1827 / 227 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Sat, 29 Sep 1827 18:00:01 GMT) scan diff

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auf Bogota ziehen werde, Das Geld zur Zahlung und Justandjeßbung der Truppen war aber ‘so fuapp und so wenig in den öffentlichen Cassen zu Cartagena, daß die Kaufleute herschießen mußten und dafür Anweisung auf die eingehenden Zollgelder erhielten. Die Hoffauugen auf Remessen an die englischen Gläubiger scheinen ent fernter wie je, Dem englischen Gesandten, Hrn. Co bura warteten die englischen Kaufl.eute während setnes furzen Aufenthalts in Cartagena auf. Er soll, um neuer Jyustruftionen halber, erst wieder nach Eaugland fommen wollen, da die bedeutenden Aenderungen in Columbien ihm solhe, ehe er seine Ge/andtschaft antrete, unum- gänglih zu erfordern schienen,

Nachrichten aus Laguayra vom 6. ‘Juli zufolge, war Bolivar auf der Reise uach Bogota Tags zuvor aus Caraccas daselbst eingetroffen,

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01-4 n-d. Verhandlungen

des ersten Provinzial -Land- Tages des Her» zogthums Schlesien, der GrafschaftGla6 und des Markgrafthums Ober-Lausib,

(Fortseßung des in Nr. 222, dieser Zeitung abge- brochenen Artikels.)

Außer den Allerhöchsten Orts vera achtungea, Vorschlägen -und Beschlüssen, beichâftigte sich der Laudtag mit 128 eingelaufenen Petitionen. Die Stánde suchten einen bedeutenden Theil derselben bei Beantwörtung der Königl, Propositionen zu benußen, von den übrigen wurden diejenigen Gegenstände, welche vielseitig und driogend nachgesucht worden, ausgewählt, gleichartige Materten zusammengestellt, und besondern Ausschüssen zur Bearbeitung übergeben, um sie in um, fassende Petitionen zu vereinigen. Nur wenige, und auch diese nicht ohn: vorhergegangene vollständige Pr fung, lieben dem nächsten Landtag zur Beschlußnahme vorbehalten, oder wurden den Einsendern zurückgeftellc. Nachstehende Bitten wurden Sr. Maj. dem König zut allergnädigsten Berücksichtigung vorgelegt : 1) Den ver- bundenen Landestheilen durch angeordneten Ankauf von innländishen Remonte. Pferden für die Truppen, welche in Schlesien ihr Standquartier haben, diejenigen Vor- theile zufommen zu lassen, deren sich die andern Pro. vinzen zum ersprießlichen Gedeihen ihrer Pferdezucht bereits erfreuen, 2) Zum Zweck vollständigerer, sittlicher und technischer Ausbildung der Gewerbetreibenden die unbeschränkte Gewerbefreiheit ‘in der Stadt und auf dem Lande durch angemessené Vorschriften zu. regeln und zu beschränken. 3) Jn Betreff der städtischen Ge. werbesteuer einige Abänderungen eintreten zu lassen. 4) Die durch die Geseßgebung über - die Gewerbefreiheit auf dem Lande verloren gegan zenen Berechtigungen zu entschädigen. 5) Eine Regulirung wegen Entschädigung für die Bank-Gerechtigkeiten in kleinen Städten anzuordnen. 6) Zur Beseitigung der Controlle bei dem Betriebe der Branutweinbrennereien , - die Branntweinsteuer zu fixi- ren, und die Grundsteuer, welche die Altberechtigten noch gegenwärtig für ihre Berechtigungen ¿ahlen müssen, bei der Maischsteuer oder Servisabgabe zu fompensiren. 7) Die drückende Last der kleinen Städte Schlesiens und der Grafschaft Glaß, welche die Beitragsverpflich- tung zum Schaden - Ersaß für die nach Kriegsmaxime von befreundecer Hand angezündeten Vorstädte Bres-

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nlaßten Begut-

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Gedruckt bei Feister und Eisersdorff.

‘laus ihnen auflegt, durch Bei

‘7. Juni 1821 und Dienst A

hervorgetretenen Uebel! stán

húlfe aus den Staats fassen zu erleichtern. 8) Den überhandnehmenden Brand, )tifcungen duch Beschleunigung der Uotersuchung, rúdi sichtslose Auwendung der Strafges:6e in ihrer ganzen Strenge, und mögliche Publicität für Vollziehung d Strafe, vorzubeugen. 9) Einen Entwurf zu einem zeiti gemäßern Land, Feuersoz:etits- Reglement durch die Kj, utglihe Regierung ausarbeiten; und dem náchsten Lad, tag zur Berathung vorlegen zu lassen, 10) Zum Zwet der Credits Vermehrung fär Hypotheken, den Pupilley und D. posital Behörden zu befehlen, in Zukunfc die bu treffenden Kapiralien nicht mehr in Staats1chuld schein umzuseßen. 11) Zam Zweck einer angemessenen E, lung der Dorfgercichce, die Erhebung dér Zählgelder diy lelben wieder zu gestatten. 12) Zur Vermeidung aly Zweifel über die geleßlihe Gülcigfeit der Provinzid geleße, Statuten und Observanzen, die Vollendung u ÉEmanirung des Provinzial, Geseßbuches anzuordny, 13) Die bisher in den Gebirgsfreisen bestandene Ei richtung der Waisenkassen und deren Verwaltung unveriy dert fernerhiv bestehen zu lassen, 14) Dem nächsten Landt einen Entwurf zu etner verbesserten Taxa stolae vo!zulega 15) Zur zweckmäßigern Erhébung der Klassensteuer ein V.rwehrung ter Klassen, und einige angemessen era( tete Abänderungen statt finden zu lassen. 16) Den Gul desißern Ober- Schlesiens, auf die- bei den Dienst - Abl [ungen erforderlihen Kosten, zur Einrichtung der veti äudetten Bewirthschaftung, einen entsprechenden Ven schuß zu bewilligen. 17) Die bei der Allerhöchften drei zehnten Proposicion, für die ‘Dienst Ablôsung der Gre ner in Ober, Schlesien aufgestellten Grund1áße, aug in den Kreisen Nieder - Schlesiens Anwendung finden zu lassen, in welchen gleiche Verhältnisse vorwalten. 13) In Beziehung auf die Gemeindeitstheilungsordnung von blôsungs.Ordnung de eod, gen. 19) Eine vollständiger r Zuziehung zu Wegebautt Meéhyreren bei dem Bergwese den abzuhelfen, 21) Jn Ba g einige vorgeschlagene Modi rheben. 22) Eine Erweiterung s wegen Benußung fließender Acker: Kultur ausarbeiten, und ur Bigutachtung, vorlegen zu (Fortseßung folgt.) |

Spit A Tre inm Ü enem D

Königliche Schauspiele,

Freitag, 28. Sept. Im Schauspielhause: „Dil Vertrauten „‘/ Lust\piel in 2 Abtheil.; von A; Müllüe (Hr. Kriete, vom Stadt:T ner Bock, als Gastrolle.) Hierauf; „„Der flatterhast Page,‘ pantomimisches Ballet in 3 Abtheilungen, ein gerichtet vom Königl. Balletmeister Titus.

Es wird ersucht, die zu r. heutigea- Vorstellung by reits gefauften Opernhaus - Billets, auch Abonnement( Billets, heute Abend von 95 Uhr an, an der Kasse ded Schauspielhauses, gegen Schauspielhaus - Billets un tauschen zu wollen.

Sonnabend, 29, Sept. Jm Opernhause: ;,Do Juan,‘ Oper in 2 Abtheil. , mit Tanz. Musik ‘v Mozart. (Mlle. Henriette Sontag, Königl. Kammel sängerin: Donna Auna, als erste Gastrolle.)

Billets zu den Logen des ersten, ziveiten und drít ten Ranges, zum Parcerre und Amphitheater, sind in Billet - Verkaufs - Büreau noch zu haben.

eine Abänderung zu genehmi Gleichstellung in Betreff de eintreten zu lassen. 20)

tref} der Gesinde Ordnun fationen zum Geseß zu e des Vorfluths Reglement Wässer zur Wiesen- uad dem nächsten Landtage z lassen.

Redacteur John

heater zu Magdeburg: Gärl

Allge

reußische St

meine

aats - Zeitungs.

Ne 228

Berlin, Sonnabend, den 29 sten September 1827.

Amtliche Nachrichten. Kronik! des Tages.

__ “Berlin, den 28. September.

Se. Majestät haben heute durch den als Kourier n St. Petersburg angekonimenen Russisch Kaiserl. dersten und Fügeladjutanten Fürsteu Labanof die frohe ahtiht erhalten, daß J. Maj. die Kaiserin am 9/21. M- von einem Prinzen glücklich entbunden worde ist.

Seine Durchlaucht der Fütst Neuß - Lobenstein; bersdorff Heinrich der LXXIL,, ist nah Leipzig gegangen, : i

( Publicandu-m. : Nachdem “auf die in Gèmäßheit der Allerhöchsten abinets-Ordre vom 22 April d. J. (Geses Sammlung r. 1060.) gegen. Ausfertigung von Sechs Millionen halern in Kassen - Anweisungen zu deponirende gleiche umme in verzinslihen Staats - Papieren, von ‘der Veneral Staats : Kasse anderweitig 500 000 Thaler in Ptaats;Schuldscheinen eingeliefert und diese auf die in nserer Bekanntmachung vom 23. v. Mes. bereits er: áhnte Art außer Cours -géseßt, auch in unserm Depo- torio verwahrlih niedergelegt worden sind, dagegen aber t gleiche Betrag in Kassen - Anweisungen à 1 Thaler die General-Staats- Kasse abgeliefert wird ; so brin- " wir, der Allerhöchsten Bestimmung gemäß, in der nlage das Verzeichniß jener jet deponirten Staats- huldsheine nach ' ihren Nummern, Littern und Be- gen, hiermit zur dfentlihen Kenntniß. -

Berlin, den 29. September 1827.

Haupt - Verwaltung der Staats - Schulden. von Schüße. Beeliß. Rochow.

Angekommen. Der Oberst und Flägeladjutant l. Majestät des Kaisers von Rußland, Fürst Labag- ow-Rostowski, als Kourier von St. Petersburg.

Abgereist. Der General , Major und Komman; eur der 3ten. Kavallerie - Brigade, von Sohr, nach Ptargard, : :

Durchgereist, Der Kaiserl. Russische Feldjäger, ieutenant Wimmer, als Kourier von London nach pt Petersburg.

Zeitungs - Nachrichten.

A usland.

aris, 22. Septbr. Jhre Königl. Hoheiten der M die Herzogin und Mademoiselle d’Orleans, so

wie der Herzog von Chartres haben gestern dem und Jhre Königliche Hoheiten dem Dauphin, phine und Madame, Herzogin von Berry, so wie dem“ S Herzog von Bordeaux utiïd Mademoiselle ihren Besuch abgestattet, Um 11 Uhr wurde in der Schloß Kapelle zu Str. Cloud, in Gegenwart des Königs und der Ks, niglichen Familie eine Seelenmesse für den hochseeligen König Ludwig XVIIL. gehalten.

Der König hielt demnächst Ministerrath, wöran der Dauphin Theil nahm.

Unsere Blätter sind größtentheils noch wit Details über die Reise des Königs, die Se. Maj. bei dieser Ges legenheit uberall dargelegten Bewei ehcung seiner treuen Uaterthanen,

se der Liebe und Ver-

“und die von Sr, Majestät dabei geschehenen huldvöllen Aeußerungen au- gefúlle, j Fr. 70—75 C. Drei

Fünfprocentige Rente 101 proc. 72 Fr. 15—30 C. | Stockholm, 18. Septbr, Die Königin hat die Städte Lund, -Malmdô, Kalmar und Karlskrona besucht, J: M.’ kamen gestern in erwünschctem Wohlsein hieher urüd. : z Briefe aus. Abo enthalten folgende Details über die schreckliche Feuersbrunst, von der jene Stadt betroffen worden ist: Sieben Achttheile der Stadt, über 900 Häuser, liegen in. der Asche. Die Hibe war so stark, daß auch sonst brandfeste Gemächer vergitúgen. Auf der Südseite. steht nur noch das Erzbischofshaus und das des Prof. Lagus ; im Kloster einige Hütren ; auf der fleinen Seite das Societätshaus ; das Schauspielhaus war das leßte, was dort brannte. Alle Menschen, nebst dem Löschgeräthe, waren nah der Stelle geetle, wo das Feuer zuerst ausbrach, nicht ahnend, daß es auch schon- an den abgelegensten Stellen und auf der andern Seite des, durch die-Stadt laufenden Wassers wüthete, wels cher Strich nun ohne Sprüs6en, Wasssergefäße, Karren, Pferde war und so sehr bald einem Feuermeere glich, ohne daß jemand zu retten oder zu lôschen bei der Hand war. Der Brand währte den ganzen Tag fort und nur eine unbedeutende Anzahl Häuser bei der Schloßg- und der . Wasser : Gasse blieben vershont. Die Domkirche wit allem darin befindlichen , ‘die afademishen und alle Gebäude der Krone sind vernihtet. „Jch, heißt es in einem Briefe, „habe alles, ohne andre Ausnahme als einen Theil meiner Baarschaft und mein Silber, verloren ; ih und meine Familie haben nun son, nebst vielen tausend Andern mit naten Kindern, den vierten Tag und Nacht unter dem freien Himmel auf dem Felde und den Anhöhen um die abgebrannte Stadt her ges legen.‘‘ - (8 Madrid, 11, Sept. Gestern früh is ein außers ordentliher Courier mit Depeschen aus Sarragossa ein- getroffen; nach Juhalt derselben sind die Rebellen in

König der Daus