1827 / 271 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Tue, 20 Nov 1827 18:00:01 GMT) scan diff

| Zeitungs-Nachrichten. Ausland.

Paris, 13. November. Vorgestern haben Se. Maj. mehreren hoyen Militairperjonen dée Großkceuze des Miltirairverdtern stordeus, des Orcens" des heil. Lud wigs und dec Ehrenlegion eingehändigt.

j Die Gazette de fr. bezweifelt die Aechtheit des dem / Courier fr. angeblich zugekommenen Schretbeus, worlu die Capitulation von Navarin gemeldet wird. (S. das gestrige Blatt der Str. Z.)

Die Lügen Rubrik t in dér heutigen Nummer der Gazette de fr. ziemlich stark beseßt. Sie enthält unter andern Foluentes aus dem Constitutionel: Es ist iu Pa- ris ein falscher Constitutionel getruckt und anjtait des ächten nach den Departements verichickt worden, Fer ner aus demselbea Blatte: Es heißt, Hr. v. Villele, welcher die Liste dec neuen Patrs angefertigt haben joll, ohue sie dem Tagen sehr hestige Debatten mit deim Marine-Minister, Grafen von Chabrol, aehabr. Aus dem Courrier 1r,: Es sind hundert neue S16e für den Sißungs/ Saal der Pairs. Kawmer-im Luxemburg bestéllt worden; jehs und siebenzig sind für die breits ecnannten Pairs „bestimmt. Die úbrigen vier und zwanzig werden von den Präsi. denten der Wahl Collegien eingenommen werden, welche den mivijtertellen Candidaten den Sieg ver(hasst haben

werden, ; Rente 101 Fr. 70 C. Dreiproc.

Fünfprocentige 71 Fr. 20 C. i

London, 9. November. Se. Maj. hat das Gou- veriement von Portsmouth, welches, da Sir Win. Kep:- pel zum Gouverneur von Guerñjey bestimmt ist, vacant geworden, auf Se. K. H. den Herzog- von Gloucester

übertragen. | Sir Herbert Taylor wird Lieutenant-General of

ordnance werden, indem Sir Win. Clinton das Gou: vernement von. Mauritius bestimmt ist,

Der Jafant Don Miguel, Regent von Portugal, wird wähtend seiner bevorstehenden Anwesenheit in Lons-

don: das Haus des Grafen Dudley in Arlingtonstceet bewohnen. : 0M Aus Dover wiederholt sih die: betrübende Nach-

rit, daß das Dampfschiff, the Crusader, welches un- geachtet des Sturms am 1. d. M. seine Reise hach Ca- lais ange!reten hatte, von den Wellen verschlungen ist. London, 10. Nov. Unszrè heutigen Blätter sind O heute großentheils mit Nachrichten Über die - wichtigen 4 Ereignisse bei Navarin angefüllt; der offizielle Bericht 5 4 des Aémirals Codrington wird jedoch erst heute Abend in der Hofzeitung erscheinen, —= Nach den in den Tú: mes enthältenen Angaben hat das brirtishe Geschwader ‘in der Schlacht vom 20. October 70 Mavyn au Todten verloren und 180 Mann Verwundere, Dem Courier zu- folge siud- englischer Seits 2 Osfiziere geblieben, der Ca- pitain Barthurst und der Lieutenant Fibray von: der Fregatte Darmouth, Der Capitain Graham, welcher die Depeschen des Admirals Codrington nach Ancona gebracht, hat auf seiner Fregatte 60 Mann Todte und erwundete gehabt. - "a E Das gestern vom neuen Lord - Major gegebene Fest. wurde durch einen großen Unfall gestôre. Während der Marquis von Lindsdown die übliche Danfkjagung fúr den auf sein Wohl ausgebrachten Toast adsktättete, fiel plôblich ein Baldachin, über welchem Krone und Anu fer emporragten, und worunter der Herzog von Clapxence, der Lord - Major, nebst seiner Gemalin- und mehrere an dere ausgezeihnete Personen sich befanden, herab; der Herzog von Clarence erhielt eine Verlebung am Kopfe und die übrigen Personen wurden mehr oder minder beschädigt, doch sind die Verleßungen nicht gefährlich.

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Minist r Rath vorzulegen, habe heit zwei]

“S116 in der Hauptitadt H-lsingfors habeu und

K. K. Majestät für den diesjährigen

Consols hatten sich bis gegen Mittag auf 87! Witte die von Sr. Hof - Commissaire Graf Alfred Po

halten, danu aber bewirkten ver|chiedene Gerüchie Mndcag ernauvten Fällen um beinahe 1 Pcozent'z um 4 Uhr 1chlossqWMxi, und Johaun Ritter v. Korytowski dei S-, Darche zu 86f- Ÿ : Mit dem Herrn Landes - Gouverneur, Fäür|\ten v. Loo Set. Petersburg, 10. Novbr. Se. Kaiserl. (wyicz, die feierli he Auffahet. Am 15. o, M. wurde haben folgendes Allerhöchste Manifeit erlassen, r Landrag erôffvet, der e: ste Landtags Commissair úder Wir Nikolas der Erste 2c. 2c. 1c, Die Feuersbiyi hee den- ver)mmelten Lándstánden die allerydch|sten von der die Stadt Abo heimgejucht worden, hat escripte und Postulate, welche in der deutschen und BVerheerung auch auf Unsere Untversitär dajelbst ec, Mini]chen Sprache verlesen wurden, mittels einer ange diese alte:thúmliche Stiictung, der Wir, [chon sseueu Rede, worauf der Landes Gouverneur mit einer dem Antcitte Unserer Reyterung, Unsere Sorgfalt senden Gegenrede die erste Verjammlung bes4loß. An Xustreagung widmeten, und auf die Wir Uajera S 1 darauf folgeaden Tagen finden die landständischen und Unser väterlihes Wohlwollen zu ecstrecken vie erathunaen sttt, und am 20. d. M. wurde der Land: hdrev werden. Von diejem Legrsiße, dereinst anz geschlossen, N an. einem der Zac und damaligeu Verhältnissen en Am 16. wurde von der Besaßung Lembergs und henden Orre, is jeßt faum etwas weiter Údrig als in der Näáye Eationirten Truppen ein großes Feld in den Annalen gesetertes Gedächruiß, das Pers nóvre ausgeführt. i E: seiner Lehrer und die Trúmmer des Heiligthames Am 21. erfolgte die feierlihe Legung des Grund Wiss:nschaftea. Unter die Vecänderuugen, welchines zu dem neuen Rathhause auf dessen westlichem Verckabpfuag Finnlanes mit Unserem Katserthüum t i i derte und die blos das Wogl jenes Landes Und Bewohner zum Zwecke haden, gehdôcce ‘auch die | Uasern Vorgáagec, Se. Mah, den hôchidieligen Ki Alexander den E:sten glorreichen Gedächtuisses, ang nete Verlegung der Hauptstadt des Gropjürsteuthy nich Helsingjors. Geletitet von eben den Anschten, diese Maapnahme begrundeten, und überzeugt vou Nußten “einer nähern Aänschiießung der Universtiät ai Obecverwalruag und die ydheren Autoritäten jene des, haben Wir für heilsam erachtet, anzubetehleu zu. verordneu : daß die Universität Abo in Zukunft

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L tes, 6. Novbr.. Gestern, meldet die allgemeine tung, famen hier die drei Schtisse Erzherzog Johann, pitain Ragusin, Andreas, Kapitain Bonavich, und eo, Kapr. Macrassi, an. Sie hatten mit Lebensmit

für die túrfiihen Truppen von Alexandrien na ch prea- segeln wollèn ; es wurde ihnen aber, zuerst bei varin duch ‘eine engli\he Fregatte und dann bei ite durch den franzdiüjchen Admiral de Rigny ange tet, daß es ihnen nicft erlaubt werden kdune, in an: e cúcfishe Hâfen als in Constantinopel, Smy' n: r Al -xandrien einzulaufen, woiüber- ihnen denn auf

Begehren von dem Admiral de Rigny eine ¡rist e Beicheinigung äusgest-Ut ward. -

Türkei. Der zu Snyrna erscheinende Öbservateur ppartial enthält im ‘neusten Blatte (vom 16. Octbr.) gende Nachrichten aus Zea vom 10. Oft. : Zu Larissa. n ottomannijhen Hauptquartier, sind von Konstanti pel 6000 M. regulárer Truppen angefommen , und s Meaara melder man, daß Redschid- Pascha Theben lassen hac uno ohne Hinderniß gégen dea Jsthmus Korinth vorrückt. Emnge Smyraai|sche und arioteiche Familien haben auf dem Jjithmus von K0- h den Geund zu einer neuen Stadt gelegt, die sie a Smyrni nennen. Die Soldaten aus dem Lager

zur Erinneruug au Finnlanos unvergeßlichen Wohlthi den Namen der „Alexander s Uutversitär in Finnlay führen mdge. Und haden Wir über die Bewirkstellig dieser Uaserer gnädizen Willensmeinang cie nóch Vorschriften cem Kanzler der Universität, Unserem | geliebten Sohne, dem Großjsu: sten und Thronfolger theile. Welches Allen die es betrifft, zur Unterthän Nachachtung -dienet, So gelcheheu ix St. Pa burg; den 9. (21.) Oktober 1827. Allerhöchst untety net: Nikolas. _ Contrasignire: Staatssekcetair 0 Rehbind«r. y i Hannover, 16. November. Seihe König! Majeitát haben geruhet, Se. Hoh. den ‘Prinzen 6 von Hessen-Darcistadt, zweiten Sohn des Erd Gros zogs, und den Geheimen-Rath Sir William Freem zu Großkreuz:n des Guelpyen- O dens zu ernennen, Bei dem Sturme in der Nacht auf den- 1. d hat der Norddeich im Amte Norden beträchtlich | tenz es sind viele gtôßere und tleinere Löcher daril rissen, besonders vom Fährhause bis zur Gränze Amtes Barum, Das Steigen des Wass rs an der d túste von Ostfriesland erfolgte so aupyèrordentlid shwind, wie selöst mchr bei der Sturmfluth am J, a h: 1825; es wuchs innerhald einer Stunde 01: E : A: München, 12. Novbr. Se. Maj. der Köni ben den Hen. Feldmar|chall Fürsten von Weede am Tage, als dessea Namensfeste, mit ‘dem Luowigs L zu bekleiden geruht, womit für 50jährige treue D| auch der Staats Minister des Königl. Haules, des ßern und Ter Justtz, Hr. Freihr. v, Zentner, de Oberst Silberkämmer, Hr. Graf v. Taujkirchen, de! picatn des Gardes, Hr. Graf v. Marsigli, der Hr. 0 Rath v. Or, der Direktor dex Milicair Haupcbud cung, Hr. v, Hofstetten 2c 2c. von Sr. Maj. dek worden sind. i Lemberg, 31. October. Wie in den verfloss Jahren, so wurde auch d. J. der Landtag mt det/ erhabenen Würde des Gegenstandes angemessenen

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sih eine neue Heimach zu begrunden. Man be. ner Herrn Zaimi als Präsidenten der Repräsentan. amm-c und Hen, A. Maurocordato als Minister auswärtigen Angelecenheiten. ; Zufolze Nachrichten aus Cerigo vom 12. Oct. eben dem]lelben Blatte) regten sih die Kléphten ditanis im Peloponnes ass neue, und namentli ist okoironi, nah einem Zank mit scinem einzigen Sohne naivs, der ihm vorwarf, daß er. feinen. Patréiotis } besie und das Vaterland in einen Abgrund von pgsalen gestürzt habe, mit 1500 M. ins Feld ge: t und gegen Tripolia hin gezogen.

—_— J der Nacht vom 6. zum 7. d, M. verspärte zu Smyrna etn leichtes Erdbeben. j

Aus dem (gestern erwähnten) in der Florentiner Ung ershienenen Berichte des Admirals „Codrington die Ereignisse bei Navarin theilen wir noch folgen- mit: „Bis zum 13. Oct. erfolgte in den Gewässern Z1inte die Vereimgung der frauzöfishen und der [hen Flotte mit der englischen. Jbrahim Pascha e nie aufgehört, auch. während des W ffenstillstands n Ausrottungskrieg im Junern von Morea zu füh; Capitain Hamilton, den Admiral Codrington nach imatta geschicér hatte um die Entfernung der Ara aus diesér Stadt zu bewirfen, war Zeuge von den h Jbrahims Truppen verübten Gräueln. Die dem

abgehalten, Am 14. d. M. hielten nach hertômmlis}}? entgangenen unglücklichen Einwohner, deren Häu»

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4 Blucdú stizen nenuten,

Generals Church helfen ihren verbannten Landskeu-

ser zerstört waren, lagen auf dem nackten Erdboden ohne avdere Nahrung, als die Kräuter die sle aufsammeln konnten. Da der Hauuprzweck der Alliicren it, diesem Zistaude der Verheerung eiu Ende zu machen ; fo bes |chloÿ Admiral Cod:ington zémeinsch 1tlih mit den beés den anderen Adméralen, Jhrahim |chriitli aufzufordern, daß er entweder nach Ue.ypren zurückkehren, oder we?! nigsteis das Land bis zur Einlangung der definitiven zu Konstantiriopel gefaßten Entschlússe ruhig lassen- solle, Man hätte sich .\hmeich:ln jollen, diese Vorstellungen würden günstig aufgenommen werden, da Jbrahim ofe seine Menichlichkeit gerühmr, und sih bitter deschwert hatte, daß die europäischen Zeitungen iyn, Jbrahim, den Aber alle diese Schritte waren fruchtlos; Jvrahims Draaoman schickte die D pelchen uneröffnet zuiúck, mit dem Vorgeben, er wisse niche, wo sih jeu Herr befin:e. Nun sahen die All'irten, daß es nóôtoig war, ihn Jelbst aufzusuchen und beschlossen, nah Navarin zu segelu.//

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_ Königsberg, 15. Novbr. Am 12. d. erfolgte im Dome zu Braunsberg die feierlihe Beiseßung der Leiche Sr. Durchl. des Geueralmajors, Commandeurs der zweiten Landwehr-Brigade, Prinzen zu Hoyenzollern.

Landtags - Abschied für die Rheinischen Pro- vinzialstänsde. (Fortießung.) :

4) Auf die Uns vorgelegte Da: stellung des Hanz dels und der Fabritverhälrnisse in der Provinz ertheilen Wir Uasern getreuen Ständen die . Versicherung , daß Wir jederzeit auf alles dasjenige, was die Gewerb sam keic der ‘Provinz fördern kaun, landesväterlichen Bes dacht nehmen werden , daher: auch der Inhalt der- ge! ate fil Darstellung näherer Präfung unterworfen wer- en joll, ¿

5) Der Antrag Unserer getreuen Stände wegen Bestimmung eines festen Kontingents der Provinz, wel ches durch die Klassensteuer aujzubringen und dessen weitere Vertheilung auf. die Regierungsbezirke, Kreise uad Kommunen der ständishen Organe zu Üdetlassen, ist Uns zwar auch bereits andérweit vorzetragen wors dea, Zur Zeit aber haden Wir Bedenken getragen, auf dergleichen Anträge einzugehen, indem die Sache in der Ausführung mehr Schwierigkeit finder únd weniger auf wejentliche Verbésserung der Verrherlungsart hinwirkt, als dies beim ersten Anoblick den Schein haben fann. Eine ausjührlichere Erödrterung der desfallsigen Be- denfen wird unsern Ständen bei ihrem nächsten Zusams mentritt vorgelegt werden, und ihuen alsdann übeclassen dleiben, 0b und welchè bestimmter zu fassende Anträgs fle dieserhalb im Juteresse der Provinz bilden zu föônnen glauben, Jedenfalls aber muß bei di-sen Anträgen von den Vorbecingungen ausgegangen werden, daß nicht nur. das bisherige und fernerweit augemessen zu bestim» mende Ausfkfómnen an Klassensteuer - vólig gedec{t und sicher gestelit bleibt, sondern auch das System der Steuer uno die Grundösáßé dec Veratlagung selbt, wie sie dur das Klassensteuerge}e6 vom 30. Mai 1820 und dur die nachtráglihe V:roronung vom 5. Sept. 1821 fest1estellte sind, einer wejentlihen Verändecung aunterlieaen dürfen: 0a in erster Beziehung die Gruntsáße der Gerechtigkeit | cine Ermäßigung des Steuerauifommens zu Guusten einer einzelnen Provinz nicht gestatten ; in leßterer Hin- sicht aber es ebenfalls miht angemessen ist, die provin ziellen Verschiedenbeiten in der Steuerverfassung, wis sle vor der Geseßgebung des Jahres 1820 bestanden,

wieder zuherstellen.