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Preußische Bank. der Preußishen Bank vom 31. Juli 1873.
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6) Banknoten im Umlauf . 7) Deposfiten-Kapitalien
5) Staatspapiere, verschiedene Forderungen und Aktiva . ;
4) Lombard-Bestände .
28,735,000
8) Guthaken der Staatskassen, Institute und
Privatpersonen, mit Einschluß des Giro-
Verkehrs .
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Berlin, den 4. August 1873.
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Gestern früh 9 Uhr traten Se. Majestät d
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nah Salzburg fortzuseßen. — Ihre Majestät die Kaiserin
gestern Ihrer Königlichen Hoheit der Großherzogin von Baden
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dem Kaiser und König im Schlosse dejeunirte und Nachmittais
Mittag gegen 1 Uhr den Besuch Sr. Majestät des Königs nah Wiesbaden abreifte.
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der Belgier, Allerhöh trafen Nachmittags 32 Uhr in
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Die Geschäfte des General
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von den Behörden, den Korporationen, den Gewerken und einem
Se. Kaiserliche und Königliche — Se. Königliche Hoheit der Pr
Württemberg, General der Kavalle — Die Erträge der Zölle und
Verbrauchs steuern
Kinder von Carlsruhe nach Coblenz brachte, nah England prin
Hoheit den Großherzog von Baden und die Großherzo weiter.
General des Garde-Corps, hat mit Urlaub au
wesende auf das Lebhaf Kronprinz an dem Studentenkommerse Theil.
Plessen eine Ansprache gehalten,
Hammerschläge, wünschte d deihen in dem deutschen
Schüler \sich bisher bewä
zahlreihen Publikum sehr Stadt war festlih ges{chm Se. Majestät den Kaiser
legung zu d Kirchenrath verlassen. dem ältest
| Bestellung an; für Berlin außer den hiesigen | Postanstalten auch die Expediton: Wilhelmstr. 32. !
Alle Post-Anstalten des In- und Auslandes nehmen
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für das Bierteljahr.
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Das Abonnement beträgt 4 Thlr. 15 Sgr.
Insertionspreis fürden Raum einerDruczeile 3 Sgr. |
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anlagen), Major und Lehrer am Kadettencorps v. Pelchrzim (Berlin), Lehrer W. Riehl (der Vortrag über die Nikolaikirche in Potsdam wurde gedruckt, ebenso finden sh „Abriß der Ge- schichte Berlins“ und „Aus der Geschihte Frankfurts a. d. O.“ in dem Werke von ihm und I. Scheu: , Berlin und die Mark Brandenburg mit dem - Markgrafthum Niederlausiß, Berlin 1861“), Kreisgerichts - Rath Scharn- weber, Oekonomie-Rath v. Schliht, Justiz - Rath Stöpel, Prediger Dr. Sydow (Berlin). Diesen traten päter noch hinzu: Rabbiner Dr. Cohn (Vorträge: Ueber den Thal- mud. — Die Humanisten-Periode). Gymnasial- Direktor Dr. O. Frick (Vorträg°-: Ueber den Begriff der Nationalität, mit beson- derer Berücfsihtigung der Deutschen. — Das Oberammergauer Passionss\piel). Subrektor des Gymnasiums und Oberlehrer Walther, Obergärtner und Lehrcr an der Gärtner-Lehranstalt Eichler, ©of-Gartendirektor Jühlke, Inspektor und Lehrer der Gâärtner-Lehranstalt Lauche. Unter den durch Gäste gehalte- nen Vorträgen seien hier nur aus neuerer Zeit ange- führt: Professor Dr. Friedrih Eggers: der Maler Jacob Asmus Carstens (abgedruckt in: Vier Vorträge aus der neueren Kunstgeschihte, Berlin 1868). Superintendent Pichhon aus Treuenbriezen: Die Stadt Salonichi. D'e Kl ster des Berges Athos. — Von Damaskus zu den Cedern des Libanon. — Prof. Haeckel aus Jena: Eine Bestei- gung des Pic's von Teneriffa und Besteigung des Etna. — Prof. Dr. Sachs aus Brandenburg: Ueber den Verfall der französischen Literatur unter dem zweiten Kaiserreih. — Ueber die Provence und die provénçalishe Sprache, besonders der neueren Zeit.
Reinke de Vos.
Der fränkishe Chronist Fredegar, der um die Mitte des 7. Jahrhunderts lebte, erzählt eine Fabel, wie der Fuchs eines zweimal gefangenen und das zweite Mal vom Löwen zerrissenen Hirsches Herz verschlingt und- dem Löwen gegenüber, der das Herz zu suessen begehrt, behauptet, der Hirsh habe gar kein Herz gehabt, „denn wie hätte“, sagt der Fus, „der ein Herz haben können, der hier wieder erschien, nahdem er das erste Mal mit genauer Noth entgangen war ?““
Diese Erzählung des Fredegar ist, wie Carl Schröder in der Vorrede zu seiner Ausgabe des „Reinke de Vos“ *) ausführt, das älteste urkundlihe Zeugniß für die Verbreitung der Thierfage in Deutschland. Aber diese Thiersage is nihts wesentlih Deutsches : \on das indische Alterthum kannte die Thierfabel, und auch: bei Völ- kern von durchaus anderer Abstammung und bei denen kein uralter Verkehr nahweisbar ist, sehen wir Thiersagen ; vielmehr verdankt sie einer allen Völkern gemeinsamen Anlage und Entwickelung des menschlihen Geistes ihre Entstehung. Wie aber im deutschen Mittelalter neben der Thierfabel ein Thierepos \ih entwidelte und die reisten Blüthen trieb, dafür bietet weder das Alterthum einen Vorgang noch die Fremde ein Seitenstück. Dieses Thier- epos ist aus deutschem, fränkishem Stamme erwachsen: die Niederlande, das nördliche Frankreich und das westlihe Deutsch- land waren es, wo dieser Zweig der Dichtung Jahrhunderte hin- durch seine Pflege und höchste Vollendung fand, und fie waren es aus\chließlich, denn die Grenzen dieser drei Landstriche hat das Thierepos niht überschritten.
Das erste hierher gehörige Gedicht i die lateinish gesrie- bene sogenannte Ecbasis, vielleicht noch dem 10. Jahrhundert angehörig und von einem lothrir genschen Geistlichen verfaßt, der im Bilde der Thiere seine eigene Fluht aus dem Kloster dar: stellte, Diese Ecbasis zeigt uns bereits die Feindschaft zwischen Fuchs und Wolf, fortan das Hauptmoment des ganzen Thier- epos: sie läßt uns durch den Wolf erzählen, wie auf den Rath des Fuchses der kranke Löwe dadurch geheilt ward, daß man ihn in das Fell des lebenden Wolfes einhüllte. Die weiterhin immer wieder verwandte Darstellung des Wolfes als Mönch tritt uns ebenfalls in der Ecbasis entgegen, in einer Weise, die uns vermuthen läßt, daß sie jenen Zeiten {hon ganz geläufig war. Verner erscheint hier, wie fortan aus\chließlich, der Löwe als der König der Thiere, während in früheren Zeiten, den Verhältnissen der deutschen Thierwelt durchaus angemessen, der Bär der Herrscher car: noch im 10. Jahrhundert redet der Mön Frou- mund von Tegernsee, der Verfasser des Ruodlieb, vom Bâren cui dominationem profitentur omnes bestiae.
Zwei Abenteuer der Thiersage, die Wallfahrt der Gemse Bertiliana und wiederum die Krankheit und Heilung des Löwen, beide Stoffe zusammenhängend durch das Alter des Wolfes, der
*) Deutsche Dichtungen des Mittelalters. und Sach-rklärungen, herausgegeben von Karl B (Leipzig: F. A, Brohaus, 1872.)
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in dem einen Falle als Greis, im andern als Jüngling er- \heinen will, bilden den Inhalt des Isengrimus, den ein \üd- flandrisher Geistliher zu Anfang des 12. Jahrhunderts verfaßte. Ihm \chloß \fich, nur wenige Jahrzehnte später, der Reinardus Vulpes des Magister Nivardus an, eines nordflandrischen Geistlihen, welcher den Isengrimus ganz, bald verkürzt, bald erweitert, in sein Werk aufnahm, aber eine bedeutende Anzahl noch anderer Abenteuer aus der Thiersage h'nzufügte, Aben- teuer, die von da ab nit wieder aus dem Thierepos vershwin- den, wie z. B. vom Fischfang des Wolfes, vom Pferd und dem Wolfe, von der getheilten Beute.
Waren die bisher erwähnten Dichtungen lateinisch und von Geistlichen verfaßt, so sehen wir bald nah dem Reinardus, etwa um das Jahr 1170, einen Dichter des Elsaßes, Heinrich, mit dem Beinamen der Gleißner (glichezâre, glichesære), mit einem deutschen Gedicht auftreten, welches er, die Nibelungen parodi- rend, Isingrîmes nôt nannte. Dieser Reinhard in urfprünglicher Gestalt ist nur noch in Bruchstücken vorhanden; ganz besigen wir es in einer Ueberarbeitung des 13. Jahrhunderts. “Vom Inhalte sei hier nur hervorgeboben, daß in ihm bereits die An- flage gegen den Fuhs und die dreimalige Vorladung desselben durch Braun den Bären, Diepreht den Kater | und Krimel den Dachs enthalten ist; Bär und Kater werden hier auf dieselbe Weise betrogen, wie \päter im Reinaert.
Heinrich dichtete seinen Reinhart nah einem französischen, uns jetzt verlorenen Originale, und nirgends hat die Fuchssage eine grôßere Verbreitung gefunden als in Nordfrankreih. Außer den mehr als 40,000 Versen, welhe den von Méon (Paris 1826) herausgegebenen Roman du Renart bilden und die aller- dings ziemlih willkürlih zusammengeworfen sind, kein organisch verbundenes Ganzes bilden und sogar erkennbar von verschiede- nen Verfafsern herrühren, besizen die Franzosen noch einen Re- nart couronné, den Renart bestourné des Rutebeuf, den Nou- veau Renart, alle aus dem 13. Jahrhundert, und aus dem 14. den Renart contrefait, lauter umfänglihe, aber flellenwéise ge- \hmadcklose, ja widrige Machwerke voll Unflätigkeit und Blas- phemie. Dennoch waren es einige Branchen des Renart, inson- derheit die 20., als deren Verfasser Pierre de St. Cloud“ zu nennen isst und welche den Prozeß des Fuchses behandelt, welche die Grundlage abgeben durften für das vorzüglichste Werk unter allen Thierepen, den niederländischen Reinaert, der nicht nur als Dichtung betrachtet zu dem Besten gehört, was das Mittelalter geschaffen hat, sondern daneben auch durch die Fülle rehtshistorisher Notizen, die er unbewußt uns überliefert, von höchstem Werthe ist. :
Zwei Dichter sind es, welhe am Reinaert ihre Kunst ver- \suht haben: der erste, bei weitem bedeutendere, der fch Willem nennt, behandelte nur die Abenteuer des Fuchses vor und wäh- rend des Gerichtes, seine Lossprehung gegen das Gelübde einer Pilgerfahrt und seine Uebelthaten gegen den Hasen und den Widder, also das, was den Inhalt des ersten Buches im Reinke bildet. Dieses Gedicht, welches in die erste Hälfte des 13. Jahr- hunderts fällt, wurde, nachdem es {hon vor 1280 ein gewisser Balduinus in eine lateinische versificirte Paraphrase umgearbeitet hatte, um die Scheide des 13. und 14. Jahrhunderts fortge- seßt, oder fast könnte man sagen wiederholt, gleichfalls auf Grundlage französisher Dihtungen. Denn alles, was den In- halt des cltern Reinaert “ausmaht: die Versammlung der Thiere, die Klagen derselben über den Fuchs, sein Erscheinen bei Hofe, seine lügenhafte Erzählung von den Schägen, durch die er den König blendet und veranlaßt, ihn loszugebèn, — alles das kehrt im zweiten Theil wieder, nur breiter, gelehrter, durhstreut mit kleineren Erzählungen, die zum Theil \{hon im Aesop \ih finden. Dieses vereinte Werk aber wurde ‘bald als aus Einer Feder geflossen angesehen, später in Prosa aufgelöst und mehr- fa als Volksbuch gedruckt (Gouda 1479; Delft 1485), {hon vorher aber zu pädagogischen Zwecken überarbeitet — denn die lehrhafte Natur der Thierdihtung ist immer erkannt worden; darum heißt auch im Reinke 6701 ver Dichter dê lêrer dê desse istôrien schrêf — von Sinrek van Alkmer, der am Hofe der lothringischen Herzöge Prinzenerzieher war: er theilte das Gedicht in Bücher und Kapitel, versah die Kapitel mit Ueberschriften und fügte eine moralifirende Glofse in Prosa bei.
Was das Verhältniß des niederdeutshen Bearbeiters zu seiner Vorlage angeht, so würden wir über tafselbe ein sicheres Urtheil erst dann haben können, wenn der ganze Dru, der nur in Bruchstücken vorhanden, uns vorläge. Indessen ist kaum zu bezweifeln, daß er ncht anders verfuhr, als man in Niederdeutschland zu thun pflegte. Wer Gelegenhéit haite, nieder- ländishe oder oberdeutshe Originale mit den niederdeutschen Uebertragungen zu vergleichen, der kann bemerkt haben, wie die- selben zwar im allgemeinen Wort für Wort der Vorlage folgten,
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Auf die Ehre eines Originals hat der Reinke keinen An|\pruch, aber seinem Ruhme und seinem wirklichen Verdienste geschieht darum doch nur wenig Abbruch. Denn einmal if er wirkli, wie au Grimm hervorhebt, ein gefüges und reinlihes Werk, doppelt be- merkenswerth und hervorragend bei der sonstigen Armuth der niederdeutschen Literatur in dieser Zeit. Sodann aber und vor- nehmlih um der geschichtlihen Wirkung willen, denn aus der niederdeutshen Quelle \{chöpfte die ganze spätere Literatur Euro- pas. „Was Reinaert“, fsagt Goedeke, mit dessen treffenden Worten wir \{chließen, „was Reinacrt nicht gelang, bewirkte Rei- neke. Er führte das Thierepos in die Hände des ganzen Volks, in die Studirzimmer der Staatsmänner und Gelehrten, wie in die Hände der Kinder und Vürger und Bauern, die (wie die Märchen ausweisen) ihr uraltes Eigenthum dichterish erhöht darin wiederfanden. Reineke gab den späteren Dichtern Stoff und Hintergrund für ihre künstlihen Thierdihtungen und zeugte eine Menge der besten Stücke der ältern Fabelbücher des 16. Jahr- hunderts, den Froshmäusler, den Flöhhaß, den Ameisen- und Müenkrieg und erweckte Goethe zu seinem herrlichen Gedichte, das wiederum, wie die besten Holzschneider des 16. Jahrhunderts dem Reineke ihren Grabstichel gewidmet hatten, Kaulbahs wun- dervolle Zeichnungen hervorrief. “
Reiseblätter. E (Vgl. Bef. Beil. Nr. 30 vom 26. Juli 1873.)
Es liegt auf der Hand, daß dieser fortdauernde Mafsen- verkehr aller Klassen einen umwandelnden Einfluß auf die Ge- sammtbildung der Nation ausüben muß; und zwar ebenso auf die Erweiterung des Gesichtskreises und der Kenntnisse wie auf die Art und Weise des Naturgenusses und damit auf die ganze Stimmung des Gemüthslebens der Bevölkerung.
„Wenn das Reisen — wie Seneca an Lucilius \chreibt — Dich auch weder besser noch vernünftiger machen wird“, \o ge- steht er doch zu, daß es seinem Freunde Kenntniß von fremden Völkern verschaffen und neue Gebirgsformen, unbekannte Ebenen, von unversieglihen Wassern durchrieselte Thäler oder die merk- würdige Natur eines Flusses zeigen werde. Hierin liegt aber das wesentlihe Moment für die vorliegende Frage über die ver- schiedenen Stufen des Naturgenusses. Je näher der Mensch der Natur steht, desto unbewußter und patriarchalischer is sein Verhältniß zu derseiben. Das gleihstarke Heimwch der Gebirgs- bewohner wie der Halligen der Nordsee hat hierin seinen Grund. Mit dem Reisen tritt die Vergleihung und Reflexion ein. Die unbewußte Zusammengel;örigkeit mit der Lokalität dcr Heimath wird zerrissen; aus der ersten Stufe des Gemüthslebens, dessen Welt die Heimath is}, versezt der Reiseverkehr den Einzelnen wie
- die Massen in die zweite Stufe der Reflexion, welche in dem Grundsaß: „ubi bene, ibi patria“ d. h. in der vollständigen Loslösung von der Gemüthswelt der Heimath zu ihrem einseiti- gen Extrem ausartet.
Aus diesem Kampfe zwischen Heimath und Fremde entwickelt sih die dritte Entwickelungsstufe des Naturgenusses, in welcher die heimathlihe unbewußte Empfindung sih zu einem bewußten Allgemeingefüßl erhebt, welches die eigenthümlihen Schönheiten Und die verschiedenartigen Charaktertypen der Heimath und Fremde mi! verständnißvoller Hingebung zu genießen vermag. Erst von diesem Standpunkt qus is eine wissenschaftlihe Betrachtung des Naturgefühls möglich.
Die Frage, wie das Reisen auf die Entwickelung desselben wirke, kann nicht aus dem Gesammtbildungsstande der Völker herausgerissen und allein beantwortet werden; sie bildet nur einen Theil der geographishen Ethnographie. Von den Vätern der Geographie bis auf unsere Tage is der Zusammenhang des Menschen mit der ihn umgebenden Natur der Gegenstand viel- faher Untersuchung gewesen.
Erst in neuerer Zeit jedoh hat man angefangen, das Na- turgefühl der Völker einer eignen und selbständigen Erörterung zu unterziehen,
Noch Kant, obwohl zum Professor der Physik und Meta- physik bestellt, hat die wissenshaftlihe Erforshung des Natur- gefühls nicht in das Gebiet seiner Philosophie aufgenommen.
In seiner im Jahre 1798 erschienenen Anthropologie ift dem Gefühl für die Schönheit der Natur weder in dem
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Anstalt am 1. Januar 1871 mit einer er gedachten Anstalt aus
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General-Direktion ; ch Preußischen Militär-Wittwen-Pensions-Anstalt,
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Den seitherigen 2. Arzt der Provinzial-Irren-Heilanstalt zu ini
Leubus, Dr. Jung, zum Direktor dieser Anstalt zu ernennen Den Amtskommissär Cannabich zu Sondershausen
Der unter Nr. 33,33
Den Kaufmann T Rentner Carl Vasfsoll und Hermann H
Berlin, Dem Oberle
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folge der von der Stadtverordnetenversammlung zu Beut der Stadt Beuthen für die geseßliche zwölfjährige Amtsdauer, und
Oberschlesien getroffenen Wahl, als besoldeten Bei für die geseßliche sechsjährige Amtsdauer zu bestätigen.
der von der dortigen Stadtverordnetenversa
Wahl gemäß, als unbesoldete Be icherung von 200 Thlrn.
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Abschnitte „Vom Gefühl der Lust und Unlust“, noch in der Charakteristik der verschiedenen Nationen eine Stelle eingeräumt. Nur gelegentlih bei der Erklärung des Erhabenen wird als Bei- spiel „der Donner über unsern Häuptern oder ein hohes Ge- birge“ angeführt und bei der Charakteristik der Einbildungs- kraft das Heimweh der Schweizer und der Westfalen und Pom- mern mit den folgenden Worten erwähnt, welche den Standpunkt genügend bezeihnen, auf welher Kant in dieser Fcage stand:
„Das Heimweh der Schweizer (und wie ih es aus dem Munde eines erfahrenen Generals habe, auch der Westfalen und der Pommern in einigen Gegenden), welches sie befällt, wenn sie in andere Länder verseßt wecden, ist die Wirkung einer dur die Zurückrufung der Bilder der Sorgenfreiheit und nachbarlichen Gesellschaft in ihren Jugendjahren erregten Sehnsucht nah den Oertern, wo fie die sehr einfachen Lebensfreuden genofsen, da sie dann na dem späteren Besuche derselben \sih in ihrer Erwartung sehr getäusht und so auch geheilt finden; zwar in der Meinung, daß sich dort Alles sehr geändert habe, in der That aber, weil sieß1hre Jugend dort niht wiederum hinbringen können; wobei es doch merkwürdig is, daß dieses Heimweh mehr die Landleute einer geldarmen, dafür aber durch Brüder- und Vetterschaften verbundenen Provinz, als diejenigen befällt, die mit Gelderwerb E sind und das patria ubi bene \fich zum Wahlspruh machen.“
Dem entsprechend betrachtet Kant in der Einleitung seiner Schrift auch das Reisen nur als ein Mittel für den „Welt- bürger“ sih Menschenkenntniß zu vershaffen. Er knüpft daran die folgende arafkteristishe Bemerkung über den Werth und die Bedeutung des Reisens :
„Eine große Stadt, der Mittelpunkt eines Reichs, in welchem sih die Landeskollegia der Regierung desselben befinden, die eine Universität (zur Kultur der Wissenschaften) und dabei noch die Lage zum Seehandel hat, welche durch Flüsse aus dem Innern des Landes sowohl, als au mit angrenzenden entlegenen Ländern von verschiedenen Sprachen und Sitten einen Verkehr begünstigt, — eine solche Stadt, wie etwa Königsberg am Pregelflusse, kann hon für einen \chicklihen Play zu Erweiterung sowohl der Menschenkenntniß als auch der Weltkenntniß genommen werden, wo diese, auch ohne zu reisen, erworben werden kann.“
Als Alexander von Humboldt im Mai 1807 in „den Ansih- ten der Natur“ dem Publikuw eine Reihe von Arbeiten übergab, die im Angesicht großer Naturgegenstände, auf dem Ocean, in den Wäldern des Orinoco, in den Steppen von Venezuela, in der Einöòde peruanisher und mexikanisher Gebirge, entstanden waren, verfolgte er dabei den doppelten Zweck: Ueberblick der Natur im Großen und Erneuerung des Genusses, welchen die E Ansicht der Tropenländer dem fühlenden Menschen gewährt.
Prägnanter hat er eine Reihe von Jahren später in der Vorrede zur zweiten Ausgabe (1845) die zwiefache Richtung dieser Schrift bezeichnet als „ein sorgsames Bestreben, dur lebendige Dar- stellungen den Naturgenuß zu erhöhen, zugleich aber nah dem damaligen Stande der Wissenschaft die Einsicht in das harmo- nische Zusammenwirken der Kräfte zu vermehren.“ Es ret sich hiernah für Humboldt niht um einen reinen s\cientifishen Zweck, sondern um die „ästheti\che Behandlung naturhistorischer Gegenstände,“ und — wie er 1849 fich ausdrückt — „großer Naturscenen.“
Die Ansichten der „Naturbilder“ wurden dur die ihnen eigen- thümlihe ästhetische Behandlung der Ausgangspunkt eines neuen Literaturzweiges, der — später mit dem Namen „ästhetische Geegraphie“ carafterisirt — \ich seitdem zu einem Zweige der Ethnographie ausgebildet hat.
Wtr treten in der ästhetishen Geographie aus dem Kreise der Naturokjekte in den Kreis der Empfindungen, welche die- selben in den Gemüthern der Menschen hervorrufen. Es handelt sich in derselben niht um die von der Phantasie entblößte reine Objektipität wissenschaftliher Naturbeschreibung, sondern um den Reslex der Außenwelt auf das Gefühl und die Einbildungskraft.
Wie die Naturwelt bei den verschiedenen Volksstämmen und in verschiedenen Zeitepochen auf die Gedanken- und Gemüthswelt eingewirkt, will die ästhetishe Geographie in stufenweijser Ent- wickelung von dem uranfänglihen unbewußten Zustand der Na- turvölker bis zu jenem Zeitpunkte schildern, wo allgemeine Kultur und wissenschaftlihe Naturforshung in Verbindung mit Phan- tasie und lebendigem Naturgefühl fich gegenseitig durchdringen und zu ciner Gesammtempfindung vershmelzen.
In den Ideen über die Physiognomik der Pflanzenwelt hat Humboldt die Eindrücke, welche die verschiedenen landschaftlichen Charaftere auf das Naturgefühl zu äußern vermögen, entwielt und auf die eigenthümliche Naturphysiognomie hingewiesen, welche jedem Himmelsstrich aussließlich zukommt.