1873 / 174 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 25 Jul 1873 18:00:01 GMT) scan diff

L N E atere rortguena

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E E. N D E RIE 19. I 47 Anm 8E E A I E D D C T E T E

Weltausstellung 1873 in Wien. (S. Nr. 171 d. Bl.)

In entschiedenem Gegensaß zu den Engländern zeigen \ih gerade in Gruppe XI. und XI], die Franzosen von anerken- nenswerthester Rührigkeit. In der XI., in 6 Sektionen getheilten Gruppe haben fie 75 Aussteller, in der XI1I., die § Sektionen zählt, sogar 195. Von den Papier- und Pappenfabrikanten seien besonders drei hervorgehoben: Bécoulet u. Co. in Paris mit verschiedenen weißen, feinen farbigen und Luxuspapieren, die Compagnie française pour la fabrication de la cellulose de bois in Bordeaux, deren Erzeugnisse denen der deutschen Holzpapier- fabriken in keiner Weise nachstehen, und die Société anonyme des papeteries du Marais et de Ste. Marie, besonders ausgezeihnet dur ihre „papiers filigranés“ zu Banknoten und andern Werth- zeichen. Mit Uebergehu gder beiden folgenden Sektionen, welche nur die bekannten Phantasiepapiere, in grellen Farben gehalten, aber ge\chickt gemachte Spielereien, enthalten, sei aus der 4. Sektion die, hauptsählich und richtiger wohl der Buchhändlergruppe hin- zuzurehnende, Firma Aug. Marc u. Eo. in Paris genannt, die Eigenthümerin des Journals „l’Illustration“, das in 41 großen reih gebundenen Bänden ausliegt, die auch die genialen Illu- ftrationen des verstorbenen Savarni verlegt hat, und aus der 5., der Buchbinder-Sektion: P. M. Lortic in Paris, dessen Kollek- tion von Büchereinbänden, die den wechselnden Geshmack der verschiedenen Jahrhunderte nahahmen und untereinander chrono- logish geordnet sind, eine der originellsten und interessantesten der ganzen Abtheilung is. Die französischen Buchhändler und verwandten Industriellen haben 1847 einen „Cercle de la librairie, de FVimprimerie, de la papeterie, du commerce de la musique et des estampes“ gegründet, dessen, die Zahl 200 übersteigen- den, Mitglieder theils in einer Kollektiv-Ausftellung vereinigt, theils unter besonderem Titel in Wien vertreten sind. Ein Spezial-Katalog dieses Cercle's de la librairie 2c., der an die Mitglieder der Jury, Berichterstatter und sonstige Interessenten vertheilt wird, is ein wahres kleines Meisterwerk der Typogra- phie, über dessen glänzend und geschmackvolle Ausstattung man nicht müde wird, sich zu freuen. Auf den innern Wert und Gehalt der zur Ausstellung gelangten Werke näher einzugehen, ist hier nicht der Ort, rückhaltslos muß aber anerkannt werden, daß die äußere Erscheinung fast sämmtlicher Publikationen in Bezug auf Papier, Druck, gediegene und künstlerish werthwolle Jllustrationen, Einband u. \. w., fast alle gleichartigen Er- zeugnisse anderer Länder in den Schatten tellt. Man erkennt aber auch an diesen Symptomen des buchhänd- lerishen Verkehrs, daß Frankreih ein reiches Land ift. Gleich das Beispiel der ersten Firma unter denen, die als her- vorstehend aus dem Verzeichnisse des Kataloges hervorgehoben werden sollen, kann das näher beweisen. Es i die Firma Hachette u. Co. in Paris, die 1822 gegründet is und deren Verlag hauptsählih klassishe Schriftsteller, Unterrihts- und illustrirte Werke umfaßt. Eine eigne, elegant gedruckte Bro- chüre schildert ausführlih die Entwickelung und Thätigkeit dieses Verlages; eine andere behandelt ihr neuestes Hauptprachtwerk, das zur Feier des fünfzigjährigen Bestandes ausgegeben worden ist. Es ist dieses eine wirkliche Prachtbibel (die 4 Evangelien) mit 128 ausgezeichneten Illustrationen nah Zeichnungen von M. Bida und 250 ornamentalen Verzierungen von Rossigneur, sämmtlich in feinstem Kupferstih ausgeführt. Die bessere Aus- gabe kostet 1000 Francs, die einfachere die Hälfte ; \elb\ bei Ab- saß der ganzen in Aussicht genommenen Auflage, die einen Ertrag von 1,200,000 Francs gewähren \oll, hat das Haus eine bedeutende Summe von einigen 100,000 Francs zuzusegzen. Diese Angaben machen in diesem Falle den Eindruck der Wahrheit, nicht den buhhändlerisher Reklame. Ferner hervorragende Firmen find: Lemercier u. Co. in Paris mit sehr tüchtigen Lithographien in mehreren großen Foliobänden, Morel veuve u. Co. in Paris, deren Verlag hauptsächlich architektonisher Natur is, u. a. ein Pracht- werk über die arabishe Kunst, Dusacq u. Co. in Paris, vorzüg- liher Kupfersteher, Perrin u. Marinet in Lyon, Lithograph, mit Spezialitäten, Geschichte und Heraldik ; Testu u. Massin in Paris mit Farbendrutcken, den besten französischen, die aber den deutschen dieses Genres nachstehen. Die ausgezeichneteren Photographen sind A. Lumière in Lyon, I. Levy u. Co. in Paris, diefer besonders im landschaftlihen Fah, und Valery (Graf Ostrorecg) in Paris. Schließlich mag noch I. Souchon in Paris niht unerwähnt bleiben als „créateur“ des Genres der direkten Impression photo- graphischer Dessins auf Zeugstoffe.

Der Schweiz industrielle Bedeutung basirt niht auf den Produktionen aus dem Gebiete der beiden Gruppen, von denen hier die Rede ist. Die fünf Aussteller der X1. Gruppe speziell zu besprechen, liegt keine Nothwendigkeit vor; die X1l| Gruppe zählt 62 Aussteller, doch sind dabei die 42 Theilnehmer des Vereins chweizerisher Buchdruckereibesiger nicht mitgezählt. Das eigentliche

erlagsgeshäft ist unbedeutend, auffallend ftark vertreten aber im spezifisch religiösen Gebiete. Auf diesem legtern steht besonders groß da die Firma der Gebr. Carl u. Nicolaus Benzinger in Ein- fiedeln, dem Hauptorte der alten, berühmten Abtei dieses Namens, Typographen des Hl. Apostol. Stuhles, die auh Filialen in New-York und Cincinnati besißen. Circa 250 Andachtsbüchern in deutscher, französischer und latei- nisher Sprache reihen sich Stahlstiche, Lithographien und Photo- graphien, sämmtlih streng katholishen Inhalts, in sehr großer Anzahl an. Unter den Buchdruckereibesizern mag I. Westfeh- ling in Winterthur, der den sehr brauchbaren Spezialkatalog der Schweiz gedruckt hat, besonders hervorgehoben werden. Tüchtige typographische Arbeiten, wozu erklärliher Weise die natürliche Beschaffenheit des Landes eine große Anregung bietet, lieferten Leuzinger in Bern und Wurster, Randegger u. Co. in Winter- thur, gute lithographishe Drucke I. I. Hofer in Zürich. Reht Erfreuliches leisten die \{chweizerischen Photographen, u. a. C. Rust in Solothurn, G. Simona in Locarno, Gebr. Zäschler in St. Fiden und Täschler-Signer in St. Gallen. Auch nur sehr unbedeutend is Italien in den in Rede stehen- den beiden Gruppen vertreten. Nennen wir die Drudterei des Königl. Finanz-Ministeriums mit einem Album allerhand Sor- ten von Werthpapieren und von den Photographen, die \ich überwiegend dem Architektur-Genre zugewandt haben, Ferretti in Ricordo (Treviso). Uebrigens \oll die Annahme niht aus- geschlossen sein, daß \sih in dieser Abtheilung, die ziemlih un- übersich!lih mit der der XXV1. Gruppe vershwimmt, noch man- chcs Bedeutuugsvollere der Aufmerksamkeit des gelegentlichen Besuchers entzicht, da eine ganze Zimmerhälfte ganz abge- sperrt und das Aufschlagen und Durchschen der ausgestellten photographishen Albums und Mappen niht gestattet wird.

Belgien zählt in der X1, Gruppe 8 und in der XIl, 23 Aussteller. Die wenigen moternen Fabrikate der ersteren Gruppe weit überragend an fulturhistorisher Bedeutung, is hier eine im Kataloge den additionellen Expositionen zugezählte Zusammen- ftellung alter Papiersorten vom Jahre 1326 an, Eigenthum der

Königlich belgischen Archiv-Administration zu Brüssel. Es sind [

sechs Foliobände mit zusammen 1238 Probeblättern bis zum Jahre 1795 herunter, eine überaus reie und vielleicht einzig in ihrer Art bestehende Sammlung, die dem Kenner, wenn er blätternd die einzelnen Bogen gegen das Licht hält und das verschiedenartige Gefüge der ältesten und neueren Sorten mit- einander vergleiht und die Fabrik-Wasserzeichen studirt, ganz neue und ungeahnte Gesichtspunkte für diesen wichtigen Industrie- zweig eröffnet. Das erstgenannte 1326. Iahr erscheint demjenigen, welcher hier am Orte fremd, nit die Mittel bei der Hand hakt, die Ges ichte der mittelalterlihen Papierfabrikation bis zu ihren Anfängen hinauf zu verfolgen, niht ganz unbedenklich, da der Regel nah zu Anfang des 14. Jahrhunderts noch Pergament das Material aller Urkunden bildete; allein da niht anzunehmen ist, daß die Brüsseler Archivverwaltung sih durch die Daten \pä- terer Kopialbücher oder gar antidatirte, gefälshte Urkunden würde haben irre führen lasen, so is die Thatsache nur um so inter- essanter, wie früher in den Niederlanden bereits eigentlihes Papier fabrizirt wurde und zur Verwendung kam. Soweit ein flüh- tiger Durchblick dieser reichen Sammlung zu erkennen gestattet, stammen, den Wasserzeihen nah, übrigens durchaus nicht alle der zusammengestellten Papiere nur aus niederländischen Fabriken, sondern viele aus den benahbarten französi- hen Provinzen und deutschen, besonders rheinishen Landen. Aus dem Kreise der buchhändlerischen Verleger find nennens- werth: E. Guyon in Brüssel, ein zumal in typographischer Be- ziehung ausgezeihnetes, 1811 gegründetes Haus, Van Doofsse- laere in Gent, Lurusausaaben, au billige Werke und Publi- kationen der Eisenbahn-Verwaltungen, Fx. Hayez in Brüfsel, Publikationen der König:ichen Akademie und der historishen Ge- sellshaft, und Van Velsen in Mecheln, vorzugsweise Bücher theologischen Inhalts. Die Photographie ist nicht allzu zahlrei, aber recht würdig vertreten; industrielle Dessinateure sind bereits, wo sie auch in Wirklichkeit Plaß gefunden haben, bei der V. Gruppe erwähnt worden. Eine Uebersicht über die Leistungen der niederländishen Industrie in den bezüglihen Branchen ift \hwierig, da nur der augenscheinlih ganz unvollständige General- Katalog erster Ausgabe vorliegt, der nur 4 Aussteller in der IX., denen gleih als fünfter sich Van Splyting anreihen dürfte, und 27 in der X11. Gruppe aufführt. In der letbteren sind namhaft zu machen: Frap in Leyden, Verlag naturwissen\chaft- liher Abbildungen, Sytkoff ebendaselbst, mit Büchern in hinesishen, japanishen und andern fremden Sprachen, aber auch mit einer sehr löblihen neuen Ausgabe der Radirungen von Franz Hald und Kemink & Sohn in Utrecht (im Kataloge nicht verzeichnet) mit der 1871 erschienenen, vor- züglichen, mit prächtigen artistischen Beilagen versehenen „Ge- schichte der Balley Utreht“ in zwei stattlihen Quartbänden. Die niederländischen Lithographien und Chromolithographien sind durchweg ein wenig hart und wollen nur theilweise befriedigen. Die besten sind noch aus der Königlichen Steindruckerei im Gravenhaag. Unter den photographishen Blättern zeichnen \ih die niederländischen Ansichten von v. Kolkow in Gröningen, die Lichtdrucke von M. B. Vervur in Haag aus, desgleichen ihrer interessanten Objekte wegen javanische, die im Kataloge nit, und au sonst niht näher bezeichnet sind.

Dänemark scheint die X1. Gruppe gar niht beschickt zu haben, in der XI!. Gruppe (laut altem Katalog 37 Aussteller) sind nur erwähnenswerth Probeabdrücke eines sehr tüchtigen Xylographen, C. L. Sandborg in Kopenhagen, und die durh- weg gut ausgefallenen und sehr zahlreichen Photographien. Unter ihnen zeichnen sich aus: Lonborg, I. Petersen (Portraits) und Hansen, Schon u. Weller (dânishe Nationaltrachten), sämmtlih in Kopenhagen. Der alte Katalog führt bei Nor- wegen in der XI. Gruppe 5 Aussteller auf, Holzpappenfabri- kanten und einen Tapetendrucker, die nichts Bemerkenswerthes gebraht haben, und ebensoviele in der X11. Gruppe, unter denen zwei Photographen hervorstehen: Selmer in Bergen mit sehr hübschen norwegischen Landschaftsbildern, und L. Szacinski in Christiania mit guten Portraits. Etwas reichhaltiger zeigt sh die \chwedische Abtheilung in diesen Gruppen. Die moderne Holzmassen - Papier- und Pappen - Fa- brikation © Hat ihre besten Vertreter in zwei Atktien- gesellshaften zu Djupafors und Sörstafors. Recht brauchbare farbige und gepreßte Papiere und allerhand Papeterien, welche die Konkurrenz mit dem Auslande wohl aushalten, produzirt die lithographishe Aftiengesellshaft in Norköping. Ebenso originelle als geschmackvolle und gediegene Buchbinderarbeiten liegen von F. Beck in Stockholm vor. Der Buchhandel und Buchdruck wird. nur durch ein Paar Druproben repräsentirt, Herr von Häggström und Norstedt & Söhne in Stockholm. Lobenswerthe Photographien lieferten G. Joop & Co. und Eurenius & Quist, beide in Stockholm. Ein im Katalog nicht Ver- geihneter, Linderoth in Stockholm, plaudert gewissermaßen aus der Schule, indem er Portrait - Photographien auf Mall-inwand ausgestellt hat, welhe das „Nichttreffen“ den dieses Hülfsmittel sih bedienenden Künstlern fast zur Unmöglichkeit machen.

Offizielle Berichterstattung.

Programm.

Der offizielle Bericht erscheint in drei Hauptabtheilungen, von denen die erste die Berichte über die sechêundzwanzig Gruppen der Weltausstellung und die additionellen Ausstellungen, die zweite als ein jelbständiges „Ganzes die Ausstellungen der orientalishen und ofst- asiatischen Völker, die dritte die Thätigkeit der internationalen Kon- gresse umfaßt.

Die Einleitung zu dem gesammten offiziellen Berichte wird durch die Geschichte der Wiener Weltausstellung, der Entwicklung ihrer Or- ganisation und die Darstellung ihrer Geseße und ihres Verwaltungs- körpers gebildet. /

Jhrem Inhalte nach soll die amtliche Berichterstattung so ge- ordnet werden, daß jeder Detailbericht in seinen krilischen und geschicht- lichen Betrachtungen die leßte Pariser Weltausstellung zum Aus- gangspunkt zu*nehmen, das Referat auf die ausgestellten Gegenstände zu beschränken und nur dort, wo es der Stand der Wissenschaft und der industriellen Entwicklung gebieten sollte, die Lücken in der Aus- stellung auszufüllen hat. Ju jedem Einzelberichte soll insbesondere auf die Handelsbewegung der einzelnen Artikel und auf die Fort- schritte der Erzeugungsmethoden Rücksicht genommen werden.

Was den zweiten Theil des Aussftellungsberihtes anbelangt, so sollen in diesem die Ausstellungen der orientalischen und ostasiati]chen Völker ausführlich beschrieben, die Bedeutung derselben für Europa und dessen Handels- und Industriepolitik gekennzeichnet, und insbeson- dere den Handelsinteressen Ocsterreichs in dieser Richtung umfassende ger tlamteit zugewendet werden. Eine Vergleichung mit der Thä- tigkeit und den geistigen und materiellen Kräften der anderen Nationen, welche auf den Märkten des Orientes auftreten und die Bedürfnisse der Völker desselben in Handel und Verkehr zu befriedigen suchen, wirb von \clb\t eine Darstellung der Gesammtbeziehungen aller aus- stellenden Völker und ihrer Produkte zum Orient und zu Ott - Asien ergeben. Die Frage, welche die Geschichte vergangener Jahrhunderte

eben so wie die Gegenwart {on \o oft aufgeworfen hat: die Stel- lung Mittel - Europas und insbesondere Oesterreichs zum Oriente soll nah der Ordnung der offiziellen Berichterstattung eine wissen- schaftlihe Grundlage, insbesondere für die wirthscafilihe Politik der Völker Europas erhalten. Es hat ja noch feine Weltausstellung fo reiches Material für die Betrachtung der Völker des Orientes und Ost-Asiens in Gewerbe, Industrie und Handel geliefert, als eben die Wiener Weltausstellung. i i A, i

Eine amtliche Berichterstattung über die Thätigkeit der inter- nationalen Kongresse ist bis jeßt noch niemals erfolgt. Der dies- malige Bericht soll diese Lücke ausfüllen, um so mehr, als auf den Kongressen während der Wiener Weltausstellung eine Reihe der wih- tigsten Fragen zur Verhandlung kommen. - : :

Was die äußere Ordnung des gesammten offiziellen Berichtes an- belangt, fo soll derselbe nicht, wie es bei ähnlichen Gelegenheiten frü her der Fall war, erst lange nah der Weltausstellung, sondern wäh- rend der Feier des internationalen Festes abgcfaßt und aufgelegt wer- den, Dem entsprechend werden die einzelnen Scktions- oder Gruppenberichte alsbald nah ihrer Abfassung und Redaktion g-druckt und zum Verkaufe aufgelegt. Nah Vollendung der gesammten Ar- beiten werden diese Scktions- und Gruppenberichte, verbunden mit den Entscheidungen der Jury, als ein Ganzes erscheinen, und bilden mit dem Berichte über den Orient und Ostasien, ebenso wie mit den Be- rihten über die internationalen Kongresse den offiziellen Bericht über die Wiener Weltausstellung des Jahres 1873. Nur in dieser Weise erscheint es möglich, den ganzen Werth eines solch großen und um- fassenden Werkes dem Publikum zugänglich zu machen und vollkom- men auszunüßen. : ;

Als Redacteur des offiziellen Ausftellungsberites ist Herr Dr. Karl Th. Richter, Kaiserl. Königl. o.-6. Professor der Staatswissen- schaften an der Universität zu Prag, ernannt.

Juli 1873.

Wien, Praterstraße 42.

Der Präsident der Kaiserlichen Kommission: Erzherzog Rainer. Der General-Dircktor: Freih. v. Shwarz-Senborn.

Zur Reise- und Badesaison.

Pyrmont, 14. Juli. Die diesjährige am 15. Mai begonnene Badelaison zeigte in den ersten Wochen einen schwachen Besuch von Badegästen gegen voriges Jahr. Am 8. Juni 1872 wurden im Stahlbadehause 241, am selbigen Tage dieses Jahres nur 158 Bäder verabreicht. Der Grund dieser geringen Frequenz dürfte in der theils falten und nassen Witterung licgen, welche bis dahin vorherr- \{ch-nd gewesen war. :

Seit Ende Juni steigerte sich jedoch der Besuch des Badeorts, da schon am 8. Juli d. J. 640, am 8. Juli v. J. 611, also 29 Bä- der dies Jahr mehr an diese Tage abgegeben worden sind.

Die am 8. Juli d. J. verabreihte Anzahl von Salzbädern be- lief sih auf 464.

Ferner erweist die am 14. Juli d. J. erschienene Brunnenliste die gesammte Anzahl von 5906 angekommenen Personen na, während im Juli v. J. an demselben Lage nur 5528, also 378 Personen in diesem Jahre mehr angemeldet sind.

Der stark zunehmende Besuch des Ortes wird ferner durch die noh selten vorgekommene Erscheinung konstatirt, daß gegenwärtig nicht all.in sämmtliche Gasthöfe und Wohnhäuser mit Kurgästen beseßt, sondern überfüllt find. Ein großer Wohnungsmangel ist soaar einge- treten, welcher die. ankommenden Kurgäste mit der großen Sorge er- füllt, ein Unterkommen zu finden. Es ist deshalb vorgekommen, daß Fremde nah dem benachbarten Driburg oder nah Hannover abgerei|t find, um dort fo lange zu verweilen, bis hier wieder Wohnungen frei geworden sind. Jedenfalls wird die diesjährige Kalamität zur Folge habey, wieder neue Villen erstehen zu (assen, zu welchen in der Bahn- hofsstraße sich noch hinreichende Baupläte befinden.

Der größte Zuzug von Gästen findet sich in ter Richtung von Hannover nach hier, und namentlich viele Damen aus Berlin sind, wie alljährlih, zum Kurgebrauche eingetroffen. Ueberhaupt besteht die Mehrzahl der Kurgäste aus Damen, welche sich durch reiche und glän- zende Toiletten auszeichnen.

Durch die Bahnverbindung nach Hannover und die dort anshlie- ßenden Züge nach Berlin ist der Reiseverkehr auyerordentlich erleichtert ; denn während in früheren Jahren allein die Reise nach Hannover, 9 Meilen, eine Zeitdauer von aht Stunden erforderte, kann jeßt, je nah Wahl der fkorrespondirenden Züge, die Reise von Berlin über Hannover nach Pyrmont in 67 Stunden zurüdckgelegt werden.

Durch diese günstigere Gestaltung der Verkehrsverhältnisse ist jedenfalls auch der große Andrang von Fremden zu erkiären. An dem Bahnhofe befindet si, außer den vier eleganten Omn'bus der Hotelbesißer, ein großer Wagenpark zur Beförderung der Reisenden nah der Stadt, welcher oft niht ausreichend ist, um die anfommen-

den Gäste aufzunehmen, weshalb in jolchen Fällen einzelne Wagen *

doppelte Touren zu machen haben und außerdem noch anderes Fuhr- werf zur Fortschaffung des Reisegepäcks verwandt werden muß.

Zu bedauern bleibt nur, daß das Bahnhofsgebäude nicht die er- forderlichen Räumlichkeiten zur Aufnahme der anfommenden und ab- reisenden Pcr'onen, namentlih bei Regenwetter bietet, da die beiden Passagierzimmer in viel zu kleinen Dimensionen veranlagt worden sind.

Die früher oft hörbar gewesenen Mißstimmungen über die tables d’hôte find durch eingetretene Konkurrenz nener Unternehmer beseitigt, und wenn auch die Preise in fast allen Lokalen gestiegen sind, fo ist das Publikum doch befriedigt. In den Sälen, in wel- chen in früheren Jahren das Roulette aufgestellt war, ist jeßt eine el-gante R. stauration hergerichtet, in deren Konfort der neue Besißer keine Kosten gescheut hat.

Ueber das Kur-Ouchester hört man günstige Beurtheilung, auch im Theater sind tüchtige neue Kräfte aufgetreten, und der bekannte Pichler ist der beliebte Komiker geblieben. Ein größerer Besuch des Theaters wäre dem Direktor zu wünschen. /

Die hiesige Fürstliche Familie wird im Schlosse residiren, in welchem ebenfalls der regierende Graf von Stolberg-Stolberg, wel- cher mit der Schwester des Fürsten von Waldeck vermählt ist, Woh- nung genommen hat. Uebrigens ist die hohe Aristokratie in diesem Jahre nur in geringer Zahl hier vertreten, jedoch ist der Oberst-Käm- merer, Graf von Redern aus Berlin, der sich alljährlich hier zur Kur befindet, auch dies Jahr wieder eingetroffen.

Goczalkowiß, 16. Juli. Während der diesjährigen Saison find bis jeßt 300 Personen zum Kurgebrauh hier eingetroffen. Die- selben gehören zum weitaus größten Theile der Provinz Schlefien an; am hervorragendsten ist die Stadt Breslau mit 40 Personen be- theil'gt, im Uebrigen stellt der Hüttenbezirk ein zahlreiches Kontingent. Schlesien auégenommen, kommen auf das übrige Preußen nur 20 Per- sonen, Das Ausland dagegen i dur 12, und zwar Oesterreich dur 7 und Ruyland dur 5 Personen vertreten.

Die Saison ist gegenwärtig so lebhaft, das fast sämmtliche Woh- nungen beseßt sind und der Zugang mit dem Abgang ungefähr gleichen Schritt hält.

Redaktion und Rendantur: Scchwiegzr.

Berlin: Verlag der Expedition (Kessel). Druck: H. Heiberg.

Zwei Beilagen (einshließlich der Börsen-Beilage).

zum Deutschen Reich

Mi 174.

Beilage

Freitag, den 25. Juli

Iuseraten-Expedition des Deutschen Reichs-Anzeigers

und Suelgos Preußischen Staats-Anzeigers:

Berlin, Wilhélm-Straße Nr. 32.

Mt

Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen.

Steckbrief.

Gegen den Kaufmann Gustav

Wolfram von hier ist wegen Betrugs die gericht-

liche

Haft erkannt worden. -Es wird ersucht, den-

selben im Betretungsfalle zu verhaften und Nach-

richt

anber gelangen zu lassen. Cassel, am 22. Juli

1873. Der Staatsanwalt. Signalement: Mitt- lere Gtöße, schlanke Statur, an der einen Seite der Nase eine Narbe, kleiner chwarzer Schnurrbart und etwa 26 Jahr alt.

Handels-Negister. Handelsregister

des Königlichen Stadtgerichts zu Berlin,

In unser

esellshaftsregiiter ist eingetragen:

Col. 1. Laufende Nr. 4556.

Col, 2. „Firma der Gesellschaft: Deutsches Kunst-Institut Aktien-Gesellschaft.

Col, 3, Siß der Gesellichaft: Berlin. |

Col. 4. Mecbleverpalinlsse der Gesellichaft: Die Gesellschaft ist eine Aktiengesell|chaft.

Das notariell verlautbarte Statut vom 28. Juni

1873 befindet si

in beglaubigter Form Blatt 3 bis

17 gs Beilagebandes Nr. 470 zum Gesellschafts- register.

“Beccistank des Unternehmens ift die Fabrikation und der Vertrieb von Erzeugnissen der Kunst und dec Kunst-Industrié, des Handels mit allen in dies Fach einschlagenden Gegenständen, sowie der Erwerb der zu genanntem Betriebe etwa erforderlichen Grund- stücke. Die Dauer des Unternehmens is auf eine bestimmte Zeit nicht beschränkt. “Tae

Das Grundkapital von 250,000 Thaler zerfällt in 2500 Aktien à 100 Thaler. Die Aktien lauten auf

den

VInhaber.

Die Bekannfmachungen erfolgen dur :

a, Die Vosfische Zeitung, b, die Berliner Börsenzeitung, c. das Buchhändler-Börsenblatt zu Leipzig.

Der Vorstand besteht aus einèm oder mehreren

Mitgliedern.

Alle Urkunden und Erklärungen des

Vorstandes’ sind für die Gesellschaft verbindlich, wenn sie mit der Firma der Gesellschaft unterzeichnet und mit der eigenhändigen Unterschrift des Vorstandes

resp.

mel

Stellvertreters, oder “falls der Vorstand aus reren: Mitgliedern besteht, zweier Mitglieder des

Vorstandes, oder eines Mitgliedes des Vorstandes und eines vom Aufsichtsrath" notariell zur Mitzeich- nung der Firma per procura ermähtigten Gesell- saftsheqriten oder ‘endli zweier vom Auffichtsrathe

notarie

zur Mitzeichnung der Firma per procura er-

mächtigten Gesellshaftsbeamten versehen sind. Den Vorstand bilden:

1) der Kunstverlagshändler Emil Pfeiffer, 2) der Kunsthändler Arwed Roemer.

Eingetragèn zufolge Verfügung vom 21. Juli 1873

am

22. Juli 1873.

(Akten über das Gesellschaftsregister Beilageband

Nr.

470 Seite 24). i ) Schneiderreit, Seiretär.

Berlin, den 22. Juli 1873.

Königliches Stadtgericht, Abtheilung für Civilfachen.

Handelsregister

des Königlichen Stadtgerichts zu Berlin, Zufolge Verfügung vom 22. Juli 1873 sind am 23. Juli 1873 folgende Eintragungen erfolgt :

N unser Firmenregister, woselbst unter Nr. 990 Î die

hiesige Handlung in Firma: Herrmanu Lier

vermerkt steht, ist eingetragen :

Der Kaufmann Friedrich Gustav Euen ist in das Handelsgeshäft des Kaufmanns Christian Herrmann Ludwig Lier als Handelsgefell)chafter eingetreten und die nunmehr unter der Firma Herrmann Lier bestehende Handelsgesellschaft Ie Nr. 4557 des Gesellschaftsregisters einge- ragen.

Die Gesellschafter der hierselbst unter der Firma:

am

| sind

Herrmann Lier y 1, Juli 1873 begründeten Handelsgesellschaft die Kauflcute: R a. Christian Herrmann Ludwtg Lier, b. Friedcih Gust«4v Euen, Beide hier.

Dies ist in unser Gesellschaftsregister unter Nr. 7 eingetragen worden.

In unser GenossensWaftaregister; woselb unter

r,

20 die hiesige Genossenschaft in Firma: Realcredit-Bank zu Berlin. Eiigetragene Genossenschaft

vermerkt steht, ist etngetragefr:

| selb

Die Vorstandsmitglieder Adolph Michaelis und Gerichts-Assessor a. D. Lody sind durch die Generalversammlung vom 15. Juli 1873 ihres Amtes als Vorstand enthoben. Der Or: stand wird jeßt gebildet a, durch den Kaufmann Friedrich Heinrih August Scheiding, b. den städtishen Lehrer Friedrich August Schlobach, c. den Kaufmann Carl Friedrich Adolph Schulte. / :

Der Vorstand soll in Zukunft aus drei Mit- gliedern bestehen. Die für die Sa abgegebenen Erklärungen sind rechtsverbindlich, wenn sie von zwei Mitgliedern des Vorstandes unterzeichnet sind.

Zufolge Verfügung vom 23. Juli 1873 find am

igen Tage folgende Eintragungen erfolgt:

Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen. 2. Handels-Register.

3. Konkurse, Subhastationen, Aufgebote, Vor- P: ladungen u, d.rgl.

4. Verkäufe, Verpahtungen, Submissionen 2c.

1 Deffentlicher Anzeiger.

s-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

1878.

Verloosung, Amortisation, Zinszahlung ü. s. w. von öffentlichen Papieren. Iudigritte Etablissements, Fabriken und Groß-

erate nimmt an die autorisirte Annoncen-Expedition von

nf Hudolf Mosse in Lerlíin, Leipzig, Hamburg, Frank- furt a. M., Breslau, Halle, Prag, Wien, München, Uürnberg, Straßburg, Zürich und Stuttgart.

o eL : erschiedene Bekanntmachungen. T Literarishe Anzeigen.

5. 6. T. 8.

In unser Gesellschaftsregister, woselb unter Nr. 3360 die hiesige Aktiengesellschaft in Firma: Berliner Produkften-Makler-Bauk vermerkt steht, .ist eingetragen: Der Kaufmann Rudolph Hildach ift aus dem Vorstande ausgeschieden.

In unser Firmenregister ist Nr. 7530 die Firma : Morris Kallmann und als deren Jnhaber der Kaufmann Moses Aron Morris Kallmann hier (jeßiges Geschäftslokal: Neue Friedrichsstraße 49) eingetragen ' worden. :

In unser Firmenregister ist Nr. 7531 die Firma: Vormals August Hamannusche Werkzeug-- maschinenfabrik. I. Goldmann und als deren Inhaber der Kommissionsrath Jacob

Goldmann hier

(jeßiges Geschäftzlokal: Schillingstraße 23/24 und / Kaiserstraße 44/45)

eingetragen worden.

In unser Gesellschaftsregister, woselbst unter Nr. 3820 die hiesige Handelsgesellschaft in Firma : Isecke & Benoit vermerkt steht, ist eingetragen: / Die Gesellschaft ist dur gegenseitige Ueberein- kunft aufgelöst. “Der Kaufmann Wilhelm Otto Gustav Benoit seßt das Handelsgeschäft unter unveränderter Firma fort. Vergleiche Nr. 7532 des Firmetregisters. Demnächst ift in unser Firmenregister unter Nr. 7532 die Firma: Iseckc & Benoit _ und als deren - Inhaber ‘der Kaufmann Wilhelm Otto Gustav Benoit hier eingetxagen worden.

In unser Genossenschaftsregister, woselbst unter Nr. 33 die hiesige Genossenschaft in Firma: Verein zur Abhülfe der Wohnungsnuoth in

Berlin und Umgegend. Eingetragene _ Genofssenschaft vermerkt steht, ist eingetragen: Der Tischlermeister Paul Madow is} seiner Stellung als Vor} andsmitglied enthoben und an seine Stelle der Metallschleifer Ludwig Wycke eingetreten. .

Die Bekanntmachungen der Genossenschaft, sowie die Einladung zu den Generalversammlungen sollen nur noh in der ewa, und déx Staatsbürger- zeitung (Alte Held'sche) erfolgen.

Titel V. §. 8 des Statuts ist durch Beschluß der Generalversammlung vom 13. Juli 1873 ‘äbgeändert.

Berlin, den 23. Juli 1873.

Königliches Stadtgericht. Abtheilung für Civilsachen.

R —— (27

i E M M A MA g. Die in unser Firmenregister sub Nr, 132 eingetra- gene Firma des NKaufuiatins und Cigarrenfabrikanten Carl Friedrich Wilhelm Dejardin: „C. Dejardin“ r ist zufolge Verfügung vom heutigen Tage gelöscht.

Königsberg N. M., den 19. Juli 1873.

Königliches Kreisgericht, I. Abtheilung.

Bekanntmachung. In unser Firmenregister ift 1) unter sub Nr. 462 die Firma: I. Neumann zu Sorau und als deren Inhaber der Kaufmann Judas Neumann zu Berlin und 2) unter sub Nr. 460 die Firma :. ; G. Habermann zu Christianstadt und als deren Inhaber der Kaufmänn Carl Gustav Habermann zu Christianstadt zufolge Verfügung vom 17. Juli am 18. Juli 1873 eingetragen. Sorau, den 18. Juli 1873. Königliches Kreisgericht. T. Abtheilung

Bekanntmachung. In unserem Firmenregister ist die unter Nr. 43 eingetragene Firma: :

K. B, Habermann zu Christianstadt zufolge Verfügung vom 17. Juli am 18. Juli 1873 gelöfcht.

Sorau, den 183, Juli 1873. Königliches Kreisgericht. T. Abtheilung.

Der Kaufmann Ernst Wilhelm Moser zu Sorau hat. für seine unter Nr. 430 unjeres Firmenregisters eingetragene Firma Wilh. Moser

dem Buchhalter Wilhelm Hermel zu Sorau Prokura ertheilt und ift dies-in unser Prokurenregister unter Nr. 43 zufolge Verfügung vom 16. am 18. Juli 1873 eingetragen worden. Sorau, den 18. Juli 1873. Königliches Kreisgericht.

Befkanutmachung. In unser Firmenregister ‘ist «ub Nr. 461 die Firma H. Scharf zu Beißsch

und als deren Inhaber der Mühlenbesißer Carl Friedrih Hermann Scharf zu Beitzsch : zufolge Verfügung vom 17. Juli 1873 am 18. Juli 1873 eingetragen. :

Sorau, den 18. Juli 1873.

Königliches Kreisgericht. T. Abtheilung.

In unser Gesellschaftöregister is unter Nr. 80 die

andelsgesellichaft : v Schmidt und Comp. zu Sommerfeld

I. Abtheilung.

zufolge Verfügung vom 16. am 18. Juli 1873 ein- getragen. Die Gesellschafter find die Kaufleute; 1) Carl. Friedrich August Schmidt, 2) Carl Rudolf Hugo Paulig, 3) Julius Friedrich Theodor Krüger, ___ fammtlich zu Sommerfeld. Die Gesellschaft hat am 1. Juli 1873 begonnen. Sorau, den 18. Juni 1873. | Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung.

Handelsregister.

Der Kaufmann Gustav Schenk von hier, ‘hat für sein hiesiges unter der Firma: Gustav Schenk be- triebenes Handelsgeschäft dem Kaufmann Friedrich Wilhelm aebler 'von hier Profura ertheilt, wäh- rend die von ihm dem Alexänder Broscowius er- theilte Prokura erloschen ist. : :

Dies ist “zufolge Verfügung vom 21; Juli d. I. an demselben Tage unter Nr. 418 resp. 328 in das Prokurenregistér eingetragen.

Königsberg, ‘den 22. Juli 1873.

Königliches Kommerz- und Admiralitäts - Kollegium.

Bekanntmachung. In unser Gene, ist unter Nr. 548 der Kaufmann Christian Laaser, Ort der Niederlassung: Memel, Firma: C. Laaser eingetragen zufolge Verfügung vom 17. Juli 1873 am heutigen Tage. Memel, den 17. Juli 1873. Königliches Kreisgericht.

Handels- und Schifffahrts-Deputation. Keßler. Bekanntmachung.

In unser Firmetiregister ‘ist Unter Nr. 549 der Kaufmann Heinrich William Werner: Ort der Niederlassung + Memel, Firma: Williaut Werner eingetragen zufolge Verfügung vom 18. Juli 1873 am heutigen Tage. i | Meméel, den 18. Juli 1873. _Kön' gliches Kreisgericht, Handels- und Schifffährts-Deputation. Keßler.

a Sn fn n Mitt s In unfer Firmétregister ist'unteé Nr. 205 die Firma Franz Iáne u Stolp und ‘als “deren Inhaber der Kaufmann nel Janck2 ‘hierselbst zufolge Verfügung vom heu- tigen Tag“ eingèträgen. Stolp, den 18. Zuli 1873. öniglices' Kreisgeriht. T. Abtheilung.

Bekanntmachung.

In unser Firmenregister ist bi Nr. 2211 das dur den Eintritt des Kaufmanns Salo Fuchs hier in das Handelsgeschäft dés Kaufmänns Paul Löwen- städt erfelgte Erlöschen der (Einzel-) Firma: I, M. Löwenstädt hier, ‘und“in unser Gesellschaftsregister Nr. 1045 die von den Kaufleuten

1) dem Paul Löwenstädt zu Bréslau, 2) dem Salo Fuchs ebendort, am 15. Juli 1873 bier unter der Firma ___I. M. Löwenstädt errichtetp offene Handelsgesellschaft heute eingetragen worden.

Breslau, den 19. Juli 1873.

Königliches Stadtgericht. Abtheilung T.

Bekanntmachung. Jn unser Firmenregister ist bei Nr. 2580 das Erlöschen der Firma Salo Fuchs hier heute eingetragen worden. Breslau, den 19. Juli 1873. Königliches! Stadtgericht. Abtheilung I.

Bekanntmachung. In unser Firmenregister is Nr. 3399 die Firma Ottomar Schchlombs und als deren Inhaber der Kaufmann Ottomar Schlombs: hier, heute eingetragen worden. Breslau, den 21. Juli 1873. Königliches Sädtgericht. Abtheilung I.

(M. 1299) SBekauntmachung.

In unser Firmenregister ist bei Nr. 171 „Kauf- mann Karl König in Neusalz a. Oder“ ein- gctragen worden: d :

Die Firma ist erloschen, eingetragen zufolge Verfügung vom 19. Juli 1873 am 19. Zuli 1873. Freystadt i. Schl,, den 19. Juli 1873. , Königliches Kreisgericht. L. Abtheilung.

Handelsregister, Von der laufenden Nummer 12 unseres Gesell- \chaftsregisters inscribirten Firma Eisenhardt &'Schrader _ zu Mühlhausen i. Th, ist der Kaufmann Louis Gustav Rüúdolph Schrader zu Mühlhausen i. Th. zum Prokuristen bestellt. ¡ies ist zufolge Verfügung vom gestriegen Tage heute in unjer Prokurenreg'\ter Laufende Nummer eingetragen. Mühlhausen, den 17. Juli 1873. Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung.

Nr. 862. Laut Anzeige vom 19. d, M. habén unter der Firma: Ihlée & Co. der Fabrikant Eduard Jhlée und der Kaufmann Hubert Heynen, beide von hier, seit dem 18. d. M. eine ofene Han- delsgefellschaft dahier errichtet.

Eingetragen Cassel, den 21. Juli 1873.

Königliches Kreisgericht. Erste Abtheilung. - Kersting.

Zufolge Verfügung vom 21. Juli 1873 ist auf Anzeige vom 19. d. M. beute in das Handelsregister eingetragen worden, daß die Mitinhaber der unter der Firma „Gebrüder Seck“ bestandenen offenen Handelsgesell]haft 1) Carl Seck, 2) Christian Seck zu Bockenheim, aus dieser Gesellschaft ausgeschieden find und das Geschäft mit derea Zustimmung unter der alten Firma von dem dritten Gesellshafter Wil- helm Seck zu Bockenheim daselbst fortgeführt wird.

Hanau, am 22. Juli 1873.

Königliches Kreisgericht. Erste Abtheilung.

Konkurse, Subhastationen, Aufgebote, : Vorladungen u. dergl.

(2157) Konkurs-Eröffnung. Königliches Kreisgeriht zu Kaukehmen, Erste Abtheilung, den 23. Juli 1873, Vormittags 10 Uhr.

Ueber das Vermögen des Kaufmanns Iosef Fischel (Firma T. & I. Fischel) zu Kaukehmen ist der kaufmännische Konkurs im abgekürzten Verfahren eröffnet und der Tag der Zahlungs- einstellung auf

den 22, Iuli 1873 festgeseßt worden.

Zum einstweiligen Verwalter der Masse if der Rechtsanwalt Kuwert hierselbst béstellt.

Die Gläubiger des Gemeinschuldners werden aufgefordert, in dem auf

den 8. August 1873, Bormittags 11 Uhr, in unserem . Sißungszimmer, vor dem Kommissar Kreisgerichts - Direktor Gefe ‘anberqumten Termine ihre Erklärungen. und Vorschlägé über die Bestellung des definitiven Verwalters abzugeben.

Allen, welche von dem Gemeinschuldner etwas an Geld, Papieren oder anderen Sachen in Besiß oder Gewahrfam “haben, oder welche ihm etwas verschulden, wird aufgegeben, Nichts an denselben zu verabfolgen ‘oder zu zahlen, vielmehr von dem Befiß der Gegenstände

bis zum 1. September 1873 einshließlich dem Gericht oder dem Verwalter der Masse Anzeige zu machen, und Alles mit Vorbehalt“ ihrer etwaigen Rechte, ebendahin zur Konkursmässe abzuliefern. Pfandinhaber und * andere mit denselben gleihbe- rechtigte Gläubiger des Gemeinschuldners haben von den in ihrem Beésißé befindlichen Pfandstücken nur Anzeige zu’ machen.

Zugleich werden alle Diejenigen, welche an die Masse Ansprüche als Konkursgläubiger machen wollen; hierdurch aufgefordert, ihre Ansprüche, dieselben mögen bereits ré{tshängig fein oder nicht, mit dem dafür verlangtèn Vorrecht

bis zitm 1. September 1873 einschließlich, bei uns \chriftlich oder zu Protokoll anzumelden, und demnächst zur Prüfung “der sämmtlichen inner- halb der gedachten Frist ängemeldeten Forderungen, auf den 9, September 1873, Bormittags 10 Uhr, in unserm Sigungszimmer vor. dem genannten Kom- missar zu erscheinen.

Wer feine Anmeldung \{chriftlich einreicht, hat eine Abschrift derselben und ihrer Anlagen beizufügen.

Jeder Gläubiger, - welcher“ nicht unserem Amtsbezirke scinen Wohnsiß hat, muß bei der Anmeldung feiner Forderung einen am hiesigen Orte wohnhaften oder zur Praxis bei uns berech- tigten auswärtigen Bevollmächtigten bestellen und zu den - Akten anzeigen. Denjenigen, welchen es hicr an Bekanntschaft fehlt, werden die Rechtsanwalte Jordan hierselbst und Ostermeyer zu Heydekrug zu Sachwaltécn ‘vorgeschlagen.

[2158] Befanntmachung,

In dem Konkurse über das Vermögen des Kaufmanns “Moriß Simmel in Firma: Moritz Simmel & Comp. zu Breêlau, Blücherplaß Nr: 8 ist zur Anmeldung der Forderungen der Konkurs- gläubiger noch eine zweite Frist

bis zum 20. August 1873 einshließlich festgeseßt worden. Die Gläubiger, welche ihre An- sprüche noch nicht angemeldet haben, werden aufge- fordert, dieselben, sie mögen bereits rechtshängig sein oder nicht, mit dem dafür verlangten Vorrecht bis zu dem gedachten Tage bei uns schriftlich* oder zu Protofeoll anzumelden. L

Der Termin zur Prüfung aller in der Zeit vom 11. Juli 1873 bis zum 20. August 1873 angemel- deten Forderungen ist auf den 12. September 1873, Bormittags 114 Uhr, vor dem Kommissar, Stadtgerichts-Rath v. Bergen, im Terminszimmer Nr. 47 im Il. Stock des Stadt- gerichtsgebäudes änberaumt. "Zun Etscheinen in diesem Terniine werden die sämmtlichen Gläubiger aufgefordert, welche ihre Förderung innerhalb einer der Fristen ängerneldet haben.

Wer feine Anmeldung \riftlich einreiht, hat eine Abschrift ‘derselben und ihrer Anlagen beizufügen.

Jeder Gläubiger, welcher niht in unserem Amls- bezirke einen Wohnsiß hat, muß bei der Anmeldung seiner Forderung einen am hiesigen Orte wohnhaften Bevollmächtigten "béstéllen und zu den Aften anzeigen.

Denjenigen, . welchen es hier an Bekanntschaft fehlt, werden die Rechtsänwälte Justiz-Räthe Salz-