1873 / 157 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 05 Jul 1873 18:00:01 GMT) scan diff

S I EEE L L E N Es! e E ck M E r: B 2 r L M R M ES. Des M o E E D A ae rp ER Ae y g Se t L De E E O T C A TUMISEZAR Mh R H a int L pan nad m BEN s B tes I E Sd d rei A Spe mrn L E E T

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R E E

nußbare Wasserkraft je nach der Jahrezzeit von _20—80 Pferdestärke erzielt und der Bedarf an geshliffencm Holzstoff mit ca. 4000 Cir. pro Jahr für die Fabrik hergestellt wird. Eine besondere Fürsorge wurde der Beschaffung von Arbeiterwohnungen zur Gewinnung eines „gut gescult:zn tüchtigen Arleiterstammes* gewidmet. Zu diesem Bestreben führte der Vortrag wörtlih an: S

„Wir müssen znerkennen, eine wesentliche Stüße an der Handlungsweise urd dem würdigen wie rubigen Austreten unseres Arbeiterstammes stets, namentlich in den Zeiten gefunden zu haben, wo Willkür und unberechtigte Anforderungen eincs Theiles der Arbeiterbevölkerung hiesiger Gegend e A thatsächlich zu shädigen begannen. Wir schaften durch Bau und Kauf zu den vorhandenen 33 Wohnungen bisher noch 22 neue hinzu und zwar solhe, die in jeder Bezichung den Anfor- derungen für ein gcsundes körperliches und zugleih für ein gedeihlices Familienleben entsprechen; Gärten und Aecker- erleihtern ein ange- nehmes befricdigendes Fortkommen unserer Arbeiter, so daß wir hoffen können, nachdem noch acht Wohnungen fertiggestellt und dann alljähr- lich dem Bedürfnisse gemäß noch eine Anzahl neuer hinzugefügt sein werden, avch für alle noch im Projekt befindlichen Vergrößerungen N tüchtigen, ehrenwerthen- Arbeiterstamm erziehen und erhalten zu unen.

Dur günstige Konjunktur wurde ein an das Fabrikctablisseinen: |

anstoßendes Terrain mit bedeutendem Thonlager von §0 Morgen

fäuflich erworben und auf demselben eine Ziegelei fofort angelegt, |

welche im verflossenen Geschäftsjahre {hon -508,000 gute Mauersteine

lieferte; eine Ziegelpresse mit Dampfbetrieb, wie ein Ringofen | Berlin nah Frankfurt a. M.” ist nahe der Station Fröttstedt

| (zwischen Gotha und Eisenach) entgleist. Dem Vernehmen nah | find ein Bremser und ein Passagier getödtet, einige Andere ver-

werden die Ausbeutung, namenttich durch Produktion von besten Verblendern und Klinkern für die Folge sehr bcdeutend erhöhen. Die Fabrik fabrizirte im verflossenen Jahre 18,277 Ctr. Papier,

gegen 17,293 Ctr. im Vorjahre, und fakturirte in jenem Jahre, bei |

einem durs{nittlihen Verkaufswerthe von 14 Thlr. 14F Sagr., | 264,848 Thlr. gegen 253,638 Thlr. im Jahre 1871 bei einem Ver- | kfaufêwcrthe von 14 Thlr. 20 Sgr. Unter Zustimmung des Aufsichts- rathes find auch Seitens der Direktion die vorbereitenden Schritte zur Anlage einer Holzkocherei und Bleicherei nah Lee’shem S pie gethan. Es würde dies die erste derartige Anlage in Deutschland jein, welche auf chemischem Wege das bestanerkannte Ersaßmittel für Lumpen lieferte. Den Anträgen der Verwaltung gemäß wurde die Vertheilung der Dividende von der Versammlung einstimmig gench- migt. Ebenso- wurden in den Auffichtsrath die Herren Stadtrath Holt, Apothekenbesißer Augustin, Arnold Marggraff (in die Direktion delegirt), Ad. Ruß, Kommerzien-Rath Schering, C. Wrede (Stettin) wieder- und Stadtrath Kunze neugewählt.

Berkehrs- Anftalten.

Swinemünde, 5. Juli. (W. T. B.) Der neu erbaute Dampyfer des baltishen Lloyd „Washington“ ist soeben hier ein- getroffen.

Die Netto-Einnahmen der Union-Pacific-Eisen- babn für das am 1. Mai 1873 beendete vierte Fiscaljahr betrugen 4,660,610 Dollars gegen 3,616,838 Dollars im vorhergehenden Jahre.

Aus dem Wolff'schen Telegraphen-Bureau. Weimar, Sonnabend, 5. Juli. Der Nachishnellzug von

wundet worden.

Versailles, Sonnabend, 5. Juli. Dem Vernehmen nach beabsihtigen 300 Deputirte eine Erklärung zu unterzeichnen, worin fie verlangen, daß die Ernennung der Maires wieder dur die Regierung geschehen sol. Jn Folge dieses Schrittes dürfte die Durhberathung des Munizipalgeseßes in der National- versammlung noch vor ihrer Vertagung vorgenommen werden.

Konstantino pel, Freitag, 4. Iuli, Abends. Die neu- lihe telegraphische Mittheilung der „Times“ über die Entschei- dung der Kommission zur Interpretation der Suezkanal - Kon- zession wird durch ein Telegramm des hiesigen „Bureau Havas-Reuter“ dahin ergänzt, daß der Bericht der Kommission dem Minister - Konseil vorgelegt wurde, welhes am Mitiwoch seinen definitiven und nur noch nit offiziell den quswärtigen Mächten kommunizirten Aus- \spruch abgegeben habe. Die ministerielle Entscheidung erklärt, die Pforte habe unter dem Ausdruck „Tonne Tragfähigkeit“ niemals die in den Schiffspapieren eingetragene Tragfähigkeit, sondern nur den wirklihen Laderaum eines Schiffes verstanden. Der Ministerrath müsse die Schwierigkeit anerkennen, eine ganz genaue und übereinstimmende Methode zur Feststellung der Trag- fähigkeit aufzufinden, derselbe empfehle indessen Herrn von Lesseps und den Seemächtea, sich über die Annahme des Systems des Engländers Moorson z: einigen; anderenfalls müsse eine internationale Kommission zur Entscheidung der Frage zusammen- treten. Die ministerielle Entscheidung beschränkt fich darauf, die Bedeutung des Ausdrucks „Tonne Tragfähigkeit“ festzustellen.

Chemische Industrie auf der Wiener Welt- . aus ftellung. TTI. (vgl. Nr. 151 d. Bl. vom 28. Juni 1873.) In Folge seiner klimatischen Verhältnisse tritt Deutschland

nur in wenigen Fällen als Selbstproduzent pflanzlicher Farbstoffe |

auf, und bleibt daher für seinen hierin sehr bedeutenden Bedarf |- Deuts länd * glélch“ Anfangs durch billige und guie Fa-

(darunter ca. 25 bis 30,000 Ctr. Indigo im Werthe von ca. 8 Mill. Thlr., 700,000 Ctr. Farbhölzer im Werthe von ' ca. 4 Mill. Thlr. und 6000 Ctr. des [thierischen] Cochenillefarb- ftofs) den südlichen außereuropäishen Ländern bei jeßt zum großen Theil direkten Handelsbeziehungen tributär.

in Séhlesien, der Pfalz und dem Elsaß, Weid in Thüringen, der Mark, dem Elsaß, der Rhein- und Maingegend, Safflor und Wau an einzelnen Orten Thüringens und Süddeutshlands; doch kommen Safflor und Wau, fowie

vor. Die nicht unbedeutende deutshe Krappkultur liefert ein an Güte dem französischen, von welchem le-tern jährlich îm Kanton

Mill. Thlr. nah Deutschland ausgeführt werden, nachstehendes

Produkt. Doh wird dies des niedrigeren Preises wegen von | einheimischen Fabriken vielfah verwendet und an 30,000 Ctr. |

desselben meist nah Oesterreih exportirt. Der deutsche Waidbau ist bedeutend, die Farbpflanze wird oft unmittelbar als

Blätterwaid verbrauht, der im Handel befindlihe bessere | Frankreich (Provence, Nor- |

Kugelwaid mird meist aus mandie) bezogen. auf feinere Farbdroguen steht Deutshland England und Frank- reih nicht nach. Indigo- und Safflorkarmine werden in Berlin, Leipzig, Stuttgart für den deutshen Bedarf und für

den Export nah Oefterreih und Rußland fabrizirt. Bedeu- | anilinviolett,- welches das durch die hohen Iodpreise unmöglich |

tend ist die nah denselben Ländern exportirende Orseille- und

Orseillepräparaten-Industrie. Die weitere Verarbeitung der in |

folofsalen Mengen (1 Mill. Ctr.) importirten Farbhölzer ge- schieht meist in der Nähe der Hafenplägze, (Geestemünde, Har- burg). Flüsfige Farbholzextrakte werden in Harburg dargestellt, die reiheren festen werden aus Frankreich (Havre, - Rouen, St.

leistet Deutschland in der noch immer fsorglich geheim gehaltenen Fabrikation von Cochenillecarmin, die in Stuttgart, Berlin,

deren Centrum Paris is, konkurrirt. Auch werden sehr shöne Farblacke von einer größern Zahl deutscher Fabriken hergestellt.

Unter den metallishen und mineralishen Farben nehmen |

n Größe der Produktion -die uralte Bleiweiß- und die neuere | - O ; L n a Brose ver P Z ß | ferner, daß die in den Labóratorien fast aller deutishen Anilin- |

Zinkweißdarstellung einen hervorragenden Plagz ein. Ihre Aus-

fich, 85 Deut j QIaE RERE A Ug O e, De E | Coupiers Verfahren unter Vermeidung der Arsensäure neuer- |

| dings größere Ausficht auf Erfolg gewähren.

in neuerer Zeit energisher aufgenommener Bemühungen zur Ver- drängung des giftigen Bleiweiß durch das unschädliche Zinkweiß

ist aus einem jährlihen Gesammtverbrauch von 250,000 Cir. | mini, 41869: eriibe@te: Thnisfachs, +' daß / bér: als -Mizütin ‘d&!|

| kannte Farbstof} des Krapp fich vom Anthracen, einem der | auh im Steinkohlentheer vorkommenden Kohlenwasserstoffe,

Zinkweiß ersichtlih. Demselben Wunsch verdankt die Baryt- (Per- manent-) Weiß-Fabrikation, welhe in Cöln, Berlin, Schwein- furt, Mannheim betrieben wird, ihren Aufschwung. In ähnlicher

Weise vom sanitären Standpunkt zu begrüßen ist die vermehrte | vér Woslilihen - Erzeugung | Seit 1870 ist die auf ihre Methoden begründete Industrie Grüne zu érseben vermag. Das deutsche, in Nürnberg, Mann- | des künstlichen Alizarin von den meisten Anilinfabriken Deutsch- heim, Aachen, Augsburg, Eisenach, Thann, von einzelnen Fa- | lands aufgenommen und in stetem Wachsthum begriffen. Deutsch- briken in einer Menge bis 10,000 Ctr. (pâte) jähr!ih erzeugte | Fabrikat fteht in Quantität und Qualität dem der übrigen |

Produktion und Anwendung des Chromgrün (Guignets Grün), das wenigstens theilweise Schweinfurter und andere giftige

Länder weit voran. . Deutschland fabrizirt nicht unbedeutende

schiedenen Punkten des Reichs.

Die bedeutendste Mineralfarbenfabrikation Deutschlands if |

unstreitig die des Ultramarin, des neben Jndigo am höchften geshäßten und am meisten verwendeten blauen Farbstoffs. Seine

worden. Europa produzirt jährliß über 150,000 Centner Ultramarin im Werthe von circa 8 Millionen Thaler. Die Industrie ist fas ganz auf ihre beiden Geburtsländer be- \hränkt geblieben, dech fteht die deutshe Fabrikation un- erreiht da. Nürnberg, Kaiserslautern und andere Orte Bayerns, Pungstadt, Bensheim, Großalmerode in Hessen, aber auch

Stuttgart, Düsseldorf, Duisburg, Linden (Hannover), Chemniß |

besißen bedeutende Ultramarinfabriken. Einzelne Etablissements produziren bis 15,000 Ctr. jährlich an blauem und grünem Ultramarin. Deutschland exportirt jährlich 60,000 Ctr. (darun- ter 15,000 Ctr. aus Bayern) nach Oefterreich, Rußland, Eng- [and und der Levante. Frankrei b. ißt eine nicht unbedeutende Ultramarinfabrikation in Lille, Dijon, Lyon; Belgien, Holland und Desterreich nur vereinzelte Fabriken.

Von den aus dem Steinkohlentheer darstellbaren Farbstoffen find hauptsächlich die Anilinfarben und das künstliche Alizarin von technischem Interesse.

Für die Darstellung derZAnilinfarben? ift die? Gewinnung

L Angebaut | werden in Deutschland nur noch Krapp (Röthe), hauptfächlich

Vaucluse für 7 bis 8 Mill. Thlr. erzeugt und für 14 bis 2 | in bedeutender Menge exportiren. Dagegen |

| Folge der Patentbeshräntungen, die französishe Vroduftion bis

In der Verarbeitung der Farbpflanzen | Fabriken, deren jeßt viele eine Tagesproduktion von 10 Ctr.

Denis) oder Amerika (New-York) bezogen. Vorzügliches | stände (aus jährlich 30,000 Ctr. in Deutschland verbrauhter

2 e A: p ck f 22,000 Ctr. 10 prozentige Alizarinpaste, im Werthe von Mengen von Berliner Blau (Schweinfurt, Nürnberg), Schwein- | auf 22, Prozentige At garipaste, ZBeTTl) furter Grün (ebendaselbst und in Sachsen), Chromgelb, Chrom- | 4 Mill. Thlir., wovon ca. 150,000 Ctr. auf Deutschland, ca.

Ae, Safelerc 1 ck 1 i ves M) Ô a d s órangé, SapeiergeN Aer, „Wal, HURoyer U. A049; Ner | ganz Europa und nach Amerika. Das das Rohmaterial bildende

fünfilihe Darstellung ist vor einem halben Jahrhundert in | 1 Million Centner Krapp im Werth von 13 Millionen Thaler)

Deutschland von Gmelin erfunden, gleichzeitig und wahrschein- | und selbft für eine wahrscheinlihe Konsumsteigerung in genügen- li jelbftändig in Frinlrech “von Sunnet legnisch ausgeiührt | 40proz. Anthracen im Werthe von über 1 Million Thaler haupt- | sählich aus England, weniger aus Holland (600 Ctr. 70proz. ; Æ T “E 100,000 Thaler), Deutschland und Frankreich in | Handel.

von Benzöl und Anilinöl Vorbedingung, indem leßtere Substanz als Rohmaterial diejer Farberzeugung dient. Troßdem die Be- gründung der Anilinfarben-Industrie (1856) und ihre ersten

| wihtigsten Erfindungen auf englishem (Perkin 1856, Hofmann

1858 und 1863, Medlock 1860, Nicholson 1862, Lightfoot 1863) und französishem (BVerguin 1859, Béchamp 1860, Girard und de Laire 1860) Boden stattfanden, betheiligte fch doch

brifate an derselben, um s\{chließlich allen Mitbewerbern den Rang abzulaufen. Seine meist sehr

Fabriken liegen hauptsählich in “Südwest- und West-

| deutschland (Offenbach, Bieberih, Höchst, Mannheim, Barmen, | Elberfeld, R aan Tleinere über das ganze Reich zerstreut, und | | betheiligen fich an der europäishen Gefammtfabrifation, deren | Strafe der Nictiofeit dur fentliche Urkun obildet | Werth von 22 Millionen Thlr. in 1862 auf 7+ in 1867 und | “Diese i ligfeit durd«affemiGe Rreten get en | mindestens 10 Millionen in 1872 bei gleichzeitiger 40 facher | Produftionsvermehrung stieg, jeßt mit ungefähr der Hälfte |

Kreuzbeeren deutschen Ursprungs nur selten mehr im Handel ! der Produktion, indem fie nach allen europäishen Staaten,

dann nach Amerika und dem Orient, und selbst nah den einzig fonturrirenden Ländern England, Frankreich ifiizci Schweiz

auf ungefähr 10 Ctr. Farbftoff täglih herabgegangen. Unter der Veränderungen der leßten fünf Jahre find für Deutschland namentllch bemerkenswerth: 1) die Steigerung der einheimischen | Anilinölproduttion von ca. 10,000 Ctr. in 1867 auf jegt unge- fähr 25,000 Ctr, zu welchen zur Deckung des deutschen | Farbenfabrikationsbedarfs noch 10,000 Ctr. vom Ausland

Fuchsin und - darüber (neben anderen Farbstoffen) liefern, 3) die gegenwärtig in Deutschland stattfindende Einführung der | bisher nur in Frankreih betriebenen Fabrikation von Methyl- |

gewordene Iodviolett (zugleih die Basis des Lichtgrün) zu er- | seßen bestimmt ist. Diese Aenderung, in deren Folge Deutsch- | land son jezt mehr als 10 Etr. Methylanilin täglih erzeugt, | ist um so beachtenswerther, als mit ihrer Einbürgerung die ! Menge der durch die Anilinfarben bisher erzeugten giftigen Rück- |

Arsensäure) bedeutend vermindert würde, da Arseasäure alsdann | nur noch zur Darstellung des unmittelbar verwendeten Fuchsin |

Leipzig, Mülhausen betrieben wird und mit der franzöfischen, | nôthig wäre. Bezüglih Unschädlihmachens oder. Vermeidung |

| solcher Rückstände sei erwähnt, daß feit zwei Jahren in der von |

Elberfelder und oberrheinischen Fabrikanten errichteten Fabrik | zu Haan die arsenhaltigen Mutterlaugen für neue Verwen- dung in der Fabrikation zu Gute gemaht werden, sowie }

fabriken fortgesezten Versuche zur Darstellung von Fuchfin nah

Die durch zwei deutsche Chemiker, Graebe und Lieber- |

ableite, führte dieselben Ende 1868 auf den umgekehrten Weg von Alizarin aus Anthracen.

land zählt gegenwärtig 10 bis 12 meist sehr bedeutende Alizarin- fabriken, England und Frankreich, der shüßenden Patente wegen, nur je eine. Für 1873 beläuft sih die Gesammtproduktion schon

6000 auf England kommen. Der deutsche Export geht über Anthracen ift bei 0,5 % Gehalt des Theers an demselben in den von den Gasanstalten insgesammt produzirten 5 Mill. Ctr. Theer zur Deckung des ganzen gegenwärtigen Alizarinverbrauchs (entsprechend

der Menge vorhanden. 1872 famen \{chon 15,000 Centner

5 Künstliches Alizarin erseßt sämmtlihe Krapp- präparate. Während Deutshland bisher die feineren Sorten leßterer aus Frankreich bezog, wird es wahrscheinlich bin- nen zwei Jahren der Lieferant der ganzen Welt zu Alizarin, wie heute an Anilinfarben sein, auch läßt troß augenblicklich noch ftattfindender Konkurrenz des fünstlihen und natürlihen Farbstoffs der Krappanban bereits nah und werden Krapp- Produzenten zu Fabrikanten künstlihen Alizarins. Beim Sinken der Alizarinpreise dürfte seine Verwendung weit über die heutigen hinausgehen und der Import von Farbhölzern aus dem Orient bedeutend nachlafsen.

Die Belgischen Handelsgesellschaften. Der „Mon. belge“ veröffentlicht das Geseß vom 18. Mai d. J.,

bedeutenden ; ( „Weni jen: ( : : ) | durch besondere Afte, öffentliche oder Privaturkunden gebildet, in leß-

Ivesentlich in |

| für zulässig erklärt, beurkundet werden.

welches Tit. X1. Buch 1, des Handelêgeseßbuhs, die Handelsgesell-

schaften betrcfend, modifizirt. Dieses Gefeß erkennt 5 Arten von Handelsgesellshaften an: die Gesellschaft unter einem Gesammtnamen, die einfahe Kommanditgesellschast, die anonyme Gesellichaft, die Kom- mayditge\ellschaft auf Aktien, die Genossenschaft (société coopé-ative). Jede diejer Gesellschaften begründet eine juristische Perjönlichkeit, die von der ihrer Theilhaber verschieden ist. Außerdem giebt es momentane Handelsgesellshaften und Handelsgesellshaften auf gemein- shaf:lihen Gewinn und Verlust (ea participation), dencn das Gescß keine juristische Persönlichkeit zuerkennt. L : Gesellschaften unter einem Gesammtnamen, einfache Kommandit- Gesellschaften und Genossenschaften werden bei Strafe der Nichtigkeit

terem Falle unter Beobachtung des Artikels 1325 des Bürgerlichen Geseßb:-chs. Für Genossenschaften genügen zwei Originale. i Anonyme und Kommanditgesellshaften auf Aktien werden bei

Diese Nichtigkeiten können jedo von den Gesellschaftern Dritten

| gegenüber. nit geltend gemacht werden; untcr den Gesellschaftern

selbst sind sie ert von dem Tage der Klage an wirksam, wel{e

| auf die Ni@tigkeitserklärung gerichtet ist.

Momentane Gesellshaften und Gesellschaften auf gemeinschaft-

| slihen Gewinn und Verlust können dur Vorlegung der Bücher, der

Korrespondenz oder durch Zeugcnbeweis, falls das Gericht den leßteren

Die Urkunden über Gesellschaften unter cinem Gefammtnanten und über einfahe Kommanditgesellschaften werden auszugêwei]e,“ auf

| Kosten der Interessenten, veröffentlicht :

Der Auszug enthälr: die geaaue Bezeichnung der solidaris{

| haftenden Gesellschafter, die Handlungéfirma der Gefellschaff, die Be-

zeichnung der Gefellschafter, welchen die Geschäftsführung und die

| Ss Namens der Gesellschaft A es Angabe der e | T c E | Kommanditkapital eingeshossenen oder einzuschießenden Summe, die | bezogen werden müssen, 2) die Ausdehnung der deutschen | genaue Bezeichnung der Kommanditäre, welche Summen einzu]hieyzen | haben unter Angabe der Verbindlichkeiten jedes Einzelnen, den Zeit-

| punkt, wo die Gesellichaft anfangen, und den, wo sie zu Ende

gehen joll. O

Der Auszug der Gefsellschaftsurkunden wird, wenn diefe öffentlich sind, von den Notarien, und wenn sie Urkunden unter Privatunter- \rift sind, von allen Seolidar-Gesellschaftern unterzeichnet. _ )

Die Gesellschaftë-Urkunden von anonymen Gesellschaften, Kom- manditgescllshaften auf Aktien und Genos‘enschaften werden auf Kosten der Interessenten vollständig veröffentlicht. i

Die Urkunden oder Auszüge derselben, deren Veröffentlichung vor- geschrieben ift, sind binnen 15 Tagen nach dem Datum der definitiven

| Aufnahme den bei für diesen Zweck bestellten Beamten zu deponiren,

welche hierüber Emyfangsbescheinigungen ausstellen. Die Veröffent- lihung muß binnen 10 Tagen nah der Deponirung bei Strafe des Schaden“*er]aßes Seitens der Beamten, welche die Unterlassung oder Verzögerung verschulden, geschehen sein. / ;

Die Veröffentlichung geschieht durch den „Moniteur“ in der Form

| von Beilagen; welche den Gerichtsschreibereien der Gerichte über- | mittelt werden, wojelbst Jedermann unentg-ltlich davon Kenntniß

nehmen fann, und wo sie in ciner besonderen Sammlung asservirt werden.

Ein Königliches Dekret wird die Beamten bezeichnen, welche die Urkunden oder Auszüge onzunehmen haben, und die Form und Bedin-

| gungen der Deponirung und der Veröffentlichung näher bestimmen.

Die Veröffentlichung wird crft am fünften Tage nah dem Tage ihres Erscheinens im „Moniteur“ wirksam. _ i j Hat die Deponirung nicht in dieser Frist stattgefunden, fo wird

| die Veröffentlichung der Urkunden oder Auszüge einer besonderen En-

registrementsgebühr unterworfen, welche 1 pro Mille des Gefellshafts- Kapitals beträgt, jedoch nit unter 50 Fr. und nicht über 5000 Fr. sih belaufen darf. M F

Diese Gebühr wird für die Enregistrirung der veripäteten Ver- 6ffentlihung erhoben, welche von Amtswegen stattzufinden hat; dieselbe wird solidarisch verschuldet hinsihtlih der öffentlichen Urkunden von den Notaren und hinsichtlih der Urkunden unter Privatunterschrift von den Solidar-Gesellshaftern oder im Mangel solcher von den Gesell- shaftêgründern. E H

Klagen, die von einer Gesellschaft anhängig gemacht werden, deren Statut niht in Gemäßheit der vorhergehenden Artikel publizirt ift, werden nicht angenommen. Die Gesellschafter können fsich Dritten gegenüber, welche vor der Veröffentlichung mit ihnen verhandelt haben, nicht auf die Gesellschaftsurkunden berufen, der Mangel der Veröffent- lichung kann jedoch von den Gesellschaftern Dritten nicht enfzegenge- halten werden. _ : :

Jede zu den Gesellshaftêurkunden vercinbacte Abänderung us bei Strafe der Nichtigkeit in der für die Statuturkunde der Gefell- schaft vorgeschriebenen Form geshehen.

Urkunden über Abänderungen von Bestimmungen, deren Veröffent- lihung das Geseß vorshreibt, Namensangaben der Administratoren in anonymen Gesellschaften, sowie Urkunden, welche die Art der Liqui- dation bezeichnen, müssen in Gemäßheit der. vorstehenden Bestimmung veröffentlicht werden bei Strafe der Nichtbefugniß, dieselben Dritten entgegenzuhalten, welche leßtere sih gleihwohl auf fie berufen können.

Die Gésellschafteu handeln durch ihre Geschäftsführer oder Ad- ministratoren, deren Befugnisse durch das Statut oder durch spätere, in Ausführung des Statuts vollzogene Urkunden geregelt werden.

Momentane Pandei gele Gat und Handelsgesellschaften auf gemeinschaftlihen Gewinn und Verlust sind den für die Gesellschaften vorgeschriebenen Förmlichkeiten niht unterworfen.

Redaktion und Rendantur: Schwieger.

Berlin, Verlag der Expedition (Kessel). Druck: H. Heiber e.

Vier Beilagen (einihließlich der Börsen-Beilage).

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Pr

e 157.

Königreich Preußen.

Nachdem Ich durch Meinen Erlaß vom heutigen Tage den Bau der Kreiës-Chaufseen im Kreise Strasburg, Regierungsbezirks Marien- werder 1) vou Strasburg bis zuc polnijGen Grenze bei Pissakrug, 2) von Lautenburg bis zur polnis{chen Grenze na Neu - Zielun, 3) von Friedeck, an dcr Thoru-Strasburgec Chaussee, nah der anzulegen- den Haltestelle der Thorn-Insterburger Eisenbahn bei Kl.-Ksionsken, mit einer Abzweigung bei Friesenhof über Dembowalonka bis zur Culmer Kreiëgrenze in der Richtung auf den Bahnhof Wallicz (Briesen), B von Straéburg bis zur Locbauer Kreisgrenze bei Glemboczek zur

erbindung mit Neumark genehmigt habe, verleihe Jh hierdurch dem Kreise Strasburg das Expropriationórecht für die zu diesen Chauffeen erforderlichen Grundstücke, imgleichen das Ret zur Entnahme der Chausseetau- uvd Unterhaltungs - Materialien nach Maßgabe der für die Staats - Chausseen bestehenden Vorschriften in Bezug auf diese Straßen. Zugleich will Jch dem genannten Kreise, gegen Uebernahme der künftigen chaussecmäßigen Unterhaltung der Straßen, das Recht zur Erhebung des Chaussezgeldes nah den Bestimmungen des für die Staats-Chausseen jedesmal geltenden Chaussecgeld-Tarifs, eins{hließlich der in demselben enthaltenen Bestimmungen über die Befreiungen, sowie der sonstigen, die Erhebung betreffenden zusäßlichen Vorschriften, wie diese Bestimmungen auf den Staats - Chausseen ven Jhnen an- gewandt werden, hierdurch verleißen. Auch sollen die dem Chaussee- geld-Tarife vom 29. Februar 1840 angehängten Bestimmungen wegen der Chaussee-Polizei-Vergehen auf die gedachten Straßen zur Anwen- dung kommer.

Berlin, den 12. Mai 1873.

___ Wilhelm. ____ Graf von Jtenplit. An den Minister für Handel, Gewerbe

und offentliche Arbeiten nnd den

Finanz-Minister.

Privilegium wegen Ausfertigung auf den Inhaber lautender Kreis- Obligationen des Strasburger Kreises im Bctrage von 75,000 Thalern V. Emission.

i Vom 12. Mai 1873. Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden König Ll Presen C;

Nachdem von den Kreisständen des Strasburger Kreise, Regie- rungsbezirks Marienwerder, auf dem Kreistage vom 21. September 1872 beschlossen werden, die zur Ausführung der vom Kreise beabsich- tigten Chausseebauten

1) von Strasburg bis zur polnishen Grenze bei Pissakrug,

2) von Lautenburg bis zur volnishen Grenze nah Neu-Zielun,

3) von Friedeck, an der Thorn-Strasburger Chaussee nah der

anzulegenden Haltestelle der Thorn-Insterburger Eisenbahn bei Kl.-Ksionsfen, mit einer Abzweigung bei Friesenhof über Dembtowalonfa bis zur Culmer Kreiëgrenze in der Richtung auf den Bahnhof Wallicz (Briesen),

4) von Strasburg bis zur Löbauer Kreisgrenze bei Glemboczek

zur Verbindung mit Neumark,

neben den dur; die Privilegien vom 23. Juni 1854 (Gef. S. S. 404), vom 25. Juni 1856 (Gef. S. S. 631), vom 15. April 1861 (Gef. S. S. 246), vom 6. Juni 1868 (Ges. S. S. 636) und durch den Allerhöchsten Erlaß vom 21. Juni 1869 (Ges. S. S. 941/2) geneh- migten Beträgen von resp. 32,225 Thlr., 126,550 Thlr., 20,000 Thlr. und 15,000 Thlr. noch erforderlichen Geldmittel im Wege einer fer- neren Anleihe zu beschaffen, wollen Wir auf den Antrag der gedachten Kreisstände: zu diesem Zwecke auf jeden Inhaber lautende, mit Zins- coupons versehene, Seitens der Gläubiger unkündbare Obligationen zu dem angenommenen Betrage von 75,000 Thalern ausstellen zu dürfen, da fich hiergegen weder im Jnteresse der Gläubiger, noch der Schuld- ner etwas zu erinnern gefunden hat, in Gemäßheit des §. 2 des Ge- jeßes vom 17. Juni 1833 zur Ausftellung von Obligationen zum Betrage von 75,000 Thale, in Buchstaben: Fünf und fiebenzig Tausend Thalern, welche in folgenden Apoints:

Camphausen.

Exste Veilage

Sonnabend, den 5. Juli

45,000 Thaler à 500 Thaler, 20, -„ à 100 Thaler,

10.000 , à 50 Thaler,

75,000 Thaler ; j } na dem anliegenden Schema auszufertigen, mit Hülfe einer Kreis- steuer mit vier Prozeut jährlich zu verzinsen und nach der durch das Loos zu bestimmenden Folgeordnung jährlich vom Jahre 1872 ab mit wenigstens jährlich 1¿ Prozent des Kapitals unter Zuwachs der Zinsen von den amortisirten Schuldverschreibungen zu tilgen sind, dur gegenwärtiges Privilegium Unsere landesherrlihe Genehmigung mit der retlichen Wirkung ertheilen, daß ein jeder Inhaber dieser Obligationen die daraus hervorgehenden Rechte, ohne die Uebertragung des Eigenthums nachweisen zu dürfen, geltend zu machen befugt ist. | Durch das vorstehende - Privilegium, welhes Wir vorbehaltlih der Reehte Dritter ertheilen, wird für die Befriedigung der Inhaber der Obligationen eine Gewährleistung Seitens des Staats nicht über- nommen. Urkundlich unter Unserer Höchsteigenhändigen Unterschrift und beigedrucktem Königlichen H

Gegeben Berlin, den 12. Mai 1873. (L. S.) Wilhelm. s Gr. von Jtenpliß. Gr. zu Eulenburg. Camphausen.

Provinz Preußen. Regierungsbezirk Marienwerder. Obligation des Strasburger Kreises Littr Me. V. Emission Thaler Preußisch Courant.

Auf Grund der unterm genehmigten Kreistagsbeschlüsse vom 21. September 1872 wegen Aufnahme einer Schuld von 75,000 Thalern bekennt sich die ständische Kommission für den Chauffeebau des Strasburger Kreises, Namens des Kreises, dur diese, für jeden Inhaber gültige, Seitens des Gläubigers unkündbare Verschreibung zu einer Darlehnsschuld von Thalern Preußish Courant, welche an den Kreis baar gezahlt worden, und mit vier Prozent jähr- lih zu verzinsen ift. ;

Die Rückzahlung der ganzen Schuld von 75,000 Thalern geschieht vom Jahre 1878 ab aus einem zu diesem Behufe gebildeten Tilgungs- fonds von wenigstens 15 Prozent jährlich unter Zuwachs der Zinjen von den getilgten Schuldverschreibungen.

Die Folgecrdnung der Einlösung der Schuldverschreibungen wird dur das Loos bestimmt. Die Ausloofung erfolgt vom Jahre 1878 ab in dem Monate... ¿en Jahres. Der Kreis behält si je- doch das Recht vor, den Tilgungsfonds durch größere Ausloosungen zu verstärken, sowie sämmtliche noch umlaufende Schuldverschreibungen zu fündigen. Die ausgeloosten, sowie die gekündigten Schuldver!chrei-

ungen werden unter Bezeichnung ihrer Buchstaben, Nummern und Beträge, sowie des Termins, an welchem die Rüczahlung erfolgen foll, öffentlih befannt gemacht. Diese Bekanntmachung erfolgt im Monat Dezember jeden Jahres in dem Amtsblatte der Königlichen Regierung zu Marienwerder, sowie in dem Kreisblatte des Kreises, in dem Deutschen Reichs- und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger und no in einer zweiten zu Berlin erscheinenden Zeitung. f

Bis zu dem Tage, wo solchergestalt das Kapital zu entrichten ist, wird es in halbjährlichen Terminen am . ten und am A von heute an gerechnet, mit vier Prozent jährlich in gleiher Müönzsorte mit jenem verzinjet. 2 E

Die Auszahlung der M und des Kapitals erfolgt gegen bloße Rútgabe der ausgegebenen Zinscoupons, beziehungsweise diejer Schuld- verschreibung bei der Kreis-Kommaunal-Kpsje in Strasburg, und zwar auch in der nah dem Eintritt dés Fälligkeitstermins folgenden Zeit.

Mit der zur Empfangnahme des Kapitals präsentirten Schuld- vershrsibung sind auch die däzu gehörigen Zinscoupens der späteren Fälligkeitstermine zurückzuliefern.- Für die fehlenden Zinscoupons wird der Betrag vom Kapital abgezogen.

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Die gekündigten Kapitalbeträge, welche innerhalb dreißig Jahren

ischen Staats-A:3c?2er

Jeg, 1873,

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n dem Rückzahlungstermine uicht erhoben werden, sowie die inner- halb vier Jahren, vom Ablauf des Kalenderjahres der Fälligkeit an gerechnet, nicht erhobenen Zinsen verjähren zu Gunsten des Kreises.

Das Aufgebot und die Amortisation verlorener oder vernichteter Schuldverschreibungen erfolgt nah Vorschrift der Allgemeinen Gerichts- Ordnung, Theil T., Titel 51, §. 120 seq. bei dem Königlichen Kreis- gerihte zu Strasburg.

Zinêcoupons können weder aufgeboten noch amortisirt werden. Doch soll Demjenigen, welcher den Verluft von Zinscoupons vor Ab- lauf der vierjährigen Verjährungsfrift bei der Kreisverwaltung anmel- det, und den stattgehabten Besiß der Zinscoupons durch Vorzeigung der Schuldver|chreibung oder sont in glaub- hafter Weise darthut, nach Ablauf der Verjährungsfrist der Betrag der angemeldeten und bis dahin nicht vorgekommenen Zinscoupons gegen Quittung ausgezahlt werden.

Mit dieser Schuldverschreibung find . . . . halbjährige Zinscou- pons bis zum S{hlufse des Jahres . . . . ausgegeben. Für die wei- tere Zeit werden Zinscoupons auf fünfjährige Perioden auëgegeben.

Die Ausgabe einer neuen Zinscoupons-Serie erfolgt bei der Kreis- Kommunalkafse zu Strasburg gegen Ablieferung des der älteren Zins- coupons-Serie beigedruckten Talons. Beim Verluste eincs Talons er- folgt die Aushändigung der neuen Zinscoupons-Serie an den Inhaber S DTIII, sofern deren Vorzeigung rechtzeitig ge- schehen ift.

Zur Sicherheit der hierdurch eingegangenen Verpflichtungen haftet der Kreis mit seinem Vermögen.

Dessen zu Urkunde haben wir diese Ausfertigung unter unserer Unterschrift ertheilt.

C, ber le 48

Die ständische Kommission für den Chausseebau im Strasburger Kreise.

Provinz Preußen. Regierungsbezirk Marienwerder. Zinscoupon zu der Kreisobligation des Strasburger Kreises, 5 (V. Emission.) Littr. . . . No. . . . über . . . Thaler zu vier Prozent Zinsen über . . . - Thaler . .. . Silbergroschen.

Der Inhaber dieses Zinscoupons empfängt gegen dessen Rückgabe in der Zeit vom * ten... bis. esp vom U 084 und späterhin die Zinsen der vorbenannten Kreis-Obligaiion für das Halbjahr vom . . bis mit (in Buchstaben) . . . Thalern . . , Silbergroschen bei der Kreis-Kommunal-Kafse zu Strasburg.

Strasburg, den ten 1828

Die ständische Kommission für den Chaufseebau im Strasburger Kreise.

Dieser Zinscoupon i|ff ungültig, wenn dessen Geldbetrag nicht inner- halb vier Jahren nah der Fällig- keit, vom Schluß des betreffenden Kalenderjahres an gerechnet, er- hoben wird.

Regierungsbezirk Marienwerder. i I U

zur Kreis-Obligation des Sirasburger Kreises.

V. Emission.

Dex Inhaber diefes Talons empfängt gegen dessen Rückgabe, in- sofern nicht rechtzeitig Widerspru erhob?n ist, zu der Obligation des Strasburger Kreises Littr Nr über Thaler à vier Prozent Zinsen die te Serie Zinscoupons für die 5 Jahre 18 , . bis 18 . . bei der Kreis-Kommunal-Kasse zu Strasburg.

Strasburg, den ten 18

Die ftändishe Kommission für den Chausseebau im Strasburger Kreise.

Provinz Preußen.

i = Deffentlicher

S Li Aud

des Dentshen Reihs-Anzeigers

und Königlih Preußishen Staats-Anzeigers: Berlin, Wilhelm-Straße Lir. 32.

. Stetbriefe und Untersuchung?-Sachen. | . Handels-Register. | . Konkurse, Suvhastationen, Aufgebote, Vore } andel.

2 ladungen u. d-rgl. n L

4. Verkäufe, Verpahtungen, Submissionen 2c. { 8, Literarische Anzeigen

von éfentlihen Papieren.

erschiedene Bekanntmachungen.

Anzeiger. -

. Verloofung, Amertisation, Zin2zahlung u.

| 6. Industrielle Etablissements, Fabriken und Gre ß-

E

Inserate nimmt an die autorisirte Annoncen-Expedition vo

Rudolf Mosse in Berlin, Leipzig, Hamburg, Frank-

furt a. M., Breslau, Halle, Prag, Wien, München, Uürnberg, Straßburg, Zürich und Stuttgart,

s. w.

L

Steekbriefe und Untersuchungs-Sachen.

Steckbrief. Gegen den Cigarrenarbeiter Carl August Hoerig ist die gerichtliße Haft wegen Majestätsbeleidigung in den Akten U. 289 73 Com- mission I. beschlossen worden. Die Verhaftung hat nicht ausgeführt werden können. Es wird ersucht, den 2c. Hoerig im Betretungsfalle festzunehmen und mit allen bei ihm sich vorfindenden Gegenständen und Geldern mittelst Transports an die Königliche Stadtvoigtei-Direktion hierselbst abzuliefern. Berlin, den 30. Juni 1873. Königliches Stadtgericht. Abtheilung für Untersuchungs-Sachen. Commission Il. für Voruntersuchungen. Beschreibung. Alter: 39 Jahr, am 12. April 1834 geboren, Größe: 5 Fuß 2 Zell. Haare: braun. Augen: graubraun. Augenbrauen : braun. Kinn: breit. Nase: kurz, dick. Mund: gewöhnlich. Gesichtsbildung: breit, oval. Gesichtsfarbe: gesund. Zähne: gesund. Gestalt: kräftig. Sprache: deutsch. Besondere Kennzeichen : auf dem linken Oberarm ein? 2“ lange, 1“ breite, \trahlig verzogene, auf dem rechien zwei je 2“ lange &: breite, dicht übereinanderstehende Impfnarben. gil Jeden Knie eine Zweigroscheustückgroße weiße

arbe.

Steckbrief. Der vor Kuen aus dem Zucht- hause zu Nangard enilassene Tischlerlehrling Iu- lius Sthröder aus Seeligsfelde, auch Oesterreicher genannt, hat in der Nacht vom 1. zum 2. Juli d. J. hierselbs# einen Raubmord versucht, nachdem er am Tage zuvor in Zibenoff einen Diebstahl, unter

hrung einer Schußwaffe mittelst Einbruchs verübt.

erselbe ist ein äußerst gefährlicher und gewandter Verbrecher, der zu entkommen gewußt hat. Es wer- den alle Behörden ersucht, auf den Schröder zu vigi- liren und ihn im Betretungsfalle an das hiesige Ge- riht abzuführen. Die Transportkosten werden hier erstattet. Signalement: Schröder ist 21 Jahre alt, 5 Fuß 3—4 Zokl groß, bartlos, Hellblond, hat blau- graue Augen, s{chmale Schultern, längliches Gesicht mit spißzem Kinn, und über den Jnnenflächen beider S Narben, welche von Ein)ichnitten mittelst Bind- adens herrühren, sowie an der linken Backe in der Due dee Nase, unterhalb des Auges einen Leberfleck. Befkleidet war derselbe mit einer dunklen Schirm-

müße, grauem Reck und Beinkleidern von fogenann- tem eigengemachten wollenen Zeuge. Er führt einen Revolver, sowie eine andere ktlanke Eifenwaffe und Stemmeisen mit sich. Pelzin, den 4. Juli 1873. Königliche Kreisgerichts - Kommission. Der Unter- suchungsrichter. L

Sandels-Negister. E Handelsregister

des Königlichen Stadtgerichts zu Berlin. |

_ Zufolge Verfügung vom 3. Juli 1873 sind am | selbigen Tage folgende Eintragungen erfolgt:

ehmann. j |

j j

Sulz & Hirsch

am 1. Juli 1873 begründeten Handelsgesellschaft (jeßiges Geschäftslokal: Landsbergerstraße 85) find die Kaufleute: 1) Friedrih Wilhelm Adolph Schulz, 2) Hermann Hirsch, C BleE ies ist in unfer Gesells{aftsregister uuter Nr.

D 4524 eingetragen worden.

In unser Firmenregister, woselb unter Nr. 431 Wilh. Müller

In unser Gesellschaftsregister, woselbst unter Nr. | vermerkt steht, ist eingetragen:

Berlin -Phosphate Sewage and VManure Company Limited (Berliner Aktien - Gesellschaft für Abfuhr und | hosphat-Dünger-Fabrikation) vermertt steht, ist eingetragen : Vorstehende Eintragungs - Verfügung vom 10. Juli 1872 wird dahin ergänzt, daß zur rechtêverbindlichen Firmenzeichnung für die Ge- sellshaft die Beifügung der Namensunterschrift zweier Managing-Direktors erforderlich ist.

In unser Gefellschaftsregister, woselbst unter

Nr. 4337 die hiesige Aktiengesellschaft in Firma: |

ARLOP En Nendorf Eisen- und Silber- Bergbau Aktien-Gesellsiha

vermerkt steht, ist eingetragen: H

_ Der Kaufmann Rudolph Winter zu Berlin |

ist in den Borstand eingetreten.

Die Gesellschafter der hierselbst unter der Firma :

ebr. Wensch am 4. März 1873 begründeten Niete (jeßiges Geschäftslokal : Mauerstraße 2)

find die Kaufleute :

1) Carl Friedri Wilhelm Wensh,

2) Mei Wilhelm Hermann Ferdinand

ens Beide hier. i Dies ist in unser Gesellschastsregister unter Nr.

4523 eingetragen worden.

Die Gesellschafter der hierselbst unter der Firma:

3797 die Aktiengesellschaft in Firma : | |

Die Kaufleute Bernhard Adolf Herrmann | Frank und Otto Carl Albert Mudra sind in | das Handelsgeschäft des Kaufmanns Friedrich | Wilhelm Müller als Handelsgesellschaster ein- | reien und die unter der Firma Wilh.

üller bestehende Handelsgeselishaft unter Nr. 4525 des Gesellschaftsregisters eingetragen.

Die Madai der Riezielbss unter der Firma:

p er am 1. Juli 1873 begründeten Handelsgesellschaft sind die Kaufleute: 1) Friedrich Wilhelm Müller, 2) Bernhard Adolf Herrmann Frank, 3) Otto Garl Albert Mudra __ säâmmilich hier. S A5 Dies ist in unser Gesellschaftsregister unter Nr. 4525 eingetragen worden. f Die der Frau Müller, Marie Louise, geb. Pöt\ch, dem Bernhard Adolf Herrmann Frank und dem Otto Carl Albert Mudra für die hisherige Einzel- firma Wilh. Müller ertheilten Prokuren sind er- loshen und deren Löschung in unser Prokurenregister Nr. 140 resp. 1260 erfolgt.

In unser Firmenregister ist Nr. 7497 die Firma: Carl Wm. Kaufmann und als deren Inhaber der Kaufmann Carl Wilhelm Kaufmann hier (jeßiges Geschäftslokal: Holzmarktgasse 16 und î Ohmgasse 3/4) eingetragen worden.

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| eingetragen worden.

| die hiesige Handlung in Firma: | l

Jn unser Firmenregister ist Nr. 7498 die Firma: Leopold Hirschberg und als deren Jnhaber der Kaufmann Leopold (Leßer) Hirschberg hier (jeßiges Geschäftslokal: Behrenstraße 38)

In unser Firmenregister ist Nr. 7499 die Firma: j F. Rosenbaum und als deren Inhaber der Fabrikbesißer Justus Friedrich Franz Rosenbaum hier : (jeßiges Geschäftslokal: Fennstraße 43) eingetragen worden.

Der Kaufmann Gustav Loewenberg zu Berlin hat für sein hierselbft unter der Firma:

__ G. Loewenberg & Co, (Firmenregister Nr. 80) bestezendes Handelsgeschäft dem Heinrich Schweizer und dem Oskar Julius Loewenberg, Beide zu Berlin, Kollektivprokura er- theilt und ift dieselbe in unser Prokurenregister unter Nr. 2568 eingetragen, dagegen in demselben unter Kr. 2144 die dem Aron Mayerfeld für diese Firma

| ertheilte Prokura gelöscht worden.

Der Kaufmann Franz Eduard Bercht zu Berlin hat für sein hierselbst unter der Firma: (Fi ister N ‘6569 D ch des H

irmenregister Nr. estehendes Handels8ge- \chäft den Kaufleuten Anton Eduard Paul Bercht und Gustav Eduard Carl Bert, Beide zu Berlin, Prokura ertheilt und ist dieselbe in unser Prokuren- register unter Nr. 2569 eing:tragen worden.

Der Kaufmann Gottfried Friedri Theodor Wiede- bach zu Berlin hat für fein hierselbst unter der

Firma : (Firmenregister Nr, 6280) bestehendes Handel irmenregister Nr. estehendes Handelsgeschäf dem Carl Rudolph Hugo Conrad Holza Al le Profura ertheilt und is dieselbe in unser Pro- furenregister unter Nr. 2570 eingetragen worden. Berlin, den 3. Juli 1873. Königliches Stadtgericht. Abtheilung für Civilsachen.