1827 / 263 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Sat, 10 Nov 1827 18:00:01 GMT) scan diff

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ließ er sich in einiger Entfernung von dem Knaben nie- der und machte nach fuczer Zeit einèn neuen Angriff. Der kecke Kn3be vertheidigte sich jedoch mit der Sichel, die er glúckliherweise in der Hand hatte, so glücklich, daß er den Adler unter dem linken Flügel in die Bruj|îi und gerade in die Leber traf, so daß der Streich 1ôd li war. '

Brüssel, 4. Novbr. Am vorigen Mittwoch ertheil ten Se. Maj. im Haag große Audienz, welche von Mit- tag bis Abends gegea 8 Uyr dauerte.

Am 30. hat in den Sectionen der zweiten Kam:

‘ter der Generalstaaten die Discussion des Budjets be-

gonnen. fre Aus dem Vortrage des Finanzministers bei der Uebergabe des Büdgets fúr 1828 erhellt, ‘daß mit den Sumnmeu, die in den Jahren 1825 27 von wegen des Landes zur Ein!ldsung und zum Ahfkaufe von Na tionalshuld angewiesen worden, drei Millionen Capi tal an Obligationen des Spyndifats, die 4: pCet. zin; sen, eingeldset und 6,9 7,600 Fl. Capital nationale ac- tive Schuld angekauft sind, von welchen leßteren die Zinsea in folgenden Jahren gleichfalls zum Ankaufe ac- tiver Schuld verwendet werden sollen, und daß, während im laufenden Jahrè ein Belauf von 2,400,000 Fl. zu diesem Behuf angewiesen ist, für das folgende dazu 2,600,000F!. vorgeschlagen worden uud. daß die seit 1825 dazu gebrauchten Summen jedes Jahr mit 200,090 Fl. erhôhet worden. Zugleich erhellc, däß, während dem Tal- gungssyndikate ¿i Zeicraum vou 25 Jahrenzugela sscn war,

_ zumEinkaufe von 125Mill. ausgesc6tèer Schuld und 125,000

dem Auslande eingelaufen,

vergrabenen, nur ihr allein bewußten Gelde in Kennt“ Pleiden Mittels ader uur von solchen, die in die Karten gesehen hätten, ganz würde beurtheilt werden fönnern.

Kans ; Bill-tten, dasselbe dieser Verpflichtung bereics im dritten Jahre genúgt hat und daß es bald.zur Ver- nihtung der angefauften Nummern schreiten werde, die noch. im laufenden Jahre öffentlih angezeigt werden sollen, Der Uebershuß vom Finanz Rechnungsjahre 1825 (f für 1827 wte 1,815,797 Fl. benußt worden, und für 13828 wird' der Mehr - Ertrag von 1826 mit 3 267,950 Fl. angeschlagen. E

Jm ‘Oftober siud zu Antwerpen 85 Fazhrzeuge aus

Am“ Abend des 31. Oftober sind bei dem großen Stcurmwinde ín der Nähe des Hafens von Ostende 2 Schiffe gescheitert, ein niederlänoishes von Dortrecht fommend und das englishe Paquetboot Eclipse, mit dem Postfelleisen von Dover. kommend; vou beidèn wurde die Mannschaft, s0- wie auch von leßterem das Felleisen gerettec, i :

Vei den manuigfachen Meldungen von Verbrechen und schauderhaste@ Ereignissen, womit man jest fast ‘täglih betrübt wird, gereiht es um so mehr zur Freude, auch Züge von Bravheit und Edelsinn zu ver- nehmen; wir theilen daher mit Vergnügen nachstehendes Begebniß mit, Jn einer der hiesigen Vorstädte ift vor furzem eine Person von nicht undedeutendem Vermdgen gestorben, Sie hatte im Testament nur ihre Nichten, zum Nachtheil ihrer Neffen, als Erben eingeseßt, über- dem aber noch einer Magd ein Vermächtniß ausgeseßt und namentlich das von ihr {der Ecblasscrin) bewohnte Haus vermaht. Kurz vor -dein Tode hatte sie dieser Magd auch entteckt, daß eiue bedeutende Summe Gel. des im Garten vergrabetu liege. Die zu Erbinnen er nannten Nichten haben jedoch, in edler Gesiniung die ihnen durch das Testament gegebenen Vortheile nicht ge- nießen wollen, sondern den Nachlaß mit den natürlichen Mickerben getheilt und die brave rehtlihe Magd hat ihrerseits sich beeilt, die Erben von dem in dem Garten

niß zu seßen. 0 i :

- Madrid, 18, October. Die Hauptstadt und alle Provinzen, mit Ausnalime von Catalonien, erfreuen - si der vollkommensten Ruhe. - Man hofft aber allgemein, daß auch dort der Friede bald ganz hergestellt sein wird,

indem wir jeden Posttag die Nachricht von neuen j; terwerfungen und von der Zerstreuung neuer Band erhalten. Die Reise Unseres - vielgeliebten Königs dieser Proviuz ist’eine unshäßbare Wohlthat, deun hat sein Volk vor den Gräueln des Bürgerkrieges j rettet. ' j _ Barcelona, 20, October. Die Ruhe kehrt (| mählig in unsere Provinz zuruck. Ein Theil der Aj rührer hat sich nah der- Cerdagne zurückgezogen, wah sheinlich um ‘leichter die französishe- Grenze errei zu_ fönnen. Es sind Maaßregeln genommen worden, j die Aufrührer entwaffnen zu lassen. Die Alkalden sy beauftragt, diejenigen namhafc zu machen, welche | dem Aufstande Theil genommevy haben, und diejeni welche zur Pflicht zurückkehren, - : |

Es werden Anstalten zur Reise Sr. M. nach Y lencia gemacht; man hofft, daß -das Fürstenpaar a hierher kommen wird. -

Figueras, 22. October. Der berüchtigte Casti dessen Befanntmachungen ¿ihm eine traurige Celeb tác- vershafst haben, hat sich bei den Behöôcden- gemi det. J:p del Estanys ‘ist ‘der einzige, welcher den Ai rubr noch in den _Bergea ‘aufreht hâle. B

A merika. Es ift (sagt ein Neuyorker Blatt) si früher gemeldet worden, daß unssr Gesandter in Mexi Hr. Poinsett in eiger Schrift, die er dort am 4. Juli hu ausgegeben, sowohl jein Benehmen, als die Politik di von ihm daselbst repräsentirten Vereinigten Staoten j gen die: neuen amerikanischen Republiken. zu rechtferh gen versucht habz, worin-er. die befannten „großeu- Vi dienste_ unsrer Regierung in der Anerfevnung der ly abhängigkeit jener neuen Staaten und der Anwen du ‘eines allgemeinen Augriffs auf diese Unabhängigkä durch die Stellung, welche wir nebst England in diesl Hinsicht angenommen „- in ein hefles- Licht seßt. Di nächste Veranlässung zu dieser Schrift hatte eine At Aufcuf an das mexicanishe Volk von Seite der Legis latur dès Staats Veracruz ja Jalapa vor einiger Zti gegeben, in welchem sie ecflärte: sie habe starken Ver dacht auf- einen s{chlauen und heuchlerischen fremden Mi nister, d2r ebenso eifcig für das Aufblühen seine Laades, als feindselig wider- das der mexicagnischen Unie strebe; indem er sich vorstelle, daß die Gcrôße unl der Ruhm seiner Nation im umgekfehrten Verhältni zu denen der mexicanischea. Staaten stehen müsst dergestalt, daß fr die erstern alles Verlust sein würde was die leßteren gewönnen" und umgekehrt; ferner -ausrehne,- daß der Ackerbau Mexico’s noch (l ungeheure Fortschritte machen werde, daß er -den di Amerifanishen Nocdens unbedeutend und fast zu nichi machen músse, falls zugelassen würde, daß die neue Or) nung der Dinge friedlih zu Stande kämez ferner, das mit der Zeit die Haundelsverhältnisse zwishèn Mexi und Großbrittännien nachtheilig für das Juteresse sei nes Landes werden fönnten; aus welhen Gründen zu sammengenommen er sih das shrecklichstz und für dis Mexic. Repudlik vernichtendste Projeft ausgesonnen- unl angefangen habe, es zur Ausführung zu bringen, näml lih Haß und Mißtrauen unter dem M xic. Volke ein zupflanzen und fortdauernd aufzunähren , und zwar in dem er den maurerishen Ritus von York eirgefüh! habe. Es wird Hrn. Poinsett natürlich öffentli leit, eine Beschuldigung zu widerlegen ; die ia Hil sicht ihres Zweckes uugereimt erscheint, da der\elve v dem Augenblicke an, wo nur auf ihn als bestehend g deutet wird, unetreihbar und nur wider sih selbst {ls geud werden muß; in Hinsicht des angewandt sein sol

Er sagt in leßterer Hinsicht: „Der Ritus von “York existirte schon vor meiner Anfunft im Lande, i ‘fand

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[chon fünf Logen nah" demselben errichtet vor- und habe

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es weiter gethan, als nah deren Wunsch Urkunden e sie’ von der ‘großen Loge ‘in Neuyork zu verlangen, d, weil ich darum gedecen ward, die groye Loge in u installicen, Hätte ih eine despotijche Regie ng in M.xico vorgefunden, so würde ich üiiht einmal sen geringen Antheil, au der Einjührung der- Maure- im Lande genommen haben, allein ih fonacte mir ht vorstelen/ daß sich ineiner Republik der geringste wurf wider die Einführung einer so rein und durch. ¿ republikanishen Jnstitution, wie die der alten York: (n Maurerei ist, erheben- fônnce. Wenn diele, bei j zu. Lande auss{lreßlich Werken der Mildthätigfkeic » Menschenliede gewidmete Justitution, hier in Me- ) diesem Zwecke entfcendet und zu politijchen Combdi- ionen verwendet. worden ist, so“ habe ‘ih daran en Theil gehabt, und ergreife diese Gelègenheit, zu áren, daß ih nie eiñer Loge beigewohnt, wo politi, Grundjäße oder Maaßregeln veryandelt worden- und ih, seirodem die dffentliche Stimme die alcèn Yor- hen Maurer beschuldigt hat, daß sie, dem schäoli; 1 Benpiele der Schottischen Maurer folgend, thre stitution politijchen Zivecken -- dienstibar machten , h ihren Versammlungen gänzlich - entzogen hade. ui macht hiebei hier in Neuyork, wo doch der Sib großen Yorkschen Loge ist, die Erinnerung, daß Hre. nsett, tndem er diese Art von Maurerei „„republi- (ch‘' nenat,-ihr doch wider seiné Adsicht selbst einen tischen Anstrich giebt. Der Seneral Paez j )ut worden) den Redacceur eines zu. Caracas erschie, en Zeitblatis, welches heftige Ausjälle gegen Bolivar zielt und dessen Charafter und Absichten in ein nachthèi- 6 Licht stellte, veryaftén Und nach Laguayra bringeu las

Éin Privatschreiben aus Caracas vom 28. Aug. an

Herausgeber der Baltimore Zeitung (welches die Thies c ausz üglich mittheilt). stellt jenes gewaltsame Verfahren dur das dffentlihe Wohl gebotea, dar, indem jener dacizur (des Colibri ) durch fein genanntes Blat( d andere - Schreibereien dahin gestrebt häbo, die denschäften des Volks aufzuregen , was: zumal uuter dertnaligen Umjtänden verderbliche Folgen sür die he des Laudes- gedroht habe. ¿Diejenigen (heißt es eneinm Schreiben), welche. durch die Erfahruugen der volution am besten belehrt find, hegen die feste inung , - daß bei Bolivars Anfkunsc in Bogota, nunmehr bereits erfolgt sein muß, Alles iu ge. ge Ordnung gebcacht werden wird, Er wird

M Prändenienstuhl einnehmen .und- somic Santander

s Etnflusses beraubt werden; Geueral Paez wird 1 völlig zufrieden gestellt, Revenza?s Ftuanziystem d abgejhafst, die Macht des Congresses wird allent en anecfanut werden, und gute Zeicen werdén in jer durch Zckiejpalt beunruhigtea Lande wieder: en,‘ , An einem Möômente, wo man über die wahren chten Bolivars aufs neue zweifelhaft geworden ist, le ein äctenstück,- worin er seine politijchen“ An fich und Meinungeu-ausgesprocheu-hat,- ein besonderes resse, Solches ist ‘die Adresse Bolivars an-den con; iteuden Congreß von Bolivia, womit er den Ver: ingsentwurf für diesen Staat Üderjaudt hat, Wernn auch frerlich daraus die geheimen Pläne nicht ken;

lercien fann, dieer vielleiht hegen fönnte, so er“

sle doch manchen Blick, in seine Art zu sehen uad enfen uud fann dazu dienen, sich ein Urtheil hier zu bilden. Wir theilen deshald von diejer Adre}? hstehendes mit: V

Gesebgeder. Bei Ueberreichung eines Constitutions wurfs júr die Republik Bolivia fühle ih die Ver:

nheit, worin die Ueberzeugung metner- Unfähigkeit

diese Aufgabe mich versie. Wenn ih beoenkte, dap Weisheit von Fahrhundecten nicht hiureiht, um ein

‘hat, (wie seßthin fürzlih er |

[ Grundgeseß aufzuzeihnen, welches vollkommen ist , und daß selbt der aufgeflárteste Ge]eggeber oft die unmit- telbare. Ursache menschlichen Elends wird: was darf man da von einem Krieger erwarten, oder unser Sclaven geboren und in den Wüsten seines Vaterlaudss begra- ben, nis als Gefangene in Ketten, und Brúder €es- blikt hat, die sich bewaffnet, sie zu zerbrechzn.

J hade mih bemúht, Jh en meine Ansichten auseinanderzuseßen, wie freie Mánner nach deu unter gebildeten Völkern angenommenea Grundjägen regiert werden müssen, wenn gleich die Schule der Erfahrang nur eine lange Reihe von Mißgeschick dardieter. Wel- chen Führern sollen wir dur tas Dunkel so trüber Beispiele folgen ? L

Gesetzzeber, Zhre Pflicht ruft Sie auf, deu An- drange von ¡zwei mächtigen Feinden zu widerstehen, welche stets mit einander im Kampfe begrissen sind, und welche Sie beide zugleih angreifen : Tyranunel und Auarchie bilden ein ungeheures Meer der Unterdrúckung- welches das fl.ine Eiland der Freiheit umgiebr, das des stänöig gegen diz Gewalt der Wogen und Orcane, die sie zu begraben drohen,- anfámpirt, Das is die Set, die Jhre schwache Barke befahren soll, und deren Steus ermaun so unerfahren is. i

Der Verfassangstntwurf. ist in vier politische Ge! walhen getheilt ;' es is noch Eine hinzugefügt, As die Haupttrennuug der andern zu verwirren. Dec wáählbas ren Gewalt sind Vorrechte beigelegt worden, welche sie fn andern Regterungen, 'die als die freisinnigsten ange sehea werden, niche besizt. Sie gleichea denjeaigen 19 dem Bundessystenr sehr. Es schèiar zweck äßig, den uomictelbaren Repräjentanten des Volks diejentgen Pré vilezien beizulegen, welche sie am m:istenck=wün]chen múss sea. Nichrs ist wichtiger für den Bürger, als dhe Wähl seiner Ge|ebgsber, sriner obrigfkeitlichen Perjonen, R ichs tec und Prediger. Dieser Zwcig theili daher die Rechte, welche die Regierung der Staaten im Bundessyitem bes sisr, Auf diese Weije wird ein neues Gegenagew:ht ge gen die vollziehende Macht geschaffen und die Regierung gewinnt neue Bürgschaften und mehr Popularität.

Der geseßzebende Körper ist fo zusammengeseßf- daß er nothwendig in seinen ver|hiedenen Tysilen bers einstimmen muß} er kann nie gethciit sein, wie es bei zwei Kammern aus Mangel eines Schiedsrichters 10 oft der Fall is. Hier sind ihrer drei, Die Frage wird von den beiden streitenden Theilen untersucht und eli dritter unpartheiijcher entscheidet, Auf diese Weise fann fein nüslihes Geleß jur Seite geschoben werden, oder wenn es verworfen wird, muß es zuvor mehreremale wohl erwogen sein. Die Kammera, werden auf diese Weise mehr Rücksichten gegen einander bewahren, dle zur Erhaltung der Eintracht des Ganzen so nothwendig ind. Die neuern Siändeversammlungen, wird man einwenden, sind immer aus zwei Körpern zusammenges seßt. Es geshah, weil in England, welchzes das Muster abgab, Adel und Volk in zwei Häusern repräsentirt werden mußten, und wenn Nordamerika ohne Adel dass selbe chat, so geschah es ivahrs{heinlich aus Nachahmung, Die Sage ist, daß ¡wei deliverirende Corps sich bestäne dig im Zustande des Kampfes befinden müssen, Sicyes schlug aus diesem Gründe eine einztigé vor. etue seltsame Abgeshmacktheit.

Die erste Kammer ift die der Tribunen : fie haben das Recht des Vorschlages aller die Finanzen, Krieg und Frieden betreffenden Gesehe. -Jhnen steht zugleich die Aufsicht úber die Verwoltungsztvetge der Regierung zU«

Die Senatoren deshäftigen sich "mir Entwerfung von Geseßbüchern und ficchlihen Anordnungen. Unter (hrer Oberaufsicht steht “Alles, was die Geseße und die Religion betrifft. Der Senat wählt die Prâfecten, Bezirksrichter, Gouverneure, Corregidors und die Untere

beamten an Gerichtshöfen; er schlägt den Censoren die