1827 / 243 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Thu, 18 Oct 1827 18:00:01 GMT) scan diff

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Fn land.

Bresláu, 10. October. Bei dem am 2., 3, und 4; dieses Monats abgehaltenen Hecbst, Wol» Markte, sage die Breslauer Zeitung, wurden nah den vou den Thoczollhäusern etugegangenen Listen in Summa 2489 Züchen zu Markte gebraht. Das Gewichr 1hres Juhatlis hat aueh ¡diesmal nur fractionswetse ermitcel werden könnten, weil, seldst hinsichclich der [hon gewo- gen zu Markte fommenden Wollen, die bei den Wagen befiadlihen Schäfer oder Knechte selten üder das Ge wicht unterrichtet siad, die davon unterrichteten Amt leute aber meist vor oder nah Ankunft der Wolle hier eintreffen: Nach dem aus den Waagebücheru extr1hir- ten Durchschuirtsgewicht ist die Zuche zu 35 Ctr. Wolle anzunehmen, und es hat daher dre neue Zufuhr iu 87112 Ctr. bestanden, Hierunter befanden nh: aus Slesien 6485 Cer., aus dem Großherzogthum Posen 1206 Ctr, aus dem Königreich Polen 1001 Cer., und aus dem ôöfterreihijhen Schlesien 19 Cer., hiezu trete noch die hier vom Frühjaycswollmarft-aufgelagect gewe senen circa 2000 Cer., und es hat alio der ganze Wol vorrath auf. dieiem Markte in 10,711 Etr. bestanden. Es wurde häufig die Klage vernommeu, daß n Folge der großen Trockenheit -dieses Jahres, und des nachthei ligen Einflusses derselben auf oie Füttecung der Woll. wuchs nur gering gewesen, und daher die Schur nicht ergiebig ausgefallen sei. Die Verkäufe gingen ziemlich rasch vorwärts und insbesondere warea die schlestiichen Wollen ziemlih mit Adlauf der dret Markttage aufge táumt. Von der auf dem Markt aufgelagert gewesenen Wolle, sind nur circa 300 Cer. polnischer Wolle übrig geblieben, Einschürige Wollen sind verkauft worden von 107 Thlr. bis. 50 Thlr., zweischürige von 60 bis 40 Thlr. ; polnische Wolle zu 39 bis. 30 Thlr. Etn großer Theil der gekauften Wolle dleibe im Jalande. Bei den Cre dirJnsticuten ist diesmal, so viel bekannt, nichts depo nirt worden. der geringen Qu-ncität Wolle, nur wenig ausgelegen ; für -den bedeutenden Frühjahrs - Wollmarkt liegt bereits “den Communalbehörden die Frage zur Entschließung vor: auf welche allen Wün|chen wöglichst ent\prechende Wetse die zum Markt kommende Wolle zum Schuß gegen die Witterung untergedracht werden fan? und ob dite dies- fällige Vorkehrung ein Communal Unternehmen werden, oder Privatpersonen überlassen werden soll? Die am diesjáhrigen Frühjahrs MWollmarft hin und wieder laut gewordenen Klagen Über die Zulassung- der Kaufgeschäfte vor den festgeseßten Markttagen, sind an dem leßtern Wollmatrkte nicht gehört . worden, weil nicht erhebliche Käufe vor Beginn des Marktes geschlossen worden sind. Aber auch entgegengeseßten Falls dürfte diese Zulassung ihre näcste Rechtfertigung wohl schon in dem einzigen Uinstande finden: daß sie niht füglih gehindert werden fann. Das von Vielen als entsprechend vorgeschlagene Mittel: nicht zu gestatten, das vor Beginn der ¡Marke tage die Wollzüchen aufgeschnitten werden, würde sich dald als ungenügend zeigen, größten Theil der Wollproducenten zu. der Ueberzeugung gebracht, daß die Verkäufe, welche vor Beginn des Mark

tes geschlossen worden, stets die besten Preise gewähren. f

Abgesehen davon, daß also der große Theil. Wollprodu centen, welcher bisher von der Schleunigkeit , mit wel. cher zeitig anfommende Ausländer sih diè guten Wollen durch Kaus zu sichern trachten, großen Vortheil gezogen har, nit einem dergleichen Verboi höchst unzufrieden sein würde, so ist auch flar, daß jeder derselben, sich

_Wäl]che exsehen

Zufriedenheit dezeugen,

der Markttage

Auf freiem Markt hat diesmal, in Folge |

Die Erfahrung hat den.

mit großen Probemassen versehen,

diese in sei auslegen, und nach denselben l seiner Sty

dre Verkäufe abschließen wy

rechtliche Mäuuec bekaunt sino Proben zum Adj Ichl Käufe genügen würden unterliegt umjo weniger cem

sel, als dergleithen Käufe auf jedem Markte Wenn

d w vorfomme

de

de. Daß für Wollea von gutem Raj, deren Etgenthümerh |

Allgé E,

reußische St

Wollen s@hon auf dem Thier verkauft werden

warum jollten alte Abnehmer nicht befkannee Wollen n

Proden fausea, aus tenen sie zugleich den Aus fôanen ? Wie aber jollten solche Vecti

oyne die unecträglichste sich verhindern lassen ? ich von seldst eiugefüúhre. Käufer eine bis mehrere etngetcoffen, ‘und hre frühe Anwesenheit hat auch yij

Späúhrerei und Sccraf ‘Plate

Veckäujec früher hergelockc. Da sih dieß alljährlich wiy ihren Vortheil di

derholt, so mússea ooch wohl beide gefund.n haden. Jonen diejen aus Räcksichor fär j jpáter kommenden deshränfen, wäre eiue Beeintráhi gung des freien Verkehrs, wie sie selbst unter den flu isten Zünften nicht wehr zu finden is, Es gab eine 3 wo hier fein Sälzer seine Toane Salz aufschlagen du devor nit die Stunde schlug, wo ‘die gesammte fe bende Sälzer - Zut sie aufschlug. Aber das Publil und. der grôgte Theil der Salzhändler. würden ; wenn dieß wieder eingeführt mi oen jollte. Auch dúrfteu diejenigen irren, E Â den, daß durch eine erzwungene, Beschräufung der Kay Geichäfte auf die Markt, Woche, ‘ihmá Vercheilung der Losung. auf „ewonnen werden würde. wägt, aus welchen gewöhnlich die Preise mic Cintri ; heruntergehen, so wird flar, daß jt Beschränkung feinen andern Erfolg haben würde, 4 daß der Geldbetrag, um welchen die früheren Käuse | her abgeschlossen wurden, dem Lande verloren ginge,

“Stettin. Am 21. Septbr. ging das der Könj Seehandluùg zugehörige, 225 Normallasten große Sd Mentor mit einer Ladung Schlesischer“ Leinwand, M

und Stabholj nah J -maika ab. Es ist das erste pru welches von Swinemünde zur Einleitun welche von größer Wichti Wahi

ßishe Schiff, von Handelsverbindungen, keit werden fôtinen, schèinlih wird zurückkehren, Stralsund, hier durch den regen Betrieb eines Privatvereins ein Schule eingerichtet und gegründet, welche bestim i

1, diteft jene Jnsel- besucht. es mit Produkten der Jajél auf hi

100 kleine Kinder solcher ganz. armen Élcern, welche [h 4hre Kinder

nicht gehörig beaufsichtigen-könnën, den gan)

Tag unter Aufsicht zu halten und vorläufig anzul:ifi

bis sie eigentlih shulpflihtig werden. Diese Sd

ist die erste ihrer Art in dec Provinz, und bleibt unl der beständigen Fürsorge des genannten Vereins, wil gleich sle sih an die öffentliche Unterrichts-- und Arm Anstale des Orts ange|chlossen hat. Ls O

Königliché Schauspiele

Mittwoch, 17. Oktober. Jm Schauspielhause; l Begehren; Die Tochter der Lust „‘/ D Sea Ae lansrm, von E, Raupach. V s onnerstag, 18, Oct. Jm Schauspielhause: „d Machc der Verhältnisse. /?. C L Falfenau, als lere Gastrolle.)

Gedruckt bei Feister und Eisersdorff

MRedácteuë Jo)

Y Amtliche Nachrichten.

eine glei mäßige die Wollen gleichen Werthe Wenn man die -Gránde er

Im Laufe des Monats Sept, |

C G S r E EN E

meine

aats - Zeitung.

Das Kaufen vor dem Mark bi : i NZ Unbecufen siad ausw |

244.

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Wochen vor dem Marti (M - : : x Berlin, Donnerstag, den 18ten October 1827.

Kronik des Tages.

Der bisherige Advokat - Anwald Herrmann Joseph tmanns zu Aachen ist zum Nocar im Friedensges tödezirk Erkelenz, Landgerichtsbezirks Aachen, mit wisung seines Wohnorts. in Erkelenz, bestellt worden.

i) 1

Befkfanntmachung, :

Lom erften November dieses Jahres, werden die l den Posten eingehenden Briefe für hiesige Residenz, Wle bisher nur zweimal täglih durch die Briefträger WMellt wurden, - täglih fünsmal ausgetragen werden. M Briefe werden alsdäun- nicht mehr persönlich von Briefträgern aus der Post abgeholt, sondern sie den ihnen in ihr Béstellungs - Revier übersandt.

Bei di?ser_ Einrichtung müssen die Briefe deurlich d vollständig addressict, auch mit môglichst- genauer gabe der Wöóhnung des Empjängers versehen sein, da e shuelle Bestellung det Briefe sich nicht mit zeit- bendei Nachforshungèn über den richtigen Empfän- und über dessen Wognung vereinigen läßt.

Das auswärtigé, nach* Berlin korrespondirende Pu- Mum, wird hierauf aufmerfjam gema Berlin, den 15. Oktober 1827. L Der General - Postmeister Nagler.

Zeitungs-Nachrichten. | Auslan b.

Yaris, 11, October. Hr. Recacho, der vormalige weral- Polizei - Jntendant von Spanien, ist vorgestern r angekommen; er hatte sich in Lissabon eingeschist 1d war in Havre gelandet. M

m Z..d, sind von Perpignan 3 Abtheilungen des sea Linien , Regiments, zur Verstärkung der Garni, nen von Bellegarde, Praß de Mollo und Collioure gegangen. / Y

Am 6. Octobèr um halb 7 Uhr Abends ist zu Nan- h, bei -Fackelschein,-das binnen 40 Tagen gebaute Pa- i(tboot Virginie vom Stapel gelassen worden." A Ju dexr lebten Sibuyg der geographischen Afademie | Herr Bardié du Bocage einen Brief des franzôsi- in General-Consuls zu Tripolis, Hra: Rousseau, vor- lesen, worin dieser- meldet, daß in Tripolis eine poli, ch literarishe Monats\chrift errichtet worden, die den itel; der Afrikanishe Forscher , (Inyestigaleur Afri- i führt ; die erste Nummer ist am 31, Juli d. J.

lenen,

Eins unserer Blätter hat die Summen“ berechnet,

J welche die Einwohner von Paris täglih an die Eigen-

thümer der Fiafers und Kabrio]ets entrichten, Ein jeder Fiafer - Kutscher -entrihtet seinem Herrn täälih minde- - stens 14 Franfs und jeder Kabriolet - Kutscher 12 Fr. ; die vorhandenen 1000 Fiafkers ergeben sonach täglich 14 000 Fr. und die 700 Kabriolets 8300 Fr., zusammen 22 100 Fr., mithin im Jahre 8,175,000 Fr. Dies ist jedoch noch nit alles, denn außer dem, was_der Eigen- thümer befômmt, muß das Publikum auch den Unter- halc und den Gewinn des Kutschers zahlen, was auf nicht weniger ‘als 3 Fr. täglich für einen jeden angeshla- gen werden fann ; dies sind alo täglih 3000 Fr. für die Fiafer : Kutscher und 2100 Fr. fäc die Kabriolec- Kutscher, zusammen 5100 Fr. täalih, oder 1,861 500 Fe. jährlich, Rechnet man diese Sumunie zu den vorge- dachten 8,175,000 Fr., so zeigt sh ein Tetalbetrag von 10 036 500 Fr. den das Publifum zu entrichten hat; von allen anderen Miethwagen abgesehen. Dieser einzige Jndustciezweig kain eine Vorstellung von dem Verkehr der Hauptstadt und von den Resultaten der» anderen Gewerbszweige geben. © - GOD j Fünfprocentige Rette 101 Fr. 75—60 C. Drei

proc. 71'Fr. 90 C. i

London, 8. Oftober. (über Paris). Der russische Gesandte, Fürst Lieven, und der französishè Geschäfts- träger, Hr, Roth , hatten vorgesteru eine lange Confes renz mit dem Grafen Dudley im auswärtigen Amte.

Sonnabends Nacht ist ein Königsbote mit Depes schen, wie man glaubt von Hrn. Stratford - Canning, eingetroffen; gleichzeitig ist auch der Courier Contini mit Depeschen von dem Lord: Obercommissair der Joni shen Jaselu, Sir Fred. Adam, angelangr. j i

Es sind gestern , sagt der Courier, Depeschen von

unserm Gesandten zu Konstantinopel, Hrn. Stratford Canning, eingelaufen; sie sind vom 16. Septbr. datirt und melden blos, daß sich in den Ansichten der ottoma- nischen Regierung keine Veränderung kund gegeben hat, und daß dieselbe sih nicht geneigt zeigt, auf ihren le6- ten Beschluß zurückzukommén oder die diplomati hen Erörterungen wieder anzuknüpfen. Die Pforte scheine entschlossen, dem Gange der Ereignisse. stillschweigend zu folgen und abzuwarten bis die ersten im Vertrage vom 6. Juli angegebenen Maßregeln zur Ausführung gebracht woëdeo, um dann ihre Absichten kund zu geben und nah eigenem Antriebe zu handel, Beim Abgange jenes Couriers hatte noch feine feindselige Demonsträ- tion statt gefunden und die Gesandten befanden sich das her fortdauernd auf ihren Posten. So lauten die-Nachs richten, welche die Regierung erhalten hat, wir haven ¡jedoch Privatbriefe aus Constantivopel vom 18. Sept. gesehen, des Jnhalts: die englishen Kaufleute seien am 10. dess. M. von dem britannischen Gesandten benach-