1827 / 276 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Mon, 26 Nov 1827 18:00:01 GMT) scan diff

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Botschaft hin. Die Besorgnisse der Familièn, die in dec Levante Freunde und Verwandte haben, wecden da durch beruhtgt, daß Admirál Codrington die Fregatte Rose mit Depeschen an den Brircuichen Botichaster bei der Pforte nah Smyrna abgeschickt hat, die vecmuth lih früher als Jbeahims Tartaren eintreffen werde. Die Botschafter der Verbündeten werden folglich die aôthigea Vo-sichtsmaaßregeln treffen köônnea, überdies lagen zu Konstantinopel zwei Ruisische Kéiezsschisfe und mehrere Englische Fahrzeuge in Beceit|chafr.

Vor-estern kam Hr, Lindsay, Actaché bei der brit; tischen Botschaft in Wien, hiec au. Am 5,- Abends, hatte Sir Henry Wellesley die Nachricht von der Zer stôrung der Türkisch Aegypcisben Flotte erhalten. Am folgenden Tage hatte er eine Uaterredung- mic dem Für- sten Metternich und an demjelben Tage Abends wurde Hr. Liadsay abgef-rtige. Nach den Depeschen, die er mitgebrache, joll die Pforte in der leßten Zeit nachgie biger gestimmt gewesen sein, allein dies bezieht sich auf einen Zeitpunkt, wo sie noch mcchts von den Ereignissen bei Nivarino wußte.

Am 13:en Abends fertigte der russishe Botschafter

einen Courier mit Depeschèn an eine Regierung ab; dem Vernehmen nach , zar Antwort auf die von jetuem Sohne, Grafen von Liewèn,- von Florenz ihm über. brachten Nachrichten, Der Courier enthält zwei Schreiben über die Schlacht bei Navarino. in denen die Raisonnewments der Türken freunde aufs Bündigste widerlegt werden. Däs erstere schildert mit lebhaften Farbèn den furchtbaren, motiali: schen undò politischen Druck, der unter tein Túütkischen Joche auf den Griechen lastete, und wie wenig man von Legitimität eines Fú. sten reden fônne, der seine Unterthanen einen Charatsch oder Kopfiteuer, d. h. Sceuezr für das Privilegium, die Köpie zu dehalten, entrichten läßt, obgleich diese dennoch eben nicht sicher auf dem Rumpfe- standen. z stellt, daß nit nur in Hinsicht auf Humanitäc der Juterventionsvertrag höchst achtungswä dig, sondern auch aus politistem Gesiwrspunkte betracktet, unserm IJInteréss* durchaus angemessen ist, Jm zweiten Schrei: ben wird das Benehmen dèer Aèdmirále vor Navaëtno gerechtfertigr. Schon seit drei Monaten und länger wissen der Sultan und der Pascha von Aegypten um dem Jucerventionevertrag, und er ist ihnen förmlich angefüudigt worden: und was is darauf ge|cheheu ? Der Sultan hot ihn entweder verworfen, - oder, nach Türkischer Weise, die Sache in die Lánge zu ziehen ges sud, g ö I ge. MNiedetmehßelung ‘der Christen aus. Js die Mäßigung der Allitrten niht bewundernewürcig, ‘daß sie eteje Fiotre überhaupt auslaufen lteßen? Man nehme Zbrahims Wort drüchigfkeit, die Gräuel, deren Capr. Hamilion gedenkt wer mag sih da noch wundern, daß die Admirale beschlossen, in den Hafen einzulaufen, der in jeder Hinsicht ‘neutral wzr, ‘um die Bacbaren “in der Nähe du bewachen? Sollte Admiral Codrington, zu dem aud gewiß das Flehen der Griechen geèrungea. war, auf die Kunde von der gänzlichen Vernichtung diejer Unglück ltchen warten? Und toh wäre fetn Gefecht vorgefallen wenn der Feind dasselbe nichr muthwillig erdffnet hâcce. Fünf und siebzig Britten sind geopfertz ober ist ein sol, ches Opfer zu hoh für die Receung etnes ga! z-u Chri stenvolfes? Die Bejorgnisse vor. \chlimmen Foigen sind vermuthlich übertrieben; wer cte Túrken kennt, if der Meinung , daß dieser uahdrücktiche Schiaga ihnen einen heilsamen Schrecken einzagen werde; wo niht, mögen sie die Folgen sich selbst beimessen | ia i Navarino , bei den Alten Py!os, der Geburtsor1 Nestors, liegt auf riner Anhdhe an einer aeräumigen Rhede. Jin J. 1499 wurde es vou den Türken. den Veuetianern entrissen; erstere legten daselbst- im 9.1722

Es wird demnächst darge.

und Mehmed Ali schickt eine neue Flotte zur

eine Citadelle mit 6 Basteien an, Jm J. 1770 rvuth es von den Russen eingenommen. Modon ist ohn gefét, „wei (georgr.) Metlen davon eutfecnce. ; y Nachstehendes i der Auszug: des Schreibens voy

opt. Hamilton vom Britt. Schiff Cambrian an Vie

Admiral Codrington, welchen leßterer seinen Depe chy an die Admiralität beigelegt hat: - 1

Kitries, den 18. Octo

¡Jh habe die Ehre, Sie-zu benacrictigen, t

ih gestern Morgen in Begleitung der Russ. Fregati Constantin, deren“ Capicain sich unter meine Befelh stellte, - hier angefommen bin. Beum Einsegeln in d Meerbusen konnten wir an den Feuer- und Rauch)äuly wahrnehmen, daß das Werk der Verheerung noch imm jeinea Fortgang hatte: Das Schiff legte sich untwij der Durchfahrt von Anfkyro vor Anker, und es wur in meinem uad des Russischen Capitains Namen j Shreiben an den Türkischen Befehlshaber gesandt, d (ch Jÿnen abschriftlich beilegez den Ueberbringern dess ben, einem Ruisiichen uad einem Englischen Oifizu wurde nicht gestattet, sich ins Hauptquartier zu begebe auch heben wir disher keine Antwort erhalten, “Nah mittags begaben wir beièen Capitaine uns ins Grie sche Hauptquartiere, und wurden mit großem Eathusia( wnus empfangen, Die Leiden der aus der Ebene verjagl ten Bewohner empdren alles wenschliche Gefühl, All

: Augenblicke st-rben Wiiber und Kinder im eigentlichiten

Sinte- des Worts den Hungertod und andre Nahruny als gefochtes Gras ! Jch habe verspro hen, nach den Höhlen in den Bergen, wohin fich diese Unglücklichen gepfluchtet haben, etwas Brod zu sch\&u, Man glaubt allzemein, daß wenn Jdrahim in Griechi land bliede, über ein Drittheil der Einwchner dur chaul vor Hanger sterben müßte.‘

De Times geben im gestrigen Blatte des Schreh bens eines „Philhellenen// worin derselbe eine Unter zeichnung zur Linderung der vom“ Capitaine Hami:tc |o erzreifend ge]childerten Noth der Einwohner vou Moi tea an:mysfiehle, uad zu dem Ende 2 Pf. Sterling über

finden nicht leit

deu uns: fehr gern der Sache annehmen, wenn wir glauhi ten, daß sih irgend einiger Erfolg hoffen lie; leide haben aber’ die Spißbdübereien welche bet der griechi\cheh Anleihe statt gefunden, einen Argwohn gegen jede pecu

so verräthische Tütken gefunden, als nur irgend in Griechenland, Wir werden deshalb die 2 Pf. Sterling

zurúckschicken oder in jeder von dem Verfasser jen

Schreiben zu bestimmender Arr dieselben verwenden.“ Der erste Commissair der Admiralität, H“. Geor) Cockourn, hatte in den beiden lebten- Tagen Verhand lungen mit Lord Dudley. Der Courier exthált eine Stelle aus einem Túi

eingencmmen werden, Hr. Jacob ist von

wieder hier eingetroffen, Consols mit wenig Verkehr zu 861.) K Wien, 18. Novbr.

ten zufolge, war die Nachrickt von der Verbrennung der cücftsh äayptishen Florcte im Hafen von Navariu am 1. Nov. zur Kenntniß der Pforte gelangt.

Ruhe in der Hauptstadt. Die Gesandten der drei ver

dundeten Máchte hielten öôftere Conferenzen unter ein

ander, Auf. den 5. Nachmittags war eine große Raths! »“riammsung des Divans bei dem Muftïi angesagt. Man bemerkte, daß häufize Besprehungen zwischen den

esandte terrei chi ren mit Ler

aj, der G dinister, der Staats Rach,

seuder. Das genannte Blatt bemerkt dabei: „Wir wün

niaire Anstcengung zur Unterstüßung oder Hül'sleistunj| für jenes leidende Volk erregt ; dasselbe hart in England!

fcheu Wahrsagerbuch, worin es heißt, die Türken wür den unter einem Sultau Mahmud von einem gelbhaa/ rigeo Nordischen Volke bezwungen und Konstantinopil seiner Reise nah dem Continent

So eben aus Konstantinopel, durch außerordentlihe Gelegenheit, eivlaufeten Berich!

Bei Abgang jeuer Berichte, am 5 Nov., herrschte“

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ndten dér drei verbündeten Höfe und dem Kaiserl, en Juternuvtius, und von Seite dieses leß Pforte Statt fanden.

Múnch en, 17, Nooewmber. Gestern Vormittag, ch adgehälrenem fererlihen Gottesdi-ust, welhem Se.

Köntg nebst dem gesammten Hofe, die Staats die Generalität und sammt „e Collezien und Stellen, die Vocsiánde ‘und Micglte

: der Akademie der Wissenschaften 2c. beiwohnten, und zu die Y

j ¿itglieder der Ständeversammlung bejonders geladen waren, erfolgte die“ Eröffnung oteser Ver- mlung duch folgende von Sr. Majestät gehaltenen ron Rede : : f Mete Lieben und Getreuen, die Stände des Reichs ! nf! unaussprechliher Dant! sei Ihm, deni wtr jo (es, vieles Treffluche, dem wir die Verfassungs‘ Ur- de zu verdanken haben, JFhm, der ein lieb. voller Va- uns allen war. So ein Herz, wie das Seine, wird m je mehr auf einem Tyrone- schlagen. Wie Jch ge- ut bin, vie Jch für ge1eßliche Fretheit, des Thrones chte und die etaes Jeden [chüßende Verfassuug biu, (s jeßr noch zu versichèrn, \wäre hoffentlich üdei flu] des „leihen, daß Jch Religion als das Wesentlichste ehe, und jed:n Thal’ bei dem 1hm Zastänotgzen zu de pten wissen werde, Nicht von Mängeln frei ijt b g ihren Vorzügen unsre Ve: fassung, Erfahrung ersi pt manches, was Theorie niche lehren fann,, und wetse bc unsere Verfassung selbst den Weg an, wie Verbe]1- ungen in ihr zu bewtifen, Vieles Gute is bereits f den frühetn Landtagen geschehen, vieles doch bletbt s zu thaa Übrig, Daß Lauorâthe nochz fehlen, wirkt r nachrheilig, Sollen minder fost)pielige, weniger hreiderei und Zert. Aufwand erforderade- Rechtopflege d Ve waltung {tatt finden, sind einge Veränderungen hwendig. Des Steuerdefinitivaais allgemeine bescchleu te Etafáhtung ist lebhafter Wun)ch, die Gerechigfkeit cisht sie, so auch Steuergejeße, welche die Abzadenu emessener verthetlen, der Steuerpflichtige bedar} ihrer jt die. Srtaatetasse, denn der Ausfall des laufenden nistes ist gehoben, dabei etne Haupilandestestung im rdeu, Bis zu Anfang dieses Jahrhunderts bejaß iern' eine. Die Schuldentilgung und die Pènsions ortisatious : Anstalt gehen den thnen“ vot gezeichneten g, und die Finanzen sind geordnecr. Den Verkehr die Lindwirth chase zu- erleichtern, neue Quellen den verben zu erôffnen, ist der neuen Zollordnuug, tis Culeuar, Gesehes Zweck. Der mit oer Krone Wär be:g hoffentlih bald zu Stande fommende Vertrag d freie Beweguag an dieser Gränze hecvorbringei. fonnte, Dank dem hochherzigen Anerbieten der leßten ande. Versammlung, für Veredlung mehrerer Zweige Landivirihshaft und für Fabrifen BedeutendeK ge hen, äuf diese und andere wichtige Gegenstände beziehende Geseßbes : Anträge, so wie dicjeunizen zu

k neuen auf O-ffentlichkeit und mündlihes Verfah

gegründeten Gerichts: Ordnung, und die zu einem meinen Strafgeseßbbuche- werde Jch durch Mei! e lister zum Beirath und zur Zastimmung Übergeben n Der LKiunsihe Meiner Lieben und Getreuen, de: ide des Reiches, vettraue Jh auf ihren Willen Jh fern- bleibe jede Selbstsucht unser Ziel Batexos, des von Mir so tiang geliebten Baierns jl; Doch der Segen kommt von Gott. |

Ihre Mzjestár cie Königin wohnten, dem für Se. estät er ihteten Tyrone gegenüber, auf einer mir en Sammt und Gold ausgeichlagenen Tribune die-

elerlihen S:bung bef. St. Petersburg, 17. Novbr. Am 13. d. sind Maj. er Kaiser in vollflommenem Wohlsein wie

hier eingerroff.n. Tags darauf wurde in der Ka des Wintérpalais, in Gegenwart Jhrer Majestä des Kaijers, der Kaiserin Alexandra und der Kat-

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serin Mutter, so wie Jhrer Kaiserlichen. Hoheiten des Großsú: sten Thronerden uad des. G opyfürst:4 Michael, fete:lihes Te Deum zum Dank fúc die Et-nahme von Eriwaa, gejungen; demnächst wurden die -Sælüssel je ner Festung neost v1er daselvst erbeuteren per'chen Fah- nen durch die Hauptstcaßea der Siadt getragen. Avends war dle Diact erleuchtet. ¿

Eta uaterm 21. v. M. an den dirigirenden Senak erlasseaer Katjecl. Ukas \chreibt den unirten Gri-ch-n: 1) die strenge Vollztehung des 9. und 10. Abichnitts der Senats Ufaje vom 6. Sept. 1807 ver, welche thnen die reine und unvermiszte E-haliung i rec alten reli giójen Gebräuche als unverl 6lihe Pfsl-cht auferlegk« Diejem gemäß joll es ihnen 2) auf feiueu Fall ertaubt sein, Leute vou andern Gebrauchen in the Möuchshum aufzunehmen, und nur jolche J'divizuen thres Cultus dürjeu sle zur äblegung der Möuchsgelüvde zulossen, welche ‘dartoun föônuen, daß sle die gehdrtgen Keunts- nisse der. Slävountjhen Sprache und Kircbengebräuche beiten. Es sollen 3) wo es nôthig ist, Schulen zum Unterricht der unteten Geiechiichen Jug nd, getstli cen Siances, angelegr werden, unv dieje in denselben }0- wohl in den Glaubeuslehren, wie in den Ciremonien des Gotktesdtenstes in Slavonijher Sprache gehêrig uns terötchtet wer. en.

Unsere Bläiter enthalten nachträalich zu dem leßte hin mitgetheticen Bülletin in Betreff ter Einnahme von Erivan noch ausführliche Nacheichten, und daruns ter Nuchstehende&s: Sobald unjere T-uppèn in die Fe: stung gecúckc waren, fte man Schil. wachen an alle Pulvermagaziniie, Der Untec Lieutenant Leliifine, vom Garde - Grenacier Regtment wurde im Hauptwagazin eine brennende Lante gewahr, iprang shleuntia hinzu trug den Feuerörand fort uno beugte jo durch seine Uns ershrockenhat un? Géistesgegeinwart der schrecklichen Kas tajstrophe vor, welche durch einé Explosion hátte entstezen tôunen, Nachdem der Geaeral - 4ojutant Piefewitich eine zeitwetllye Verwaltuug der Provinz. E-ivan unter dem General Lieuteuaut Krassowsky eingerichtet hatte, begab er si mit den Truppzno die er mitgebracht, n2bff dem Jufaurerie: Reziment Kabatde, 2 Stück Belage: rungs, Kinonen und 2 Möiern am 6. Ociob?er wieder auf den Mirsch uach Nakhyiscewan, 1n der Absicht, uns verweilt setne Vereinizung mit dem General. Lieutenant Fü! sten Etctioff zu bewerkstelligen und den gúnstiaen Scaod der Dinge zu einèx eutscheitenden Bewegung gegen Tauris zu benußen.

Stockhoim, 13. November. Seit einigen Tagen herrschen hier alleclei Gerdchte úber etne bevoïstehcnde große Veränderung in unserem Ministerio, D m C0 verjationsblatte zufolge, werden die Staatsräthe, Gras jen S jôldedcand und Cederstrôm, aus Tem Staatsrathe treten, die Staats)efretatre Dancfwardt, Skogman und Nordin thre Stzilen aufgebdea, und der Präsident, Freis hecr Löôwenskdid, edeufalls jen Awt niederlegen. Wri tir heißt es, nah genanntem Blatte, daß der Admiral Freiherr Lage: bzjelke und dcx Staatssekretair Freiherr Nordin 1n den Staatörath treten, der Staatssefretair Dauckvarde das Präsidio im Kammer Collegio- erhalien und der Staatsjefretatr Sfogman als Gesandter nah London gehen-werde. Eadtlich will erwähutes Blatt auch wis}:n, daß der Staars-ath Collet, an die Stelle des Grajen Saudels, zum Reichs Statthalter iu Norwegen èrnaunt werden würde.

Christiania, 10. Nov. Se. Maj. haben geruhet, durch Resolution vom 6. v. M. nit weniger als 34 Personea “aus dem 1údtlichen Bergeuhuus- Amk, die ihnen ivegen der Tdoeilnahme? an tumultaßrischen 4uftritten in Bergen am: 25. und 26. Juli 1814 durch das Urtheil des Höchsten Gerichts untern 24. Oct, v. J. zuerkanns

ten Strafen zu erlassen.

S E p M E Y 5 A

à 9. E t vg u

i e r A N E P A