita Befreiung zu genießen, nicht aber auch diejenigen Si gehülfen, welche von den Lchrern selbst, ohne höher: D crete, aufgenommen werden, Dreizehuteris. Se. M haben aus landesväáterliher Milde eine fúr das lombi disch venetianishe Königreich erlassene Verfügung ai auf die übrigen couscribirten Provinzen auszudehn geruher. Ju Gemäßheit derselben ist von der Mitita widmung ganz befreiet: A, Der einzige Sohn einesP ters oder eiuer Mutter, (m Falle der erste gestorden j jollte, welche das siebzigste Jahr zurückgelegt haben, il der Mittel zur Unterhaltung ihres Lebernis beraubt so wie auch detjenige, welher nah dem Ableben seil Vaters einen Großvater oder eine Großinutter, im Fi der Großvater gestorben sein sollte, von gleichem “Al und von gleichen Umständen zu ecnähren hat. (Un B werden demnächst diejenigen aufgeführt, welche zl liche Befreiung zu genießen haben.

theils gänzlichen, theils zeitlihen Befreiungen wird| doch erfortert, daß derjenige, dem sie zu Theil wer! joll, auch ‘im Staude sei, im bürgerlichen Leben die! wähnten , Großeltern oder Verwandten ernähren/ fênnen, Vierzehutens. Alle bisher nicht erwähnte, 16. Paragraphe des Conscriptionssystems vom Jahre 10 aufgeführte zeitlide Befreiungen haben von nun an al zubdren; nur rückschtlich der Berg, Pulver/ und S! peterarbeiter hat es bis zur Erlassung einer neuen dil fälligen Vorschrift bei der bisherigen Uebung zu vi dleiben. VIL. Jn dem Anbetrachte, daß manche bioh rige Exemtionen wegfallen, daß fkäuftig auch Leute v0 besseren Vermögens Uniständen die Widmung zum M litair erhalten werden, baden Se. Majestät den Recrl

Ort e A L 0 ris T a E S E n S A 1 D d E SREE T E Et a2! E Lau act E R T E e E atr E E U E O Laa M e L I s, Le L R E n O Le D U RLA

Bei den unter Nr. 13, angeführten, zugestanden L

ten, ohue Ausnahme, künftig die Stellvertretung |! Friedenszeiten zu gestatten, und diesfalls folgende B

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mmungen zu erlassen geruhet: (Von diesen Bestim- ungen führen wir nur an, daß danach nicht nux aus- diente Capitulanter, die jedoch nicht über 36 Jahr t, au zum Militair noch vollkommen tauglich n und uöh eine 14jáhrige Dienstleistung hoffen la}en issen, sondern auch diejenigen als Stellvertreter genommen werden fönnen, welche uoch nicht im air gedient haben, wenn sle auch recrutirungspflihtig d. Für jeden Stellvertréter muß der Recrut ein De situm von 120 Fl. Metallmünze entrichten, welches ch gehörig ausgedienter Copitulation dem Stellver, ter oder dessen Erben, bei Entweihung des Stellver ters aber, oder Falls derselbe durch absichtcliche Selbst. stämmlung oder sonstiges Verschulden , den Dieust lassen muß, dem Militair-Aerar anheim fällt.) Túrkei. Nach zuverlässigen Privatbriefen aus nstantinopel vom 22. August (meldet der Oesterreich. obachter) ist die türfish-ágyptische Flotte, 89 Segel rf, am 31. Juli aus dem Hafen von Alexandria aus- aufen, «Mir den bereits in Navarin liegenden Schif. ‘ird diese Flotte bis auf 120 Segel anwachsen. Sie te-5 bis 6000 -Mann Truppen au Bord. ch— Zufolye Nachrichten aus. Corfu vom 10. August einew rômischen Blatt?) ist die türkische Flotte zum itenmale wieder in den Hafen von Novarino einge- fen und hat somit dem Lord Cochrane freies Feld issen, wit seinen 4 Briggs den corynthishen Meer: en zu schließen. —- Redschid Pascha hat sich nach innern Griechenland in- Marsch gesebt, um dasselbe seinen beiden Heeren zu unterwecfen. Amwerifa, Neuyotfer Zeitungen vom -8. August halten Nachrichten aus Cartagena vom 12. Juli, nach Bolivar am 16. mit einex statkeu Ttuppen. heilung -von dort uâach Bogota abgehen wollte. 12. Juli kam Commodore ‘Porter in Pensacola aus ) West an, vor welcher Junsel er den Aduïiral La: da mit 2 Fregatten und=einer: Brigg fkreuzend ver; en hatte, O, | Ueber Neuyork sind -Briefe aus Mexico bis zum und Veracruz bis zum 14. Juli in Lonton eingegan;- . Jn drei Wochen sollte eine Conducta mit citrea ),000 Dollar von der Hauptstadt nach der Küste zur thuung abgehen. Ju Veracruz war eine Schrift Srite der öôrtlihen Negierung zur Rechtfertigung

Nichte - Aanahme und Vertreibung des, dieser Pro- |

von der allgemeinen Regierung zum Statthalter bt gewesenen vormaligen Finauzministers, Hrn. Esteva, jienen , an dessen Stelle D. Fausto Acedo nun er- nt. war. Es schien, daß der. Zwist hierüber bald bei- jt werden würde; Übrigens - wurden. die politischen erfámpfe in der ganzen Union mit der größten Hef eit fortgeführt, obgleich der That nach alles ruhig war.

A V L N h Breélau, 14. Sept. Nach Jynhalt einer im 37.

ck des Amtsblatts der Königl, Regierung hieselbst, 12. Sept., enthaltenen Bekanuimachung haben des

igs Majestät mittelst Allerhöchstèr Kabinetsordre 30. Juni d. J. in der Provinz Schlesien die Ab- erung der Verwaltung der indirecten Steuern von Regierungen, - und die Uebertragung derselben an n Provinzial. Steuer - Direktor, welcher seinen Sit Vteslau ehmen wird, zu bestimmen, auch dazu den eimen Ober - Finanzrath. von Bigeleben zu ernennen ht, Derselbe wird für den Regierungsbezirk von élau mit dem 1. Octbr. d. J. und für die Regie bezirke von Liegnis und Oppeln, mit einem, von selbst noch näher bekannt zu machenden Termine, itksamkeic treten.

Merseburg. Jn Wittenberg hat der Magistrat das alte Stadt- Krankenhaus zu einem Gemeindehause eingerichtet, in welchem alte, arheitsunfähige Personen aufgenommen werden sollen. Es sind 9 zeißbare Stus ben zu diesem Zwecke mdalichst gut hergestellt. ;

_ Der Magistrat in Naumburg hat eine Rundcharte von den Umgebungen der Stadt, 4 Stunden. im Um? freise, anfertigen lassen, welche in 4_ Theile zerfällt und fär den Hauptthurm der Stadt bestimmt ist, um bei aufgehenden Feuersbrünsten, uach dieser Charte, vermit» telst eines Diopcer- Lineals, den vom Feuer betroffenen Ort sogleih mit einiger Bestimmtheit ausmitteln und thn durch das Sprachrohr ansagen zu föunen. Die hére Berichcigung dieser Charte wtrd dadurch bewirft

„werden, daß man in- den Ortschasten, die, der Berge wegen, vom gedachten Thurme aus nicht gesehen werden fônnen, Raketen aufsteigen und diese vom Thurme aus

beobachten lassen wird.

Summarische Haupt - Uebetsiht des Liqui- dations- Geschäftes: der Forderungen an Franfreich aus den Königl. Rheinprovins-

zen, am 31. Juli 1827. : : Es sind gegen. Frankreich reflamirt und anaemeldet worden, überhaupt G 0195 Det tie: (6: 014000, 747. BrE- Hierauf sind :. 1) vergütigt laut der hier unten folgen» . : den Nachweisung 34,543,875 Fr. 2) ausgefallen ‘und S verworfen . 22 931 107

| Zusammen 57,474,982 Frs. _37,4 Diese abgezogen blieben demnach noch L

Aa a ee e P E Fes

worüber die Verhandlungen bei der höhern Behörde be,

ruzen: L h : Nachweisung* der vergütigten Forderungen,

den iedenen Cathegorien. BRs en verschie L SRY

der festgestellten Lis quidationen,

47h 982

1) Zinsen der lit ai i seit 1793 und 1794 ‘bis zum Tage der Junscriptioón 8,520,595 Frs. 2) Zinsen von nicht gerichtlihen* De- positen, welche zu dèn Landes Ans leihen der Herzogthümer Jülich und Berg beigenonimén worden, seit 1793 und 1794 bis Ende 1813 3) Desgleichen von Gerundrenten , 4) Zinsen der nicht inscribirten Lan: desschulden des Churfürstenthums D ae R A a is 5) Desgleichen des Herzogthums Kleve 6) Desgleichen des Herzogthums Jülich 7) Desgleichen “des Churfärstenthums S a d n T 3) Desgleichen der sceien Reichsstädte Aachen und Köln uùñd der Länder Meurs, Geldern und Krefeld. «- 9) Zinsen der nicht inscribirten Dos mainenshulden des Churfürsten-

55 385 3,012

2,052 952 230,640 171,183

811,828

65,188

tum E MDIO «oon a0) 00S 10) Desgleichen des Churfürstènthums O ev E L a S 11) Desgleichen des Herzogth. Jülich 12) Vergütung der auf das linke Rhein- ufer fallenden Kapitalbeträge von den Domainenschulden des ches maligen Churfürstenthums Trier,

386 106

512,942 206,336