1873 / 111 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 10 May 1873 18:00:01 GMT) scan diff

Freiherr von Jfflinger-Granegg, Alfred, Kammerhérr und Justiz-

Assessor zu Stuttgart.

Dr, Jsermeyer, Hermann, praktisher Arzt zu Osnabrück. angegg, praktischer Arzt am Samariter-Hospital

Dr. Junker von u London. Dr.

Wiesbaden.

Kopp, Ludwig Christian Friedrich, Neckarkreise in Württemberg Kropff Adalbert, praftisher Arzt zu Soest. :

Arzt ‘an der provinzialständishen Jrren-

Dr. Dr. Laudahn, Hcinrich,

Anftalt: zu Göttingen: Dr.

Dr. Dr. Dr

tisher Arzt zu Cöln. Liersch, Ludwig Wilhelm

u Hofgeismar. zu Hofg

Dr. Dr. Marre, August, Physi Braunschweig. Dr. M Burtscheid. M Merßt, Theodor r.

Dr. Dr. Dr.

ermann,

arzt zu Braunschweig. | Pfeiffer, Kaufmann, Mitgli

Aires.

Poppe, Christoph, Stadt-Wundarzt zu Braun chweig. Dr. Poppelauer, Moriß, Sanitäts-Rath zu Berlin. Querner, Christoph, Bahnhofs-Aufseher und Materialien-Verwalter

bei der Main-Neckar-Bahn, Dr. Rintel, Eduard Ludwig Dr. Ripps, Philipp Conrad furt a.

Dr. Rust, Heinrich, praktischer Arzt zu Hannover.

Dr. Scchlaikier, Friedrich Wilhel i Dr. Schmid, Karl Leopold, praktischer rzt zu Braunschweig. Scheibler, Robert Adolf, Kaufmann zu Shanghai.

Schüße, Louis, Kaufmann zu

Dr. Schüller, Maximilian, Coblenz.

Dr.

Dr. Berlin. Dr.

Dr. Dr.

Borken.

Berlin. Dr.

Arzt zu Bückeburg. Wittenberg, Bernhard, Tele

steher zu Saarbrüdcken. - Wolffson, Karl, Kaufmann u

Dr. Z ogbaum, Karl, ‘praktischer Arzt zu Weimar.

Das Allgemeine Ehrenzeichen mit dem rothen Kreuz auf weißem Felde, am Erinnerungsbande:

Devérs, Carl Friedrich August, Tapezierer zu Mainz.

Diesing, Justus Ferdinand Karl, Rechts-Praktikant und Auktiona-

Ihrer Durchlaucht der Prinzessin Auguste

tor zu Trier. Frank, Gustav, Diener

von Schöneich-Carolath, zu Gerbing, Johann Andreas, H Gierow, Ernst Heinrich Friedr

zer Volksbank, eingetragene

Hammelmann, Cärl, Schlossermeister zu Hartmann, Karl Heinrich Albert, burger Cifenbahn, zu Berlin.

Hein, Jakob, Schlossermeister zu Trier. Kar Kaufmann zu Mainz. Krauß, Franz Leopold, Restaurateur zu Hannover. Locher, Christian Jakob, Schuhmachermeister zu Trier, Moefer, Johann Christian Carl Georg,

Heß, Karl Ludwig Heinri

Stein & Koester zu Mainz:

Nein Heinrich, Buchdrutereibesißèr zu Mainz.

ebold, Sebastian, Klemprermeister zu Trier.

Reifenberg, Friedrih, Tünchermeister zu Trier.

Rubeau, Friedri, Ober-Feuermann zu Berlin.

Schaffner, Paul Joseph, ‘H - ndlungs-Kommis zu Mainz, zur Zeit G Rh-iniscen Dragoner-Regiment Nr, 5.

Kaufmann zu Detmold.

Sidckinger, Joseph, S{hreinermeister zu Mainz.

Voß, Ferdinand, Ober-Feuermann zu Berlin.

Matthias, Brand - Direktor und Kaminfegermeister zu

einjäh ig Freiwilliger im Schch iff, Hermann,

Weijer, ei p Westp fahl, August, Bureau-A

shen Vereine zur Pflege im Feld-

Kriéger,: zu Berlin.

Witte, Ernst August, Maler zu Dettnold.

Das Allgemeine Me Gen am Erinnerungs- bande.

Pitgers, Johann, Fußgendarm chmidt, Peter, Tagelöhner zu

Wack, Peter, Assistent der Pfälzi1chen Eijenbahnen, zu Ludwigs-

hafen,

Z3s\chischaug, Andreas, berittener Gendarm in der 8. Gendarmerie-

Brigade.

o ch, August, Hofrath, Leibarzt des Fürsten zu Hohenzollern, zu

Lent, Eduard, Ober - Stabsarzt der Landwehr a. D. und prak- Levy, Iakob, praktischer Arzt zu Frankfurt a. M.

. Lohmann, Wilhelm, praktischer Arzt zu Hannover. Luckhardt, Johannes, Amts-Wurdarzt a. D.

annheimer, Moriß, preptier Arzt zu Beuthen O.-S. 1s “zu Blankenburg im Herzogthum

ergenbqgum, Albert, Kreis-Wundarzt und praktischer Arzt zu

Meyer, Gustav Adolph, praktischer Arzt zu Wolfenbüttel. Müller, Emil, praktischer Arzt zu Berlin.

Münchmeyer, Emil, Medizinal-Rath zu Lüneburg. i Neuhausen, Johann, Wundarzt 1. Klasse und praktischer Arzt zu Kloster Camp, Kreis M : Peters, Franz Friedrich August, Hof-Chirurgus und Stadt-Wund-

S Ernst, praktischer Arzt zu Neheim, Kreis Arnsberg. Schult, Friedrih, Stabs- und Marine - Arzt 2. Klasse zu

Sichting, Rudolf, Stabsarzt a. D. und präktischer Arzt zu

Straßmann, Samuel, praktischer Arzt zu Berlin. S tryck, Karl Albert, Stabsarzt a. D. und praktischer Arzt zu

Wildhagen, August Dietrich, Stabsarzt a, D.

Schultheis zu Mühlhausen im

, praktischer Arzt zu Cottbus. und praktischer Arzt

praktiscker Arzt zu Hanau.

órs.

ed des Deutschen Komite zu Buenos-

zu Darmstadt. Wilhelm, Sanitäts-Rath zu Berlin. Heinri, - praktischer Arzt zu Frank-

m, Kreis-Physikus zu Apenrade.

Berlin. praktisher Arzt zu Laubbah bei

und praktischer graphen-Sekretär und Stations-Vor-

nd Seidenhändler zu Berlin.

Cöthen.

ausdiener im Herrenhause.

ich, Prokurist und Kassirer der Main- Genossenschaft, zu. Mainz.

Trier.

Zugführer bei der Berlin-Ham-

Disponent der Firma

\ssistent beim Central-Komite der deut- verwundeter und erkrankter

in der 8. Gendarmerie-Brigade. St. Arnual, Kreis Saarbrücken.

Deutschés N ‘e i ch. Von dem Kaiserlichen, Vize-Konsul Al. Robertson ‘zü Petér-

head if der öffentlihe Notar burgh zum Konsular-Agenten

ZU Meinberg im Fürstenthum Lippe-Detmold witd am mit der Post-Anstalt daselbst kombinirte Teéle- mit beschränktem Tagesdienste für die Dauer eröffnet werden.

20. Mai cr. eine graphen-Station der Bade-Saison

Cöln, den 8. Mai 1873.

Kaiserliche Telegraphen-Direktion.

Robert Anderson in Fraser- bestellt worden. p

80. Plenar-Sizung des Deutschen Reichstages, am Montag, den 12. Mai 1873, Vormittags 11 Uhr. Tagesordnung: Os ?

1) Interpellation der Abg

Baron v. Minnigerode, Wilmanns, betreffend die gêëgetiwärtigen Verhältnisse zwischen Arkeitgebern-und Arbeitnehmern. 2) Ztvéite

Berathung des Gcsezentwurfs

eordneten v. Denzin, ‘v. Helldorff,

über die Kriegsleistungen.

Königrei

Auf den Bericht vom 27. Antrage des 46, Kommunal-Lan

ch Preußen. Februar d. Js. bestimme Ich, dem

, für

Abänderung des §. 33 der Verorduung über die Ei armen S RE und Sreênwesend. in der Neum vom 19. Ofkf- tober 1860 Geseß-Samml. S. 505 und ff. hierdurch, daß z:r Begründung des Antrages auf ausnahmsweise Unterbringung eines gemeingefährlichen Geisteskranken in eine Irrenanstalt vor dessen ge- richtliher Wahn- oder Blödsinnigkeits - Erklärung nicht mehr das gn zweier Aerzte, sondern nur das einés Arztes erforderli ein soll. b Dieser Erlaß ift in der, A Se S. 357/358 vorgeschriebenen Art bekannt zu machen. i \ Berlin, den 8. März 1873. : ì ‘Wilhelm. : Graf zu Eulenburg. Dr. Leonhardt. Dr. Falf. An die Minister des Innern, der Justiz und der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten. Kriegs-Ministerium. Die bei der Militär-Wittwenkasse unter den Nummern : 16,69L 17,191. 19,32L-- 21,579. 23,478. 24,099. 24,376. 25,238. 26,073. 26,138. - 26,188. 26,394. 26,833. 26,868. 27,706. 27,717. 27,721. 27,815. 28,731. - 29,242. 29,585. 30,064. 30,245. 30,390. 30,494. 31,260. / 31,272. 31,427. ‘31,488. 31,610. 31,898. 32,045. 32,339. 32,956. 32,983; 33,056: 33,2259. 33,285. 33,292. 33,332. 33,474 aufgenommenen Interessenten werden hierdurch aufgefordert, ihre rückständigen Beiträge ungesäumt an die genannte Kasse abzu- führen, widrigen Falls dieselben ihre Exklufion von der Anstalt zu gewärtigen haben. Berlin, den 30. April 18783. .… General-Direktion der Königlich Preußischen Militär-Wittwen-Pensions-Anstalt,

Ministerium der geistlichen, Unterrihhts- und Medizinal-Angelegenheiten. Dem städtischen Kapellmeister Joseph von Wasielewsky in Bonn ist das Prädikat „Musik-Direktor“ beigelegt worden.

Ministerium für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten.

Der bisherige Baumeister Friedrih Gustav Stengel zu Thiergarten bei Ohlau is als Königlich:r Wasser-Baumeister zu Côpenick ‘angestellt worden. :

Der Königliche Wasser-Baumeister Dempwolff, welchem die Wasser-Baumeister-Stelle.-zu, Cöôpenick verlichen war, is Be- hufs Beschäftigung bei den Marinebauten zu Wilhelmshaven beurlaubt worden. ï

Dem Königlichen Ober-Maschinenmeister Tacke zu Göôttin- gen ift die Ober - Maschinenmeisterstelle bei der Westfälischen Eisenbahn in Paderborn verliehen worden.

Preußische Bank. Wochen- Uebersicht der Preußishen Bank vom 6. Mai 1873. Aktiva. 1) Geprägtes Geld und Barren . . , Zhlr. 215,914,000 2) Kassen- Anweisungen, Privat- Banknoten und Darlehnskassenshene ....., 9,185,000 3) Wechsel-Bestände . L S 218,864,000 4) Lombard-Bestände . A 25,969,000 9) Staatspapiere, verschiedene Forderungen - D Aa A E Ly : 2,762,000 Passiva. X S Thlr. 287,140,000 » 28,974,000

6) Banknoten im Umlauf .. 7) Depositen-Kapitalia ., 8) Guthaben der Staatskassen, Institute und Privatpersonen, mit Einschluß des Giro- S E A « 120,715,000 Berlin, den 10. Mai 1873. Königlich Preußishes Haupt-Bank-Direktorium. von Dechend. Boese. Rotth. Gallenkgmp. Herrmann. Koh. von Koenen.

Das 13. Stück der Gesez-Sammlung, geben wird, enthält unter:

Nr. 8122 das Geseß, betreffend die Dotation der Provinzial- und Kreisverbände. Vom 30. April 1873, und unter

Nr. 8123 das Gesey, betreffend die Organisation der Ge- neral-Kommissionen für die Provinzen Posen, Pommern und Brandenburg. Vom 30. April 1873.

Berlin, den 10. Mai 1873.

Königliches Geseßz-Sammlungs-Debits-Comtoir.

welches heute ausge-

Nichtamlkliches. Deutsches Neich.

Preußen. Berlin, 10. Mai. Aus St. Petersburg gehen uns unter dem 7. d. M. folgende weitere Mittheilungen zu:

In dem Programm für die festlichen Veranstaltungen wäh- rend der Anwesenheit Sr. Majestät des Kaisers und Kö- nigs hierselbst, ist insofern eine Aenderung eingetreten, als die drei Chef - Regimenter Sr. Majestät nicht zusammen am 6., sondern das Ordens-Dragoner-Regiment zusammen [mit einem auf Kriegsftärke (1002 Mann) kombinirten Bataillon des Garde- Infanterie-Regiments Semenoffsf gestern, und heute das Gre- nadier - Regiment Petersburg und das Infanterie - Regiment Kaluga im / Feuer auf dem Marsfelde vor Sr. Majestät exerziert haben. Am 5. Nachmittags fand die Probe dazu

die beiden ersten, am 6. Mittags das Exrerzieren selbft, unmittelbar darauf und auf demselben Platze, die Probe für die beiden andern Regimentèr und heute Mittäag 1 Uhr das Exerzieren - derselben statt. Beide Male wurde das ganze Reglement bis zur Attacke mit gefälltem Bajonnet durchgematht, und besonders - die Feuertaktik der russishen Infanterie mit den neuen Gewehren gezeigt. Tirailleur- und Salvenfeuer wurden während des Exerzierens unguf- höôrlih abgegeben und mehrmals ‘- veränderte - Stellungen eingenommen, um die Feúerwirkung gegen andere Fronten zu richten. So folgte einem supponirten und abgeshlagenen An- griff eine, alle 6 Bataillone mit Avantgarde, Gros ‘und Reserve umfassende Schwenkung gegen einen Angriff, der vom Kat arinen- Kanal her supponirt wurde, zu allseitiger Zufriedenheit. Ein zahlreiches Publikum begrüßte das Erschemén Beider Majestäten mit lauten Jubelrufen. Um 6 Uhr war Familiendiner bei Sr. Kaiserlichen Hoheit

dtages der Neumark entsprechend, in

ing des Land-

in dem Geseße vom 10. pril 1872 —*

Majestäten in der Prosceniumsloge rech i e

lichen Hoheiten der Großfürst Wladimir Alexandrow ch, ins Peter von Oldenburg, der Reichskanzler Fürst von Bismar und eine zahlreiche Suite, welche in der großen Mittelloge Pla nahm, wohnten gleihfalls der Vorstellung bei.

Später besuchten Ihre Majestäten und der Allerhöchste Kaiserliche Hof den Ball bei dem deutschen Botschafter, Prinzen Heinrich VIl, Reuß. Das Hotel der Botschaft war zum Empfang der Hohen Gäste auf das Festlichste geschmückt. Die Treppe war mit Blattpflanzen rei dekorirt; in dem glänzen

dekorativer Gewächse. In der Gallerie rechts vom Saal war - die Büste Sr. Majestät des Kaisers und Königs, von reihstem Blumenshmuck umgeben, aufgestellt. Im Speisesaal befand fih die Tafel für die Allerhöchsten Herrschaften. i

Vie aus Eydtkuhnen telegraphish gemeldet wird, sind Se. Majestät der Kaiser und König gestern Abend 6 Uhr 10 Minuten daselbst eingetroffen und nah anderthalL\stündigem Aufenthalte nah Königsberg weitergereist. Der Feldmarschall Graf Berg und die Fürsten Kutufow, Metscherski und Suwo- row gaben russischerseits Sr. Majestät das Ehrengeleite. Auf _ dem festlih geschmüdckten Bahnhofe in Eydtkuhnen hatten \sich der Regierungs-P räsident von Puttkammer und die Spitzen der-Be- hörden zum Empfange eingefunden, und von einem zahlreih versammelten Publikum wurden Se. Majestät bei der Ankun und bei der Abfahrt nah Königsberg mit enthufiastishen Hoh- rufen begrüßt.

Der Einzug Sr. Majestät in Königsberg ist Abend erfolgt. Die festlich geschmüdckte via triumphalis war dur bengalische Flammen erleuchtet. Se. Majestät wurden von den Jubelrufen der zahlreich versammelten Volfsmenge auf dem ganzen Wege begleitet.

Die Adresse der in Mos kau lebenden Staatsangehörigenz des Deutschen Reichs, welhe Sr. Majestät dem Kaiser und König durch Se. Durchlaucht den deutschen Botschafter Heinrich VII. Prinzen Reuß überreicht wurde, lautet wie folgt :

Allerdurhlauchtigster, Großmächtigster Kaiser und König! Allergnädigster Kaiser und Herr!

Eurer Kaiserlichen und Königlichen Majestät Ankunft auf Ruß- lands gastlihem Boden hat auc unter den in Moskau lebenden An- gehörigen des Deutschen Reiches die freudigsten Gefühle hervorgerufen und uns getrieben, Eurer Majestät den Ausdruck unserer tiefsten Ver- ehrung und unterthänigsten Dankbarkeit zu Füßen zu legen.

In Rußlands alter Zarenstadt folgten vor drei Jahren unsere Herzen begeistert dem Siegeszuge der deutschen- Heere unter Eurer Majestät glorreiher Führung und jubelnd begrüßten. wir darnach die Huldigung der deutschen Fürsten, als dieselben unter dem Zujauchzen des ganzen deutschen Volkes Eure Majestät baten, des geeinigten D utschlands Kaiser zu „lein, und einen Thron wieder aufzurichten, der als Symbol der Einheit, Macht und Größe unseres theuren Vaterlandes von je das Ziel der heißesten Sehnsucht aller Deutschen gewes°n und der nunmehr, so Gott will, unershüttert in hellem Glanze dauern wird in fernste Zeiten!

„_Das neue Deutsche Reich hat keinen besseren Freund, als den mächtigen Herrscher Rußlands, und der Dank, welch:n Eure Majestät Höchstihrem erlauchten Freund und Bundesgenossen beim Abschlusse des Friedens mit Frankreich auszusprechen geruhten, hat in unseren Herzen, die wir in diesem gästfreien Lande eine zweite Heimath schäßen gelernt haben, den l:bhaftesten Wiederhall gefunden.

Möge der Besuch Eurer Majestät am Hofe unseres erhabenen Schirmherrn ein neu:s Zeugniß der Freundschaft der Herrscher der beiden, gewaltigsten Kaiserreiche auch das Band- der Zuneigung; und des Vertrauens der beiden Nachbarvölker immer fester fhlingen und so eine Bürgschaft mehr fein für die Erhaltung des Friedens!

Bir flehen zum Herrn der Welten, in dessen Hand das Heil der Fürsten wie der Völker ruht, zaÿ Er Euer Majestät, unserem geliebten Kaiser, die Kraft verleihe, noch lange Jahre mit weisem Sinne und fester Hand des deutschen Landes Geschicke auf der Bahn friedliher Entwickelung auch ferner zu lenken! j

Möge der allmächtige Gott Euer Majestät aufopfernde Für= sorge um Deutschlands Wohl lohnen dur noch viele Jahre unge- schwächter Gesundheit und ungetcübten Glückes! Msge Er Seinen reichsten Segen ausgießen über Euer Majestät und das ganze Kaiser= liche Haus, den Stolz und diè Hoffnung jedes deutschen Mannes.

: Curer Kaiserlichen Majestät 5 __ Allerunterthänigste Moskau, April 1873. (Folgen die Unterschriften.)

Ihre Kaiserlihen und Königlichen Hoheiten der Kronprinz und die Kronprinzessin besuchten, Nach=- richten aus Wien zufolge, am 6. d. M. Mittags die Weltaus-= stellung und Nachmittags das Atelier des Malers von Angeli. Am 8. D. M. dinirten Höchstdieselben bei Sr. Kaiserlichen Hoheit dem Erzherzog Albrecht.

Gestern gab Se. Königliche Hoheit der Prinz von Wales zu Ehren Jhrer Kaiserlichen und Königlichen Hoheit der Kron-= prinzessin ein großes Diner in dem von Höchstdemselben bewohn- teu Gebäude des Reichs-Finanz-Ministeriums; am Abend sollte große Soirée bei dem deutshen Botschafter stattfinden.

gestern

Se. Majestät .der Kaiser und König haben den Großfürsten und Thronfolger Cäsarewitsch Alexander Alexandrowitsh von Rußland à la suite des Kaiser Alexander Garde-Grenadier-Regiments Nr. 1 gestellt.

Die Besichtigungen durch Se. Majestät den Kaiser und König werden voraussihtlih wie folgt stattfinden: die des Garde-Jäger-Bataillons- am 12. d. Mts. in Potsdam, die des. Garde-Pionier-Bataillons am 13. d. Mts. und die des Garde-= Schüßen-Bataillons am 15. d. Mts. hierselbft.

Der Bundesrath trat heute zu einer Sitzung zusammen.

Jl Do i818 HE des Bundesraths am Freitag, den 9. Mai.1873, führte der Staats - Minister Delbrück den Vorsiß. Es kamen zur Vorlage ein Schreiben des Chefs der Admiralität, durch welches die Bevollmächtigten zum Bun esrath auf den 22. Mai zum Besuch von Wilhelmshaven eingeladen werden und ein Schreiben des Präsidenten - des Reichstags, be- treffend den Beschluß des Reichstags über die gewerblichen Hülfs- und Unterstühzungskafsen. / Aus\chußberichte wurden erstattet über: a. die Anträge der Kommisfion für Aufhebung der Salzsteuer, b. die Feststellung des Bauschsummen-Etäts für Elsaß-Lothringen, c, die Vermeh- . rung des Aufsichtspersonals beim Hauptzollamte in Lübeck, d. die Exportboni fikation für parfümirten Spiritus, e. die Desinfektion der Vieh-Transportwagen, f. die Portopflichtigkeit der Korrespon= denz in Angelegenheiten der Uebergangsabgabe. , Sodann wur= den, mehrere Eingaben“ vorgelegt.

__— Hiesige Blätter enthalten eine Angabe über die in der Sizung des Bundesraths vom 4. d. Mts. in Betreff der Papiergeldfrage gepflogenen Verhandlungen, welche in mehrfacher

dem Großfürsten Konstantin Nikolajewitsch. Abends besuhten Ihre Majestäten das Michael - Theater,

Beziehung als ungenau bezeichnet werden mß. Insbesondere

D erleuchteten Saal befand sich das Orchester * hinter einer Wand

La

ist es unrichtig, wenn darin angedeutet wird, Preußen habe \ih E dem n (f. Reichstag in der zweiten Lesung des Münz- esches in Betreff des Staatspapiergeldes gefaßten Beschlusse zu- stimmend verhalten. " Die inzwischen im Reichstage gepflogenen handlungen haben übér die Stellung Preußens zu jenem Beschlusse volle Aufklärung / gebracht. Ebenso is die Angabe unrihtig, Sachsen habe fich zu einer geseßlichen Regelung der Papiergeldfrage ablehnend verhalten; vielmehr hat die Königlich sächsishe Regierung fih bereit erklärt, zu einer \solhen Regelung mitzuwirken.

Bei dem Bundes-Amte für das Heimathwesen chen zum ‘12. Mai folgende Termine an: 1) Ortsarmenver- LN Neuhayn contra Ortsarmenverband Striegau. 2) Orts- armenverband Ueseliz contra Ortsarmenverband Poseriß. 3) Ortsarmenverband Stargard i. Pomm. ‘contra Ortsarmenver- band Birnbaum. 4) Ortsarmenverband Zebbin contra Orts- armenverband Neu - Codram. 5) Landarmenverband Posen contra Ortsarmenverband Posen. 6) Ortsarmenverband Pyriß contra Landarmenverband Alt-Pommern. 7) Ortsarmenverband owgirren contra Landarmenverband des Kreises Tilsit. 8) L iabtand Alt - Pommern - contra Ortsarmenverband Stettin. 9) Drtsarmenverband Sögel contra Ortsarmenverband Harrenstädte. S

Der“ heutigen (74.) Sißzung des Hquses der Ab- geordneten wohnten am Ministertish zahlreiche Regierungs- Kommissarien bei. Der Präsident von Forckenbeck theilte zunächst mit, daß der Abg. Weusthoff cine Interpellation, betreffend den Bau der Eisenbahn von Harburg nah Stade, eingebracht hat. Die Berichtigung von Drufehlern und Redafktionsversehen in den Geseßentwürfen über das Grundbuhwesen wurde ohne Diskussion genehmigt. Auch der Geseßentwurf, betreffend die den Gerichts- beamten bei den Kollegialgerichten im Bezirk des Appellaätions- gerihtshofes zu Cöln für Reisen in Civilprozessen zustehenden Reisekosten und Tagegelder wurde ohne Debatte in erster und zweiter Berathung angenommen. Hierauf folgte die erste und zweite Berathung des Entwurfs eines Gesetzes, betreffend die Erhöhung der Gebühren der Advokat - An- wälte und Advokaten im Bezirk des Appellations- tionsgerichtshofes zu Cöln, welcher Entwurf auf Befürwortung des Abgeordneten Philippi in der vorliegenden Fassung ange- nommen wurde. Ebenso genehmigte das Haus in zweiter Le- sung das Gesetz, betreffend die Verwerthung der Forstnuzungen aus den Staatswaldungen in den vormals kurhessischen Landes- theilen. Daran \{chloß fich die erste und zweite Berathung des Entwurfs. eines Gesezes über die Betheiligung der Staatsbeamten bei der Verwaltung von Erwerbsgesellschaften, dessen Wortlaut folgender ift: /

„Wir, Wilhelm, von Gottes Gnaden König von Preußen u. \, w., verordnen mit Zustimmung beider Häuser ‘des Landtages für den ganzen Umfang der Mon'rchie, was folgt: *

8. 1. Unmittelbare Staatsbeamte, welche aus der Staatskasse eine fortlaufende Besoldung oder Remuneration beziehen, dürfen ohne Genehmigung des vorgeseßten Ressort-Ministcrs nicht Mit- glieder von Vorständen, Aufsichtê- oder Verwaltungsräthen auf Er- werb gerichteter Gesellschaften fein. Hs

Die Genehmigung ist fortan zu versagen, wenn die Mitglied- saft mittelbar oder unmittelbor mit einer Remuneration oder mit einem andern Vermögensvortheil verbunden ist. : at

8. 2. Solchen unmittelbaren Staatsbeamten, die nah der Natur ihres Amtes neben der Besoldung, die sie aus Staatskassen beziehen, noch auf einen andern Erwerb angewiesen sind (Medizinal- beamte u. f. w.), fann die Genehmigung, auch wenn mit der Mit- gliédschaft ein Bermögensvortheil verbunden ist, ertheilt werden, Pie die Uebernahme der leßteren nah dem Ermessen des vorge- eßten Ressort-Ministers mit dem Interesse des Staatédienstes ver-

einbar erscheint. f | G A /

Î: 3, Die ertheilte Genehmigung ist jederzeit widerruflih.

Urkündlich u. st. w.

An- der Debatte betheiligten sh die Abgeordneten Dr. Reichensperger (Coblenz), Lasker u. A. Ein Antrag des Abge- ordneten von Beughem auf Verweisung des Geseßes an eine Kommission von 14 Mitgliedern wurde verworfen, und das ganze Gesey mit folgendem Zusaßzantrag der Abgeordneten Fritsh und von Hennig angenommen: i

„Die vor Pu: likation dieses Gesetzes bereits ertheilten Gench- migungen dürfen, fofern sich aus der Benußung derselben keine Un- zuträglihkeiten ergeben haben, bis zum 1. Januar 1874 in Kraft gelassen werdcn. / -

Den mündlichen Bericht der Büdget-Kommission über den Antrag - des Abgeordneten Schmidt (Stettin) und Genossen über die Rückgewähr von Kriegsleistungen erstattete Abgeord- neter Fickert, welcher Namens der Kommission dem Hause empfahl, den betreffenden Antrag anzunehmen und. die ‘damit übereinstimmenden Petitionen der Regierung zur Berüsich- tigung zu überweisen. Dasselbe nahm beide Anträge mit großer Majorität an. Der Antrag des Abgeordneten Dr. Techow, betreffend die Aufbesserung der * Gehälter ‘der an Straf- anstalten angestellten Lehrer, wurde auf Befürwortung des Abgeordneten Grafen zu Limburg-Stirum als Bericht- erstatter ‘der Budget - Kommission ebenfalls genehmigt. Der Antxag des Abg. von Lattorf, betreffend die Förderung der Pferdezucht, wurde durch die entgegenkommende Erklärung des Regierungs - Kommissars für erledigt erklärt. Der Antrag“ der Budget - Kommission, „die Regierung _aufzu- fordern, darauf Bedaht zu nehmen, daß spätestens bei Gelegenheit der Uebertragung der Chaufsseeverwaltung auf die Kommunalverbände die Aufhebung der Chausseegelder herbei- geführt werde,“ wurde nah zwei Reden der Abgg. Bening und De. Eberty angenommen. Bei Schluß des Blattes trat das Haus in“ die Berathung von Petitionen.

Bis zum“ 19. April d. J. waren in den Münzstätten des Deutschen Reichs in Zwanzigmarkstücken 471,316,280 Mark und in Zehnmarkstücken 126,197,840 ‘Mark ausgeprägt worden. In der Woche ‘vom 20. bis 26. April find ferner geprägt in Zwanzigmarkstücken: in Berlin 5,059,120 Mark, in Hannover 2,107,480 Mark, in Frankfurt a. M. 3,062,440 Mark, in München ,1,508,400 Mark, in Dresden 569,440 Mark, in Stuttgart 1,279,680 Mark und in Karlsruhe 380,600 Mark; ferner in Zehnmarkstücken: in Darmstadt 250,000 Mark. Die Gesammt-Ausprägung stellt fich daher bis 26. April d. J. auf 611,731,280 Mark, wovon 485/283,440 Mark in Zwan- Een Und 126,447,840 Mark \ in Zehnmarkstücken estehen. j s :

In dem Grenzbezirke des Hauplzollamtes zu Memel bleiben in gleiher Weise wie in den anderen Grenzbezirken des Verwaltungsbereiches der Provinzial-Steuer-Direkiion zu Königs- berg nur folgende Gegenstände: 1) zollpflihtiges Vieh (ge- mästete und magere Schweine und Spanferkel) beim Transport von mehr als 4 Stückten, 2) ‘Salz in Mengen von- mehr als 50 Pfund und 3) Lumpen in Mengen von mehr als 50 Pfund

veiteren Auszahlung erhalten hat.

Auf den Antrag einer Bezirksregierung haben die Mi- nister der Finanzen und des Innern unter Vorbehalt des jeder- zeitigen Widerrufs genehmigt, daß einem Kreis-Steuereinnehmer die Verwaltung der Rendantur der Sparkasse eines Kreises über- tragen werde. Dabei is jedoch bemerkt worden, daß die Amts- kaution, welche der Betreffende in seiner Eigenschaft als Kreis- Steuereinnehmer bestellt hat nur mit der Maßgabe für die Spar- kassen-Verwaltung weiter verpfändet werden darf, daß dieselbe für sein Hauptamt unbedingt verhaftet bleibt und ein ander- weiter Anspruch darauf nicht cher geltend gemacht werden kann, als bis feststeht, daß aus“ dem Hauptamte nichts mehr zu vertreten ist. Hiernach | erscheine eine anderweite Regelung der Kautionsfrage für die Sparkasse erforderlih. Rü- sichtlich ‘der Buchführung haben die Minister auf die Ge- \häftsanweisung für die Kreis-Steuereinnehmer aufmerksam ge- macht, in deren §. 8 zu C. ausdrücklih vorgeschrieben is, daß jeder von der Kreiskasse zu verwaltende Fonds im Einnahme- und Ausgabe-Journal sowohl in der Einnahme wie in der Ausgabe eine besondere Spalte erhalten \oll, und Folgendes hinzugefügt :

„Ín das Journal ist ohne alle Ausnahme jede Einnahme und jede Ausgabe auf den betreffenden Fonds einzutragen, welchen Gegen- Maud dieselbe au betreffen aag, und ohne Unterschied, ob der Kreis- Steucreinnehmer über dieselbe Rechuung zu führen oder folche zur

Werden über gewisse Eianahmen, z. B. über Renten, besondere Journale geführt, so genügt es, wenn tägli die gesarumte Tages- einnahme nah diesen Journalen summarisch in das Haupt-Einnahme- journal übernommen wird. , S

Auf dem Titelblatte des Einnahme-Journals find alle besonderen Jouraale und Einnahme-Koutos, welche der Kreis-Steuercinnehmer zu führen hat, zu bemerken.“

Diese Vorschriften finden auch da Auwendung, wo Fonds der Kreis- Sparkasse von Kreis - Steuereinnehmern verwaltet werden.

Die Truppen der Ofkfkupations-Armee werden nah erfolgter Rückkehr aus Frankreih zur Abhaltung von Division s- Uebungen nicht zusammengezogen. Dagegen werden bei denselben, soweit sie im Laufe des Iuli und August d. I. zurückfehren, thunlichst noch Felddienst-Uebungen mit gemishten Waffen ftatt- finden, zu welhen unter Umständen die nächstgelegenen Gar- nisonen zusammengezogen werden. Eine Vereinigung von Ka- vallerie-Regimentern der Okkupations-Armee zu Uebungen im Divisions-Verbande findet nicht statt, Dagegen wird die ge- sammte Kavallerie des 1X. Armee-Corps, zu welcher für die Zeit der diesjährigen Herbst-Uebungen das 2. Hannoversche Dragoner- Regiment Nr. 16 hinzutritt, auf die Dauer von 9 Tagen zu- ¡jammengezogen, um unter oberer Leitung des General-Lieutenant Freiherrn von Schlottheim, Commandeurs der 17. Division, Uebungen im Brigade- und Divisions-Verbande abzuhalten.

Se. Majestät der Kaifer und König haben be- fohlen, daß am Charfreitage die Wachen und Posten den Pa- rade-Anzug nicht mehr anzulegen haben.

Bayern. München, 8. Mai. Der „Alg. Ztg.“ zufolge hat der Kaiser von Desterreich für die so überaus herzliche und glänzende Aufnahme, welhe der Erzherzogin Gisela in München zu Theil wurde, in einem Schreiben an den König seinen innigsten und tiefgefühlten Dank ausgesprochen, und in E zugleich die frühere Einladung an König Ludwig 1. zum Besuche des Kaiserlichen Hofes während. der Weltausstellung wiederholt. Der Erzherzog Ludwig Victor hatte das Kaiserliche Schreiben dem König zu überbringen.

Wegen Unwohlfeins des Königs ist dic Hoftafel, welche heute zur Feier des Namensfestes der Prinzessin Gisela in der Königlichen Refidenz stattfinden sollte, vershoben worden. Gestern ließ Se. Majestät der Prinzessin zu ihrem Namenstage ein prachtvolles Blumenbouguet übersenden. Der gestern Abend vom österreichischen Gesandten am hiesigen Königlichen Hofe, Freiherrn von Bru, veranstalteten Theatervorstel lung wohnten Prinz Otto, sämmtliche Mitglieder der Familie des Prinzen Luitpold, die Königlihen Staats-Minister und die Ge- sandten am hiefigen Königlichen Hofe bei. G i

Das ‘Familienfest, welhes der König zur Feier des Namensfestes der Frau Prinzessin Gisela gestern nach der Theatervorstellung beim österreichischen Gesandten in den pracht- voll erleuchteten Räumen des Wintergartens in der Königlichen Residenz gab, dauerte von 10 Uhr Abends bis gegen 3 Uhr Morgens. Es fand ein Souper ftatt, und Musik- und Gefangs- vorträge, von den ersten Künstlern des Orchéster- und Opern- personals des Hoftheaters ausgeführt, wechselten ab.

Das Kultus-Ministerium beabsichtigt, dem „Korr. v. u. f. D.“ zufolge, demnächst das Verzeichniß der für den Unterricht an den Gymnasien und Lateinschulen genehmigten Lehrbücher einer Revision zu unterwerfen. Es wird dabei be- sonders darauf geahtet werden, daß bei dem für die Schüler beider Konfessionen gemeinsam ertheilten Geschihtsunterricht nicht ferner Lehrbücher in Anwendung kommen, welche dur Ein- mischung kirhliher Lehrsäge und Streitfragen bei den Schülern der einen oder der andern Konfession Anstoß erLegen können. Ebenso sind beim deutschen Unterricht Lefebücher auszuschließen, welche in der Auswahl der Stücke einen \{harf ausgeprägten fon- fessionellen Charakter tragen. Das genannte Ministerium hat deshalb die Lehrerräthe der bezeichneten Anstalten beauftragt, die bisher benügten Lehrbücher der Geschichte und die deutschen Lese- bücher einer eingehenden Prüfung. zu unterwerfen und darüber zu berichten, ob sie in Erwägung der jeßt bestehenden Verhält- nisse dieselben auch ferner für benußbar halten, oder welche Bücher sie andernfalls an Stelle derselben eingeführt wünschen.

Sachsen. Dresden, 9. Mai. Heute Vormittag is im Königlichen \ Kultus-Ministerium eine Konferenz zur Be- \sprechung einziger Abänderungen im Lehrgange der __Real- \chulen T. Klasse zusammengétreten. Den Vorfiß führt der Staats-Minister Dr. von Gerber. An den Berathungen nehmen Theil : der Wirkl. Geh. Rath Dr. Hübel, L Dr, Bor- nemann, Geh. Hofrath Prof. Dr. Schlömilh ‘und die Rektoren

der sächsishen Realschulen 1. Klasse.

Württemberg. Stuttgart, 8. Mai. Das Landes- amt für das Heimathwesen hat sich gestern konftituirt und unter dem Vorsißz des Ministers des Junern die erste Sißung ge- halten. Den Gegenstand dèr Berathung zu welcher au Vertreter des Ministeriums des Kirchen- und Schulwesens beigezogen waren, bildete die Jnstruktion zu dem Gefeß vom 17, April d. J. zu Ausführung des Reichsgeseßes über den Unterstüßungswohnsiß.

* Das S für das Königreih Würt- temberg etge rius cht , das Geseh, betreffend die Grund-, Ge- bâäude- und Gewerbesteuer, vom 28. April 1873, ferner eine Verfügung des Justiz-Ministeriums, betreffend den Vollzug der

Gotteszell wird eine abgesonderte Abtheilung der jugendlihen Gefangenen gebildet. In derselben haben die jugendlichen Per- sonen weiblichen Geschlechts ihre Strafen zu verbüßen, wenn Lee in Gefängnißstrafen von länger als vierwöchiger Dauer bestehen.

Oldenburg, 4. Mai. Das Gesebßblatt für das Her- zogthum Oldenburg enthält: Geseh für das Herzogthum Olden- burg vom 16. April 1873, betreffend Abänderung des Gesetzes vom 28. Juni 1858, betreffend die Gebühren in bürgerlichen Rechts- und in Strafsachen. Bekanntmachung des Staats- Ministeriums vom 23. April 1873, betreffend eine Abänderung des Statuts der Oldenburger Versicherungs-Gesellschaft.

Sachsen - Coburg - Gotha. Gotha, 9. Mai. Der Speziallandtag hat heute den Domänenkassen - Etat pro 1873/77 einstimmig genehmigt. Ebenso wurde einstimmig be- \{hlo}sen, zu den Einnahmen aus dem Grundvermögen, ein 1wei- teres Aufgeben der Selbstbewirthshaftung von Domanialwiesen und Domanialteihen beim Ministerium zu befürworten, zu den Ausgaben dagegen, die Erhöhung der Gehalte und Remunera- tionen der Forstbeamten (um 9243 Thlr.) zu verwilligen, dabei aber weitere Vereinfachungen in der Forstverwaltung, namentlih au die Aufhebung der Forsteien Tonna und Liebenstein außer Friedrichswerth, Wölfis, Finsterbergen und Waltershausen, sowie eine möglihe Aenderung des Wirthschafts\ystems zu Erzielung höherer Reinerträge der Forsten dem Ministerium nzhe zu legen. Die Vorlage wegen Verkaufs einer Parzelle der Anlagen hier wurde behufs weiterer Prüfung an die Finanz-Kommission zurück- verwiesen.

Oesterreich - Ungarn. Wien, 9. Mai. Gestern trafen Ihre Königlichen Hoheiten der Prinz und die Prinzessin Georg von Sachsen hier ein.

Die Großherzogin von Oldenburg und die Prin- zessin Therese von Sachsen-Altenburg sind am 6. d. M. in Salzburg angekommen und am 7. d. M. nach Ischl weiter-

gereist.

9. Mai. (W. T. B.) Zwischen der Reichsraths- delegation und der ungarischen Delegation hat auch ein dreimaliger Nuntienwechsel zu keiner Einigung über die Frage der Werndlgewehre und der für die Kreditübersh“eitun- gen bei der Militärgrenze zu ertheilenden Indemnität geführt. Indeß is ein Einverständniß zwischen beiden Delegationen über die bereits formulirten Fragen erzielt, nah welchen die morgende gemeinschaftliche Abstimmung über die beiden Differenzpunkte erfolgen soll.

Krakau, 8. Mai. Nah Anhörung der Frühmesse in der Märien-Kirche geleiteten die anwesenden Regierungsmitglieder, der Adel und die Spitzen der Behörden den Erzherzog Karl Ludwig zum Bahnhofe, von wo'Se. Kaiserliche Hoheit um halb 8 Uhr abreiste.

Schweiz. Bern, 9. Mai. (W. T. B.) Die spanische Regierung hat in der Person des Don Filipe Sagaftrio einen Geschäftsträger ad interim bei der Eidgenossenschaft ernannt.

Großbritannien und Jrlaud. London, 8. Mai. Zu Ehren des Königs und der Königin der Belgier fand am Montag im Windsorshlo}e ein großes Diner statt, bei wel- hem außer den belgischen Majestäten der Pkïinz und die Prin- zessin Christian von Schleswig-Holstein, der Herzog von Cam- bridge, die Herzogin von Sutherland, die Baronin d'Hooghoorst, der österreihishe Botschafter Graf Beust, der belgishe Gesandte Herr de Solvyns, Herr und Frau van de Weyer, Earl und Gräfin Granville und Viscount Sydney die Gäste der Königin waren.

Die Königi n empfing am Montag den neuen Gesandten der Republik Columbia, Tusto Arosemana, der seine Akkre- ditive überreihte. Gestern kam Ihre Majestät in Begleitung der Prinzessin Beatrice von Windsor nah London und stieg im Butinghampalast ab. Prinz Adalbert von Preußen ftat- tete gestern der Königin einen Besuh ab. Am nächsten Don- nerstag siedelt der Hof nah Balmoral über.

Großbritanniens Stagtseinnahmen vom 1. April bis 3, Mai beliefen sich amtlihem Ausweise zufolge auf 6,637,234 Lstr. gegen 7,233,591 Lstr. in der entsprehenden Pe- riode des Vorjahres, und die Ausgaben im gleichen Zeitraume auf 9,593,948 Lstr. gegen 8,591,385 Lstr. im Vorjahre.

Einer Depesche des „Reutershen Bureaus“ aus Poona zufolge wird Sir Barkle Frere sich niht, wie erwartet wurde, nach Simla begeben, sondern unverzüglih nah England zurück- kehren.

) 9. Mai. (W. T. B.) Auf eine Anfrage Reads erklärte in der heutigen Sißung des Unterhauses der Vizepräsident des Komites des Geheimen Raths, Forster, daß zur Zeit die in Betreff der Vieheinfuhr aus Deutschland getroffenen, beshränkenden Bestim- mungen noch nicht ermäßigt werden fönnten! Auf eine Inter- pellation Cave's über das Resultat der Konferenzen in Paris über die Zuckerfrage, erwiderte der Schaßkanzler Lowe, daß eine Uebereinkunft erzielt worden sei, -nach welcher folgende Grund- säße zur Geltung kommen follen: Der Zucker wird nicht nah seiner Farbe, fondern nach dem Grade * der Stärke be- steuert, welhen die Analyse ergiebt ; mm Belgieit und den übrigen Ländern, in denen Rübenzucker : fabrizirt wird, geschieht die Besteuerung nach einer Dictigkeits- marke von 1500 bis 1600 Grad ; Frankreih wird die Zuckerzölle für Frankreih und die Kolonien nah denselben Stufensäßen re- guliren, ‘wie in dem Vertrage von 1864 vorgesehen is. In Betreff der Verwickelungen mit den Ashantees machte der Unter- Staatssekretär der Kolonien Hugesson die Mittheilung, daß -nah heute von der Goldküste eingetroffenen Nachrichten die Fantis (Verbündete der Engländer) nah zwei Treffen zum Rückzuge ge- nöthigt und die Ashantees auf der ganzen Linie: im Vorrücken begriffen seien. Ihre Stärke betrage zwischen 30—40,000 Mann. Ein Schreiben des Königs der Ashantees bezeichne als. Veran- lafsung des Angriffs die Abtretung von Elmina. Die englischen Verluste seien bisher ‘nur unerheblih gewesen.

Frankreich. Paris, 9. Mai. (W. T. B.) Die morgige Sizung der Permaneuzkommission wird, wie aus gut unterrihteter Quelle verlautet, ohne ernste Inñterpellation ver- laufen. Wie neuerdings versichert wird, wird das Ministerium völlig in der bisherigen * Zusammensezgung vor die Kamnier treten; alle Gerüchte, daß vorher Veränderungen im Kabinet stattfinden werden, sind unbegründet.

Spanien. Madrid, 8. Mai. (W. T. B.) Offiziell wird be- „stätigt, daß der Carlistenführer Dorregatray eine Ni ederlage erlitten hat. Bei Bajad-0z isl gestern ein Güterzug und'in Andalu=-

der Transportkontrolle unterworfen.

lef jugendlihe Personen weiblichen Geschlechts erkannten Frei-

eitsstrafen: In “det Strafanstalt für weiblihe Gefangene zu |

N ein Personenzug von Carlisten angehalten und geplündert WOLs en. Der vor Kurzem zum Kriegs-Minister ernannte General Nous=- -

M.