1827 / 294 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Mon, 17 Dec 1827 18:00:01 GMT) scan diff

hungen zu entbinden.// Die in den Manufactur: Distric- ten, wo dôftere Volfkstumulte vorkommen föônnen, werden inzwischen beibehalten und von den aufzuldienden sollen die Olfiziere ihren Rang und Auszeichuüngen behalten. Nachrichcen aus China zufolge - war der Ausstand ín der Tartarei noch immer nicht unterdrüct. Der Chi- nesishen Armee sind Verstärkungen zugesandt worden.

Sr. Petersburg, 8. Dez, Se. Maj. der Kai:

ser haben; unterm 14. Nov. folgende Rescripte an ‘die Viceadmiräle Codringtou und de Rigny zu erlassen ge ruht :

Rescript an den Viceadmiral Codrington.

Mein Herr Viceadmical Codrington. Sie haben so eben eineu Sieg erfohten, für welchen das civilifirte Europa Jhnen doppelt dankbar sein muß. Die denk- würdige Schlacht von Navarin und die ihr vorherge» gangenen fühnen Manoeuvres geben der Welt nicht nur

einen Maßitab für den Eifer dreier großen Mächte für

eine Sache, dereu edlen Charakter sie noch ducch ihre edle Uneigennüßigfeit- erheben, sondern sié beweijen auch, was Festigkeic gegen die Zahl und eine ge|chickt geleitete Tapferkeit gegen blinden Muth vermögen, wie groß auch die Kráfte seten, auf die derselbe sih stüßt. Jhr Name gehört von nun an der Nachwelt an. Jch würde den Ruhm, welcher ihn umgiebt, durch Lobeserhebungen zu schwächen glauben, aber ih fühle das Bedürfniß, Jhnen einén ausgezeichneten Beweis der Dankbarkeit uno Ach tung zu geben, die Sie Rußland einflôßen, J sende Ihnen deshalb beifolgend den Militair St. Georgepn- Orden. Die russische Marine rechnet sihs zur Eyre, vor Navarin Jhren Beifall erlangt zu haben uid was“ mich betrifft, so ist es mir das lebhafteste Vergnügen, Sie von den Empfindungen der Achtung, die ih gegen Sie hege, zu versichern. | \ Re\cript an den Vieeadmiral de Rigny.

“Mein Herr Viceadmiral de Rigny. Sie haben an der glorreichen Schlacht von Naoarin einen Anthetl genommen, wücdig der Macht, deren Sircitkräste Sie befehligen, und der Tapferkeit, welche seit langer Zeit die französische Nation auszeihnet. Aber ‘richt auf Frankreich allein beschcäánfen sih die Dienste, welche Sie bei dieser denkwürdigen Gelegenheit gelcister haben, und die drei Monarchen, welche jeßt mit der edelsten Uneis gennüßi„feit eine von nun an“gemeinsame Angelegenheit betreiben, sind Jhnen gleichen Dank schuldig. Jch haite mich verbunden, Jhnen die meinige zu bezeugen, und Überschickez Jhnen beifolgend das Band des Set. Al.xander Newsky Ordens. - Diese Auszeihnúng wird Jhnen, Hr. Viceaèmîral, einen Beweis meiner Hochachtung geben. Sie haden ünvecjáhrbare Rechte darauf, und ich werde stets ein lebhaftes Vergnügen empfinden, Jyuen den Aasdruck dex Gesinnungen, die ih gegen Sie hege, zu erneuern. i : |

Briefe aus Tiflis melden, , daß unsere Truppen in die Stadt Khoy eingerücke sind. Die offiziellen Be- rihte des Genecraladjutanten Pasfewit]ch über dieses Eteigniß sind uns noch nit zuaefommen,

“Um 29. Oftober fiel im District von Bj2w (Gou- vernement Twer) auf einem Flächenraum vou etwa 10 Werst, ein starker Schnee, begleiter von einer ungeheéu- ren Menge \s{chwärzlicher Würmer, in décr Größe von T Werscho®. Der Kopf dieser Junseften war platt und

glänzend, hatte Fühitbörner und bartartizges Haar, wäh-.

rend der Körper vom Kopf bis zum Drittheil der Länge ‘einem Streifen schwarzen Sammts glih., Sie hatten auf beiden Seiten je 3 Füße, mit denen fle sehr s{chnell auf dem Schnee krochen. Sie versammelten sih schnell haufenwrise'um die Pflanzen, Baumstämme und Ge báude. Eínige, die in einem Gesäße mit Schnee der Luft ausgeseßt wurden, lebten darin bis zu 7. Nov. ob;

wohl inzwischen das Thermometer bis auf 8 Gcad un-

ter Null fiel; andere, die man hatte gefrieren lassen,

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blieben gleichfalls am Leben, indem (\ch zwar feine F fcuste, soadern ein- leerer Raum, wie die Baumées, bildete. Jm Wasser 1chwammen den, aber in geheizie Locale gebracht,

Stockholm, 4. Dec.

Holung ij sie ohne & starben se ab, Dem Vernehmen nah sih der Graf Platen dieser Tage noch Christiania b ben, um dort ‘oie Reichsstatthalter schaft von Norne, zu übernehmen. Nach dem Conv«rsationsblatte sol y jelbe dei Plan zu einer Reorganisation der Norw schen Reichs, Maritie entworfen haben, der von de y gierung genehmigt worden ist, Dieiem Plane iu dürfte die große Kriegsflotte eine namhafte Redu n, die Scheereuflotte dagegen vermehrt wei Die Capitaine Nordin--und Lovèn“ und der Lieutgÿ von Platen begleiten Übrigens den NReichsstatthalte Adjutauten nach Christiania. f Die Hofmeisterin Jhrer Maj. der Königin, Gi Tascher de la Pagerie, 1st nah Franfreich abgegang sie werde im nächsten Sommer wi hieher zurückkehren ; Audere behaupten das Gegenthis Die ge|ammte Getreide : Einfuhr bet! äat seit abseßung der Zollabgaben für die Jahre- 1826 und | 452,749 Tonnen und 211,711 Lpfo. Mehl. y Dec Judianer Muty Modua Samme, als bristischer- Künstler bekannt, wurde, nah vorhergeq fürzlih durh_ die Taufe in die Uh rij christlihe Kirhengemeinschajt hier aufgenommen, Ÿ Kronprivz, als Pathe, ließ sich durch den Chef sei Hojes, den Präsidenten Grafen Adlerswätd, repräsel “Es wverlautèt, daß Herr Samme sich in einig Wochen mit einem Schwediichenu Mädchen vec und hier (m Lande niederlassen wolle. - Hanover, 11, Dez. tiíneen befinden sich dem gegenwärtigen Seme 1413 Studirende, von welchen 361 der Theologie, sf der Jurisprudenz, 296 der Medicin und 160 den y losophishen Wissenschaften sich widmen. Von der sammtzahl“ sind 781 Landeskinder und 632 Auslän Gegen voriges Jahr hat sh die Anzah! der Studi den um 45 vermindert, von welchen 41 Ausländer, Aus dem Haag, 9, Decbr. Sißung der 2ten Kammer der Genexalstaaten wu die Verhandlungen über den Geseßentwurf wegen f dung eines Fonds zur Entschädigung der bei der Grl steuervertheilung überlasteten Provinzen fortgeseßt 1 bei der Abstimmung waren 45 Stim dafúc und 46 bawider; der“ König wird sonach gelil werden, den Entwurf in weitere Erwägung zu ziethil In der vorgestrigen öffentliches Sißung der Kammer der Abgeordneten der Muiuister des Junern und der Finanzen zwei seßentwúrfe vor, deren eciaer den Malzauf:chlag ui andere die Einführung einer Taxe zur Vermindetl des Uebérmaßes dex noch bestehenden Hundezahl und hieraus entstehenden Gefahren berraf. Wien, s, Decbr.

erleiden,

Einigé meinen,

nff.m Unterrichce,

Auf der Universität Gi

Ju der vorgestri

geschlo }eu ;

Múnchen, 9. Decbr.

: Se. K. H. Dom Miguel, fant von: Portugall und Algarbien, Regent diesel nigreihe, und Stellvertréter Str. Maj. Jhres erlaul Bruders des Kaisers D. Pedro, häâben vorgestern die ) aus dieser Hauptstadt, rend eines 3jährigen Auferithaltes, die Liebe und Adil des Allerhöchsten Hofes und die aufrichtige Anhän feit derer, welche das Glúck hatten, sich Fdrer P zu nähern, erworben haben, Über Paris und Lon nach Lissabon angetreten.

wo. slch Höchstdieselben, |

In der Begleitung Sr, 9 ‘niglihen Hoheir, des Regenten, befinden sich der 0! von Villa, Real, Pair des Königreichs, der portugiesi| Minister am Kaiserl, brasilianischen Hofe, Nis Pereita, und die Herren vou Mello, Camara und S

Der öfterreihishe Beobachter (vom Decbr.) enthält folgende Mittheilungen:

Túrfkei.

I mder. / : g der Pascha von Silistria habe dur T ¡tar ein

chreiben erhalcen, des Jnhalts, daß (m gegen- trl Taudtndte von feiner Seite ein Angi} gegen 16 ottomannishe Gebiet - zu besorgen let, der Pasch mnach Allés vermeiden ‘solle, was zu irgend einer lage gegen die Verlebung der Tractate, namentli rch Bekretung des Wallachischen G-diets, Anlaß ge fônnte; die Besaßungen der Donau-Festungen seien her zwar in Bereitschaft, aber auch gehörig im Zaum halten. Dieje Nachricht , welher man verichtedene nstige Deutungen aab, beruhigte die hièsigen Einmoh - sehr, Ein am 20. d, M. în einem Tage aus Gál 6 hier angelangter Expresser überbrachte die Nachricht, ÿ eine in zwei Tagen aus Odessa in Tomarowa an dortigen Schisfs Capitaine angekommene Stoffette m 20 Novewber diese in Kenntniß seßr, es seten an em Tage zehn Schiffe ous Konstautinopél nach etner hrt von vier Tagen ‘im Hafen: von Odessa angefom. n, denen unverweile noch mehrere folgen würden, (8 Embargo auf die fremden Schiffe sei-in- Konstan opel aufgehoben worden, und die an der Donau ge enen Fahrzeuge könnten demna ohne Weiteres dahin ter Segel gehen, *) Die oon Petersburg kommende rjehntägige Post“ is gestern Nachts hier anagefommen, d sogleich weiter nach Konstantinop-l befördert wor , von wo" seit der gewöynlihen Post vom 10. d. M n andecer Kurier bis heute hiér ducchpasstit ift. q 2, d. M. ist “die Tags zuvor verstorbene eingige chrer des regierenden Fürsten, Dumnißa Maria, mit (let Feierlichkeit in der F :miliengruft beigeselztr ivorden. Die nach. Konstantinopel bestimmte Wiener Expedition 15, d. M. ist bie zur Stunde noch nicht hier ein rofffen, an welcher Verspätung die sehr \{chlechte Wit- ng und: der tiefe Schnee, der gefallen ist, Schuld sein ten. | ¿il Briefe aus Smyrna vom 14, und 19, November den Folgendes :

„Smyrna, den 14. Novbr. 1827. „Die dffentliche Ruhe 1n dieser Stadt hat seit den en Nachrtchten, die ih Jhnen mitgetheilt habe **), t die mindeste Stôrung erlitten. Die Vorsichtsmaaß ln von Seite der Escadren und der türki|hen Be den dauern fort. Der Handel leidet sehr unter den awärtiaen Umständen,“ : „Sichere Berichte aus Scio haben wir bis zum-11. M Ste enthalten im Zusammenhange ‘folgende hrihten über die Operation der Jnsurgenten gegen è Insel: Am 28. Octbr. näherten sich 10 griechische 49s, eintze Mistifken und Barken der Jnlel in der \tung des Dorfes Kalimathia. Der Paicha ‘sandte Sekis Emini (tem Aga der Mastix Ddô fer} ‘einige státkung, um die: Landung zu verhindern, „Diese d'ader noch an deinselben Abende Statt, und die fen zogen sich zurück. Am 29. Octbr. marschirten die then gegen die Stadt. Die Schiffe“ seßten einige sen derselben in der Nähe der Scradt ans Ufer, die Túrfen in das Schloß zurückdrängten. Die de ward von den Griechen beseßt, und! die Plünde- j derselben begonnen. Am 30. Octbr. flücbteten die \ohner der Stade sih in die Censulate: Die Pln- ng währte foct. Um 2 Uhr Nachmittags erschîen

Diese Nachricht wird durch directe, hier eingegangene, Handelsbriefe aus Odessa und auch durch dtîe neuesten Be- tihte aus Konstantinopel vom 25. November bejtätiget. Bei Abgang dieser Berichte befanden fh die Gefandten von England, Rußland und Frankreih fortwährend in dieser Hauptstadt, und hielten, sowobl mit dem K. K. Jn- fernuntius, als mir dém Reis-Effendi häufige Conferenzen, D (Anmerk. des Oesterreich. Beobachters.)

J) Vergl, Nr. -289. der Staats-Zeitung,

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xètías eines Schreibens äus Bukuresi vom 26. Am 23. d. M. verbreitete sich hier die Nv:

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Lord Cochrane mit der H-llas und der (den Türen frü- her abyenommenen) Koro.tte im Kznal von Scto. Er näherte sich dem Slosse, das auf tyn feuerte, anfwors fete lur mit zwei Schüssen und anferte auf der Rhede. Dann zog er auf dem großen Mast die engliiche, auf dem Fockmast die französiihe, und auf dem Besanmast die rulsiiche Flagge auf; zuleßt die grtechische, wie ges wöhnlich, auf der G.ffff-l ‘ces hintern Briggiegels, dars unter aber die túrfiiche, hiebei jalutiite er mit 21 Kas uoneulchÜssen. Am 31. Ocrodbder erfuhren die Bewohner von Sc107 daß die eingedrungenen griechischen T! uppen Zahl b1s 2000 Mann, darunter 700 Takcifos und voa dem Obersten Fabvier coummandirt, eien, Das K- Oestectreichiiche Vice Consulat, von deu Truppen bedroht, wéndete ih mit dem Begehren um etne Sicherheits- Wache an diesei Odersten, erhielt- aber kiine Antwork. Die Unordnungen in der Stadt, und das Feuer vom Schlosse tauerten fort. Am 1. Novdr, wiëöderholte das K.- K... Vice-Consulat das Tags zuvor gestellte Begehren. Griechische Haufen stürmten es einitweilen, drangen ein und piúnderten, Es fand sich Niemand unter den Scios ten, welcher denselben gesagt hätte, daß dieses Haus, das sle verwüstecen, dass-lbe sei, in welch-m bet der

Wiederecoberung dieser Jusel durch die Túrfen im Jahre

1822, vi-le Hunderte dec Jhrigen Schuß gefunden hats ten, und der K. K. Vice Consul derselve Mann, der jenen Schub niit Gefahr seines L-beas, und Aufopfes rung des g'ôuten Th-1ls seines Vermdzens gewährt hatte. Sobald die Plúnderung verúbt war, famen die Sicherheits - Wachen, und die griehtshe Priwaten ers fläârten [chriftiich, daß ihnen diese im Kriege zu enfs

- \chuldiyende Uuannehmlichkeit leid thue. Oderst Fabvier

drohte mitile weile das Haus des englischen Consuls

-stúrmen' zu lassen, weil aus -seldem aut einige seiner

Soldaten gefeuert worden sei. Er erließ deshalb folgens des Schreiben an den französi;chen Consul auf Scio,

Herrn Fleurat :

- 1Scio, den L. Novbr. AS237,

„Mit Leidwesen sehe ih, daß Sie abermals in Bes sorgnissen |chweben; ich muß Jhnen bekennen, daß, wenn ich Mühe hatte, die Truppen in der Achtung für die neutralen Flaggen zu erhalten, die Schuld davon an einem Jhrer Collegen ltegt. Ein beispiello!cs Attentat is ao dem Tage, wo ih mich der Siadt Scio .bémäche eige, verúbt worden. Zwei griechishe Soldaten sind von Túrken, die sich zu dem englijche-n Conjul geflücbtet hatten, verwundet worden; gestern sind neuerdings zwei getödtet und einer verwundet worden. Die Truppen has ben sich aus Acheung fúr mich im Z1ume gehaltenz allein es ist eine Gährung hieraus hervorgegangen, „welche die Consuln aller Nationen gefädrder; wenn ich nicht im Laufe des heutigen“ Tages Genugthuung von dem enalishen Consul erhalte, so werde ih sein Haus ane greifen und stürmen lassen, Haben Sie die Güre, mein Herr, dieses Schreiben Jhren Herren Collegen-mitthei! len zu lassen.“ :

¡Jch dabe die Ehre, Sie mit größter Hoch1chtung

zu grüßen.‘“ a(Unterz.: Der Oberst Fabvier.‘

-Am 2. November begannen die Griechen an einer Batterie bei P.omíi zu arbeiten, und wechselten einige Kanonenschüsse mit dem Schlosse. Die Helläs und die Korvette seßten sh bends unter Segel, und verließen den Kanal. Am 3. November legten sich die griechi|chen Truppen in die Häuser der Stadt, und nahmen ganz eigentiih Besiß von denselben, weshalb am 4, 95. und 6 November alle Einwohner nach den Landhäusern flüch- teten, Am 7. November hatten die Griechen eine Battcerie vollendet. Am §8. November führten sie in dieselbe 8 Möcjer und 4 Kanonen, und beaannen um

5 Uhr Abends das Feuer, das jedech um 6x Uhr wieder

adbrah, Das Schloß hatte geantwortet, und zwischen

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