1873 / 185 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 07 Aug 1873 18:00:01 GMT) scan diff

Die Züinkerzförderung Deutschlands ist bedeutender als die irgend eines - andern Landes der Erde und- kommt für dieselbe fast aus\{ließlich Preußen in Betracht, dessen älteste und wichtigste Zink- erzlager in Oberschlesien in der Nähe von Beuthen liegen, während die in den Regierungsbezirken Arnsberg, Cöln, Düsseldorf und Aachen be- findlichen ‘erst später aufgeschlossen: worden find. Die Gesammtförde- rung “Preußens betrug im Jahre 1871; 6,613,938 Ctr, nämli 5,7205418 Ctr. Galmei- und: 893,420 Ctr. Blende im Werthe: von 1,760,983 Thlr. und waren hierbei die vorgenannten wichtigeren Be-

irke folgendermaßen betheiligt : j s Zahl dee Gruben. Poaliltia: Werth. Arbeiter. Oppeln 33 5,258,381 -Ctr. 968,824 Thlr. 6316 Arnêberg 21 599,077. „, 231,636" y 703 Cöln 22 357.818: 230,263» 19:4 Düsseldorf L 159,18 tis 15,229 110 Aachen 5 95,981 544, 98 Außerdem werden noch bei Förderung anderèr Erze in den Be- zirken Minden, Münster, Coblenz, Wiesbaden und Hildesheim Zink- erze mit gewonnen. Von den übrigen deutschen Staaten hat nur Baden etwas Zinkerz (1870: 63,945 Ctr. im Werthe von 11,381 Thlr.) geliefert. i e Mf f Bleïierze, welche theils allein, theils mit Zink-, Kupfer- und Silbererzen auftreten, werden nur in Preußen (den E Sia Oppeln, Arnsberg, Cöln, Coblenz, Aachen, Wiesbaden, und Hildesheim) in größeren Mengen gefördert; außerdem kommen fie nur noch im Königreich Sachsen und in Braunschweig vor. ch— ie Gesammtförderung beträgt etwa 2 ‘Millionen Centner jährlich im Werthe von etwas über 5 Millionen Thalern, von welchen der preußishe Bergbau allein 1,845,535 Ctr. im Werthe von 4,891,449 Thlr. lieferte. Hierbei waren namentlich folgende Bezirke betheiligt : j Produktion. Werth. Arbeiter. 286,389 Ctr. 984,837 Thlr. 1922 118,652 310/809 - j 2167 196,515 475,780 1176 52,984 147,269 4798 Aachen 574,618 1,196,906 1053 Wiesbaden 181,015 367,373 2532 Hildesheim 270,917 1,269,695 j, _4179 Für die Kupfererzgewinnung ift allein egt po Be- deutung, dessen wichtigste Gruben im Regierungsbezirk Merseburg, in der Gegend von Mansfeld, liegen; außerdem werden Kupfererze in größeren Mengen nur noch im Regierungsbezirk Arnsberg und 1m sog. Kommunion-Harze gefördert, dessen Produktion mit */7 Preußen, mit 3/7; Braunschweig gehört. In Preußen beschäftigte der Kupfererzberg- bau im Jahre 1871 6457 Arbeiter und ergab 4,280,889 Ctr. Erze im Werthe von 1,789,171 Thlr., von welchen auf die Mansfelder Gruben allein 3,564,617 Ctr. im Werthe von 1,592,195 Thlr. ent- fallen. Außer Preußen liefert nur noch Braunschweig in seinem -Harz- antheile etwas Kupfererze (ca. 65,000 Ctr.), während- die sonst noch vorkommende Gewinnung in Sachsen, Thüringen und Anhalt ganz un- erheblich ist. i Autzer den vorstehend genannten Erzen liefert der deutshe Berg- bau noch verschiedene andere, die indeß bei Weitem nit die hohe Wichtigkeit der genannten erreichen. Hervorzuheben sind davon nament- lih: Gold- und Silbererze, hauptsählich im Königreich Sachsen im MWerlhe von 1,3 Million Thlr., Zinnerze im Königreich Sachsen im Werthe von 105,000 Thlr., Kobalt- und Arsenikerze in Brenes und Sachsen für 80,000 resp. 20,000 Thlr., Manganerze in Preußen, Thüringen, Nassau für 190,000 Thlr., Vitriolerze in Preußen, Sasen, Braunschweig für ca. 500,000 Thlr. Phosphorit in Preußen (Regie- rungsbezirk Wieébaden) für 280,000 Thlr.

Oppeln Arnsberg Cöln Goblenz

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Ueber das Königreich Aschanti veröffentlichen die „Times“ folgende Einzelheiten, welche auf Angaben des Prinzen Offa Anjsall beruhen, der ein Oheim des Königs von Aschanti und gegenwärtig Kriegsgefangener zu Freetown auf der Sierra- Leone-Küste ist. j i e

Koffi Calcalli, der jetige König von Aschanti, ist 36 Jahre alt und der achte Monarch, der seit dem Tode Sai Tutus, des Gründers der as, antischeu Macht, über dieses Land regiert. Vor Sai Tutu waren die Ascbantis ein kleines Völkchen, das im stetigen Kampfe mit feinen Nachbarstämmen lebte, aber seit seinem Tode im Jahre 1700 der mächtigste Stamm is. Nach einer langen Eroberungslaufbahn wurde Sai Tutu in der Schlacht bei Coromanti von den Akims an einem Freitage ers{lagen, und seitdem ist der heiligste Schwur eines Aschanti „Meminda Coromanti“, d. h. bei Coromanti Sonnabend! womit sie sagen wollen, daß, wenn fie etwas mißachteten, man von ihnen glauben solle, sie haben gar keine Rücksicht für das Scbitsal Sai Tutu's, Der Nawhfolger des großen Sai Tutu auf dem Königsthron war sein Bruder, Apu Ku, der Aschanti fonsolidirte, die Afims unterwarf und eine Revolution seines Adels, dessen Macht er hatte beshränken wollen, zu unterdrüdcken hatte. Sai Cudschoe war nach Saï Tutu derjenige König, welcher am meisten zur Vergrößerung des Reiches Aschanti beigetragen hat. Er erreichte ein sehr hohes Alter. Sein Nachfolger wurde in einer Empörung entthront, und währeud der Regierung von. dessen Nachfol- ger Sai Tutu Quamina wurde der erste Krieg mit den Engländern geführt. Sir Charles M'Carthy, der im Jahre 1824 Gouverneur von Cape Coast Castle war, zog, als Unterhandlungen nichts fruchte- ten, gegen die Aschantis zu Felde, welche den Prah überschritten und bei Ésmacow auf die Engländer stießen. Sir Charles hatte die Macht des Feindes bedeutend untéers{chäßt. Jn einer furhtbaren Schlacht wurden die Engländer mit den verbündeten Eingeborenen vernihtet. Der Gouverneur und fast alle europäischen Offiziere verloren ihr Leben. Die Köpfe wurden von den Leibern abgeschnitten, und, während leßtere der Verwesung überlassen wurden, brachte man erstere im Triumphe nah Commassie, wo sie noch heute gezeigt werden. An hohen Fest- tagen ‘trinkt der König von Aschanti aus dem zu einem Becher umgeshaffenen Schädel des unglücklichen Sir Charles M'Carthy. Diejer Schädelbecher wird zusammen mit der Krone und den König- lihen Schäßen in der Bantamah zu Commassie aufbewahrt Jn die Regierungszeit Quawedahs, der im Jahre 1867 starb, fällt der zweite unblutige Krieg der Aschantis mit den Engländern. Am 26. August 1867 wurde der gegenwärtige König der Aschantis, Koffi Cal- calli, gekrönt. Er ist der Sohn Koffi Tutis, eines der vornehm- sten Aristokraten, und Effnah Cobis, der Tochter Ossu Ansahs, die jeßt Königin-Mutter ist. Der König Koffi Calcalli ift ein zwar ununterrichteter, aber doch sehr e ann. Er ift mit- telhoch, hager, mäßig in seinen Gewohnheiten, sprichwörtlich frei- gebig und gastfreundlih und nimmt lebhaften Antheil an der Regie- rung. Er trägt einen etwas längeren Bart, als üblich ist, wie alle Mitglieder der Königlichen Familie, ohne die geringste Blutvermischung Jr ager ais seine Landsleute und ist eher einem Mauren als einem

eger ähnlich. Er besißt mehrere Frauen. Nach den A eoac ien darf der König eine unbegrenzte Anzahl von Frauen haben. Aschanti bekleidet die Königin-Mutter einen höheren Rang als alle Weiber des Königs. Sie ist die einzige Frau, welche sih in Staats- geschäfte mi1chen darf. Die gegenwärtige Königin-Mutter ist Effnah Sawah oder besser bekannt bei ihrem Mädchennamen, Effnah Cobi. Sie besißt einen sehr großen Einfluß auf den König und darf als eine befähigte Frau frei und unver|scleiert ausgehen. Wenn aber ein Aschanti auf das unverschleierte Gesicht einer der Königsfrauen sicht, dam ist Tod die sichere Folge. Die Frauen des Königs werden mit größter Strenge bewacht und leben abgeschlossen in der Frauenabthei- lung des Palastes, wo große und wohlgepflegte Gärten sich befinden. Nur die Frauen des Königs werden so sorgfältig bewacht, alle anderen Éônnen ungehindert ernen.

Der König von Aschanti hat keinen eigentlichen Premier-Minister. Doch darf man die Offizianten seines Haushalts, Bossumul Tia und Appiah, als seine Haupt-Minister ansehen, die einen großen Einfluß auf ihn ausüben. Das Kommando der Armee, welche jeßt Cape Coast angreift, war ursprünglih einem der reihsten Magnaten, Amanguah Pia, anvertraut worden, dessen Güter in der Nähe von Gommassie liegen. Er bekleidet den Posten eines Gouverneurs und

Konservators der Bantammah, d. i. eines großen befestigten Baus, in welchem die Gräber - der Könige, die Krone und die Schäße sich befinden und welches gleichzeitig: als Kriegsarsenal dient. Dort bringt der König jährli 20 Tage in Abgeschlossenheit zu. Der ge- nannte Amanguah Pia ift ein bedeutende: Fetdherr, dem der kleine alte und weißhaarige Assa Maguantah, als Generalftabschef , treu ur Seite steht. Die Soldaten haben das größte Vertrauen auf die Eähigkeiten dieses nahezu sicbenzigjährigen Mannes. Er hat si in Innern und in dem zweiten

Kriege der Aschantis- mit den Engländern ausgezeichnet. Adelu-Baffu ist ein- anderer bedeutender, aber wilder und graujamer General, Er hat auf einer Expedition vier Europäer, zwei deutsche Müsionäre, einen französischen und die: Frau eines der deutschen Missionäre ge- fangen genommen, und diese find noch zu Commassie in Haft. Adumu ist, wie der Herzog von Cambridge, das permanente Haupt der Armee und Kommandant en chef: Er nimmt nie aktiven Antheil. in Kriegs- zeiten, sondern giebt nur Rathschläge über militärische Organisation und Ernennungen. Der König von Aschanti stellt sih für O niht an die Spibe des Heeres, außer wenn dasselbe in seiner Ge- sammtstärke auszieht oder der König cin: feierlihes Gelübde lösen will. Dann aber begleiten ihn die bochgestellten Magnaten mit ihren eigenen Truppen. In dem jeßigen Kriege hat der König die Heeres- leitung in Person übernommen, Amanguah Pia kommandirt den Vor- trab, und der alte Stabschef Assa, dem alle Generale untergeordnet sind, arbeitet die Pläne ans. : 5 Der König von Aschanti geht niemals barfuß, sondern trägt stets reich mit Juwelen beseßte Sandalen und wird auf Reisen in einer Hängematte getragen. Diese Hängemattenträger refrutiren sich sämmtlich aus einem Stamme" im Innern des Landes. Der König ist unter dem Volke fenntlich durch die Pracht und den Glanz seinec Tracht. Er und. die Häuptlinge tragen in Kriegszeiten weite türfishe Hosen aus verschiedenfarbigen Stoffen. Die Gemeinen tragen nur eine Tunika und keine Hosen. Als der König fih ins Lager begab, begleitete ihn der mächtigste aschantische Magnat, der gewaltige Fürst von Jaben, der eben nur in den Krieg zieht, wenn der König in Person es thut. Er brachte bedeutende Verstärkung mit sid, und is im Stande, dur seine eigene Vasallen ein Heer von 15—20,000 Mann zusammenzubringen. Dem Range nach fommt dieser Fürst gleich nach dem Könige. Puku und Fürst Mampon folgen sodann mit den bedeutendsten Verstärkungen, denn von diesen vermag jeder 7—10,000 Mann zu stellen. Meistens \{chick der aschantishe Heerführer, der seinem Gebieter für die Ausführung der Befchle desselben mit dem Kopfe haftet, ehe es zu einem Kamyf fommt, eine Liste seiner Forderungen mit einem fkurzen und einem langen Stabe an den Feind. Der kurze Stab bedeutet Nachgeben und einen furzen Krieg, der lange Widerstand und daher einen langen Krieg- Commassie ist die Haupt¡:adt von Aschanti, wenn au nit die be- völferiste. Die Stadt is \{chön gebaut und hat breite Straßen. Der Königspalast ist ein mächtiges, aus behauenen Steinen aufge- führtes Gebäude. Es ist zweistöckig und hat große und einige jehr hohe Zimmer. Dieser Palast und die hon erwähnte Bantammah sind die beiden hauptsächlihsten öffentlihen Gebäude zu Commassie. Zu dem Palaste gehört ein großec Hofraum, in wel- chem der König mit seinem Adel Rath pflegt. Er ißt auf einem niedrigen Throne, die Pairs rings herum, doch so, daß die Mäch- tigsten ihm zunächst fißen. Vor dem Throne is Raum gelassen für den jedesmaligen Redner. Die beiden Hauptpläße zu Commassie find der Marktplaß und der e pr vab ta ; der leßtere so genannt von einer auf demselben stehenden Kriegstroph*e, einer vor vielen Jahren den Holländern abgenommenen Kanone. Hier sißt der König und spricht Recht und gewährt öffentlich Audienzen. Die Bevölkerung von Ce zählt 70,000 Personen. Salaga, die Hauptstadt des Fürstenthums FJabon, ist die volkreihste Stadt in Aschanti, etwa 200 englische Meilen von Commassie an der oberen Voltà gelegen, und berühmt wegen der dort gezüchteten Pferde. Zu Commassie wird viel Tuch fabrizirt, das dur feines Gewebe und Dauerhaftigkeit fich aus- zeichnet. Die aschanti)he Armee führt nur wenige Fahnen ins Feld und diese stehen ganz und gar nicht in Ehre. Was bei ihnen unsere Fahnen vertritt, das sind die Regenschirme der Häuptlinge und namentli des Kön'gs. Die Stelle, auf welcher der König sih im Felde befindet, ist weithin kenntlich dur den großen und kostbaren Schirm, den stets cin sehr hohstchender Edelmann vor dem Könige herträgt oder über ihn hin- hält. Der Schirm ist sehr groß, besteht aus rothen und shwarzen Sammet- dreiecken und ist prächtig mit Go!d geschmückt. Es fei hier bemerkt, daß der Schirm eines gewöhnlichen Häuptlings s{hon 1200 Thlr. kostet. Im Kiiege ist der König kostbar gekleidet und der Sammet, den er und die Häuptlinge dann besonders brauchen, kommt aus dem Innern des Landes, wahrscheinlich von Timbutku. Auch Munition verschaffen sich die Aihantis aus dem Innern Afrikas. Der Verlust des König- lichen Regenschirms ift die größte Schmach, die das ashantische Heer betreffen fann, auch ist der Verluft eines Regenshirms für jeden Pet eine große Schande. Keiner darf einen fo großen Schirm "esißen, wie der König, oder einen den Farben nach gleich arrangirten. Die Bewaffnung der Ashantis besteht in einer langen Muskete, deren Lauf allein über 5* lang ist, und einem speerförmigen Messer, das im Gurte steck und im Nahekampfe eine furchtbare Waffe is. Das Pulver führen fie in lederncn Beuteln, die Kugeln in einem in Ashanti fabrizirten Mattenwerke mit sich. Der vierte Theil der Armee is mit Karabinern bewaffnet, in die sie oft mehrere Kugeln zugleich stecken, und mit sechs Fuß langen Lanzen. Das Heer wird gänz so, wie im feudalen Zeit- alter in Europa, zusammengebraht. Jeder Häuptling sollte zwar seine eigenen Truppen auch verpflegen, doch thut dies gewöhnlich der König selbst, dessen Einkünfte sehr groß sind. Hauptsächlich bezieht der König seine Einnahmen aus den Goldbergwerken, die fast alle fein Privateigenthum sind. Alle Goldkörner, wo fie auch immer gefunden werden mögen, gehören dem Könige, der Goldstaub den Findern. Die úshantis le.en großen Werth da. auf, daß das Blut Sai Tutu's in den Adern des Königs fließe. Der muthmaßliche Thronerbe Koffi Calcallis is Prinz Scumah, nach diesem Ana Quassiah. Die Hauptstadt Commassie ift etwa 140 englische Meilen land- einwärts von Cape Coast Castle gelegen, eine offene Stadt und ganz unbeshüßt. Die Hauptshwierigkeit, dieselbe eventuell mit eeresmacht zu erreichen, würde in dem Uebergang über die Adansie- ügel liegen. Es ist dies eine schr abschüssige, mit undurchdring- lichem Buschwerk bewachsene Hügelkette jenseits des Prah. Nur dur \chmale Pfade, auf denen nur zwei Menschen nebeneinander gehen fönnen, ist sie passirbar. Kanonen, Feldstücke u. dergl. m. würden einem Heere da nichts nüßen, und die Ashantis verstehen vorzüglich, im Dickicht zu kämpfen. Abgesehen von diesen Schwierigkeiten ist das Klima geradezu das tödtlichste in der Welt, und bis zur Regen- eit, die jeßt gerade ist, find Operationen unmöglich. Gegen Anfang ovember beginnt die trockne Jahreszeit. Große Schwierigkeit wird das Fortschaffen der Bagage den Engländern verursachen. Alles muß von eingeborenen Trägern transportirt werden, die allerdings große Lasten auf ihren Köpfen tragen können. Als zur Fortshaffung des Schutts- bei einem Bau neulich den Trägern Karren gegeben wurden, wollten diese sie auf keine andere Weise benußen, als indem sie die- selben auf dem Kopfe trugen. Der Ashanti unterscheidet ih von seinen Nachbarstämmen dur seinen Bart. Ein Unbärtiger wird für untauglich zum Militärdienste gehalten. Sie zeichnen sich aus durch wilden Blick und würdevolles Benehmen. Der Sage nach gehören die Fantis wie die Ashantis , zu demselben Stamme. Sie trennten sich jedoch lange vor Sai Tutu's Zeiten, als sie auf einem Kriegszuge von Hunger litten, und der eine Stamm wurde dur den Genuß des Krautes Fan erhalten, daher Fantis (Fan-Esser), der andere durch den Genuß der Pflanze Shan oder Shantis die Shan-Esser. Das A vor Shantis wird von den Ashantis selbst kaum gehört. Einmal des Jahres zieht der König feierlich zur Jagd. Das geschieht indessen nur der Form wegen, und ewöhnlich ist die Jagd resultatlos. Der König spriht Recht in Dertali und wird nur von Gerichts- Assessoren oder, wie sie im Lande heßen, Sprachkuudigen unterstüßt. Diese hören und untersuchen die Aussagen der Parteien und Zeugen,

den Kriegen mit den Stämmen aus dem

und der König giebt nach einiger Berathung sein endgültiges Urtheil.

Der König von Aschanti kann eiwa 100,000 Mann ins Feld schi&en und im Falle einer Invasion vielleicht 200,000.

Weltausstellung 1873 in Wien.

Wien, 4. August. (W. A. C.) Der: internationale Kongreß zur Erörterung der Frage des Patent- shußzes trat heute: um 10: Uhr Vormittags im Jury-Pavillots zusammen. Zur Eröffnungs-Sitzung" “hatten sich etwa 150: Theilnehmer eingefunden. er General-Direktor der Weltaus- stellung begrüßte die Versammlung- in deutsher und englischer: Sprache sowohl im Namen. Sr. Kaiserlichen Hoheit des Präfiden- ten der Kaiserlichen Kommission, Erzherzog Rainer, als auh in eigenem Namen. In seiner Eröffnungsrede wies der General-Direktor namentlich darauf hin, daß der Werth der Weltausstellung kein vor- übergehender sein dürfe, daß er dauernde Nahwirkungen für den Fort- schritt" der Nationen üben müsse. Im Hinblick darauf seien schon: verschiedene Kongresse in Wien zusammengetreten, andere stünden noch bevor, unter allen rage aber, seiner Bedeutung na, der gegenwärtige Kongreß hervor, weil keine andere Frage so eingreifend in das Wesen der Industrie, keine so innig mit dem industriellen Fortschritt verbut- den erscheine, als die d-s Erfindungsschußes. Von dieser Ueberzeugung beseelt, habe er den Vorschlag zur Einberufung eines internationalen: Kongresses gemacht, und zu seiner freudigen Genugthuung habe dieser Vorschlag den Beifall der Regierungen und Fachmänner fast‘aller größeren Staaten gefunden. Er zweifle nicht, daß die Berathungen einer Versammlung, welche, wie die gegenwärtige, Männer von fo aus- gezeichneter Erfahrung und so reihem Wissen in sich ließe, zu einen E filien Resultate führen würden. Der General-Direktor machte hier- auf Mittheilung davon, daß er von dem Handels-Minister Dr. Ban- hans zur Vorlage eines Berichts über die Verhandlungen des Kongresses und die Resultate derselben eingeladen worden se!, und daß für eine Anzahl fremder Regierungen offizielle Berichterstatter an dem Kon- gresse Theil nehmen würden. Die Vorarbeiten des Kongresses- jeien von eirem provisorischen Komite ausgeführt und auch eine Tagesordnung ausgearbeitet worden, welhe den Mit- gliedern des Kongresses eingehändigt worden. Auf Vorschlaz des Herrn William Siemens ward dem General-Direktor das Ehren- ASORE der Versammlung übertragen. Die Versammlung schritt ierauf zur Bildung des Bureaus; dasselbe wurde auf Vorschlag des General-Direktors gebildet aus den Herren: H. William Siemens, Präsident; Regierungs-Rath - Professor Franz I. Neumann, Eugen Langen, Webster, Werner, Siemens, Hamelton Hill, Vize- Präsidenten; Dr. Rosenthal, Finanz-Rath v. Rosas, Dr. Batfkowski, Herr Karl Pieper, Professor Exner, Professor Blake, Schriftführer. Die Versammlung genehmigte die gedruckt vorliegende Geschäftsordnung mit wenigen Abänderungen. Nach derselben ift die Verhandlungs- sprache des Kongresses die deutsche, doch können fi Redner außer- dem der englischen, französischen, italienischen Sprache bedienen. Mit- theilungen des Präsidium werden auf Wunsch überseßt. Die Pro- tokolle des Kongresses werden auf buchhändlerishem Wege verbreitet und den Regierungen sämmtlicher Staaten in offizieller Weise mit- getheilt. Nach Verleïung einer Reihe: ven zustimmenden Erklärungen fremder Regierungen, Vereine und Privatper}onen wurde die Sißung geschlossen, um nach einer zweistündigen ÜUnterbrehung wieder aufge- nommen zu werden.

Zur Reise- und Badesaison.

Colberg, 1. August. Der Badebesuh hat sich wiederum ge- boben. Bis zum 30. Juli waren 2760 Badegäste “angemeldet, ein für - die gestern geschlossene erste Saison günstiges Resultat. Unter den das Bad verlassenden Gästen befindet sih auch der Staats- Minister v. Kameke. Auch die beginnende zweite Saison verspricht wegen des anhaltend guten Wetters. eine-recht belebtè zu werden.

Bad Eilsen, 30. Juli. Die Freauenz dieses Badeortes ift cine außerordentliche zu nennen. Alle vorhanden-n Wohnungen find beseßt und es ist eine bedeutende Steigerung der Preise für die Wohnungen eingetreten.

Nach cinem Berichte aus Bad Rehburg ift der Zugang von Kurgästen daselbst ein so außerordentliczer, daß sämmtliche Woh- nungen bis auf das kleinste Dachstübchen beseßt find.

Bäder-Statistik. Aachen bis 3. August: (incl. Pafsanten) .

Personen. 13,220 Baden (Aargau) bis 12. Juli . 5,667 Baden bei Wien bid 271) M e ait bann, A QUOS Cz E Ea 722 Blaue hu Dis L A a e e ur ite 130 Burtscheid bis 3. August . L 1,210 Carlsbad bis 26. Juli . . ._. 14,015 Charslottenbrunn bis 3. ‘August 1,306 Colberg bis 30. Juli. . . 2,760 C e P 1,251 CUdowa bis 1 Ala ai e e ee 746. Dievenow bis 31. Juli . i ete ani O Elmen bis 27. Juli 1,622 (Ier V S H oar i die Ems bis 23. Juni (incl. Pafsanten) . Franzensbad bis 25. Juli . Gastein (Wildbad) bis 1. August . Gleichenberg bis 30. Juli. .. Grund am Harz bis 11. Juli C e aae arzburg (Juliushall) bis 29. Juli. eringsdorf bis 24. Juli. . omburg bis 15. Juli . ohannisbad bis 29. Juli. JI\ch1l bis 30. Juli . l Kahlberg bis 23. Juli S L Kilsingen bis 20. Juli . Dei V 2 E Kreuznach bis 29. Juli . Cane V8 L A A a Lippspringe bis 20. Juli . ._. Marienbad (Böhmen) bis 26. Juli. Mel a a e O Misdroy bis 27. Juli .. Nauheim bis 19. Juli . Neuenahr bis 17. Juli . Norderney bis 1. August . Oeynhausen bis 11. Juli . Pyrmont bis 31. Juli . Reichenhall bis 3. August . Reinerz bis 1. August Salzbrunn bis 6. August Schandau bis 31. Juli .. Sclangenbad bis 10. Juli Soden bis 3. August . . . Swinemünde Illi Teplib-Schönau bis 2. August (incl. Pafsanten) . Marttn o Lait. e eas Wiesbaden bis 1. August Wildungen bis 39. Juli Wyb bis 1 s S L E Redaftion und Rendantur: Schwiteg2r. Berlin: Verlag der Expedition (Kessel). Druck: H. Heiberg, Zwei Beilagen (eins chließlich der Börsen-Beilage).

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ei und Königlich Preußischen E cen

G Berlin, Wilhelm-Straße Nr. 32.

Steckbriefe und Untersuchun gs-Sachen.

Steckbrief. Nachbenannte Personen: D der Brauer August Babel zu Wirwiß, Kreis reslau, am 14. September 1830 geboren, zuleßt in Rothschloß, Kreis Nimptsch, wohnhaft gewesen, 2) der Schuhmacher Karl Johann Rudolf Exner zu Nimptsch, am _ 16. Juni 1837 geboren, zuleßt in Vogelgesang, Kreis Nimpts{ch, wohnhaft g-wesen, 3) der Arbeiter Gottfried Jentsch zu Ober - Johns- dorf, Kreis Münsterberg, am 22. Februar 1838 ge- boren, zuleßt in Nieder - Dirsdorf, Kreis Nimptsch, wohnhaft gewesen, 4) der Maurer Franz Klings zu rob, Kreis Frankenstein, am 3. März 1839 ge- oren, zuleßt in Nimptsh wohnhaft gewesen, 5) der Knecht Julius Puden zu Tanowiß, Kreis Striegau, am 26. Juni 1841 geboren, zuleßt in Greß-Kniegniß, Kreis Nimptsch, wohnhaft gewejen, 6) der Arbeiter Karl Kretshmer, in Kuhnau, eis Nimptsch, am 25. März 1843 geboren, zuleßt in Prschiedrowiß desselben Kreises wohnhaft gewesen, deren Signale- ment niht näher angegeben werden kann, find, weil sie dàs deutsche Reichsgebiet als Landwehrmänner ohne Erlaubniß verlassen haben, rechtskräftig mit einer Geldbuße von E Thlr., welcher im Unver- mögensfalle je eine Woche Haft Ort, bestraft worden. Ihr gegenwärtiger Aufenthaltsort unbe- kannt. Œs wird aus sie im Betretungsfalle der nächsten Gerichtsbehörde, welche uns hiervon Kennt- ui geben wolle, Behufs Vollstreckung der gegen sie ertannten Strafe zuzuführen. Nimptsch, am 29. Juli 1873. Königliche Kreisgerichts-Deputation. Der Kommissarius für Uebertretungen.

, Der hinter den Post-Eleven Marcell Blaze- jewsfi unterm 3. Juli cr. erlassene Steckbrief ist erledigt. Schweß, den 4. August 1873. König- liches Kreisgericht. I. Abtheilung.

[2279] Steckvrief. Konkurs Hilterhaus. Sämmtliche Behörden des In- und Auslandes werden ersucht, auf den seit dem 31. Juli c. flüchtig gewordenen Gemeinschuldner Kaufmann und Wirth Hermann Hilterhaus von Mülheim a. d. Ruhr, dessen Be- schreibung unten folgt, zu vigiliren, denselben im Be- tretungsfalle zu verhaften und hierher abzuliefern. Kosten werden erstattet. Broich, den 5. August 1873. Königliche Kreisgerichts - Deputation. Der Kommissar des Konkurses. - Beschreibung: Alter 31 Jahre; Größe 5 Fuß 5 Zoll; Haare blond; Stirn bedeck; Augenbrauen blond; Augen blaugrau ; Nase gewöhnli; Mund klein; Bart blond; Kinn oval; Gesichtsfarbe etwas blaß; Gestalt \chlank; Sprache deutsch; besondere Kennzeichen keine.

Oeffentliche Ladung. Auf den Grund der An- klage der Königlichen Staatsanwaltschaft vom 23. d. Mts. ift gegen: 1) Eduard Hecmann Scheil aus Stolpmünde, am 4. Februar 1836 zu Groß- Brüskow geboren; 2) Carl August Ste#mann aus Goershagen, am 10. Juli 1838 daselbst geboren; 3) Joachim Ferdinand Schulz aus Starkow, am 14. März 1839 daselbst geboren; 4) Friedrich Wil- belm Johann Neumann aus Crampe, am 24. Juni 1840 daselbst geboren; 5) Johann Gustav Böttcher àus Arnshagen, am 13. Februar 1840 daselbst ge- boren; 6) Wilhelm Gottlieb Kropp aus Schmolsin, am 6. September 1840 dafelbst geboren; 7) Dre August Zimmermann aus Schmolfin; am

. Juli 1840 daselbst geboren; 8) August Albert Jaschol aus Klein - Garde, am 17. Oftober 1840 daselbst geboren ; L Albert Heinrich Kollesch aus Schmolsin, am 2. Juli 1840 daselbst geboren; 10) Has Eduard Albrecht aus Arnshagen, am 30.

ezember 1840 daselbst geboren; 11) Carl August Gottlieb Müller aus Schmolfin, am 16. August 1840 daselbst geboren; 12) Heinrich Hermann Pollex aus Groß-Garde, am 12. März 1 daselbîit ge- boren; 13) Ferdinand Leonhard Richard Schulz aus Mintershagen, am 8. Februar 1840 daselbt geboren; 14) August Ferdinand Noffke aus Liepen, am 29. April 1840 zu Rotten geboren; 15) Jo- ann Wilhelm Friedrich Raeßke aus Birkow, am 9. Dezember 1840 daselbst geboren; 16) August Rudolph Theodor Neubüser aus Goershagen, am 23. Oktober 1841 daselbs gebor-nz; 17) Her- mann Carl August Bordel aus Stolp, am 17. Januar 1841 daselbst geboren; 18) Alexander Otto Theodor Bechtold aus Stolp, am 27. Ja- nuar 1842 zu Leba, Kreis Lauenburg, geboren; 19) Carl Adolph Ferdinand Schwichtenberg aus Alt- Damerow, am 2. Januar 1842 zu Gesorke geboren ; 20) Friedrich Wilhelm Peth aus Zemmin, am 14. Juli 1842 daselbst geboren; 21) August Friedrich Marx aus Schmolsin, am 26. September 1842 da- selbst geboren; 22) Martin Bernhard Papenfuß aus Görshagen, am 9. April 1842 daselbst geboren; 23) Johann Reinhold Ludwig Moews aus Strickers- hagen, am 8. Dezember 1846 zu Lindow, Kreis Schlawe, geboren; 24) Franz Gustav Poller aus Kleïin-Garde, am 28. Januar 1847 daselbst geboren ; 25) Friedrich Wilhelm Dumroefe aus Dresow, am 15. Oktober 1849 zu Wobesde çeboren; 26) Albert Hermann Gramoll aus Horst, am 31." Mai 1850 daseltst geboren; 27) Carl Heinrich Wandtke aus Giesebiß, am 18. März 1850 dafelbft geboren; 28) Hees Carl Knap aus Hebron-Damniß, am 14. ftober 1850 zu Wendisch - Tyhow, Kreis Schlawe, geboren; 29) Guftav Ludwig Wil-

ien Krehft aus Stolpmünde, am 12. März 1850 da- elbt geboren; 30) Friedrich Johann Hermann aus

L Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen.

2. Handels-Register.

3. Konkurse, Subhastationen, Aufgebot - ladungen u. d.rgl. o R LLEEE

4. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen 2c.

Oeffentlicher Anzeiger.

lage

den 7. August

Preußischen Staats-Anzeiger.

18758.

5. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung u. 9 von öffentlichen Papieren. P E Ae

6. InduftrielleEtablifsements, Fabriken u.Großhandel.

7. Verschiedene Bekanntmachungen.

8. Literarische Anzeigen

furt a. M., Breslan,

Fuuserate nimmt andie autorisirte Annoncen-Expedition von

olf Mosse in Berlin, Leipzig, Hamburg, Frank-

Halle, Prag, Wien, M Hürnberg, Straßburg, Zürich Ad U

9. Familien-Nachrichten.

durch Beschluß vom heutigen Tage gemäß §. 140 des Reichs-Strafgeseßbuchs wegen unerlaubten Ver- lafsens des Deutschen Bundesgebiets im militär- Pieiaen Alter die Untersuchung eröffnet. Die- elben werden zu dem zur mündlihen Verhand- lung vor der Deputation für Untersuchungssachen auf den 26. September cr., Borm. 10 Uhr, im Sißungszimmer hier angeseßten Termine mit | der Weisung geladen, die zu ihrer Vertheidigung die- nenden Beweismittel zur Stelle zu bringen, oder solche dem Gerichte so zeitig vor dem Termin an- zuzeigen, daß fie noch zu demselben herbeigeschafft werden fönnen. Gegen den Ausbleibenden wird mit der Untersuchung und Entscheidung in contumaciam verfahren werden: Stolp, den 27. Mai 1873.

Königliches Kreisgericht. T. Abtheilung.

SHandels-Negister. S Handelsregister des Königlichen De zu Berlin. Zufolge Verfügung vom 5. August 1873 sind am selbigen Tage folgende Eintragungen erfolgt : In unser Gesellschaftsregister, woselb unter Nr. 3647 die hiefige Aktiengesellschaft in Firma: Zuckerfabrik Koerbisdorf vermerkt steht, ist eingetragen: Der Siß der Gesellschaft ist nach Koerbisdorf verlegt und dieselbe deshalb hier gelöscht.

In unser Gesellschaftsregister, woselbst unter Nr. 4262 die hicfige Kommanditgesellschaft in Firma: Marx Neufeld jun. & Co. vermerkt fteht, ist eingetragen: Die Kommanditgesellschaft ift seit dem 4. August 1873 in eine ofene Handelsgesellschaft umgewan- delt worden. Der Kaufmann Max Martin Bent- heim zu Berlin ist als Kommanditist ausgeschie- den und als offener Gesellschafter eingetreten, mit der Befugniß zur Vertretung der Gesellschaft. Die Firma ist in: Z Bentheim & Neufeld geändert.

Die dem Max Martin Bentheim für die bis- berige Firma Max Neufeld jun. & Co. ertheilte Prokura ist erloshen und deren Löschung in unser Prokurenregister Nr. 2402 rfolgt.

Die Gesellschafter der hierselbft unter der Firma: __ Nicolaus & Littmann am 1. Juli 1873 begründeten Handelsgesellschaft (jebiges Geschäftslokal: Stralauerbrücke 5) find die Kaufleute: 1) Cark Adolph Robert Nicolaus, 2) Heinrih Wilhelm Adolph Littmann, 17 5ABtildGHiex. _Dies ist in unser Gesellshafsregister unter Nr. 4571 eingetragen worden.

Die hiesige Aftiengesellshaft in Firma: Chemische Fabrik auf Aktien

E (vorm. E. Schering)

(Gefellschäftsregister Nr. 3400) hat dem Hugo Wal-

demar Schubert und dem Carl Georg Spohn, beide

in Berlin, Kollektivprokura in der Art ertheilt, daß

sie nur zur gemeinschaftlichen Zeichnung der Firma

per procura befugt find.

Dies ist in unser Prokurenregister unter Nr. 2602

eingetragen worden.

Die hiesige Aktiengesellschaft in Firma: Central-Bank für Industrie & Handel (Gefellschaftéregister Nr. 3142) hat den Kaufleu- E Kutscher und Gustav Mosbagen, beide zu Berlin, Kollektivprokura in der Art ertheilt, daß ein Jeder zur Vertretung der Gesellshaft nur in Gemeinschaft mit einem Vorstandsmitgliede be- rechtigt ist. Dies ift in unser Prokurenregister unter Nr. 2603 eingetragen worden. Berlin, den 5. August 1873. Königliches Stadtgericht. Abtheilung für Civilsachen.

(25

In unser Gesellschaftsregister ift zufolge Verfügung vom beutigen Tage bei Nr. 104, betreffend die Aktien- esellschaft: „Bank für Sprit- und Produkten- andel zu Berlin mit einer Zweiguiederlassung in Oschersleben“ Nachstéhendes eingetragen :

„Der Kaufmann Wilhelm August Julius Wrede zu Berlin und der Kaufmann Carl Borkenhagen p Oschersleben, sind aus dem Vorstande ausge- chieden. “‘

Halberstadt, den 26. Juli 1873.

Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung.

: Handelsregister des Königlichen Kreisgerichts zu Nordhausen. Jn unser Prokurenregister ist unter Nr. 86 der Kaufmann Rudolph Lieder zu Nordhausen als Pro- kurist der in hiesiger Stadt bestehenden unter Nr. 410 des Firmenregisters eingetragenen Firma Her- maun Grote Nachf. (Jnhaber: Kaufmann Karl Bruno Müller zu Nordhausen) zufolge Verfügung vom 29. Juli 1873 am 30. desselben Monats einge- tragen worden. Akten über das Prokurenregister Band V. Seite 119.

Bekanntmachung. In unjer Firmenregister ist zufolge Verfügung vom 1. August 1873 an demselben Tage folgender Ver- merk eingetrcgen : unter Nr. 102:

Maschinenfabrikant Ernst Cochius zu See- hausen in der Altmark. Ort der E NEe Seehausen in der Altmark. Firma: Ernst Cochius. Sechausen in der Altmark, den 1. August 1873. Königliches Kreisgericht.

Gemäß Anmeldung der Betheiligten ist die Han- delsgesell)chaft zwishen den Kaufleuten und Eisen- gießerei-Jnhabern Gerhard Agten, in Gladbach, und Karl Bückmann, in Rheydt wohnend, unter der Firma Agten & Bückmanu in Gladbah durch UÜUeber- einfunft am 1. August cr. aufgelöst und gänzlich aufgehoben worden und haben dieselben das von ihnen betriebene besagte Handelsgeshäft mit sämmt- lichen Aktiven und Passiven an den in Gladbach wohnenden Kaufmann Cornelius Müllers übertragen, und führt dieser dieses Geschäft unter der Firma Corn. Müllers in Gladbach für seine alleinige Rechnung fort.

Demnach ist heute bei Nr. 648 des Handels- (Ge- sellichafts-) Rezisters des hiesigen Königlichen Han- delsgerihts die Auflösung der erwähnten Handels- gesellshaft vermerkt und der genannte Kaufmann Cornelius Müllers mit der besagten Firma sub num. 1303 des Firmenregisters eingetragen worden.

Gladbach, am 2. Auzust 1873.

Der Handelsgerichts-Sekretär. Kanzleirath: Krei ß.

In das Handels- (Gesellschafts-) Register des hie- figen Königlichen Handelsgerichts ist heute eingetragen worden sub num. 690: die Handelsgesellschaft unter der Firma: Sehnock & Rößler in Gladbach. Gesellschafter find die in Gladba wohnenden Kauf- leute und Zwirnerei-Jnhaber Christian Schnock und Jacob Rößler. Die Gesellschaft hat begonnen am 1, Juli dieses Jahres.

Gladbach, am 2. August 1873.

Der Handelsgerihts-Sekretär. Kanzleirath Kreiß.

In das Handels- (Prokuren-) Register des Hiesigen Königlichen Handelsgerihts is heute Ängéttgen worden:

a. bei Nr. 290, woselbst die von dem Kaufmann Julius Heinßenberg in Rheydt für sein daselbst unter der Firma Iulius Heinzenberg bestehendes Han- delsgeshäft dem Kaufmann Johann Philipp Met- tenius in Rheydt ertheilte Prokura \ich eingetragen befindet: die Prokura ift erloschen;

b. sub num. 324: die von dem genanuten Julius Peinbenhena für sein besagtes Handelsgeschäft seinem Die Otto Heintzenberg in Rheydt ertheilte rofura. Gladbach, am 2. August 1873. Der Handelsgerichts-Sekretär. Kanzleirath Kreiß.

Konkurse, Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.

[2%] Konkurs-Eröffnung. Königliches Kreisgericht zu Greifenhagen. Erste Abtheilung,

den 30: Iuli 1873 Bormittags 12 Uhr. Ueber das Vermögen der Handelsgesellschaft Basse und Pahl zu Greifenhagen, fowie über das Privat- vermögen der Kaufleute Basse und Pahl daselbft, ist der kaufmännische Konkurs im abgekürzten Ver- fahren eröffnet und der Tag der Zahlungseinstellung

auf E den 28. Juli cr. festgeseßt worden.

Zum einstweiligen Verwalter der Masse ist der Kaufmann Bartelt hier bestellt.

Die Gläubiger des Gemeinschuldners werden auf- gefordert, in- dem auf

den 18. August cr., Bormiitags 12 Uhr,

in unserem Gerichtslokale, Terminszimmer Nr. 4, vor dem Kommiffar, Herrn Kreisrichter Lippmann, anberaumten Termin die Erklärungen über ihre Vorschläge zur Bestellung des definitiven Verwalters abzugeben.

Allen, welche von den Gemeins{huldnern etwas an Geld, Papieren oder ‘anderen Sachen in Besitz oder Gewahrsam haben, oder welche an sie etwas ver- s{hulden, wird aufgegeben, Nichts an dieselben zu verabfolgen oder zu zahlen, vielmehr von dem Be- fiß der Gegenstände bis zum 23. August cr. einshlicßlich dem Gericht oder dem Verwalter der Masse An- zeige zu machen, und Alles, mit Vorbehalt ihrer et- wanigen Recbte, ebendahin zur Konkursmasse ab- zuliefern. Pfandinhaber und andere mit denselben glei erehtigte Gläubiger der Gemeinschuldner ha-

en von den in ihrem Besiß befindlichen Pfandftücken

nur Anzeige zu machen. Zugleih werden alle Diejenigen, welche an die Masse Anspruch als Konkursgläubiger machen wollen, hierdurch aufgefordert, ihre Ansprüche, dieselben mö- gen - bereits F angig sein oder nicht, mit dem vate es erte ht k ins{ließli

um 15. September cr. einschlicß bei uns Kbriftlich oder zu Protofoll anzumelden, und demnächst zur Prüfurig der sämmtlichen innerhalb der gedachten Frist angemeldeten Forderungen auf den 22. Septbr. cr., Bormittags 11 Uhr, in unserem Gerichtslokale, Terminéezimmer Nr. 7,

Sageriß, am 24. August 1851 daselbst geboren,

Bezeichnung des Firmen-Inhabers :

geeignetenfalls mit der Verhandlung über den Accord verfahren adt s

Wer seine Anmeldung schriftlich einreicht, hat eine Abschrift derselben und ihrer Anlagen C a

Jeder Gläubiger, welcher niht in unserem Amts- bezirke feinen Wohnsiß hat, muß bei der Anmeldung einer Forderung einen am hiesigen Orte wohnhaften oder zur Praxis bei uns berechtigten auswärtigen Bevo mächtigten bestellen und zu den Akten an zetgen. Venjenigen, welchen es hier an Bekanntschaft fehlt, werden der Justizrath Misch und die Rechts- anwälte Neumann und Brunnemann zu Sachwaltern vorgeschlagen.

91, „a (24 Konkurseröffnung. Königliches Kreisgericht zu Schönlanke, Erste Abtheilung. Den 23. Juli 1873, Vormittags 114 Uhr.

Ueber das Vermögen des Kaufmanns Robert Stemmler hier, ist der kaufmännische Konkurs eröffnet und der Tag ‘der Zahlungseinstellung auf den 21. Juli 1873 festgeseßt worden.

Zum einstweiligen Verwalter der Masse ist der Kaufmann Hermann Levy hier bestellt. Die Gläu- biger des Gemeinschuldners werden aufgefordert, in v auf August /

_ den 5. August 1873, Bormittags 10 U

in unserem Gerichtslokal, Sikungsszale Li Kommissar Herrn Gerichts-Afsessor Lion anberaum- ten Termin ihre Erklärungen und Vorschläge über die Beibehaltung dieses Verwalters oder die Be- stellung eines anderen einstweiligen Verwalters ab- Villen ld dem G

en, welche von dem Gemeins{uldner etwa Geld, Papieren oder anderen Sachen in Besitz a Gewahrsam haben, oder welche ihm etwas verscul- den, wird aufgegeben, nichts an denselben zu verab- foigen oder zu zahlen, vielmehr von dem Besib der Beuenstäuhe s

is zum 23. August 1873 eins{[ieß[i dem Gericht oder dem Verwalter der Messe, Anzeige zu machen und Alles mit Vorbehalt ihrer etwaigen

ehte ebendahin zur Konkursmasse abzuliefern. Pfandinhaber und andere mit denselben gleihberech- tigte Gläubiger des Ie haben von den in ihrem Befiß befindlichen Pfandstücken nur Anzeige Mga. k n: D

ugleich werden alle Diejenigen, welche an di

Masse Ansprüche als Konkursgläubiger machen ae Lrt ihre Tuprüde: diejelben mögen rechtshängig sein oder nicht, mi - für EIeR ZParrerit Me Wede da bis zum 8. Septe mber 1873 einschließli bei uns schriftlich oder zu Prctote neus melden und demnächst zur Prüfung der sämmt- [ichen innerhalb der -gedahten Frist angemeldeten Forderungen, jowie“ nach Befinden zur Bestellung des definitiven Verwaltungs-Personals

auf deu 17. E 1873, Bormittags i : i x r in unserem Sißungssaale vor dem genannten Kom- mssar g Beinen brifili@ wer feine Anmeldung schriftlih einreit, i Abschrift derselben und ihrer Anlagen Sn F eine

Jeder Gläubiger, welher nicht in unserem Amtsbezirk - seinen - Wohnsiß hat, muß bei der Anmeldung seiner Forderung ein am hiesigen Orte wohnhaften oder zur Praxis bei uns bereh- tigten auswärtigen Vevollmächtigten bestellen und zu den Akten anzeigen. Denjenigen, welchen es hier an Bekanntschaft fehlt, werden die Rechtsanwalte Justiz-Rath Wollheim, Justiz-Rath von Borck und Rechts-Anwalt Klein zu Sachwaltern vorgeschlagen.

Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen 2c.

Pferde-Verkauf. Montag, den 11. d. Mts., Bormittags 8 Uhr, sollen auf dem Kasernenhofe des unterzeichneten Bataillons Waldemarstraße Nr. 63 in Folge Demobilmachung hier über- zählig gewordene circa 100 Königliche Dienstpferde öffentlih an den Meistbietenden gegen gleich baare ezablung verkauft werden: Berlin, den 6. August 1873. Königliches Brandenburgisches Train- Bataillon Nr. 3.

Verloosung, Amortisation, Zins- zahlung u. #. w. von öffentlichen Papieren.

[2273] Bekauntmachunug. Bei der heut stattgefundenen Ausloosung der Termino Weihnachten: 1873 zu amortisirenden

Creuzburger Kreis-Obligationen find gezogen hres 6 von Litt. A. über 200 Thlr. 1 Stück = Thlr, Nr. c hlr Stück = 200 von Litt. B. über 100 Tblr. 2 Stück = Thlr. Ne. 42, 71, r. GEeBRE rin O von Litt. C. über 50 Thlr. 4 Stück = 200 Thlr. Nr. 28, 40, 43, 418, E von Litt, D. über 25 Thlr. 8 Stückw = 200 __ Thlr. Nr. 7, 10, 14, 16, 19, 24, 27 und 34. Die Besißer dieser Obligationen werden aufgefor- dert, die bi rmit gefüudigten Kapitalien vom 2. Ia- nuar 1874 ab gegen Rückgabe der Obligationen und der noch nicht fälligen BREcoupons nebst Talon

vor dem Kommissar, Herrn Kreiêrihter Lippmann, zu erscheinen. Nach Abhaltung dieses Termins wird

bei der Kreis-Kommunal-Kasse zu Creuzburg in Empfang zu nehmen.