1873 / 166 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 16 Jul 1873 18:00:01 GMT) scan diff

Die in Rede stehenden Aktien und Obligationen werden auch bei den Stationskassen gzu, Breslau, „Frank=- furt a. O. und Liegni eingelöst; cs wird jedo die Zeit, während welcher die Einlösung bei diesen Kassen: bewirkt werden fFann, von der Königlichen Direktion der Niedér\hlcsi{-Mär- fishen Eisenbahn noch besonders bekannt gemacht werden.

Der Betrag der etwa fehlenden Zinscoupons wird vom Kapitale gekürzt. : i |

Vom 1. Januar k. I. ab hört die Verzinsung obi- ger Aktien und Obligationen auf.

Zugleich werden die bereits früher ausgeloosten auf der An- lage verzeichneten noch rückständigen Aktien und Obligationen wiederholt ‘und mit dem Bemerken ‘aufgerufen, daß ihre Ber- zinsung bereits mit dem 31. Dezember des Jahres ihrer Ver- loosung aufgehört hat.

Berlin, den 1. Juli 1873.

Hauptverwaltung der Staats\chulden. von Wedell. Löwe. Hering. Rötger.

z a. It der heutigen Nummer dieses Blattes beigefügt.

Das 26. Stück des Reihs-Gesez-Sammlung, welches heute gegeben wird, enthält unter: ; i 4 Nr. 8150 das Gesetz, betreffend die den Gerichtsbeamten betden Kollegialgerihten im Bezirk des Appellationsgerichts- hofes zu Cöln für Reisen in Civilprozessen zustehenden Reise- fosten und Tagegelder. Vom 17. Juni 1873; unter Nr. 8151 den Staatsvertrag zwischen Preußen, Sachsen, Sachsen - Weimar, Sachsen - Meiningen, Sachsen - Altenburg, Schwarzburg-Rudolstadt, und Reuß jüngere Linie wegen Her- stellung einer Eisenbahn von Erfurt über Saalfeld, Schleiz, Schönberg nah Weischliß nebst Zweigbahnen. Vom 26. Januar 1873; und unter j Nr. 8152. den Allerhöchsten Erlaß vom 2. Juli 1873, be- tréffend die Ausführung der durch das Geseg vom 11. ‘Juni 1873 (Gesez-Samml. S. 305 ff.) zur Ausführung für Rehnung des Staats genehmigten Eisenbahnen. Berlin, den 16. Juli 1873. i : Königliches Gesez-Sammlnngs-Debits-Comtoir.

Dersonal- Veränderungen in der Armee.

Offiziere, Portepee-Fähnriché 2c. A: Ernennungen, Beförderungen und Verseßungen. Den 1. Juli 1873. Busse, Sec. L. ‘von der Landw. des Eisénbahn-Bats. im Bezirk des Res. Landw. Bats. Nr. 35, in das L L Landw. Regts. Nr. 2, Vogel, Sec. Lt. von der Landw. des Eisenbahn-Bats, im Bezirk des Res. Landw. Bats. Nr. 35, in das

es. Landw. Bat. Nr. 39 einrangirt. | f e Den 8. Juli 1873. Wilson, ehemaliger Lt. im Königl. Großbritanni\chen Ing. Corps, in der Preuß. Armee, und zwar als Sec. Lt. im Kür. Regt. Nr. 8, vorläufig ohne Patent, angestellt,

B. Abschiedsbewilligungen 2%.

“Den 8. Juli 1873. Arnold, See. Lc. vom Jufant. Regt. Nr. 54. mit Pens. und der Arinee-Unif., der Abschied bewilligt. G eß- ler; Pr. Li. a. D., zuleßt im Inf. Regt. Nr. 56, die Ausficht auf Anstellung im Civildienst ‘verliehen.

Den 10. Juli 1873, Dr. Spiro, Assist. Arzt 1. Klafse der Landw. yom Res. Landw. Bat. Nr. 35, mit Pens. der Ab|chied be- Willig. “Dr. Doehlert, Assist. Arzt 2. Klasse der Res. vom 2. Bát. Landw. Regts. Nr. 72, als“ teinporär ganzinvalide mit Pens. unter dem geseßlichen Vorbehalt ausgeschieden.

Beamte der Militär-Verwaltung. Dur Verfügung des Kriegs-Ministeriums.

Den 17. April 1873. Scha edlih, Garnison-Verwaltungs-

nspektor in Fulda, nah In a. M. Boensch, Kasernen-

A hter in- Frankfuxt a. M., nach Fulda verseßt.

“Den 30. April 1873. enchel, interimistischer Kasérnen-

nspektor in Mülhausen im Elsaß, Tiefel, Knöhel, interimist ische

Vi btilen Sufueltoren in Straßburg, zu Kasernen-Inspektoren ernannt.

Den 1. Mai 1873. Frenz, Franz, Barth, interimistische Kasernet-Zuspettoren in Mainz, Braunschweig, Meß, zu Kasernen-

\pektoren ernannt.

s en 18. Mai 1873. Gorke, Kasernen-Juspektor in Altona, nach Liegnitz, Standtke, Garnison-Verwaltungs-Inspektor, auf seinen Antrag mit Pension in den Ruhestand verse.

Den 30: Mai 1873. Drenckmann, interimistischer Kasernen-

nspektor in Cöln, zum Kasernen-Inspektor ernannt. Insp en 11. J'uni 1873. Schraube, Kanzlei-Diätar beim Kriegs-Ministerium, zum Geheimen Kanzlei-Sekretär ernannt. : Den 3. Juli 1873: Behrens, Zablm. Aspirant vom Train- Bat. Nr. 14, zum Zahlm. beim 1. Bat. Inf. Reg. Nr. 22 ernannt.

Nichtamtliches. Deutsches Neixc.

Preußen. Berlin, 16. Juli. Se. Majestät der Kaiser und König beabsichtigen, Sih in der lezten Woche dieses Monats von Ems zu einem kurzen Aufenthält nah Coblenz, Wiesbaden und Homburg zu begeben und dann An- fangs August eine Badekur in Gastein zu beginrien.

Laut telegraphisher Meldung ist Ihre Majestät die Käiserin - Königin heute Morgen von Coblenz nach Ems

abgereist.

Von den zur fortgeseßten Verbesserung der äußeren Lage der Elementarlehrer im diesjährigen Staatshaushalt mehrbewilligten Mitteln von 1,200,00.) Thlr. ift eine Summe ‘von ‘700,000 Thlr. ‘zur Gewährung zeitweiliger Gehaltszulagen an ältere“ Lehrer und Lehrerinnen bestimmt wor- den. Indem der Minister der Unterrichtsangelegenheiten :-diése Summe den einzelnen Regierungen zur Verwendung für: ihre Bezirke überwiesen hat, is von ihm, der „Prov.-Corr.“ zufolge, hervorgehoben wörden, daß die frühere Absicht, die Einführung von Dn ae ge nah festen Grundsäßen im Wege der Geésébgébung ins Leben zu rufen, erst bei ‘dem Entwurfe des allgemeinen Unterrichtsgefekes wieder aufgenommen werden föll, daß jedoh auch die Verwendung der obigen neubewilligten Mit- tel nach gewifsén allgemeinen Gründsäßen und nach einem gleih- mäßigen Verfahren“ in allen Theilen der Monäarthie zu erfolgen Steg Es sind deshalb folgende Gesichtspunkte zur Richtschnur aufgestellt:

4 So wenig dem Staate eine Verpflichtung zur' Geiwbäh- rung ‘der Diénstalterszulagen ‘obliegt, ebensowenig steht den Leh- rern oder Gemeinden ein rechtliher Anspruch auf dieselben" zu. Die Zulagen sind vielmehr als persönliche ‘Bedürfnißzulagen jederzeit widerruflich und gehören niht zu dein pensibnsbereh- tigten Einkommen. Mit dieser Maßgabe können sie zunächst auf den Zeitraum von 5 Iahren verliehen tverden, ‘näch deren Ablauf ‘die’ zuständigen “Behörden über die weitere Gewährung oder Zurückziehung zu “befinden ‘haben. (2) Die Zulage darf dem Lehrer odér ‘tér “Lehrérirt’ erft mit

Besoldung älterer Lehrer bereits gesorgt is oder fügli

oder Adjuvantur erfolgten Dienstantritt gegeben werden, soll dan aber niht unter 20 Thlr. Lehrern und 12 Thlr. bei Lehrerinnen betragen. Nah Zurücklegung einer Dienstzeit von 22 Jahren feit- jeném Dienstantritte darf die Zulage auf 40 Thlr. bei Lehrern und 24 Thlr. bei Lehrerinnen erhöht werden. Diese Säge find als Regel festzuhalten. Eine weitere Erhöhung, mit welcher jedoch der Gesammtbetrag der Zulage 50 Thlr. nicht übersteigen soll, bedarf der Genehmigung des Ministers.

3) Wo bereits auf Grund geseßliher Bestimmungen oder aus anderweitigen Fonds Dienstalterszulagen gegeben werden, find dieselben auf die jezt zu gewährenden Zulagen anzurechnen. 4) Die Zulage soll niht gewährt werden, wenn das Stellen- einkommen nicht nur ausfömmlich ist, sondern für reihlih er- ahtet werden „muß. Däs Leßtere is als vorhanden jedenfalls dähn anzusehen, wenn das Einkommen der Stelle den doppelten Betrag des für dieselbe geltenden geringsten Einkommens erreicht. Ferner is} die Zulage nicht zu gewähren, wo bei größeren Schulsystemen durch planmäßige Abstfunz der Lehrergehälter oder Einführung von Dienstalterszulagen für die angemessene

gesorgt werden kann. | Der Minister maht \{ließlich noch geltend, daß, wenn die Dienstalterszulagen ihren Zweck erreichen sollen, um so mehr auf die Aufbesserung des Einkommens der Stellen durch Erreihung angemessener Minimalgehälter und darauf Bedacht zu 47: is sein wird, daß die Gemeinden 2c. die ihnen in“ dieser Beziehung obliegenden Verpflichtungen erfüllen, soweit es ohne zu harten Dru1ck von ihnen verlangt werden kann.

Der Oberst und Abtheilungs-Chef im Kriegs-Ministe- rium von Eskens hat sich mit einem mehrwöchentlihen Urlaub nah Carlsbad begeben.

Der Géneralstabsarzt der Armee und Chef der Militär- Medizinal-Abtheilung im Kriegs-Ministerium Pr. Grimm is von Kisffingen hierher zurückgekehrt.

Die -Ministerial-Bau-Kommission läßt zur Zeit in der Markgrafenstraße von ‘der Jägerstraße bis zur Fran- zösishen Straße ein Probepfla ster von komprimirtem Asphalt durch die Anglo-Germanishe Felsenharz-Pflasterungs- Gesellschaft ausführen.

Bréslau. Vom 12. bis 13. Iuli ‘find 4 Personen als - an der Cholera erkrankt, davon 2 Personen als gestorben po- lizeilih angemeldet worden. 8 Perionen befinden \ich in ärzt- liher Behandlung. Vom 183. bis 14. Juli ist 1 Person als erkrankt polizeilih gemeldet worden; 9 Personen befinden sih in ärzliher Behandlung. -— In Le ob\chüy wurde am 10. d. M. amtlih der erste Cholerafall konstatit.

Bayern. München, 14. Juli, Mit Rücksiht auf die bévorstehende Ernte, für welhe es in vielen Gegenden Bayerns an den benöthigten Arbeitskräften mangelt, ift eine größere Beurlaubung von Soldaten angeordnet wörden. Die hiesigen Infanterie-Regimenter haben bereits Heute "je 40 Mann per Compagnie auf drei bis vier Wochen in- Urlaub ent- lassen. :

Sachsen. Dresden, 15. Juli, Der chémalige Großherzog von Toscana und Gemahlin, Großherzo- e aa sind gestern Abend von Pillniy nach Wien ab- gereist.

Veéber den gegenwärtigen Stand der Cholera in hiesiger Stadt theilt der „Anz,“ mit, daß seit vergan- genem Sonntage Mittags bis gestern Nachmittag zwei neue Er- kranfungsfälle, darunter ein tödtlih verlaufener, zur umtlichen Anmeldung gelangt sind und von den früher angemeldeten Er- krankten einer gestorben ist. Seit dem 1. d. M. sind daher hier 14 Erkrankungsfälle (darunter 4 an hiesigen Einwohnern) vor- gekommen, von welchen 6 einen tödtlihen Verlauf genommen uñd 2 zur Genesung geführt haben, während die übrigen 6 noh dermalen ärztliher Behandlung unterstehen. i

Baden. Karlsruhe, (14. Juli. Der Großherzog und die' Großherzogin erhielten, wie die „Karlsr. Ztg.“ mit- theilt, ‘nähdem Dieselben sid vor ungefähr acht Tagen nah Schloß “Arenenberg begeben hatten, um die únter dem Namen einer Gräfin von Pierrefond mit ihrem Sohne, dem Prinzen Louis Napoleon, dort verwéilende Kaiserin Eugenie zu bésuchen, am 11. Juli auf Schloß Mainau, kurz nah der Rückehr des Großherzogs von Karlsruhe, den Gegenbesuh der Kaiserin und ihres Sohnes. Die Kaiserin war von einer Dame und dem Herzog von Bassano begleitet.

Das heutige Geseßes- und VerordnungshbT1att Nr. 13 enthält 1) eine landesherrlihe Verordnung, die Anstel- liiig- der Staatsärzte betreffend; 2) Bekanntmachungen des Ministeriums des Großherzoglichen Hauses, der Justiz und des Auswärtigen, die Eheschließungen öffentliher Diener betreffend, und des Handels-Ministeriums, die Ueberleitung des badischen Postwesens in die Reichsverwaltung, hier Abänderung des Post- reglements vom 30. November 1871 betreffend.

Sachsen - Weimar-Eisenach. Weimar, 15. Juli. Die Großherzogin hat sich gestern zu einem mehrwöchent- E Aufenthalt nah dem JIagdshloß Gabelbah bei Ilmenau egeben.

Dldenburg, 14. Juli. In Veranlassung eines vom Düssel- dorfer Komite aufs Neue ergangenen Aufrufes, welcher die ge- meinsame Feier eines deutschen N ational festes am 2. September in lebhafte Anregun: bringt, hat die Vertretung der Stadt kfürzlih beschlossen, dieses Fest auch in diesem Jahre wie im ver- gangenen zu feiern und dem sih bildenden Komite einen Kosten- zushuß aus der Gemeindekasse zu bewilligen.

Oesterreich-Ungarn. Wien, 14. Juli. Der Kron- prinz Rudolf wird morgen Kärnten verlassen; die Abfahrt erfolgt von Villach ‘über Feldkirhen nach Glandorf, von wo die Reise auf der Rudolfsbahn nah Bruck fortgeseßt wird.

Schweiz. Bern, 14, Juli. Der Ständerath hat den Rekurs Dubey (Gerichtsstand in Ehesachen) bis nach Er- ledigung der, Bundesrevision verschoben. Die Frage, betreffend Konzessionsübertragung von Rigi-Kaltbad und Rigi-Arth, wurde zur“ nähern Untersuchung an ' den Bundesrath zurückgewiesen, nach längerer Diskussion über die Frage, ob nit als Vor- bedingung: der Genehmigung des Konzessionsüberganges Kaute- len zu verlangen seien, welche eine Erhöhung der Rütkaufs- summe für den Staat aus Grund dieser Abtretung aus\{ließen.

“Der ‘Nationalrath hat die Berathung des Besoldungsgesezes beendigt. Anträge in Bezug auf Progressión des Gehaltes und auf. Gestattung eines Nebenberufes wurden an die Kom1.ission- zurückgewiesen. ¡Morgen wird die Prüfung der Wahlakten, die Revision des eidgenössischen Wahlgeseßes und die

15. Juli... (W.T. B.) Der Ständerath hat mit 26 gegen 14 Stimmen den Seitens der Pastoralkonferenz von So- lothurn gegen das Geseß über die Wiederwahl der Geistlichen erhobenen Rekurs verworfen. ' 16. Juli. Der Nationalrath hat gestern nah langer Debatte sämmtlihe vom Oktober bis Dezember 1872 namentlih unter klerikaler Beeinflufsung stattgehabten Tesfiner Wahlen zum Nationalrath kassirt. S dle

Großbritannien und Irland. London, 14. Iuli. Prinz Arthur \chiffte fich gestern in Dover an Bord der Admiralitätsyacht „Enchantres3“ nah Norwegen ein, um bei der in Drontheim stattfindenden Krönung des Königs Oskar von Schweden die Königin von Großbritannien zu repräsentiren. Der Großfürst Thronfolger von Rußland hat am E Abend London verlassen und \fich nach Darmstadt begeben.

s Der Lordmayor wird am 30. d. M. den Kabinets- Ministern ein Bankett in der ägyptischen- Halle des Mansion-

ouse- geben, mozu ungefähr 260 Einladungen ergangen sind.

er Premier-Minister, der Herzog von Argyll, Lord Kimberley und Herr Goeschen haben die Einladung bereits angenommen. Telegramme aus dem Norden von Irland melden, daß die Feier des 12. Juli, des Jahrestages der Schlacht von Aughrim, troß beträchtliher Demonstrationen auf Seiten der Orangisten ohne jede Ruhestörung verlaufen i}. Die größte Orangisten-Kundgebung fand in Holywood bei Belfast statt, wozu fich über 50,000 Theilnehmer von Nah und Fern mit Bannern, Musfikcorps und orangistishen Enblemen eingefunden hatten. Um jedem Friedensbruh vorzubeugen, war die Garnison von Belfast wesentlih verstärkt worden, und 2000 Mann Militär und Polizei ftanden während der leßten Tage beständig unter Waffer. T

Frankreich. Paris, 13. Iuli, Das heutige Wettrènnen im Bois de Boulogne war ein Fest, welches die Gesellschaft für die Verbesserung der Pferdezuht dem Schah von Persien gab. Der Schah saß zwischen dem Präsidenten Mac Mahon und seiner Gemahlin. Gleih nah 5 Uhr fuhr er“ nach Paris zurück, um sih auf das Nachtfest vorzubereiten, welches die Stadt Paris ihm zu Ehren ‘geben wollte. Um 9i Uhx traf’ der Schah auf dem Concordiaplaze ein. Er saß mit dem Marschall Mac Mahon, dem Großvezir und einem anderen Perser in dem ersten Wagen. Kürasfiere bildeten die Bedekung. Das übrige Gefolge fuhr in aht bis zehn Wagen. Der Place de la Concorde, die umliegenden Gebäude, die Champs Elysées waren gerade \o illuminirt, wie zu Zeiten des Kaiserreihs. Zugleih wurden auf der Madelaine und in dem Arc de Triomphe bengalische Flam- men aller Farben angezündet. Es war ‘gegen 10 Uhx, als der Schah am Einaange des Trocadero eintraf. Dort wären von 8 Uhr an die Zugänge zu demselben geshlossen. Auf dem. ab- ge{ch:o}enen Raume des Trocadero selbst waren ungefähr 25,000 Menschen versammelt. Von dort aus hat man einen Blick auf ganz Paris, das man dem Schah in ‘voller Beleuchtung zeigen wollte. Auf der höchsten Spiße des Trocadero - erhob sich der Pavillon des’ Schah; er bildete eine Art von bedecktem Tempel, der nah allen Seiten fen war. “Drei Thronsessel {standen dort im Salon für ihn, den Präsidenten Buffet und Mac Mahon. Zu den beiden Seiten des Salons waren zwei Tribünen für die Deputirten und höchsten Staatsbeamten. Hinter dem Salon befand sih das Buffet und: ein freier Raum Für die beiden Präfekten von Paris und den Gemeinderath, welche den Schah zu empfangen hatten. Die Stadt gab das Fest und dié“ republikanische Garde, ‘die Stadtsoldaten, waren deshalb das einzige ‘Militär, ‘wek{hes zugegen war. “Die Reite- rei derselben versah den Ehrendienst ‘am Eingange und im In nern des Palais. Um den Pavillon herum waren die Stühle für die übrigen Eingeladenen- aufgestellt. Die Salons des Pa- villons waren mit hundert Kronleuhtern ges{hmückt. Gegen 9} Uhr stimmte die Musikbande den perfishen Nationalmarsh an, und der Schah und“ sein- Gefolge nahmen, nachdem fie von dem Geineinderath begrüßt worden, ihre Sigze ein. Nach dem Feuerwerk blieb der Schah noch ‘einige Minuten im Pavillont, und fuhr dann in Gesellschaft Mac Mahons nah dem Palais Bourbon zurück. ‘Der große R war von dem Tro- cadero_ nah dem Arc de Triomphe und von dort durch die Champs Elysée's nah dem Concordiaplaÿ marschirt, wo er sich auflöôste.

14. Juli. Heute wurde in der Nationalversammlung ein Antrag von Cézanne vertheilt, der dahin geht, eine ‘eigene Militärorganisation in den gebirgigen Gren zgebie- ten einzuführen, und zwar JIäger-Bataillone zu bilden aus Männern, die aus dem Gebirge stammen und deren Aufgabe es sein wird, die Grenzen der Alpen, des Jura, der Vogesén und der Pyrenäen zu vertheidigen, zu we.hem Zwecke sie speziell auf den Bergkrieg eingeübt werden sollen. l

- 15. Juli. “(W. T. ‘B.)“ An Stelle des französischen Botschafters ‘am russishen Hofe, General Leflsô, dessen Abbe- rufung, wie verlautet, in Aussicht genöonimen ‘ift, dürfte der Ge- e e (Orleanist) in gleicher Eigenschaft nah St. Peters-

urg gehen.

Gambetta wird morgen einem Privatbanket in Ba- tignones präsidiren, das zur Feier des morgigen Jahrestages der Einnahme der Bastille stattfindet.:5 ¿

Nach Rouen sind aus Veranlassung dort ausgebroche- ner Strikes Truppen von bier abgesandt worden.

Versailles, "15. Juli. (W. T: B.) In der heutigen Sihung der Nationalversammlung wurde ‘die gestern be- gonnene zweite Berathung dés Geseßéntwurfs über die Armee- Rearganisation fortgesezt und nah: Beendigung der General- disfussion Artikel 1 bis 5 in der Spezialdebatte angenommen.

Spanien. Madrid, 11. Juli. “Die „Gazeta“ meldet: Eine Bande von 500 Carlisten wurde bei “Reus geschlagen. Die Carlisten erlitten große Verluste. Ferner veröffentlicht das amtlihe Blatt die Ernennung - des Generals Acosta zum Ober-Befehlshaber der Armee von Catalonien.

14. Juli. (W. T. B.) ‘Nach neuerdings“ aus Alcoy eingegangenen Mittheilungen sind dort bei den ‘leßten Kämpfen 50 Personen umgekommen, eine große Anzahl verwundet und 10 Häuser durch Feuer zerstört.

Die Stadt Berga in Catalonien is, wie von der \spanishen Grenze nach Perpignan unterm 15. d. M. gemeldet wird, nah lebhafter Gegenwehr von den Carlisten ‘genommen worden. Die Besaßung in einer Stärke von 500 Mann ist kfriegsgefangen.

Italien. Rom, 12. Juli. Die diesjährigen großen Manöver: werden mit dem Beginn des September anfangen und im Seriviathal und in der Ebene von Alléfsandria- abgehal- ten’ werden: - Außer den drei Uebungs-Divisionen werden nohch

Ablauf des 12. Jahres nah dem durch Verleihung einer Stelle

Motion Idos auf die Tagesordnung kommen.

drei Kavallerie-Regimenter, zwei Batterien von 8 Geschüßen alten

Modells, die Instruktions\{wadron und die beiden Instruktions- Bátaillone daran Theil n „Zu den leßten Manövern wer- den noch zivei ‘añdere“Kävallerie-Regiménter und ein Theil ‘der Besäbungen ‘von Turin, Mailánd,/ Alessandria und Piazenza gugegogen E ats ‘veésichett, haß f

‘— Der „Ravennate“ versichert, daß fh der Zustand der öffentlihen Sicherheit in der Provinz Ravenna in Laufe des légverflóssenen Hälbjahrs über alles' Erwarten gebessert hat und daß fie jegt' den Vergleich ‘mit den ändern itälienishen Provin- zen ungésheut aushalten kann. Im Ganzén betragen die während ér“ sechs Monate des laufenden Jahres zur Kenntniß der Ge- rihte gekommenen Verbrethen 811, d. h. 416 tveniger als iîm Verlaufe der ersten sechs Monate des vergangenen Jahres.

„; NMußland und Polen, St. Petersburg, 13. Iuli Wie die „St.. Petersburger Ztg.“ meldet, ist der Chan von Chiwa, Seid Mohamed Rachim, bereits am 14. Juni -im ruffischen Lager erschienen, um seine bedingungslose Unterwer- fung anzuzeigen; er äußerte dabei, er sehe sch für einen Diener des Kaisers von Rußland an und wolle sich und sein Volk den Russen überliefern. General-Adjutant von Kauffmann hat ihn wieder als Chan eingeseßt, aber einen Verwaltungsrath ernannt, der das Chanat für die Dauer der Anwesenheit der russischen Truppen verwalten soll.

__ “Am 14. Juni erließ der Chan ein Manifest, in welchem er die Befreiung aller Sklaven und die Abschaffung der Sklaverei für ewige Zeiten verkündigt, und augenblicklich werden Maßregeln in Erwägung gezogen, um diesen. durh den Erfolg der russi- hen Expedition herbeigeführten ‘ruhmvollen,, Aft baldmöglichst in Ausführung zu bringen. Die meisten Sklaven find Perser, die nunmehr in ihre Heimath zurückzukehren gedenken, und hat \sich General ‘von Kauffmann an die persische Régierung mit der Aufforderung gewandt, ihre Landesangehörigen an der Grenze zu empfangen und mit Proviant zu versehen.

Der „R. I.“ veröffentliht den nachstehenden Auszug aus einem per Courier am 28. Juni eingetroffenen Bericht des General-Adjutanten Kauffmann aus dem Lager am linken Ufer des Amu-Darja in der Nähe von Chas\ ar-asp d. E Ee 4

Aus demjelben geht hervor, daß die Spißenko!lonne des Turkestan- schen Detachements (10 Compagnien, 6 Sjsotnien, 10 Geschüße fei Z-Raketengestelle), welche am 16. Mai aus ihrer Position bei Utsch- tichutschak din Amu abwärts marschirt wax, in- einem Marsch von Schurachan bei Ak-Kamysch eintraf. Unsere Ruderflotille begleitete das Detachement flußabwärts. Am 16, Mai wurde sie auf der Höhe der Stadt Pitnjak (am linken Ufer des Amu) von dem Feuer der Chiwesen empfangen, dech flohen diese bei den ersten Schüssen von der Flotille. Als unser Detachement in der Position bei Ak-Kamysch angelangt war, traf die Nachricht ein, daß die Chiwesen, die nah der Sclappe am 11. Mai vom See' Sardab zurückzogen, am linken Ufer des Amu etwa sieben Werst unterhalb, am Uebergang bei Scheich- atyk, ein Lager bezogen hätten. Jn Folge dessen ititernahtn der Com- mandeur der Truppen persönlich eine Rekognoszirung “der feindlichen Stellung unter dem Feuer der chiwesischen Artillerie. Darauf {lugen unsere Truppea bei Ak-Kamysh ihr Nachtlager auf.

Am anderen Morgen, den 17. Mai, mit“ Tagesanbruch rückte Ge- neräl-Major Golowatschow auf Befebl--des General-Adjutanten von Kauffmann mit 8 Geschüßen unter' Bedeckung ‘von Infanterie gegen die féinMlihe Stellung ‘vor ‘Und ‘entfaltete seine Artillerie unter dem Heuer der chiwesischen Geschüße. Nach anderthalbstündigem' Feuer lief die: B dienungsmannschaft ‘der feindlichen Batterie anfangs davon, darauf faßte sie Muth und“ führte {mit Mühe und unter Verlusten ihre Geschüße fort. Gegen 1 Uhr Nachmittags räumte der Feind die Position, und zu gleicher Zeit kam unsere Ruderflotille in Sicht.

Angesichts der sich darbietenden Vortheile beschloß: General-Adju- tant v. Kauffmann, anstatt des: Vormarsches' gèaen Schurachan die Trupven bei Scheich-- ryk über den Amu gar zu lassen. Am- 18. Mai wurde mit der Ueberseßung der Truppen- begonnen, und gegen Abend des. 22. Mai befanden sich sämmtliche Truppen mit Ausnahme der Kahallerie am linken Ufer des Amu. Diese war nah Schurachan dirigirt worden, wo sie bis zum 22. Mai verweilte und- dann zum Ort des Uebérganges zurückfehrte. Am linken Ufer angelangt, nahmen unsere Truppen die alte Position der Chiwesen ein. j

__Am 22 Mai’ wurde unter dem Befehl. des Oberst Lieutenantz T\chäikowski eine verstärkte Rekognoszirung und Fouragirung in- der Richtung ‘von Chasar-asp ausgeführt. Auf dem“ Rückmarsch hatte dieses Detachement einen ziemlich heftigen Angriff von Seiten der Chuvesen auszuhalten.

Auf die Kunde, daß - Chasfar-asp von einer starken feindlichen Heeresmasse beseßt sei, dirigirte der Ober-Befehlshaber am Morgen des 23. Mai den größeren- Theil der Truppen gegen diese Stadt. Gegen 8 Uhr Morgens langten unsere Truppen vor Chasar-asp an und bese ten nah einem kurzen Gewehrfeuer die von den schleunig abzie- henden: Chiwesen, verlassene Stadt. Nachdem General-Adjutant von Kauffmann die Cinwohner beruhigt und eine Garnison in der Stadt zurückgelassen hatte, nahm er mit den übrigen Truppen zwischen der Stadt und der Stelle des Ueberganges Stellung.

Beim Vormarsch unserer Truppen gegen Chasfar-asp kam dem Ober-Befehlshaber ein Abgesandter des Chans von Chiwa, mit einem Briefe desseiben entgegen, in welchem er die Forderungen -des General- Adjutanten v. Soastmany zu erfüllen versprach, ihn aber gleichzeitig bat, Halt zu machen. General-Adjutant v. Kauffmann beantwortete diejes Schreiben dahin, daß cr bereit sei, mit dem Chan die Friedens- und Freundschaftsbedinzungen abzuschließen, daß er dessenungeachtet jen Borrüken aber nit unterbrechen werte und den Chan auffordere, eine Truppen zu entlassen und den Einwohnern anzubefehlen, daß sie sich- friedlih mit ihren wirthschaftlichen Angelegenheiten be|ehäftigen mögen.

Schweden und Norwegen. Stockholm, 12. Iuli. Der König hat im Altenfjord am 9. den Geburtstag der Kö- nigin festlih begangen, während die Königin denselben in Christiania {till verlebte und weder Gratulationen noch Aufwar- tungen annahm.

Amerika. Aus Brasilien- wird unterm 22, Juni gemeldet: Die Regierung hat den Bischof von Pernambuco be- nachrichtigt, daß etwaige von ihm promulgirte Erkommunikationen oder andere religiöse Entscheidungen, soweit dieselben bürgerliche Angelegenheiten betreffen, keinerlei Wirkung haben werden. Das Ackerbäu-Ministerium suspendirte gestern den Munizipalräth von Rio de Ianeiro von seinen Funktionen und ordnete dessen ge- rihtlihe Verfolgung. an, weil «x sih den Befehlen der -Regie- rung betrefss der Eisenbahn in Rio widerseßte. Der Rath sandte die. offizielle Notifikation mit der Erklärung zurück, daß die Angelegenheit nicht in das Ressort des Aerbau-- Ministers

‘gehöre und daß der. Suspensionsbefehl vielméhr aus dem Käi-

serlichen Kabinet hätte erfolgen müssen. Ueber die Lage der Dinge in Paraguay und'Entre Rios ist nichts Bestimmtes bekannt, aber die revolütionäre Partei \cheint in jenen Staaten noch immer Boden zu gewinnen.

Den Nachrichten einer im. Londoner „Bureau Reuter“

per Dampfer „Tasmania“ eingetroffenen neuen westindishen Post

zufolge hieß és in Valparaiso, daß ‘die Entre Rios-Frage eine bedrohlihe Wendung nehme. Lopez Jordan sei Herr des

‘ganzen offenen Landes. Die Bundesregierung ziehe \{leunigst

Truppen zusammen und man dürfte binnen Kurzem ernstliche blutige Zusammenstöße erwarten, Spätere Nachrichten melden,

daß Parana wieder belagert werde. Santa sei ebenfalls in- vadirt. ‘Die Bundesregierung rüste noch“ ier. j h

__ Dberst Vicento Escobar, ein Genosse von Gutierrez. der im Juli so traurig endete, hatte in Huancayo versucht, eine Revolution in Scene zu seyen. Dieselbe scheiterte aber, und er wurde von den peruanischen Regierungstruppen gefangen ge= nommen.

In Bolivar war Präfident Engenir Buena zum Präsidenten gewählt worden, und man erachtete es für beinahe gewiß, daß Perez die Präfidentschaft in Columbia erlangen würde. , Der in Magdale, Magdalena, ershéinende „Ferro Car- ril“ meldete, daß dieser Staat am 6, Mai von Truppen aus Bolivár invadirt wurde. Man erklärt sich diese Gebietsv-rle ung nur dadurch, daß die liberale Partei, um \ich ihres Wahl eges zu vergewissern, die Regierung dieses Staates durch Gewalt in ihre E zu bekommen wünschte.

/ n Bogota war ‘die Kunde von Unruhen in den Pro- vinzen eingetroffen. Béeéwäffneté Sthaaren aús dem Staate Cundinamarca waren in den Nachbarstaat Tolima eingefällen, hattén eine revolutionäre Bewegung bewirkt und Ambalemba ge- fangen genommen. Die Generalregierung hatte die Behörden des Staates Cundinamarca aufgefordert, diese Angriffe gegen die Verfassung unterdrücken zu helfen.

Einige mit der Untersuchung der Anden beschäftigte deutshe Gelehrte haben in Ecuador eine größere Anzahl von Bergen als Vulkane erkannt.

Ein Dekret der Regierung von St. Lucca befiehlt die Her- stellung einer Centralfabrif für die Zucker-Produktion an, und die Legislatur hat das Unternehmen gegen Verluste sichergestellt.

Afrika. Die britische Admiralität hat Depeschen erhalten, welche die von der „Times“ gebrachten Nachrichten über die Vor- gänge an dér Goldfküste- bestätigen. Darnach hatte am: 13. Juni in ‘dec Nachbarschaft des Forts Elmina eine Aktion stattgefunden. Dié Stadt war ‘vorher niedergebrannt worden, weil die Ein- R den Ashantis,” von denen etwa 3000 Mann auf das Kastell marschirten, Waffen und Obdach ' geliefert hatten. Es wurden ihnen die aus England angekommenen Marinesoldaten, eine Anzahl Infantérie Und eine Abtheilung Houssa's entgegen- geshickt. Das Treffen dauerte mehrero Stunden, und die Ashantis wurden mit einem Verlust von ungefähr 300 Todten und einer großen Anzahl Verwundeter zurückgzeschlagen. Der englishe Verlust beschränkte sich auf einen Todten und fieben Verwundete. Dem“ légten Brief voin 22. Juni zu- folge hatte feine weitere Aktion stattgefunden, aber die Ashantis drohten mit ‘einém neuen ‘Angriff. Zwei Fahnén d:r Ashantis wurden erbeutet, und ein Neffe des Königs fiel in der Schlacht. Das T-euppenschifff „Himalaya“ wurde mit den Verstärkungen am 8. d. in Cape Coast Castle erwattet.

Daitipfernachrichten des Reuterschen Bureaus zufolge wurde Elmina von den Briten am 13. Iuni- bombardirt, in Folge der Weigerung der Anhänger des verstorbenen Königs, ihre Waffen niederzulegen. Das* rebellische Quartier der Stadt wurde in 20 Minuten total zerstört.

Die neuesten, Entscheidungen des Reichs-Ober- Handelsgerichts in EGNAIR betreffen die Frage: Wann muß die Quittung liber die hinterlegten Suecumbenzgelder nah franzs- fiïhem Rechte beigebracht werden? Feruer: Ueber Erhöhung des Aktienkapitals “einer Kommanditgesellschaft auf Aktien u-d über das Eintragungsgesuh des persönlich (haftenden Gesell schafters ohne Vor- legung des Beschlusses des : Aufsichtsrgthes. Verfallene Coupons find fein Mangel der A tien, das Fehlen derselben schließt die Empfang- barkeit nicht aus. Staatliche Zinegarantie. - Der Aftiencours versteht sich nach. dem Geschäftsgebrauch „der meisten europäishen Börsen exklusiv- der noch laufcuden Zinken, Raitio des Art. 354 H.-G.-B. Unanwendbarkeit “desselben gegenüber einem auf Erfüllung lautenden rechtskräftigen Erkenntnisse.

Das Geset, betreffend die Erbschaftssteuer vom 30. Mäi 1873 nebst Tarif, nzch- welchem die Ecbschaftssteuer érhob n wird, ist soeben in einem’ korreften Abdruck in §° in der Königlichen Géheimen Dber-Hofbuchdrückerei (R. v. Dèer) erschienen. Das Ge- seß tritt bekanntlich mit dem 1. Januar ‘1874 iu Kraft.

, 7 Nr. 57 ‘der „Annalen der Landwirthschaft in den Königlich preußischenStaaten“ gat folgenden Inhalt: Preußen: Erkeuntniß des Königlichen Ober-Tribunals vom 3, Oktober 1872. Auz einem R ‘iseberihte des General-Sekretärs der ostpreuß.shen [landwirthschaftiihen Centralstelle, Oekonomie-Rath Otto Hausburg. (Förtseßung.) Pferder-nnen und Thiershau in Quedlinburg. Samuelsons Royal-Getrcide-Mähemaschine. Wiener Weltausstel- lung. Erkennungsmittel der Perlsucht, Literatur: D.utscher Brennerei-Kalender für die Brennerei-Kampagne 1873—74, Ueber die Fortschritte der Chemie in den leßten Dezennien. Vermischtes : Neue landwirthschaftlihe Versuchsstationen. Massenproduktion in Pflügen. Uebersicht der in der Zeit von Ostern 1869 bis eben dahin 1871 im Herzogthum Braunschweig g shlachteten und auf Trichinen unter- sucbten Schweine. Die erste Mähemäschinen-Konkurrenz in Pommern. Berichtigungen. Vereins-Verfammlungen. Märktbericht. Vieh- preise. Stärkepreise. j

L Runst und Wissenschaft.

Berlin, -16: Zuli. Gestern ftarb - hierselbst der Mineraloge Geh. Regierungs-Rath Professor Dr. Gustav Nofe, Mitglied der Akademie der Wissenschaften, Direktor des Uninersitäts-Minerali enkabi- nets, Mitglied des Kuratoriums der Bergakademie. G. Rose, am 28. März 1798 zu Berlin ‘geboren, erlangte zuerst Ruf durch ‘die Réise, welche er im Jahre 1829 mit A. v. Hum oldt und Ehrenberg nah dem Ural, ‘dem Altai!ünd Kaspischen Meere machte und über deren mineralogisch-geognostischen Rejultate er den Bericht erstattet und veröffentlicht hat.

Das 5. Heft (Il. Jahrg.) der „Zeitschrift für deut\ch e Kulturgeschichte“, herausg:geben von Dr, J. H. Müller, Stu- dienrith_ (Hannover , : Verlag der S blüterschen Hof - Buchdruck rei. Jn Kommission bei Carl Meycr), hat, folgenden Inhalt: Der Wan- dertrieb als Faktor in der Kulturgeschichte. V n Eduard Ösenbrüg- gen. Die Bea Frommet. Ein Beitrag zur Geschichte der Humanität im 18. Jahrhuydert. Von G. L. Kriegk. Geschichte des Postwesens in der Reichsst1dt Cöln. Von L. Ennen. Kleine Beiträge. Bühershäu. Buntes.

Cöln, 13 Juli," Gestern Morgen verstarb Hierselbst der Archi- tektur- Und Landschaftêsmaler Professor Karl Emanuel Conrad aus Düsseldorf.

Voón dem Finanz-Handbuch für Oesterreih-Ungärn von Arnold Vetter, welbes| bisher in 6 Auflagen vom V rfasser selbft betrieben wurde, ist {bt die siebente Auflage im Buchhandel (Fünftirchen, Jac. Schön, 1873), erschienen. , Dasselbe enthält in 105 Abichnitten eine Zusammenstellung aller geseßlichen und ministe- riellen Vorschriften über Oesterceih-Ungarns Viltangberfassune, -Ber- walîung u. \. w. ;

Kopenhagen, 15. Juli. (W. T. B.) Wie „Malmoe Dag- b[adet“ meldet, ist das, seit dem 16. September v. F. im Eise n. gefrortne ui der \{chwedischen Nordpol-Exrpedition „Gla-

an“ am ‘12. d.

égadade Jad 1 t S

Gewerbe und Handel. (W. T. B.) Durch die Feúért-

: Antwerpen, 15. Zuli.

in’ dem norwegischen Hafen Tromsoe ‘eingétroffén. |

brunst in der Gasanftalt ist nur das Kohlenmagazin völlig zer- rh „Außéedem sind einige andere Gebäude mehr-oder weniger be- aDIgt,

Rom, 12. Juli. Laut der offiziellen Zeitung ist die diesjährige Seidenernte in vier Provinzen der Lombardei, in der Emilia, în Umbrien und in den Marken gut, in den südlichen Provinzen der adriatishen Meeresküfte ziemlich gut, in Piemont, in vier Provinzen der Lombardei, im Venetianischen, in Ligurien, Toscana, in der: Pro- vinz-Rom, in den südlichen Provinzén der mittelländischen Meecesküste und ‘auf dèrJíïsel Sicilien mittelmäßig und auf der Insel Sardinien \hlecht ausgefallen. Im Allgemeinen. war die diesjährige Ernte schlechter als die vorjährige, aber die Preise standen überall höher.

j Verkehrs- Anstalten. Die Nr. (54 der „Zeitung des Vereins Deutscher Eisenbahn - Verwaltungen“ hat folgenden - Inhalt: érein Deutscher Eisenbahn-Verwaltungen: Im T1. Semer 1873 eröffnete Bahnstrecken. Galizische Kärl-Ludwigsbahn: Geschäftsbericht pro 1572. Ausland: Rußlahd, Heizung der Lokomotiven mit Antrazit.

Der „Great Eastern“ mit dem“ Kabelende des neuén Ka- bels ist am’27. Juni 10 Uhr 50 Minuten Morgens bei Hearts Content eingetroffen, nachdem die Legung des Kabels ohne Zwischèn- fall glücklich vollbracht worden ift. Das Land-Ende des Kabels ist auf den Dampfer „Hibernia“ gebracht worden.

/ „Zusammenstellung der im Deutschen Reichs- und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger zur Beseßung angezeigten gegenwärtig vafanten Stellen.

o

| ; Ê Meldung | Fey : zeiger bis zum | Num.

| Einkommen | der Stelle | jährlich.

Bezeichnung der

vakanten Stellen. |

Physikus des Kreises West-Stern-

berg E _. | 300 Thlr. | 29./7. 73. | 143. Physifus des Kreises Kattowitz | 26./7. T3. 155. Physifus des Kreises Tarnowiß) |26.,/7. 73. | 155. Physikus des Kreises Zabrze . . | 26/7. 73; 155.

Zabrze Kreis - Wundarzt des Kreises Worbis Kreis - Thierarzt des Crossener Kreises

Kreis - Wundarzt des Kreises ckchweB . 200 Thlr. | 7./8. 73. 132. Kreis - Wundarzt des Kreises | West-Sternberg f 200 Thlr. | 29./7. 73. 143. Kreis-Wundarzt des KreisesWest- | havelland 200 Thlr. | 28./8. 73. 162. S [ undait des Kreises | aaßig 200 Thlr. 9./8, 73. 158. A des Kreises Kat- : / owi 26./7. 73. 155. Ti ; N / leschen 200 Thlr. 1./8. 73. 149. Kreis-Wundarzt des Kreises Tar- y / nowiß 26./7. 73. 155. 26./7. T3. 155. 25/7. 73. 156. 19./7. 73. | 187. 25./7. 73. 143. 8./8. 73. 157.

Adelnau Kreis - Thierarzt Schroda

200 Thlr.

200 Thlr. und 150 Thlr.

; j Zuschuß. Kreis - Thierarzt des Kreises G Wirsiß Kreis'- Thierarzt des Mans-

felder See- und Gebirgskreises [100 Thlr. und 100 Thlr.

Zusch. 1200 Thlr. 1500 Thlr.

ca. 700 Thlr. 800 Thlr. |15./7. 73. 500Thlrx.Rem. 1633 Gld. | 15./8. 73. 160, 1633 Gld. | 15./8. 73. 160. 1633 Gld. | 15./8. 73. 160. 450 Thlr. | 18,7 73. | 159. 400 Thlr. 142.

162. 164.

Rektor am Progÿymnasium zu Fürstenwalde

Direktor ‘am Lun

Rektoc an den Stadtschulen zu Tangermünde

Le;,rer an der Realschule I. Ord- nung zu Cöln

Lehrer an der höheren Bürger- tchule zu Caâfsel

2 Lehrer am Gymnasium zu Svluffart ai M! R

2 Léhrer ‘an der Musterschule zu Frankfurt a. M.

Lehrer an der höheren Bürger- schule Frankfurt a. M.

Polizei-Registrator zu Cottbus .

Polizei-Sekretär zu Staßfurt .

4. Magistrats - Sekretär zu Quedlinburg

Baumeister ‘beim Magistrat zu Stettin

Stadtbaumeister zu Brieg .

Baumeister zu Meß 144.

Baumeister bei der \chlesisch-MärkishenEisenbahn —— 158.

Gasmeister zu Merseburg . . [360 Thlr. und 156.

Emol. Stadtförster zu Wißenhäusen

220 Thlr. und| 27./8. 73. 131. 1 Emol. Stadtwachktneister und Magi- stratslote zu Birnbaum . . (200 Thlr. unèt| 1./10. 73. 149,

E Gartenben. Polizeidiener zu Dieß 240 Thlr. | 15./8. 73: 112.

1500 Thlr.

Aus dem Wolff'schen Telegraphen-Bureau.

Barcelona, Dienstag, 15. Iuli. Von Mitgliedern der Intérnátionalen war heuté eine große Arbeit. tversammlung ver- anstaltet, in welchèr mehrere Redner austratèn und die’ Acbeiter äUffordérten, das in Alcoy gegebene- Beispiel náhzuahmen Und Kirchen und“ öffentlihe Gebäude anzuzünden; " die Mehrheit dèr Arbeiter jedôh gab auf das Entschiedenste ihr Mißfaällen kund; auch war die béwaffnete Máächt in äusreichender Stärke erschienen, um Exzessen entgégen zu treten; s werden jedoh noch tveitere Mänifestatiótien ‘der Intérnationalen errvartet.

_ Athen, Dienstag, 15. Juli. (W. T. B.) In der hets tigen Sißzung der Kammer, in welher das gegen die Regierung zu erlassende Mißtrauensvotum zur Abstimmung kam, fiegte die Regierungspartei mit 81 gegen 75 Stimmen. Die Ministèr ent- hielten sich der Abstimmung. Die Partei Bulgaris stimmte in Folge von MeinungsverschiedenHeiten, die unter den Mitgliedern der Opposition ausgebrochen wären, nit gegen das Ministerium.

New-York, Dienstag, 15. Juli. Starke Regengüsse drohen die Bauinwollenernte um 2 bis 4 Wochen zu verzögern. Man fürchtet, daß dieselbe ebenso gering wie im vorigen Jahre aus- (llet wird. Bor Kingston auf Jamaika liegt ein \panisches

regi vor Anker und beabsiGhtigt, fih einés Fahrzeuges der Aufständischen auf der Insel Cuba, des „Virginius“/ zu be- A Leßteres Hat den Schuyz der englischen Behörden angerufen. :