1873 / 184 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 06 Aug 1873 18:00:01 GMT) scan diff

Artie; uer eti P Ap L T t A t)

0E 2 O E r d 8 S Lorvlincs ven

ü des jebigen Haupt-Dienstgebäudes in der Unterwasser- r. L go a die Amtslokalitäten, Komtoire, Tresore und einige Beamten-Dienrsiwohnungen enthält, verzögerte sich dur den Krieg von 1866 und andere störende Verhältnisse bis zum Jahre 1868. Die ursprünglichen Pläne des bereits er- wähnten Königlichen Bauraths Bürde auh für diesen Bau wurden nach scinem Tode mehrfachen Veränderungen unter- worfen und zumal auf spezielle Veranlassung des Finanz-Ministers Freiherrn von der Heydt durch den Geheimen Ober- Baurath Stüler eine neue Façade entworfen, während die innere Ein- richtung durch Anordnungen der Königlichen Münzdirektion wesent- liche Modifikationen erfuhr. Der Bau des neuen Haupt-Dienst- gebäudes ift durch den Königlichen Bau-Inspektor W. Neumann ausgeführt und im Jahre 1871 vollendet worden. Zum Schmuck der Façade sind die Schadowschen Reliefs von dem Münzgebäude am Werdershen Markt hierher übertragen und den größeren Dimensionen entsprechend, ppe N die Bildhauer Siemering nd Professor Hagen erweitert worden. : :

7 Ie De elt aun der inneren Betriebsräume der Königlihen Münze, welche früher dem Publikum ohne erhebliche Schwierigkeiten gestattet war, ist, seitdem die Thätigkeit aller Kräfte der Staatsanstalt dur die Ausprägung der neuen Reichs- Goldmünzen auf das Höchste angespannt worden is, ohne jede Ausnahme, untersagt. Die troyalledem in immerzu si wiederholenden Gesuchen um die Erlaubniß zum Besuche \ih kfundgebende Wißbegierde na der innern Einrichtung und dem Geschäftsgange der Reichs-Goldmünze möge in der nachstehenden ilderung einen einigermaßen befriedigenden Ersaß fident:

Mit Uebergehung der Komtoirs, Laboratorien und sonstigen Geschäftslokalen, welche im Erdgeschoß des in stattlicher und würdiger Gediegenheit erbauten und eingerichteten Hauptgebäudes gelegen sind, so wie mit Uebergehung der Hülfswerkstätten, der mechanischen Werkstatt, der Schmiede, Senk- und Härteanstalten, deren Charakter ein mehr allgemeiner is und deren Beschreibung zu weit führen würde, wollen wir einen Rundgang durch die eigentlihen Betriebsräume machen und einen ungefähren Be- griff von den Einrichtungen derselben zu geben versuchen.

Bei einem solchen Rundgange tritt man zuerst in das nah dem Hofe zu gelegene Betriebs - Komtoir, von wo aus die den Betrieb leitenden Beamten, die Münzmeister, die Metalle, welche verarbeitet werden sollen, Gold, Silver und Kupfer, den cinzel- nen Werkstätten auf großen und zugleich sehr genauen Waagen zuwiegen, die gele Bin Münzen oder Halbprodukte zurück

fangen und aufbewahren. |

n Das zu v An Metall wird von dem Brtriebs- Komtoir aus auf einem, in gleicher Ebene mit ihm liegenden Korridor in die erse Werkstatt, die Schmelzanstalt gebracht. Diese besteht aus 2 Abtheilungen aus der Vorschmelze und aus der Betriebs\hmelze. In der ersteren, der Vorschmelze, wird nur das anzukaufende Metall geschmolzen, um die Mischungs- verhältnisse der Gold- und Silberlegirungen genau feststellen zu können und sind da:u 5 offene und 4 gedeckte Schmelzöfen Vvor- handen. In der Betriebs\chmelze dagegen wird alles Metall, welches zu Münzen verarbeitet werden soll, geshmolzen, wozu 15 gedeckte Oefen dienen. In sämmtlichen Oefen, sowohl den gedeckten, als den offenen, stehen Tiegel von feuerfester Thon- masse, in welche das zu \{hmelzende Metall hineingethan und mit einem Deckel zugedeckt wird, während das Brennmaterial, Koks, Holzkohlen oder Steinkohlen um den Tiegel herum- geschüttet und dadurch das Metall in Fluß gebracht wird.

Sobald das Metall in den Tiegeln vollständig flüssig ge- worden, wird es gut durchgerührt und zunächst eine leine Quantität, als Probe zur chemischen Untersuchung des Mischungs- verhältnisses herausgenommen, der Ref aber mit großen eiser- nen Kellen ausgeshöpft. In der Vorschmelze wird das ge- \{chmolzene Metall in große offene Formen aus Eisen (,„Ein- güsse'’) gegossen und erhält darin die Form von Barren. In der Betriebs\chmelze dagegen wird das Metall in sogenannte „Gießflaschen“' (das sind eiserne, aus 2 Theilen bestehende Apparate, welche sih leiht öffnen und \chließen lassen) zu langen schmalen Streifen gegossen, welche den Namen „Zaine“ führen. In den Gießflaschen erkaltet das Metall sehr \{nell, so daß die Zaine fogleih herausgenommen und in ihnen, nachdem fie zuvor etwas mit Oel geschmiert sind, von Neuem gegossen werden kann.

Die zum Schmelzen verwendeten Tiegel haben sehr ver- schiedene Größen, in der Betriebs\chmelze werden Tiegel ver- wendet, welche 6—700 Pfund Silber aufnehmen können. Wenn die Zaine erkaltet sind, wird der an ihnen sißende Grad mit einer einarmigen Metallscheere abgeschnitten. Diese Abschnigzel, sowie alle beim Schmelzen entstehenden Abfälle, werden aufs Sorgsamste gesammelt und einer späteren Shmelzung hinzu- gesezt. Die Zaine selbst werden nah Feststellung des Gewichtes an die nächste Werkstatt, die Streckanstalt, abgeliefert.

Die Streckanstalt befindet si diht neben der Schmelze und befteht aus einem großen Saal, in welchem vier große und acht fleine Walzwerke und die Durhschneide-Maschinen, acht rotirende und aht Shraubenmaschinen aufgestellt sind, sämmtlich in der mechanischen Werkstatt der Königlihen Münge - gearbeitet und bewegt durch eine Borsigshe Dampfmaschine, die man hinter einer Glaswand in Thätigkeit sieht. Die Walzwerke verwandeln die Zaine allmählih in lang und immer länger gestreckte Metall- blechschienen, bis dieselben die für die einzelnen Münzsorten er- forderliche Dicke erlangt haben. Allmählih muß die Prozedur geschehen, weil sonst| Metallrisse an den Rändern entstehen könn- ten. - Selbstverständlih rollt sich unter den leßten Walzwerken ein zum Prägen von Einhalbsilbergroschenstücken bestimmter „Zain“ zu einer unabsehbaren Spirale zusammen, während der für Thaler- oder Zweithalerstücke bestimmte mäßige Dimensionen bewahrt. Bei der legten Streckung dürfen die Zaine sich nicht frümmen, sondern erhalten die Form gerader Schienen, was für die Dur(schneide-Maschinen, in welche sie nun kommen, erfor- derlih ist. Diese lehteren ähneln gewissermaßeu den Präge- maschinen, nur daß statt des untern Stempels an ihnen sih das runde Loch befindet, durch welches die, durch den von oben herabfahrenden, haarscharf geränderten Cylinder ausgestoßenen Metallplatten und Plättchen hinabfallen. Bewunderungswürdig ist die Präzision der an diesen Maschinen thätigen Arbeiter, welche darauf bedaht sein müssen, die „Sroten“, d. h. die nah dem Ausstoßen der Müngzplatten übrig bleibenden Reste der Metallschienen auf möglih| geringe Volumina zu be- \hränken. Bemerkenswerth is übrigens noch, daß der Cylinder, welcher die Münzplatten aus \tößt, an feiner untern Fläche in \chiefer Ebene abgeschnitten ist und deshalb \ceerenartig wirkt, weil sons eine Krümmung und Höhlung auch der stärkeren Münzplatten unvermeidlich wäre. Die durchlöcherten Metall- schienen oder „Schroten“ werden darauf noch in diesem Raume in Stücke gebrohen und in Mörsern derart zusammen- und in- einandergeshlagen, daß sie herausgenommen möglichst fompakte Massen bilden, die sich zuin Wiedereinshmelzen eignen und „Schrotenköpfe“ genannt werden.

Die herausgesnittenen Münzplätthen wandern „nunmehr zunächst nah dem „Glühraum.“ In den sechs darin, befind- lihen Glühöfen, die für diesen Zweck nur mit Torf geheizt wer- den, erhalten die Metallplatten sowie die Zaine die ihnen unter den Walz- und Streckmaschinen verloren gegangene Weichheit und Elastizität wieder, ohne welche sie die Prägung bezüglich Streckung nicht würden vertragen können. Nur die Goldplatten werden in verschlossenen „Muffeln“ geglüht, die übrigen Metalle frei in großen eisernen Pfannen, welche in die cisernen Muffeln des Glühofens hineingeshoben werden. Das zum Kühlen der Zaine verwendete Wasser wird nah dem Keller in bestimmte Bottiche geleitet, um auch die in ihm abgelagerten Metalltheil- hen nicht verloren gehen zu lassen. i L

Die nächste Manipulation, die mit den “ausgesnittenen Münzplatten vorgenommen werden muß, geschicht eine Treppe höher in den JIustir- und Rändel-Lokalitäten. In dem Justir- faale fißen gegenwärtig hundert Justirer, welche jedes einzelne Münzstück auf feinen Waagen wägen und von demselben, wenn es zu schwer i, mit einem kleinen Hobelapparat, fo viel ab- \haben, bis es das vorschriftsmäßige Gewicht hat. Alle dabei zu leiht gewordenen Stücke werden wieder einges{hmolzen. Jeder Iustirer is mit einer einerseits um seine Hüfte, andererseits am Arbeitstische befestigten Lederschürze versehen, in welcher sich au die feinsten Metallspähne ansammeln, um später wieder in grô- ßeren Mengen vereinigt zusammengeshmolzen zu werden. Troß aller Vorsicht finden aber dennoch einzelne Partikelhen ihren Weg auf die Diele, wo man sie, zumal die glänzenden Gold- partikelchen, wie leihten Staub blinken sehen kann. Die Dielen dieses Saales, des anstoßenden Rändelzimmers, werden daher sorgsam allabendlih gefegt, noh sorgfältiger allwöchentlih ein- mal gereinigt und der Kehricht, die sogenannte „Rräge““, ange- sammelt und zugutegemacht. A

Durch ftetige Vereinfahung des Justirverfahrens hat das Justirerpersonal beständig vermindert werden können und steht der gänzliche Fortfall dieser Arbeiter-Kategorie, bis auf das immer erforderliche Aufsichtspersonal, in nicht zu ferner Aussicht, wenn die jezt nur noch probeweise in Betrieb geseßten Sortir- und Hobelmaschinen sih, wie es den Anschein hat, bewähren sollten. Diese fehr geistreih erfundenen Maschinen sind von dem Mechaniker Ludwig Seyß in Aßgersdorf bei Wien gearbeitet. Eine lebte, endgültige Durhprobung haben alle Platten noch im Ober-Iustirzimmer zu bestehen. i: L

Die fünf Rändelmaschinen in einem anstoßenden Raume sind, so finnreih sie auch konstruirt sind, zwar keine neue Erfin- dung, jedoh aus den mechanischen Werkstätten d:r Münze hervor- gegangen. Die Münzplatten werden durch Maschinenkraft ziwi- schen zwei, mit den betreffenden Randgeprägestempel versehene, Leisten hindurhgezwängt, von welchen eine feststeht, während die andere beweglih i} und die Drehung der Müngzplatte um ihre Axe bewirkt. Noch eine wichtige Prozedur haben die soweit vorbereiteten Metallplatten zu bestehen, ehe sie das Werthgepräge erhalten können, die Bei ze. Zwei Beiz- und vier Scheuerfässer, durch Dampfkraft in Bewegung geseßt, und zwei Trocken- Und Kochapparate neuer Konttruktion dienen dazu die Münzplättchen von dem oxydirten Metall und allen Unreinigkeiten, die si bei der Bearbeitung angeseßt haben, zu befreien. Durch verdünnte Schwefelsäure, welche fich in den Beizfässern befindet, wird das oxydirte Kupfer aufgelöst und durch nachheriges Scheuern mit pulverisirtem Weinstein in den Scheuerfässern, wird den Platten eine reine Farbe gegeben. E i

Wir gelangen endli in den Prägesaal. In demselben stechen in zwei Reihen achtzehn Maschinen Uhlhornscher Kon- struktion. Neun derselben, meistens kleinere, sind aus der Fabrik ihres Erfinders, des Dr. Uhlhorn in Grevenbroih bei Neuß selbst hervorgegangen, die anderen neun größeren sind nah sei- nem Prinzip, aber mit wesentlichen Veränderungen in der Kon- struktion, hier in der Königlihen Münze selber erbaut worden. Die wichtigsté Veränderung dieser Art besteyt in der Anbringung eines Sicherheitshebels, welcher bei vorfallenden Unregelmäßig- keiten, Ausfallen der erwarteten Prägeplatte, oder Einschieben zweier derselben auf einmal, Zufälligkeiten, die \onft stets einen nachtheiligen Einfluß auf die ganze Maschine ausübten und die Stempel mehr oder weniger beschädigten, sofort eingreift und die Maschine außer Gang seßt. Die Prägemaschinen, deren all- gemeine Konstruktion als ziemlih bekannt vorausgeseßt werden fann, werden dur gemeinschaftlihe Dampfkraft in Bewegung gesezt und arbeiten “mit überraschender Geräuschlosigkeit und Eleganz. Vor Einführung der neuen Reichs-Goldwährung hat die Berliner Königliche Münze auh für folgende deutsche Staaten die Münzenausprägung besorgt, für: die Großherzog- thümer Mecklenburg-Schwerin, Sachsen-Weimar und Mecklen- burg-Streliß, das Herzogthum Anhalt (früher auch für alle drei Linien zu Dessau, Bernburg und Cöthen), die Fürstenthümer Schwarzburg - Sondershausen, Schwarzburg - Rudolstadt, Reuß älterer und jüngerer Linien, Lippe-Detmold , Schaumburg-Lippe und Waldeck-Pyrmont und die freie uud Hanse-Stadt Hamburg. Seit Einführung der Reichsgoldmünzen werden hier, außer den preußischen, nur die Zwanzig- und Zehnmarkstücke für die beiden Mecklenburgischen Großherzogthümer und Hamburg geschlagen. In Jahren, in welchen vorzugsweise viel Scheidemünze geprägt wird, stellt sich die Stückzahl der zur Ausprägüng gelangten Münzen auf das Doppelte und Dreifache der Zahl heraus, die im vorigen Jahre erreiht worden ist, in welchem überwiegend Goldmünzen und, im Dezember, Siegesthaler geshlagen worden ind. Jn diesem Jahre 1872 gingen aus der Königlichen Münze in Berlin hervor: 7,991,827 einzelne Zwanzig - Markstücke, 3,922,722 Zehn- Markstüce, 68,925 mecklenburgische Zwanzig- und 15,600 mecklenburgische Zehn -Markstüe, 174,344 Sieges- thaler, 680,198 Zweiundeinhalb- Silbergroschenstüce, 1,781,094 Silbergroschen, 943,381 halbe Silbergroschen, 1,917,820 Drei- pfenningstüccke und 1,121,292 Pfenninge, zusammen 18,617,203 einzelne Münzen, im Gesammtwerthe von 67,191,303 Thaler und 6 Silbergroschen.

Christiania.

In der Nähe der alten Residenz der Könige Norwegens, Opslo oder Aslo, die Harald Harfagr im Jahre 1060 gründete, liegt an der innersten und nördlihsten Bucht des 13 Meilen langen, sich vom Skagerrak nord- und landeinwärts erstreckenden, von fruchtbaren, wohlangebauten Landschaften umkränzten gleihnami- gen Fjords, am Fuße des Egebergs, die seit 1814 zur norwegi- hen Hauptstadt erhobene Stadt Christiania, jegt Sig des nor- wegishen Storthings und der Hauptbehörden, einzige Univer- sitäts\sttadt des Landes und Hauptgarnison. Dpslo dagegen, welches früher vier Kirchen hatte, im Jahre 1306 eine Kirchen-

versammlung und 1589 die feierliche Vermählung König Iakobs VI..

von Schottland und der Prinzessin Anna von Dänemark in ihren Mauern sah, is seit der großen Feuersbrunst im Jahre 1624 zu einer Vorstadt von Christiania herabgesunken. Nur

das alte Stiftsgebäude, welches vom Brande vershont ge- blicben war und restaurirt wurde, ist noch heute Resi- denz des Bischofs.

Christiania ift im Jahre 1624 nach dem Brande des alten Opslo von König Christian 1V. gegründet worden, von dem der Ort au den Namen erhalten hat. Die Stadt ift mit ge- nauester Regelmäßigkeit mit geradlinigen Straßen und massiven zweistökigen Häusern auf einem quadratischen Raum von 1000 Schritt in die Länge und Breite erbaut und zählt jeßt unge- fähr 75,000 Einwohner. Erst seit 1814, dem Jahre der Wieder- herstellung der Selbständigkeit Norwegens, erhob fi die Stadt zu ihrer jeßigen Bedeutung. Fast alle öffentlichen und zahlreiche Privathäuser sind seitdem entstanden. Unter den ersteren find die bedeutendsten das Schloß, die Universität und das Haus des Storthing. Das Schloß liegt auf einer Anhöhe an der Westseite der Stadt, 36 Meter über dem Meere und wurde in den Jahren 1822 bis 1848 mit großer Mühe und bedeutenden Kosten nah dem Plan des Schloß-Intendanten Linstow erbaut. Um ebenen Boden für den Bau auf der früher gänzlih wilden Anhöhe zu gewinnen, war es nöthig, gegen 8000 Kubikklafter

Granitblöckte wegzusprengen, worauf erst im Jahre 1825 der - Grundstein gelegt werden konnte. Das Shloß wird ;

gewöhnlih nur einmal im Jahre auf fkurze Zeit von der Königlihen Familie bewohnt. Das Dach desselben gewährt eine herrliche Rundschau. Zu den Füßen des Beschauers nah Norden, Osten und Süden fich erstreckend, liegt die Stadt Christiania; nah Süden zu erblickt man den Fjord mit seinen Inscln und den ko:nmenden und gehenden Handels\chiffen. Den Hintergrund des anmuthigen Panoramas bildet cin bewaldeter Bergrücken. Alles vereinigt sih zu einem lebensvollen, farbenreihen Bilde, welches selbst im Winter, wenn die Meeresbucht zu Eis erstarrt ist und Schnee die Gegend be- deckt, durh die \{chönen Formationen und den Kontrast der dunkelgrünen Nadelholzwälder noch einen eigenthümlichen Reiz bewahrt.

In der Stadt selbst, zwischen der Prinzen- und Lille Strand- gade (kleinen Strand - Gasse), liegt das ehemalige „fongelige Palais,“ ein einfaches massives Haus mit nur einem Stockwerk, welches nur ausnahmsweise von der Königlichen Familie während ihres zeitweiligen Aufenthalts in Christiania bewohnt wird.

Durch die Carl-Johannsgade gelangt man vom Schlosse in östliher Richtung in den schönsten _Stadttheil. Unterhalb des Scloßparks liegen die Gebäude der Universität, welhe nah den von Schinkel revidirten Cntwürfen des Baumeisters Grosh während der Jahre 1841 bis 1853 für die 1811 gestiftete Hochschule im griechischen Style erbaut wurden und besonders reihe wissenschaftliche Sammlungen namentlih eine Bibliothek von çegen 150,000 Bänden enthalten. An der „Fredericia“ lehren in fünf Fakultäten (die philosophische ist in zwei getheilt ) 22 ordentliche, 12 außerordentliche Professoren und mehrere Lektoren. Die Zahl der Studirend-n beträgt ür Durh- \chnitt 700. In der Nähe der Universität erhebt si, mit der Vorderseite dem Schlosse zugekehrt, der ebenfalls in neuerer Zeit errichtete Bau für die Sizungen des Storthing. Zwischen Storthinghaus und Schloß liegt der „Studenterlunden“, ein kleiner Park, und weiterhin nach dem Storthinghaus der Eid- voldsplag, ein öffentliher Garten. Unter den anderen Plägzen

find noch zu nennen der Grev Wedel-Plaß mit Gartenanlagen

und einer Wasserkunst, der Exerzierplay mit dem neuen Arsenal und dem Logengebäude und der Bankplaß mit der Bank und dem Theater. Letzteres, früher das dänische genannt, beshränfkt fih bei einfaher Ausstattung auf gute Aufführung von Schau- ielen. r Tie Verschönerungen der Stadt, welche früher großentheils aus unscheinbaren Holzhäusern bestand, waren eine Folge der widerholten Brände, deren lehter größerer im Jahre 1857 einen ansehnlihen Theil Christianias zerstörte. Seitdem wurde die Mehrzahl der Häuser massiv und höher in modernem Styl wieder aufgeführt. Zu den hervorragendsten neueren öffentlichen Bauten gehören namentlih noch die 1358 vollendete Dreifaltigkeits- und die Erlöserkirche, das neue Stadthaus und das Gefängniß.

Außer der oben erwähnten Universität besizt Christiania eine Reihe anderer vortrefflicher Bildungsanstalten, wie die Kriegs\chule, ein militärishes höheres Lehrinstitut, und eine Na- vigations\hule, ein Gymnasium und eine mit der National- galerie verbundene Kunst- und Zeichenshule. Von wissenschaft- lichen und gemeinnüßgigen Vereinen haben die Gesellschaft für Norwegens Alterthumskunde, die Königliche Gesellschaft für Norwegens Wohl und der Kunstverein hier ihren Sig.

Die Stadt Christiania verdarkt ihrer günstigen Lage und dem vortrefflihen Hafen einen ausgedehnten Handel und hat in dieser Beziehung die alte Hansestadt Bergen längst übertroffen. Die Hauptexportartikel find Bauhölzer und Bretter, welche die zahlreihen Sägemühlen des Amtes Aggershuus (gegen 400) [liefern und wovon jährlich für circa 14 Mill. Speziesthaler (1 Speziesthaler = 13 Thlr. preuß.) ausgeführt werden. Die Einfuhr stellt jährlih ungefähr einen Werth von 9+ Mill. Speziesthaler dar. Die lebhafte Schiffahrt Christianias erstreckt fich nach allen Häfen Norwegens bis nach dem Nordkap und Gothenburg, ferner nah Kopenhagen, Amsterdam, London, Hull, Hamburg, Lübeck u. #. w. In harten Wintern dient die nur felten zufrierende Bucht der 5 Meilen entfernten Stadt Dröôbak

als Hafen.

Auch die industrielle Thätigkeit Christianias und des Amtes

Aggershuus isst nit unbedeutend. Es bestehen hier namentlih zahlreiche Baumwollspinnereien und Webereien, ferner mechanische Werkstätten, Papier- und Oel-Mühlen, Seifensiedereien, Brannt- weinbrennereien, Brauereien, Tabaffabriken u. \. w., an denen auch deutsche saufleute und Handwerker betheiligt find.

In der näheren Umgebung Christianias ist noch die an- muthig gelegene Königliche Villa Oscarshall auf der Halbinsel Ladegaard zu erwähnèn, an welche leßtere sih interessante histo- rishe Grinnerungen knüpfen. Von der ebenfalls nicht weit ent- fernten 1400 Fuß über dem Meere gelegenen Frognersäter (Säter, Sennhütte) genießt man eine prächtige Nah- und Fern- sicht, so daß das Auge bei klarem Wetter selbs die mit ewigem Schnee bedeckten höchsten Gipfel der Gebirge in Thelemarken und Valders erreicht. A

Die der Stadt gegenüberliegende alte Burgfestung Aggers- huus auf der Westküste des Fjordes dient noch jeßt zum Schutz des Hafens und der Stadt. Historish merkwürdig ist auch die nördlih vom Schlosse gelegene Ortschaft Agger mit einer der ältesten Kirchen im Stifte Christiania, deren Erbauung man 800 Jahre zurückdatirt.

Redaktion und Rendantur: Schwieg?2r.

Berlin: Verlag der Expedition (Kessel). Druck: H. Heiberg.

Zwei Beilagen (einshließlich der Börsen-Beilage).

Beilage zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

A2 184. Mittwoch, den 6. August

1878.

Deffentlicher Auzeiger.

1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen. 2. Handels-Register.

3. Konkurse, Subhaftationen, Aufgebote, Vor- ladungen u. dergl.

Inseraten-Expedition

des Deutschen Reichs-Anzeigers

und Königlich Preußischen Staats-Anzeigers: Wilhelm-Straße Nr. 32.

5. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung u, s. w. ä Gren gfemten a eR N: Best . Jn telleEtabiisseinents, Fabriken u.Gro

7, Verschiedene Bekanntmachungen. S 8. Literarishe Anzeigen.

Inserate nimmt an die autorifirte Annoncen- i Rudolf Mosse in Berlin, Leipzig, See Aval furt a. M., Breslan, Halle, Prag, Wien, München,

Nürnberg, Straßburg, Zürih und Stuttgart.

4, Verkäufe, Verpachtungen, Submisfionen 2c. 9. Familien-Nachrichten.

Steebriefe und Untersuchungs-Sachen.

Der am 19. Juli 1873 hinter den Schlossergesellen ‘Carl Friedrich Wilhelm Gedan erlassene Steck- brief ijt erledigt. Berlin, 24. Juli 1873.

Königliches Stadtgericht, Abtheilung für Untersuchungsfa chen. Deputation 1V, für Verbrechen und Vergehen.

Bekanntmachung.

In unser Firmenregistec ist A A8

Nr. der Firma A. E, Pulst: die Firma ist durch Kauf auf den Kaufmann Adolph Oscar Conrad Pulst zu Rawicz Übergegangen ;

2) unter Nr. 173 (früher 141): Die Firma A. E. Pulst und als deren Inhaber der Kaufmann Adolph Oscar Conrad Pulst zu Rawicz.

Die Eintragungen find zufolge Verfügung vom 26, Juli 1873 am selbigen Tage erfolgt. Rawicz, den 2. August 1573. Königliches Kreisgericht. [M1346] Beka un tmachchun Das Handelsgeschäft, welches der Ka seph Friedländer zu Posen unter der Nr. 413 des- Firmenregisters eingetragenen Firma Theodor Mül- ler's Nachfolger zu Görlitz betrieben hat, ist auf den Kaufmann Hermann Horwiß zu Görliß durch Vertrag übergegangen und wird von demselben unter der nunmehr Nr. 437 eingetragenen Firma „Th. Müller's Nachf.“ fortgeseßt. Görliß, den 30. Juli 1873. Königlickes Kreisgericht.

Bekanntmach Als Prokurist der zu Nieder Li im Firmenregister unter Nr. 219 eingetragenen, der verwittweten Oberförster Albrecht, borenen Goeldner aus Schweidniß gehörigen andel8seinrihtung ist der Kaufmann Herrman Koehler aus Schweidniß in unser Prokurenregister unter Nummer 30 zufolge Verfügung vom 1. August 1873 heute eingetragen

L, Abtheilung.

E L S

Steckbrief. Der Halbhäusler Gottfried Ho manu aus Ober-Hetersdorf, Kreis Fraustadt, wegen ve: suchten {werén Diebstahls zu drei Monat Gefängniß rechtskräftig verurtheilt. Verfolgt von der Königlichen Kreisgerichts-Deputation die um Strafvollstreckung und Nachricht ersucht.

I. Abtheilung. u Fraustadt,

d Jos

[

Ediftal-Citation. Auf die Anklage der König- lichen Staatsanwaltschaft bierselbst vom 1. Juli cr. ist mittelst Beschlusses des unterzeichneten Gerichts vom 17. desselben Monats gegen 1) den Tuchmacher- Gesellen Karl Hugo Laube, geboren am 31. Januar 1849 in Sommerfeld, 2) den Tuchmächergesellen Johann Gustav (Christian) Siegert, geboren am 15. Juni 1849 daselbst, 3) den Buchhalter Karl Gottlieb August Steinke,

Abtheilung I.

eboren am 2. Juni 1849 : 4) den Tuchmachergesellen Herrmann einhold Julius Babe, geboren am 28. D 1850. zu Sommerfeld, 5) den Fleischergefellen Max Heinrich Riemann, geboren am 5. Juli 1851 daselbit, ist als verdächtig: sich dem Eintritte in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte dadurch zu_ entziehen gesucht zu haben, dcß sie ohne Erlaub- _niß das Bundesgebict verlassen haben und sich nach erreihtem militärpflihtigen Alter Bundesgebietes aufhalten, auf Grund des §. 140 des Reichs-Strafgeseßbuches und des Geseßes vom 10. März 1856 die Untersuchung eröffnet, und zum mündlichen Verfahren cin Termin auf den 8. Novem- ber cr., Bormittags 12 Uhr, im Sitzungszimmer des unterzeichneten Gerichts angeseßt worden. ihrem Aufenthalt nach nicht zu ermitteln gewesene Angeklagten werden zu obigem Termine hierdurh ediktaliter mit der Aufforderung vorgeladen, zur fest- geseßten Stunde zu erscheinen und die zu ihrer Ver- theidigung dienenden Beweismittel mit zur Stelle zu bringen, oder sfolhe dem m.terzeihneten Gericht jo zeitig vor dem Termine anzuzeigen, daß sie noch zu demjelben herbeigeschafft werden können. des Ausbleibens der Angeklagten wird mit der Unter- suhung und Entscheidung in contumaciam verfahren werden. Sorau, den 17. Juli 1873. Königliches Kreisgericht.

Handels-Negister.

i Handelsregister des Königlichen Stadtgerihts zu Berlin.

Zufolge Verfügung vom 4. August 1873 find am selbigen Tage folgende Eintragungen erfolgt : Die Gesellschafter der hierselbst unter der Firma: _ Treuherz & Elvesser : am 1. August 1873 begründeten Handelsgesellschaft (jeßiges Geschäftslokal: Heiligegeiststraße 3) sind die Kaufleute: 1) Louis Treuhe1z, 2) Max Elvesser,

__ist in unser Gesellschaftsregister Nr. 4570 eingetragen worden.

r Gesellschaftsregister, Nr. 3842 die hiesige Handelsgesell\haft in Firma: Gebr. Kantorowicz

vermerkt steht, ist eingetragen: _ Die Handelsgesellschaft ist dur gegenseitige Uebereinkunft aufgelöst.

Gelöscht ist: _ Firmenregister Nr. 7184 die Firma: Iulins Ruhemaun. Berlin, den 4. August 1873. Königliches Stadtgericht. Abtheilung für

u Guben, Vestéhenden,

außerhalb des

Lauban, den 1. August 1873 Königliches Kreisgericht.

T. Abtheilung. Bekanntmachun

Bei Nr. 76 unseres Gesellschaftsregif die Firma Christiansthaler Papierfabrik-Actien- Gesellschaft mit dem Siß in Zweigniederlassung zu Christiansthal bei Hadersleben eingeiragen steht, ist in Col, 4 heute vermerft worden:

Die Gesellschaft ist in Gemäßheit Beschlusses der Generalversammlung vom 27. Sehtember 1872 in Liquidation getreten und sind zu Liqui- datoren die Herren :

1) Dr. Gerhard Hachmann und

2) Konsul Friedrich Wilhelm Adolph Grove,

Beide zu Hamburg wohnhaft, bestellt, welche, Jeder allein, in Vollmacht des Verwaltungsrathes und der nah Maßgabe §, 24 der G.sellschaftsstatuten erwählten beiden De- putirten die Firma der Gesell]chaft in Liquida- tion zu zeichnen befugt sind.

Flensburg, den 1. August 1873. Königliches Kreisgericht. T. Abtheilung.

Bekanntmachung. Unter Nr. 977 unseres Firmenregisters is der Korn- und Mehlhändler August Friedrich Tams in Aller als Inhaber E B

g. ¿ Bekanntmachung. ters, woselbst

Unter Nr. 424 unseres Firmenregisters ist zufolge 1 ) Mai 1873 der Kaufmann Heinrih Deutsch zu Liegniß als Jnhaber der Heinrich Deutsch zu Liegniß eingetragen worden. niß, den 29. Mai 1873.

Sniglihes Kreisgericht. I. Abtheilung.

Bekannt

Verfügung vom amburg und einer

Be itmachung.

In unser Firmenregifter ijt sub laufende Nr. 46 die Firma des Kaufmann Richard Iaenish zu Schoenau und als deren Inhaber der Kaufmann Richard Jacnisch am 1. August 1873 eingetragen

Schoenau, den 1. August 1873. Königliche Kreisgerichts - Deputation.

In unser Genossenschaftsregister ift bei der unter Nr. 2 eingetragenen Genossenschaft Hypothekenbank-Berein (eingetragene Ge- nossenschaft) in Eilenburg, Col, 4 Folgendes eingetragen : 4 Die Genossenschaft ift durch Beschluß der Generalversammluna vom 7. Mat 1873 auf- gelöst. Der bisherige Direktor der Genossen- \chaft, Buchhändler C. W. Offenhauer hier, ist zum Liquidator bestellt und zeichnet in dieser Eigenschaft den Verein wie folgt : Hypothekenbauk-Berein (eingetragene Ge- nossenschaft) in Eilenburg, iquidation : ____C. W Offenhauer, : Die Gläubiger der Genossenschaft haben sih bei demselben zu melden. Eilenburg, den 6. Juli 1873. Königliches Kreisgericht. I, Abtheilung.

Abtheilung I.

daselbst heute eingctragen. : Flensburg, den 4. August 1873.

Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung.

In das hiesige Firmenregister ist am heutigen

Tage ceingeträgen '

sub No.' 964 die Firma A. Koyen und als deren Fnhaber der Kaufmann Ernst August Chri- stian Wilhelm Koyen in Plön.

Kiel, den 2. August 1873. j i Königliches Kréisgeriht. Abtheilung T.

Bekanntmach aus dem Handelsregister Herzo ; gerihts Meppen. Zum Folium §8, y Firma: Gebr. Meyer zu Meppen, ist heute das Erlöschen der Firma eingetragen. Meppen, den 31. Juli 1873. Herzogliches Amtsgericht. B. R l

In unser woselbst unter

Zufolge Verfügung vom heutigen Tage ist in unser Ge/jellschaftsregister Vol. 1

ing glichen Amts-

Silber & Herrmann zu Erfurt angehend in Col. 4 folgender Vermerk : : Der Kaufmann Eduard Gustav Bischoff ist aus dem Geschäfte ausgetreten ; dasselbe wird von den drei übrigen Gesellschaftern unter der bisherigen Firma fortgeführt, eingetragen worden. Erfurt, den 29. Juli 1873. Königliches Kreisgericht.

In unsere Handelsregister find zufolge Verfügung vom heutigen Tage folgende Eintragungen bewirkt

Civilsachen.

Bekanntmach aus dem Handelsregister Herzoglichen Amts- erichts Meppen. heute eingetragen:

Bekanntmachung In unserem Firmenregister ist die unte etragene Firma A. Plage in Brandenburg scht worden. Brandenburg, den 2. August 1873. Königliches Kreisgericht. Ferien-Abtheilung.

__ Bekanntmach Die Gesellschafter der am 31.

„Hoffmann & Liskowsky“

zu Memel errichteten offenen Handels gesellschaft sind der Kaufmann Johann Friedrih Wilhelm Hoffmann zu Memel und der Kaufmann Johann Ludwig Leo- pold Liskowsky daselbst

Dies ist unter Nr. 82 des Gesellschaftsregisters eingetragen am 2. August 1873,

Memel, den 2. August 1873.

Königliches Kreisg-richt. Handels- und Sar s-Penutaton,

r Nr. 337 I. Abtheilung.

Auf Fo1, 92 ifi Firma: A. Meyér, Ort der Niederlassung: Meppen, Firmeninhaber: Abraham Mever zu Meppen. Meppen, den 31. Juli 1873.

Herzogliches. Ar v6. Russell

a, in das Einzelfirmenregister Vol. T. unter Nr. 2' 4 die Firma Schmidt & Steingröwer be- treffend in Col. 6:

Der Kaufmann Wilhelm Ritter i Geschäft mit eingetreten und ist dasselbe unter der bisherigen Firma fortgeführt.

b. in das Prokurenregister Vol. I. unter Nr. 27 die für die“ genannte Firma dem Kaufmann S M ertheilte Prokura betreffend in

dl 8:

__ Die Prokura ist erloschen. c. in das Gesellschaftsregister Vol. T. unter Nr. 172 Firma der G sellschaft: __ Schmidt & Steingröwer. Sig der Gesellschaft ; Erfurt. Rechtsverhältnisse der Gesellschaft : Die Gesellschafter sind: 1) der Kaufmann Johann Gottlieb

dt Wilhelm Ritter,

ung. ait Juli 1873 unter t in das Auf Anmeldung ist heute in dem hiesigen Han- dels- (Firmen-) Register bei Nr. 807 vermerkt wor- den, daß das von dem bei Lebzeiten in Gummersbach wohnhaft gewesenen, nunmehr verstorbenen Kauf- l ) Fabrikanten Wilhelm Pickhardt medior daselbst geführte Handelsg:\häft unter der Firma: La a ickhardt medior“

mit dieser Firma auf dessen Wittwe, die in Gum- mersbah wohnende Handelsfrau Caroline, geborene Baum, übergegangen ist.

Sodann ist die genannte Wittwe Pickhardt, welche das Geschäft unter der bisherigen Firma „W. Pi hardt medior“ in Gummersbach für ihre Rechnung fortführt, als Jnhaberin dieser Firma unter Nr. 2535 des Firmenregisters heute eingetragen worden. Ferner ist in dem Prokurenregister bei Nr. 886 das Crlôschen der von dem nunmehr verstorbenen 2c.

manne Und

ann An Stelle des verstorbenen Kanzlei-Direktor Fuchs ist der Sekretär Goeß mit der Mitwirkung bei Bearbeitung der auf Führung des Genossenschaftsregisters bezüglichen Geschäfte be- t worden. Sensburg, den 24. Juli 1873,

Bekanntmachung. Gustav Schmi 2) der Kaufmann

Î Beide in Erfurt. Die Gesellschaft hat begonnen am 1. Juli 1873

dem Gustav Schmidt unter der Firma Schmidt & | Ewald Pihardt in Gummersbach früher ertheilten Steingröwer betriebene Geschäft. Erfurt, den 29. Juli 1873, Königliches Kreisgericht.

In unser Handels-Gesellschaftsregister Vol, T. Fo], 230 ist unter Nr. 173 Folgendes Firma der Gesellschaft: i Carl Met Nachfolger. Siß der Gesellschaft: Erfurt. Rechtsverhältnisse der Gejellschaft : Die Gesellschafter sind: 1) der Kaufmann Wilhelm Blum, 2) der Kaufmann Julius Bonsack, beide zu Erfurt. i T ne L Die Gesellschaft hat am 1. August 1873 mit Die Gesellschafter sind die in Cöln wohnenden Uebernahme des bisher vom Kaufmann Karl | Kaufleute Wilhelm Gladbach und Engelbert Hüßer Met hierselbst geführten Geschäfts begonnen, zufolge Verfügung vom heutigen Tage eingetragen

Erfurt, den 1. August 1873. Königliches Kreisgericht. T. Abtheilung.

Bekanntmach

Aus der in unserem Gesellschaftsregister unter Nr. 5 eingetragenen Handelsgesellschaft C. Heßler Comp. zu Schildau ist der eine Gescllichafter Fabrikant und Holzhändler Christian Heßler sen. aus Schildau am heutigen Tage ausgeschieden und an seine Stelle der Zimmermeister Robert Heßler aus Schildau als Gesellschafter eingetreten.

Dies ist unter dem heutigen Tage in die 4. Co- lonne bei Nr. 5 unseres Gesellschaftsregisters zufolge Verfügung vom heutigen Tage eingetragen.

Torgau, den 1. August 1873.

Königliches Kreisger:cht. T. Abtheilung.

Prokura vermerkt und unter Nr. 941 desselben Re- gisters eingetragen worden, däß die 2. Wittwe Pick- hardt für ihre Firma dem genannten Ewald Pick- hardt Prokura ertheilt hat. Cöln, den 2. August 1873. Der Handelsgerichts-Sekretär. Weber.

Auf Anmeldung ist heute in das hiesige Handels- (Gesellfhafts-) Register unter Nr. 1450 eingetragén worden die Handelsgesellschaft unter der Firma:

] „Gladbah & Hüter“, welche ihren Siß in Cöln und mit dem heutigen Tage begonnen hat.

und ist jeder derselben berechtigt, die Gesellschaft zu vertreten. Cöln, den 2. August 1873. Der Handelsgerichts-Sekretär. Weber.

Auf Anmeldung ist heute in das hiesige Handels- (Gesellichafté-) Register bei Nr. 1335 vermerkt respektive eingetragen worden, daß aus der zwischen den Kaufleuten Wilhelm Schütte und Carl Heféner in Côln unter der Firma: ;

A _nW. Schütte & Comp.“

in Eöln bestehenden Handelsgesellshaft am 1. l. M. August der Gesellschafter Wilhelm Schütte ausge- schieden, daß dagegen am nämlichen Tage der in Cöln wohnende Kaufmann Franz Nöggerath in die Gesellschaft eingetreten ‘ist mit dem gleichen Rechte, die Gesellschaft zu vertreten.

Cöln, den 2, August 1873.

Der Hande!sgerichts-Sekretär.

Weber.

__Auf Anmeldung is} bei Nr. 1417 des hiesigen Handels- (Gesellschafts-) Registers, woselbst die Han- delsgesellschaft unter der Firma:

„C. F- Wachendor} & Cie.“ zu Kradenpohlsmühle bei Bergish-Gladbach und als deren Gesellschafter 1) Carl Friedrich Wachendorff, Kaufmann zu Bergisck{-Gladbach und 2) Peter Win- delschmidt, Kaufmann und Papier - Fabrikant, zu Krahdenpohlsmühle bei Bergish-Gladbach wohnend, vermerkt stehen, heute die Eintragung erfolgt, daß der Gesellschafter Peter Windelschmidt aus der Ge- sellschaft ausgeschieden ist, und daß der Gesellschafter Carl Friedrih Wachendorff das Geschäft für seine Rechnung zu Bergisch - Gladbach unter der Firma „C. F. Wathendorff“ fortführt.

Sodann ift unter Nr. 2536 des Firmenregisters der Kaufmann Carl Friedrih Wachendorff zu Ber- gisch-Gladbach als- Inhaber der Firma

/ „C. F. Wachendorff“ heute eingetragen worden.

Cöln, den 2. August 1873.

Der Handelsgerichts-Sekretär. Weber.

_ Bekanntmachung.

Auf Anmeldung vom heutigen Tage wurde unter Nr. 837 des hiesigen Handels- (Firmen-) Registers eingetragen der in Saarbrücken wohnende Käufmann Friß Thoenes, welcher daselbst eine Handelsnieder- lassung errihtet hat, als Inhaber der Firma „Fritz Thoenes“.

Saarbrücken, den 4. August 1873.

Der Landgerichts-Sekretär. Koster.

Konkurse, Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.

[2264] Aufforderung

der Erbschaftsgläubiger und Legatare im erbschaftlihen Liquidationsverfahren.

(Konkurs-Orèdnung §8. 347. 348; Instr. §. 57.) Ueber den Nachlaß des Mühlenpächters. Louis

scjaftlich zu Neubrücker Bobermühle ift das “erb-

chaftliche Liquidationsverfahren eröffnet worden.

§ werden daher die sämmtlichen Erbschaftsgläubiger und Lgatare aufgefordert, ihre Ansprüche an den ae, dieselben mögen bereits rechtshängig sein oder nicht,

bis zum 1. Oktober cr. einshließlih

bei uns scriftilich oder zu Protokoll anzumelden. Wer seine Anmeldung schriftlich einreicht, hat zugleich eine Abschrift derselben und ihrer Anlagen beizufügen.

Die Erbschaftsgläubiger und Legatare, welche ihre Forderungen nicht innerhalb der bestimmten Frist anmelden, werden mit ihren Arsprüthen an den Nachlaß dergestalt ausgeschlossen werden, daß sië sich, wegen ihrer Befrièdigung nur an Dasjenige halten können, wäs nah vollständiger Berichtigung aller: rechtzeitig angemeldeten Forderungen von der Nach- laßmásse, mit Aus|{chluß aller seit dem Ableben des Erblassers gezogenen Nußungen, übrig bleibt. Die Abfassung des Präklusions-Erkenntnisses findet nach Verhandlung der Sache in der auf den 10, Oktober 1873, Bormittags 11 Uhr, in unserem Audienzzimmer Nr. 2“ anberaumten. öffentlihen Sißung statt. Crossen a. O., den 22. Juli 1873.

Königliches Kreisgericht. Ferien-Abtheilung..

[2266], Bekanntmachun

In dem Konkürse über das Bétiägen les Kauf- manns Edwin Krueger hier ist an Stelle des ver- storbenen J. Schimmelpfennig der Kaufmann Albert Weikusat hier zum Verwalter ernannt. Gumbinnen, den 2. August 1873.

önigliches Kreisgericht. T. Abtheilung. mit dem Eintritt des Wilhelm Ritter in das von ! Pickhardt seinem Sohne, dem Handlungsgehülfen

Königliches Kreisgericht, T. Abtheilung,