1827 / 265 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Tue, 13 Nov 1827 18:00:01 GMT) scan diff

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Die V-rwa'tung is ganz dem Ministerium über- trageu, w-lhes dea Cenjoreu verantwoitlich ift, Die Mauthdeam{en sind die etozigen Ageiit:n8 cvess:loen und nicht dazu gem-cht, (hm Volksgunst zu erwerben.

Der V:-cprástodent is am meisten durch Deschrän fungea gele sse t. Er geho cht betden ¿usawmen, dec seßgebeuden Ve:jammlung und der vollziehenden Macht, Vou üer ersten rehalt er Gesebe, von der zweiten Be feyle. Die SHwiertakciten letnes Amts sind: etue Vor schule súc seinen künftigen Beruf. Ju den Vereinigten Staaten ist es Gebrauch, den Vicepcäficenten aus den Ministern zu wahlen, Nichts ijt verständiger als einen erjahienen Mann an cle Spihe -der Veiwaltung zu stellen, und ich h be diejes als G 1eb ausgenommen.

Der Praslèent ernennt den Vicepräflde-nten, daß e! den Staat regieren und ihm im Bes: hle folgen joll Auf diese Weije werden ie Wahlen vermieden, die iu Republiken jo leiht Anarchie und große Gefahren her beijühcen tfÖôinen. Diele gesürchtete- Krisis geht eden so leiht, wie in Monacchien vocuber, Der Vicepräsi dent muß ein undbeicholtenec Mann sein, denn wenn der Präiideut etnen andern wählte, lo müpte er in ste ter Besorgniß wegen. ehrgeiztger Absichten shweden ; er muß von anderer Seite sib bemúzen, das in ihn ge setzte Vertrauen durch seine guten Dienste zu vsrd/enen,

Die allexvollkoumensten Bü: gichaften sind nie e: gesebr. Bürgerliche Frelheit ist die eluzig wahre Frei heit, das .úbi1ge -tt blo nominel oder hat wen1g Eiuflsp auf den Zustand des Volts. Persduliche Sicerheit, der Zweck, desse: wegen der Mensch n die Gejellschaft trix, und wovon alle Übrige aus4eht, ist gewäyrleistet worden, Ras diejenige des Eigenthums berriffe, so wird sie von dem bürgerlihen Geseßbuche abhängen, “dessen -Anfeiti gung Sie unoerzüguch zum Wohl Jhrer Micbürget JFhre Talente widinen jollen. Jch habe das Geseb der Gejebe Gleichh?it, unangetkastet erhalten; ohne cieses sind alle uujere Rechte nihisdedeutend. Jom müssen wir alles Andere aufapfern. Seinem Glanze- habe ic die verruchten Gesebe der Sclaverei geopfert. :

Geseß eber! Sclaveret 1 eine Verleßung jedes Ge- seßes. Das Geseß, welches sie anerfenntie, würde das gotteslásterliciste sein. -Was für“ ein Recht könnte man zu der Fortdauer derselben anziehen? Etn Mensch das Eigenthum des andern zu werden, Gottes Ebenbilde das Joch aufzulegen gleich einem Thiere ! Wo läßt si eine Vertheidigung für solchen Besiß auffinden ? Dieses mit Qualen gemengte Verbrechen zu übertragen, zu verlän: gern und zu verewigen, würde eine Schande sein , die unsrer Natur widersteht. Niemand kann die geheiligte Lehre der Gleichheit vernichten ; ‘und kana Sclaverel

bestehen, wo Gleichheit verkündigt wird? Wenn fen

Gott wäre, der Beschüßer dér Unschuld und Freiheit, so würde i den Zustand eines Löwen, die Wälder und Wüsten durchstreist,. dem eines Gefan. genen vorziehen, der der Guade eines feigen Tyrannen uncecworsen ist, aber nein: Gott hat- den Menschen zur Freiheit bestimmt, er beschüßt ihn, damit er das göôtt, liche Geschenk -des freien Willens gebranchen soll,

i Die richterliche Gewalt, welche ih vorschlage, ist vôllig unabángig ; sie ist es nirgends so sehr, Das Volk schlägt dazu vor und die Legislatur wählt aus den Vor; ge\chlagenen. Wenn die R'chter ihr' Dasein ursprúag lich nicht dem Volke verdanken, so_ ist es unmöglich,

diese Schußwehr für die Rechte der Einzelnen in ihrer | Rechte sind es,

ganzen Reinheit zu erhalten. Diese welche Freiheit, Gleichheit, Sicherheit, alle Bürgschaf ten des gesellschaftlichen Lebens feststellen. Die wahr hast freie Verfassung steht in deu bürgerlichen und pein-

der ungezügelt

lichen Geseßbüchern verzeichnet, unddie Tyrannei, wel ain meisteu zu suúrchien, 4st die, wele vou den Geri

hdr u tw Namen der Gejehe ausgeubt wird. Die tj

eit desleht, j0 theile sie sie aus. Die polutijche Org atjafion dedeutet ost wenig, wenn nur die dürgerli

Allgemeine

ant o arin bee Preußische Staats - Zeitung.

„vollkommen ist, Mögen die Gejete also gewissenh(

ausgesührt werden und seien sie eden jo unerbutlich jj vas Schicfjal, Nach dem Geiste der Zeit i die T tur abge}, und die Vécläugerung der Prozesse dem verwickeiten Labyrinih der “Apellation mic ihj adgechuittcu worden. :

Das Gebiet der Republik wird durch Präfecty Statthalter, Corregiooren, Friedensrichter und Alcal) regiert. Mewe G.änzeu erlauben wi: mcht, hier Etazeloe etuzugehen, ader selten Sie eingedenk, Geseh ber, daß Staaten aus Stäoten und Hücten besteh uud daß vou dem Wehl diejer das Glück des Gan, abyáuzr, Sie fôunen nte zu viel Aufmerk)amkeit die gute Regiecung ter Departemente verweuden,. ein überaus wichtiger Punfc in der Gejelzgebun vlssen1chast, der zu jeyr übecsehn wird.

Die bewasfuete Macht ist in vier Theile getheil in die Liutentcuppea und in die Seemacht zur Verth digung gegen äußere Feinde z in die Miliz, zur Erh (uag der innern Ruhe; uno îin ein Corps nilitatriss ctsctplantcter Mautyb«awten, die jedenfalls bloßen Z1 veoteuten vorzuztehen sind, Dieser Dienst is mehr y moralisch als über flújsig, sie sollen die Gränze gy ovecrúge. iihe Vecsache bewahren. - i 4

Jh habe vorgeschlagen, daß die Verfassirng zuy wisseu Pertoden verdessect werden soll, dea Forr\chriti der intellectuelen Wt folgead, Die bei Eiufähru von Verbesserungen zu befolgenden Schritte, habe j näher bezeihnet, wie sie mir am rathjamsten \scheinen.

Die Vecaütwortlichkeit der Personen tu den tliche

| Dienst, ist in bestimmten Ausdrúcken in der Constit

tion vvn Bolivia festgesest worden z ohne sie wird d Staat ein Chaos, Jch fordere die Mitglieder des (

jelgebenden Körpers auf, über diesen wichtigsten Geg stand die geuaucsten und -bestimmtesten Geiele zu d

lassen, Man |pricht so viel - von Verantwortlichfe und man findet sie nicgends,- Odrigkeitliche Person Richter u. st. w. mißbrauchen ihr Ansehn, wetl die Ag teu der Regierung nicht unter genauem Zwange s und das Volk wicd das Opfer davon

Königliche Schauspiele,

Montag, 12. Ncvbxr. Jm Schauspielhause: meo undo Julia,‘ Téauerspiel in 5 Abtheilungen, | Shakéèéspeare. (Herr Devrient, vom Stadttheater Leipziq: Romeo, als Gastrolle.) A

Dienstag, 13. Novbr. Jm Schauspielhause: ,„Ÿ Hund des Aubri,‘“ Posse in. 1 Aufzug, von Þ, Wolff. Hierauf : „„Jch irre mich nie,‘ Lust)piel in Aufzug, von C. Lebrun, Und :- „¿AndrE,‘/- Lustspiel 1 Aufzug, von C. Blum. | : |

Mirtwoch, 14, November. Jm Opernhause. Z Erstenmale wiederhole: „Robinson Cruioë,‘/ Melodra in 3 Abtheilungen, aus dem Französi\chen Übertra( von der Königl, Schauspielerin Fr. Krickeberg. j Die, zu diesem Tage, auf der gedruckcen Aust lung angekündigte Vorstellung ‘der Oper; „„Olimpi fann erst Freitag, den 16., gegeben werden, und begi der Verkauf der Billets derselben, Mittwoch, den 1

Morgens 9 Uhr.

S

Gedruckt bei Feister und Eisersdorff.

Redacteur Jo

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N

266.

Berlin, Dienstag, den 13ten November 1827.

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

Seine Majestät der König haben dem Deconomie: mmissarius Kuhlmay bei der. General „Kommiüiision

Soldin, dem- Prediger R iese zu Bocfgorsi im Re- f

rungsbezirf Minden, -dem Prediger Stephani zu 6 bei Landsderg a. d. W. das allgemeine Ehrenzei n erster -Kl ¿sse-und dem Schulrector Koschel. zu Fal berg im Negierungsbézirk Oppeln, das allgemeine renzeichen zweiter Klasse zu verleihen geruhet.

“Des Königs Majestät haben den Land: und Stadt- ster Ebmeyer zu Unna zum Rath bei dem Ober idesgertcht zu Hamm zu erneñnen geruhet, S

Se. Durehl. der Herzog Wilhelm von Braun;

\weig-Oels, ist von Braun¡chweig hier eingetroffen,

Bei der am 10. d. M. aùgefangenen Ziehung der n Klasse Königl. 56er Klassen. Lotterie, fiel der erste uptgewinn von 150.000 Thlr. auf Nr. 22048, nach eslau bei J. Holichau jun. ; 3 G:wiune zu. 5000 Thlr.

en auf Nr. 11017, 24411 und 48242 in Berlin bei

6dorff, nah Düsseldorf dei Spaß und nah Walden g bei Schübenhofer; 3 Gewinne zu 2000 Thlr. auf 44317, 56905 und 83171 in Berlin bei Hirschberg ) bei Meinhardt, und nah Düsseldorf bei Spatz ; 3 winne zu 1500 Thlr. auf Nc. 20767, 29390 und 43 in Berlin bei Seeger, nah Halle bei Lehmann ) nah Straliund bei Trinius; 6 Gewinne zu 1000 r. auf Ne. 39209, 40447, 41098, 54132, 86425 uad 94 in Berlin bet Alevin und bei Gronau, nach Bres bei J. Holschau jun., Bunzlau bei Appun, Erfurt Trôster, und nach Quedlinbarg bei Dammann ; vinne zu 500 Thlr. auf Nr. 2401, 8672, 11259 35, 20270, 24555, 27946, 32459, 34199, 37963 62, 47972, 48185, 53375, 55982, 62840 und 89452 Derlin bei Hiller, bei Seeger und bei Simons]ohn, ) Brandenburg bei Ludolf, Breslau 2mal bei J. shau jun. und b. Schreiber, Bromberg-b. Schmüel, nzlau bei Appun, Grünberg bei Sincka, Halle bei mann, Landsberg a. d. Warthe bei Borchardt, Mag- urg bei Brauns, Marienwerder bei Schröder, Me- b bei Golde, Neiße bei Jäkel, und nah Oppeln bei nda; 34 Gewinne zu 200 Thlr. auf Nr. 3450, 3845, 01, 5642, 5873, 6486, 10406, 11250, 20873, 30200, 097, 35371, 35493, 37878, 39345, 42984, 43226, 923, 47137, 49344, &3967, 63612, 65432, 67481,

70891, 76486, 81788, 82054, 82922, 84160, 87233,

88353, 88847 uno 89442. Die Zieh1ng wird fortgejeßt.

Berlia, den 12. November 1827.

Königl, Preußische General-Lotteries Direktion.

Zeitungs-Nachrichten. Ausland. “Parí s, 6. November. Gestern um fieben Uhr ist

der König nach Fontainebleau abgegangen. Jhre Königl. Hoheiten dex Dauphin und die Dauphine besanden sich

im Wagen Sr. Maj. Jhre Königl. Hoh. die Herzos-

gin von B.rry Und deren Tochter sind nah Rosny abge» gangen. Der: gähze Hof kommt Sonnabend wieder, Vorgestern wurde die diesjährige Kunstausstellung er- ödffner.

M Aus Straßburg wird unterm 81. Oftober gemeldet, daß der Jufant Don Miguel im Laufe der Woche dort erwartet wurde. Jn Mäncheu, Stuttgard und Carls- ruhe siid für S. K. H. bereits Quarciere bestellt.

Ein sranzödst:cher Kauffahrer, „„Der unerschrockene Canaríis,‘/ har vor Kurzem zwei merkwürdige Fahrten gemacht, den 10. Septbr. ifff er von Havre abgesegelt, und den 24, desselben Monats in Céonstadt angekommen, von wo er deu 20. Oftoder wieder absegelte und den 1. Novèr. in Havre wieder einlief.

Fünfprocentige Rente 101 Fr. 70 C. Dreiproc,

71 Fr. 70 C. I

Lon don, 3. Novbr. Die Prinzessin Auguste ist noch immer niche wieder hergestelle. Der Leibarzt, Sir Henry Halford, besucht fle noch täglich; es ist indessen feine Gefahr vorhanden,

Am Sonnabend überreichte der Herzog von Clarence

der in Portsmouth stehenden Division der Königlichen

Seesoldaten eine neue Standarte. i Jn York würde vergangenen Mittwoch von dem Erzbischof von York an der Stelle, wo vormals die St. Marien-Abtey stand, -der Grundstein zu einem Museum elegt. G "Es heißt, daß der General - Lieutenant Sir Wm. Clinton, welcher gegenwärtig die Brittischen Truppen in Portugal commandirt, zum Gouverneur von Mauritius nannt Jet. Ui A A Ketitki Gesellshaft der Wissev schaften ist gegenwärtig ohne Vorsteher. Sir Humphry Davy hat als Präsident resignirt, und auch die ‘betden Secretaire, Hr. Herschel und Hr. Children, haben ihre Stellen nies dergelegt. l Vorgestern Nacht drang während eines Sturmes aus N.N.W. und einer ungewöhnlich hohen Fluth das