1873 / 163 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 12 Jul 1873 18:00:01 GMT) scan diff

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Gewerbe und Sandel.

Nach dem „Leinen-Jndustriellen“ b-fstehen in Deutschland 71 Slas-, Hanf-, W-ra- und Jute-Spinnereien mit 303,988 Spin- deln. Die größten Spinnereien find dic Ravenêberger Spinnerei in Bielefeld mit 22,868 (und Zweiganftalt in Welfenbüitel mit 4950), Schöller, Mevifsfen und Bücklers in Düren mit 15,935, H. U. F. Wiehard & Steffan in Liebau mit 14,764, Erdmanns- dorfer Aktiengese!: schaften für Flachsgarn - Maschinen - Spinnerei und Weberei mit 13,732, Aktiengesellchaft für schlefishe Leinen - Indusirie in Freiburg mit 13,308 (und Zweig- anftalt in Merzdorf mit 3200), J. D. Grushwiß & Söhne iu Neu- salz an der Oder mit 12,176, Viersener Aktiengesellshaft für Spin- nerei und Weberei mit 12,080, Grüßner & Faltis in Baußen mit 10,000 Spindeln. Mechanische Leinenwebereien bestehen 74 mit 5912 mechanischen Stühlen, darunter die größte die Bielefelder Aftienge}ell- schaft für mechanische Weöverei mit 520 Stühlen. Oefîterreih besißt 58 Spinnereien mit 394,4 5 Spindeln; dort hat seit 1870 die Spin-

Deutscher Eisenbahn-Verwaltungen. Preis - Ausschreiben, betreffend witige Erfindungen im Eisenvahnuwesen, sowie für herverragende Er-

| scheinungen in der Eisenbazhn-Litexatur ; desgl. für die Erfindung einer

delzahl um 2396 abgenommen, in Dentschland um 42,966 und 15 |

Spinnereien zugenommen.

Verkehrs-Anstalten.

„Zeitung des Vereins D icher

Die Nr. 53 der

ent? Eisenbahn - Verwaltungen®* hat folgenden Jnhalt: Verein |

Zur Kenntniß der Steuerverfassung von Elsaß- Lothringen.

Noch auf eine längere Reihe von Jahren wird die Auf- merksamkeit aller Derjenigen, welche den wechselnden Bewegungen

Et:nrichtung, mittels deren die Kuppclung der Eisenbahnwagen vorge- vommecen werden fann, obne daß cin Zwischentreten des die Kuppelung Auéführenden zwischen die Wagen erforderlich wird. Abänderung des Verfahrens, betreffend Bekanntmachung der fehlenden und überzähiligen Güter in der Vereins-Zritung. Vereinëgebier. Verein d-utscher Eifen- bahn-Verwaltungen. Beschlüsse der Prämiirungs-Kommission. Deut- sches Reih. Grcseß, betr: ffend die Errichtung eines Reichs-Eisenbahn- Amtes. Aachen-Maístrichter Eisenbahn. Rbein-Nahbe-Eisenbahn. Mehl- theuer-Weidaer Eisenbabn. Kronyrinz Rudolf-Babn. (Geschäfts- berihte pro 1872.) Literatur. Eisenbahn-Kalender. Courstlatt.

Cassel, 12. Juli. (W. T. B) Der gegen 6 Ubr eintrefende Abendschnellzug der Thüringer Bahn sticß gestern bei der Einfahrt in den Bahnhof auf einen leeren Zug, wobei ein Bremser, der heruntersprang, îchwer verleßt wurde.

Frankfurt a. M,, 11. Juli (W. T. B.). Nach den jeßt vorlie- genden Ermittelungen über den am 9. Juli durch den Z'rsammenstoß zweier Güterzüge bei Rastatt stattgehabten Eisenbabnunfall sind bei demsclben nur mebrere Güterwagen zertrümmert worden.

| Verleßungen von Personen haben richt stattgefunden.

Die Pestverwaltungen vcn Bayern und Württemberg haben die Einziehung von Beträge von mehr als 50 Thalern auf

fei. (La loi prend le loyer d’habitation comme signe de la richesse; et il est naturel de la supposer plus grande chez

| celui qui garde à sa disposition deux ou plusieurs maisons ou | appartements. cf. Fournier. Traité des contrib. directes 1863.

des öffentlihen Lebens folgen, vorzugsweise dem Reichslande |

Elsaß-Lothringen gewidmet bleiben. Die 200jährige Trennung vom Mutterlande hat, wie in der Natur der Sache liegt, eine

gewisse Entfremdung im Gefolge gehabt, und fo ift es erklärlich, |

daß über die sozialen, wirthshaftlihen, Sprachverhältnisse, über |

Brüder, in denen sich \{ließlich troß aller Experimente und fran- zösischen Versuche der gute deutsche Kern erhalten hat, vielfach irrige Meinungen existiren.

Sich über die bestehenden Zustände cin der Wirklichkeit ent- |

\prechendes Bild zu vershaffen, wird daher jeder Gebildete als eine felbstverständlihe Aufgabe ansehen. Es fommt aber noch hinzu, daß für die höht praftishen Fragen der Leistungsfähig- keit des Reichslandes und des Verhältnisses, nah welchem es an den gemeinsamen Lasten und Rechten im Deutschen Reiche zu partizipiren hat, eine genaue Kenntniß der wirthshaftlichen Verhältnisse geradezu unerläßlich ersheint. Einer der haupt- \sächlihsten Faktoren, welcher die Erreihung dieses Zieles fördert, ist die rihtige Beurtheilung der Steuerkraft des Landes, und

S. 39).

Die Unhaltbarkeit jencs theoretishen Grundsaßes hat fih auch jederzeit klar herausgestellt, und so ist es gekommen, daß in vielen Gemeinden, troß der fort und fort stattgehabten Be- kämpfung, die Mobiliarsteuer faktisch in eine Art Einkommensteuer

übergegangen ist indem die Repartiteurs nicht immer von dem

die Wohnung innehabenden Persönlichkeit aus die ihnen oblie- |

genden Konfklufionen entnohmen.

Unter der größeren Zahl der den direkten 4 Hauptsteuer- arten nahgebildeten Steuern, den f. g. taxes assimilées ou taxes diverses, dürften in Deutshland éin gewisses Interesse die

| Abgaben von Gütern der todten Hand, die Abgaben für Revi | fion der Maße und Gewichte, diejenigen für Reparaturen an |

diese hinwiederum seßt nothwendig ein Verirautfein mit der |

dermaligen Steuergesezgebung voraus. Als solche besteht bis zu diesem Auagenblickde noch die französishe Ge- \sebgebung in Kraft, welche in vielen und lihen Richtungen von den deutschen Anschauungen abweicht und ebenso gui entshiedene Mängel wie Vorzüge vor leßteren aufzuweisen hat.

Es fann nicht ausbleiben, daß in einer mehr oder weniger nahen Zeit die Reform der dermaligen Steuergeseßgebung in

aus naheliegenden Rückfichten den Gegenstand der Tagesordnung, sei es im Reichstage, sei es in einem Elsaß-Lothringschhen Land- tage, bilden wird. Jede Reform aber seßt ein Studium der verschiedenen, in Betracht kommenden, Geseßgebungen voraus, um die jeder einzelnen eignen Vorzüge oder Nachtheile gegen ein- ander abwägen zu können.

Nun begegnet unzweifelhaft “das Eindringen in die franzö- sische Gesezgebung mannihfahen Schwierigkeiten, die sh ebenso- wohl aus der Verschiedenheit der Sprache, als auch aus dem Umstande erklären, daß die Beschaffung des nöthigen, sih zer- ftreut in der voluminösen franzöfishen Geseßgebung vorfi :den- den Materials mit vielen Weiterungen und pckuniären Aus- gaben verknüpft ift.

Es mar daher ein glücklicher Gedanke, nach einem Aus- wege zu suchen, durh welhen die Kenntniß der französischen Steuer.esezgebung auch weiteren Kreisen zugänglich gemacht werden fann, zudem in einem Augenblick, wo fast in allen deut-

wesent- |

den Fließen und Kanälen, diejenigen von den Bergwerks-Unter- nehmungen u. a. erregen. i

Am shnellsten und leihtesten wird man in diese umfassende und tomplizirte französishe Gesezgebung eingeführt, wenn man

fich dem Studium eines der zahlreihen Kommentare über das-

franzöfishe Steuerwesen unterzieht.

Unter den hervorragenden Erzeugnissen der desfallfigen Literatur nimmt das von A. Perroux, Bureauchef im Ministe- rium der Finanzen, Abtheilung für die direkten Steuern, 1866 in zweiter Auflage herausgegebene und dur einen, die Geseß-

| gebung bis zum Jahre 1872 umfassenden Anhang vervollständigte

Werk unter dem Titel: Législation des Contributions directes., resp. Modifications survenues dans la législation des Contrib. directes pendant les années 1866 à 1871 inclusivement, unbe- stritten cinen der ersten Pläze ein. In gedrängter und dadurh

einer, fich mehr den deutshen Grundprinzipien nähernden, Weise | di: Uebersichtlichkeit erleihternder Weise entwickelt der Verfasser,

unter Weglafsung des großen Ballastes veralteter oder prinzipiell | bedeutungslose- Vorschriften, die allmähliche Entstehung der jegzt |

noch gültigen Bestimmungen, deren Tenor wörilich abgedruckt ift, und liefert in den beigeshlo}enen Anmerkungen ein werthvolles

Material, fowohl in wissenschaftliher Beziehung durch Beleuch- }

Postmandate durch ihre Postanstzlten in au3nahmsweise vorkom- menden Fällen nachgegeben.

Wien, 10. Juli. Die „Weener Ztg.* enthält folgende Verord- nung des Handels - Ministeriums vom 7. Juli 1873, betreffend die Einführung eines Einheits3tarifes für den inländischen Tele- graphenverkehr und die Ausgabe von Staats-Telegraphen- marken:

Se. Kaiscrliche und Königliche Apostclischck Majestät haben auf Grund d-es vem Kaiseriih Königlichen Handels-Ministerium im Ein- vernchmen mit dem Königlich ungarischen Minift-rium für Ackerbau, Industrie und Handel erstatteten allerunterthänigsten Vorirag:5 mit Allerbö{fter Entschließung vom 26. Mai 1873 die Einführung eines Telegraphen - Einheitétari?es von fünfzig (59) Kreuz.ru 6. W. für 1 bis 20 Worte und von fünfundzwanzig (25) KÆuzecn 6. W. für jede weiteren 10 Worte im VBerkebre zwischen den Telegraphenstationen der im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder unter einander, dann zwischen denfelben und den Telegraphenstationen des Königreichs Ungarn zu gcnehmiaen und gleichzeitia zu gestatten gecuht, daz die Enxtrichtung der Telegraphengebübren künftighin mittelst Staats- Telegraphenmarken nach den vom Handels-Ministerium zu crlafsenden Bestimmunaen stattzufinden hate. i __ Der Telegraphen-Einheitêtarif wird am 1. August 1873 in Wirk- samkeit treten. :

Der Tag der Auêgabe der Staats - Telegraphenmarfken und die näheren Best:mmungen über die Einführung uad Benußung derselben werden abgesondert kundgemacht werden. i

Mitwirkung eines beider Sprachen vollkommen mähtigen Lehrers an einer höheren Bildungsanstalt in deutsher Spcache edirt und noch dur einen Anhang, in dem die bis auf die Néuzeit er- \chienenen, die franzöfishen Bestimmungen theilweise modifiziren- den, theilweise ergänzenden Geseze und Verordnungen der deut- {hen Regierung in Elsaß-Lothringen abgedruckt find, zweckmäßig erganzt.

Es dürfte daher allen Staatsmännern, Volksvertretern und überhaupt Denjenigen, welch: an der Lösung der jetzt in den Vordergrund tretenden Provleme auf dem Gebiete des Steuer-

die Sitten, Gewohnheiten und Anschauungen der wiedervereinigten | Miethwerthe der Wohnung, sondern von dem Einkommen der | wesens mitzuwirken und mitzuarbeiten den Beruf in sich fühlen, ein

wirklicher Dienst geleistet sein, wenn ihre Aufmerksamkeit auf das eben erwähnte Werk, welhes in Bälde im Verlage der Moriß Schauenburgschen, Buchhandlung zu Straßburg erscheint, hin- gelenkt’ wird.

Erfter funstwissenshaftliher Kongreß in Wien.

(1. bis 3. September 1873.)

Das Komite hat folgendes Einladungsschreiben versendet: Es C 8 G EL T „Wiederhelt wurde ven_ verschiedenen Seiten am lebhaftestèn aus Anlaß der Dresdener Holbein-Ausstellung 1871 der Wunsch

auêgesprocen, die Vertreter der Kunstwissenschaft zeitweilig ‘zu ver- sammeln, um in ähnlicher Weije, wie dics in anderen gelehrten Kreisen üblich ift, die gemeinsamea Fachinteressen zu berathen und durch ver- fönlice Annäherung der Berufêgenossen dem wissenschaftlichen Leben förderlich zu fein.

Die Weltauë#stellung, welhe wohl ohnedies die meisten unserer Kollegen im Laufe dex nächiten Monate nach Wien ührea wird, bot den Unterzeichneten den Anlaß, dem lange gehegten Gedanken Wirk-

lichkeit zu verleihen, und sie beehren sih hicrmit, Sie, gzehrter Herr, zur Theilnahme an diesem erîten funstwissenshaftlichen Kongreß erge- benjst einzuladen.

Der Kongreß findet in den Tagen vom 1. bis 3. Septèmber im K. K. öôsterreichis{chen Museum zu Wien, Stubenring Nr 5, statt und wird sih mit der Erörterung nachstehend bezeichneter funstwissenschaft- licher Gegenstände so wie-mit dec Diskussion über diejenigen Anträge veichäftigen, welche in Folge die;er Einladung von den geehrten Be- suchern des Kongresscs bei dem unterzeichneten Komite bis längstens 1. August d. J. eingereiht und von demselben auf die Tagesordnung

| geseßt worden sind. Nicht auf der Tageëordnung befindliche Gegen-

tung der maßgebenden Grundsätze, als auch in praftisher Richtung |

durch Mittheilung der wihtigflen Entscheidungen der zuständigen Administrätivjustizorgane über die im Laufe der Jahre zu Tage getretenen Kontroversen.

Für alle Diejenigen, welche es als ihre Aufgabe betrachten, durch methodishes Studium in den Geist dex franzöfischen Steuergesezgebung einzudringen und die leitenden Prinzipien zu erkennen, ohne welche bei der Mannihfaltigkeit der fih dar- bietenden Beziehungen in zahlreihen Fällen eine korrekte An-

| wendung der bestehenden gesezlihen und -reglementarishen Vor- schriften niht zu erivarten sein dürfte, wird demnach das |

{hen Staaten der Drang nach Herbeiführung von Besserungen auf |

dem Gebiete des Steuerwesens zu Tage tritt. Denn wie bereits ange- deutet, finden sih in Frankreich Bestimmungen, deren theilweise Adop- tirung in Deutshland wohl die Möglichkeit eines gesunden Fort- \hrittes geben fönnte. Es gilt dies in erster Linie von der sehr fein durhdahten und durhgebildeten franzöfishen Patentsteuer- gesezgebung. In Beziehung auf die ungefähr der preußischen Gewerbesteuer entsprehende Patentsteuer bemerkt ein hervor- ragender höherer Steuerbeamte aus Preußen, dessen dermalige Stellung im Reichslande in gleicher Eigenschaft ihn vorzugsweise

zu einer Vergleihung der beiderseitigen Gesezgebung befähigt, Folgendes :7: 4 N GEEL A E A

„Das der franzöfishen Patent-Steuerveranlagung zu Grunde liegende, den feinsten Abstufungen im Umfange der Ge- werbe Rechnung tragende, und jeder für einzelne Gewerbe- Branchen etwa nothwendig werdenden Aenderung leicht zugänglihe System erscheint für die entwickelte Gewerbe- tehnik der hiefigen Gegend vorzüglich geeignet und dürfte niht leiht durch ein anderes zu erseßen sein. Jn- dem die Steuerbeträge zunächst nicht nah dem Geschäftsgewinn, sondern nach offenfundigen Anzeichen von der Art und dem Um- fange der Geschäfte bemessen werden, vermeidet die französische

Patent-Steuerveranlagung das indiskrete, dem Charakter der hie- |

figen Bevölkerung zuwiderlaufende, und den gewerblichen Kredit benachtheiligende Eindringen in die pekuniäre Lage der einzelnen Handel- und Gewerbetreibenden, welches von ängstlihem Forschen

nah dem Geschäfisertrage unzertrennlich is. Dem muthmaß- |

lihen Geshäfisgewinne if aber doch in Wirklichkeit so viel Ge- wicht beigelegt, wie geshehen fonnte, ohne in die angedeuteten

- Nachtheile zu verfallen.“

In ähnlicher Weise haben auch die französishen Normen über die Grundsteuer den Vergleih mit den entsprehenden deut- \hen Vorschriften niht zu \cheuen und dokumentiren allenthalben, in welcher verständnißvollen Weise man an die Lösung dieser \{hwierigen Frage herangetreten ift.

Dahingegen werden nur den Anspruch auf absolute Neuheit erheben dürfen die beiden übrigen Hauptarten der direkten Steuern,

näamlich die Thür- und Fenstersteuer, welche, indem fie Luft | und Licht mit einer Steuer belastet, fih in diametralem Wider- |

\spruche mit den jezt anerfannteften Forderungen der Hygiene fiellt, sowie die Personal- und Mobiliarsteuer, Was ins- besondere die Mobiliarsteuer betrifft, #o beruht fie auf

der einer ernsten Anfehtung sehr wohl auszusezenden Annahme, daß der Miethzins als Zeichen der Wohlhabenheit anzusehen

Perrouxshe Handbuch ein ebenso willkommenes , wie förderliches Hülfsmittel sein.

Dieses oben besprochene Werk hat ein verdienter Steuer- beamter, der bei der Kaiserlichen Steuerdirektion für Unter-Elsaß zu Straßburg beschäftigte Kataster-Inspektor Th. Joppen*) unter

*) Die französischen direkten Steuern. Eine Sammlung darauf bezüglicher Geseßbestimmungen mit Anmerkungen und Erläuterungen von A. Perroux, Bureauchef im Finanz-Ministecium zu Paris. Jn deutscher Sprache, nebst den vou der Kaiserlichen R-ichsregicrang für Elsaß-Lothringer erlassenen, mit den direkten Steuern in B-zichung stehenden Ge?teßen und Verordnungen herauêgegeben von Thomas Joppen, Kataster-Inspektor. Straßburg, Moriß Schauenburg. Etwa 25 Bogen stark, zerfällt das Werk in 6 Abschnitte, welche die einzeluen zusammengehörigen Geseße in überfichtlihe Gruppen vereinigen.

Der erste Absc{nitt desselben giebt die allgemeinen Prinzipien an, mee die staatêrehtlihe Grundlage des franzöüfischen Steuerwesens

ilden.

Der zweite Abschnitt handelt von der Vertheilung der Kontingente und den Modifikationen, welche diese in Folge von Veränderungen der steuerbaten Materie oder der Bevölterungsklasse jährlich erleiden fann;z er bezeichnet die Befugnisse der General-, Arrondissements- und Mu- nicipalräâthe, ferner die der Repartitoren vnd der Beamten des direkten Steuerwesens.

Der dritte Abschnitt, welher den Titel Veranlagung führt, macht befannt mit den Personen und Gegenständen, welche den vier direkten Steuern (Grand-, Pérsonal-Mebilar-, Thür- und Fenster-, Patent- steuer) unterliegen; ferner mit den hierbei zu machenden Ausnahmen O mit den für die Aufstellung der Mutterrollen gegebenen Vor-

risten. ? Der vierte Abschnitt enthält die Bestimmungen über Eingabe, Untersuchung und Entscheidung der Reklamationen jeder Art in erster wie in der Rekurs-Infstanz, sowie die Verrehnung von Steuer-Ent- bürdungen.

Der fünfte Abschnitt betrifft die Steuerhebung; er behandelt: die Anfertigung und Veröffentlihung der Rollen, die Austheilung der Steuerzettel, die Art und Weise der Erhebung, das der Staatskasse auf Hab und Gut der Steuerpflichtigen zustehende Recht, die allge- meinen Grundsäße beim Zwangsverfahren und dergleichen.

Der sechste Abschnitt endlich behandelt diejenigen Gebühren und Abgaben, welche man insgemein die den direkten Steuern ähnlichen Abgaben bezeichnet, als namenilich: die Abgat-en von den Gütern der todten Hand, die Bergwerksabgaben, die Gebühren für Verifikation von Maß und Gewicht, die Hundesteuer und andere. _

In einem Anhange b- findet sich der Patenttarif mit der allge- meinen Nomenklatur -der fsteuerbaren Gewerbe. E _ Wegen des Bezuges wird man sich am zweckmäßigsten an den Herausgeber felbst wenden.

stände, so weit sie nit etwa rein formellec, die Geschäftangelegenhei- ten des Kongresses berübrender Natur find, bleiben von der Disku1sion ausgesch{lefsen.

Die Debatte wird in deutscher Sprache geführt, ohne daß jedoch dem Präsidium das Recht benommen wäre, auch Vorträge in fremden Sprachen zuzulaffen.

Zur Theilnahme an den Verhandlungen des Kongrefses sind alle diejenigen berechtigt, welche sih entweder als Kunsthistoriker oder sonst- wie theoretisch mit der Kunst beschäftigen, und fei es versönlich ein- gelad7n, sei es bei dem unterzeihneten Komite angemeldet worden find.

Als zu erörternde Hauptgegenstände der Tagesordnung beehrt \ich das Komite die nachfolgenden aufzuführen:

I. Die Anforderungen der Kunstwissenshzft au die Anordnung, Katalogisiruag und Verwaltung der Museen.

IT. Die Konservirung von Kunstwerken (Gemälden, öffent- lichen Denkmälern, kirchlichen Kunstgegenständen, Miniaturen, Hand- zeihnungen u. }. w.).

UT. Der kunstgeschichtlihe Unterricht an Hoch- und Mittelschulen.

IŸV. Gründung eines Repertoriums der Kunstwissenshaft und An- lage eines funstgeschichtlihen Regestenwerkes.

V. Reproduftion von Kunstwerken und deren Verbreitung im Jn- teresse der Museen und des Kunstunterrichtes.

Die Namen der geehrten Kongreß-Mitglieder, wle über diese Gegenstände Verträge halten werden, werden mit der Tagesordnung bekannt gemacht. Ueber die Verhandlungen werden stenographish auf- genommene und vom Präfidium redigirte Berichte in d:a Druck gegeben. Z Das unterzeichnete Komite macht gleichzeitig bekannt, daß außer der den Werken alter Kunst und Kunstindustrie gewidmeten Gruppe der Weltausstellung auch noch eine befondere Ausstellung alter Bilder aus dem Wiener Privatbesiß während der Monate August und September d. J. im Kaiseclih Königlichen österreichischen Muscum stattfinden wird, über welche demnächst weitere Mitthei- lungen an die Deffentlichkeit gelangen werden. i L

Ebenso behâlt sich das Komite vor, über die mit dem Kongresse

| verbundenen geselligen Zusammenkünfte seiner. Zeit das Betreffende

bekanni zu geben. ff L ; Indem wir auf Ihre Theilnahme, geehrter Herr, mit Sicherheit rechnen und Sie ersuchen, für einz rege Betheiligung der Fachgenofsen an dieser ersten, den Lebensfragen unseres Berufes gewidmeten Ver- fammlung freundlichst mitzuwirken, bitten wir Sie, sowohl Jhre eigene Zustimmung ats auc etwaige Anmeldungen und Anträge anderer Theilnehmer an den Nen des Komite richten zu wollen. Wien, im Juni-1873. s : ° Das Komite: R. Eitelberger v. Edelberg, Vorsißender. (Kaiserlih Königlich österreichishes Museum.) Fr. Lippmann, C. v. Lüßow. M. Thaufsing.“

Zur Reise- und Badesaison.

Die 23. Stangesche Orientreise dehnt sich dieëmal auf Wien, Pesth, Konstantinopel, Smyrna, Athen, Corinth, Patras, Corfu, Triest, Venedig und München aus und wird wiederum unter persönlicher Führung eines der Gebrüder Stangen ausgeführt. Pro- ramme und Zeiteintheilung-n werden bereits im Stangenschen Bureau, Markgrafenstr. 43, auêgegeben. 7

Redaktion und Rendantur: Schwieger. Berlin, Veriag der Expedition (Kessel). Druck: H. Heiberg. Drei Beilagen (einschließlich der Börsen-Beilage).

2 1653.

Beilage zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

Sonnabend, den 12. Juli

1878.

Nichtamtliches.

Amerika. (Monats übersiht.) In politischer Bezie- hung herrscht in den Vereinigten Staaten eine ungewöhn- liche Stille. Der Präfident hat fich nach seinem gewohnten Sommeraufenthalte Long-Branch begeben und gedenkt während der heißen Jahreszeit nur in dem Falle auf kurze Zeit nah Washington zurückzukehren, daß wihtige Regierungsgeschäfte seine Anwesenheit daselbst unabwendlih machen sollten. Der Krieg gegen die Modoc-Indianer, welcher \fich \o viele Monate ohne Resultat hinzog, if zu Anfang Iuni durch die Uebergabe des größten Theiles des Stammes, sowie dur die später erfolgte Gefangennahme des Anführers desselben, „Kapitän Iack,“ und einiger Anhänger desselben beendet worden, au die übrigen Indianerstämme, welche feindselige Absichten gegen die Regierung der Vereinigten Staaten zeigten, scheinen ihre Pläne aufgegeben zu haben. Alle gefangenen Modoc-Indianer, im Ganzen, ein- \{ließlich der Frauen und Kinder, 156 Personen, find nah Fort Klamath, Oregon, gebracht worden, um dort vor ein Kriegsgericht gestellt zu werden.

Seit der in Folge der Proklamation des Präfidenten erfolg- ten Unterwerfung des von der demokratishen Partei erwählten Gouverneurs M'Enery unter den republikanishen Gouverneur Kellogg scheinen im Staate Louisiana vollständig friedlihe Zu- fiände zu herrschen. Nach einer Mittheilung des Gouverneur Kellogg gingen die Steuern ohne Schwierigkeiten ein und war hinreihend Geld im Staats\{haßze vorhanden, um sämmtliche rückständige Coupons der Staats\huld zu bezahlen, wäre nicht gegen die Auszahlung derselben auf 5 Serien von Obligationen vor Gericht Einspruh erhoben worden.

Der Streifzug des General M'Kenzie auf mexikanisches

Gebiet behufs Züchtigung der Kickapoo-Indianer für ihre räu- |

berishen Einfälle scheint keine ernstlihen diplomatishen Ver- handlungen zur Folge haben zu sollen. Die Regierung in Washington hat das Verfahren des Generals vollständig ge- billigt, und auch die mexikanishe Regierung scheint nicht abge- neigt zu sein, bei der Transferirung der ursprünglich nach den Vereinigten Staaten zugehörigen Riéapoos auf die ihnen be- stimmte Reservation hülfreihe Hand zu leisten. Allerdings wird der obenerwähnte Streifzug von dem unruhigen Theile der meri- tanischen Grenzbevölkerung als ein Vorwand zu Streifzügen über den Rio Grande angesehen, und dürften daher in nächster Zeit weitere Raubzüge der Mexikaner in Texas zu erwarten \ein.

In Folge cines von dem Vize-Admiral Pennock dem Staats-

Ministerium erstatteten Berichtes über die Zustände auf den |

Sandwich-Inseln if die Frage in Betreff der Annektirung dieser Inseln wiederum in den Vordergrund getreten. Vize-Admiral Pennock sagt nämlih, daß in Folge der {lechten finanziellen Verhältnisse der Inseln, welhe einen baldigen Bankerott unaus- bleiblih machten, sofern niht durch die Aufnahme einer Anleihe im Auslande baldigft Abhülfe geshaft würde, die Interessen der Vereinigten Staaten {wer geschädigt werden würden , - sollte irgend ein anderes Land \ich geneigt zeigen, die nöthige finanzielle Hülfe zu leisten. Die der Regierung ergebenen Blätter in Washington verfehlen demgemäß auch nit, - die großen kom- merziellen Interessen der Vereinigten Staaten am Stillen Meere hervorzuheben und darauf hinzuweisen, wie unumgänglih nöthig der Besiß von Honolulu zur Ausbildung des Handels zwischen China, Australien einerseits und San Franzisfo andrerseits sei. Auch Abgesandie von“ Guatemala haben in der leßten Zeit dem Präsidenten den Vorschlag gemacht, diese Republik in die Vereinigten Staaten aufzunehmen. General Grant hat die- selben jedoch darauf aufmerksam gemacht, wie er bei der weiten Entfernung und der Trennung beider Länder durch die merika- nische Republik fich niht veranlaßt finden könne, einen derartigen Plan zu befürworten und der Abstimmung durch das Volk zu unterbreiten.

Die „Northern Pacific-Eisenbahn“, welhe bei Duluth, Min- nesota, am wesilihen Ende des oberen Sees ihren Ausgangs- punkt hat, if, auf eine Strecke von 450 englishen Meilen, bis Bismarck am oberen Mifouri eröffnet worden. Zur weiteren Tracirung der Bahn in westliher Richtung if eine Expedition in der Mitte Iuni von Bismarck aufgebrochen. Die gemischte Kommission zur Bestimmung der 49. Parallele, der Grenze zwischen British Nordamerika und den Vereinigten Staaten vom „Lake of the Woods“ bis zum Puget-Sunde, welche im ver- gangenen Jahre bis Pembina vorgedrungen war, hat ihre Ar- beiten wieder aufgenommen, und hofft man im Stande zu sein, die Linie in diesem Iahre bis zu den Rocky Mountains zu be- stimmen.

Vom Kriegs - Minister is eine aus den Obersten Laidley, Benton und Crispin bestehende Kommission zur Kenntnißnahme der neuesten Verbesserungen in den Feuerwaffen der Infanterie und Artillerie nach Europa gesandi worden. Dieselbe wird England, Frankreich, Preußen, Rußland und Oesterreich besuchen.

Zur Beobachtung des Durchgangs der Venus durch die Sónne sollen von amerikanisher Seite vier Expeditionen aus- gesandt werden, und zwar nach Van Diemens-Land, Kerguelans- Land, Wladiwostock an der russisch - afiatishen Küste am Amur und einer noch näher zu bestimmenden Insel in der Nähe von Auftralien. Die vorläufigen Details der Expeditionen unterliegen bereits vielfahen Berathungen im Marine-Ministerium, jedenfalls wird denselben zur Beförderung ein Kriegs\{chif der Vereinigten Staaten zur Dispofition gestellt werden.

Zur Aufsuhung der „Polaris*“ hat der Marine-Minister den Kriegsdampfer „Juniata® mit Vorräthen nach Disco ab- gesandt, außerdem wird in den nächsten Tagen der speziell für Fahrten im hohen Norden erbaute englishe Dampfer „Tigress““, welcher von der Regierung der Vereinigten Staaten angekauft worden ift, zur weiteren Erforschung des Schicksals der auf der „Polaris* zurückgebliebenen Mannschaften nach dem Norden abgehen.

Im laufenden Iahre find im Ganzen 9,802,815 Acres, 11 Prozent mehr als im vergangenen, mit Baumwolle bepflanzt worden. Sollte der Ertrag den einer Mittelernte erreihen, fo würde fih der Betrag auf niht weniger als 4 Millionen Ballen belaufen, doch if der Stand der Baumwolle noch zu weit zu- rück, um mit Sicherheit auf die Ausfichten der kommenden Ernte \chließen zu können.

Die Abminderung der Schuld der Vereinigten Staaten wäh- rend des Mai betrug 3,525,382,50 Dollars, in welcher Summe

17 Millionen Papiergeld, welhe dem Reservefonds früher ent- !

zogen und jeßt wieder zurückgezahlt wurden, mit einbegriffen sind, die Reduftion der zinstragenden Schuld beläuft fich mithin auf etwas über 2 Millionen. Einschließlih der zur Unterstüßung der Pacificbahnen ausgegebenen Obligationen und abzüglih des am 1. Juni früh vorhandenen baaren Kassenbefiandes, belief fih die gesammte Bundes\{huld am 1. Juni auf 2,214,587,385,46 Dollars. Für den Iuni hat der Finanz-Minister den Ankauf von 1 Million Obligationen und den Verkauf von 7 Millionen Dollars Gold angeordnet. Außerdem find für den 6. September 16 Millionen 6prozentiger Coupon-Dbligationen und 4 Millio- nen registrirter Obligationen der dritten Serie zur Einlösung einberufen worden, und hört deren Verzinsung auf.

Im Mai 1873 wanderten im Hafen von New-York 52,149 Personen ein, worunter 17,335 Deutsche. In demselben Zeit- raume des vergangenen Jahres betrug die Zahl der Einwanderer 50,486, worunter 21,890 Deutsche waren. Die gesammte Ein- wanderung hat daher im Mai im Vergleih zu demselben Monate des Vorjahrs um 1711 Personen zugenommen, die deutsche speziell um 4505 Personen abgenommen. Von der Regierung ift eine Kommission zur Ueberwahung der Einwandererbewegung einge- seßt worden. Ein Mitglied derselben begiebt fih nah San Franzisko,

um die Zustände der cinefishen Einwanderer einer gründlichen Prüfung zu unterwerfen, andere werden nach Europa gehen, um die Behandlung der Zwischendeckpafsagiere genau zu über- wachen. Die betreffenden Berichte an den Kongreß müssen bis zum 1. Dezember eingereiht sein. Uebrigens hat die mafsen- hafte Einwanderung chinesisher Arbeiter, bis zur Mitte Juni waren etwa 10,000 gelandet worden, einen nachtheiligen Einfluß auf die Beschäftigung europäischer und amerikanischer Arbeiter ausgeübt, und sollten- im Laufe des Sommers wirklih, wie €s heißt, noch 10 bis 20,000 Chinesen mehr nach San Franzisko kommen, fo dürften ernfilihe Unruhen unter der Arbeiterbevölke- rung niht ausbleiben.

Aus Mexiko wird berichtet, daß es dem die Regierungs- truppen im Staate JIalisco befehligenden General Ceballos ge- sungen sei, einen vollftändigen Sieg über den Insurgenten- häuptling Lozado zu erringen. Lozado selb| \oll gefangen genommen, nach anderen Berichten sogar getödtet worden sein. Der merikanishe Kongreß hat ein Geseß, betreffend das Ver- hältniß der Kirhe zum Staate, mit überwältigender Majo- rität, den erften Paragraphen, welcher die vollständige Trennung der Kirche vom Staate ausspricht, sogar mit Stimmeneinheit an- genommen. In den übrigen Artikeln wird die obligatorische Civilehe eingeführt, den religiösen Gesellshäften der Besitz von Grundeigenthum untersagt, und sämmtlihe geistliche Gelübde für nihtig erklärt. Der Kongreß beschäftigte fich außerdem mit dem Weiterbau der interozeanischen Eisenbahn von der Stadt Meriko bis zum Stillen Meere, wofür eine Menge von Projekten vorlagen. Ebenso if dem Kongre}se das Projekt einer Eisenbahn von der Stadt Mexiko zum Rio Grande von Seiten des Ministeriums vorgelegt worden. Avßer in den Provinzen Yucatan und JIalisco herrshte überall Ruhe.

Aus Central-Amerika liegen keine Nachrichten von Belang vor. In Panama herrsht momentan Ruhe, dagegen steht in Guatemala, wo der General Barrios zum VPräfsi- denten gewählt wurde, wohl eine Revolution bevor, an welcher fich au der General Medina von Honduras betheiligen zu wollen scheint. Die Bewegung dürfte fich in diesem Falle gegen die augenblicklihen Regierungen beider Länder richten.

In Bolivia fand am 7. Mai die Wahl des Präsidenten an Stelle des ermordeten Präfidenten Morales, und zwar für den Rest der Amtsdauer desselben, statt. Erwählt wurde mit 41 gegen 19 Stimmen Adolf Ballivian, der Sohn des im Iahre 1847 geftürzten Präsidenten. :

Die zwischen Chili und der argentinishen Republik \{chwebenden Differenzen fingen an einen drohenden Charakter anzunehmen. Die cilenische Regierung hatte von Neuem Auf- klärung über die Anwesenheit argentinisher Truppen unter Ge- neral Brown im Magellan-Territorium gefordert, die Antwert der argentinishen Regierung war noch niht bekannt geworden.

Die revolutionäâre Bewegung in Paraguay und Entre Rios scheint an Ausdehnung zu gewinnen. Die Regierung von Paraguay weigert fih noch immer, vor der Räumung von Chaco dur die argentinischen Truppen , mit dem General Mitre, dem Bevollmächtigten der argentinishen Republik, zur Beilegung der s{webenden Grenzftreitigkeiten in Verbindung zu treten.

In Brasilien hat die Deputirtenkammer fas ohne Dis3- tfussion die Antwort auf die Thronrede angenommen. Das jezige Ministerium scheint durch die Rede des Minister-Präsiden- ten, worin derselbe fh zu Gunften der Freimaurer aus\prah und energishe Maßregeln gegen die Bischöfe und die Iesuiten in Ausficht stellte, an Anhängern gewonnen zu haben. Vom Staatsrathe wurde die Entscheidung getroffen, daß in Zukunft päpstlihe Bullen, welche niht das Placet der Regierung erhal- ten haben, für Brafilien keine Geltung haben. Die Vorlagen der Regierung über die Reorganisation der Nationalgarde und die Reform des Wahlgesezes find in den Kammern noch nit zur Berathung gekommen.

Inseraten- edition

des Deutschen s-Anzeigers ¿ E as : gy i suchungê-S . Verl , Amortisation, Zinszahl h fe W "d Berlin, Wilhelm-Straße Nr. S L E * Ce E Msn Berlin, Wilhelm-Straße Nr. 32. S. Kénkarie, Subhastolivnen;- Ansaobeie, : Vor- | 6. Zun res Etablifsements, Fabriken und Greß- E Ea ladungen u. d-rgl. | 7. Versciedene Bekanntmachungen.

x Deffentlicher

4. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen 1c. | 8. Literarishe Anzeigen

erledigt. dSbe i Königliche Kreisgerichté-Deputation. Hagen.

M,, den 4. Juli 1873. Der Königliche Staatsanwalt.

F. gegen den Zeitungs- | Henoch hier eingetragen worden : an Bruno Hauptner vort Be Siegmund

| nung der Firma befugt sind. Dies ift in unser D

Steckbrief. Der vor Kurzem aus dem Zucht- Sandels-Negister. Die dem Carl Schubert, Albert Wolff und Sieg- bause zu Naugard enilassene Tischlerlehrling Iu- Handelsregister mund Wolff für die bisherige Handelsgesellschaft

lius Sthröder aus Seeligsfelde, auch Oesterreicher

: : des Königlichen S erichts zu Berlin, 5 “5 ; 5 genannt, hat in der Naht vom 1. zum 2. Juli = Ems * erloshen und deren Lös{chung in unser Prokurenre- d. I. hierselbst einen Raubmord versucht, nachdem 10 Sul 1873 folge 8 vam 9. Juli 1573 find is

Führung einer Shußwaffe mittelst Einbruchs verübt. M. E eo E C Lilibafi in Firma: B L, Diek & Co,

er am Tage zuvor in Zißenoff einen Diebstahl, unter

erselbe ift ein äußerst gefährliher und gewandter

erbrecher, der zu entkommen gewußt hat. Es wer- vermerkt steht, ift eingetragen :

den alle Behörden ersucht, auf den Schröder zu vigi- liren und ihn im Betretungsfalle an das hiesige Ge- riht abzuführen. Die Transportkosten werden hier erstattet. Signalement: Schröder ist 21 Jahre alt, 9 Fuß 3—4 Zoll groß, bartlos, hellblond, hat blau- graue Augen, shmale Schultern, längliches Gesicht mit spi Kinn, und über den

ände Narben, welche von Ein)chnitten mittelst Bind-

Nähe der Nase, unterhalb des Auges einen Leberfleck. Bekleidet war derselbe mit einer dunklen Schirm: e müße, grauem Rock und Beinkleidern von sogenann- Heno tem eigengematen wollenen Zeuge. Er führt einen Theodor Revolver, sowie eine andere blanke Eisenwaffe und i Stemmeisen mit sich. Polzin, den 4. Juli 1873. Königliche Kreisgerichts - Kommission. suhungsrihter. Lehmann.

enflächen beider | 1393 die Hiefige H g eda in Firma: enoch & Goldschmidt adens herrühren, sowie an der linken Backe in der | vermerkt steht, ift eingetragen: DE e A e

Der Unter- | 7505 die Firma

In unser Bej lbalioregitier woselbst unteröNr.

.

i Theodor Henoth

| eingetragen worden.

gister Nr. 2162 erfolgt.

ster, woselbst unter Nr.

aftender Gesell- eixbun

Hande chäft unter der andels registers.

Nr. 7509 die Firma:

In unser Gesell

In unser Gesellschaftsregister, u i Nr. 3327 die hiesige Handelsgesellschaft in Firma: erft sieht F eeppel & Beger Der Fabrikant Friedrich August Franz Niere | r! L: C ENYOTagen : hieselbst ist als persönli haftender Ges unft ac D schafter aus der Gesellschaft ausgeschieden. Adolph Ferdinand Bege

Stebriefe und Untersuchungs-Sachen. Ae r en Stadtgeriht Berlin un- | und als deren Inhaber der Banquier Theodor {

Steckbriefs-Erledigung. Der unterm 23. Juni | administrator Steph L 1873 hinter den Zimmerge}ellen Buhter aus Glie- | Coeslin wegen wiederholten Betrugs erlassene Steck- | nicke élastunte Stebrief ist durch dessen Ergreifung | brief hat seine Erledigung gefunden.

-Landsberg, den 10. Juli 1873. Frankfurt a.

Den Kaufleuten Carl Schubert, Albert Wolff und olff, sämmtlich in Berlin, ift für vor- | genannte Firma Kollektiv-Prokura dergest h | daß je 2 der Prokuristen in Gemeinschaft zur Zeich-

rokurenregister unter Nr. 2579

gegenseitige Ueber-

aufmann Friedrih E ‘Bie mann Oswald Engel Kollektiv-Pro erdinand Beger hierselbst seßt das | ertheilt, daß er in Gemeinschaft ml einem Direktions-

Beger fort. Vergleiche Nr. 7509 des Firmen- | Mitgliede die Firma der Gesellschaft zu zeichnen be- Demnächst if in unser Firmenregister unter ist durch gegenseitige Ueber- Free Beger z D aier eodor | und al3 deren Inhaber bee Kicutmann Friedri seßt das git unter der Firma | Adolph Ferdinand E fort. Vergleiche Nr. 7505 des

enregisters. Demnächst ist in unser Firmenregister unter Nr. | selbigen Tage fo

eger hier eingetragen worden.

Zufolge V igung vom 10. Juli 1873 find am ende Eintragungen erfo

nser schaftsregister, woselbst unter Nr.

1062 die hiesige Handelsgefellshaft in Firma:

Anzeiger.

nserate nimmt andieautorisirte Annoncen-Expedition von

olf Mofffse in Lerlin, Leipzig, Hamburg, Frank-

furt a. M., Breslan, Halle, Prag, Wien, München, Uürnberg, Straßburg, Zürich und Stuttgart.

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_ Wiegaudt & Hempel | vermerkt steht, ist eingetragen:

Die Firma ist in:

__ Wiegand, Hempel & Parey geandert. A :

Der Buchhändler Theodor Wilhelm Paul Parey hierselbst ift glei{falls zur Vertretung der Gesellschaft befugt.

In unser Gesellschaftsregister, woselbst unter Nr.

estalt ertheilt,

Henoch & Goldschmidt ertheilte Kollektivprokura ist | 2415 die hiesige Aktiengesellschaft in Firma:

; _ Bictoria-Hütte vermerkt steht, ift eingetragen:

Das Grundkapital der Gesellschaft ist durch Beschluß der Generalverfammlung vom 12. Mai 1873, eas Blatt 43 bis 49 des Beilage- Bandes Nr. 201 zum Gesellschaftsregister, um 1,100,000 Thlr., zerfallend in 11,000 den Inhaber lautenden Aktien erhöht.

Die vorgenannte Aftiengesellschaft hat dem KauFf- a dergestalt

woselbst unter

Stück auf

a Friedri

E Dies ift in unser Prokurenregister unter Nr. 2580 eingetragen worden.

In unser Gesellschaftsregister, woselbst unter Nr. 3425 die hiesige Aftiengese schaft in Firma: Albertinen

Aktiengesellshaft für Glasfabrikation,

lgt: vermerkt steht, ist eingetragen:

Der- Justiz - Rath Gustav Wolf zu Berlin ift als Stellvertreter des Vorstandes dergestalt ge-

S

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