1873 / 170 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 21 Jul 1873 18:00:01 GMT) scan diff

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Cassel, . Juli. (W. T. B.) Die Verbandsgeh ülfen der Schriftseßer und Buchdrucker, welche ers vor drei Mo- naten eine Lohnerhöhung von 25 Prozent erhalten haben, verlangten

estern einen weiteren Lohnzushlag von 20 Prozent eventuell ihren Austritt zum 2. August. Die Prinzipale haben die Kündigung ac- ceptirt. Verkehrs- Anstalten. i Nr. 56 der Zeitung des Vereins deutscher Eisen- bahn-Verwaltungen hat folgenden Inhalt: Die russischen Eisen- bahnen und deren Einnahmen im Jahre 1872. Rusfische Eisenbahn- bauten. Cöln-Mindener Eisenbahn. Aus dem Bericht der Direktion. Secundäre Eisenbahnprojekte. Stade-Cuxhavener Eisenbahn, Bau- beginn. Chemniß - Aue - Adorfer Eisenbahn. Sächsisch - Thüringische Eisenbahn. Oesterreibisch - Ungarische Korrespondenz. Siebenbürger, Kaschau-Oderberger, Fünfkirhen-Barcser und Brünn-Rossißer Eisen- bahnen, Geschäftsberihte pro 1872. Personalnachrihten. Ausland. Frankreich (Paris-Lyon-Mittelmeer-Eisenbahn), aus dem Geschäfts-

Die Expedition zur physifalisch-chemischen und bio- logischen Untersuchung der Ostsee im Sommer 1871.

Von dem „Jahresbericht der Kommission zur wis- \fenshaftlihen Untersuchung der deutschen Meere in Kiel für das Iahr 1871, im Auftrage des Königlich preu- Fischen Ministeriums für die landwirth\chaftlihen Angelegenheiten herausgegeben von Dr. H. A. Meyer, Dr. K. Möbius, Dr. G. Kersten und Dr. Hansen, is der 1. Jahrgang (Berlin, Verlag von Wiegandt u. Hempel 1873) „Die Expedition zur phy- Fit T G GemisGen und biologishen Untersuchung der Ostsee im Sommer 1871 auf S. M. Avisodampfer „Pommerania“ nebst physikalishen Beobahtungen an den Stationen der preußischen Ostseeküste (mit einer Vorkarte und einer Tafel Abbildungen), Bericht an das Königlich preußishe Ministerium für die landwirthschaftlichen Angelegenheiten von der Kommission zur wissenschaftlihen Unter- ie der deutshen Meere in Kiel“ ershienen. Das Werk enthält :

Vorberiht der Kommission: I. Physikalish-chemishe Unter- suhungen. A. Frühere Untersuhungen. Das angenommene Beobachtungs\ystem und die Instrumente, von G. Karsten. B. Die Beobachtungen an den Ostseestationen, von G. Karsten. C. Die Beobachtungen auf der Expedition 1871, von D. Jacobsen. II. Die Untersuhung der Grundproben, von T. H. Behrens. ITI. Botanishe Untersuchungen. A. Die botanischen Ergebnisse der Expedition vom 16. Juni bis 2. August 1871 von B. Magnus. B. Botanische Untersuhungen der Pommerania-Ex- pedition vom 3. bis 24. August nebs Untersuchungen an der Dst- füste von Nordsleswig vom 28. September bis 1. ODftober, von C. Jessen. C. PDiatomaceae der Grundproben, von I. Ch. L. Flôgel. 1V. Die faunischen Untersuchungen. A. Die wirbellosen Thiere der Ostsee, mit Unterstüßung von K. Kupfer, E. Häkel, O. Shmidt und O. Bütschli, bearbeitet von K. Möbius. B. Die Fische, welche während der Pommeraniafahrt in der Dstsee beobachtet wurden, von K. Möbius. C. Die auf der Fahrt nah Arendal gefangenen Thiere: Silicispongiae, von D. Schmidt, Caloisgongiae, von G. Sädel, Coelenterata, Echinodermata, Bryozoa, von K. Möbius; Annelidae, von K. Kupfer, Crusta- cea, Pycnogonidae, Mollusca und Pisces, von K. Möbius. V, Ueber den Fischfang auf der Expedition, von V. Hensen. Anhang 1. Phyfsikalishe und faunistishe Untersuhungen in der Nordsee während des Sommers 1871, von A. Meßger in Hannover. Anhang 11. Verzeichniß der in der Travemünder Bucht beobachteten Algen, von H. Lenz in Lübeck. Berichti- gungen und Zusätze.

In dem Vorbericht hebt die Kommission in folgenden Wor- ten hervor, zu welhen allgemeinen Schlüssen die Erfahrungen des Jahres 1871 zu leiten \heinen, und welhe Ansicht sie dem- gemäß für die Fortführung der Untersuhungen in der Dfstsee gewonnen hat:

„In phy sikali\ cher Beziehung bestätigte die Untersuhungs- fahrt niht nur die hon sonst bekannte Thatsache, daß die ODst- see rücksihtlih ihres Salzgehaltes bedeutende Verschiedenheiten zeigt, sondern es wurden auch ungefähr die Grenzen bestimmt, bis zu denen regelmäßig ein Vordringen des salzreiheren Was- fers oflwärts stattfinden wird, womit denn theils andere physi- falishe Elemente, Temperatur, Absorption von Gasen U. \. f., theils die Entwickelung der organischen Gebilde im Zusammen- hang stehen dürfte.

Als Grenze des salzreicheren westlihen Theils der Ostsee fönnte vorläufig eine Linie bezeihnet werden, die von Darser Ort oder höchstens von der Westküste Rügens nah Ystadt ge- zogen wird, wobei ein Vordringen salzreiheren Wassers eines Unterstroms geringer Intensität in der Nähe der Küste nöch stattfinden kann, aber der Querschnitt der Ostsee im Großen und Ganzen nur salzarmes Wasser enthält. Spätere Untersuchungen werden erweisen müssen, ob vielleiht in dem überwiegend großen Theile der Ostsee, welcher östlih der genannten Grenzlinie liegt, eine zweite Grenzlinie zu finden sein wird, jenseits welcher das Wasser seinen Charakter als Seewasser verliert, etwa nur als brackishes Wasser auch in Rücksicht auf seine Fauna und Flora anzusehen if, w-für manche auf der Untersuhungsfahrt gesam- melte Thatsache \pricht.

In biologischer Beziehung ergab sih übereinstimmend mit den physifalishen Grundlagen im Allgemeinen ein erheblih größerer Formenreihthum des westlihen Theiles der Dftsce und ein ofenbarer Zusammenhang dieser größeren Mannichfaltigkeit der Pflanzen und Thiere mit dem viel reicheren organischen Leben der Ostsee. Bis zur Küste von Rügen, namentlich in der Lübschen Bucht und an der mecklenburgishen Küste, wo das Eindringen des salzreichen Unterstroms nahweisbar ist, fand fich ein Formenreihthum, wie wir ihn z. B. aus der in dieser Beziehung günstig liegenden Kieler Bucht kennen und dur die Zuführung des Nordfeewassers erklären müssen.

Die geringere Formenmannichfaltigkeit des östlihen Theiles der Ostsee würde niht ausschließen, daß dort niht, wenn au weniger Arten, so doch in massenhafter Entwikelung der Indi- viduen vorkommen könnten. Eine endgültige Entscheidung die- ser auch für die praktischen Ziele hohwichtigen Frage konnte auf der Expedition niht gewonnen werden. AUerdings ergaben die Versuche mit dem Schleppneyz wiederholt eine auffallende Armuth an Pflanzen und Thieren. Auf der anderen Seite is zu berück- fihtigen, daß auf der Fahrt nur einzelne Beobachtungen zu ma- chen waren, welche höchstens für die Verhältnisse einer bestimm- ten Jahreszeit maßgebend sein können, während vielleiht zu an- deren Jahreszeiten ein reiheres Leben vorzufinden wäre. Für \solhe Anschauung \priht auch der Umstand, daß wenigstens an einigen Stellen der östlichen Ostsee zeitweise sehr ergiebiger Fisch- fang stattfindet. Es bleibt also die Frage noh eine offene, und werden ers Spezialuntersuhungen einzelner Punkte des östlichen Theiles der Ostsee zu verschiedenen Jahreszeiten Aufklärung ver- \{affen können. i E

Aus s\olhen allgemeinen Ergebnissen entnahmen wir für die Fortführung der Untersuhungen in der Ostsee erstlich, daß

bericht über das Betriebsjahr 1872. Miscellen. Zoll-Erniäßigungen. Literatur: Du Service des transports par voies ferrées au point de vue commercial et administratif, von E. Callewaert. Eisenbahn- Kalender. Berichtigung. E Es

Dem großbritannischen Vize-Konsul Lesenberg zu Rostock ist die Erlaubniß zur Vornahme der Vorarbeiten für eine E isenbahn von Roftock nah Warnemünde ertheilt worden. Diese Arbeiten werden jeßt beginnen. ;

Triest, 21. Juli. (W. T. B.) Der LAoyddampfer e Pungaria ist mit der ostindish-chinesishen Ueberlandspost heute Morgen aus A: cxandrien hier eingetroffen.

St. Petersburg, 19. Juli. Zwei neue Rettungs- stationen sollen nach Mittheilung des „Kawk.* von der kfaufasischen Abtheilung der Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger errichtet werden, die eine im Schwarzen Meer bei Poti, die zweite auf der Halbinsel Apscheron im Asowschen Meer. Beide Punkte sind beson- ders gefährlih für die Schiffahrt.

es wünschenswerth sei, das Neg der festen Beobachtungsftationen weiter auszudehnen, wo dann für die Einrihtung einer Station die folgenden Gesichtspunkte maßgebend sein mußten. Da, wo ein reiches organisches Leben \ih entfaltet, wie an der deutschen Küste bis nah Rügen hin, erscheint die Vermehrung der Sta- tionen wünschenswerth, um über die größeren Schwankungen der physikalishen Verhältnisse in Verbindung mit dem Wechsel der organischen Formen genauere Daten zu erhalten. Von dem Senate der freien und Hansestadt Lübeck und von der Groß- herzoglih mecklenburg-shwerinshen Regierung wird im Jahre 1872 dur Errichtung mehrerer Stationen einem \solchen Wunsche in entgegenkommender Weise Genüge geleistei werden. Bei der großen Glcichartigkcit des Oftscewasscrs an=decr preußishen Küsten- strecke von Greifswald bis Memel kann einstweilen di: Vermeh- rung der Stationen unterlassen werden, nur find für 1872 noch Stationen in Hela und Darser Ort Hinzugenommen, weil \fich auf der Expedition ergab, daß dort für die betreffenden. physikalishen Untersuhungen besonders günstige Verhältnisse bestehen. Dagegen würden Stationen an der {chwedishen und russishen Küste, vielleiht auch auf Born- holm und Gotland, von Wichtigkeit für das oben entwielte Problem über die Grenzbestimmungen der Shwankungen in den physifalishen Bedingungen \cin. Von Seiten der Königlich \chwedishen Regierung if bereits unseren Wünschen entsprochen und is} das Inslebentreten \{chwedisher Stationen im Jahre 1872 zu erwarten. Für die nihtdeutshen KüstenstreŒen des westlichen Theiles der Ostsee dürfen wir hoffen, daß, außer etwaigen Sta- tionen an der \{chwedishen Küste, auch von Seiten der Königlich dänischen Regierung die Theilnahme des neuen meteorologischen Instituts in Kopenhagen an unseren Untersuchungen für die dänischen Küsten angeordnet werden: wird.

Wenn uns hiernach der Weg für den physikalishen Theil der ferneren Untersuhungen bestimmt gegeben zu sein scheint, so ist dies weniger der Fall für den biologishen Theil. Jene Unter- suhungen beziehen sih auf bestimmte, klar vorliegende Fragen, die eben nur dur ausdauernde Beobachtungen zu lösen sind, aber die Aufgabe selbs steht im Wesentlichen fest. Für die biologischen Untersuhungen müssen die Döjekte der Unter- suchungen, die zweckmäßige Zeit und der beste Ort zur Anstellung derselben ers dur fortgeseßte Beobahtungen ermittelt werden. Dennoch wird man einen Plan fassen müssen, den man zu ver- folgen gedenkt, und einigen Anhalt für denselben hat doch die Expedition von 1871 geliefert. Wenn wissenschaftlihe Unter- suhungen in der unmittelbaren Nähe der Küste gewiß \{hähbare Beiträge über die Flora und Fauna des Meeres zu geben ver- sprechen, so wird dies doch niht genügen, ein vollständiges Bild des organischen Lebens zu gewähren. Hat man die Ueberzeugung er- langt, daß Mannichfaltigkeit und Intensität dieses organischen Lebens mit den mannichfaltig fih ändernden physikalishen Bedingungen zusammenhängt, daß also namentlih Richtung und Stärke der Strömungen, _ Salzgehalt und Temperatur von durchgreifendem Einflusse sind, so muß man an solhen Orten, wo entweder be- fanntermaßen oder vorausfihtlich zeitweise eine reihere Entwicke- lung der Organismen si zeigt, \pezielle Beobachtungen anstellen, um den Zusammenhang beider Reihen von Erscheinungen ge- nauer zu ermitteln. Es empfehlen sich für derartige Spezial- untersuchungen theils die an sich formenr:ihen westlihen Buch- ten, die Kieler und die Lübecker oder Neustädter Bucht, ferner auch mit Rüficht auf die praktishen Ziele der Greifswalder Bodden, die Danziger Bucht, das kurische und frische Haff. Diese Gebiete würden zunächst in solchen Zeiten, wo erfahrungsmäßig dieselben von Fischen in größeren Mengen besucht werden, zu durchforshen sein. Wir meinen, daß nach diefem Plane dem- nächst die biologishen Untersuhungen in der Ostsee gefördert werden müssen, nahdem zuvor für die Nordsee im Jahre 1872 ebenso dur eine vorläufige Rekognoszirung die allgemeinen Verhältnisse festgestellt wurden, wie dies 1871 für die Ostsee gesehen ift. Eine solche vorläufige Untersuhung der Nordsee den Spezial- untersuhungen vorausgehen zu lassen, erscheint aber nothwendig, weil die Ostsee unzweifelhaft von der Nordsee her den größten Theil ihrer organishen Formen bezieht und man also in der Nordsee die Bedingungen für deren gedeihlihe Entwickelung studiren muß.

Eine solche allgefneine Untersuhungsfahrt für die Nordsee ist-für das Jahr 1872 von Sr. Excellenz dem Herrn Minister von Selchow genehmigt und wird mit der hohgeneigten Unter- stüßung der Kaiserlichen Admiralität, welche wiederum Se. Ma- jestät Aviso „Pommerania“ zur Verfügung gestellt, in den Sommermonaten stattfinden. Zugleih wird mit der Errichtung fester Stationen an den Küsten der Nordsee vorgegangen wer- den. Wir geben uns der Hoffnung hin, daß diese zweite Fahrt wesentlich zur Klarstellung der künftigen Aufgaben beitra- gen wird.“

Zur Reise- und Badesaison.

Wiesbaden im Juli. Beinahe ein halbes Jahr ist verfloffen, seitdem das öffentliche Spiel zum leßten Male fein verderkliches Wesen in den prächtigen Räumen unseres Kurhauses getrieben. Die Kur-Etablissements sind mit dem 1. Januar d. J. käuflih an die Stadtgemeinde Wiesbaden übergegangen, die Leitung der Kur- Fnieressen einer rührigen und strebsamen Verwaltung übergeben.

An Stelle der Verehrer jenes verderblichen, aller Sitte und Mo- ral widerstrcebenden Spieles ist ein besseres und solideres Publikum getreten, und unsere neue Verwaltung verabsäumt Nichts, diefem s\chöône und gute Unterhaltungen nah Kräften zu bieten. Unsere treff- liche neue engagirte Kurkapelle, dirigirt von Kapellmeister R. Müller- Berghaus, hat sich au bereits über die Grenzen Wiesbadens hinaus den besten Ruf erworben. Täglich Mader zur Morgenkur Konzert am Kochbrunnen, Nachmittags und Abends Konzert im Kurgarten pat un allwöchentlih ein größeres Symphome-Konzert im Kur-

ause statt. A

) Den Mittwoch-Bällen, welche {on seit einigen Wochen ihren An- fang genommen, schließen sich seit der zweiten Hälfte des Juni Ré- unions-dansantes an, Außerdem bieten häufig bei günstiger Witterung in den Vormittagsstunden die von der Kur-Direktion arrangirten Promenaden-Konzerte in den Anlagen gegenüber der Wilhelmsstraße einen willkfommenen Genuß. Diesen regelmäßigen Vergnügungen,

Christiania, 14. Juli. Die norwegischen Staats- Telegraphenlinien hatten am Sluß des Jahres 1872 eine Aus- dehnung von 798 geographischen Meilen, während die Drahtlänge 1247- Meilen bet-ug. 1872 wurden auf den Linien 567,985 Tele- gramme befördert; die Einnahme belief sich auf 172,027 Species, die Ausgabe auf 149,752 Sp. /

New-York, 19. Juli. (W. T. B.) Der Postdampfer des baltischen Lloyd „Humboldt“, Kapt. Vlank, ist heute mit Poft, Datiagnren und voller Ladung von hier via Havre nah Stettin in

ee gegangen.

Aus dem Wolff’schen Telegraphen-Bureau.

New-York, Montag, 21. Juli. Nach hierher gelangten irigs ist die Cholera sehr heftig in Süd-Indiana aufge= eten.

welche während der Wintermonate in weniger ausgedehnter Weise statt- haben mußten, reihten fich noch seit dem Beginne dieses Jahres größere Veranstaltungen an.

An besonderen musikalishen Genüssen erwähnen wir, außer ver- schiedenen Konzerten, veranstaltet von Selbstunternehmern, Doppel- Konzerten im Kurgarten, musikalischen Matiné.s, Soirés 2c., das Ullmann-Konzert am 9. Januar und das erste Konzert der städtischen Kur-Direktion am 6. Juni d. J., in welchem unter anderen hervor- r-genden Künstlern der berühmte Violin-Virtuose Professor August Wilhelmy aus Wiesbaden mitwirkte. Verschiedene Vorlesungen be- währter Rezitatoren erfreuten sich eines zahlreihen Besuches.

_ Auch dem tanzliebenden Publikum wurden glänzende Exrtra-Ver- gnügungen geboten. - So fanden zwei brillante Masfenbälle und ein Festball am Geburtstage Sr. Majestät des Kaisers und Königs statt.

_ Als die großartigsten aller Veranstaltungen dürften indessen wohl diejenigen, welce die städtische Kur-Direktion zu Ehren der Anwezenheit des Schahs von Persien getroffen, zu betrachten sein. Am Abend der Ankunft des morgenländischen Herrschers prangte gegenüber dem König- lihen Palais, der Wohnung des Schahs, eine improvisirte mächtige Fontäne vor der neuen protestantischen Kirche, und diese selbst, bis in die äußersten Spißen ihrer s{hlanken Thürme, in prachtvollster ben- galisher Beleuchtung. Die Kapelle des hier gacuisonirenden 80. Linien- Regiments intonirte gleichzeitig eine Serenade vor dem Schlosse. An jedem der folgenden Tage der Anwesenheit des Schahs fanden Vormittags Promenaden-Konzerte in den Aulagen der Wilhelmsstraße gegenüber statt, am Montag Abend Doppelkonz-ert im Kurgartei und bengalishe Beleuchtung der den Teich umgebenden herrlichen Park- partien und der großen Fontäne, am Dienstag Abend brillantes Feuerwerk und Doppelkonzert vor dem Kurhause, gleichzeitig Konzert im Kurgarten, am Donnerstag Abend brillanter Festball in sämmtlichen Sälen des Kurhaufses, sowie Konzert im Kurgarten. Dieser Ball wird als der glänzendste bezeichnet, der je in den Kur-Etablissements stattgefunden. Noch nie hat der Kursaal so zahlreihe Besucher in seinen Räumen gesehen. Die dichte Menge der Ballbesucher, darunter die Elite der Gesellschaft, erfüllte außer den für den Ball reservi ten Sälea auch noch diejcnigen der Restauration. Ein großes Monstre-Konzert im Kurgarten am Sonnabend Abend und bergali})he Beleuchtung bildeten den Schluß dieier Feierlichkeiten, welhe gewiß jenem afiatischen Fürsten unjere {öne Kurstadt in Erinnerung erhalten werden.

Auch Freunden des Sports hat unsere Kur-Direktion dur Pachtung einer Jagd und Fischerei, Veranstaltung und Unterstüßung von Wettrennen 2c. Rechnung getragen. Ferner wurden die Lesezimmer erweitert, die Zahl der Werke und Schriften vermehrt, ein Konver- sationésaal eingerichtet, und so in jeder Richtung das Vollkommenste zu erstreben gesuht. Jn den Spielsälen find die verschiedensten Spiele zur Benuzung aufgestellt; Konzerte auf nahegelegenen s{önen Puukten, wie dem Neroberge, der Ruine Sonnenberg 2c. werden ver- anstaltet u. #. f. Die Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte wird im Herbste hier tagen.

__ Die diesjährige Fremdenfrequenz war in den ersten 3 Monaten dieses Jahres eine gegen alle früheren Jahre überwiegende. Es dürfte dies in den Unterhaltungen, welche dem Fremden auch jeßt während des Winters im Kurhause geboten werden, feinen Grund haben und auf eine Erhöhung der Winterkur \chließen lassen. Auch die übrigen Monate laffen bis jeßt, ungeachtet der auf alle Verhältnisse einwir- fenden gegenwärtigen Verhältnisse, keinen Rückstand wahrnehmen.

Das. im Jahr 1871 eröffnete Soolbad Donaueschingen findet cine über Erwartung günstige Aufnahme und hat si bezüglich der Frequenz der Badegäste und der erzielten Heilrefultate andern Soolbâdern gegenüber ebenbürtig erwiesen. Jm Laufe des Jahres 1872 haben über 400 wirklihe Kurgäste, zum Theil {were Kranke, die Anstalt benüßt, es wurden 6183 Soolbäder, 1185 Süßwasser- bäder und circa 300 Douchen abgegeben. gast sämmtliche Baderäume sind nah Süden gelegen, und zieht ein heller, breiter Korridor durch die ganze Länge des freundlihen und gut gelegenen Badehauses, in dessen Mitte ein elegant ausgestatteter Wartejaal sih befindet. Ds Badehaus enthält außerdem ein eigenes Konsultationszimmer der Aerzte und 17 freundlihe mit nöthigem Komfort versehene“ Bade- kabinete, zwei Kabinete mit Douchevorrichtung, und ein Kabinet mit Dampffasten und größerem Doucheapparat. Geschmackvolle Garten- anlagen umgeben die Badeanstalt zunächst, und sind die mit größter Liberalität dem Publifum geöffneten fürstlihen Parkanlagen ganz in der Nähe. Das süße Wasser wird aus einem der Badeanstalt ge- hörigen Brunnen genommen, es ist Horizontalwasser der nahe vorbei- fließenden Brigah. Die Soole wird jeden Tag in frischer Füllung vou der Saline Dürrheim herbeigeführt. Befonders wirksam sollen sih die Soolbäder bei der Scrophulose erwiesen haben.

Neben den Soolbädern wirkt die reine, gute Luft (692 Me- ter über dem Meere) äußerst wohlthätig auf das allg-meine Befinden der Kurgäste. Die beträchtliche Mittagshiße, in den Sommer- monaten 25—28 Gr. Celfius, wirft nie lästig und erschlaffend, sie wird durch beständige Luftströmungen vom Schwarzwald oder der Alb und durch Abkühlungen während der Nacht bis +8 +2 Gr. Celsius immer sehr erträglich gemacht. Die Monats- Medien des Jahres 1872 betrugen im Mai + 10,16, Juni + 13,72, Juli + 16,65, August + 13,77 und im September + 11,83 Celsius. Die mittlere Jahrestemperatur des Jahres 1872 war 6,37 Celsius.

__ Donaueschingen ist durch seine hohe, freie Lage auch ein klima- tischer Kurort und besonders dea durch vorausgegangene Krankheiten geschwächten Personen sehr zu empfehlen, da Rekonvalescenten fich in der reinen, mäßig heißen Luft nicht nur sehr behaglih, fondern täglich wohler und kräftiger fühlen. Statt der Rebberge und Obstgärten bietet die Baar große saftige Wiesen, üÜppige Fruchtfelder, stattliche Hochwaldungen von Nadel- und Laubholz und vor Allem ein herr- liches Grün in den heißesten Sommertagen und angenehm schattige Pläte in den geschmackvollen Parkanlagen des Fürsten von Fürsten- berg, sowie in dem nahe gelegenen fürstlihen Wildparke, wohin der Zutritt Jedermann gestattet ist. Die Umgegend bietet viele Reize, namentlich in den schönen Punkten des östlichen Schwarzwaldes, in der Baar selbst, im interessanten, wenig gekannten Wutachthale und dem nahen Höhgau. Die Stadt Donaueschingen selbst bietet dur den gemüthlichen und gesitteten Ton ihrer Bewohner, durch die feine Küche und den exquisiten Keller des Gasthauses zum Schüßen und die in den fürstlichen Sammlungen angehäuften Schäße an Büchern Naturalien und Kunstprodukten mächtige Anziehungspunkte vor all den kleinen in der Nähe liegenden Soolbädern.

Die Badesaison beginnt in der Regel mit dem 15. Mai und endigt mit dem 1. Oktober, am meisten besucht ist das Bad während der Monate Juli und August. Die Zahl der Ende Juni anwesenden fremden Kurgäste belief fich auf 35, und stand stärkerer Besuch in naher Aussicht.

Redaktion und Rendantur: Schwieg2r. Berli n: Verlag der Expedition (Kessel). Druck: H. Heiberg. Zwei Beilagen (eins{ließlich der Börsen-Beilage).

L Beilage zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger.

Montag, den 21. Juli

Status der Deutschen Bauken ult. Juni 1873.)

(Verglichen mit Ende Mai 1873.) (In Tausenden von Thalern.)

A.6:S5 E V.A:

Nauen

Metall-

dex Banken. verrath.

Kafsen- anwei- sungen

Gegen Ende

Gegen Ende Juni. 1873.

Juni. 1873.

fremde B anf- noten.

und | Lombard.

Gegen Um- Ende laufende Juni. Bank- 1873. noten.

Gegen | Effcften Ende und Juni. 1873.

sonstige Aktiva.

Giro

Und

Gegen Ende

Juni. 1873.

sonstige Kredi- toren.

1878,

reite Bank 235,633 anf des Berliner Kassenvereins. . . 862 Danziger Privatbank 340 | Ritter\schaftliche Privatbank in Pom-

mern 362 JOEE Provinzialbank 326 Breslauer städtische Bank 334 Kommunalständishe Bank für die

preußische Ober-Lausez 342 Magdeburger Privatbank 322 Frankfurter Bank 142

+1

++++

anffurter Bank 13,836 Landgräflih hessische Landesbank in

G D O S 94 Cslnische Privatbank 339 Sächsische Bank in Dresd-n 10,176 Leipziger Bank 2,600 Landständische Bank in Bautzen . . 355 Bank für Süddeutschland 4,794 Weimarishe Bank 1,217 Braunschweigische Bank 1,381 Gothaer Privatbank 1,084 Anhalt-Dessauische Landesbank . 251 Thüringische Bank 760 Geraer Bank 1,304 Kommerzbank in Lübeck 474 Bremer Bank : 3,326

Er R

200,025 ‘—24,346 4,474 |+ 1,147 S7 16

4,364 296 1,307 25 1,978 3

1,570 1,513 2,179 9,853

201 2,827 17,395 9,895

6,605 3,181 3,009 2,895 1,237 2,981 2,661 1;164 11,895

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Summa A. und B. . . . | 286,682

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15,523 —16,749 | 303,281 —23,702

64,399 4,152

69,829 |— 219

1) Diese Uebersicht umfaßt diejenigen Banken, deren Bilanzen regelmäßig im D. R. A. und K, Pr. St. A. veröffentlicht werden. ?) incl. 2000 Stück rückgefkaufter eigener Aktien. j F f a 3) incl. 6,002,000 Thlr. Hypothekenforderungeu.

) s Sparbank-Einlagen. 5

incl. 2,038,000 Thlr. courfirender Pfandbriefe und 250,000 Thlr. Reservefond. ë) incl. 1,049,000 Thlr. emitticter Pfandbriefe.

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7

I 1 C.

Inseraten-Expedition des Deutschen Reihs-Anzeigers

und fiöniglih Preußischen Staats-Anzeigers:

Berlin, Wilhelm-Straße Nr. 32.

1. Stedckbriefe und Untersuchungë-Satben.

2. Handels-Register.

3. Konkurse, Subhastationen, Aufgebote, Vor- ladungen u. d-rgl.

Handels- Negister.

Handelsregister des Königlichen Stadtgerichts zu Berlin. Zufolge Verfügung vom 1s. Juli 1873 find am selbigen Tage folgende Eintragungen erfolgt: Jn unser Gesellschaftsregister, woselbst unter Nr. 2226 die hiesige Handelsgesellschaft in Firma: Israel Behrendt vermerkt steht, ist eingetragen : Der Kaufmann Adolph Behrendt zu Berlin ift am 1. Juli 1873 als Handelsgesellshafter einge- treten.

In unser Gesellschaftsregister, woselbst unter Nr.

4535 die hiesige Handelsgesellschaft in Firma:

G. Krause & Co,

vermerêtt steht, ist eingetragen: Die Befugniß, die Gesellschaft zu vertreten und die Firma zu zeichnen, ist ae abgeändert, daß solche von beiden Gesellshaftern gemein- schaftlih oder von einem derselben und dem Pro- furisten Kaufmann Friedrich Wilhelm Krause zu Berlin ausgeübt wird.

Die vorgenannte Handelsgesellschaft hat dem Kauf- mann Friedrich Wilhelm Krause zu Berlin Kollektiv- profura in der Art ertheilt, daß er befugt ist, in Gemeinschaft mit einem der beiden Inhaber des D B tin die Firma zu zeichnen und zu ver-

eten.

Dies ist in’ unser Prokurenregister unter Nr. 2592 eingetragen worden.

In unser Gesellschaftsregister, woselbst unter Nr. 4347 die hiefige Aktiengesellshaft in Firma: Fabrik für Kunstindustrie in Bronce __ Und Galvanoplastik vermerft steht, ist eingetragen:

Durch Beschluß der Generalversammlung vom 19. Mai 1873 sind die §§. 16, 17, 20 und 21 des Ge- sellihaftêvertrages vom 9. März 1873 abgeändert.

Demgemäß besteht die Direktion aus einem Di- rektor oder mehreren Direktoren. Die Anzahl der leßtern bestimmt den Auffichtsrath (§. 16).

__Alle Urkunden und Erklärungen sind für die Ge- sellshaft verbindlich, wenn sie mit der Firma der- jelben unterzeichnet find und für den Fall, daß nur ein Direktor vestellt ist, die eigenhändige Namensunterschrift

4. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen 1c.

- Deffentliche

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. Verloofung, Amortisation, Zinszahlung u. s. w.

von öfentiicheu Papteren.

x Anzeiger. -

Inserate nimmt an die autorifirte Annoncen-Expedition von Rudolf Mosse in Zerlin, Leipzig, amburg, Frauk- furt a. M., Breslau, fjalle, Prag, Wien, Mänchen,

6. Industrielle (Ftablissementé, Fabriken und Greß- handel. e

7, Verschiedene Befanntmachangen. 8. Literarische Anzeigen

dieses, für den Fall, daß mehrere Direktoren ernannt worden, die eigenhändige Namensunterschrift zweier Direktoren oder cines Direktors und eines Aufsichts- raths-Mitgliedes beigefügt ist (S. 17).

Nach Inhalt des notariellen Protokolls vom 13. Juli 1873 ist der Kaufmann Adolf Behrend zu Berlin zum zweiten Direktor der Gesellschaft ernannt worden und der Banquier Leopold Feig zu Berlin aus dem Vorstande ausgeschieden und in den Auf- sichtsrath als Mitglied desselben wieder eingetreten.

Die Gesellschafter der unter der Firma: l j L, Bogel bestehenden Handelsgesellschaft mit ihrem Siße zu

Lübbecke und einer in Berlin am 1. Juli 1873 be-

gründeten Zweigniederlafsung (hiesiges Geschäftélokal jeßt: Beuthstraße 16) sind die Kaufleute: a. Julius Vogel zu Berlin, _b. Joseph Vogel zn Lübbecke. Dies ist in unjer Gesellschaftsregister unter Nr. 4553 eingetragen worden.

Die Gesellschafter der unter der Firma :

_ Ruben & Bielefeld e am 27. Juni 1871 begonnenen Handelsge]ellshaft mit ihrem Sitze zu Cöln, welhe zu Berlin am 1. Juli 1873 eine Zweigniederlassung errichtet hat,

__ (hiesiges Geschäftslokal jeßt: Grüner Weg 72) find die Kaufleute: a. Julius Ruben zu Cöln a. R, b, Salomon Bielefeld zu Berlin. Jeder derselben is berechtigt, die Gesellschaft zu vertreten. 2 S _Dies ist in unser Gesellschaftsregister unter Nr. 4554 eingetragen worden.

In unser Firmenregister ist Nr. 7519 die Firma: I, Pollak jr. und als deren Inhaber der Kaufmann Jonas Pol- lak hier E __(jegiges Geschäftslokal: Heiligegeiststraße 23) eingetragen worden.

In unser Firmenregister ist Nr. 7520 die Firma: O. Fischer-Kelen

und als deren Inhaber der Kaufmann Oswald Eduard Fischer van der Kelen hier

__ (jeßiges Geschäftslokal: Friedrichsstraße 94a.) eingetragen worden. __Der Kaufmann Louis Gottschalk zu Berlin hat für sein hierselbst unter der Firma :

| __ Louis Gottschalk : (Firmenregister Nr. 4289) bestehendes Handelsgeschäft dem Kaufmann Salomo Mühsam und dem Buch- halter Oscar Lesser, beide zu Berlin, Kollektivprokura ertheilt und ift dieselbe in unser Prokurenregister unter Nr. 2593 eingetragen worden.

Gelöscht sind: Firmenregister Nr. 2006 die Firma: A. Beelitz. Firmenregister Nr. 6402 die Firma: A, E. Radetki, Buchhandlung periodisher Werke, Verlags- & Kunst- handlung. / Berlin, den 18. Juli 1873. Königliches E Abtheilung für Civilsachen.

D S

Befanntmachung. __In unser Genossenschaftsregister ist unter Nr. 4 folgende Genossenschaft eingetragen wordei: Firma: Landwirthschaftlihe Bank für Bernau und Umgegend eingetragene Ge- nossenschaft mit Siß zu Bernau. _ Nach dem Statut vom 23. Juni 1873 ist Gegen- stand des Unternehmens: Bank- und Kommissions- ceshäfte zu betreiben und den Mitgliedern die zum Wirthschafts- und Gewerbebetriebe nöthigen Mittel auf gemeinschaftlichen Kredit zu beschaffen. Die zeitigen Vorstandsmitglieder find: der Gutsbesißer Julius d’Heureuse zu Schmehß- dorf als Borsißender, der Direktor Otto Schoenfeld zu Wriezen a. O., dessen Stellvertreter ; n der Kaufmann Louis Fließ zu Bernau als Kassenführer und Rendant, der Fabrikant Herrmann Stoppel zu Bernau dessen Stellvertreter ; der Kaufmann A. F. Kalbe zu Bernau als Kontroleur, der Kaufmann Gustav Petsh zu Bernau dessen Stellvertreter.

Uürnberg, Straßburg, Züri und Stuttgart.

Die Zeichnung für die Genossenschaft erfolgt in der Weise, daß die Zeichnenden zu der Firma ihre Namensunterschrift hinzufügen. Zu rechtsverbind- lihen Erklärungen is die Unterschrift von zwei Vorstandsmitgliedern beziehentlich deren Stellver- treter erforderli.

Bekanntmachungen der Genossenschaft ergehen unter ihrer Firma und können von dem Vorstande oder dem Auffichtsrathe angehen. Sie gelten für gehörig veröffentliht, wenn fie im „Niederbarnimer Kreisblatt“ und im „Oberbarnimer Wochenblatt“ zweimal, in der „Weckstimme“ einm-l publizirt find. Die Einladung zur Generalversammlung erfolgt durch Einrückung in dieselben Blätter unter - der Unterschrift des Vorsißenden des Auffichtsrathes.

Das Verzeichniß der Genossenschafter kann jeder- zeit bei uns eingesehen werden.

Alt-Landsberg, den 17. Juli 1873.

Königliche Kreisgerichts-Deputation.

Bekanntmachung. In das hiesige Gesellschaftsregister ift unter Nr. 15 zufolge Verfügung vom 14. am 15. Juli 1873 eingetragen: Firma der Gesellschaft: C. Krause. Siß der Gesellshaft: Marienwerder. Rechtsverhältnisse der Gesellschaft: Die Gesellschaft:r find: 1) die Wittwe Krause, Agnes, geb. Kuhn, hieselbst, 2) der Zimmermeister Paul Krause hieselbst, 3) der Königlihe Re,„ierungs - Assessor Hilmar i aer und dessen Ehegattin Marie, geborene rause zu Bromberg,

4) der Brauer Julius Berlin, J

5) der Ober-Inspektor Johann Carl Max Krause hieselbft d

6) und 7) die minderjährigen Geschwister Auguste Antonie Helene Krause und Agnes Emma Krause hiejelbst.

Die Gesellschaft hat am 29. Mai a. c. begonnen.

Die Befugniß, die Gesellschaft zu vertreten, steht nur der Wittwe Krause, Agnes, geb. Kuhn, zu.

Ferner ist -in das hiesige Firmenregister bei der ues Nr. 61 eingetragenen Firma C. Kraufe ein- getragen.

Die Firma i} auf die Wittwe und Erben des bisherigen Inhabers übergegangen und die nunmehr

Herrmann Krause zu

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