1873 / 171 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 22 Jul 1873 18:00:01 GMT) scan diff

3) Abgaben von Hunden und Nahtigallen 48,035 fl., 4) aus Reichsfteuern 121,695 fl., 5) Geldstrafen, die von den Oberein- nehmereien erhoben werden 73,000 fl., "6) aus Forststrafen 950 fl., 7) aus Seldstrafen 21,579 fl. (von dieser Summe sol- len jedoch 14,229 fl. ausgegeben werden dürfen, wenn über de- ren Verausgabung eine Vereinbarung mit den Ständen erfolgt), 8) Ersatzgelder wegen aufgehobener gutsherrlicher Frohnden 532 fffll., 9) als andere unmittelbare Einnahmen der Hauptstaats- kasse 47,769 fl., 10) als zufällige Einnahmen 358,423 fL., 11) aus den Ueberschüssen der Hauptstaatskasse 3,339,000 fl. 12) aus direkten Steuern 3,930,774 fl.

Betreffs der direkten Steuern wurde ein Antrag des Finanzaus\husses angenommen, wonach

1) diese dirckten Steuern pro 1873 mit 10 Kreuzern 3+ Hellern auf den Gulden Stammkapital, pro 1874 und 1875 mit demselben Betrag hinsichtlich der Gewerb- und Einkommeästeuer, hinsichtlich der Grundsteuer aber nur mit 10 Kreuzern ausges{lagen werden sollen; 2) auf weitere Reformen ter Geseßgebung über die direkten Steuern vorerst wegen Mangels an Materialien verzichtet wurde; 3) die Regie- rung ersuht wurde, das nöthige Material diesem Landtage noch so zeitig mitzutheilen und geeignete Vorlage zu machen, um jedenfalls für die nächste Finanzperiode die jeßige Stcuergeseßgebung im Sinne gerechter und gleichmäßiger Vertheilung der Staatélaften, insbesondere durch Modifikation und Erweiterung der Einkommensteuer, namertlich auch Heranziehung der Aktiengesellschaften, zu reformiren; 4) die vor- liegenden speziellen, auf Steuerreformen gerichteten Anträge verschiedener Abgeordneten als vorerst beruhen bleibend erklärt wurden.

Ein Antrag der Abgg. Buff, Goldmann und v. Rabenau: Die Regierung um alsbaldige Vorlage eines Gesegentwurfs zu ersuchen, wonach vom 1. Januar 1874 die Aktiengesellschaften und juristishen Personen zur Einkommensteuer herangezogen würden, wurde abgelehnt.

Me&lenburg-Schwerin. S{hwerin, 19. Juli. Das heute ausgegebene „Regierungsblatt“ für das Großherzogthum Mecklenburg-Schwerin , niki Beilage Nr. 27, enthält u. A. eine Bekanntmachung, betreffend die Vorarbeiten zum Bau einer Eisenbahn von Rostock nah Warnemünde.

Nach mehrwöchiger Abwesenheit traf gestern Mittag gegen zwölf Uhr die mecklenburgische Artillerie - Abtheilung von Loch- städt, wo am 11. d. M. die Shießübuugen ihr Ende er- reiht hatten und von wo man am 12. ausmarschirt war, hier wieder ein; die strelizische Abtheilung seßte heute Morgen den Weitermarsh in ihre Garnison fort.

Braunschweig. Braunschweig, 17. Juli. Der

General - Major von Diringshofen hat sih wieder nah Hannover zurückbegeben.

Schweiz. Vevey, 21. Iuli. (W. T. B.) Der Schah von Persien traf hierselb um Z Uhr Nachmittags uf dem Dampfer „Winkelried“ , geleitet von dem Bundespräsidenten Ceresole, ein. Bei dem darauf stattfindenden Diner hatte der König der Niederlande dem Schah gegenüber Plaß ge- nommen. Trinksprühe wurden nicht ausgebraht. Bei der Rückkehr nah Genf wurde in dem Hafen ein großes Feuerwerk abgebrannt. Der Schah beabsichtigt noch einen Ausflug in die Alpen zu unternehmen. !

Großbrirannien und Jrland. London, 19. Juli. Der Sprecher des Unterhauses Baillie Cochrane kündigte in der Sitzung des Unterhauses am Donnerstag an, er werde am nächsten Mittwoch den Unterstaatssekretär für auswärtige Ange- legenheiten interpelliren, ob Ihrer Majestät Regierung irgend welche Kenntniß von den Unterhandlungen gehabt, die zwischen dem Schah von Perfien und Baron Reuter gepflogen worden, che legterem diese ungewöhnliche und gefährlihe Konzession er- theilt wurde. Der „Morning Post“ zufolge hat der Sprecher, innerhalb seiner Diskretion handeïind, den Sekretär des Hauses der Gemeinen angewiesen, die Worte „ungewöhnlih und ge- fährlih“ aus der Notifikation der Cochrane'shen Jnterpellation zu streichen.

Frankreich. Paris, 19. Juli, An der heutigen Dis- kussion der Nationalversammlung über dieOrganisation des Gottesdienstes in der Armee betheiligten sich nur Militärs, nämlih General Guillemant, Oberst Carron, General Robert und General Pelissier. Von diesen vier Militärs \prah \sich nur einer, nämlih General Guillemant, gegen den Geseßz- entwurf aus.

%20. Juli. Die Kommission zur Prüfung des Gesetßvorschlages des Iuftiz - Ministers Ernoul hat gestern eine Sizung gehalten. Ein Amendement des Herrn Beaussire, welhes verlangt, daß die Permanenz-Kommission bei dem Wiedereintritte der Nationalversammlung derselben Bericht über die autorisirten Verfolgungen erstatten solle und daß den Ver- folgungen, insofern fie noch nit zu einer Verurtheilung geführt haben, von der Versammlung Einhalt gethan werden könne, ward verworfen. Der Vorschlag des Herrn Tallon, das Recht der Verfolgung während der Vakanz dem öffentlichen Ministe- rium zu übertragen, ward ebenfalls verworfen, so wie ein Vor- \chlag des Herrn Johnston, das ganze Autorisationsreht abzu- schaffen. Auf die Anfrage der Herren Brisson und Schölcher ist bestimmt worden, daß der Bericht der Kommission einerseits konstatiren \oll, daß der Geseßvorshlag Ernoul die parlamen- tarishe Unantastbarkeit niht berührt, andererseits, daß das Recht bestehen bleibe, die Auflösung der Versammlung zu verlangen, vorbehaltlich, daß dieses nicht in beleidigenden Ausdrücken ge- shehe. Das ganze Gesehprojekt wurde darauf mit 13 gegen 2 Stimmen angenommen und Herr Depeyre zum Berichterstatter gewählt.

La Der Schah vonPersien is gestern Abend in Dijon, das fesilih ges{chmückt war, angekommen und hat dort die Nacht auf der Präfektur zugebraht. Die Behörden waren zu seinem Empfange auf dem Bahnhof. Heute Morgen i| der Schah nah Genf weiter gereist.

Der Präfekt des Departements Meurthe et Moselle hat an seine Maires folgendes Rundschreiben erlassen:

_ Nancy, 12. Juli 1873. Herr Mair-! Die Räumung des fran- zösischen Landeëgebiets durch die deutsche Okkupationsarmee wird in einigen Tagen bcginnen. Sie wird am 2. Angust im Departement Meurthe et Moselle beendet sein, mit Ausshluß jenes Theiles, welcher die Heerstraße von Meß nach Verdun über Conflans bildet, und der bis zur vollständigen Räumung, nämlich bis am 5. September, beseßt bleiben wird. Die Gegenwart der deutschen Armce ist drei Jahre hin- durch mit Ergebung ertragen worden. Es ift begreiflih, welches Gefühl der Freude fich im Augenblick der Befreiung der Bevölke- rungen bemächtigen wird; aber cs wäre ganz unpassend, wenn man dieser an und für sich so natürlichen Freude durch Festlichkeiten und lärmende Kundgebungen Ausdruck verleihen wollte. Ihren Mitbürgern, Herr Maire, wird es nicht entgehen, wie wenig nah den Unglüsfällen, die uns be- troffen haben, und nah der Verstümmelung unseres Vaterlandes, welche die Folge davon war, folche ösffentlihe Demonstrationen - am

Plate wären. Jedenfalls werden sie begreifen, daß; dergleichen Kund- gebungen, in welchen man seinen Eindrücken und Worten niht immer gebietet, Schwierigkeiten 6nd Verwickiungen anregen könnten, denen zuvorzukommen das öffentliche Interesse uas gebietet. Fordern Sie daher die Bevölkerungen auf, während und nach der Räumung die Ruhe zu bewahren, welche einer s{chwer geprüften Nation geziemt. Richten Sie zu diesem Behuf einen dringenden Aufruf an deren Pa- triotismus; sagen Sie ihnen vornehmli, daß es sih darum handelt, die Lage der Stadt, welhe noch zwei Monate lang das Pfand der Kriegsentschädignng bleiben wird, niht durch unbedachte Aeußerungen der Freude zu ershweren. Ich bege die sichere Ho aung, daß, ank Ihren wohlgemeinten Rathschlägen, die Bürger Ihrer Gemeinde st'llschweigend den Ab- und Durchmarsch der fremden Truppen zusehen werden, auch wenr er sie stören oder leßterer ihnen beschwerlich fallen sollte. Mögen fie sorgfältig alles vermeiden, was zu Streitigkeiten oder Ruhestörungen Anlaß geben könnte! Der Belagerungsftand wird bis an’'s Ende dauern, und wir müssen es uns angelegen sein lassen, daß Niemand seine Pflicht hint- anseße und die Einwohner in Gefahr bringe, von den ih zurückzie- henden Deutschen Repressalien zu erdulden. Andererseits verläßt die dentshe Armee uaser Land, indem sie seiner Würde Gerechtigkeit widerfahren läßt und uns eine Achtung widmet, welche ein Volk ihr einflößt, das während der Okkupation durch seine Haltung und innere Sammlung sein Mißgeschick zu adeln verstand. Lassen Sie uns jeder Gelegenheit vorbeugen, die ihm zum Abschied cine andere Idee von uns geben könnte! Genehmigen Sie U. f. f. Der Präfekt: H. Doniol.“

Versailles, 21. Juli. (W. T. B.) In der heutigen Sißung der Nationalversammlung stand die Interpellation Jules Favre's betreffs der inneren Politik der Regierung auf der Tagesord- nung. Jules Favre führte in einer längeren Rede aus, daß das Land wissen wolle, wohin die Regierung es führen werde und welches ihre Bestrebungen in Hinsiht auf die legitimistishen, orleanisti- schen und bonapartistishen Prätendenten seien, und warf der Regierung vor, die Republikaner von der Verwaltung auszu- \chlicßen. Der Herzog von Broglie erwiderte hierauf, daß Iules Favre nihcht eine einzige ernstlihe Thatsahe angeführt habe. Er könne darauf nur antworten, daß die Re- gierung ihrem am 24. Juni aufgestellten Programm Genügé geleistet habe: nämlich Waffenstillstand zwishen den Parteien, Achtung vor der Nationalversammlung und Vorbehalt der Re- gierungsform. Bevor eine definitive Regierungsform hergestellt werden könne, sei zunächst eine festere Basis für dieselbe zu schaffen. Es handele sich jeßt nicht darum, der Partei, welche die Majorität bilde, zu gefallen. Je mehr die Linke unter \ih gespalten sei, um #\o weniger sei es der- Regierung möglich, sie zufrieden zu stellen. Behalten wir also unser Programm bei, welchem Jeder wohl zustimmen kann, nämlih: Einigung aller legalen und konservativen Kräfte. Hiernah wurde die von der Rechten beantragte Tagesordnung, durch welche die Versamm- lung ausspricht, daß sie der Politik der Regierung vertraue, mit 400 gegen 270 Stimmen angenommen.

Spanien. Madrid, 21. Iuli. (W. T. B.) Der Mi- nisterrath hat die Durchführung energischer Maßregeln zur Unterdrückung der Unruhen und zur Wiederherstellung der Autorität der Regierung beschlossen. Die gesammten in Arra- gonien und Katalonien befindlihen Streitkräfte sollen neu orga- nisirt und der strengsten Disziplin unterworfen, und der größere Theil der Armee um Madrid konzentrirt und einer Neuformation unterzogen werden. Aus allen in Disponibilität befindlichen Offizieren werden zwei Elite-Bataillone formirt werden, welche von Generälen kommandirt werden. Außerdem is die Bildung einer Division von 10,000 Mann in Ausficht genommen, welche dazu bestimmt is, in Añdalusien um jeden Preis die Ordnung wieder herzustellen. * Ferner ist beschlossen, die General-Kapitäne von Valencia und ‘Murtcia abzusetzen, die Generale Pierrad und Contreras aus der Armee auszustoßen, und den Kommandanten von Karthagena vor ein Kriegsgericht zu stellen.

behandelt werden.

Der Pariser „Soir“ meldet, daß am 20. zu Biarrigz ein Mordversuch gegen den Marshall unternommen worden sei. Der Thäter sei ergriffen.

Îtalien. Rom, 16. Juli. Der neue Marine-Minister Contre-Admiral St. Bon hat unterm 12. d. nachstehende An- \prache an die Flotte gerichtet :

„Das Vertrauen Sr. Majestät des Königs hat mich zur Verwal- tung der Königlichen Marine berufen. Die lebhafte Gemütt-sbewe- gung, von welcher ih ergriffen bin, verbirgt mir die Schwierigkeiten nicht, denen ich entgegen gehe. Sie bestehen darin, die italienische Flotte einer großen Nation, wie es die italienische ist, würdig zu machen. Wenn ich die braven Matrosen betrachte, welche von all-n

in der ganzen Welt keine bessere Matrosen. Bl 'cke auf das Offizier-Corps rickte, fo sche ih dihte Schaaren von

Männern vor mir, welche fich eben so sehr durch gediegene Kenntnisse, | wie Baterlandsliebe und Aufopferungsfähigkeit auszeihnen. Und |

doch nehmen wir troß aller dieser Elemente, um welche uns das Ausland beneiden könnte, in dieser Stunde thatsächlich und in der ff. ntlichen Meinung noch nicht den uns gebührenden Rang ein. Die Ursachen davon find verschiedener Natur, sie leuchten aber jedem ein. Diesen Zustand der Dinge zu ändern, unsere Marine groß zu machen, nicht an Zahl, denn dazu langen unsere Finanzen nicht aus, aber in der Vellentung aller einzelnen Theile, alle Gemüther mit dem Be- wußtsein zu erfüllen, daß Eintracht stark macht, die leßte Spur von provinzialer Eifersucht 1nd partikularistischen Interessen zu vertilgen, das ist das Ziel meiner Bestrebungen, welches ich mit aller Liebe eines entbusiastischen Herzens und mit aller Beharrlichkeit, welche den Erfolg fichcrt, in allen meinen Gedanken und Handlungen stets vor Augen haben werde. Erwartet keine plößliche, ge- waltsame Veränderungen von mir, mein Verfahren wird bedächtig fortshreitend sein. Mein Hauptstrelen wird Gercch- tigkeit sein, aber niht jene summa justitia, welche summa injuria ist, sondern jenes natürliche Bill'gkeitägefülbl, wel{chc* im Grunde jeder guten Seele zu finden ist. Jch werde erworbene Rechte stets respeftiren, aber nie vergessen, daß das Land vor Allem das Recht hat, gut bedient zu werden. Jh gcbe mi der Hoffnung bin daß das Marine-Corps meine Bestrebungen unterstützen wird, und ich werde mit Vergnügen alle Vorschläge entgegennehmen, welche auf die Verbesserung irgend eines Dienstzweiges gerichtet sind, vorausgeseßt, daß die Visziplin nicht dadur g*lockert wird. Ich brauche sie Euch nicht besonders zu empfehlen; denn Ihr wißt nur zu wohl, ohne sie jeder militärische Organismus sich auflöjt. Die italienische Marine ha! sih aber stets wohldisziplinict gezeigt und wird ohne Zweifel so fortfahren." i

_— 17. Juli. Der neue Handels- und Ackerbau-Minister Finali, welher sich während der Ministerkrifis in Wien be- fand, ist hierher zurückgekehrt und hat seinen Eid in die Hände des Minister-Präsidenten Minghetti abgelegt, welher von dem Könige dazu bevollmächtigt worden war. Sein Vorgänger Castagnola ist nach Wien abgereist.

__— Ein ministerielles Cirkular bevollmähtigt die Divisions-Kommandanten, au in diesem Iahre den Landwirthen zur Einbringung ihrer Ernte Soldaten zur Verfügung zu stellen,

l Endlich sollen | alle Kriegsfahrzeuge, welche fich auf Unterhandlungen mit den | Insurgenten eingelassen haben, für Piraten erklärt und als folche |

Serrano |

i Cl } racht Le 1 | fallen Punkten der Küste herbeikommen, um die Mannschaften unserer | E Schiffe zu bilden, so fühle ih, daß ich stolz sagen darf: Es giebt | Und wenn ich meine |

wenn nihcht genug Civilarbeiter vorhanden sind. Die Soldaten

empfangen 1 Fr. 35 Cent. Tagelohn und dieselbe Beköstigung wie die Civiltagelöhner.

Wie auf der Insel Gorgona, haben auch im Bagno von Porto ferrajo auf der Insel Elba die Sträflinge eine Meuterei versucht. Die Ordnung wurde bald wiederhergestellt.

Nußland und Polen. St. Petersburg, 20. Iuli. Der Kaiser wird der „St. Petersburger Ztg.“ zufolge am 24. d. M. in Warschau eintreffen; in seiner Begleitung wird sh Prinz Alfred von Großbritannien befinden.

Nach cinem Telegramm des „Reg. Anz.“ aus Perm vom 17. d. M. hat der Großfürst Alexis die Grenze des Gouvernements Perm an dem genannten Tage um 74 Uhr in erwünshtem Wohlsein erreicht.

Zur Vervollständigung der gestrigen kurzen Nachrichten vom Kriegsschauplayz in Chiwa über die Aktionen des Orenburg - Mangyschlakschen Corps beim Vormarsch von der Stadt Chodsheili bis Koschkupyr bringt die „St. Petersburger Ztg.“ in Nachstehendem die detaillirten Mittheilun- gen nach dem Bericht des Chefs dieses kombinirten Corps, General-Lieutenants Werewfkin:

Am 30. Mai aus der Stadt Chodsheili au8gerückt, bezogen die unter dem Kommando des General-Lieutenants Werewfkin stehenden Truppen beider Detachements das Nachtlager am Kanal Sujuidy, etwa 15 Werst von Chodsheili in einem dichten Gebüsch, das einige Werst von der Stadt seinen Anfang nimmt und sich ca. 30 Werst weit den Amu aufwärts hinzieht. Am 31. Mai bei Tagesanbruch sies eine chiwesische Bande auf einen der Vorposten, wurde von die- em aber mit Gewehrfeuer empfangen und zerstreute sich. Als jedoch bald ein aus zwei Sfotnien (die 2. Oreaburger unter dem Befehl des Anus Fürsten Jmeretinski und die Daghestansche irreguläre unter dem

ommando des Oberst-Lieutenants Kwenitad}se) und einem von dem Inge- nieur-Kapitän Krassowsfki befehligten Sappeurkommando bestchender Vor- trab abgesandt wurde, um über die den Weg durhschneidende Schlucht eine Brücke zu s{chlagen, empfing diese Bande, die sich im Gebüsch verborgen hielt, unsere Mannschaften mit Gewchrfeuer. Diese seßten indeß ihren Marsch unaufhaltsam fort, mit dem Feinde Schüsse wech- selnd, bis dieser freies Terrain erreichte und sich zur Flucht wandte. An diesem Tage bezegen die Trupyen das Nachtlager am Ufer des Amu bei Dshelangatschtsheganak, etwa aht Werst vom Ausfluß des Laudan und desjenigen Punftes, wo auf den Karten die Festung B-nd angegeben ist. Abends lief durch Kundschafter die Nachricht ein, daß die Turkmenen einen nächtlichen Ueberfall auf das Lager beabsichtigen, weshalb zu seiner Abwehr Vorkehrungen getroffen wurden. Die Nacht ging jedo ruhig vorüber, und am andern Tage (1. Juni) rückten die

ruppen auf dem Wege nah Mangyt weiter vor.

Das Terrain bildet an dieser Stelle eine fast ofene Ebene, die nur hier und da von Hügeln unterbrochen und mit niedrigem Schilf bewahsen ist. Schluchten und Gärten find nur in der Nähe der Stadt vorhanden; leßtere zichen fich im Halbkreise an dem Kanal hin, der die Stadt durchschneidet. Eine kurze Strecke von dem Nacht- lager beginnt fich der Weg auf einige Werft vom Flusse zu entfernen. Den eingezogenen Nachrichten zufolge wurden die Städte Mangyt und Kintschak von einigen Tausenden chiwesisher Truppen beseßt gehalten, die von Chodsheili abgerückt waren und meist aus turckmenischhen Jo- muden bestanden. Um jedoch vor allen Dingen möglichst bald mit den Truppen des General - Adjutanten von Kauffmann Fühlung zu bekommen, bcshloß General - Lieutenant Werewkin, Kin- tshak seitwärts zu lassen, in der Vorausseßung, daß mit der Einnahme Mangyts auch Kintshak von den Chiwesen aufgegeven werden würde. Im Hinblick auf die oben erwähnten topo- graphischen Verhältnifse, wIche die Möglichkeit schneller Reiterangriffe und Umzingelungen von S iten des Feindes zuließen, wurde den ° ruppen die folgende Marschordnung gegeben: Die ganze Kavallerie beider Detachements rückte in Aktständen, Siotnja hinter Ssotnja auf beiden Flanken in erster Linie vor, in ihrer Mitte die reitende Arctille- rie; zwei Bataillone in zweiter Linie und in der allgemeinen Reserve ein drittes Bataillon mit zwei Geshüßen der Fußartillerie. Die Orenburger Truppen bildeten den linken, die kaukasischen den rechten Flügel der Gesammtfolonne d-n unmittelbaren Befehl über leßteren hatte Oberst Lomakin. Der Train bildete eine abgesonderte Kolonne, welche, damit fie die Bewegungen der Truppen nicht behindere, eine vollkommen selbständige Bedeckung von 4 Compagnien, 2 Sjotnien und zwei Geschüßen erhielt.

Als die Spibe der Kolonne sich etwa auf cine halbe Marschweite von dem Ort des Nachtlagers entfernt hatte, zeigten sich vor ihr und

. links auf den Höhen dichte Schaaren feindlicher Reiter. Bevor \ih

dic Truppen ihnen auf Geschüßweite näherten, \{chwenkten die Schaa- ren nach beiden Seiten ab und bemühten sich, in einer langen Kette die beiden Flanken der Kolonne zu umfasscn und ihr in den Rüten zu fallen. Um die Linien der Schlachtordnung enger zu schließen und den Feind auf gute Flintenschußweite heranfommen zu lassen, hielt General-Lieutenant Werewkin den Marsch der vordersten Abtheilungen «uf und sandte Schüßen als Flankeurs voraus; gleichzeitig ließ er, als der Feind gegen die linke vorzudringen begann, die Ekaufa- sishen Sjotnien untex dem Befehl des Obersten Ter - Assa- turew auf dem Wege vorausreiten, um ihm in den Rücken zu , während die Orenburger Sjsotnien ihn in der Fronte angriffen. Bevor jedoch Oberst Ter-Assctucow auf gehörige Distanz vorzugehen vermochte, zerstreuten sih die feindlihen Reitechaufen, als sie von der 6. Orenburger Ssotjna beschossen und von der 2. Ural- {hen Ssotnja angegriffen wurden, nach links hin, so daß die weitere Verfclgung derselben nußlos erschien.

__ Inzwischen fanden bei der Flankeurkette mehrere Einzelsharmüßel statt. Vei diefer Gelegenheit wurde der Seconde-Lieutenant Sja- ranischow vom 3. Reserve-Sappeurbataillon, der sih vei der Ver folgung einiger Turkmenen zu weit vorgewagt hatt-, mit vier Kosaken von einer starken feindlichen Schaar umzingelt. Das Pferd wurde unter ihm erschossen, und er cutging der Gefangenschaft nur dadurch, daß der Kosak Reshkow von der 2. Uralschen Ssotnja und der der- jelben zukommandirte Feuerwerker Thomsen in die Schaar eindrangen und den U-berfall ein wenig aufhielten, während Licutenant Sja- rantschow von Kosaken der 2. Orenburger Ssotnja aus dem Gefecht entführt wurde, indem er fich an den Mähnen der Pferde hielt. Um dieselbe Zeit zeigten sih feindliche Schaaren an den Flanken der zwei- ten (Infanterie-) Schlachtlinie und der Reserve. Als Oberst Lomakin dieses bemerkte, dirigirte er die Schirwanschen Compagnien na rechts,

| während das Apscheronsche Bataillon mit 2 Geschüßen aus der Re-

f rve nach links deployirte und im Verein mit den Cempagnien des 2. Orenbvurger Linienbataillons ducch wohlgezieltes Feuer die Schaar zerstreute, die mehrmals mit Geschrei zur Attake vorging: Ein Theil derselben sammelte sich wieder vor der Kolonne, während ein anderer

| gegen den Train vorging und in denselben einzudringen versuchte, wo-

bei er aus der [angen Ausdehnung desselben beim Marsche durch eine von Kanälen durchfurchte Gegend Vortheil ziehen wollte. Obgleich jedoch die Angriffe auf den Train sehr hartnäckig ausgeführt wurden, blieben sie, Dank der strengen. Ordnung, welche von dem denselben an diesem Tage befchligenden Commandeur des 1. Orenturger Linien- N Oberften Nowinski aufreht erhalten wurde, ohne jeden Srfolg. ) la

Inzwischen erreichte die Spiße der Kolonne die Höhen, welche das ganze Terrain bis zur Stadt Mangyt beherrshen. Es wurden unverzüglih vier Geschüße in Position gestellt, welche der Chef der Artillerie des Orenburger Detachements, Oberst Konstantinowitsch, persönlich kommandirte, und einige erfolgreiche Schüsse zersprengten den Feind, der sih wiederum vor der Stadt gesammelt hatte. Ein Theil der feindlichen Schaaren eilte der Stadt zu, ein anderer nahm die rechts von derselben liegenden turkmenis{hen Winterlager ein.

i Oberst Lomakin hatte Ordre, mit dem linken Flüge! dir.kt gegen die Stadt vorzugehen, während Generallieutenant-LWerewkin mit dem rechten Flügel rechts abschwenkte, um die Winterlager zu \äubern. Der Feind aber wartete unser Herankonimen nicht ab, sondern

eilte zur Stadt.

Nachdem ein Theil der Truppen abgeschickt worden, um denselben zu verfolgen und die Winterlager zu verbrennen (dieselben gehörten Jomuden, die gegen uns feindlih aufgetreten waren), dirigirte Genernal-Lieutenant Wercwkin das ganze Detache- ment gegen die Stadt, die denn au unmittelbar nah dem Abzug des Feindes beseßt wurde. Die Truppen wurden hier mit Schüssen aus den Häusern empfangen, in den Höfen fand man viele Verwundete und Todte, und überall bemerkte man gesattelte und mit Schaun; be- deckte Pferde, ein B.weis, daß die Einwchner (Usbeken) an den Feind- seligfeiten gegen uns theilgenommen hatten, was einzelne von ihnen bei der Einnabme der Stadt mit ihrem Leben bezahlen mußten, während ihre P zerstört wurden. “t

In dem Kampfe bei der Stadt Mangyt bewies der Feind außer ordentliche Energie, Zähigkeit und Unerschrockenheit; mehrmals wieder- holten die Schaaren den Andrang, und obgleich sie sich, die Eigen- thümlichfeiten ihrer Pferde benußend, nell zerstreuten, so sammeltea fie sich auch bald wieder zu neuen energischen Angriffen; einzelne Hel- den ritten ‘auf eine geringe Distanz an die Truppen heran, und nur der Mangel am Vorgehen in gesch|ossenen Reihen, an Stan+haftigkeit und Einheit hinderten ihn, ein gefährliher Gegner zu sein. Jn die- sem Gefecht wnrde der Kapitän Kologriwow vom zweiten Orenturger Linienbataillon getödtet, der sih unvorsihtiger Weise zu weit vor- gewagt hatte. Außerdem betrugen unsece Verluste an diejem Tage an Todten einen Ober-Offizier und zwei Kosaken, an Verwundeten einen Junker und drei Gemeine. Die Verluste. des Feindes waren fehr be- deutend, können jedoch mit Sicherheit nicht festgestellt werden.

Am folgenden Tage (2. Juni) rückte das Detachement auf dem Wege nach Kitai vor; vorn war der Feind nicht zu sehen, als aber die Truppen Halt machten, um über den breiten Kanal Atalyk über- zuseßen, zeigten sih von der rechten Seite ans dem Walde feindliche Reiter in großer Zahl. Bald darauf lief die Nachricht ein, daß auf den Train, der unter der Bedeckung von vier Compagnien und zwei Sjotnien folgte, ein heftiger Ueberfall gemacht worden. Einzelne Theile des Detachements wurden in Folge dessen nach rechts und in den Rücken der Kolonne dirigirt, Oberst Ssa- rantschow aber erhielt Befehl, mit einer halben Ssotnja zum Train abzugehen. Von dem Feuer der Compagnien des Schiwanschen und Ssamurschen Regiments und des Oren- burger Rafketenkommandos empfangen, zog ih der Feind, der gegen die Spiße der Kolonne vorgegangen war, eiligst in den Wald zurü, stürmte jeßt aber mit um jo größerer Hartnäigfkeit auf den Train ein, der fi mehrere Werste weit hinzog. Dank der zweckmäßigen Vertheilung der Truppentheile aber, welche die Bedeckung bildeten, und der strengen Ordnung im Train, dessen Führung und Vertheidi- gung an diesem Tage dem Commandeur des zweiten Orenburger Linienbataillons, Oberst-Lieutenant Grotenhelm, “übertragen worden war, blieben alle Anstrengungen des Feindes erfolglos. Um das Vor- rücken des Trains zu erleichtern, rückte Oberst S)arantshew mit den nächsten Bedeckungsmannschaften rechts vor, woducch er den Feind Pra abzuziehen und die Truppen an diesem Tage nicht weiter zu velästigen.

__ Schweden und Norwegen. Christiania, 17. Juli. Ein Telegramm aus Drontheim berichtet, daß gestern die De- putation des Storthings und darauf die Offiziere des dänischen Geschwaders, unter denen Prinz Waldemar, Audienz bei Ihren Majestäten hatten. Die Deputation des Storthings ge heute der Deputation des \{chwedis{chen Reichstages ein

iner.

Das \chwedishe „Aftonbladet“ enthält eine Aufforde- rung an das s{wedische Volk, zur Linderung der Noth unter den Hinterbliebenen der auf der Nordpolfahrt im Eismeer verun- glückten Norweger beizutragen.

Asier. Am 28. Juni wurden die Gesandten der europäi- hen Mächte zum ersten Male vom Kaiser von China in Audienz empfangen. Jeder Gesandte legte seine Kreditive auf einen Tisch vor dem Kaiser nieder, der in der Mantshu-Sprache erwiderte, Prinz Kung verdolmetshte knieend die Antwort ins Chinesische. Achthundert Mandarine und Prinzen waren während der Audienz zugegen. Die Mitglieder des auswärtigen Ministeriums führten die Gesandten zu ihren Sizen. Der japanishe Gesandte wurde zuerst und allein empfangen. Der französishe Gesandte hatte hierauf eine Audienz und überreichte ein Dokument über die Vorgänge zu Tientsin.

Nr. 15 des Amtsblatts der Deutschen Nei ebs-Tele- graphen-Verwaltung hat fo!genden Jnhalt: Bescheidung: vom 12. Juli 1873. Berfügung an die Kaiserliche Telegraphen-Direktion zu N, die Anwendung des §. 5 des neuen Eisenbahn - Telegraphen- Reglements betreffend.

Statifstiscve Nachrichten.

Dem Verwaltungsvberiht des Berliner Magistrats über die Feuerwehr, Telegraphie und StraßenreinigungBerlins entnehmen wir Folgendes: Die Feuerwehr Berlins bestand im: Jahre 1872 aus 1 Branddircktor, 1 Brandinspektor, 4 Brandmeistern, 48 Oberfeuecmännern, 196 Feuermännecn, 470 Sprißenmännern, Eumma 4 l6óvheren Beamten und 714 Mann. Von 149 erkrankten Personen warcn 25 fkontusionirt, verleßt oder verwundet, 9 litten an Rheumatiêmus und Gicht, und bei 82 Erkrankungen im Allgemeincn ist der Grund in der dienstlichèn Thätigkeit, besenders in der Einwirkung des Raucbes auf die Lungen, sowie des schroffen Wechsels zwischen Hiße und Käite zu suchen. An Wsch- und Rettungs- apparaten sind vorhanden: 20 Wachtsprißen, 19 Res-rve- sprißen, 7 Prahmsprißen, 9 Wasserwagen, 52 Rädertinen, 8 Per- sonenwagen, 2 R-'erve-Pcesonenwagen, 13 - Schlauchwagen, 3 Ma- \chinenleitern, 1 Steigeleiter, 48 Hakenleitern, 3 Sauger, 2 Zubrin- ger, 11 Standrohre, 20 Rettungssäcke, 3 Erercirspritzen, 1 Agchen- Münchener Feucrspriße. Zum Transport der Fahrzeuge und Sprißen wurden 21 Tag- und Nachtgespanne und 9 Nachtgespar.ne gestellt, außerdem weiden von den Ge'ipannen der polizeilichen Straßenreinigung 10 Gespanne während der N ht zum Voripann für die Feuerwehr verwendet. Der Feucrw: hr sind im Jahre 1872 überhaupt 759 Brände gemeldet worden. Unter diesen waren groß 40, mittel 64. klein 625. Von den leßteren waren Schorn- steinbrände 23, Gardinenbrände 135; außerdem blinder Lärm 22, G sexplosicnen 4, Haidebrand 4. Die meisten Brände kamen im Februar 1872 vor (86), dann folgten: der Dezember (52), der Februar (74), der September (70), und to herunter bis 41 im März. Es kamen vor: an Sonntagen 75, Montagen 107, Dienstagen 95, Mittwochen 133, Donnerstagen 135, Freitagen 97, Sonnabenden 117 Brände und 304 darunter kamen nach& Mitternacht, 408 nah Mittag heraus. Bei 6 ist vorsäßlihe Brandstiftung, bei 62 fehler- hafte bauliche Anlage oder fehlerbafte Heizvorrichtungen, bei 101 Fahr- lâffigkeit bi Aufbcwahrung von Asche oder beim Umgehen mit Licht und Zündmaterial, bei 50 Spielen von Kindern mit Zündhölzern, bei 13 Sllistentzündung von Düngern 2c. bei §3 Luftzug, bei 149 verschiedene zufällige Ursachen konstatirt, während in 180 Fällen die Ursache unermittelt geblieben ist. Die Länge der Straßenstrecken, auf welchen Telegraphenleitungen für polizeilihe Zwccke, liegen, betrug am Schlusse des Jahres: 15371 10,61 Meilen = 79,91 Kilometer, 1872 85,33 Kilometer. Die Länge der Kabelleitungen: Ende 1871 -19,11 Meilen = 143,93 Kilometer, 1872- 156,84 Kilometer, wovon in Betricb 1871 14,53 Meilen = 109,483 Kilometer, 1872 121,51 Kilometer, in Reserve:

1871 4,58 Meilen = 34,50 Kitometer, 1872 35,37 Kilometer. Die |!

Länge der noch im Betrieb befindlichen Bleidrahtleitung betrug 0,80 Kilometer. Oberirdishe Leitungen waren 10 Kilometer vorhanden. Mit Auéschluß der nicht mehr gebrauchten Beidrahtleitungen- tetrug daher die gesammte Länge Ende 1871 21, Meilen = 158,51 Kilo-

meter, 1872 167,64 Kilometer, wovon in Betrieb: 1871 16,36 Meilen = 123,17 Kilometer, 1872 132,31 Kilometer und 35,33 Kilometer in Reserve:

Die Nachrichten über Induftrie, Handel und Ver- fehr aus dem Statistischen Departement im Kaiserlich- Königlichen Handels-Ministerium. Il. Band. VIL Heft. Mittheilungen der Kaiserlich und Königlich österreichisch-ungari)chen Koniulats-Behörden. Wien 1873. Druck der Kaiserlih-Königlichen Hof- und Staatsdruckerei. Jn Kommission bei Ferd. Meyer, enthalten : Leipzig. (Ostermesse 1873.) Bremen. (Schiffahrt und Handel im Jahre 1872.) Bergen. (Handel im Jahre 1872.) Jassy. (Oesterreichisch-ungarisher Holzhandel in der Moldau.) San Fran- cisco. (Volkswirthschaftlihe Verhältnisse von Kalifornien, mit beson- derer Berücksichtigung des Jahres 1871.) Personalnachrichten.

Stockholm, 12. Juli. Die Zolleinnahmen in den drei wichtigsten Handelsstädten Schwedens während des ersten Halbjahres dieses Jahres sind höher als während der gleichen Zeit des vorigen Jahres, da sie schon höher waren, als je zuvor. Sie haben nämli ch betragen: in Stockholm 3,592,777 Thlr., davon 742,834 Thlr. im Juni, 310,450 mehr als 1872, da sfie-3,282,327 Thlr. betrugen, in Göteborg 3,260,709 Thlr. oder 554,114 mehr als 1872, da sie 2,706,595 Thir. betrugen, und in Malms 1,000,992 Thlr, wovon im uni 134,901 oder 254,783 Thlr. mehr als 1872, da sie 746,209 be- trugen.

s Kopenhagen, 17. Juli. Die „Hygienishen Mittheilungen und Betrachtungen“ des Prof. Dr. E. Hornemann geben folgende stati- tische Mittheilungen über das Medizinalwesen in den drei nordischen Reichen: Aerzte giebt es in Dänemark 657, davon 263 in Kopenhagen ; dies giebt 1 Arzt für 4055 Bewohner, in Kopenhagen dagegen 1 für 734. Jn Norwegen finden sich 430 Aerzte oder 1 Arzt für 3956 Bewohner, die V-rtheilung ist jedoch höchst ungleich in den verschiedenen Gegenden: in Bergen und Christiania kommt ungefähr 1 A zt auf 1000 Bewohner. Schweden hatte den 1. Januar d. J. 627 Aerzte; dies giebt durchs{chnittlich 1 Arzt für 6779 Bewohner oder 9,59 Quadratmeilen; aber zwischen dem nördlichen und südlichen Schwe- den zeigt fi der Unterschied, daz, während füdlich vom 60. Breiten- grad sih 1 Arzt für 5882 Bewohner und 1,4 Quadratmeilen findet, es im nördlichea Theile Schwedens nur 1 für 13- bis 14,000 Men- schen und 36,67 Quadratmeilen giebt. Hebammen giebt“ es in Däne- mark 945, wovon 76 in Kovecnhagen, in Norwegen 600 und jn Schweden 1840, schr ungleich verth-ilt. Apotheken zählt Dänemärk 118, davon 83 mit realem Privilegium; Norwegen besißt 70 Apo- theken, wovon 39 mit realem Privilegium, und Schweden 180, von denen 120 mit realem Privilegium.

Kunft und TWifenschaft.

Von dem Lehrbuch der Navigation und ihrer ma- thematishen Hülfs-Wissenschaften, für die Königlich preu- ischen Navigationsschulen bearbeitet von M. F. Albrecht, Naviga- tions-Schuldirektor, und C S. Vierow, Navigations-Lehrer, heraus- gegeben im Auftrage des Königlichen Handels-Ministeriums, ist die vierte Auflage, 43 Bogen, Lex. 8°. mit 182 in den Text einge ruck- ten Figuren und 2 Sternkarten, im Verlage der Königlich Geheimen Ober-Hofbuchdruckecei (R. v. Decker) in Berlin erschienen, Bet dem, der Bearbeitung dieses Werkes zum Gruude gelegten Plane war die Absicht leitend, theils denjenigen Sczülern, welchen eine beschränkte Vorbildung die Auffassung eincs mündlichen wissenschaftlichen Unter- richts erichwert, das Berständniß und die Benußung dessen, was ihnen in der Schule geboten wird, zu erleichtern; theils es den Lehrern zu ermöglichen, denjenigen Schülern einen gründlichen Unterricht zu erthei- len, die durch ihre Vorkenntnisse und stärteres Begriffsvermögen einen folchen aufzufassen befähigt sind, endlih solchen Seefahrern, welcheu es um vollständige Ausbildung in ihren Berufswissenschaften zu thn ist, durch zweckmäßige, leicht faßlihe Entwifelung und Zusammen- stellung aller Fcrmeln zum Selbststudium Gelegenheit zu geben. Das Werk ift in der 4. Auflage an vielen Stellen ergänzt worden.

München, 17. Juli. Der ärztliche Bezirfsverein für das nordwestliche Mittelfranken hat in feiner leßten (9. d. M.) in Burg- bernheim statigehabten Versammlung folgende Resolutionen auf- gestellt: 1) der ärztliche Bezirksverein für das nordwestliche Mittel- franfen hâlt die Freigabe des Apothefkergewerbes prinzipiell für unstatthaft. 2) Sollte die Frage im Laufe der Zeit im Sinne der Freigabe gelêö!t werden, so müsse unbedingt verlangt werden: a. strengste Kontrole durch Fachmänner in außzero dentlichen öfteren Visitationen, b. strengste Einhaltung der Taxe und jährliche Revision derjelben, c. Nachweis erhöhter wisseuschaftlicher Bildung von Seite der UAvotheker, z. B. Absolutorium des Realgymnasiums. 3) Bezüglich der Etablirung von Apotheken dürfte sih die Sache dann nah dem Bedarf regeln. 4) Mißbräuche sind bisher allerdings auch nicht ganz zu vechüten gewesen. 5) Die Entschädigung der bisherigen Realrechts- beßer ist, als reine Gewerbefache, ärztlicher Seits außer Betracht zu lass n Diese Resolutionen sollen sämmtlicheu Bezirksvereinen Bayerns mit der Aufforderung zur Kenntniß gebracht werden, in den Vereinen und dur{ch die Delegirten in den Acrztekammern diese Frage in gleichem oder ähnlichem Sinne zu behandeln.

Im Dorfe Retney, bei Ehrenhausen wird gegeawärtig, wie „Wiener Blätter“ mclden, eine römische Villa ausgegraben, welche vor 1600 Jahren hier gestanden. Jn der Lange von 50 Me- tern zeigen sich Maueczüge in gerader uud gebogener Linie, größere und kleinere G-mäch:r, Wasserleitungen, Steinjtufen, Bau-, D: ck- und Wärmeleitziegel, Bruchstücke von Tbongefäßzen und Gläsern, Mosaik- böden, insbesondere eine erheblich2 Masse von Wandmalereien, welche durch ihr intensives Roth, Braun, Gelb, Blau, Grau, mit mancherlei Linierurgen, Begen, Arabesken, lebhaft an die pompejanishen Fr-éco-Farbwände erinnern. Eine Reihe dieser Wand- und NPilosterstücke, Thongeräthe (eines mit Namen Firmianus), Brenzeschiüsseln 2. und eine Münze des Kaisers Aurelianus (270—275 n. Chr.), welche das Alter dicfer Rui- nen bestimmen hilft, find im Antifkenkz2binete des Joanneums (1. Stock, Zimmer 1 und 2) zur allgemeinen Besichtigung aufgestellt. Angeregt von dem Interesse dieses seit Jahrzehnten wichtigsten antiken Bau- fundes im Umkreise der alten Römerstadt Flavium Solvense (Leibniß), hat Graf Meran éine Summe für den Ausgrabungsfoads zur Verfügung g-\tellt und die Kaiserl. Königl. Centralkommission in Wi n mit Zusage eines Beitrages den Leiter der Ausgrabungéarbeiten, Professor Dr. Friedrich Pichler, aufgefordert, die Theilnahme für dieses baugeschichtliche Unteruchmen im Lände zu erwecken.

Wandwirthschaft.

Das Juniheft des „Landwirthschaftlihen“ Central- blatts für Deutschland. Repertorium der wissenschaftlichen Forschungea und praktischen Erfahruagen im Gebiete der Landwirthz- schaft und Archiv des Deutschen- Landwirthschaftsrath s“, (Berlin, Beriag von Wiegandt, Hempel u. Parey. Berlagsbuchhandlung für Landwirthschaft, Gartenbau und Forstwesen. 1873.) enthält: Betrachtungen über das Ausrahmen der M!lcb, v. Prof. Dr. H. Tovish. Die che- mische Düngerfabrik in Oranienburg, v. Prof. Dr. Hellriegel. Zu- sammenscßung u Futtenwerth des .Klees in verschiedenen Vegetations- Perioden von Prof. Dr. E. Heiden. Geol Karte des Königr. Sachsen, Gemeinschaftl. Einkauf untersuchten Saatgutes in Dänemark, von Prof. Dr. Fr. Nebbe. Ersaß der Milh bei Aufzuht der Kälber, von A. Müller (München). Betrieb und Ankauf von Mähemafchin-n, von Prof. Fuchs. Thätigkeit des Akkiimatis.-BVereins. handl. der Generalversammlung - des Vereins ländl. Arbeitgeber. Statut des Vereins. Aus den Berhandlungen der deutschen Spiritus- fabrikanten. Deegl. der deutsch:n Stärkefabrikanten. Desgl. der Lvoll- Intecessenten. Kongresse und Auéstellurgen in Wien. Census-T «belle über die landw. Produkte im Jahie 1869. Im Jahre 1872 in Ber- lin ein- und ausgeführte Lebensmittel. Literatur. Aus den Verhaundl. der XIX. Sibungéperiode des Königlich preußischen Landes-Oekonomie- Koll-g.: Verhandlun, en des Ausschusses. Desgl. Verhandlungen des

lenums. Bericht des Hauptdirektoriums des landw. Prov -Vereins ür die Mark Brandenburg 2c., betreffend Maßregeln zur Abwehr und Unterdrückung der Lungenseuche beim Rindvieh und Bescheid des Mis- nisters füc die l -ndw. Angelegenheiten. Motive zum Gesetzentwurf, betreffend Abänderung der Gewerbe-Ordnung Vorschriften, betreffend

Aus den V.r- !

ollfreier Eiufuhr von R-is zur Stärkefatrikation. Beratl, Reichstage, betreffend Abänderung des Zolltarifs: Reden der Delbrück und Camphausen. Aus Rumänien. Literatur.

revue.

Im Regierungsbezirk Cöln hat der im April c tene Nachtfrost den Saaten viel weniger geshadet, als Anfan, fürchtet wurde, jedoch ist die Ernte dadurch um vierzehn Tage \pâtet worden. Von den Feldfrüchten haben nur die Frübkartof cinige Gemüsearten und der Klee gelitten. Alle anderen Fruchtgatt1 gen haben fich vollständig erholt und versprechen, besonders auf d. rechten Rheinseite, sehr gute Erträge. Auf der linken Rheinseite if ein großer Theil des Weizens und des Sommerroggens durch Schnecken und Mäuse vernichtet worden, indessen wird die Sommeruna, die auf den Winterfeldern neu angesäet ist, den Ausfall meist decken. Die Mäuse sind gegenwärtig ganz vershwunden. Die Heuernte ist im Ganzen befriedigend ausgefallen und überträgt den Verlust an K'ee. Obst wird gar nicht, und vom Weine höchstens ein Sechstelertrag eines mittleren Weinjahrs geerntet werden.

Mosbach, 17. Juli. Der badische Verein für Bienen- zuht wird am 24.,, 25. und 26. August d. J. in Freiburg seine Generalversammlung halten; es wird mit diesem Jahresfeste eine große Ausstellung und Verloosung von lebenden Bienenvölkern, Bie- ncnzuht-Geräthen aller Art, Honig und Wachs, n:bst vorzüglichen Lehrbüchern der Bienenzuht verbunden werden.

Bremen, 19. Juli. Vom 13. bis 21. Juni ‘(excl.) 1874 wird hier eine internationale landwirthschaftliche Ausstellung veranstaltet werden. Die zur Anmeldung“ ncthwendigen Formulare snd von dem Bureau d-:r internationalen landwirthschaftlihen Aus- stellung in Bremen, Breedenstraße Nr. 2, vom 1. September d. F, an zu beziehen, auch, weny verlangt, in englischer und französischer Ueberseßung, und wird die Uebersendung portofrei erfolgen. Der Aus- steller hat nach den Bestimmungen des Programms die in den An- meldeformularen vorgelegten Fragen nah bestem Wissen und Gewissen vollständig in möglichster Kürze zu beantworten und die ausgefüllten Formulare spätestens bis zum 1. April 1874 an das Ausstcllungs- bureau poitofrei zurückzusenden. Spätere Anmeldungen haven keinen Arspruch auf Berüfichtigung. Die Anmeldegebühr ist bei der An- meldung ‘einzusenden; dieselbe verfällt als Reugeld, falls die angemelde- ten Thiere oder Gegenstände nicht oder nicht rechtzeitig gestellt werden. Das Piogramm der Ausstellung ist in Nr. 169 d. B. im Inse- ratentheil veröffentliht worden.

Gewerbe und Sandel.

Berlin. Der DeutscheCentral-Bau-Verein, dessen Bilanz in Nr. 168 d. Bl. veröffentlicht ist, hat, um dem tringenden Wohnungs- bedürfniß in Berlin Abhülfe zu verschaffen, der Gesellschaft zunächst in einem ausreichenden Gruadbefiß eine gegen die wechselnden Kon- junkturen sichérnde Unterlage vershat, welche es ermöglihte, auc in ungünstigen Zeiten auf eigenem Terrain das vorhandene Personal und Material nußbringend zu verwenden und durch gelegentliche vortheilhafte Realisirungen einen Ersaß für das in den B uten festgclegte Kapital zu be- schaffen, Zu diesem Zwecke ward ein verhältnißmäßig bedeutender Theil des Aktienkapitals für den Ankauf des Terrains in de: Köpnickerstraße, am Hamburger Thor, in der Gneisenau-, Invaliden- und Hardenberg- straße verwendet. Die engen Beziehungen zu der Westend-Gesellihaft H. Quistorv & Co., deren umfangreiche Bauunternelhmungen- sofort eine starfe Thätigkeit unserer neu gegründeten Gesellschaft ermöglichten, führten ferner dahin, von derselben das Terrain in Reinickendorf, sowie deren Grundbesiß in Sudenburg-Magdeburg, Bad (Flmen und Thale im Harz zu civilen Preisen zu erwerben. Ein weiteres Augenmetk war auf die Gewinnung tüchtiger technisher Kräfte zu richten. Die hohen Preise der Mauersteine legten es ferner nahe, durch den Erwerb eigener Ziegeleien uns wenigstens einen Theil des erforderlich-n Materials zu den Herstellungêékosten zu verschaffen. Zu diesem Zweck? erfolgie nah und nach der Ankauf der Ziegeleien und Thonlager zu Gliencken bei Stettin, zu Fürstenwalde, Petersdorf, Falkenberg und Huben bei Breslau, welche nah theilweise erfolgter Erweiterung und Verbesserung jeßt im Stande sind, uns fährlih 9—10 Millionen Mauersteine zu liefern. Die gleiche Rücklicht bestimmie uns noch im Spätsommer vorigen Jahres, den Granit- bru und das Thonlager zu Strehlen bei Breslau zu erwerben. Um den Deutschen Central-Bau-Verein in den Stand zu seben, nicht blos seine Mau-rsteine felbst zu bereiten, sondern auch sein: Oefen selbst zu fatriziren, jeinen Kalk selbst zu brennen, seine Stuck- arbeiten und Cenentaüsse felbst anzufertigen, seine Thüren, Fußböden, Treppn, Fenster, Schlosserarbeiten selb herzustellen, Um auf diefe Weise alle diese Artikel ungleich billiger, rascher uad vor Allem unt:r eign r Kontrele ibrer Güte liefern zu fönnen, erfolgie der Ankauf der früher Schurbaumschen Okfen-Fabrik zu Velten bei Oranienburg, der Erwerb der Kalkbrennerei zu Potsdam, der Stucfabriken und Cement-Gießercien zu Berlin und Potsdam und vor Allem die Errichtung der großen Bau- faftorei zu Welgast, wekche die Herstellung aller ia Holz und Metall erforderlichen Artikel mittelst ausgedehnter Anwendung von Arkteitsmaschinen der verschiedensten Art zy leisten bestimmt ist. Das Bedürfniß, die großen Arbeitsräume in dem zuleßt erwähnten Etablisscment mit Gasbeleuchtung zu versehen, bcstimmte ferner die? Direktion, auf die Anträge des Magistrats von Wolgast einzugehen und ‘eine nunmehr vollendete Gasanjtalt für die Stadt Wolgast unter günstigen Bedingungen anzulegen.

Auf diese Weise wuchs das die ersten Erwartungen hinaus. Die Gesellschaft hat im Laufe ihres erste: Geschäftejahrs 211 Bautei übernommen und davon die volle Hälfte fertig gestellt, fie hat dabei mehr als 38 Millionéi Mauersteine verbraucht, über 4500 Arbeiter und Handwerker beschäftigt und an dies lben wöchentlich mitunter bis zu 35,000 Thlr. Arbeitslohn gezablt. Sie hat ferner ihre geschäftlihen Beziehungen weit über die Stadt Berlin Hinaus ausgedehnt, fie hat, unterftügßt durch die vortrefflichen Agenturen der Westend-Gesellschzft in Breslau, Barmen, Chemniß, Danzig, Magdeburg, Potsdam und Steitin ibre Firma bckannt gemacht, und auch den Bau des Aquädukts „Ger- mania“ auf Westend ausgeführt.

Die „Zeitschrift für Kapital und Rente, monatliche Uebersicht des staatlioen und privaten Finauzwesens, begründet von A. Moser, fortgeseßt von Freiherr von -Danckelinan, Berlin, Weid- mannshe Buchhandlung, 1873, Fahrzang 1873 (1X. Band), enthält im VI. und VII. Bande: I. Die systematische Spoeliation des Ef- fektenbesibes auf dem Gebiet dee Staatsfkredits und des Aftienwesens vom Herausgeber. Dritter Artikel: Die Gesährdungen des Afktien- besiß?cks. Zweiter und leßter Abschnitt. IL „inanzidle Chronik des Jahres 1872 (Fortseßung). V11. Monat Juli, VULI. Monat August. A. Neue Emiffionen und sonstige Modifikationen ; Erster Abschnitt. 1) Staatsfredit; 2) Korporationskredit; 3) Gefellschaftêfredit: Erste Abtbeilung: a. Eiscubahag-jellschaften, b. Banken- und Versicherungs- Afktiengejellicafren. [I]. Auszüge aus den un Jahre 1873 veröffent- lihten G.schäftsberichten der Aftiengefellshaften: a. Banken, b. Jn- dustriegeielischaften, 1Y. Verzeichniß der bis 1, Januar 1873 nicht zur Einlösung gelangten ausgeloosten Werihpapiere. V. Sachregister. a, Zur finanziellen Chronif des Jahres 1872. - Juli. August. b. Jn den Auszug.u aus den ini Jahre 1873 veröffentlichten Geschäfts- berichten der Aftiengesellschaften. c, In dem Verzeichniß der bis 1. Januar 1873 nicht zur Einlösung gelangten ausgeloosten Werth- papicre. VI. Literatur. VII. Miscellen. 1) Parlamentacismus contra Böcse und Gründerthum. 2) Einige Bemerkungen über die Ausgabe

i von Aktien unter ihrem Nennwerthe.

Darmstadt, 19. Juli. Der Lehrer an der höheren Gewerb- schule zu Caffel, Felix Linke, ift zum ordentlichen Professor der Maschinenbaukunde an der polytechnischen Schule mit Wirkung vom 1, Oftober 1873 an ernannt worden,

Ein soeben entdecktes Produkt Süd-Australiens, Ke- rosene-ODel, versprickt ein lohnender Handelsartikel dieses Landes zu werden. Dieses Del wird ‘aus einer Substanz fabrizirt, die in großen Massen auf dem Gipfel des Coorony der Erde entquillt. Eine einzige Firzua hat die Ausbeutung einer Fiäche von 2000 Acres in die